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China vorn im Wettlauf der Währungsabwertungen

Von Dr. Oliver Everling | 12.August 2015

„Die chinesische Währung wurde gewissermaßen mit Ansage in eine neue Schwächephase geschickt“, schreibt das Economics & Strategy Team der NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale. „Insbesondere die fast schon als Absturz zu bezeichnende Entwicklung im Offshore-Handel spiegelt die Sorgen der Marktteilnehmer in Bezug auf die konjunkturelle Verfassung Chinas wider. Von herausragender Relevanz wird nun sein,“ prognostizieren die Analysten, „wie die US-Notenbank mit diesem neuen FX-Regime in China umgeht. Sowohl Fed als auch PBOC agieren längst nicht mehr im luftleeren Raum. Die Frage bleibt allerdings wer hier auf wen reagiert.“

Nachdem Chinas Zentralbank überraschend ein angepasstes FX-Regime bekannt gegeben hat, bleiben die Märkte im Aufruhr. Die kritische Größe des heutigen Handelstages war der bekanntgegebene USD/CNY-Referenzpreis. So sieht die Neuausrichtung des CNY-Fixings vor, dass sich zukünftig am Schlusspreis aus dem Kassahandel des Vortages zu orientieren sei, so der Bericht der NORD/LB. Nachdem der RMB deutlich gegenüber dem Greenback abgewertet hatte, war „die PBOC schon fast gezwungen einen schwachen Referenzpreis zu setzen“, schreiben die Analysten aus Hannover. Mit dem Referenzpreis von 6,3306 CNY je USD wurde der schwächste Kurs seit fast drei Jahren bestimmt.

Im Handel gab der RMB weiter nach und bewegte sich mit einer zwischenzeitlichen Abwertung um 1,9% in Richtung des Randes des Handelsbandes (von +/-2,0%). „Der Offshore-RMB (CNH), der in Hongkong frei gehandelt wird, wertete zwischenzeitlich sogar um mehr als 3% gegenüber dem US-Dollar ab, was auch als Indiz dafür zu sehen ist, dass die Marktteilnehmer hier noch kein Ende der Schwächephase des RMB erwarten“, urteilt das Economics & Strategy Team der NORD/LB.

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