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Energiemodell der Feri

Von Dr. Oliver Everling | 5.November 2012

„Deutschlands Energiemix in der Zukunft – wer zahlt die Zeche?“ Mit diesem Thema stellt Dagmar Kirsten von der Feri EuroRating Services AG auf der Feri Herbsttagung das Energiemodell der Ratingagentur aus Bad Homburg vor. Kern des Modells ist es, den Energiebedarf der Industrie, des Verkehrs und der Haushalte sowie des Gewerbes auf die Energieträger wie Kohle, Öl, Gas, Erneuerbare und Sonstige zu verteilen, indem sowohl Strom als auch Fernwärme analysiert werden. Aus dem Verbrauch der Energieträger resultiert als Konsequenz der CO2-Ausstoß. Das Modell wird von der Feri bereits seit vielen Jahren gepflegt und fortentwickelt.

Banal, aber von erheblichem Einfluss: Das Wetter. Dieses beeinflusst kurzfristig stärker die Zielerreichung der Reduzierung der Treibhausgase stärker als gedacht. Mit dem Energiekonzept werden ergeizige Teilziele formuliert. Der Anteil regenerativer Energiequellen an den Kapazitäten stieb überproportional in der letzten Dekade. „Dies liegt in den divergierenden Nutzungsstunden der Kraftwerkstypen begründet.“ Die derzeitige Konstellation berge aber Zielkonflikte und Problem, denn es impliziere regionale und mengenmäßige Ungleichgewichte mit Blick auf Stromangebot, -nachfrage und -verteilung, so dass Netzausbau und zusätzliche Speichertechniken erforderlich seien.

„Absolut betrachtet wird die angestrebte Menge Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt“, berichtet Kirsten mit Blick auf das Energiekonzept. „Der Stromverbrauch wie auch der sonstige Energiebedarf sind 2050 aber höher als im Energiekonzept projiziert: Hohe Kosten bedingen geringere Effizienzgewinne, außerdem ist die höhere Wirtschaftsleistung zu berücksichtigen.“ Der CO2-Ausstoß sinke zwar, aber das gewünschte Ausmaß werde verfehlt.

Nach aktuellem Stand tragen die privaten Verbraucher die Hauptlast der Kosten des Energiekonzeptes, so das Ergebnis der Analyse aus dem Hause der Feri in Bad Homburg. „Dies dürfte insbesondere Geringverdiener bzw. Hartz-IV-Empfänger etc. zu stark belasten, warnt Kirsten.

„Langfristig dürften die Kosten für die konventionelle Stromerzeugung höher liegen als für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Die Kosten für den Energieeinsatz steigen damit langfristig unabhängig vom Energiemix. Eine Reduzierung des Verbrauchs lohnt sich auf jeden Fall“, so die Conclusio der Feri. „Think Global:“, fordert Kirsten auf, „Die Grenzkosten für die Reduzierung von CO2 sind in Ländern mit aktuell geringerem Umweltstandard erheblich niedriger als bei uns.“

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