« | Home | »

FERI Credit Symposium

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2014

Im Rahmen der 27. FERI Frühjahrstagung startet die FERI EuroRating Services AG ihr FERI Credit Symposium: Veronika Lustig berichtet über das Rating von Staatsanleihen („Regulatorisches Pflichtinvestment ohne Rendite?“), Gerald Christoph Dorsch über Projektanleihen und die Bewertung komplexer Finanzierungsformen und Dr. Georgi Tsertsvadze geht der Frage zu Mittelstandsanleihen nach: „Markt in Entwicklung oder Fehlentwicklung?“

Bei den 59 Ländern, 21 Industrie- und 38 Schwellenländer, die durch einen zukunftsorientierten Ansatz dem FERI Sovereign Risk Rating unterzogen werden, berichtet Lustig, handelt es sich um auftragslose Ratings. Die Basis bildet eine modellgestützte Prognose wirtschaftlicher und finanzieller Entwicklungen. Gemäß Regulierung erfolgt die Aktualisierung (Herauf- oder Herabstufung) bis zu dreimal jährlich.

Dorsch skizziert die Historie des Marktes für Projektanleihen, Infrastrukturfinanzierungen und erste Erfahrungen der Projektanleiheninitiative. Im vergangenen Jahrzehnt hätten Anleiheversicherer (Monoliner) das Bonitätsproblem gelöst, indem sie die Anleihen garantierten und ihr eigenes AAA-Rating „weiterverliehen“. Seit der Finanzkrise sei dieses Geschäftsmodell hinfällig.

Neue Projekt sind fall- bzw. Projektbezogene Kapitalmarkt-Finanzierungsinstrumente, berichtet Dorsch, die im Rahmen der EU-Infrastrukturpolitik im Unterschied zu Euro-Bonds von privaten Initiatoren ausgegeben, aber mit Geld aus dem EU-Haushalt als Risikopartner „besichert“ werden. Die EU-Kommission bezwecke mit Projektanleihen, Sparkurs- und Wachstumsstrategien miteinander zu verbinden, indem sie privates Investorengeld aktiviert, um große und kostspielige Infrastrukturaufgaben angesichts klammer öffentlicher Haushalte realisieren und dadurch positive Konjunkturimpulse generieren zu können.

Tsertsvadze skizziert im Rahmen des FERI Credit Symposiums die Entwciklung des Marktes für Mittelstandsanleihen und argumentiert, dass die Weiterentwicklung dieses Marktes für mittelständische Unternehmen sinnvoll sei. „Der erfolg hängt davon ab, dass die Kupons und Ratings die Risiken adäquat wiederspiegeln. Daran müssen Emittenten, Emissionsbanken und Ratingagenturen arbeiten. Die Qualität der Anleihen steigt und die (Re) Finanzierung über den Kapitalmarkt wird auch von bonitätsstärkeren Unternehmen in Anspruch genommen.“ Der Markt müsse an Breite gewinnen, d.h. ein ausgewogener Branchenmix gewährleistet sein.

Mittelständische Unternehmen seien stärker vom Branchenumfeld abhängig als große Unternehmen. „Daher ist eine tiefgehende Analyse der Branche und des Wettbewerbsumfelds und damit die Berücksichtigung der branchenspezifischen Risiken für eine umfassende Bonitätsbewertung unerlässlich. FERI EuroRating Services hat hier mehr als 20 Jahre Erfahrung.“

Themen: Anleiherating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.