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Keine Überraschungen durch GM Insolvenz

Von Dr. Oliver Everling | 29.Mai 2009

Die offenbar bevorstehende Insolvenz von General Motors (GM) – bereits seit Jahren von führenden Agenturen als spekulatives Risiko klassifiziert – würde vorhersehbare Schockwellen in die ganze Welt senden. Laut einer Untersuchung des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland ist GM in 51 Ländern mit insgesamt 1.065 Tochtergesellschaften und Niederlassungen vertreten. Das Umsatzvolumen beträgt weltweit 181 Mrd. US$, in Europa 37,4 Mrd. US$. Mit dem Zusammenbruch müssten global abertausende Zulieferer und deren Mitarbeiter um ihre Existenz fürchten. Hinzu kommt: Durch die Zahlungsunfähigkeit stünden fast eine Million GM-abhängige Amerikaner und rund 150.000 Menschen in Deutschland im Umfeld von Opel vor einer ungewissen Zukunft.

General Motors unterhält 147 Tochtergesellschaften in Europa und 38 davon in Deutschland. Opel beschäftigt insgesamt 27.225 Mitarbeiter. Dabei gehören die Standorte in Rüsselsheim (16.000 Mitarbeiter), Bochum (5.300), Eisenach (1.800) und Kaiserslautern (2.300) laut D&B mit zu den größten Arbeitgebern vor Ort. Das zeigt eine aktuelle Analyse des „GM Family Tree“ für Deutschland. Über diese sogenannten Family Trees bildet D&B Unternehmensverflechtungen ab. Interessierte erhalten so einen Überblick zu einzelnen Herstellern sowie deren Tochterfirmen und Niederlassungen weltweit.

„Größe allein schützt nicht vor dem Untergang – auch GM nicht. Der weltgrößte Autokonzern hat sich selbst in diese schier ausweglose Lage manövriert, an deren Ende allen Anzeichen zufolge die baldige Insolvenz steht,“ erklärt Michael Seifert, Experte für die Automobilbranche bei D&B Deutschland. „Während die Amerikaner der Pleite von GM recht gelassen entgegensehen, wurde in Deutschland der Fall Opel von der Kanzlerin zur Chefsache erklärt. Es bleibt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt offen, ob sich dieser Einsatz schlussendlich auch lohnt und welche Absichten ein möglicher Investor mit Opel wirklich verfolgt.“

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