« | Home | »

Koch und Koch-Weser über „mindful investments“

Von Dr. Oliver Everling | 23.Juni 2015

Die mangelnde Rechenbarkeit der Bedeutung von z.B. Walen und seltenen Tier- und Pflanzenarten unserer Welt wirft für wirtschaftliche Entscheidungen Probleme auf. Dr. Maritta Koch-Weser, Mitglied des Stiftungsrates des WWF, zeigt auf der „funds excellence 2015″ in einer Podiumsdiskussion mit Roland Koch von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung DKJS, ehemaliger Ministerpräsident des Landes Hessen und Vorstandsvorsitzender des Bilfinger Konzerns, auf, dass sich kaum bewerten lässt, was uns die Weiterexistenz dieser Pflanzen und Tiere wert sein sollte.

Koch sieht immer mehr Eigentümer, die Freude daran haben, etwas sich entwickeln zu sehen. Der Ertrag dieses „Business Plans“ würde weder zu Steuern noch zu privatem Reichtum führen, sondern eine Dividende in einer anderen Dimension bringen. Koch sieht daher bei der Geldanlage mehr als nur Zins und Zinseszins. „Es gibt noch eine andere Form von Dividiende.“ Für die DKJS sei es daher wichtig, Transparenz zu zeigen. Koch gibt Beispiele, wie man mit Schülern eine neue Form von „Empowerment“ geben könne, indem diese z.B. für zwei Wochen einmal an einem Camp teilnehmen. Wer diese Camps besucht habe, zeige statistisch eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit, das Versetzungszeugnis zu erhalten.

Koch-Weser weist auf die Bedeutung von Ratingagenturen hin, die dabei helfen, unterschiedliche Qualitäten zu identifizieren und transparent zu machen. So habe auch die Bertelsmann Stiftung die Rolle von Ratings untersucht und Ansätze aufgezeigt, wie mit Rating die relevanten Fragestellungen geordnet werden können. Koch warnte allerdings vor einer allzu schematischen Anwendung von Rankingmethoden, wenn diese nicht genügend Flexibilität zeigen würden, auch neuen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

Mit Blick auf die Erbengeneration spricht Koch das Phänomen an, dass der Bezug zur Arbeit und „originären, wertschaffenden Tätigkeit“ immer anonymer werde. Manche Erben könnten sich mit den hinterlassenen Unternehmen nicht identifizieren, auch veranlasse die Erbensituation oft zur Umwandlung eines Unternehmens in eine Kapitalgesellschaft. Vor diesem Hintergrund wächst das Bedürfnis, für Nachhaltigkeit zu sorgen und eine weitere Dimension der Geldanlage zu erschließen.

„Denken Sie einmal darüber nach, nachhaltige Geldanlage als Matching Fund zu verstehen“, fordert Koch-Weser auf und spricht davon, dass „soziales Kapital“ eingebracht werde.

Themen: Nachhaltigkeitsrating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.