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Managerselektion entscheidet

Von Dr. Oliver Everling | 12.Juni 2015

Hedgefonds haben keine Garantie für hohe Renditen. Die Renditen sind sogar sehr unterschiedlich, in Abhängigkeit von der gewählten Strategie, zeigt Marcus Storr, Head of Hedge Funds bei der FERI, auf der „BAI Alternative Investment Insight 26“ auf. „Für fast jede Strategie gibt es auch Phasen, in denen sie eine überdurchschnittliche Rendite abwirft“, bemerkt Storr.

Entscheidend sei die Wahl des Managers. Storr zeigt am Vergleich von USCITS und Offshre Investments dass weder strenge Überwachung, noch weniger Regulierung eine hohe Rendite erwarten lassen. „Jeder investiert in die ganz großen Hedgefonds“, lässt die Statistik laut Storr erkennen. Besonders interessant seien aber Hedgefonds in der mittleren Größenordnung. Die Anreize seien hier hoch, eine hohe Performance zu halten. „Nicht dass die reichsten Manager keine Motivation hätten.“ Die Größten seien einfach zu groß. In ihrer Analyse müssten sich diese Manager daher auf ihren eigenen Markteinfluss beschäftiigen. Bewegungen dieser Portfolien seien kaum möglich, ohne die Preisstrukturen durcheinander zu bringen.

Storr erzählt einige Beispiele, wie sich Hedgefondsmanager in der Praxis verhalten. Aus Conference Calls oder der Dokumentation auf Papier lasse sich ihr Verhalten nicht erschließen. „Es ist daher wichtig, Hedgefondsmanager vor Ort bei ihrer Arbeit zu sehen“ sagt Storr und deutet an, wie auch psychologische Aspekte das Verhalten der Manager mit ihren analytischen Teams beeinflusst.

Der größte Teil des Kapitals sei in den USA investiert, ca. 42 %. Nur 11 % gehen in den Mittleren Osten, Afrika oder den Mittleren Osten – obwohl Nachrichten über diese Investments wie auch die in Europa oft die Medien beherrschen. Storr berichtet über kulturelle Unterschiede in Nord- und Südamerika, Europa, Asien oder Südafrika. Hedgefondsmanager tragen nicht alle dunkle Anzüge, auch ihre Ausbildung und ihr Hintergrund unterscheiden sich sehr.

Storr skizziert, wie das Fondsrating der Feri eine Entscheidungsgrundlage liefert. In der Datenbank werden zurzeit mehr als 2900 qualifizierte Fonds geführt. „Wir sammeln die Informationen und werten sie aus“, berichtet Storr von dieser zeitraubenden, aber notwendigen Tätigkeit.

Im Unterschied zum Rest der Welt ist die Zahl der Hedgefonds in Russland rückläufig. „Das hängt natürlich mit dem gegenwärtigen Umfeld für Russland zusammen“, so Storr. Die Performance des russischen Hedgefondsuniversums ist recht gemischt: 2014 erwirtschafteten die meisten Fonds rote Zahlen. Für 2015 dürften die meisten Fonds wieder positive Renditen melden. Russland exportiere im wesentlichen Öl und Gas.

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