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Mezzanine suchen Anschlussfinanzierungen

Von Dr. Oliver Everling | 24.Januar 2011

Iris Selch (www.pwc.com) hieß den Wirtschaftsrat Deutschland (www.wirtschaftsrat.de) im Hause der pwc in Frankfurt am Main zum Thema „Ist Ihre Finanzierung optimal? Neue Konzepte für den Mittelstand“ willkommen. „Wir haben einen Startschuss für eine neue pwc-Arbeitswelt gegeben“, kommentiert Selch den Umzug vom Merton-Viertel in den Tower 185, dem derzeit vierthöchsten Gebäude Deutschlands. Die Runderneuerung von pwc kommt auch im neuen Logo zum Ausdruck, das nun schlüssig die gesamte Kommunikation durchzieht.

Nach dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München, ist die Kreditklemme vorbei, so das Ergebnis einer Befragung, auf die sich Marcus Losch von der PricewaterhouseCoopers AG WPG beruft. Die Risikoaufschläge sind weiterhin auf hohem Niveau bei wieder steigenden Realzinsen. Die Bedeutung des Bond-Marktes als Finanzierungsform steigt, aber auch der Markt für Private Equity springe wieder an, sagt Losch. 90 % der PE-Unternehmen schätzen die Attraktivität deutscher Unternehmen mit ziemlich gut bzw. sehr gut ein, so das Ergebnis des pwc Private Equity Survey 2010.

Die Innenfinanzierung wird als wichtigstes Finanzierungsinstrument betrachtet, ergibt sich aus den KfW-Unternehmensbefragungen. Losch macht die Bedeutung einer angemessenen Eigenkapitalausstattung klar. „Hohe Eigenkapitalquoten beeinflussen das Rating und ein gutes Rating beeinflussen die Möglichkeiten der Fremdfinanzierungen und insbesondere die Finanzierungskosten“, unterstreicht Losch.

Folgerichtig befasst sich Losch mit den möglichen Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung, von der bilanzverkürzung bis zur Kapitalzuführung. Sale & Lease Back, Bestandsreduktion des Umlaufvermögens, Factoring, ABS, Reduzierung von Verbindlichkeiten und Zuführung von Eigenkapital durch Gesellschafter, Investoren oder durch ein IPO.

In 2011 laufen die ersten Mezzanine-Programme aus. „Die Investorenerwartungen wurden nachhaltig verfehlt“, sagt Losch. Die aus dem Wegfall der Mezzanine-Programme ergebende Eigenkapitallücke müsse geschlossen werden. Losch folgert, dass die auslaufenden Programme zu einem wachsenden Interesse an anderen Finanzierungsquellen führen wird.

Durch das Reformprojekt des IASB/FASB werde es keine off-balance Bilanzierung mehr für IFRS Bilanzierer in Zukunft mehr geben, warnt Losch mit Blick auf die Möglichkeiten des Leasings, die in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapitaloptik zu verbessern und damit bankinterne Ratings zu beeinflussen.

Creditreform ist nun ebenfalls ein von der BaFin geprüftes Ratingunternehmen und zielt auf den mittelständischen Markt ab. Dies übt Preisdruck auf das bisherige Oligopol aus und erleichtert dem Mittelstand ein externes Rating und somit den Zugang zu den Kapitalmärkten. „Ein gutes Rating ist wichtig, schafft Flexibilität und reduziert Finanzierungskosten“, fasst Losch zusammen.

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