Wohnen und Einzelhandel bevorzugt

Von Dr. Oliver Everling | 26.Februar 2015

Rund 80 Prozent der institutionellen Investoren in Deutschland planen, den Immobilienanteil ihrer Investmentportfolios bis 2017 weiter auszubauen. So planen rund ein Drittel der befragten Investoren insbesondere in Deutschland eine Erhöhung der Investitionen.

„Deutschland steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der institutionellen Investoren“, erklärt Wolfgang Kubatzki, Geschäftsführer der FERI EuroRating Services AG. „Die Nachfrage nach Immobilien außerhalb Deutschlands wird dagegen nur begrenzt zulegen“, so Kubatzki. Die Investitionen sind vor allem im Wohnungssegment und im Einzelhandelsbereich angesiedelt. Etwa ein Viertel der Investoren plant eine Erhöhung der Wohnquote, während ein Fünftel stärker in Einzelhandelsimmobilien investieren möchte.

„Büro verliert dagegen an Bedeutung“, so Kubatzki. Nur rund sieben Prozent planen in diesem Bereich eine Erhöhung. Dies sind die Ergebnisse einer Befragung von mehr als 90 Immobilieninvestoren durch FERI EuroRating Services. Deren Anlagevolumen beläuft sich auf ca. 760 Mrd. Euro, etwa 63 Mrd. Euro davon auf Immobilienvermögen. Die Studie wird seit 2004 alle zwei Jahre durchgeführt.

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A+ für VOLKSWOHL BUND

Von Dr. Oliver Everling | 24.Februar 2015

Fitch Ratings hat das ‘A+’-Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der VOLKSWOHL BUND LEBENSVERSICHERUNG a.G. (VBL) bestätigt. Der Ausblick des Ratings bleibt stabil. 

Das Rating spiegelt die nach Ansicht der Ratingagentur starke Kapitalausstattung, die starke Marktstellung der Gesellschaft im Vertrieb mit freien Vermittlern, Maklern und Vertriebsorganisationen sowie die niedrigen Kostenquoten wider. Negativ auf das Rating wirken das anhaltend schwierige, operative Umfeld für deutsche Lebensversicherer und die aus dem ausschließlich deutschen Geschäft resultierende geringe geographische Diversifikation. 

Fitch erwartet, dass das Konzerneigenkapital der VBL im vergangenen Geschäftsjahr von 134 Mio. Euro auf mindestens 140 Mio. Euro zum Jahresende 2014 gestiegen ist und die freie Rücktellung für Beitragsrückerstattung (RfB incl. Schlussgewinnfonds) von 578 Mio. Euro auf über 590 Mio. Euro. 

Fitch geht davon aus, dass die gesamten Eigenmittel im Segment Leben im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 10% gewachsen sind, auch unterstützt durch die Aufnahme von 60 Mio. Euro Nachrangkapital. Voraussichtlich seien die zu verzinsenden Passiva in ähnlichem Umfang gewachsen. Fitch erwartet, dass die Eigenmittel der VBL, gemessen an den zu verzinsenden Passiva, zum Jahresende 2014 stabil bei 8,3% gelegen haben. Im Vergleich dazu schätzt Fitch, dass dieser Wert für den deutschen Lebensversicherungsmarkt von 7,4% zum Jahresende 2013 auf 7,1% zum Jahresende 2014 zurückgegangen ist. 

Die Kapitalausstattung war auch zum Jahresende 2014 weiter stark, urteilt Fitch, sowohl auf Basis der Risiko basierten Analyse der Agentur als auch aus Sicht der aufsichtsrechtlichen Gruppensolvabilität. Fitch schätzt, dass die Gruppensolvabilität mehr als 200% zum Jahresende 2014 betragen hat (2013: 216%), sich aber mit der Einführung von Solvency II deutlich abschwächen wird. Die Bewertungsreserven haben sich mehr als verdoppelt und stiegen, angetrieben von rückläufigen Zinsen, von 0,7 Mrd. auf 1,5 Mrd. Euro an. 

Fitch erwartet, dass die VBL im Vorjahr eine Nettoverzinsung von 4,1% erzielt hat (2013: 4,7%), und damit höchstwahrscheinlich unter dem Durchschnitt des deutschen Lebensversicherungsmarkts verbleibt (2013: 4,7%). Fitch erwartet für den deutschen Lebensversicherungsmarkt eine gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderte Nettoverzinsung, weil die Versicherer wahrscheinlich auch 2014 weiter Bewertungsreserven aus den festverzinslichen Kapitalanlagen zur Finanzierung der Kosten für die Zinszusatzreserve realisiert haben. Fitch schätzt die Branchenaufwendungen für die Zinszusatzreserve im Vorjahr auf 8,5 Mrd. Euro. 

Kosten- und Risikoüberschüsse sind beständig stark. Fitch erwartet, dass die Kostenquoten der VBL 2014 besser als die des Marktes gewesen sind und sich dieser Trend auch fortsetzen wird. Die Verwaltungskostenquote lag 2013 bei 2,0% und die Abschlusskostenquote bei 4,8%, welche besser waren als die vom Markt erzielten von 2,3% und 5,1%. 

Die VBL ist Konzernobergesellschaft der VOLKSWOHL BUND-Gruppe (VBG). Sie besitzt die Rechtsform des Versicherungsvereines und ist ihr wichtigster operativer Versicherer. Im Jahr 2013 hatte der Lebensversicherer eine Bilanzsumme von 10,6 Mrd. Euro, was einem Gruppenanteil von 99% entspricht. Die Gesellschaft konzentriert ihr Geschäft auf das Individualgeschäft sowie kleine bis mittelständische Betriebe. Die VBG vereinnahmte 2013 gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. 

Eine Heraufstufung des Ratings ist aufgrund des aktuellen Marktumfeldes für deutsche Lebensversicherer kurz- bis mittelfristig unwahrscheinlich.  Schlüsselfaktoren, die zu einer Herabstufung des Ratings führen können, sind unter anderem eine Verschlechterung der Kapitalausstattung mit einer Solvabilitätsquote von unter 170% sowie eine stark geschwächte Marktposition. 

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Stimmungsumschwünge im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 24.Februar 2015

Mit Daten von StockPulse soll das Trading auf Ayondo jetzt noch komfortabler werden. „Seit dem 9. Februar können Ayondo-Neukunden auf das Wissen der Experten von StockPulse zugreifen“, berichten die Social Media-Experten aus Köln. Ayondo gilt als der führende Anbieter von Social Trading. Kunden können dort die Strategien von Top-Tradern kopieren oder ihre eigene Anlagestrategie mit anderen Tradern teilen.

Durch die Zusammenarbeit mit StockPulse bekommen Trader auf Ayondo nun noch detailliertere Informationen zu Wertpapieren. Sie sehen in Echtzeit, wie die Stimmung (das „Sentiment“) der Marktteilnehmer zu einzelnen Titeln, Indizes oder Währungspaaren ist oder welche Wertpapiere gerade besonders im Fokus der Anleger stehen.

„So können wir Stimmungsumschwünge erkennen und kurzfristige Kursbewegungen mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit prognostizieren“, sagt Jonas Krauß, Mitgründer von StockPulse.  Exklusiv für Ayondo-Neukunden Das Angebot gilt für alle Neukunden, die mindestens 5.000 Euro auf ihren Ayondo-Account einzahlen. Nachdem sie sich registriert haben, können Sie den Service ein Jahr lang kostenfrei nutzen. Sie bekommen dann neben dem Zugriff auf aktuelle Sentiment-Daten einen Newsletter mit Handelssignalen aus Social Media.

Der Newsletter liefert ein konkretes Kauf- oder Verkaufssignal für einzelne Wertpapiere und erscheint börsentäglich. Durch den neuen Service erhalten Ayondo-Kunden auch Einblick in die umfangreiche StockPulseDatenbank. Sie umfasst Stimmungsdaten aus dem Netz zu mehr als 22.000 Aktien ab dem Jahr 2010. „Die Sentiment-Analyse bietet unseren Kunden einen völlig neuen Kurs-Indikator, der das Informationsangebot perfekt ergänzt“, so Sarah Brylewski von Ayondo. Webinare für Einsteiger Um Neulingen den Einstieg in die Sentiment-Analyse zu erleichtern, wird Ayondo auch Webinare veranstalten. Dort erfahren die Anleger, wie die Sentiment Analyse funktioniert und wie sie sie für ihr Trading nutzen können.

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Pluspunkte für Immobilieninvestments in Nordamerika

Von Dr. Oliver Everling | 23.Februar 2015

Seit dem Jahr 2012 lässt sich eine Umschichtung der Immobilienanlagen deutscher institutioneller Investoren feststellen. Während im Jahr 2012 nur sechs Prozent der Immobilieninvestitionen von deutschen Institutionellen in Nordamerika lagen, sind es im Jahr 2014 mit 15,3 Prozent mehr als doppelt so viele. In Westeuropa lagen hingegen im Jahr 2012 noch 13,4 Prozent der Immobilieninvestitionen. Im Jahr 2014 sind es nur noch 8,7 Prozent. Investments in Westeuropa verlieren demnach im gleichen Maße an Bedeutung wie das Engagement in Nordamerika an Bedeutung gewinnt. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie zu Immobilieninvestments in Nordamerika der FERI EuroRating Services GmbH.

„Deutsche institutionelle Investoren haben frühzeitig auf die zunehmende Stärke des Dollars, die Schwäche des Euros und das hohe Wachstumspotenzial des US-amerikanischen Immobilienmarktes reagiert“, sagt Dr. Tobias Schmidt, Sprecher des Vorstands der FERI EuroRating Services AG. „Wir rechnen damit, dass dieser Trend auch künftig anhalten wird“, so Schmidt. Die Attraktivität US-amerikanischer Immobilien erkläre sich aus dem anhaltend soliden Aufschwung der US-Konjunktur: „Getrieben wird der Aufschwung von einer positiven Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung – und nicht zuletzt auch von den Entwicklungen auf den Immobilienmärkten, auf denen die Investitionen im Zuge der intensiveren Bautätigkeit deutlich angezogen haben“. erklärt Schmidt. „Gerade im Gegensatz zu vielen europäischen Industrienationen stehen die Zeichen in den USA auch weiterhin auf Wachstum. Trotz leichter Abschwächung erwarten wir ein solides Wachstum von drei Prozent für 2015.“

Darüber hinaus treibe der Renditespread zwischen Staatsanleihen sowie Immobilien ohnehin viele institutionelle Anleger vermehrt zu Immobilieninvestments. Wie aus der Studie hervorgeht, lag der Rendite-Spread zwischen der Cap Rate von Büroimmobilien und zehnjährigen US-Staatsanleihen Ende 2014 bei 388 Basispunkten. „Selbst bei moderat steigenden Zinsen dürften US-Immobilien daher kaum in der Investorengunst sinken“, kommentiert Schmidt.

Die Studie zeigt, dass sich in den USA Apartments und Einzelhandelsimmobilien nach der Krise am besten entwickelt haben. Zwischen dem ersten Quartal 2010 und dem Ende des zweiten Quartals 2014 beliefen sich die NCREIF-Gesamterträge auf 57,2 bzw. 56,2 Prozent. Aber auch bei Industrie- und Büroimmobilien wird die Erholung des US-Immobilienmarktes mit 51,1 und 48,2 Prozent deutlich. Etwas weniger gut entwickelten sich die Erträge in der Nutzungsart Hotel mit 38,9 Prozent.

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Goldaktienfonds im neuen Glanz

Von Dr. Oliver Everling | 18.Februar 2015

Durch eine anhaltend hohe Nachfrage nach Gold angesichts vielfältiger Verunsicherungen am Kapitalmarkt haben sich im vergangenen Jahr viele Goldaktienfonds positiv entwickelt. Fonds mit FERI-Top Ratingnoten A oder B haben 2014 im Schnitt um 5,79 Prozent an Wert gewonnen. Der Gesamtdurchschnitt der Peergroup für 2014 liegt bei 1,05 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Daten im FERI Fonds Portal der FERI EuroRating Services AG. „Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB, der starke Fall des Euros gegenüber dem Schweizer Franken und ein Wiederaufflammen der Griechenlandkrise haben Krisen- und Inflationsbefürchtungen jüngst wieder zunehmen lassen“, sagt Dr. Tobias Schmidt, Sprecher des Vorstands der FERI EuroRating Services AG. „Angesichts der vielen Unsicherheiten denken Privatanleger wieder verstärkt über Goldinvestments zur Absicherung systemischer Risiken nach.“

Goldaktienfonds stellen hierbei für Kleinanleger eine Möglichkeit der Goldanlage dar. Im Gegensatz zu physischem Gold fallen keine Lagerungs- und Versicherungskosten an und im Unterschied zu Goldzertifikaten werfen Goldaktien laufende Renditen ab. Allerdings müssen sich Anleger dessen bewusst sein, dass Goldaktien ebenso wie der Goldpreis besonders hohen Schwankungen unterliegen. Zwischen Anfang 2002 und dem Gipfel der Eurokrise im Oktober 2012 ist der Goldpreis von 280 US$ bzw. 311 Euro pro Feinunze auf über 1.700 US$ bzw. 1.250 Euro gestiegen. Im November 2014 ist er dann auf unter 1.150 US$ bzw. 920 Euro gefallen. Gegenwärtig liegt er bei rund 1.220 US$ bzw. 1.070 Euro. „Goldinvestments – ob physisch oder in Fonds – sind unter Performance-Gesichtspunkten in jedem Fall spekulativ. Wechselkurseffekte spielen dabei eine erhebliche Rolle. Goldinvestments eignen sich daher nur als Beimischung im Portfolio oder zur temporären Absicherung systemischer Risiken, bei denen Performanceüberlegungen eher in den Hintergrund treten. Für die Entwicklung von Goldaktien ist der Goldpreis nur einer von vielen Einflussfaktoren. Schließlich wird das Geld der Anleger nicht nur in physisches Gold, sondern mehrheitlich in Goldminenbetreiber und Unternehmen der Gold verarbeitenden Industrie investiert“, erklärt Dr. Schmidt. Dennoch sei der Goldpreis kein unerheblicher Einflussfaktor auf die Kursentwicklung und ein Anhalten der hohen Nachfrage nach Gold sei angesichts der Vielzahl an potentiellen Krisen durchaus wahrscheinlich.

Nach Einschätzung der FERI-Experten ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Gold zum einen durch das starke Wirtschaftswachstum in Asien und speziell China bedingt. Dort ist Gold nicht nur ein Investment-, sondern in Form von Goldschmuck auch ein beliebtes Konsumprodukt.

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Piraten des Bankgeschäfts

Von Dr. Oliver Everling | 17.Februar 2015

Wenn sich am 5.März in München „Piraten“ versammeln, dann sind es diesmal nicht die Anhänger der gleichnamigen Partei: Vielmehr treffen sich im Münchner „Impact Hub“ die „Pirates of Banking“ – innovative Softwareentwickler aus der internationalen Finanzbranche, die sich unter dem Dach der Münchner Fidor Bank AG mit FinTech-Lösungen rund um das Thema Banking befassen (http://www.pirates-of-banking.com).

Die mit Innovationspreisen ausgezeichnete Fidor Bank AG bietet bei diesem Event den Entwicklern von Apps Einblick in Zukunftslösungen. Fidor ist eine der ersten Banken, die Schnittstellen (sogenannte „API“s) bereitstellt, an die sich Dienstleister und Programmierer anschließen können. Fidor Bank stellt damit Finanzdienstleistungen zur Verfügung, die bisher nur großen Unternehmen oder anderen Banken vorbehalten war. Damit eröffnet die Fidor Bank AG für die gesamte Branche nach eigenen Angaben revolutionäre Finanzdienstleistungen, die bisher so nicht denkbar waren. Somit können auch Startups ganz einfach neue Geschäftsfelder erschließen. Alles Dank einer modernen Schnittstelle im „Web 2.0“ gängigen Standardformat „Json“.

Auch die Kunden profitieren davon: Ähnlich wie beim Smartphone werden Kunden in Zukunft die Möglichkeit haben, sich neue Anwendungen und Funktionen direkt in ihr Fidor-Girokonto zusammenzustellen. Von klassischen Anwendungen wie Geldanlagen über Versicherungen bis hin zu Krediten, Crowdinvesting, Payment-Lösungen und mehr.

Die Fidor Bank AG ermöglicht mit API-Schnittstellen Softwareentwicklern einen direkten Zugang zu ihren Bankdienstleistungen – von der Nutzer-Registrierung bis hin zu globalen Zahlungstransfers – um die eigene Plattform immer attraktiver zu machen und zugleich die Geschäftsmodelle der Partner zum Erfolg zu führen. So stellt die Fidor Bank AG auch ihre Banklizenz zur Nutzung bestimmter Banking Dienstleistungen zur Verfügung.

Matthias Kröner, CEO der Fidor Bank, freut sich auf die vierte Piraten-Veranstaltung dieser Art: „Unser Motto ist Make our bank your bank! Wir sind jedes Jahr begeistert, welches Potential in Fintech-Developern steckt. Nach Entwicklerveranstaltungen in London und Moskau sind wir 2015 wieder in München. Gemeinsam mit diesen Spezialisten krempeln wir die Zukunft des Bankings um.“

Mehr zum Thema „Digitalisierung der Gesellschaft – Konsum, Geld und Arbeit unter Strom“ im Seminar der Theodor-Heuss-Akademie.

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Krisencheck nicht erst in der Krise

Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2015

Krisen im Mittelstand sind vielfältig und werden gerade in ihren ersten Symptomen oft nicht ernst genommen oder diese werden übersehen. Unternehmen, die Gefährdungen frühzeitig erkennen und direkt agieren, haben die besten Chancen, eine Krise zu bewältigen oder schon im Vorfeld zu vermeiden. Die Fachgruppe Sanierung im Verband Die KMU-Berater – Bundesverband unabhängiger Berater e.V. hat deshalb einen „Krisencheck“ entwickelt, mit dem Unternehmen eine Schnelldiagnose ihrer aktuellen Lage vornehmen können. Der Check steht im Internet auf www.krisencheck.kmu-berater-sanierung.de zur freien Verfügung.

„Wir möchten Unternehmen eine schnelle und gleichzeitig plausible Einschätzung ihrer aktuellen Situation ermöglichen“ betont Olaf Marticke, Leiter der Fachgruppe Sanierung im KMU-Beraterverband. Die KMU-Berater stellen auf Basis ihrer umfangreichen Sanierungserfahrung vier Krisenfelder in den Mittelpunkt des Krisenchecks. Wer die 17 Fragen beantwortet, erhält eine passgenaue Aussage zur aktuellen Situation mit einem klaren Hinweis auf erkennbare Krisensymptome.

„Krisen beruhen meist auf Entwicklungen in den Märkten eines Unternehmens und machen sich in der Folge unterschiedlich schnell mit einem Ertragsrückgang in den Zahlen bemerkbar, um im dritten Schritt zu einer Liquiditätsenge zu führen“, erläutert Axel Stauffenberg von der Fachgruppe Sanierung. Diese drei Themenfelder bestimmen daher die Fragen im Krisencheck. Außerdem spielt die Kommunikation mit Steuerberater und Hausbank eine Rolle. „Auch Steuerberater und Hausbanken übersehen häufig die ersten Anzeichen für kommende Probleme. Wir fordern Unternehmen daher immer auf, kritische Hinweise von diesen Partnern aktiv einzufordern“, so Stauffenberg.

Die Sanierungsberater aus dem KMU-Beraterverband beobachten, dass oftmals verschiedene Krisenursachen sich überlappen und damit die Bewältigung schwieriger wird. „Deshalb ist das sofortige Reagieren auf die ersten Krisensignale so wichtig“, sagt Stauffenberg.

Die KMU-Berater erleben immer wieder, dass Unternehmen sehr spät die externe Unterstützung durch Beraterinnen und Berater in Anspruch nehmen. „Für die Unternehmer ist die aktuelle Krise meist die erste und damit fehlt es an Erfahrungen im Umgang mit der Situation. Je früher externer Krisen- und Sanierungssachverstand hinzu gezogen wird, desto höher die Erfolgswahrscheinlichkeit“ weist Stauffenberg auf eine immer wieder gemachte Erfahrung hin.

Das Ergebnis ihres Krisenchecks können Unternehmen ausdrucken und so die Beurteilung der KMU-Berater als Grundlage für ihre weiteren Aktivitäten nehmen. „Es ist sinnvoll, den Krisencheck einmal im Jahr zu machen und die Einschätzung der Situation des Unternehmens mit der des Vorjahres zu vergleichen“ zeigt Stauffenberg eine weitere Nutzungsmöglichkeit auf. So ließen sich frühzeitig Veränderungen erkennen und Handlungsoptionen zur Verbesserung der Situation ableiten.

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EZB verzerrt den Markt

Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2015

Die überwiegende Mehrheit (87,2 Prozent) der von der DVFA befragten Investment Professionals hält es für wahrscheinlich (46,5 Prozent) beziehungsweise sehr wahrscheinlich (40,7 Prozent), dass die Maßnahmen der EZB zur Ankurbelung des Wachstums und der Inflation im Euroraum zu schwerwiegenden Marktverzerrungen führen können.

Nach Zinssenkungen, zielgerichteten langfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTROs), dem Ankauf von gedeckten Schuldverschreibungen und ABS will die Europäische Zentralbank ab März in großem Umfang Staatsanleihen aufkaufen. Mit ihrer Ankündigung konnte die EZB im Januar die Inflationserwartungen zunächst wie geplant schüren. Knapp 60 Prozent der Befragten rechnen allerdings nicht damit, dass die Inflationserwartungen nachhaltig steigen werden. Hingegen erwarten nur rund 40 Prozent der Investment Professionals, dass die Inflationserwartungen wie von der EZB gehofft zunehmen.

„Diese Ergebnisse zeigen, wie schwierig eine Erfolgsprognose für die Quantitative Lockerung durch die EZB ist. Neben den Entscheidungen der Zentralbank sind weitere Faktoren – wie die Entwicklung der Rohstoffpreise – zu berücksichtigen. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist jedoch davon auszugehen, dass es im Rahmen der massiven Eingriffe in die Märkte zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen wird“, erläutert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V.

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Mit B+ erfolgreich platziert

Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2015

Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH schafft es auch mit einem Unternehmensrating B+ von Creditreform Rating AG (Januar 2015): Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH hat ihre sechsjährige Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A13SAD4) mit einem Kupon von 7,50% p.a. und einem Volumen von 25 Mio. Euro vorzeitig platziert. Aufgrund deutlicher Überzeichnung wurde die ursprünglich bis zum 13. Februar 2015 um 12:00 Uhr laufende Zeichnungsfrist bereits am ersten Tag um 10 Uhr vorzeitig geschlossen, meldet die Gesellschaft.

Bei den über die Zeichnungsfunktionalität der Frankfurter Wertpapierbörse im XETRA-Handelssystem eingegangenen Kaufangeboten wurde ein Losverfahren angewendet. Jeder ausgelosten Order wurden maximal 10.000 Euro zugeteilt, so wird berichtet. Die erfolgreiche Transaktion wurde von der Steubing AG als Bookrunner und der DICAMA AG als Financial Advisor und Listing Partner begleitet. Die bdp Venturis Management Consultants GmbH begleitete die Geschäftsführung auf der Investorenroadshow, während bdp Bormann Demant & Partner (Sozietät) als Rechtsberater die Prospekterstellung verantwortete.

„Wir freuen uns über die hohe Nachfrage der Investoren. Die erfolgreiche Platzierung sehen wir vor allem als großen Vertrauensbeweis in unsere Strategie. Die frischen Mittel werden wir wie angekündigt ausschließlich zur Wachstumsfinanzierung einsetzen“, erklärt Dr. Hubertus Bartsch, CEO der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH. Ca. 40% des Nettoemissionserlöses sollen als Darlehen zur Finanzierung der Erweiterung des Produktionsstandortes in Tianjin, China, sowie als Working Capital der Tochtergesellschaft an die NZWL International ausgereicht werden. Für die Finanzierung von Erweiterungsinvestitionen, Prozessinnovation und -diversifikation an den europäischen Standorten sind ca. 45% der zufließenden Mittel vorgesehen. Die verbleibenden ca. 15% sind für den Ausbau der Wertschöpfungskette durch anorganisches Wachstum eingeplant.

Der erste Handelstag (Handel per Erscheinen) für die Schuldverschreibungen im Open Market der Deutsche Börse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse) im Segment Entry Standard für Anleihen wird voraussichtlich der 10. Februar 2015 sein. Ausgabe- und Valutatag ist der 17. Februar 2015.

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Kreditinstitute und Firmenkunden auf Augenhöhe

Von Dr. Oliver Everling | 6.Februar 2015

Erfolgreiche Kommunikation zwischen Mittelständlern und ihren Kreditgebern gelingt, wenn beide Seiten die Situation des Verhandlungspartners realistisch einschätzen und offen kommunizieren. Das ist die Kernthese des Praxisleitfadens „Mit Kreditgebern auf Augenhöhe verhandeln“ aus dem NWB-Verlag. Dieser ist aktuell in zweiter überarbeiteter und ergänzter Auflage erschienen. Das Buch richtet sich auch an die Gewerbe- und Firmenkundenbetreuer/innen der Kreditinstitute. Alle Informationen zum Buch stehen unter www.kreditverhandlungen.de bereit.

Der Autor, Carl-Dietrich Sander, kennt beide Seiten des Verhandlungstisches. Aus 20 Jahren Bankgeschäft, davon zuletzt neun Jahre als Vorstand der Volksbank Neuss eG, kennt er die Bankenseite, die er seitdem weiterhin intensiv verfolgt hat. Seit 1998 ist Sander als Trainer und Berater für Unternehmer und seine Beraterkollegen aktiv.

Beide Sichtweisen bringt Sander in seinem Praxisleitfaden zusammen. Dabei versteht er sich zwar als Anwalt der Unternehmerseite – aber argumentiert nicht einseitig. „Nur wer seine Verhandlungspartner gut kennt und sich auf sie einstellt, wird erfolgreich sein“ fasst Sander seine Beratungserfahrung zusammen.

„Das Buch unterstützt Unternehmer und ihre Berater dabei, die eigene Verhandlungsposition realistisch einzuschätzen und konsequent auszubauen“ erläutert Sander seinen Ansatz. Ausführlich beschreibt er auf den 430 Seiten die Themen Finanzierung sichern, Liquidität steuern, Rating verbessern und die Gestaltung der eigenen Bankenkommunikation.

„Dabei steht der praktische Nutzen im Vordergrund“ betontSander. So endet jeder Abschnitt mit einer Handlungsempfehlung für Unternehmer einerseits und Berater andererseits. Damit diese auch umgesetzt werden, gibt es zu jedem Kapitel ein strukturiertes Begleitblatt für die eigenen Notizen und zwar sowohl für Unternehmer, wie Berater und auch für die Mitarbeiter der Kreditinstitute. Selektives Lesen unterstützt der Praxisleitfaden durch ein umfangreiches Stichwortverzeichnis und systematische Querverweise. Zu vielen Themen enthält das Buch außerdem Arbeitsblätter. So können die Leser direkt die Verbesserung der eigenen Situation angehen (mehr auf www.kreditverhandlungen.de).

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