Mit Transparenz in neue Anlageklasse
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2015
Unerschöpfliche Energie, unbegrenzt verfügbar, gratis. Ein Traum? „Mitnichten. Mit der Sonne“ schreiben Ingmar Kruse und Daniela Kramer in ihrem Beitrag zum Buch „Cleantech Rating“, „wird die größte Energiequelle angezapft, die den Menschen derzeit und auf absehbare Zeit zur Verfügung steht.“
Ob nun noch vier oder fünf Milliarden Jahre, sei für die Menschheit realistisch betrachtet wohl nicht relevant. „Aber wir können sie jetzt nutzen und die Investitionen, die jetzt in die photovoltaischen Energiegeneratoren fließen, werden sogar nächsten Generationen noch direkt zugutekommen.“ Denn eine Photovoltaik-Anlage („ PV-Anlage“) sei quasi verschleißfrei – wenn die Qualität stimmt und sie gut funktioniert. Ist das gegeben, kann eine PV-Anlage mehrere Jahrzehnte lang einen stabilen Steady Revenue Stream produzieren, bei nur wenigen Jahren Amortisationszeit – auch der energetischen.
Danach werden aufgrund kostenfreier Primärenergie nur noch Erträge erwirtschaftet, rechnen Kruse und Kramer vor, die Kosten für die Instandhaltung sind bei gut funktionierenden Anlagen marginal. „Das Ergebnis ist ein erstaunliches und doch reales Paradoxon, nämlich eine Win-Win-Situation für alle: für den Investor und für die Umwelt, eine ökologisch-ökonomische Maximalsituation.“
Die Voraussetzungen dafür zu überprüfen, kann Gegenstand eines Cleantech Ratings sein, neben den technologischen Kriterien beispielsweise die standortbedingten. Sonnenlicht steht grundsätzlich überall zur Verfügung, aber die geografischen, klimatischen und witterungsbedingten Standortparameter sind global betrachtet äußerst divers. Daraus lassen sich jedoch – wie Kruse und Kramer in ihrem Beitrag zum Buch beleuchten – längst nicht Rückschlüsse der Art ziehen, dass höhere Breitengrade zur Nutzung der Photovoltaik etwa weniger gut geeignet wären als beispielsweise die Äquatorialregionen.
Bei all dem (Sonnen-) Licht gibt es auch Schatten: Zur Sicherung der Leistungsfähigkeit müssen mindestens einige der Anlagenfunktionsparameter überwacht werden, und dieser Punkt war bislang nicht im Fokus des Interesses – weder bei Herstellern noch bei Investoren. „Hersteller haben üblicherweise keine Möglichkeit, das Ergebnis ihrer Produktion zu überprüfen, weil die Latency, die Latenz-Zeit zwischen Herstellung und Funktions-Feedback, zu lang ist“, sagen die beiden Experten aus Nürnberg: „Gerade bei neuen Zelltechnologien gibt es keine Langzeitstudien, und so können kostenintensive Rückrufaktionen die Folge sein. Hinzu kommt -die reale Gefahr besteht -, dass das herstellende Unternehmen die Kosten bei möglichen Schäden nicht mehr tragen kann und sogar Versicherungsabdeckungen überstiegen werden können.“
Kruse und Kramer zeigen in ihrem Beitrag zum Buch auf, wie die letzten Schwierigkeiten beim Investment in Solarenergie überwunden werden können.
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Hausbank degeneriert zur App
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2015
Das Verhältnis zwischen Kunde und Bank hat nach Angaben der EUROGROUP CONSULTING einen neuen Tiefpunkt erreicht: Nur 22 Prozent der Deutschen vertrauen ihrem Kreditinstitut, im vergangenen Jahr waren es noch 38 Prozent, im Jahr davor 42 Prozent. Von dieser Unzufriedenheit profitiert die Konkurrenz aus dem Internet: 37 Prozent der insgesamt rund 65 Millionen Bankkunden in Deutschland können sich vorstellen, ihre Finanzgeschäfte künftig mit Apple, Google oder PayPal abzuwickeln. Das sind Ergebnisse der repräsentativen „Kundenbankstudie 2014″ der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung EUROGROUP CONSULTING. 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden dafür befragt. Angesichts dieses Tiefpunktes könnten Banken mit Optimismus in das Jahr 2015 schauen: Tiefer als in 2014 können sie kaum noch sinken, es darf eigentlich nur besser werden.
Mit 54 Prozent beschreibt die Mehrheit der Befragten das Verhältnis zu ihrer Hausbank als neutral, distanziert oder misstrauisch. Im Jahr zuvor waren es lediglich 35 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig. Jeweils ein Fünftel gibt an, dass die individuellen Wünsche nicht berücksichtigt werden oder es nicht die passenden Angebote gibt. Ebenfalls 20 Prozent sagen, dass die Finanzkrise ihr Vertrauen in die Banken und Sparkassen beschädigt hat. 19 Prozent haben schlechte Erfahrungen mit ihrer Hausbank gemacht.
Der zunehmende Vertrauensverlust hat drastische Folgen: Gegenwärtig spielt fast jeder dritte Deutsche mit dem Gedanken, in den kommenden zwölf Monaten seine Bank zu wechseln. „Die zentrale Botschaft der Kundenbankstudie an die Geldhäuser lautet: Sprechen Sie mit Ihren Kunden! Denn Vertrauen und damit die Bindung der Kunden lässt sich nur durch eine engen persönlichen Kontakt wiederherstellen“, sagt Heinrich Piermeier, Bankexperte von EUROGROUP CONSULTING. Umso kritischer erscheint es da, dass die Beziehung zwischen Kunde und Bank abgenommen hat. 28 Prozent der Befragten geben an, überhaupt keinen Kontakt zu ihrer Hausbank zu haben, sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Dass die Kreditinstitute trotz aller Bemühungen die Bindung zum Kunden verlieren, liegt an dem geänderten Kommunikationsverhalten, erklärt Piermeier: „Die Menschen setzen unterschiedliche Kanäle ein und erwarten dies auch von ihrer Bank. Offensichtlich gelingt es den Instituten aber nicht, dort zu sein, wo es sich die Kunden wünschen.“
Anbieter wie Apple, Google und PayPal haben das erkannt und locken mit digitalen und intuitiv erlebbaren Angeboten. Immerhin: Noch gibt es für die Banken und Sparkassen Hoffnung. Wie die Kundenbankstudie zeigt, stehen 46 Prozent der Deutschen den Angeboten aus dem Internet nach wie vor skeptisch gegenüber, 17 Prozent sind unentschlossen, ob sie die Finanzangebote der
Internetkonzerne nutzen wollen. „Banken sollten jetzt handeln, um das Feld nicht der digitalen Konkurrenz zu überlassen – und damit endgültig den Kontakt zum Kunden zu verlieren“, sagt Piermeier.
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Steuerung von Versicherungsunternehmen
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2015
Die Beurteilung des Managements von Versicherungsunternehmen spielt in der Analyse von Ratingagenturen eine immer größere Rolle. Einerseits zeigt die Entwicklung der Versicherungswirtschaft, dass rein quantitative Betrachtungen nicht ausreichen, um existentielle Gefährdungen von Versicherungsunternehmen richtig einzuschätzen, andererseits haben sich auch die analytische Möglichkeiten, Methoden und Informationsquellen, deutlich erweitert, um auch Strategie und Management kritisch zu hinterfragen und im Rating einer vergleichenden Beurteilung zuzuführen.
Das Buch von Torsten Hallmann, Achim Junglas, Wilhelm Kichner und Marc Wiegang (Hrsg.) kommt daher jedem zu Hilfe, der sich verantwortlich mit dieser komplexen Thematik befassen will: Steuerung von Versicherungsunternehmen: Grundlagen, Prozesse, Praxisbeispiele. Das Buch liegt nun bei Schäffer Poeschel in der zweiten, überarbeiteten Auflage vor.
„Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts“, zitieren die Herausgeber den Alt-Bundespräsidenten Walter Scheel. Daher muss der weiteren Integration des Risikos in die Steuerung höchste Bedeutung zukommen. Das Rating von Versicherungsunternehmen ist dabei der Versuch, durch eine Gesamtschau der Risiken die Ausfallbedrohung von Gläubigern zu beurteilen.
„Der Regulator will die Versicherungsunternehmen zu einer professionellen wert- und risikoorientierten Steuerung zwingen“, fassen die Herausgeber ihre Beobachtungen zur Verdrängung der Rolle der Gewinn- und Verlustrechnung zugunsten der Bilanz als primärem Instrument der Gewinnermittlung zusammen.
Indem das Buch allen wesentlichen Themenfelder wie der informatorischen Grundlagen der Steuerung, der operativen Steuerung, der strategischen Steuerung, der Steuerung der versicherungsspezifischen Prozesse und der Steuerung der Risiken im Versicherungsunternehmen nachgeht, liefert es dem Leser einen Komplettüberblick, wie er sonst kaum in einem anderen Titel auf ähnlichem Niveau in deutscher Sprache geboten wird.
Während vor Jahrzehnten noch versicherungsmathematische Modellierungen usw. im Vordergrund ähnlicher Bücher standen, zeigt sich an diesem aktuellen Titel, wie der Gesetzgeber nicht nur durch weitreichende Regulierung marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft aufhebt, sondern auch Gestaltungsmöglichkeiten einschränkt. Die Steuerung von Versicherungsunternehmen hat immer mehr einheitlichen Mustern zu entsprechen.
Die Folge ist eine zunehmende Verantwortung des Gesetzgebers für das von Versicherungsunternehmen eingegangene Risiko. Die Versicherungswirtschaft ist – im Vergleich zu anderen Branchen – schon seit vielen Jahren in ihren Konzernspitzen und Vorständen überproportional von Juristen geführt. Die Aufsicht und Regulierung der Versicherungsunternehmen soll die Funktionsfähigkeit des Versicherungswesens sichern, Risiken begrenzen und letztlich auch den Steuerzahler vor kostspieligen Rettungsaktionen bewahren. Die überbordende Regulierung der Versicherungswirtschaft entpuppt sich für den Gesetzgeber als Bumerang, wenn sich im Krisenfall die gesetzlichen Vorgaben als untauglich erweisen oder sogar krisenursächlich sind.
Das Buch geht nicht der Frage nach, ob in Parlamenten und Ministerien die besseren Manager von Versicherungsunternehmen sitzen, sondern zeigt Konsequenzen der geltenden Rechnungslegungsstandards und von Solvency II auf. Das Buch erlaubt u.a. tiefe Einblicke in die Steuerung der Produktentwicklungsprozesse, der Vertriebsprozesse, der Underwriting-Prozesse, der Betriebsprozesse, der Schadenbearbeitungsprozesse und der Kapitalanlageprozesse.
Der Leser erfährt mehr über Risikomanagement und Solvency II, Risikomodelle und Kapitaladäquanz, Asset Liability Management, Steuerung der versicherungstechnischen Risiken, Steuerung der Kapitalanlagerisiken, Unternehmenssteuerung und Personalführung sowie über die Aufbauorganisation der Steuerung von Versicherungsunternehmen. Wer auf dem Wissen aus diesem Titel aufbauend mehr darüber erfahren will, wie sich die Steuerung von Versicherungsunternehmen im Credit Rating auswirkt und welche Rückkopplung sich aus dem Rating wiederum für die Steuerung ergibt, kann zu weiteren Buchtiteln greifen.
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IFRS und HGB im Vergleich
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2015
Solange es parallel unterschiedliche Anforderungen an Einzel- und Konzernabschlüsse gibt, wird es einen Bedarf am Vergleich der Rechnungslegungsysteme geben. Kaum erstaunlich daher, dass dieses Buch von Sven Hayn und Georg Graf Waldersee nun schon in der 8. Auflage vorliegt: IFRS und HGB im Vergleich: Synoptische Darstellung für den Einzel- und Konzernabschluss.
Zur Geburtsstunde der IFRS war es eine verbreitete Hoffnung, dass sich mit „Internationalen“ Rechnungslegungsstandards die Unterschiede der Rechnungslegung auch über den Atlantik hinweg einebnen und damit einen besseren Vergleich der Unternehmen erlauben würde. Leider bleibt dies zurzeit noch bloßes Zukunftsszenario, denn für US-amerikanische Unternehmen gelten nach wie vor andere Maßstäbe. Immerhin finden sich Anwendungsmöglichkeiten für IFRS inzwischen in mehr als 100 Ländern.
Der Leser findet in diesem Buch nicht nur Gegenüberstellungen der Regelungen, sondern auch eine Einführung und Darstellung des Übergangs auf internationale Rechnungslegungsstandards. Weitere Kapitel befassen sich mit dem Konvergenzprojekt zur Bilanzierung von Leasingverhältnissen, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, einer Vielzahl von Einzelthemen, konzernspezifischen Themen, Abschlussbestandteilen sowie Zwischenberichterstattung.
Das Buch ist aufgrund ausführlicher Erläuterungen streckenweise nicht nur aufgrund der Einführung auch als Lesebuch geeignet, um sich mit wichtigen Teilgebieten der komplexen Materie vertraut zu machen. Die Stärke des Titels liegt jedoch zweifellos in seiner Qualität als Nachschlagewerk, denn die Mitarbeiter dieses Werkes haben sich dem strengen Korsett einer tabellarischen Gegenüberstellung unterworfen.
Indem Kriterien, HGB, aktuell anzuwendende IFRS und gegebenenfalls Neuregelung tabellarisch zusammengefügt werden, bleiben die Autoren äußerst diszipliniert beim jeweiligen Thema und verfallen nicht der Versuchung, der Fülle der in der Literatur aufgeworfenen theoretischen Aspekte nachzugeben oder jede Wunschvorstellung zu dokumentieren, die in sonstigen Fachbeiträgen vielleicht formuliert werden.
An der 8., grundlegend überarbeiteten Auflage haben wieder eine Vielzahl von Experten mitgewirkt, insbesondere aus dem Hause der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Das Buch ist für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen interessant, da es wie sonst kaum ein anderer Titel in deutscher Sprache auf gebotenem fachlichem Niveau zuverlässig erlaubt, den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von IFRS und HGB nachzugehen.
Für internationale Ratingagenturen stellt es eine ungeheure Herausforderung dar, die in unterschiedlichen Jurisdiktionen tätigen Einzelunternehmen und Konzerne hinsichtlich ihrer Ausfallrisiken zu vergleichen. Die Versuche der Wirtschaftsprüfung, auf einheitliche Standards hinzuwirken, sind deshalb für Ratingagenturen von elementarer Bedeutung. Mithin ist das Buch auch jedem Ratinganalysten zu empfehlen, der einen schnellen Zugriff auf Antworten zu maßgeblichen Einzelfragen sucht.
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ayondo startklar für 2015
Von Dr. Oliver Everling | 29.Dezember 2014
Die ayondo Holding AG schließt eine Marketingkooperation mit SevenVentures, dem Ventures-Arm der ProSiebenSat.1 Group. Das FinTech-Unternehmen ayondo bietet Software und Dienstleistungen im Bereich Social Trading und Finance 2.0 an.
Die ayondo Gruppe will durch die Kooperation Anteile in ihrem Kernmarkt Deutschland deutlich ausbauen. Nie zuvor gab es eine vergleichbare Zusammenarbeit in der Branche für Broker- und Finanzprodukte. Diese Marketingkooperation und die signifikante Werbepräsenz auf den Sendern der Mediagruppe wird den Bekanntheitsgrad von ayondo wesentlich erhöhen und schafft somit die besten Voraussetzungen, neue Kundengruppen für diese innovative und effiziente Art der Geldanlage zu begeistern.
„Wir freuen uns sehr, mit SevenVentures einen starken Partner mit langjähriger Expertise im Aufbau junger, innovativer Unternehmen an unserer Seite zu haben. So bietet sich uns gemeinsam die Chance, das Thema Social Trading einem breiten Publikum vorzustellen. Diese Kooperation ist ein Quantensprung für die Entwicklung von ayondo und hebt das Thema Geldanlage durch Social Trading vollends aus der Nische“, sagt Robert Lempka, CEO der ayondo Gruppe.
Social Trading ist eine internetbasierte und zukunftsweisende Art der Geldanlage. Privatanleger können per Mausklick Experten und ihren Handelsstrategien auf www.ayondo.com folgen und so deren Portfolioentwicklung durch elektronisches Folgen dieser Handelssignale eins zu eins kopieren. Ziel von Social Trading ist, dass auch Anleger, die nicht genügend Zeit oder ausreichende Expertise haben, um in Eigenregie an den Finanzmärkten zu agieren, vollautomatisiert von dem Wissen der Experten profitieren können.
„Für ayondo war das Jahr 2014 ein sehr bedeutendes: Wir haben die Weichen gestellt, um international und in unserem Kernmarkt Deutschland wesentlich zu wachsen. Wir freuen uns auf die Möglichkeiten, die uns diese Positionierung gibt und auf ein spannendes nächstes Geschäftsjahr 2015“, fasst Lempka zusammen.
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Ölpreisverfall als Weihnachtsgeschenk für Aktiensparer
Von Dr. Oliver Everling | 24.Dezember 2014
Die angekündigte Präsidentschaftswahl in Griechenland könnte vorgezogene Parlamentswahlen und damit eine von Syriza geführte Koalition mit sich bringen. Diese Nachrichten führten nach Ansicht der Fondsmanager und Analysten von Financière de l’Echiquier zu einer „Flucht in Qualität” am europäischen Rentenmarkt und in einer angespannten Zinsstrukturkurve. Die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen fiel kurz vor Heiligabend 2014 auf einen Tiefststand von 0,58 Prozent.
Damit ist einer der wichtigsten „Preise“ einer Volkswirtschaft, der Referenzzins für vermeintlich „sichere“ Anlagen, jenseits ökonomischer Logik: Unter „normalen“ Bedingungen sollte jeder Anleger für seine Bereitschaft, langfristig auf Gegenwartskonsum zu verzichten und sein Geld für Investitionszwecke zur Verfügung zu stellen, dafür eine Entschädigung und für das eingegangene Risiko eine Risikoprämie in Form eines Zinsaufschlages gegenüber kurzlaufenden Rentenpapieren erhalten.
„Der Rückgang des Ölpreises hat an Dynamik zugenommen (-45 Prozent über die letzten sechs Monate, -23 Prozent in einem Monat). Dieser Trend hat Ängste vor wachsenden Ausfällen bei kleineren amerikanischen Ölgesellschaften geweckt und verursachte Nervosität bei US-Hochzinsanleihen“, kommentieren die Experten von Financière de l’Echiquier.
Grundsätzlich würden alle Rohstoffpreise um Stabilisierung kämpfen. Dieser Trend weckt bei Financière de l’Echiquier Zweifel an den weltweiten Wachstumsaussichten. „Russland wurde durch die Embargomaßnahmen zunehmend destabilisiert und erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent im Jahr 2015. Auch die chinesische Wirtschaft beendet das Jahr schwerfällig mit einer Verringerung der Wachstumsprognosen.“ Für die geldpolitischen Pläne der EZB, insbesondere die angekündigten langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO), sehen die Analysten von Financière de l’Echiquier nur begrenzten Erfolg.
Der Tenor von Financière de l’Echiquier zu Weihnachten 2014 ist insgesamt jedoch eher positiv: „Diese Ereignisse haben einige Faktoren überschattet, die sich eigentlich positiv auf die Erholung der Märkte auswirken und sich Anfang 2015 auszahlen sollten“. Die Erholung der Konsumausgaben in den USA treibt das Wirtschaftswachstum weiter an. In Europa wurden die Ängste vor einem möglichen Auseinanderbrechen der Eurozone durch das aktive Eingreifen der EZB beruhigt. Der Euro/US-Dollar-Wechselkurs begünstigt zudem europäische Exporteure.
„Einige Signale dürften den Aktienmarkt unterstützen: lediglich durchschnittliche Bewertungen, hohe Risikoprämien sowie ein historisch hoher Unterschied zwischen Aktienrenditen und Renditen von Unternehmensanleihen. Der Preisverfall bei Öl dürfte sich positiv auf die Eurozone auswirken. Durch die günstige Wirkung auf die Binnennachfrage könnte das Wachstum um bis zu 0,5 Prozent angeregt werden“, heißt es bei Financière de l’Echiquier.
Die Märkte haben die negativen Einflussfaktoren zahlreicher jüngster Ereignisse für die Weltwirtschaft bereits vollständig eingepreist: den Fall des Ölpreises, die Russlandkrise, Unsicherheiten in Griechenland. „Demgegenüber stehen die positiven Effekte,“ unterstreicht Financière de l’Echiquier, „die wir aus einigen jüngsten Entwicklungen, insbesondere dem gesunkenen Ölpreis, erwarten dürfen. Diese wurden bislang noch nicht von den Märkten honoriert und sollten sich in den kommenden Monaten positiv auf die Stimmung auswirken. Das Beste steht uns also noch bevor!“
Phasen der Konsolidierung eignen sich gut, um Chancen am Aktienmarkt zu nutzen. „Auf mittlere Sicht ist der Echiquier Major gut positioniert, um an diesem Umfeld zu partizipieren. Durch den Fokus auf große europäische Wachstumsaktien ist der Fonds auch in europäische Exportunternehmen investiert, die von attraktiven Konditionen profitieren sollten.“ Für Investoren, die kontrollierte Volatilität durch ein ausgewogenes Portfolio an Aktien und Unternehmensanleihen suchen, empfiehlt Financière de l’Echiquier den Mischfonds ARTY. Dank seiner flexibler Strategie bewegte er sich gut durch das unsichere Gelände der vergangenen Monate.
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Bilanzoptimierung für das Rating
Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2014
Die zweite Auflage des Buches von Norbert T. Varnholt und Peter Hoberg hält, was sie verspricht: Völlig überarbeitet und erweitert. Selbst für den Käufer der ersten Auflage ist das Buch schon daher erneut zu empfehlen. Es geht in diesem Buch um Ansätze und Instrumente für ein besseres Rating-Ergebnis – so lautet auch der Untertitel des Buches „Bilanzoptimierung für das Rating: Ansätze und Instrumente für ein besseres Rating-Ergebnis“. Der Verlag Schäffer Poeschel ist bei diesem Buch wieder einmal Garant für eine fachlich fundierte Lektüre (ISBN 978-3-7910-3292-4).
Neu im Buch sind beispielsweise die Beiträge von Gernot M. Becker aus der Landesbank Hessen-Thüringen über die Auswirkungen von Basel III auf die Unternehmensfinanzierung und von Bernd Lüthje, bekannt nicht zuletzt aufgrund seiner Rolle für die NRW.Bank sowie als ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands.
Jörg Funder befasst sich mit der Optimierung der Finanzstruktur für das Rating, Lars Jäger mit regelkonformen Verhalten als Basiselement zkünftiger Bonität und Reputation, Olaf Harms mit Factoring im Mittelstand, Peter Hoberg mit „Bilanz plus – das Heben verborgener Schätze in der Bilanz“ wie auch mit der Frage eines besseren Ratings durch Leasing.
Weitere Beiträge gehen der Bilanzoptimierung durch Bestandsoptimierung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, der optimierten Produktpolitik für besseres Rating, der Finanzierungsoptimierung durch den Einsatz öffentlicher Förder- und Finanzierungsinstrumente, der Bilanzoptiierung durch pauschal dotierte Unterstützungskassen, oder dem Workring Capital Management nach. Izzettin Günay stellt das FERI Branchen Rating vor, wie Prognosen als Grundlage zur Risikobewertung von Branchen eingesetzt werden. Schließlich geht es auch – mit FOkus auf die Bedeutung von Steuerlatenzen für die Rechnungslegung auch um handelsrechtliche Rechnungslegung bei Personenhandelsgesellschfaten und um die betriebswirtschaftliche Auswertung für Branchen.
Die Herausgeber ordnen die Beiträge vier Hauptkapiteln zu, nämlich „Bilanzpolitik, Bialnzoptimierung und Rating“, „Ansätze zur Optimierung für das Rating auf der Aktivseite“, „Auswirkungen der Bilanzptimierung für das Rating auf der Passivseite“ und „spezielle Ansätze, Instrumente und Aspekte der Rating-Analyse und Verbesserung des Rating-Ergebnisses“.
Indem der Titel auf die Bilanzoptimierung für das Rating abzielt, müssen zwangsläufig eine Fülle von Aspekten angesprochen werden, die heute nicht etwa nur von börsennotierten Aktiengesellschaften, sondern nun auch Tief in der Masse mittelständischer Unternehmen zu beachten sind. Das Thema „Compliance“ wird zum Beispiel immer wichtiger, da der Gesetzgeber den Mittelstand mit einer nicht mehr überschaubaren Fülle von Regeln und Rechtsnormen konfrontiert.
Kaum noch einem Unternehmer ist die absolute Gewissheit vergönnt, alle für seine Geschäftstätigkeit und seinen Betrieb relevanten Rechtsnormen zu kennen und also auch deren Einhaltung sicherstellen zu können. Da viele Gesetze nicht mehr einer stringenten Teleologie folgen, entziehen sie sich dem „gesunden Menschenverstand“, den mittelständische Unternehmer zum Maßstab ihres Handelns machen. Der Mehrzahl der Unternehmen droht daher heute schon der Stillstand, da ihnen in dem einen oder anderen willkürlichen Detail nicht regelkonformes Verhalten in zermürbenden Rechtsprozessen nachgewiesen werden könnte.
Welcher Irrweg in Europa aus einem falscehn Verständnis der aus den USA bekannten Ratings angetreten wurde, zeigt Lüthje prägnant in seinem Beitrag auf. „Die Raings von Standard & Poor’s und Moody’s sind Gutachten und Beurteilungen, keine Testate oder Noten. In den Regelwerken aus Basel werden die Bonitätsstufen der Agenturen jedoch zu Noten, zu festen Größen, die über den Einsatz von Eigenkapital für Kredite entscheiden.“
Lüthje zeigt die Gefährlichkeit der „Ampelsteuerung aus Basel“ auf, mit dessen Hilfe das Regime aus Basel das gesamte Finanzgeschäft einschließlich der Agenturen und ihren Ratings lenkt. Lüthje zeigt die Grenzen der Bilanzoptimierung für ein Rating auf: „Überhaupt nicht voraussehbar sind die erratischen Sprungentscheidungen des Basel-Regimes.“ In Verbindung mit der Lenkungswirtschaft im Euro-Raum verhindere das Regime eine belastbare Bilanzplanung.
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In Frankreich trügt der Schein der Statistik
Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2014
Die verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik Frankreichs ist unter Ökonomen fast schon sprichwörtlich. Meldungen über hohe Insolvenzzahlen und steigende Arbeitslosigkeit aufgrund kurzsichtiger Sozialpolitik können daher kaum überraschen. Leider sind aus Frankreich inzwischen auch scheinbar gute Nachrichten in Wirklichkeit schlechte: 62.800 insolvente Unternehmen in Frankreich 2014, 62.500 im nächsten Jahr. Der internationale Kreditversicherer Coface stellt für dieses Jahr einen Rückgang um 0,9 Prozent fest und erwartet das in etwa auch für 2015.
Gestützt wird die leichte Besserung nach Ansicht der Experten aus Mainz von der anhaltenden Konsumlaune der privaten Haushalte und Restrukturierungen in einigen Branchen. „Allerdings ist der Gesamtkontext weiter fragil. 92 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen entfallen auf sehr kleine Firmen.“
Trotz steigender Arbeitslosigkeit blieb der private Konsum in den vergangenen Monaten stabil. Er stieg sogar im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent. Auch die Kreditvergabe an Unternehmen stieg im Jahresvergleich – Stand Ende Oktober – um 0,8 Prozent. Und das Exportvolumen von Waren und Dienstleistungen hat sich stabilisiert und legte im dritten Quartal um zwei Prozent zu.
„Ein weiterer Faktor hat die Insolvenzentwicklung beeinflusst: die geringe Zahl an Neugründungen. Denn erfahrungsgemäß ist das Risiko einer Insolvenz in den ersten drei Jahren am größten. Schließlich haben Strukturveränderungen in einigen Branchen, vornehmlich durch Konsolidierung, die Zahl anfälliger Unternehmen reduziert“, kommentiert Coface die positiven Aspekte der Entwicklung. Im wirtschafts- und fiskalpolitischen Umfeld Frankreichs erlahmt der Mut von Unternehmern, mit Neugründungen von Unternehmen Arbeitsplätze zu schaffen.
Die positiv erscheinenden Zahlen verdecken zudem die deutlich höheren Ausfälle, macht der Kreditversicherer klar, die mit den Insolvenzen einhergehen. Diese Summe stieg um 51 Prozent. „Der Bau leidet darunter, dass die Hausbesitzer sich bei Instandhaltungen und Renovierungen zurückhalten. Zudem sind potenzielle Hausbauer übervorsichtig mit Investitionen.“
In der Lebensmittelbranche stiegen die Insolvenzen um 2,7 Prozent. „Durch den zunehmenden Wettbewerb sehen sich die Händler gezwungen, die Preise zu senken und die Produzenten erleiden Gewinneinbußen“, erklärt Coface Economist Guillaume Baqué. Konträr verläuft die Entwicklung in der Chemiebranche. Sie profitiert von den fallenden Ölpreisen und ist die Branche, die den stärksten Rückgang an Insolvenzen verbucht: minus 9,2 Prozent.
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Outing der Aktionäre von Scope
Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2014
Eine Meldung über eine Kapitalerhöhung alleine wäre nicht bemerkenswert. Im Falle der Scope Corporation AG verbindet sich diese aber mit der Benennung von Aktionären und ihren klaren Bekenntnissen zur Zukunft der Ratingagentur: Die Scope Corporation AG hat die Zahl der Aktionäre von zehn auf 29 und das Eigenkapital um 2,5 Millionen Euro erhöht. Die neuen Aktionäre sind namhafte Persönlichkeiten aus der Industrie und dem Finanzwesen wie zum Beispiel Manfred Gentz, langjähriges Vorstandsmitglied der damaligen Daimler-Chrysler AG und heutiger Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, Prof. Hermann Simon, Gründer und langjähriger CEO des Beratungsunternehmens Simon-Kucher & Partners oder Herbert Meyer, Aufsichtsratsmitglied und ehemaliger Finanzvorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG.
Darüber hinaus hat sich auch das Senior Management von Scope an dieser Tranche der Kapitalerhöhung beteiligt. Mehrheitsaktionär bleibt Unternehmensgründer Florian Schoeller.
Während sich die abgeschlossene Tranche an deutsche Privatpersonen richtete, werde im zweiten Teil der Kapitalerhöhung die Eigentümerstruktur um europäische Investoren ergänzt. „Unser Anspruch, die Europäische Ratingagentur zu sein, manifestiert sich damit nicht nur in unserer europaweiten Ratingabdeckung und unseren europäischen Analysten-Teams, sondern auch in unserem Aktionärskreis“, sagt Unternehmensgründer Florian Schoeller. Die zweite Tranche der Kapitalerhöhung hat den gleichen Umfang wie die erste und ist derzeit zu rund 40% platziert. Der Abschluss dieser Tranche ist für das Frühjahr 2015 geplant.
Nach Abschluss der zweiten Tranche hat Scope zusammen mit der bereits im Jahr 2013 durchgeführten Kapitalerhöhung seine Kapitalbasis um insgesamt rund 6 Millionen Euro verstärkt. Das zusätzliche Kapital dient vor allem der forcierten Europäisierung von Scopes Ratingaktivitäten und der Akquise weiterer renommierter Analysten.
Die neuen Scope-Aktionäre sind über ihr finanzielles Engagement hinaus von der Notwendigkeit einer Europäischen Ratingagentur überzeugt. Prof. Hermann Simon sagt: „Es genügt mir nicht, eine europäische Ratingagentur zu fordern. Ich will mich auch aktiv an ihrem Aufbau beteiligen. Deshalb habe ich mich entschlossen, Teilhaber bei Scope zu werden“. Herbert Meyer sagt: „Unternehmen werden sich in Zukunft stärker über die Kapitalmärkte finanzieren. Ratings schaffen die Transparenz, die Investoren brauchen. Aus diesem Grund wird der Markt für Ratingagenturen wachsen – und auch ein gutes Investment für ihre Aktionäre werden.“
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Keine Emission, also kein Rating
Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2014
Eine teils von durchschaubaren Eigeninteressen und Rechtfertigungsdruck angetriebene Diskussion über die Zukunft der Märkte für Mittelstandsanleihen kostet im Mittelstand finanzielle Flexibilität, die durch den Handel und das Instrument der Unternehmensanleihe erst vor wenigen Jahren geschaffen wurden. So auch in Österreich zum Beispiel, denn die SAG Motion GmbH, Lend, Österreich verschiebt ihre geplante Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A1ZR645) aufgrund der derzeit volatilen Verhältnisse an den Anleihemärkten. Hintergrund sei insbesondere die negative Nachrichtenlage im Markt für Mittelstandsanleihen der letzten Tage, die eine entsprechende Platzierung der Emission nicht mehr opportun erscheinen lasse.
„Die SAG Motion GmbH hat sich dazu entschieden, die Emission ihrer geplanten Unternehmensanleihe SAG-Motion-Bond 2014-2019 (WKN A1ZR64/ ISIN DE000A1ZR645) auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Da die Emission nicht wie geplant erfolgt ist,“ heißt es deshalb aus dem Hause der FERI EuroRating Services AG in Bad Homburg, „wird aus formalen Gründen das erteilte Emissionsrating entzogen.“ FERI EuroRating Services AG hatte die Anleihe der SAG Motion GmbH mit „BB“ bewertet.
Die im Rahmen der internationalen Roadshow geführten Gespräche mit den Investoren hätten deutlich gezeigt, berichtet die Gesellschaft weiter, dass die Marktposition, das kundenorientierte Geschäftsmodell und die Managementkompetenz der SAG Motion GmbH im Zusammenhang mit der geplanten Emission ausgesprochen positiv eingeschätzt werden. Gleichwohl haben die jüngsten Unternehmensnachrichten im Markt für Mittelstandsanleihen einen deutlich negativen Einfluss auf das Nachfrageverhalten der Investoren und ermöglichen damit keine faire Bewertung der Anleiheemission zum jetzigen Zeitpunkt.
Die Gesellschaft hat sich in Abstimmung mit der emissionsbegleitenden equinet Bank AG dazu entschieden, die Emission auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Vor diesem Hintergrund ist eine Zeichnung der Unternehmensanleihe zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Zudem werden die seit Beginn des öffentlichen Angebots abgegebenen Zeichnungsaufträge nicht ausgeführt.
„Wir danken allen Investoren für das bisher entgegengebrachte Vertrauen. Wir werden die nächste Zeit dazu nutzen, unsere Strategie umzusetzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft weiter zu stärken“, sagt Dr. Karin Exner-Wöhrer, Aufsichtsrätin der SAG Motion GmbH. „Die SAG Motion GmbH hat keinen unmittelbaren Handlungsbedarf und wird daher im besten Interesse des Unternehmens sowie seiner Gesellschafter und Anleger ein günstigeres Marktumfeld abwarten.“ Mit Blick darauf wird die Gesellschaft auch in Zukunft den eingeschlagenen Weg einer anlegerorientierten Kommunikation fortführen. „Die Verschiebung gibt uns die Möglichkeit, die unsererseits geplante, fortlaufende Transparenz unter Beweis zu stellen“, so Hannes Rest, Leiter Investor Relations.
Die SAG Motion GmbH ist ein international tätiger Zulieferer von Aluminiumkomponenten und -systemen für die Automobil-, Nutzfahrzeug-, Luftfahrt- und Schienenfahrzeugindustrie. Ausgehend von ihrem Sitz in Lend betreibt die SAG Motion Gruppe insgesamt neun Produktionsstandorte und einen Logistikstandort in Österreich, den Niederlanden, Frankreich, Schweden, der Slowakei, Brasilien und Mexiko. Die bedeutendsten Truck- Hersteller weltweit vertrauen auf die Kompetenz der SAG Motion Gruppe. 2013 erwirtschaftete die SAG Motion Gruppe nach eigenen Angaben mit 844 Mitarbeitern einen Umsatz von ca. 170 Mio. Euro. Das EBITDA betrug 2013 7,2 Mio. Euro. In den kommenden Jahren will das Unternehmen seine führende Marktposition absichern und die internationalen Aktivitäten kontinuierlich ausbauen.
Das FERI Unternehmensanleiherating, das für die Bewertung von Anleihen kleiner und mittelgroßer Unternehmen entwickelt wurde, besteht aus quantitativen und qualitativen Elementen und beinhaltet eine umfassende Analyse des Unternehmens sowie seines Marktumfeldes, welches seinen mittelfristigen unternehmerischen Erfolg und die Möglichkeit zur Erzielung auskömmlicher Renditen bestimmt. Der Ratingprozess setzt sich aus den Teilschritten des unternehmensadjustierten Ratings, des wettbewerbsadjustierten Branchenratings sowie einem positionierungsadjustierten Rating zusammen. Abschließend werden die Anleihebedingungen vor dem Hintergrund der Kreditqualität des Unternehmens bewertet. Das Unternehmensanleiherating stellt eine Einstufung der Kreditqualität einer Anleihe anhand einer Ratingnote einer von 21 Noten (AAA-CC) umfassenden FERI-Ratingskala dar.
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