Auf Spenden warten manche vergeblich

Von Dr. Oliver Everling | 9.Dezember 2014

Adventszeit, Spendenzeit: Doch wenn es darum geht, Geld für einen guten Zweck zu geben, zeigen sich die Deutschen unterschiedlich großzügig. Nicht einmal jeder Dritte würde von 100.000 Euro aus einer Erbschaft, Schenkung oder einem Lottogewinn einen nennenswerten Teil (mindestens 10 Prozent) spenden oder verschenken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage der TARGOBANK.

Der volkswirtschaftliche Effekte von Spendenaufrufen bleibt mit Rücksicht auf diese Befragungsergebnisse offenbar beschränkt. Mehr noch als Spenden dürften daher Nachhaltigkeitsratings Einfluss auf die nach ethischen, ökologischen und sozialen Aspekten wünschenswerte Allokation von Ressourcen einer Volkswirtschaft haben. Das Verhalten verschiedener Bevölkerungsgruppe scheint unterschiedlich zu sein.

Spendabler zeigt sich die Gruppe der über 60-Jährigen: Hier wären 42 Prozent bereit, einen Teil des Geldes abzugeben, um damit Gutes zu tun. Auch Personen aus einkommensschwachen Haushalten sind überdurchschnittlich großzügig: Von ihnen geben 40 Prozent an, dass sie einen unerwarteten Geldsegen mit anderen Menschen teilen würden.

Laut TARGOBANK-Umfrage sind auch Singles grundsätzlich spendabler als Personen mit Familie: 40 Prozent der Alleinlebenden würden größere Geldsummen spenden oder verschenken. Bei den Befragten aus Haushalten mit vier Personen sind es nur 27 Prozent.

Frauen zeigten sich in der Umfrage etwas spendenbereiter als Männer: 33 Prozent von ihnen würde einen Teil des Geldes einem guten Zweck zuführen, während nur 28 Prozent der Männer dazu bereit wären.

Die Umfrage wurde von TNS Infratest Finanzforschung im Auftrag der TARGOBANK als repräsentative Bevölkerungsbefragung 1001 Interviews) durchgeführt. Gefragt wurden die Deutschen, wofür sie 100.000 Euro aus einer Erbschaft, Schenkung oder einem Lottogewinn verwenden würden.

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Von der Militärbasis zum Investmentprodukt

Von Dr. Oliver Everling | 8.Dezember 2014

„Veränderungen bei Immobilien-Investitionen am Beispiel von Gateway Gardens GmbH“ ist das Thema von Dr. Kerstin Hennig, Leiterin Strategische Projekte Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH und Geschäftsführerin der Gateway Gardens GmbH, im MontagsMeeting des eff European Finance Forum in Frankfurt am Main.

Hennig blickt auf die Geschichte des Standorts zurück und illustriert diese mit einm Bild von 1950 zur Eröffnung. Seit 1945 bis 2006 war er unter der Ägide der Amerikaner, zuerst für die Militärtruppen der Besatzer. „Hier wurden sehr viele Bomben gefunden“, räumt Hennig ein.

Inzwischen machen mehr als 4000 Nutzer von dem neuen Stadtteil von Frankfurt am Main Gebrauch. „Was braucht man eigentlich, damit ein Stadtteil langfristig lebt“, fragt Hennig und macht deutlich, warum der Standort nicht komplett an Hotels gegangen ist. „Hier soll keine Monostruktur wie einst in Niederrad entstehen.“

Ende der 1980er Jhre waren es Schweden, dann Japaner, deutsche Fonds Mitte der 1990er Jahre und heute Investoren aus praktisch aller Welt, die den globalisierten Investmentmarkt für Immobilien bestimmen. „Ausländische Investoren sind inzwischen risikofreudiger geworden, so dass nicht nur Core-Immobilien nachgefragt werden.“

Seit 2007 habe Deutschland 2014 das beste Jahr gesehen. „Es hat richtig geboomt.“ Zu den Käufern gehören Fondsmanager und Spezialfonds, aber diese sind auch als Verkäufer bedeutsam.

Lage, Bonität der Mieter, Konditionen des Mietvertrags, Fungibilität, Qualität des Gebäudes, Drittverwendungsfähigkeit des Gebäudes, Nachhaltigkeitskriterien, Infrastruktur, Quartiersentwicklung und -qualität gehören zu den Investmentkriterien. Hennig illustriert, wie sich diese Kriteriologie auf Gateway Gardens anwenden lässt.

Hennig zeigt, wie trotz anfänglich widrig erscheinender Bedingungen ein neues Stadtviertel erfolgreich entstehen konnte. Der städtebauliche Masterplan mit Fassadenbeispielen und Parzellierungsvarianten ist dazu ebenso ein Element wie die Positionierung als „Global Business Village“. Die fantastische Lage zum Frankfurter Flughafen wie auch die Autobahnanbindungen sind unübertroffen. Die einmalige Lage stellt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil nicht nur des Quartiers, sondern auch Frankfurts und der Region insgesamt dar.

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Erlischt das Strohfeuer?

Von Dr. Oliver Everling | 5.Dezember 2014

Vor allem deutsche Anleger befinden sich in einem Dilemma. „5,3 Bio. Euro Geldvermögen liegen zu rund 80 Prozent in Bankeinlagen und Versicherungen. Beide sind zu größten Teilen verzinslich angelegt. Nur sechs Prozent davon liegt in Aktien. Zum Vergleich: Diese Quote war 1999 schon einmal bei 14 Prozent. Die Aktienquote innerhalb der Anlagestruktur der deutschen Lebensversicherungen beträgt nur 3,5 Prozent. In Zeiten, in denen Banken für Einlagen bei der Zentralbank Strafzinsen bezahlen müssen, ist es nicht verwunderlich, wenn die Debatten um Negativzinsen für Großanleger und Nullzinsen für gewöhnliche Sparer an Dynamik gewinnen und aus unserer Sicht das Jahr 2015 prägen werden“ analysiert Daniel Zindstein, verantwortlich für das Portfoliomanagement des Vermögensverwalters GECAM AG.

„Täglich sind die Gazetten voll davon, dass Versicherungen das aktuelle Null-/Niedrigst-Zinsniveau als Bedrohung erachten und die Gefahr besteht, Garantieverpflichtungen aus der Vergangenheit in der Zukunft nicht mehr erfüllen zu können“, so Zindstein.

Auch Sparer seien mit jeder Fälligkeit einer Anlage, oder mit einem seit langer Zeit wieder stattgefundenen Beratungsgespräch, mit einer Welt konfrontiert, in der es keine Renditen mehr für sichere Anlagen gibt. Ob es sichere Anlagen überhaupt noch gibt, ist eine offene Frage.

Dabei haben die großen Kapitalsammelstellen (Versicherungen, Pensionskasse) in unserem Land durch die massiv gestiegenen Anleihenkurse (fallende Renditen) bisher kräftig verdient. „In langlaufenden Bundesanleihen waren es über die letzten fünf Jahre über 60 Prozent – natürlich vorwiegend Kursgewinne! Das bedeutet,“ urteilt Zindstein, „diese institutionellen Anleger sitzen auf massiven stillen Reserven in ihren Bilanzen. Doch auch hier bedeutet jede Fälligkeit einen enormen Anlagedruck. Bei 10-Jahres-Renditen von aktuell nominal 0,75 Prozent, fällt es schwer überhaupt die eigenen Verwaltungs- und Transaktionskosten zu verdienen, geschweige denn Risikokosten für etwaige Kursschwankungen im Rentenmarkt kalkulieren zu können.“

Während heute noch die Freude über die Kursgewinne dominieren mag, könnten institutionelle Investoren schon bald vor dem Problem nicht einlösbarer Versprechungen gegenüber ihren Stakeholdern stehen. Was als staatliche Rettungsmaßnahme angeblich zugunsten aller Sparer und Rentenempfänger begann, könnte sich dann ins Gegenteil verkehren und zur Blasenbildung an den Aktienmärkten zwingen.

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Hoffnung auf Pharmerging Markets

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2014

Von den Einsparungen bei Gesundheitsausgaben in den europäischen Ländern schwer getroffen, versuchen die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie neues Geschäft zu generieren. Sie gehen auf neue Märkte und investieren in Nischenbereiche. Das neue Absatzmodell legt den Fokus auf „Pharmerging“, stellt der internationale Kreditversicherer Coface in einem neuen „Panorama“ fest. Neben einer detaillierten Betrachtung des Pharmasektors hat Coface einige Branchenbewertungen in Nordamerika aktualisiert.

Die Wirtschaftskrise hatte heftige Auswirkungen auf die Pharmabranche in Europa, denn die Staaten senkten die Erstattungskosten. Unter anderem begann die Politik zudem, stärker auf Generika zu setzen. Diese Hürden erschweren es, neue Medikamente auf den Markt zu bringen. Um ihre Produktivität zu steigern bewegen sich pharmazeutische Unternehmen daher in Richtung Emerging Countries. Deren alternde Bevölkerung macht die Länder zu künftigen Wachstumsmärkten. Darüber hinaus erleichtert die Gesundheitspolitik der Schwellenländer den Menschen den Zugang zur medizinischen Versorgung. „‚Pharmerging‘ wird zum Zauberwort für die europäischen Pharmahersteller. Anders als die Industrieländer versprechen die Emerging Markets bis 2017 Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich“, erklärt Khalid Aït-Yahia, Branchen-Economist bei Coface.

Zudem bewegen sich die Pharmaunternehmen mit ihrer Forschung und Entwicklung in kleinere, aber profitablere Bereiche. Komplexe Krankheiten eröffnen die Möglichkeit zu einer strategischen Neupositionierung in solchen Nischen. So planen pharmazeutische Unternehmen ihr Wachstum in hoch komplexen Bereichen wie Onkologie, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In Nordamerika haben sich die Branchenrisiken nach Ansicht von Coface aufgrund des positiven gesamtwirtschaftlichen Ausblicks und der niedrigeren Ölpreise entspannt. Dies kommt besonders drei Branchen zugute: Chemie, Transport, Textil/Bekleidung. Coface hat sie in „niedriges Risiko“ hochgestuft. Die Chemiebranche wird getragen von der starken Nachfrage aus den beiden wichtigsten Kundensegmenten: Automobil und Bau. Angetrieben vom US-Wachstum und dem zu erwartenden Zuwachs des internationalen Warenverkehrs stellt sich die Transportbranche solide dar. Der Sektor profitiert in Nordamerika auch von den bereits erfolgten Restrukturierungen im Luftfahrtbereich. Ein reichhaltiges Angebot und die kontinuierliche Nachfrage tragen zur Stabilisierung der Textil- und Bekleidungsbranche bei.

Die schwache Erholung in Westeuropa und das ungelöste Problem der Überkapazitäten in Branchen mit Bezug zu Infrastrukturinvestitionen in den aufstrebenden asiatischen Ländern haben Coface dazu bewogen, ihre Branchenbewertungen für diese Regionen unverändert zu lassen. Eine Branche wird allerdings genauer beoabachtet: der Handel in Westeuropa. Die Einschätzung bleibt zwar bei „mittleres Risiko“, die anhaltend schwache Konsumnachfrage und die russischen Sanktionen für bestimmte Lebensmittel lassen aber den europäischen Händlern die Gewinne schrumpfen und drücken auf die Preise.

 

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Mit harten Währungen von Emerging Markets profitieren

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2014

Der Anteil der Emerging Markets (EM) in den etablierten Indices hat deutlich zugenommen. Selbst Pensionskassen haben daher inzwischen immer mehr Anleihen von EM in ihren Portfolien. Für Anleger wird es daher immer wichtiger, sich mit Faktoren zu beschäftigen, die die EM beeinflussen. Ein profilierter Gesprächspartner ist dazu Peter A. Frick, CFA, Vice President der Loomis, Sayles & Company und Portfolio Manager für den Loomis Sayles Emerging Debt & Currencies Fund.

Credit Default Swaps zeigen heute, wie sich z.B. die Absicherungsmöglichkeiten gegen die Risiken des Rubels sich verändert haben. Die Europäische Zentralbank habe etwas erreicht, was andere Zentralbanken nicht konnten, sagt Frick: Nämlich die Zinsen zu senken, ohne auch die Zentralbankbilanz weiter aufzublähen. Die Federal Reserve sowie auch die Bank of Japan haben dagegen ihre Zentralbankbilanzen seit Ausbruch der Finanzkrise explodieren lassen.

Der Spill-over-Effekt sei unausweichlich, so Frick: Nachdem hohe Gewinne in Europa erzielt werden konnten, werden Portfolien Richtung USA verlagert. Danach seien Kanada und Mexiko dran. Das Wachstum in Mexiko korreliere mit den USA in starkem Maße. Der Spill-over-Effekt habe sich im Dollar bereits gezeigt. Der mexikanische Peso habe sich gut gehalten.

Der aktuelle Ölpreisrückgang überlagert die anderen Überlegungen zu Mexiko und Kolumbien, denn diese Länder würden erfahrungsgemäß unter einem tiefen Ölpreis leiden. Manche Währungen waren noch vor wenigen Wochen fair bewertet, inzwischen aber billig. „Die ölexportierenden Länder wie Mexiko, Kolumbien sind sicher überverkauft.“ Korrekturen könnten schon in den nächsten zwei, drei Monaten kommen. Frick: „Wir gehen nicht davon aus, dass die US Zinsen schnell steigen werden, daher sind die Kurse überschossen.“

Indien und Indonesien machen strukturelle Prozesse durch, auch aufgrund von Wahlen, die sehr positiv zu beurteilen seien. Die Bereitschaft, auch das Fiskalproblem anzugehen, sei ermutigend. Das Vertrauen der Anleger sei dramatisch gestiegen, anders als in Brasilien, wo gerade noch einmal die Zinsen angehoben wurden. Die politische Komponente sei in Brasilien noch nicht klar, das Vertrauen in die Politik noch nicht so hoch.

Das chinesische Wachstum werde sich weiter abschwächen. Der Einfluss auf den Rest der Welt sei massiv. Der „windfall“ des hohen Wachstums aus China für andere Länder sei nun nicht mehr so hoch. Die Eröffnung des Aktienmarktes Hongkong/Shanghai habe bemerkenswerte Wirkung gezeigt. So kam es zu deutlichen Kursanpassungen in umgekehrter Richtung, als es von vielen erwartet war. Die Liberalisierungsmaßnahmen wie auch die monetären Rahmenbedingungen waren hier begünstigende Faktoren.

Sovereign Wealth Funds spielen eine immer größere Rolle an den internationalen Finanzmärkten, berichtet Frick da diese quasi „staatlich sparen“, also die Reserven der Staaten verwalten. In Europa sei eine „große Schuldenmache“ noch nicht in Sicht.

Die Zinsaufschläge auf Hartwährungsanleihen aus EM seien höchst attraktiv, da sich mit dem Zinsaufschlag auch noch die Währungschance verbinde. Firmenanleihen aus EM mit kurzen Laufzeiten bieten zurzeit knapp unter 4 %, in den USA würden vergleichbare Unternehmen noch deutlich weniger Zinsen bezahlen. „Manche Unternehmen zahlen Aufschläge, nur weil sie z.B. in Mexiko sitzen. Wir sind der Meinung, dass sich der Gap verkleinern wird.“

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CVW-Privatbank AG setzt auf ebase

Von Dr. Oliver Everling | 1.Dezember 2014

Die CVW-Privatbank AG mit Hauptsitz im fränkischen Wilhermsdorf überträgt bis Ende Januar 2015 die juristische Depotführung ihrer Kunden an die European Bank for Financial Services GmbH (ebase). „Aufgrund zunehmender Regulierung und steigender Kosten stehen vor allem kleine und mittelgroße Banken vor einer Anpassung ihrer Geschäftsmodelle. Wir freuen uns, dass wir die CVW-Privatbank auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten dürfen”, sagt Rudolf Geyer, Geschäftsführer der ebase. Geyer ist darüber hinaus u.a. auch Mitglied des Regionalvorstands München des eff European Finance Forum.

Laut Pressmitteilung übernimmt ebase die juristische Wertpapierdepotführung und stellt diese der CVW-Privatbank in ihrem gewohnten Erscheinungsbild wieder zur Verfügung. Das bewährte White Labeling ermöglicht es, die Depotführung in der individuellen Farb- und Bildwelt der Privatbank weiterzuführen und in ihren Gesamtauftritt zu integrieren. „Durch die Partnerschaft mit ebase können wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenz, die Kundenbetreuung und Anlageberatung, konzentrieren und optimieren gleichzeitig sowohl die Kosten- wie die Ertragsseite“, sagt Dr. Stephan Gehlert, Vorstand der CVW-Privatbank. Der persönliche Kundenkontakt findet auch weiterhin ausschließlich über die eigenen Bankberater statt.

Nach Einschätzung von ebase-Geschäftsführer Geyer liegt in Wertschöpfungsnetzwerken die Zukunft des Bankgeschäfts: „Wie in anderen Industrien, wird gerade bei kleinen und mittelgroßen Banken die eigene Fertigungstiefe abnehmen, um nach vorne eine Fokussierung auf den Kunden und Interessenten zu erreichen.“ Neben der CVW- Privatbank führt ebase derzeit auch mit weiteren Banken Gespräche zu diesem Ansatz.

Als Vollbank, Finanzportfolioverwalter und Experte bei Migrationsprojekten versteht sich ebase als Full-Service-Partner für individuell zugeschnittene Lösungen. Inzwischen nutzen rund 50 Banken die mandantenfähigen und modularen Lösungen von ebase.

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Nachhaltige Geldanlagen lohnen sich nach GCX

Von Dr. Oliver Everling | 27.November 2014

Ab 2. Dezember 2014 platziert die Frankfurter Rundschau den Global Challenges Index (GCX) täglich auf ihrer Börsenseite. Der Index, initiiert von der Börse Hannover, wird in der Printausgabe als Ersatz für den MDAX abgebildet. Dieser Schritt spiegelt die wachsende Relevanz von nachhaltigen Geldanlagen wider. „Die Frankfurter Rundschau setzt sich seit vielen Jahren für eine nachhaltige, ressourcenschonende und soziale Wirtschaft ein“, erklärt Daniel Baumann, Ressortleiter Wirtschaft Frankfurter Rundschau. „Mit der Platzierung des GCX auf unserer Börsenseite wollen wir es unseren Lesern erleichtern, verantwortungsvoll in Aktien zu investieren. Außerdem werden wir die im GCX notierten Unternehmen journalistisch begleiten, um unseren Lesern zu zeigen, was nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis bedeutet.“

Der GCX umfasst 50 internationale Aktien von besonders nachhaltig orientierten Unternehmen. Die Auswahl der Unternehmen basiert auf strengen Kriterien. Es werden nur Unternehmen in den Index aufgenommen, die aktiv einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen leisten – darunter Klimawandel, Trinkwasserversorgung, Erhalt der Artenvielfalt, nachhaltige Waldwirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Armutsbekämpfung und verantwortungsvolle Führungsstrukturen.

Bisher zeigt die Entwicklung des GCX seit seiner Erstnotierung im Jahr 2007, dass nachhaltige Anlage und starke Performance Hand in Hand gehen können. So hat der GCX in sieben Jahren um 59 Prozent zugelegt. Damit brachte er Anlegern der ersten Stunde einen größeren Wertzuwachs als zahlreiche andere Anlageformen. „Noch zu selten investieren sowohl private als auch institutionelle Anleger gezielt nachhaltig, indem sie neben der Rendite auch das Konzept prüfen. Dies möchten wir gern ändern“, sagt Dr. Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börse Hannover. „Der GCX belegt, dass sich nachhaltige Geldanlagen lohnen. Die Frankfurter Rundschau bietet dem GCX eine sehr gute Plattform, um seine Stärken den Verbrauchern zu verdeutlichen und das Bewusstsein für nachhaltige Geldanlagen insgesamt voran zu bringen.“

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Comgest bei Feri Awards bestes Aktienfondshaus Deutschland, Österreich und Schweiz

Von Dr. Oliver Everling | 27.November 2014

Die internationale Aktienboutique Comgest ist Gewinner bei den Feri EuroRating Management Awards 2015 in der Kategorie „Bester Asset Manager“ Aktienfonds für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz. Comgests Geschäftsmodell basiert allein auf der Verwaltung von Aktienfonds. Diese werden in allen Regionen weltweit mit dem gleichen Investmentstil, dem Qualitätswachstumsansatz (Quality Growth Approach), gemanagt.

„Den Oscar der Finanzbranche als bester Aktienfondsmanager zu gewinnen zeigt uns, dass Quality Growth wirklich der richtige Ansatz ist, um nachhaltig gute Performance zu erzielen – und das bei dauerhaft niedriger Volatilität. Der Preis ist eine Anerkennung für unsere Investmentexpertise in Europa, Global Emerging Markets, USA und Japan. Seit nunmehr 30 Jahren verfolgen wir unseren Stil konsequent in allen unseren Strategien und sind damit sehr erfolgreich“, freut sich Jan-Peter Dolff, Geschäftsführer von Comgest und Vorstand von Comgest Global Investors.

In Kooperation mit der Verlagsgruppe Handelsblatt wurden die Gewinner am 26. November 2014 in Bad Homburg ausgezeichnet.

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Teure Aktien, aber keine Blase

Von Dr. Oliver Everling | 27.November 2014

„‚Gespenster‘, die man im Auge behalten sollte“, von diesen spricht Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi Asset, ING Investment Management, anlässlich der Präsentation seines Ausblicks auf 2015. „Man sollte nicht vergessen, wo wir herkommen“, sagt Nieuwenhuijzen mit Blick auf die Finanzkrise. Das Gespenst aus der Vergangenheit: Ungleichgewichte, hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Inflation; zu diesem gesellen sich die Gespenster der Zukunft, die das Tempo des künftigen Nominalwachstums bestimmen: Hysterese, Demografie, anhaltende Stagnation.

Hartnäckige Ungleichgewichte führen zu hoher Sparquote. Ungünstige Demografie bzw. mangelnder technischer Fortschritt müssen strukturell Anlass zur Sorge geben. Fraglich sei auch, ob die Zentralbanken die Realzinsen ausreichend senken können. Der EZB gelinge es nicht, die Erwartungen des Privatsektors auf das 2%-Ziel zu führen.

Die Deflation komme teuer wegen der Effektivzinsen nahe null, den Lohnzuwächsen von nahe null, den nominal festgeschriebenen Schulden sowie der mit der Deflation schwelenden Bedrohung für das Weiterbestehen der Europäischen Währungsunion (EWU). Die Produktionslücke sei immer noch negativ und die Arbeitslosigkeit in Europa zu hoch. Fiskalpolitik und Schuldenabbau begrenzen das Überhitzungsrisiko. „Nullzinspolitik und QE sind unorthodox, doch das gilt auch für das Makroumfeld“, sagt Nieuwenhuijzen.

Der Experte der ING IM sieht einen Trendwandel bei Unternehmen, denn diese generieren hohe freie Cashflows. Dies zeigt sich deutlich am Cashflow abzüglich Investitionen als Prozentsatz des Umsatzes: in den USA mehr noch als in Europa, gefolgt von Japan. Die Zahl der M&A steige, ebenso die Investitionsbereitschaft.

„Investoren bekommen keine adäquate Risikoprämie für ihre Investitionen“, warnt Nieuwenhuijzen und zeigt auf, dass zwar die Renditen niedrig sein mögen, doch die Anleihemärkte preisen weiter das Risiko ein. Von einer Blase könne in diesem Zusammenhang nicht die Rede sein. „US-Aktien teuer? Mag sein. Blasenbildung? Auf keinen Fall“, sagt Nieuwenhuijzen, denn amerikanische Aktien stünden nach wie vor relativ günstig im historischen Vergleich da.

Im Bereich Unternehmensanleihen seien die Risikoprämien niedrig. „Attraktivere Risikoprämien sind bei den Aktien zu bekommen“, argumentiert Nieuwenhuijzen. In den Emerging Markets (EM) setze sich zudem der Anpassungsprozess fort. In der Zukunft würden diese aber nicht mehr so stark das Wachstum in Europa unterstützen, glaubt Nieuwenhuijzen. Vergleicht man die Gesamtverschuldung der EM zum Bruttoinlandsprodukt, zeigt sich ein rapider Anstieg der Verschuldung. „Darüber sind wir besorgt“, sagt Nieuwenhuijzen.

„Von China geht ein hohes Risiko aus, denn es gibt hier nicht nur die Sorgen über die Exportentwicklung, sondern auch über die Hauspreise und den Finanzsektor. Eine Finanzkrise in China ist nicht unser Szenario, aber es gehen Risiken von China aus“, warnt Nieuwenhuijzen.

Im Hinblick auf die Asset-Allokation bedeute das: anpassen und flexibel denken, gute Renditen erkennen und die günstige Gelegenheit ergreifen, rät Nieuwenhuijzen und zeigt, dass beispielsweise die Korrelation der Renditen riskanter Assets abgenommen habe. „Die Rendite von Anleihen ist wirklich niedrig, fast Null. In relativer Betrachtung sehen zwangsläufig die Aktien attraktiv aus. Das ist daher auch unsere Präferenz für das nächste Jahr.“

Die Risikoprämien auf Staatsanleihen seien immer noch nicht niedrig. Aber es sei ohnehin schwierig, „normal“ zu definieren. Es stelle sich die Frage, wie niedrig Renditen noch sein könnten. Die meisten Ökonomen erwarteten 2014 steigende Zinsen und würden auch jetzt wieder steigende Zinsen erwarten. Einen Nachweis dafür gebe es aber nicht.

Die Spreads seien eng, aber noch nicht auf Tiefstand. „Doch tendenziell droht ein Abwärtsrisiko“, spekuliert Nieuwenhuijzen. Geringes Wachstum, solide Bilanzen, geringe Ausfälle, QE und die Suche nach Renditen seien Faktoren, die weiterhin die Anlageströme bestimmen.

„Suchen Sie Renditen? EWU-Aktien bieten reichlich!“ Nieuwenhuijzen wirft einen Blick auf die Differenz zwischen den Renditen von Unternehmensanleihen und den Dividendenrenditen in der Eurozone. „Japan ist unser präferierter Aktienmarkt“, schränkt Nieuwenhuijzen seine Begeisterung für die Aktien der Eurozone ein. Die japanischen Politiker seien wesentlich flexibler in ihren Ansätzen geworden.

„Das aktuelle Makroumfeld ist immer noch alles andere als normal“, fasst Nieuwenhuijzen zusammen. „Das muss bei jeder Bewertung der Wachstumsaussichten, geldpolitischen Ausrichtung sowie der Entwicklung der Vermögenspreise berücksichtigt werden. Doch es findet ein Trendwandel bei Unternehmen sowie die nachhaltigste Erholung an den Rentenmärkten seit der Krise statt.

Die regionale Divergenz nehme zu, Europa und EM hinken hinterher. Anhaltende Stagnation, Deflation in Europa und die Entwicklung in China sieht Nieuwenhuijzen als Negativfaktoren. Die Angst vor einer Blasenbildung sei aber übertrieben. Die Risikozuschläge seien allgemein attraktiv. Bei einer risikoorientierten Allokation seinen Aktien und Immobilien überzugewichten sowie Spread-Produkte leicht überzugewichten. Treasuries und Rohstoffe sieht Nieuwenhuijzen neutral. „Ein Multi Asset Total Return Ansatz wird weiterhin erfolgreich sein“, verspricht Nieuwenhuijzen.

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Sand und Schott statt Schutt und Asche

Von Dr. Oliver Everling | 27.November 2014

Erneut gehört die Stuttgarter Vermögensverwaltung Sand und Schott zum kleinen Kreis der Top-Adressen ihrer Branche. Nachdem der bankenunabhängige Asset Manager im vergangenen Jahr erstmals in die „Elite der Vermögensverwalter“ aufgenommen wurde, erreichte das Unternehmen im aktuellen Ranking des Elite Reports, der in Kooperation mit dem Handelsblatt erschienen ist, zum zweiten Mal die Note „Cum laude“. Begründet wird die Auszeichnung in der aktuellen Ausgabe des Elite Reports mit der Art und Weise, wie gemeinsam mit den Kunden Anlagekonzepte entwickelt werden. Gewürdigt wird darüber hinaus die Sorgfalt bei der eigentlichen Geldanlage: „Sie hat Tiefgang und überzeugt durch Zuverlässigkeit. Das Team ist sehr versiert und denkt einzelne Investitionsentscheidungen bis zum Ende durch. Auch das steht für gewissenhafte Risikominimierung“, konstatieren die Autoren des Elite Reports.

Dr. Max Schott, Geschäftsführer von Sand und Schott, sieht Vermögensverwalter gerade jetzt in der Pflicht, in dieser außergewöhnlichen Situation an den Kapitalmärkten Lösungen zu bieten: „Nach unserer Erfahrung ist es trotz negativer Geldmarktzinsen möglich, das Kapital nicht nur zu erhalten, sondern auch attraktive Renditen zu erwirtschaften.“ Als Beispiele nennt Schott Dividendenaktien in Kombination mit einem systematischen Risikomanagement sowie sorgfältig ausgewählte Anleihen mittelgroßer europäischer Gesellschaften mit weit überdurchschnittlicher Bilanzqualität.

Striktes Risikomanagement und nachvollziehbare, systematische Anlagestrategien sind die wichtigsten Grundsätze in der Vermögensverwaltung bei Sand und Schott. „Systematisch Risiken meiden und Chancen nutzen – genau in dieser Reihenfolge!“ In den Investitionsentscheidungen ist die Vermögensverwaltung unabhängig und einzig den Interessen der Kunden verpflichtet. Angestrebt wird nicht der kurzfristige Erfolg, sondern die langfristige Partnerschaft mit dem Kunden. Basierend auf eigenen Recherchen und Marktanalysen setzt Sand und Schott bei der Auswahl der Portfolio-Bausteine in der Regel auf eigene Anlagestrategien. In Bereichen, in denen die Vermögensverwaltung keine eigene überdurchschnittliche Expertise besitzt, werden ausgewiesene internationale Anlagespezialisten eingesetzt.

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