Mehr Insolvenzen in Polen?
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
Die Insolvenzsituation in Polen hat sich im ersten Halbjahr 2014 verbessert. Insgesamt haben 402 Unternehmen Insolvenz angemeldet, 11,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Aussichten sind allerdings trübe. Externe Turbulenzen und ein abgeschwächter inländischer Konsum dürften nach Ansicht von Coface das Insolvenzrisiko für polnische Unternehmen wieder erhöhen. Der internationale Kreditversicherer rechnet mit einer Zunahme um acht Prozent. Noch schlimmer könnte es kommen, wenn der Konflikt zwischen der EU und Russland sich verschärfen und das Wachstum in der Eurozone noch weiter nachgeben sollte.
2013 und das erste Quartal 2014 brachten – stimuliert durch den Arbeitsmarkt – nicht nur eine steigende Nachfrage nach Produkten des täglichen Gebrauchs. Auch die Aussichten für die wichtigsten Ausfuhrmärkte schienen positiv, da sich die Eurozone allmählich erholte. Doch schon im zweiten Quartal schwächte sich der Aufwärtstrend im Euroraum wieder ab. Zudem leidet Russland, ebenfalls ein bedeutender Absatzmarkt für die Polen, unter einer schwachen Wirtschaftsentwicklung. Die Schwierigkeiten werden noch verstärkt durch die politischen Risiken aus dem Russland-Ukraine-Konflikt und das Embargo der russischen Regierung auf landwirtschaftliche Produkte aus der EU.
Die Branchen sind unterschiedlich von Insolvenzen betroffen. So ist die Zahl im Bausektor, über lange Zeit die Problembranche schlechthin, im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zur ersten Hälfte 2013 um 21 Prozent gesunken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Branche weniger Unternehmen aktiv sind als in den Jahren zuvor – auch wegen der vielen Insolvenzen in der Vergangenheit. Die Insolvenzen im Einzelhandel nahmen dagegen um 27 Prozent zu. Die anhaltende Konsolidierung in der Branche ist geprägt vom enorm harten Wettbewerb und Druck auf die Gewinne. Trotz der Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt halten sich die Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen merklich zurück. In der Transportbranche blieben die Insolvenzen auf dem gleichen Level wie im Vorjahreszeitraum. Dies könnte sich aber bald ändern. Aus zwei Hauptgründen: Zum einen könnten die aktuellen Störungen des Außenhandels in den nächsten Quartalen zu mehr Insolvenzen führen. Zum anderen zwingt der Wettbewerb die Unternehmen dazu, geringe Margen zu akzeptieren, obwohl sie hohe operative Fixkosten zu tragen haben.
Themen: Debitorenrating | Kommentare deaktiviert für Mehr Insolvenzen in Polen?
Möglichkeiten und Grenzen von Ratings von Vermögensverwaltungen
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
„Der Kurs bildet sich aus Angebot und Nachfrage. Das glaubt inzwischen meine älteste Kundin nicht mehr. Und die ist 96″, führt Dr. Michael Deeken, Vorstand der Vermögensanlage AltBayern AG in seinen Vortrag beim Managementforum Vermögensverwaltung ein. Das Managementforum wird vom Frankfurt School Verlag an der Frankfurt School veranstaltet.
Zum Entwicklungspfad zum Rating von Vermögensverwaltern nennt Deeken den Ausgangspunkt, der mit Fondsrankings und -ratings zunächst auf der Produktebene gefunden wurde. Rankings und Ratings von Vermögensverwaltern fügen dem Thema nun auch die Produzentenebene hinzu.
Deeken nennt fünf Bewertungskriterien, die der objektiven Erfassung der Leistungen in der Vermögensverwaltung dienen können. Struktur: Organisationsstruktur und Prozesse; Unabhängigkeit: Einfluss von Share- und Stakeholdern; Kommunikation nach innen und außen; Investmentprozess: Anlagestil, Titelselektion und Musterportfolio; Risikomanagement: interne und externe Kontrolle. Gelingt dies aber objektiv, reliabel, valide?
Wenn „harte“ Erfassung endet, greift man in der Empirie gerne zu strukturierten oder auch offenen Interviews. Alle am Investmentprozess beteiligten Entscheider werden nach ihrem Input und ihrer Einschätzung befragt. „Es kommt zu idiosynkratischen Weltbildern, die sich häufig als inkommensurabel herausstellen im Hinblick auf eine Zusammenführung“, stellt Deeken fest. Es bleibe das Bekenntnis zur Ohnmacht oder „Vergewaltigung der Ergebnisse“.
„Glaube nur das Rating, welches Du selbst gefälscht hast“, könnte eine Devise sein. Ein objektives Ergebnis scheint schwierig oder sogar unmöglich. Zukunftsfähigkeit müsse als ein neues Beurteilungskriterium eingeführt werden. Wettbewerb und Kooperation, Lernfähigkeit und Flexibilität könnten als weitere Dimensionen hinzugefügt werden. In der „machbaren Utopie“ sieht Deeken einen Ansporn der Branche.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Möglichkeiten und Grenzen von Ratings von Vermögensverwaltungen
Performancemessung und verhaltenspsychologische Aspekte
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
„Performance ist die risikoadjustierte Abweichung der Rendite einer Vermögensanlage von der eines zugrunde gelegten Vergleichsmaßstabs, der sich aus der Anlagestrategie ergibt“, führt Dr. Katrin Baedorf, Director Center of Asset and Wealth Management an der WHU Otto Beisheim School of Management, in ihren Vortrag an der Frankfurt School ein. Baedorf spricht im Rahmen des Managementforums Vermögensverwaltung, veranstaltet vom Frankfurt School Verlag.
Performance Messung liefert wichtige Informationen zur Steuerung des Anlageprozesses. Die wichigsten Paramenter sind Rendite und Risiko, die exakt genug gemessen werden müssen. Baedorf zeigt den Bedarf der Festlegung eines angemessenen Benchmarks sowie der ausreichenden Datenqualität auf.
Klassische Performancemaße sind meist einfach zu berechnen, gehen aber von restriktiven Annahmen aus: Volatilität oder vom Marktrisiko abhängige Größe als Risikomaß, symmetrische Anlegerpräferenzen hinsichtlich Gewinnen und Verlusten und außerdem muss häufig ein gemeinsamer Marktindex als Benchmark existieren.
„Die erwartete Rendite als relevanter Ertragsparameter steht in seiner Erklärungskraft nicht in Zweifel, mit Schwächen behaftet ist jedoch die Anwendung der klassichen Risikoparameter. Eines der erkannten Hauptprobleme ist der Umgang mit Korrelationseffekten“, geht Baedorf ins Detail. Investoren seien sich sehr wohl bewusst, dass Diversifikation relevant sei, seien aber dennoch kaum in der Lage, mit Korrelationsbewertungen richtig umzugehen.
Eine mögliche Erklärung dafür geht auf ein wichtiges Resultat der Behavioral Portfolio Theory zuürck, berichtet Baedorf: „Entscheider sind häufig von Mental Accounting betroffen, d.h. die Anlageentscheidung wird nicht gesamthaft, sondern in einzelnen ‚mentalen Konten‘ getroffen, die sich z.B. nach Herkunft des Anlagevermögens oder Assetklassen richten; dabei gehen Korrelationseffekte zwischen den Accounts verloren.“
Baedorf kommentiert eine Darstellung simulierter Portfolios als Anlageuniversum für Private Banking Depots aus Aktien, Renten und Cash und Durchschnitt von firstfive Depots mit klassischer Bewertung des Risikos, wie auch mit verhaltenspsychologisch orientierter Bewertung.
Ihr Fazit: Verhaltenspsyschologische Aspekte spielen eine große Rolle im Anlageprozess und können diesen entscheidend beeinflussen. Besonders relevant sind dabei asysmmetrische Risikopräferenzen und verhaltenspsyschologische Verzerrungen wie z.B. Mental Accounting. Klassische Modelle haben restriktive Annahmen und können diese Aspekte daher nicht adressieren. Eine Alternative bieten einfache Quotientenmodelle, bei denen die Gewinn‐Verlust‐ Perspektive explizit berücksichtigt wird (z.B. Omega). Die Auswahl eines Performance Modells kann einen großen Einfluss auf die Bewertung des Anlageerfolgs haben und sollte daher sehr sorgfältig erfolgen.
Themen: VV-Rating | Kommentare deaktiviert für Performancemessung und verhaltenspsychologische Aspekte
Vermögensverwaltung in der verhaltensorientierten Finanzmarkttheorie
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
„Angst vor Verlusten ist ein Thema, das in der Behavioral Finance oft besprochen wird“, berichtet Sebastian Hasenack, Portfolio- und Fondsmanager bei der Rhein Asset Management (Lux) S.A. in seinem gemeinsamen Vortrag mit seinem Geschäftsführer, Mark Bügers, auf dem Managementforum Vermögensverwaltung des Frankfurt School Verlags.
Typische Anlagefehler des Privatinvestors liegen in kognitiven Beschränkungen, emotiven Aspekten und normativen Aspekten. Die kognitiven Beschränkungen resultieren aus der Filtersystematik in der Informationswahrnehmung, der beschränkten Verfügbarkeit von Informationen sowie der Anwendung von Heuristiken bei der Informationsverarbeitung und in relativen Bewertungen.
Emotive Aspekte liegen im Einfluss von Emotionen auf die Kognition (Gefühlsheuristien), im Bedürfnis nach hohem Selbstwert, im Bedürfnis nach Dissonanzfreiheit sowie im Konrollmotiv. Bei den normativen Aspekten geht es um Streben nach Konformität und Verstärkung kognitiver Beschränkungen und emotiver Aspekte.
Bügers fügt eine Reihe von Beispielen der Neuroökonomik und der Entscheidungsfindung hinzu. Das, was in der Literatur als Konformitätsprozess bezeichnet wird, nennt Hasenack „Mitläufereffekt“ und illustriert den Herdentrieb an der Börse durch verschiedene Beispiele und Ergebnisse aus Experimenten.
Balance von Sicherheit und Rendite, Verlust und Risikobegrenzung, konsistente und nachvollziehbare Anlageentscheidungen, fachliches Fundament, objektives Reporting und Controlling, autarke Anlagestrategien, langfristige Umsetzung der Anlagestrategie sowie Emotionen und Psyche seien bei einem guten Vermögensverwalter besser aufgehoben, als bei fachlich nicht versierten privaten Anlegern.
Themen: VV-Rating | Kommentare deaktiviert für Vermögensverwaltung in der verhaltensorientierten Finanzmarkttheorie
Qualitätsbeurteilung in der Vermögensverwaltung
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
Der Spracher der Geschäftsführung der BHF TRUST Management Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH, Dr. Manfred Schlumberger, gibt auf dem Managementforum Vermögensverwaltung des Frankfurt School Verlags einen Überblick über die führenden Ansätze zur Beurteilung und Klassifizierung von Vermögensverwaltungen in Deutschland.
An erster Stelle nennt er den etablierten Depotleistungsvergleich, der von der spezialisierten firstfive AG angeboten wird. Die Vorteile dieses Ansatzes sieht Schlumberger in der kennzahlenbasierten Analyse der Verwaltungsleistung.
Schlumberger kommt auf das MMD-Ranking zu sprechen, einem Ranking für vermögensverwaltende Fonds auf der Grundlage einer Fondsdatenbank mit mehr als 1.500 vermögensverwaltenden Fonds. Rankings werden hier über 1, 3 und 5 Jahre gebildet. Die Beschränkung auf VV-Fonds mindere aber die Repräsentativität des Rankings.
Ein Vermögensmanager-Ranking liefert der FuchsBriefe Report. Beratungsgespräch, Vermögensstrategie, Transparenz und Portfolioqualität sind Dimensionen dieses Ratings nach Punktzahl im Verhältnis zur Bestleistung.
Einen weiteren Versuch der umfassenden Beurteilung der Vermögensverwaltung sieht Schlumberger im „Elite Report“, der ebenfalls ein Punktesystem liefere. 45 gewichtete Kriterien summieren sich hier zu maximal 600 Punkten. Schlumberger skizziert die Probleme, die mit 740 Testbesuchen, Praxis-Erfahrungsberichten, Analysen von Beschwerden und der Auswertung von Anlagekonzepten einhergehen.
Schlumberger spricht auch die Transparenzberichte von Rödl & Partner an, in der es um Zuverlässigkeit in der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben nach z.B. SGB IV, MündelsicherheitInformationen über eingesetzte ProdukteInformationen über Anlagestruktur des Fonds / Anlageklassen / Emittentenbonität / Laufzeiten, Informationen über Kosten und Gebühren, Informationen über Fondspreis und Wertentwicklung zum Stichtag, Einhaltung von WertuntergrenzenInformationen über anlegerorientierte Rendite- und Risikokennzahlen geht.
„FuchsBriefe und Elite Report liefern primär Hinweise auf die Beratungsqualität im Privatew Banking bzw. bei freien Vermögensverwaltern. Wer Informationen über die konkrete Performancequalität einer Vermögensverwaltung sucht,“ rät Schlumberger, „kommt um firstfive (VV-Depots) und MMD (VV-Fonds) nicht herum. Rödl & Partner bietet Transparenzberichte an,“ fügt Schlumberger hinzu, „die für spezielle Zielgruppen (Stiftungen,w öffentliche Einrichtungen) von Interesse sein können.“
Themen: VV-Rating | Kommentare deaktiviert für Qualitätsbeurteilung in der Vermögensverwaltung
Kundenerwartungen zur Vermögensverwaltung im Wandel
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
Die Fiktionalität des Bankwesens als Grundlage des Bankwesens stellt Dr. Sebastian Klein, Vorsitzender des Vorstandes der Fürstlich Castell’schen Bank, Credit-Casse AG, an den Beginn seines Vortrags im Managementforum Vermögensverwaltung des Frankfurt School Verlags. Er fügt Zitate zur Y-Generation hinzu: Zu dem Gefühl von Bürgern, dass es mit Banken nicht gerecht zugeht. Selbstkritisch zur Branche fügt Klein mit Blick auf die Jahre seit der Finanzkrise hinzu, dass „wir unseren Kunden keine leichte Zeit gegeben haben“.
„Wir haben sehr viel mit emotionalen Dimensionen zu tun“, bekennt Klein. Die Theorie des homo oeconomicus müsse – was Kundenerwartungen angeht – dramatisch hinterfragt werden. „Finanzprodukte sind Vertrauensgüter, neue Kunden werden es schwer haben, die Qualität des Produkts ex ante zu beurteilen.“ Die Leistung würden Kunden in der Vermögensverwaltung erst erleben, wenn sie einen Vertrag abgeschlossen haben.
Durch die Krise seien die einfachen, qualitätssignalisierenden Instrumente wie die Marke und die Person des Vermögensverwalters – allein – als vertrauensbildende Grundlage in Frage gestellt worden. Das zerstörte Vertrauen müsse dadurch zurückgewonnen werden, dass dem Kunden deutlich wird, dass dem Vermögensverwalter die von ihm übernommene Verantwortung bewusst ist.
„Ich habe Millionäre, Multi-Millionäre, sogar Milliardäre erlebt, deren Lebenswert durch die ernste Sorge um das Vermögen beeinträchtigt wurde“, sagt Klein. „Fangen Sie mit der Summe an, mit der Sie sich wohlfühlen“, schlägt Klein seinen Kunden vor. Es gehe darum, dem Kunden ein Wohlfühlgefühl zu geben, eben auch bei der Geldanlage. Klein fordert auch eine Sprache ein, die unter Verzicht auf Fachjargon die Verständnisebene des Kunden findet. Klein verweist auf das Buch „Rating von Vermögensverwaltungen“.
Klein spricht das Thema „Fairness“ an. Es müsse sehr intensiv über Entlohnungsmodelle nachgedacht werden, um auch damit dem Kunden ein gutes Gefühl der Partnerschaftlichkeit zu geben. „Bei uns gibt es deshalb keine performanceabhängige Vergütungstabelle. Vergütungen werden individuell vereinbart.“
An die Wissenschaft richtet Klein einen Wunschzettel: Behavorial Finance befasse sich oft mit der „Gefühlsduseligkeit“ der Kunden, der nicht nur homo oeconomicus. Es helfe nicht zu erklären, „wie dumm“ der Kunde angeblich sei. „Das, was wir tun, ist wichtig für uns, für unsere Kunden und für unsere Gesellschaft“, schließt Klein.
Themen: VV-Rating | Kommentare deaktiviert für Kundenerwartungen zur Vermögensverwaltung im Wandel
Gewinner sind ermittelt
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
Die FERI EuroRating Services AG hat gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, der Verlagsgruppe Handelsblatt, am gestrigen Abend in der Bad Homburger Schloßkirche die FERI EuroRating Awards 2015 vergeben. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurden zum achten Mal die besten Investmentfonds und Fondsgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz ausgezeichnet. FERI ermittelte die Gewinner in 13 Fonds- und 12 Management-Kategorien aus jeweils fünf Nominierten.
Beste Gesellschaft in der Management-Kategorie Universalanbieter in Deutschland und Österreich ist Invesco. In der Schweiz konnte sich als bester Universalbieter MFS Investment Management durchsetzen. Im Vorjahr konnte Fidelity den Award für den besten Universalanbieter noch in allen drei Ländern gewinnen. In diesem Jahr gewann Fidelity insgesamt drei Awards.
Erfolgreichste Fondsgesellschaft neben Invesco ist in diesem Jahr Union Investment ebenfalls mit fünf Auszeichnungen, davon in der länderübergreifenden Management-Kategorie Socially Responsible Investing und in der Fondskategorie Renten EURO Corporates Investment Grade sowie Aktien Welt.
Schroders gewann in diesem Jahr vier Awards, darunter bereits zum dritten Mal hintereinander mit dem Schroders ISF Emerging Europe in der Kategorie Aktien Mittel- / Osteuropa. Der DWS Aktien Strategie Deutschland gewinnt insgesamt das dritte Mal in der Kategorie Aktien Deutschland und zum zweiten Mal hintereinander. In den Kategorien Aktien Deutschland, Österreich und Schweiz konnten sich die jeweils heimischen Anbieter durchsetzen: DWS Investment in Deutschland, Pioneer Investments Austria in Österreich und Credit Suisse Asset Management in der Schweiz.
In diesem Jahr wurde erstmals der begehrte Award für die Management-Kategorie Aktien Emerging Markets und Renten Emerging Markets vergeben. Swiss & Global Asset Management konnte sich bei den Renten durchsetzen, bei den Emerging Markets Aktien ging Schroders als Sieger hervor.
Der Sonderpreis in der Kategorie Fondsinnovation wurde von einer dreiköpfigen Expertenjury an den Austrian Economics Golden Opportunities Fund (Incrementum Liechtenstein) vergeben. Sowohl beim Kriterium Innovationsgrad als auch beim Nutzen für den Anleger schneidet der Absolute Return-Fonds bei den Experten der Jury am besten ab.
„Zwei Aspekte sind bei den diesjährigen Awards bemerkenswert“, so Dr. Tobias Schmidt, Vorstandsvorsitzender der FERI EuroRating AG. „Zum einen fällt erstmalig das Jahr 2008 aus der bei den Awards berücksichtigen Fondshistorie heraus. Fonds die sich in der Extremsituation von 2008 gut behauptet haben, verlieren nun gegenüber aktiver ausgerichteten Strategien. Zum zweiten fällt auf, dass sich die Fokussierung auf bestimmte Assetklassen langfristig lohnt. So haben wir in einigen Kategorien seit Jahren immer wieder die gleichen Top-Kandidaten. Das gilt z.B. bei deutschen Aktienfonds für die Deutsche Asset & Wealth Management, oder bei Rentenfonds für Pioneer Investments. Hier scheinen sich Ausdauer und die dazu gehörigen Investitionen wirklich auszuzahlen.“
2015 hat FERI mehr als 250 Asset Manager in 12 unterschiedlichen Management-Kategorien bewertet. In die Bewertung fließt das Rating aller aktuell in Deutschland, Österreich und der Schweiz angebotenen Fonds unter Berücksichtigung der Performance der vergangenen zwölf Monate mit ein. Die jeweils fünf besten Fondsgesellschaften werden dann für die FERI EuroRating Awards 2015 nominiert. In Verbindung mit der sich anschließenden qualitativen Bewertung werden die jeweiligen Gewinner ermittelt.
Für die Fondsauszeichnungen wurden mehr als 5.400 Fonds in 13 Fondskategorien erfasst. Wie bei der Bewertung der Management-Kategorien werden die Fonds zunächst quantitativ nach Rating und Performance relativ zu ihrer Peergroup bewertet. Zusammen mit der qualitativen Bewertung wird aus den jeweils besten fünf Fonds der Gewinner gekürt.
Die vollständige Übersicht der Gewinner finden sich unter www.feri-fund-awards.de.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Gewinner sind ermittelt
Family Office – Mythos mit Zukunft
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
Der zu beobachtende Anstieg der Privatvermögen in Europa führt zu einer Steigerung der Komplexität der Vermögensstrukturen bei den Vermögensinhabern. Daher steigt der Bedarf an professsioneller Unterstützung. Dr. Felix Breuer, Geschäftsführer des Bayerischen Finanz Zentrum e.V., skizziert auf dem „Managementforum Vermögensverwaltung“ die Gründe, die zur Gründung des Zentrums führten.
Zu den Sponsoren einer neuen Studie zum Thema gehören Hauck & Aufhäuser Privatbankiers und KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das Untersuchungssample der 75 Teilnehmer besteht zu 31 % aus Single Family Offices und zu 69 % aus Multi Family Offices, vorwiegend aus Deutschland, aber aus der Schweiz, Liechtnestein und Österreich. Der Großteil der Vermögensinhaber entstammt der Industrie, dem Handel, dem Immobilien- und Baugewerbe sowie dem Finanzbereich.
Family Offices machen vom Outsourcing praktisch nur bei der Buchhaltung, der Steuer- und Rechtsberatung Gebrauch. Hinsichtlich der Standortwahl steht die Schweiz an erster Stelle. Schutz vor regulatorischen Eingriffen, Diskretion und Rechtssicherheit spielen hier eine große Rolle.
Die meisten Family Offices erachten den Kapitalerhalt als übergreifendes Anlageziel. Die Mehrheit der Family Offices definiert die strategische Asset Allokation durch den Vermögensinhaber als zentrale Aufgabe. „Die effektive Asset Allokation der Family Offices ist sehr individuell.“ Auch alternative Anlagen – neben Anleihen und Aktien – stehen zunehmend im Fokus. Als Gründe werden Werterhalt, Inflationsschutz und Diversifikationseigenschaften genannt.
Mehrhetlich wird von den Family Offices Transparenz für die Vermögensinhaber anhand allgemein anerkannter Performance Berechnungsmethoden wie TWR/WMR und GIPS hergestellt. Zum Teil werden auch eigene Methoden verwendet, berichtet Breuer, dabei handele es sich meist um Mischformen aus bekannnten Methoden.
Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Family Office – Mythos mit Zukunft
Vermögensverwaltung in Deutschland
Von Dr. Oliver Everling | 26.November 2014
Bedingt durch seinen Gesamtüberblick über die Branche der Vermögensverwalter in Deutschland bei der firstfive AG in Frankfurt am Main gibt Jürgen Lampe, Vorstand der firstfive AG, eine Einführung in die Akteure und die Marktentwicklungen. Lampe spricht auf dem „Managementforum Vermögensverwaltung“ des Frankfurt School Verlags.
Getrübte Wirtschaftsaussichten in der Eurozone, Dauer-Niedrigzinsen, hohe Kosten (Regulierung und Überkapazitäten) sowie Margendruck bei den Provisionserlösen sind die Herausforderungen der Branche, die teils durch Fusionen und Übernahmen angenommen werden sollen. Zügiger Ausbau digitaler Angebote und Straffung des Filialnetzes oder Warten auf die gesetzliche Einführung der Honorarberatung sind weitere Optionen. „Auf der Strecke bliebe dann der Kleinanleger, der sich eine Beratung nicht mehr leisten könnte“, warnt Lampe.
Lampe wirft die These in den Raum, dass die Herausforderungen gerade auch durch mehr Leistungstransparenz angenommen werden könnten. Ratings von Vermögensverwaltungen sind dazu ein Instrument, um Anlegern eine faire Möglichkeit zu bieten, die Leistungen verschiedener Vermögensverwaltungen miteinander zu vergleichen.
Themen: VV-Rating | Kommentare deaktiviert für Vermögensverwaltung in Deutschland
AA- für Allianz bleibt
Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2014
Fitch Ratings hat das ‚AA-‚Finanzstärkerating (IFS) und das ‚AA-‚Emittentenausfallrating (IDR) der Allianz SE bestätigt. Gleichzeitig wurden die ‚AA‘ Finanzstärkeratings der wichtigsten Allianz-Töchter wie unten aufgeführt bestätigt. Der Ausblick aller Ratings ist stabil.
Die Bestätigung spiegelt nach Angaben der Ratingagentur die solide technische Rentabilität, die sehr starke konsolidierte Kapitalposition der Gruppe, die weitreichende Diversifizierung – sowohl geographisch als auch nach Produktlinien – und die solide Marktposition in ihren Kernmärkten wider. Außerdem profitieren die Ratings der Gruppe von der insgesamt guten Bonität der Kapitalanlagen. „Dem stehen eine derzeit unter Druck stehende Ertragslage bei der Asset Management Tochtergesellschaft PIMCO sowie eine mittelfristig schwierige Marktlage für Lebensversicherungen in einigen Märkten gegenüber, in denen die Allianz aktiv ist“, heißt es einschränkenden bei Fitch.
Auf Basis der Zahlen für 2013 erreichte Allianz in PRISM, Fitchs faktorbasierten Kapitalmodell, das Resultat „sehr stark“. Die Agentur sieht die Kapitalausstattung des Konzerns als unterstützend für die vergebenen Ratings an. Die starke Kernkapitalausstattung der Gruppe konnte auch Ende September 2014 gut gehalten werden. Das Eigenkapital betrug mit 58,2 Mrd. Euro Ende September 2014 deutlich mehr als Ende 2013 (50,1 Mrd. Euro). Die Gruppensolvabilität der Allianz stieg leicht auf 184% (Ende 2013: 182%, adjustiert um Änderungen in der Bilanzierung).
Das operative Ergebnis stieg in den ersten neun Monaten 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 6% (8,1 Mrd. Euro). Dieses Ergebnis setzte sich zusammen aus 4,3 Mrd. Euro in der Schaden/Unfall-Versicherung (+14%), 2,7 Mrd. in der Leben/Krankenversicherung (+15,8%) und 2, Mrd. Euro im Asset Management (-18%). Asset Management litt unter Vermögensabflüssen in der Tochtergesellschaft PIMCO, die allerdings seit Mitte Oktober 2014 wieder nachlassen. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich von 95 auf 93,6%. Der Jahresüberschuss stieg in den ersten neun Monaten 2014 um 5,5% auf 5 Mrd. Euro.
Der gedämpfte wirtschaftliche Ausblick in der Eurozone, das Niedrigzinsumfeld und eine sich möglicherweise wieder verstärkende Euro-Staatschuldenkrise, stellt ein schwieriges operatives Umfeld für Allianz dar. Für den Rest des Jahres 2014 und für 2015 erwartet die Agentur, dass sich das versicherungstechnische Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung gut entwickeln wird und die unter Druck stehenden Ergebnisse aus der Asset Management-Sparte kompensieren sollte.
Auf Basis des Umsatzes für 2013 ist die Allianz eine der größten Versicherungsgruppen in Europa. Zum Jahresende 2013 betrugen die IFRS-Bruttobeiträge 72,1 Mrd. Euro und die Bilanzsumme 712 Mrd. Euro Die Gruppe verfügt über eine starke Geschäftsposition und ist in der Schaden- und Unfallversicherung, in der Lebens- und Krankenversicherung sowie im Asset Management aktiv.
Schlüsselfaktoren, die zu einer Herabstufung des Ratings führen könnten, umfassen eine Verschlechterung der Situation innerhalb hochverschuldeter Eurostaaten und ein weiterer Rückgang der Anleihepreise und anderer Finanzanlagen in diesen Ländern. Ein Rückgang der Kapitalausstattung auf „stark“ im PRISM Kapitalmodell für eine längere Zeit könnte zu einer Herabstufung des Ratings führen.
Fitch sieht eine Heraufstufung des Ratings auf mittlere Sicht als unwahrscheinlich an, aber mögliche Treiber könnten eine starke Verbesserung der Kapitalausstattung im PRISM Kapitalmodell auf „außerordentlich stark“, ein Rückgang der Financial Leverage Ratio auf unter 15% und eine nachhaltige Verbesserung der Profitabilität mit einer Eigenkapitalrendite von über 15% sein.
Themen: Versicherungsrating | Kommentare deaktiviert für AA- für Allianz bleibt