Ende der leichten Prognosen

Von Dr. Oliver Everling | 18.November 2014

Nach einer Phase historisch niedriger Volatilität ist die Welt aus makroökonomischer Sicht wieder spannend geworden. Die Entwicklung an den Finanzmärkten war vom Verhalten der Zentralbanken geprägt. Da diese fest an „Alternativlosigkeit“ der Politik des leichten Geldes glaubten, hatten es die Analysten einfach, die Konsequenzen der Geldschwemme für die Vermögenswerte vorauszusehen. Da die Liquidität nicht primär in steigenden Verbraucherpreisen absorbiert wurde, musste es zur Inflation bei Aktien, Anleihen und anderen Assets kommen.

Daher erscheint der Urteil der Analysten von der Schweizer Großbank plausibel: Credit Suisse erwartet, dass diese bewegte Phase 2015 andauert, mit einem unterschiedlich hohen Wirtschaftswachstum und unterschiedlicher Geldpolitik in den Welt-Regionen, was zu bedeutenden Verschiebungen bei Investitionsströmen und Kapitalmarktpreisen führen dürfte.

„Solche Änderungen sind zwangsläufig unsicher und vollziehen sich nicht in geordneten Bahnen“, kommentiert die Credit Suisse. „Wenn Kaltfronten einzelner Zentralbanken mit Warmfronten anderer Zentralbanken kollidieren, könnte das zu häufigeren Markt-Turbulenzen führen, als es in der jüngeren Vergangenheit der Fall war.“

Credit Suisse erwartet, dass die Differenzen zwischen den kurzfristigen Zinsen in den verschiedenen Regionen steigen und der US-Dollar gegenüber den meisten Währungen an Wert zulegt. Kreditmärkte bleiben volatil, dürften aber outperformen. Besicherte Anleihen sollten von den besseren Fundamentaldaten profitieren. Höhere US-Zinsen könnten dazu führen, dass freies Kapital aus Schwellenländern abfließt. Dies sollte aber nur bestimmte Länder betreffen, nicht die ganze Anlageklasse der Schwellenländer.

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Zukunftspotenzial für Leichtbaukomponenten

Von Dr. Oliver Everling | 18.November 2014

FERI EuroRating Services AG wartet mit einem Rating der unbesicherten Anleihe (Laufzeit von fünf Jahre) der SAG Motion GmbH auf: BB. Das geplante Emissionsvolumen beträgt 30 Millionen Euro. Mindestens neun Millionen Euro vom Erlös der Anleihe fließen in die Produktentwicklung. Weitere sechs Millionen Euro sind jeweils für die planmäßige Tilgung von Finanzverbindlichkeiten und für Produkti- onserweiterungen in Österreich und Schweden vorgesehen. Darüber hinaus sollen fünf bis sechs Millionen Euro für den Erwerb von Minderheitsanteilen an zwei mexikanischen Tochtergesellschaften und den Ausbau der Kapazitäten in Mexiko und Brasilien verwendet wer- den, während die verbleibenden Erlöse aus der Anleihe der Deckung der Emissionskosten und sonstigen Unternehmenszwecken dienen.

Die SAG Motion GmbH (SAG) ist ein internationaler Zulieferer von Aluminiumkomponenten und -systemen für die Automobil-, Nutzfahrzeug-, Luftfahrt- und Schienenfahrzeugindustrie. Mit seiner bedeutendsten Produktgruppe – Kraftstoff- und Hydrauliktanks für schwere Nutz- fahrzeuge – ist das Unternehmen Weltmarktführer und preferred supplier (bevorzugter Liefe- rant) aller wesentlichen Produzenten der Branche. Zusätzlich werden Komplettsysteme für die Heiztechnik angefertigt. Für Nutzfahrzeuge und Premium-PKW stellt die SAG Motion zudem Druckluftbehälter her. Im Jahr 2013 erzielte die SAG Motion einen Gesamtumsatz von circa 169 Mio. EUR, geht aus der Pressemitteilung der FERI EuroRating Services hervor.

Großes Zukunftspotenzial sieht das Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von Leichtbaukomponenten für die Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie. Nach Einschätzung von FERI EuroRating Services unterliegt der Nutzfahrzeugmarkt zum einen dem Konjunkturzyklus, zum anderen sind stetig verschärfte Abgas- und Sicherheitsnormen Treiber der Nachfrage. Der Markt für Premium-PKW ist zwar ebenfalls zyklisch, doch durch die regelmäßige Nachfrage im Firmenflottenbereich (Leasing) in abgemilderter Form. Positiv bewertet FERI EuroRating Services vor allem die langjährige Partnerschaft von SAG Motion mit allen führenden europäischen Nfz-Herstellern und die systematisch an Kundenprojekten ausgerichtete Entwicklungs- und Investitionsplanung.

Da Treibstoffverbrauch/Emissionen in einem engen Zusammenhang mit dem Fahrzeuggewicht stehen, wertet FERI EuroRating Services die stärkere Fokussierung auf Leichtbau als plausible Strategie. FERI EuroRating Services sieht als größte Herausforderungen die starke Umsatz- und Ertragskonzentration auf wenige Großkunden, den permanenten Preis- und Effizienzdruck der Nfz-Kunden sowie die adäquate Anpassung der Managementkapazität an den wachsenden Umfang der Unternehmenssteuerung.

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Protektionismus schadet dem Welthandel

Von Dr. Oliver Everling | 14.November 2014

Ist die Verlangsamung des weltweiten Handels nach 30 Jahren Wachstum ein zyklisches Phänomen oder langfristig und strukturell bedingt? Dieser Frage geht der internationale Kreditversicherer Coface in einem neuen Panorama nach. Demnach beeinträchtigt derzeit vor allem die strukturell bedingte Wachstumsdelle in den wichtigsten aufstrebenden Ländern den globalen Waren- und Dienstleistungstransfer. Außerdem nimmt Protektionismus zu.

Lahmen die Emerging Countries, bekommen das auch die Industrieländer zu spüren. Denn die Exporte in die aufstrebenden Länder haben sich in den vergangenen 20 Jahren versechsfacht, während die in die Industrieländer lediglich um den Faktor 2,2 stiegen. Hinzu kommt ein zweiter negativer Effekt der Krise 2008/2009: die nachlassende Nachfrage nach Rohstoffen. Die unbefriedigende Exportleistung einiger Länder geht auch einher mit zunehmendem Protektionismus. So haben Argentinien, Russland und Indien zwischen Juli 2008 und Juli 2014 jeweils mehr als 250 Maßnahmen ergriffen – fast doppelt so viele wie die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Russland ist das am stärksten protektionistische Land geworden.

Die Auswirkungen der Krise auf den Handel haben sich auch deshalb verstärkt, weil die Produktionsprozesse immer internationaler geworden sind. Genau über diesen Kanal hat sich die Krise 2008/2009 so schnell weltweit ausbreiten können. Der Handel mit Zwischengütern, wesentlicher Bestandteil der globalen Wertschöpfungskette, ging 2009 um 25 Prozent zurück. Trotz weiterer Vereinbarungen zur Liberalisierung konnte der Handel innerhalb von Regionen – mit Ausnahme von Asien – diese Kriseneffekte nicht kompensieren. Für die meisten aufstrebenden Länder hat der intraregionale Handel nur einen relativ geringen Anteil an den Gesamtexporten. In Afrika macht er 11 Prozent aus, in Lateinamerika 20 Prozent und in den GUS-Staaten 15 Prozent.

“Wegen des geringeren wirtschaftlichen Wachstums sowohl in den wichtigen aufstrebenden wie in den entwickelten Ländern ist es unwahrscheinlich, dass der internationale Handel auf sein Vorkrisen-Niveau zurückkehrt. Die leichte konjunkturelle Beschleunigung und die anhaltende Internationalisierung der Wertschöpfung lassen aber erwarten, dass der Welthandel 2015 zulegt“, erklärt Julien Marcilly, Head of Country Risk bei Coface. Er erwartet plus fünf Prozent.

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Vorteile des Online-Pfandhauses

Von Dr. Oliver Everling | 12.November 2014

iPfand ist das erste Online-Angebot in Deutschland, das Kredite gegen Wertgegenstände vergibt. Als Angebot der Deutsche Pfandkredit AG ermöglicht iPfand insbesondere Menschen mit Sachvermögen sowie Kleinunternehmern und Selbstständigen innerhalb von 24 Stunden Liquidität bis 100.000 € durch Hinterlegung von Leihgütern wie Luxus-Uhren, Schmuck, Edelmetallen, Edelsteinen oder anderen Wertgegenständen zu erhalten.

Pfandleihe ist aber auch an vielen Stellen in ganz Deutschland, insbesondere in Büros in allen Großstädten möglich. Was sollte daher zum Online-Pfandhaus bewegen?

„Bei der Online Pfandleihe kann der Kunde das Pfandgeschäft komplett von zuhause aus durchführen,“ verspricht iPfand, „wie auch bei vielen anderen Online Services heute schon üblich. Dadurch entfällt ein möglicher sozialer Stress durch den Wegfall der Schaltersituation.“

Darüber hinaus argumentiert iPfand, dass der Kunde in Ruhe überlegen kann, ob er das Angebot annehmen möchte oder nicht. In kleineren Städten gibt es in der Regel gar kein stationäres Pfandhaus. Wer erst einmal in die Großstadt gereist ist, um sein Leihgut vorzulegen, kann sich leicht unter Druck gesetzt fühlen, wenn das Angebot des örtlichen Pfandhauses nicht attraktiv und der Weg zurück vergeblich und ohne Geld in der Tasche anzutreten ist.

Bei der Online-Alternative ipfand.de erfolgt sowohl die Bewertung des Gegenstandes als ein für den Kunden kostenfreier Service wie auch die für den Kunden bequeme versicherte Abholung des Gegenstandes. Pfandanfragen können bei dem Onlineservice auch über mobile Endgeräte sehr unkompliziert gestellt werden, so das Versprechen von iPfand.

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FERI verstärkt sich für die Schweiz

Von Dr. Oliver Everling | 6.November 2014

Die FERI AG stärkt ihren Auftritt im Schweizer Markt. Dazu erwirbt der Investmentexperte die Michel & Cortesi Asset Management AG. Das Unternehmen agiert als unabhängiger Anbieter von Investment-Lösungen auf dem Schweizer Markt und verwaltet Vermögenswerte von rund 300 Mio. Schweizer Franken. Den Schwerpunkt bilden die Vermögensverwaltung und -beratung von institutionellen und privaten Kunden sowie die Verwaltung von Anlagefonds.

„Dieser Kauf ist ein wichtiger Schritt für den strategischen Ausbau unseres Geschäfts in der Schweiz“, sagt Arnd Thorn, Vorsitzender des Vorstands der FERI AG. „Genauso wie FERI agiert Michel & Cortesi mit einem hohen Qualitätsanspruch und unsere Geschäftsmodelle passen ideal zueinander.“

FERI ist seit 2008 im Schweizer Markt vertreten und bietet – analog zum deutschen Markt – Beratung und Vermögensverwaltung für private sowie institutionelle Kunden. Nach Abschluss der Transaktion und nach Erhalt aller notwendigen Genehmigungen durch die Aufsichtsbehörden, ist ein Zusammenschluss von Michel & Cortesi und FERI Trust AG (Schweiz) geplant. Die drei Partner von Michel & Cortesi bleiben langfristig an das Unternehmen gebunden. „Wir gewinnen sehr erfahrene Asset Manager für unser Team, die insbesondere bei Schweizer Wertpapieren über eine hohe Expertise verfügen und unsere Angebotspalette sinnvoll ergänzen“, sagt Arnd Thorn.

Michel & Cortesi Asset Management AG ist Spezialist für den Schweizer Markt und hat in diesem Bereich einen anerkannten Track Record aufgebaut. „Wir freuen uns darauf, mit unserem Know-how und unserer Erfahrung das Angebot der FERI in der Schweiz gezielt zu erweitern und den Kunden einen messbaren Mehrwert bieten zu können“, sagt Thomas Michel, Gründungspartner von Michel & Cortesi.

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Pfandkredit impft gegen Schuldenfalle

Von Dr. Oliver Everling | 5.November 2014

Der Pfandkredit wird auf Basis eines Pfandleihvertrages gewährt, in dem Pfandwert und Kreditlaufzeit festgehalten werden. Dazu gehören auch noch die Personalien des Verpfänders, Betrag und Fälligkeit des Darlehens, eine genauen Bezeichnung des Pfandgegenstandes sowie Tag des Vertragsabschlusses und der vorgemerkte Einlösetag.

Das einfache Prinzip „Geld gegen Pfand“ macht Gehalts- und Vermögensnachweise überflüssig und ist eine schnelle und vor allem unbürokratische Alternative zu klassischen Dispo- und Ratenkrediten.

iPfand eröffnet nun als erstes Online-Angebot in Deutschland eine interessante Alternative, Kredite gegen Wertgegenstände zu bekommen. Als Angebot der Deutsche Pfandkredit AG ermöglicht iPfand insbesondere Menschen mit Sachvermögen sowie Kleinunternehmern und Selbstständigen innerhalb von 24 Stunden Liquidität bis 100.000€ durch Hinterlegung von Leihgütern wie Luxus-Uhren, Schmuck, Edelmetallen, Edelsteinen oder anderen Wertgegenständen zu erhalten.

Die Pfandleihe hilft insbesondere dann, wenn das Kreditgeschäft einfach strukturiert werden kann: Geld sofort, später Rückzahlung. Für einen kurzen Zeitraum ist die Pfandleihe wesentlich einfacher umsetzbar als zum Beispiel ein Ratenkredit. Wer sich als Kreditnehmer ganz auf den Pfandkredit stützt, dem steht auch keine Gehaltspfändung ins Haus.

Für die Deckung des Darlehens haftet im Pfandgeschäft nicht der Kreditnehmer, sondern nur der hinterlegte Gegenstand. „Somit kann der Pfandgeber niemals in eine Schuldenfalle tappen,“ macht iPfand klar, „wie bei herkömmlichen Verbraucherdarlehen. Eine mögliche Kaskade von Mahnungen, Zwangsvollstreckungen bis hin zum Offenbarungseid ist bei einem Pfandgeschäft somit komplett ausgeschlossen.“

 

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Mehr Sicherheit im Mobile Banking

Von Dr. Oliver Everling | 5.November 2014

Die ING-DiBa macht Mobile Banking für ihre Kunden noch schneller und einfacher. Mit der SmartSecure App ist Mobile Banking erstmals von nur einem Endgerät möglich. Die SmartSecure App funktioniert, im Vergleich zu bisherigen Verfahren, ohne Eingabe von TANs und ist einfach und sicher zugleich.

Zeljko Kaurin, Generalbevollmächtigter der ING-DiBa: „Im Vergleich zum mTAN-Verfahren können die bisherige Mobile Banking App und die SmartSecure App zusammen auf einem Gerät genutzt werden. Der Kunde gibt die Überweisungsdaten über die Banking-App ein, das Smartphone wechselt die Ansicht zur SmartSecure App und die Überweisung kann mit einem vorher vom Nutzer festgelegten Passwort freigegeben werden.“

Das Prinzip der Kanaltrennung bleibt trotz der Nutzung von nur einem Endgerät bestehen. Neben der eigentlichen Mobile Banking App der ING-DiBa wird über die SmartSecure App sowohl ein gesicherter, zusätzlicher Kommunikationskanal als auch ein zweites virtuelles Device geschaffen. „Unsere Kunden wünschen sich für ihr Banking Sicherheit und Bequemlichkeit. Und genau das bietet die SmartSecure App“, erläutert Katharina Herrmann, Mitglied des Vorstands der ING-DiBa.

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Scope sieht Prognosegüte bestätigt

Von Dr. Oliver Everling | 4.November 2014

Die drei europäischen Finanzaufsichtsbehörden – ESMA, EBA und EIOPA – haben die detaillierten Ergebnisse ihres „Mapping“-Verfahrens veröffentlicht. Dabei wurde untersucht, wie die durch die jeweiligen Ratingstufen implizierten Ausfallwahrscheinlichkeiten mit den im europäischen Regelwerk für Banken und Versicherungen festgelegten Kreditqualitätsstufen (Credit Quality Steps; CQS) korrespondieren.

Die von Scope erstellten Ratings für Banken und Unternehmen haben die gleiche Prognosegüte und führen daher zu den gleichen Eigenkapitalunterlegungsätzen wie die Ratings der großen Agenturen, freut sich die Ratingagentur aus Berlin in einer Pressemitteilung. Ausgenommen von dieser Bewertung sind lediglich die Ratingstufen „AAA“ und „AA“, welche meist nur von Staaten und Pfandbriefen erreicht werden – Assetklassen, die Scope erst ab 2015 raten wird (Pfandbriefe) bzw. für die Scope keine Ratings veröffentlicht (Staaten).

Aufgrund der Ergebnisse sieht sich Scope als einzige deutsche Ratingagentur, der von den drei europäischen Aufsichtsbehörden für die Ratingstufen „BBB“ und „BB“ die gleiche Qualität wie den großen Agenturen zugestanden wird. Dieser Bereich der Ratingskala ist vor allem im Bereich der Unternehmensbewertung von hoher Relevanz.

„Mit dem nun veröffentlichten Ergebnis der Mapping-Studie wird die Qualität der Ratings von Scope auch von den europäischen Aufsichtsbehörden bestätigt. Die Ergebnisse der Studie haben direkte Auswirkungen auf die Eigenkapitalerfordernisse europäischer Investoren und genießen daher entsprechend hohe Aufmerksamkeit“, sagt Stefan Bund, Chief Rating Officer von Scope. „Die formale Bestätigung für die hohe Qualität unseres Ansatzes spornt uns an, Methoden und Prozesse weiter zu optimieren. Erst kürzlich hat Scope den Einfluss von Cashflow-Kennziffern bei Unternehmensratings ausgebaut, um den zukunftsgerichteten Bewertungsansatz weiter zu stärken.“

Im Rahmen von Basel III und Solvency II müssen Banken und Versicherungen risikobehaftete Assets mit Eigenkapital unterlegen. Um das Risiko und somit den Umfang der Eigenkapitalunterlegung zu bestimmen, verwenden Banken und Versicherungen auch externe Ratings. Um die unterschiedlichen Ratings im Markt vergleichbar zu machen, haben die europäischen Finanzaufsichtsbehörden das Mapping-Verfahren durchgeführt. Banken und Versicherungen müssen die Ergebnisse des Mappings für die Berechnung des erforderlichen Eigenkapitals berücksichtigen.

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Wirtschaftswachstum mit wachsenden Risiken

Von Dr. Oliver Everling | 3.November 2014

Zwar erholt sich weltweit betrachtet das Wirtschaftswachstum. Coface sieht aber höhere Risiken in wichtigen Schwellenländern und stuft in ihrer Länderbewertung Russland, die Türkei und Venezuela herab. Diese Länder stehen nach Einschätzung des internationalen Kreditversicherers vor finanzwirtschaftlichen und politischen Herausforderungen.

Die Länderbewertung für Russland wird auf C herabgestuft. Die Krise in der Ukraine hat das Wachstum deutlich beeinflusst, es dürfte 2014 bei 0 Prozent liegen. Dies ist hauptsächlich auf nachlassende Investitionen und rückläufigen Konsum zurückzuführen. Darüber hinaus zeigten sich die Schwierigkeiten bei Investitionen bereits 2013 und spiegeln damit das mangelnde Vertrauen der russischen Marktteilnehmer in das Geschäftsklima wider. Ein deutlicher Beweis dafür sind die beträchtlichen Kapitalabflüsse aus Russland seit 2008. Auch berücksichtigt Coface in ihrer Bewertung die hohe Verschuldung russischer Unternehmen in Auslandswährungen. Der begrenzte Marktzugang aufgrund der aktuellen Sanktionen sowie der sinkende Rubelkurs führt bei Unternehmen im Laufe des nächsten Jahres zu erheblichen Rückzahlungen.

Die Länderbewertung der Türkei stuft Coface auf B herab. Während sich die Wirtschaftskraft stabil zeigt – Coface prognostiziert 3,3 Prozent für 2014 -, bleibt auf Unternehmensseite die Auslandsverschuldung hoch. Unternehmen sind daher einem erhöhten Fremdwährungsrisiko ausgesetzt sind. Die Lira hat sich als sehr volatil und empfindlich bei Veränderungen der Währungspolitik der Fed erwiesen. Auch die Zahlungserfahrungen von Coface mit türkischen Unternehmen haben sich deutlich verschlechtert. Auf politischer Ebene ist es sehr wahrscheinlich, dass die wachsenden Spannungen an den Ländergrenzen die innere Stabilität beeinflussen.

Venezuela ist nun auf D herabgestuft. Das Land rutschte in die Rezession (-2,5 %) und Hyperinflation (64 % im Jahr 2014), angeheizt durch Warenmangel und angesichts politischer und sozialer Spannungen. Das Risiko der Verstaatlichung und vor allem die Rationierung von Importen und die Kontrolle über Preise und Gewinnspannen werfen einen Schatten auf das sehr schwierige Geschäftsklima für Unternehmen.

Insgesamt ist die Weltwirtschaft in eine stetige, wenn auch langsame und uneinheitliche Erholungsphase eingetreten. Dass der Aufschwung nach der Krise mühsam ist, erklärt sich zum einen durch die hohe öffentliche und private Verschuldung, zum anderen durch die schwächere Dynamik des Kreditmarktes im Vergleich zur Vorkrisenzeit. Auch das neue Deflationsrisiko in der Eurozone und nachlassendes langfristiges Vertrauen der wirtschaftlichen Akteure spielen eine Rolle. Coface erwartet für 2014 nun ein weltweites Wachstum von 2,8 Prozent, ein Plus von 0,1 Prozent im Vergleich zu 2013. Die hochentwickelten Volkswirtschaften sind der wichtigste Motor dieses Aufschwungs. Auf die Industrieländer entfallen 1,6 Prozent, 0,3 Prozentpunkte mehr als 2013. Dagegen verzeichnen die Schwellenländer eine Abschwächung in gleicher Größe: Die 4.3 Prozent Wachstum sind ein Minus um 0,3 Prozentpunkte.. 2015 wird sich das globale Wachstum mit geschätzten 3.2 Prozent weiterhin beschleunigen.

Während die Wirtschaft der USA nach einem externen Schock im ersten Quartal wieder solides Wachstum aufweist – Coface erwartet für 2014 nun 2 Prozent -, zeigen sich in den Ländern der Eurozone deutliche Unterschiede. Aufgrund ungünstigerer Aussichten für Deutschland (1,6 %), Frankreich (0,4 %) und Italien (-0,2%) werden die Wachstumsprognosen leicht nach unten auf 0,9 Prozent korrigiert. In der Eurozone beobachtet Coface einen Vertrauensverlust der Wirtschaft im zweiten Quartal, der durch die Spannungen in der Ukraine und dem Deflationsrisiko noch weiter geschürt wird.

In Spanien wird die positive Dynamik mit einer Wachstumsprognose von 1,2 Prozent für 2014 und 1,7 Prozent für 2015 bestätigt. Die wiederauflebende Inlandsnachfrage, die Verbesserung der Finanzlage von Unternehmen, steigende Exporte und eine sinkende Zahl von Insolvenzen tragen zur Verringerung der Risiken in Spanien bei. Diese Verbesserungen veranlassten Coface, die seit Juni dieses Jahres bestehende Bewertung B mit „positive watch“ auf A4 zu setzen. Auch die A3-Bewertungen der Niederlande und Belgiens ergänzt Coface nun mit Ausblick auf Aufwertung. Gestützt durch Exporte sind beide Länder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Coface beobachtet steigende Investitionen und sinkende Insolvenzzahlen bei Unternehmen.

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Sicherheit durch Qualitätssiegel beim Pfandkredit

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2014

„Das teilweise durch Darstellungen in Hollywood Filmen überzeichnete, leicht dubiose Image des Pfandleihgeschäfts ist schon lange überholt“, schreibt iPfand, „und in der Praxis zumindest in Deutschland sicher nicht gerechtfertigt.“

Dass Pfandkredit auch anders geht, zeigt iPfand: das erste Online-Angebot in Deutschland, das Kredite gegen Wertgegenstände vergibt. Als Angebot der Deutsche Pfandkredit AG ermöglicht iPfand insbesondere Menschen mit Sachvermögen sowie Kleinunternehmern und Selbstständigen innerhalb von 24 Stunden Liquidität bis 100.000€ durch Hinterlegung von Leihgütern wie Luxus-Uhren, Schmuck, Edelmetallen, Edelsteinen oder anderen Wertgegenständen zu erhalten.

„Heutzutage benötigt jedes Pfandleihhaus eine amtliche Genehmigung im Sinne der Pfandleiherverordnung und muss dafür u.a. hohe Kapitalsicherheiten sowie einen umfangreichen Versicherungsschutz nachweisen“, bezieht sich iPfand auf die Regulierung und Gesetzgebung.

Als Qualitätssiegel gilt die Mitgliedschaft im Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes. Der 1950 gegründete Dachverband der privaten Pfandkreditbetriebe zählt aktuell über 140 Mitglieder, die sich regelmäßig einer freiwilligen Kontrolle durch den Zentralverband unterziehen.

 

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