Portfolio Builder von der Kreditbörse

Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2014

Das neue Jahr 2014 soll für Anleger bei auxmoney gut beginnen: „Denn auxmoney schenkt Ihnen 100 Euro, wenn Sie über den Portfolio Builder 50 erfolgreiche Investments im Januar tätigen. Bis zu 4 % Rendite zusätzlich können Sie sich so zu Beginn des neuen Jahres schon sichern.“ Damit wendet sich „Deutschlands größter Kreditmarktplatz“, wie sich die Plattform selbst im Internet vorstellt, am 1. Januar 2014 an ihre Nutzer.

Zum schnellen Erfolg soll der auxmoney Portfolio Builder beitragen. „Erfolgreich investieren mit dem Portfolio Builder: Der neue Portfolio Builder erlaubt Ihnen den komfortablen Aufbau eines diversifizierten Portfolios – völlig automatisiert und nach Ihren persönlichen Vorgaben. So können Sie einfach und effizient ein breit gestreutes Portfolio von Konsumentenkrediten aufbauen. Eine prognostizierbare Rendite erhalten Sie ab 100 Investments.“

Der Portfolio Builder ist schnell eingerichtet: Wer einmal registriert ist, findet in seinem Anlegercockpit den Menüpunkt „Investieren/Portfolio Builder“ und klickt auf „Portfolio Builder anlegen“. Man wählt das gewünschte Gesamtinvestitionsvolumen sowie die maximale Investition pro Projekt. Dann bestimmt der Anleger die Art der Kapitalanlage, „schnell oder individuell“, so auxmoney.

„Bei der schnellen Kapitalanlage bauen Sie in kürzester Zeit Ihr Portfolio auf“, so auxmoney, denn hier werden einige Vorgaben von auxmoney ausgewählt. „Bei der individuellen Kapitalanlage bestimmen Sie Ihre Präferenz: sicherheitsorientiert oder renditeorientiert“, so auxmoney. Der Anleger kann seiner Portofoliostrategie dann noch eine Bezeichnung geben, unter der sie im „Portfolio Builder“ gespeichert werden soll. „Starten Sie heute noch Ihren persönlichen Portfolio Builder und erzielen Sie bereits zu Beginn des Jahres eine stattliche Rendite.“

Die Kreditbörse zeigt eine steile Lernkurve, denn manche Schwäche oder gar „Falle für Kreditsuchende“ wurde zwischenzeitlich ausgemerzt. Nach einem guten Börsenjahr 2013, das manchem Anleger die Illusion einer dauerhaft möglichen, überdurchschnittlichen Rendite geben mag, besteht die Herausforderung für auxmoney darin, einerseits den wieder steigenden Renditeerwartungen von Anlegern gerecht zu werden, ohne aber die Attraktivität der Plattform für Kreditnehmer zu reduzieren.

Im Wettbewerb mit Banken, Leasing und anderen Kreditbörsen im Internet wird entscheiden, wer angesichts der rasanten Veränderungen aus „big data“ und neuen Informations- und Kommunikationstechnologien die steilere Lernkurve bewältigt und sein Angebot konkurrenzfähig weiter entwickelt.

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Falsch verstandene Sicherheit

Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2014

Anlässlich des geplanten Buches „Rating von Vermögensverwaltungen“ aus dem Frankfurt School Verlag wendet sich Marc Bosserhoff (Gründer und Geschäftsleiter), Mitbegründer der SGB VermögensInvest AG, mit dem Thema „Rendite hat für uns aktuell keine Priorität“ direkt an den Leser.

Anleger und Anlegerinnen sollten sich heute individuell die Frage beantworten, was
Sicherheit für sie persönlich bedeutet. Dazu rufen Marcel Dosch, Geschäftsleiter, und Jürgen Horn, Direktor, auf, beide sind von der SchneiderGolling Bosserhoff VermögensInvest AG (SBG VermögensInvest AG). „Der Begriff der Sicherheit bedarf im aktuellen Umfeld einer neuen, individuellen Definition; nach der Finanzmarktkrise hat Sicherheit eine neue Dimension.“

Die Finanz- und Schuldenkrise ist nach Ansicht der beiden Experten noch lange nicht vorbei. „Wir verzeichnen die höchsten Steuereinnahmen in der Geschichte Deutschlands und trotzdem wird über Steuererhöhungen, neue Steuern und Zwangsabgaben diskutiert. Wie passt das zusammen, wenn doch angeblich alles in Ordnung ist?“ Ein Blick auf die weiter ansteigenden Staatsverschuldungen der Industrieländer genüge, so Dosch und Horn. „Wir glauben auch nicht an Zufälle. Warum wird erst jetzt – 5 Jahre nach der Pleite von Lehman Brothers – eine große Bankenprüfung der EZB vorgenommen und gleichzeitig immer häufiger über die Haftung der Sparer bei einer Bankenpleite diskutiert? Warum erklärt die EZB unmittelbar nach der Zypern-Krise, dass die Haushalte in Südeuropa durchschnittlich vermögender sind als in Deutschland und wieso fordert der IWF jetzt eine 10%-ige Zwangsabgabe. Auch wenn die Aussage widerrufen wurde; wo Rauch ist, ist auch Feuer.“

Die USA haben nach dem 2. Weltkrieg ihre Staatsverschuldung innerhalb von lediglich 10 Jahren von 116 % auf 66 % reduziert; Ökonomen sprechen von „Finanzieller Repression“ und bezeichnen damit u.a. Inflation und niedrige Zinsen. Die aktuellen Niedrigzinsen gewinnen vor diesem Hintergrund historischer Erfahrungen ein bedrohliches Gesicht: „Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer schleichenden Enteignung, da sie für die Menschen unsichtbar ist.“

Interessant sei in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass trotz steigender Staatsverschuldungen die Finanzierungskosten massiv sinken. „Fragen Sie sich nicht, wie die Haushalte aussehen würden, wenn die Zinsen etwas höher wären? Realer Kapitalerhalt mittels – ehemals – sicherer Anlagen ist vor diesem Hintergrund nicht mehr möglich. Die Menschen investieren noch immer den größten Teil ihres Geldes in falsch verstandene Sicherheit.“

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Orientierung ja – Optimierung nein

Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2014

Die Wahl (ex ante) und die fortlaufende Analyse und Kontrolle (ex post) eines Vermögensverwalters ist für den Anleger eine komplexe Entscheidung unter mehrfacher Unsicherheit. Dr. Sebastian Klein, Vorsitzender des Vorstands, und Carsten Stillbauer, Senior Portfoliomanager der Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, legen in ihrem Beitrag zum neuen Buch „Rating von Vermögensverwaltungen“ im Frankfurt School Verlag überzeugend die Komplexität der Thematik dar.

Diese erfordere gleichermaßen eine hohe fachliche Kompetenz sowie umfangreiche Arbeiten, um ein fundiertes Urteil bilden zu können. „Wie auch bei dem Rating für andere Finanzangebote, kann es daher Sinn machen, dass nicht jeder Anleger diesen Aufwand betreibt, sondern an eine Institution delegiert, die dies effizienter darstellen kann. Theoretisch gesprochen käme es zu einer Reduktion der Transaktionskosten für den Anleger,“ machen die Autoren deutlich, „wenn er sich auf das kondensierte Urteil einer solchen Institution verlassen könnte.“

Eine Ratingagentur bzw. unabhängiger Beurteiler wiederum erzielt Größenvorteile, da sie die Ergebnisse Ihrer Analysen einer Vielzahl von Interessenten zur Verfügung stellen kann. „Bestimmte Ansprüche sind allerdings zu erfüllen, damit dies funktioniert“, dämpft Klein die Hoffnung auf schnelle Erfolge mit einem Rating. „Diese Anforderungen beziehen sich auf die Vermögensverwalter selbst, aber insbesondere auch auf die Ratinginstitution.“

Die Vermögensverwalter müssen nach Ansicht von Klein und Stillbauer ein hohes Maß an Transparenz bieten, indem sie Ratingagenturen ihren Prozess offenlegen, Zugang zum Managementteam bieten und idealerweise reale Portfolios zur fortlaufenden Analyse und Kontrolle übermitteln. In Teilen des Marktes der individuellen Vermögensverwaltung sei dies bereits in Ansätzen Realität: Die Performancebewertungen der Fuchsbriefe oder von firstfive gibt Klein als Beispiele hierfür.

„Unabhängig davon, ob die Bewertung von diskretionären Mandaten oder vermögensverwaltenden Fonds erfolgt, wird sie für den Anleger nur dann hilfreich sein, wenn das Urteil unabhängig gefällt wird, die Analyse fortlaufend und kontinuierlich erfolgt und die Analysenurteile in einer für den Anleger verständlichen Sprache und die vergleichende Bewertung in relevanten Kategorien erfolgt (z. B. gemäß den Anlagezielen). Entscheidend dafür“, macht Klein klar, „ist die Frage nach der Unabhängigkeit der Ratingagentur und die damit verbundene Herausforderung der anbieterunabhängigen Finanzierung der Kosten einer solchen Institution.“

Sind diese und weitere Anforderungen erfüllt, urteilen Klein und Stillbauer, so könnte ein Rating von Vermögensverwaltungen in der Tat eine wichtige Funktion haben, um den Anleger eine fachkundige und professionelle Orientierung und Kontrolle zu effizienten Kosten zu bieten.

„Dieses Ratingurteil wird allerdings dem Anleger die Entscheidung nicht abnehmen können. Die individuelle Lebenssituation, die Anlageziele sowie die spezifische Risikobereitschaft, aber auch emotionale Bezüge sind nur einige Faktoren, die nur begrenzt durch einen – in Teilen notwendigerweise standardisierten Ratingprozess – Berücksichtigung finden werden.“

Eine persönliche individuelle Beratung ist durch ein Rating nicht zu ersetzen. „Daher wollen wir mit der Sicht des Kunden – so wie wir begonnen haben – auch schließen: Für den Kunden kann ein Rating von Vermögensverwaltern eine wichtige Orientierungshilfe sein, sich allein darauf zu verlassen, scheint hingegen nicht angeraten.“

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Qualitätsmanagement in der Vermögensverwaltungspraxis

Von Dr. Oliver Everling | 25.Dezember 2013

Das Image von Banken, Vermögensverwaltern und anderen Finanzdienstleistungsinstituten hat in den letzten Jahren deutlich gelitten. „Viel Vertrauen der Kunden ist seit der Finanzkrise verloren gegangen. Renditeversprechungen gegenüber Kunden konnten nicht gehalten werden“, kritisiert Wolfgang Juds von der CREDO Vermögensmanagement GmbH, „und sehr viel Anlegerkapital ist vernichtet worden.“

Juds schreibt im neuen Buch „Rating von Vermögensverwaltungen“ aus dem Frankfurt School Verlag. Die Gründe für diese Entwicklung seien vielfältig und können im Buch nicht weiter vertieft werden. „Die entscheidende Frage mit Blick in die Zukunft ist vielmehr,“ macht Juds deutlich, „wie insbesondere unabhängige Vermögensverwalter das verloren gegangene Vertrauen wieder zurückgewinnen können und Kunden neu für sich begeistern werden. Dies hat entscheidend mit der Qualität der angebotenen Dienstleistung zu tun.“

Aber was bedeutet Qualität in der Vermögensverwaltung, fragt Juds, wenn selbst Fachleute in verschiedenen Testverfahren unterschiedliche Kriterien und Bewertungsmaßstäbe an die Vermögensverwaltungs-Dienstleistung anlegen? „Es bedarf einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Qualitätsbegriff und den zu erbringenden Dienstleistungen, die es grundsätzlich zu hinterfragen und permanent zu verbessern gilt“, fordert Juds.

„Wenn über die Anforderungen an eine hervorragende Vermögensverwaltung unter den Fachleuten in den Verbänden Einigkeit bestünde, könnte ein allgemein anerkanntes und unabhängiges Rating als Gütesiegel dienen, um den Verbrauchern Orientierung zu geben“, argumentiert Juds in seinem Artikel zum Buch.

In seinem Beitrag geht es darum, das Qualitätsmanagement in der Vermögensverwaltung als eine wichtige Voraussetzung für das Rating herauszustellen und die Umsetzung in der Praxis zu beschreiben. Eine theoretische Grundlage für die Auseinandersetzung mit diesem Thema findet sich in dem Standardwerk von Manfred Bruhn „Qualitätsmanagement für Dienstleistungen“. Es dient ihm als Basis und als Arbeitsgrundlage dafür, um sich mit den verschiedenen Modellen des Qualitätsmanagements in der Vermögensverwaltungspraxis auseinanderzusetzen.

„Die Herausforderung besteht allerdings darin,“ macht Juds klar, „sich auf wenige und dafür praxistaugliche Gestaltungsansätze zu konzentrieren, die zu mehr Kundenzufriedenheit führen und gleichzeitig die Vermögensverwaltung noch erfolgreicher machen können.“

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Zu Weihnachten ein A für AGfU

Von Dr. Oliver Everling | 23.Dezember 2013

Scope Ratings beurteilt IHS D Mittelstand (mit Volumen bis zu EUR 50 Millionen) der Aktiengesellschaft für Umsatzfinanzierung S.A. mit A; der Ausblick (Rating Outlook) wird mit „stabil“ angegeben. Die Inhaberschuldverschreibung mit Laufzeit bis Januar 2015 wurde von der Aktiengesellschaft für Umsatzfinanzierung („AGfU“) im Januar 2013 emittiert. Die Analyse erfolgt auf Basis der Methodik für Trade Receivables, berichtet die Agentur aus Berlin, und setzt sich primär aus qualitativen Kriterien zusammen.

„Die bewertete Schuldverschreibung ist durch einen revolvierenden Pool von Handelsforderungen aus Lieferungen und Leistungen mittelständischer deutscher Unternehmen besichert“, heißt es in der Ratingmitteilung von Scope. „Vom Gesamtnennbetrag bis zu EUR 50 Millionen sind gegenwärtig EUR 17 Millionen ausgeschöpft.“ Der Kupon der Schuldverschreibung ist variabel (1-Monats Euribor plus 1%).

Die Emittentin AGfU stellt eine Verbriefungsgesellschaft nach luxemburgischen Recht dar und handelt im Namen mehrerer Emissionscompartments. Diese stellen abgegrenzte Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der AGfU dar. Die Schuldverschreibung unterliegt deutschem Recht.

„Da sämtliche Handelsforderungen kreditversichert sind,“ argumentiert Stephan Ebe, Analyst bei der Scope Ratings GmbH, „stellt das Ausfallrisiko der Kreditversicherungsgesellschaft das Hauptrisiko auf Ebene der zugrundeliegenden Vermögensgegenstände dar. Ausschließlich Gesellschaften mit einem langfristigen Mindestrating von A+ sind zulässig.“

Im Rating finden nach Angaben der Ratingagentur weitere Restrisiken Berücksichtigung, beispielsweise durch die teils niedrige Bonität der Forderungsverkäufer und Kontrahentenrisiken sowie das Schlüsselpersonenrisiko innerhalb der Lux AG als Managementgesellschaft der Transaktion.

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Je länger der Horizont, desto besser die Perspektive

Von Dr. Oliver Everling | 23.Dezember 2013

Anleiheinvestoren haben ein äußerst schwaches Jahr 2013 hinter sich. „Auf der Suche nach attraktiveren Renditen, Kapitalschutz und aktienähnlichen Erträgen trafen sie auf gnadenlose Märkte“, kommentiert Robert M. Hall, MFS Institutional Fixed-Income Portfolio Manager. MFS Investment Management ist ein global ausgerichteter Vermögensverwalter mit Investmentbüros am Firmensitz in Boston/Massachusetts.

„Die Ergebnisse waren entsprechend enttäuschend. Anleihen litten unter dem enormen Anstieg der Treasury-Renditen und immer neuen Mittelabflüssen. In einigen Marktsegmenten wie Stadtanleihen und Emerging-Market-Anleihen ist diese Entwicklung noch immer nicht vorüber.“ Hall sieht noch keine Entwarnung: „Hinzu kam die geringe Liquidität am Sekundärmarkt, welche die Credit-Märkte noch immer plagt.“

Als all dies zu einer ungewöhnlichen positiven Korrelation zwischen Treasury-Renditen und Credit-Spreads führte, sei die ohnehin prekäre Lage noch schlimmer geworden. „Die Umkehr der üblicherweise negativen Korrelation drohte unsere Überzeugung in Frage zu stellen,“ skizziert Hall die Dramatik der Entwicklung, „dass die Credit-Spreads der beste Schutz der Anleger gegen steigende Zinsen sind. Selbst jetzt besteht noch das Risiko, dass sich die Spreads ausweiten, während die Staatsanleiherenditen steigen. Der Renditeanstieg dürfte aber geringer ausfallen als im Mai und im Juni.“

Nur wenige Anleiheinvestoren dürften das Jahr 2013 mit eindeutig guten Ergebnissen abschließen. „Mit 0,41 % Ende November ist der in US-Dollar abgesicherte Barclays Global Aggregate Index auf dem besten Wege zu seiner schlechtesten Jahresperformance seit 1994. Die Gewinner dieses Jahres könnten andere sein als anfangs angenommen“, spekuliert Hall. „Vor gar nicht langer Zeit waren Emerging-Market-Anleihen des Anlegers liebstes Kind.“ Nach einer relativ schwachen Wertentwicklung – insbesondere der „wackligen Fünf‘‘ Brasilien, Indonesien, Indien, Türkei und Südafrika – haftet Emerging-Market-Anleihen ein Makel an, den sie wohl eine Weile nicht abschütteln können.

Die augenscheinlich stabilen und verlässlichen US-Investmentgradeanleihen seien weniger volatil gewesen als viele andere Spread-Produkte. Dennoch hätten sie an Wert verloren und sich nur wenig besser entwickelt als US-Treasuries (47 Basispunkte Mehrertrag von Januar bis Ende November), die in diesem Jahr höchstwahrscheinlich das Schlusslicht sein werden.

„Andererseits waren High-Yield-Anleihen Anfang 2013 überbewertet und werden dies vermutlich auch Ende des Jahres sein. Dennoch haben sie bis zum 30. November recht ordentliche laufende Erträge von 6,87 % erzielt.“ Da stellt sich für Hall die Frage, ob die Coupons High Yield auch im nächsten Jahr retten können – trotz der Überbewertung, schwächerer Kreditkennziffern und weniger gläubigerfreundlichen Emissionsbedingungen.

„Mit einem ausreichend langen Anlagehorizont und dem Zinseszinseffekt vor Augen sind wir recht optimistisch. Üblicherweise verlieren oder gewinnen Anleihegläubiger nicht über ein Jahr oder gar zehn Jahre. In der Vergangenheit waren Anleihe-Baissen immer recht kurz“, gibt Hall Mut. In den 38 Jahren seit seinem Bestehen habe der Barclays US Aggregate Bond Index in 93 % aller Monate positive gleitende 12-Monats-Erträge erzielt, in 98% aller Monate positive 24-Monats-Erträge, in 99 % aller Monate positive 36-Monats-Ertrage und ausnahmslos immer positive 60-Monats-Erträge.

„Der bei steigenden Zinsen unvermeidbare Kursrückgang ist zwar für Anleihegläubiger ungünstig,“ verkennt auch Hall nicht, „aber es gibt einen Ausgleich. Die Wiederanlage der Coupons zu höheren Renditen kann am Ende zu einer höheren Langfristperformance führen – höher als wenn die Zinsen niedrig geblieben oder sogar noch gefallen wären. Wer also Geduld hat, wird wahrscheinlich feststellen, dass die Zeit für ihn arbeitet.“

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Fidor Bank setzt auf StockPulse

Von Dr. Oliver Everling | 20.Dezember 2013

StockPulse kooperiert ab sofort mit Brokertain.de der bankeigenen Handelsplattform der Fidor Bank AG aus München. StockPulse analysiert täglich mehrere 100.000 Nachrichten und Meinungen zu Aktien, Indizes, Währungen und Rohstoffen in sozialen Medien, fasst die Stimmungslage mit hoher Treffsicherheit zusammen und liefert börsentäglich wertvolle Handelssignale. Dieser Wissensvorsprung lässt sich für Anlage- und Tradingstrategien nutzen. StockPulse wurde im Mai 2011 von Stefan Nann und Jonas Krauß gegründet und hat seinen Sitz in Köln.

Ausgewählte Daten des Kölner Unternehmens stellt die Fidor Bank nun den Nutzern des Börsenspiels Brokertain zur Verfügung. Diese haben außerdem die Möglichkeit, das gesamte Angebot von StockPulse 14 Tage kostenlos zu testen.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Fidor Bank einen ausgesprochen innovativen Partner gewinnen konnten“, sagt Jonas Krauß, geschäftsführender Gesellschafter von StockPulse. „Sowohl für die Fidor Bank als auch für StockPulse spielt das Web 2.0 eine zentrale Rolle – deshalb passen wir sehr gut Nutzer von Brokertain.de können ab sofort unter anderem auf steigende oder fallende Kurse des Bitcoin setzen – ein Austausch von Bitcoins findet dabei nicht statt. Für den Vertrieb und die Kursfeststellung des Bitcoin arbeitet die Fidor Bank mit Kraken.com zusammen.

Neben der Bitcoin Battle wird das Angebot auf Brokertain.de mit Trendanalysen für Kursentwicklungen auf Basis von StockPulse Daten ergänzt. Matthias Kröner, CEO der Fidor Bank: „Unser langfristiges Ziel ist es, Innovationen wie neue Technologien, Services, Plattformen oder Apps auf dem Finanzmarkt aufzuspüren und diese unseren Geschäftspartnern und Privatkunden zur Verfügung zu stellen. Wir möchten als Fidor Bank das Wissen der Internet-Community zum Thema Finanzen ausnutzen. Aus der globalen Meinung lassen sich präzise Aussagen über mögliche Kursentwicklungen treffen.“

Mehr zu StockPulse und der Next Generation Finance findet sich in Oliver Everling und Robert Lempka (Herausgeber): Finanzdienstleister der nächsten Generation: Die neue digitale Macht der Kunden, 1. Auflage Frankfurt am Main 2013, Frankfurt School Verlag, 462 Seiten, ISBN 978-3-940913-62-3.

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Commerzbank wählt oekom research als Partner für die nachhaltige Vermögensverwaltung

Von Dr. Oliver Everling | 20.Dezember 2013

Vor dem Hintergrund eines wachsenden Interesses an nachhaltigen Kapitalanlagen erweitert die Commerzbank ihr Angebot im Bereich der nachhaltigen Vermögensverwaltung, berichtet die oekom research AG in ihrem Newsletter. Mit ihrem Newsletter informiert die Agentur aus München ihre Kunden und Netzwerkpartner regelmäßig über aktuelle Entwicklungen auf dem Markt für nachhaltige Investments und in ihrem Hause.

„Ethische und ökologische Investments entsprechen zunehmend den Werteprinzipien vieler Investoren und Institutionen und fördern die Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit“, erläutert Peter Körndl, Senior Portfoliomanager bei der Commerzbank, die Motive der Bank, sich hier stärker zu engagieren. „Wir freuen uns, mit oekom research einen Partner gefunden zu haben, der uns bei der Gestaltung unseres Angebots kompetent begleitet.“

Im Rahmen der nachhaltigen Vermögensverwaltung der Commerzbank wird in den jeweiligen Assetklassen ausschließlich in Einzelwerte investiert, die den oekom Prime Status aufweisen und nicht gegen die Ausschlusskriterien verstoßen. Darüber berichtet die oekom research AG in ihrem aktuellen Newsletter.

Anlagen in ETFs im Rahmen dieses Ansatzes erfolgen optional und nur, sofern diese auf anerkannten Nachhaltigkeitsindizes basieren. Peter Körndl: „Mit diesem Ansatz bieten wir ein Portfolio mit hoher Transparenz und unseren Kunden die Möglichkeit, an der Kapitalmarktentwicklung zu partizipieren und dies mit dem Bewusstsein, überwiegend in Werte zu investieren, die sich durch nachhaltiges Wirtschaften auszeichnen.“

Die nachhaltige Vermögensverwaltung steht Privat- und Firmenkunden der Commerzbank zur Verfügung – und natürlich auch allen, die jetzt Commerzbank Kunde werden. Darüber hinaus können auch im klassischen Wertpapierdirektgeschäft auf Wunsch die oekom Ratings der jeweiligen Emittenten mitgeliefert werden, wodurch der Beratungsansatz der Commerzbank einen deutlichen Mehrwert erfährt.

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Weniger Insolvenzen in 2014 erwartet

Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2013

Der von der schwedischen Gruppe Bisnode errechnete Deutschland-Index gibt aktuell ein positives Signal, bündelt er doch die Ausfallwahrscheinlichkeit aller deutschen Unternehmen in einer Zahl und gibt damit Auskunft über die Entwicklung der Unternehmen im Besonderen sowie der Wirtschaft im Allgemeinen. Erhöht sich die Ausfallwahrscheinlichkeit, dann steigt der Index, verbessert sich die Lage bei den prognostizierten Unternehmensfällen, dann sinkt der Index.

Referenzgröße ist der Wert 100, der die erwarteten Ausfälle am 31. Dezember 2010 darstellt. Der Index basiert damit im Vergleich zu vielen anderen Konjunkturzahlen nicht auf Befragungen, sondern auf mathematisch-statistischen Analysen und Berechnungen. Der Index ist Teil der Analyse-Reihe „Wir vermessen Deutschland“ und gibt einen regelmäßigen Einblick in die deutsche Unternehmerlandschaft.

Im November lag der Bisnode Deutschland-Index, der die Ausfallwahrscheinlichkeit aller deutschen Unternehmen prognostiziert, bei 87,3 Prozent und damit um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat (Oktober 2013: 88,7%). Bisnode sieht damit eine sinkende Anzahl von Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft für die kommenden 12 Monate voraus.

Für den Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienst bestätigt sich damit der Trend der konstanten Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in den deutschen Unternehmen. Auch ein Blick auf den langfristigen Verlauf des Index scheint die These der konstant sinkenden Anzahl an möglichen Ausfällen in der deutschen Wirtschaft zu bestärken. Seit seinem Höchststand von Januar 2013 (92,18 %) hat sich der Index in einem stabilen korridorartigen Verlauf nach unten eingependelt. Aktuell liegt der Deutschland-Index auch weiterhin deutlich unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010.

Der Bisnode Deutschland-Index setzt den Hoppenstedt360 Deutschland-Index fort, der seit September 2011 monatlich veröffentlicht wird. Bisnode errechnet und liefert für nahezu jedes der 4,7 Millionen deutschen Unternehmen einen Bonitätsindex. Der Bonitätsindex drückt die Ausfallwahrscheinlichkeit aus, das heißt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate entweder insolvent wird oder seine Geschäftstätigkeit einstellt, ohne zuvor alle Gläubiger bezahlt zu haben.

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Ranking der Ratingagenturen

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2013

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA veröffentlicht erstmals die Marktanteile 2012 der nach der EU-Verordnung registrierten Ratingagenturen. Aus diesen lässt sich folgende Rangliste der Ratingagenturen erstellen (Marktanteile in Prozent):

 

1. Moody’s 34,75
2. Standard & Poor’s 34,61
3. Fitch 17,66
4. Economist Intelligence Unit Ltd 4,65
5. CERVED Group S.p.A. 2,60
6. DBRS Ratings Limited 0,97
7. Feri EuroRating Services AG 0,81
8. ICAP Group SA 0,77
9. AM Best Europe-Rating Services Ltd. (AMBERS) 0,72
10. Creditreform Rating AG 0,49
11. Axesor S.A. 0,39
12. CRIF S.p.A. 0,34
13. GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung mbH 0,33
14. ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH 0,30
15. Euler Hermes Rating GmbH 0,20
16. Capital Intelligence (Cyprus) Ltd 0,16
17. Scope Credit Rating GmbH 0,10
18. Spread Research SAS 0,09
19. ARC Ratings, S.A. 0,04
20. BCRA-Credit Rating Agency AD 0,02
21. Dagong Europe Credit Rating Srl (Dagong Europe) 0,01
22. European Rating Agency, a.s. 0,01

 

(Quelle: ESMA)

Die Marktanteile der Ratingagenturen auf den Plätzen 21 und 22 werden mit jeweils unter 0,01 % angegeben. Ferner sind Rundungsfehler zu beachten.

Die Berechnung der Marktanteile von Ratingagenturen kann anhand verschiedener Maßstäbe erfolgen – dies macht jedes Ranking von Ratingagenturen angreifbar. Mehr dazu im RatingReport „Ranking der Ratingagenturen“ (info@everling.de).

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