„Best Risk Management Service“-Award des European Banking Forums (EBF)
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Risikobewusstsein und Risikokultur sind inzwischen nicht mehr nur im Bankenbereich wichtige Themen“, relativiert Andreas Fornefett als Vorstand der EPOTECH AG die große Bedeutung, des ihm soeben vom EBF überreichten Awards für die neue Best Practice Unterstützung bei der technisch und methodisch bereits weitgereiften Integration des Risikomanagements in die von Krisen gezeichneten Finanzinstitute. „Künftig reicht es in unserer Wirtschaft generell nicht mehr aus, über Instrumente, Methoden und Prozesse eines Risikomanagements zu verfügen und deren Vorhandensein zu dokumentieren. Vielmehr müssen diese künftig auch in der gesamten Organisation effektiv eingesetzt werden.“
Zunehmend verlangt wird ein konsistent integrierter Risikomanagementansatz über alle vorhandenen Segmente eines Unternehmens, der sowohl gegenüber allen Stakeholdern als auch etwaigen Prüfungs- und Aufsichtsorganen oder Behörden (etwa im Rahmen des ORSA-Prozesses) nicht nur plausibel dargelegt, sondern der im Unternehmen auch gelebt werden muss.
Wie aber ließe sich eine dafür notwendige Risikokultur erheben, bemessen und erforderlichenfalls optimieren? Die EPOTECH AG und die HGS-Concept GmbH bieten dafür diverse Services an. Zum Beispiel in Form eines Assessments, im Rahmen dessen ihre Experten gemeinsam mit den jeweiligen Führungskräften die Risikokultur eines Unternehmens zum einen qualitativ und quantitativ analysieren und bewerten. Zum anderen zeigen sie dabei speziell für die jeweilige Unternehmenssituation valide integrative Instrumente, Methoden und Prozesse auf, deren Anwendung das Management bei seinen Vorhaben unterstützt und ihm Ergebnisse für die interne und externe Kommunikation liefern. Zudem werden Maßnahmen zur Optimierung der Organisationskultur abgeleitet, die eine risikobewusste Unternehmensführung gewährleisten.
Speziell für Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor lohnt es sich, ihre (Risiko-) Unternehmenskultur als ein Element des Risikomanagements zu begreifen, das sich nicht nur messen und aktiv managen lässt. Ein gut funktionierendes und tief integriertes Risikomanagement ist für eine effektive und effiziente Unternehmensführung und Risikosteuerung künftig unerlässlich.
Mit der Vermittlung von naturwissenschaftlich fundiertem Wissen um das Funktionieren des eigenen Gehirns als auch das der Kollegen und dem Aufzeigen von neuen Möglichkeiten der Intervention, möchten die beiden Partner EPOTECH AG und HGS-Concept GmbH verantwortlichen Führungskräften diesen Weg ebnen.
Dazu Andreas Fornefett: „Wir bieten gemeinsam mit unseren Partnern eine ganzheitliche Managementberatung zu den besonderen Herausforderungen dynamisch komplexer Systeme nach den anerkannten Methoden und Regeln der System Dynamics und unter Nutzung entsprechender Tools zur konsistenten Modellierung und Simulation sowohl qualitativer als auch quantitativer Faktoren in einem Guss. Mittels dieser Methoden und Tools beraten wir sowohl in Fragen dynamisch komplexer Planung und Steuerung als auch auf den verschiedenen Gebieten der Integration.“
„Gemeinsam mit unserem Partner HGS Concept GmbH“, so Fornefett weiter, „besteht eine Kernkompetenz in der systematischen Einbindung von Risikokultur und Risikobewusstsein/-haltung in Führungs- und Managementprozesse. Ziel unserer vielfältigen gemeinsamen Angebote zur Beratung und Führungskräfteentwicklung ist, gemeinsam mit unseren Mandanten passende Lösungen für nachhaltige wirtschaftliche Erfolge zu erarbeiten. Unsere hohe Qualitätsorientierung basiert auf unserem Anspruch, unsere Mandanten vorausschauend zu betreuen. Das bedeutet, über die Erledigung einer Aufgabe hinaus ihre Anliegen aufmerksam zu antizipieren und einer zukunftsfähigen Lösung zuzuführen. Dies ist uns möglich durch unsere unternehmenseigene F&E in Kooperation mit verschiedenen Universitäten und anderen Forschungsinstituten. Dadurch erhalten unsere Mandanten ein Höchstmaß an Umsetzungssicherheit in einer zunehmend dynamisch komplexen Umwelt und Erfolg auf ihren Märkten auch in der weiteren Zukunft.“
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Konsumschulden in Südostasien
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Die asiatischen Volkswirtschaften haben den Doppelschlag der globalen Krise und der Staatsschuldenkrise in der Eurozone gut überstanden. Vor allem dank der dynamischen Nachfrage der privaten Haushalte. Aber der Konsum wird auch stark mit Schulden erkauft. So sind in Malaysia, Südkorea, Singapur und Thailand die privaten Schulden so hoch wie in den USA zum Zeitpunkt der Subprime-Krise. Der internationale Kreditversicherer Coface warnt vor negativen Folgen.
Der Aufholeffekt in den asiatischen Schwellenländern wird langfristig anhalten und von der wachsenden Mittelschicht getrieben. So hat sich zum Beispiel der Pro-Kopf-Verbrauch in China seit 1995 fast verdreifacht und in Indien mehr als verdoppelt. Das Haushaltseinkommen steigt weiter, begünstigt durch das anhaltende BIP-Wachstum und politische Maßnahmen, den Konsum zu fördern. Auch die alternde Bevölkerung und rasante Urbanisierung tragen zu dieser Entwicklung bei. Die Coface-Experten identifizieren drei Schlüsselbranchen, die in den kommenden Jahren vor allem von der steigenden Nachfrage der Mittelschicht profitieren: Automobil, hochwertige Konsumgüter und Tourismus.
Eine starke Verschuldung der privaten Haushalte könnte indes mittelfristig einen negativen Effekt auf die Entwicklung haben. Die Coface-Experten sehen vier Länder am stärksten gefährdet: 2012 betrugen die Schulden in Relation zum verfügbaren Haushaltseinkommen in Malaysia 194 Prozent, in Südkorea 166 Prozent, in Singapur 134 Prozent und in Thailand 112 Prozent. Zum Vergleich: In den USA betrug die Quote im Jahr 2008, als die Subprime-Krise begann, 130 Prozent. Das bedeutet: Der Schuldendienst ist in den vier asiatischen Ländern teilweise höher als 2008 in den USA. Die Parallelen zur Situation der US-Haushalte während der Krise 2008 bedeuten nach Ansicht von Coface nicht zwangsläufig eine drohende Krise gleichen Ausmaßes in Asien. Eine Beruhigung des privaten Konsums in den nächsten Jahren erscheine aber notwendig.
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Neue Bankenkonkurrenz im Zahlungsverkehr
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
TransferWise (www.transferwise.com), eine Plattform für einfachen Geldtransfer ins Ausland, launcht nun auch in Deutschland. Ab sofort stehen sämtliche Services des Unternehmens auch in deutscher Sprache zur Verfügung, verkündet die Gesellschaft. Mit TransferWise können Nutzer günstig und schnell Geld ins Ausland überweisen. Im Gegensatz zu Banken oder Kreditinstituten berechnet TransferWise nur einen Euro pro Transaktion unter 200 Euro und 0,5 Prozent für Überweisungen darüber hinaus – viele Banken berechnen dahingegen die üblichen Fünf-Prozent. TransferWise Kunden haben bereits mehr als 300 Millionen Euro über die Plattform bewegt und damit rund zwölf Millionen Euro an Gebühren gespart.
„Nach dem erfolgreichen Start in 2011 war der Eintritt auf den deutschen Markt ein weiterer logischer Schritt. Viele deutsche User benutzen bereits unseren Service in englischer Sprache“, so Taavet Hinrikus, Mitgründer von TransferWise. „Mit unserem System haben wir die Kosten von Auslandsüberweisungen erheblich reduziert. Damit profitiert im Prinzip jeder, der im Ausland lebt, arbeitet, studiert oder geschäftlich dort zu tun hat, von unserer Plattform.“
TransferWise unterstützt Währungstransfers zwischen Euro, Britischem Pfund, Polnischen Zloty, georgischen Lari, Ungarischem Forint und Dänischen, Schwedischen und Norwegischen Kronen. Darüber hinaus sind auch Überweisungen mit den oben genannten Währungen in US-Dollar möglich. Transaktionen von US-Dollar in europäische Währungen und viele andere Kombinationen sind bereits in Planung.
Seit der Gründung in 2011 wuchs das Unternehmen auf über 40 Mitarbeiter. Das junge Unternehmen TransferWise wächst monatlich um 20 bis 30 Prozent, wird aus Berlin berichtet.
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Länderratings rutschen weiter
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Die zweiwöchige Schließng weiter Teile der Bundesverwaltung und die Anhebung der Schuldenobergrenze erst in letzter Minute haben nach Ansicht der Feri EuroRating Services das Investorenvertrauen in die USA beschädigt und Zweifel an der Qualität und den Prozessen der politischen Entscheidungsfindung in den USA aufkommen lassen. „Da zum wiederholten Male nur eine Übergangslösung gefunden werden konnte, ist die Wahrscheinlichkeit,“ kommentiert Axel D. Angermann, Leiter Economics der Feri EuroRating Services AG, „dass es in Zukunft bei einem erneuten Erreichen der Schuldenobergrenze tatsöchlich zu Zahlungsstörungen oder einem technischen Default kommt, gestiegen.“
Belastend wirke für die Kreditwürdigkeit der USA zudem, dass trotz einer Einigung zur Anhebung der Schuldengrenze keine glaubwürdige Strategie erkennbar sei, die einerseits für eine nachhaltige Konsolidierung der hohen Staatsverschuldung sorge und andererseits die politische Blockadehaltung auflösen könnte. „Vor diesem Hintergrund wird die Bonität der USA nun mit der Note AA bewertet, was einem sehr geringen Ausfallrisiko entspricht und die dritthöchte Ratingklasse darstellt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Ratingagentur aus Deutschland.
Herabstufungen gibt es im Oktober 2013 bei der Feri EuroRating Services nicht nur für die USA. Auch Slowenien. Argentinien, Chile, Venezuela, Südafrika und Ägypten finden sich in niedrigeren Ratingklassen wieder. So bleiben die anhlatenden Turbulenzen und unklaren Perspektiven für die politische Zukunft Ägyptens mit ihren gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Staatshaushalt nicht ohne Spuren im Rating: Von BB geht es hier auf B herab. Die Mittelfristperspektiven für die südafrikanische Wirtschaft haben sich angesichts des schlechteren globalen Umfelds eingetrübt, insbesondere die außenwirtschaftlichen Risiken steigen an, warnt die Feri EuroRating Services. Daher geht es um einen Notch näher an den spekulativen Bereich, von BBB auf BBB- für Südafrika.
Der Rechtsstreit über Zahlungen an Gläubiger argentinischer Staatsanleihen sorgt für hohes Zahlungsrisiko und für die Herabstufung Argentiniens auf B-. Das hervorragende Rating von Chile, AA+ musste aufgrund der schwächeren Rohstoffnachfrage und der Auswirkungen der Diskussion um den Ausstieg aus der lockeren amerikanischen Geldpolitik um einen Notch auf AA reduziert werden. Die stark gesteigenen Preise aufgrund der Devisen- und Güterknappheit lassen die Wirtschaft Venezuelas einbrechen und machen somit aus Sicht der Feri EuroRating Services eine Herabstufung um zwei Notches von BB- auf B erforderlich.
Schlechte Nachrichten auch aus Slowenien: Die Verschärfung der Rezession und die steigenden Kreditausfallquoten sind die Haupttreiber der schlechteren Bonitätseinschätzung (von BBB+ auf BBB).
Erfreuliche Neuigkeiten dagegen aus Neuseeland: Deutliche Fortschritte in der Konsolidierung des Haushaltsdefizites sowie die Aufhellung der neuseeländischen Außenwirtschaft machen hier die Heraufstufung von A+ auf AA- möglich.
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Scope Awards 2013
Von Dr. Oliver Everling | 18.Oktober 2013
Die Scope Awards 2013 in den Hauptkategorien „Asset Based Investments“, „Derivates“ und „Asset Management Performance“ sind verliehen. Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr der Vorstand der Deutschen Bundesbank Dr. Andreas Dombret.
Mit den Scope Awards werden einmal jährlich besondere Leistungen in der Investmentbranche ausgezeichnet. In den insgesamt 25 Einzelkategorien waren jeweils drei Investmentprodukte bzw. Unternehmen nominiert. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Scope Jury waren dabei fünf Kriterien: Produktqualität, Transparenz, Kontinuität, Innovationskraft und strategischer Weitblick.
Scope hat in diesem Jahr Awards in mehreren neuen Kategorien vergeben. Ein Beispiel ist die Kategorie „Debt Funds“. Der erste Preisträger ist die HFS. Der Anbieter von Kreditfonds wurde vor allem für hohe Kompetenz und Innovationskraft ausgezeichnet.
Ein weiteres Beispiel ist die Kategorie „Real Estate Development“. Mit Signa hat ein Unternehmen den Premieren-Award gewonnen, das die Scope-Jury mit seinen erfolgreichen Quartiersentwicklungen in europäischen Metropolen überzeugt hat.
Ein weiteres Novum betrifft die Hauptkategorie „Derivatives“. In diesem Jahr erfolgte die Vergabe der Awards ausschließlich auf Basis des Fair Values. Das heißt, es wurden die Produktanbieter ausgezeichnet, die ihren Kunden Zertifikate mit den geringsten Abweichungen zum fairen Wert anboten.
Neben den 24 Auszeichnungen der Einzelkategorien wurde eine Persönlichkeit in besonderer Weise geehrt. Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr Dr. Andreas Dombret. Der Vorstand der Bundesbank hat sich in den vergangenen 25 Jahren mit seinem Wirken und Handeln in herausragender Weise für das Bankenwesen in Deutschland und die transatlantische Partnerschaft mit den USA verdient gemacht. Er wird für sein Engagement bei der Aufarbeitung der Finanzkrise und das Streben nach einem stabilen Finanzsystem geehrt.
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Mehr „Europa“ in der Bankenaufsicht
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 16.Oktober 2013
Die Finanzminister aus der Europäischen Union haben den Startschuss für eine gemeinsame Bankenaufsicht gegeben. Die künftige Aufsichtsbehörde wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt. Vorgesehen ist, dass die EZB ihre Arbeit ein Jahr, nachdem die EU-Verordnung im Amtsblatt veröffentlicht wurde, aufnimmt. Das dürfte aller Voraussicht nach am 1. November 2014 der Fall sein. Vorher will die EZB die Banken einen Stressest (Asset Quality Review) unterziehen, der schon jetzt für Unruhe unter den Banken sorgt. Mit dieser Prüfung will die Aufsicht sicherstellen, welche Risiken noch in den Bankbilanzen schlummern.
Ob mit diesem Schritt jedoch eine Finanzkrise zu verhindern sein wird, bleibt abzuwarten. Zum einen ist noch nicht ausgemacht, wie die EZB im Falle einer Schieflage künftig mit den nationalen Aufsichtsbehörden kooperieren wird. Zum anderen steht noch aus, wie mit den angehäuften Altschulden der Krisenbanken umgegangen werden soll. Bislang haben sich die Finanzminister noch nicht über gemeinsame Abwicklungs- und Haftungsregeln einigen können. Doch ohne einen Abwicklungsfonds für Pleitebanken und zur Einlagensicherung bleibt die Bankenunion Stückwerk.
Fakt ist, dass eine gemeinsame Aufsicht allein die Staatsschuldenkrise in der Eurozone nicht lösen kann. Denn um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, müssten die Banken wieder voll funktionsfähig sein. Solange die Konjunktur in der Peripherie jedoch nicht wirkungsvoll anspringt, solange wird der hohe Anteil an faulen Krediten im italienischen und spanischen Bankensystem nicht abzubauen sein. Vor dem Hintergrund der vielen ungelösten Probleme ist aus heutiger Sicht noch nicht ausgemacht, ob der Steuerzahler je wieder für eine Schieflage einer Bank aufkommen muss. Daher ist die Aussage von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem, dass vor öffentlichen Finanzspritzen zunächst der Privatsektor einspringen müsse, also die Aktionäre und Gläubiger der Banken, zunächst noch mit Vorsicht zu genießen.
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Probleme in Brasilien und Thailand
Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2013
Der internationale Kreditversicherer Coface zeigt sich hinsichtlich der wirtschaftlichen Risiken in den USA optimistisch. Wachstum und Zuversicht in den Führungsetagen der Wirtschaft kehren zurück. Auch der aktuelle Haushaltsstreit werde die Wirtschaft nicht nachhaltig gefährden – so die Experten. Sorgen bereiten dagegen die Schwellenländer, deren Wachstum sich strukturell bedingt verlangsamt. Das Wachstum aller Schwellenländer zusammen genommen wird 2014 wohl lediglich bei 4,8 Prozent liegen. In diesem Kontext hat Coface die Länderbewertungen für die USA, Brasilien und Thailand aktualisiert und sie jeweils auf die Watchlist gesetzt: USA in A2 auf positiv, Brasilien und Thailand in A3 auf negativ.
Die Aussichten auf anhaltendes und stabiles Wachstum (1,5 Prozent 2013 und 2,2 Prozent 2014) haben Coface veranlasst, die Vereinigten Staaten in der Bewertung A2 mit einem positiven Ausblick zu versehen. Dies erfolgt trotz der derzeitigen Probleme mit dem Staatshaushalt. Die Investitionen sind robust. Der private Konsum, Haupttreiber des Wachstums, zieht stärker an als vor der Krise und die Haushalte erreichen das Ende des Schuldenabbaus. Verbesserungen sind auch auf der Unternehmensseite erkennbar. Gewinne und Profitabilität steigen, allerdings bleibt das Wachstum in einigen Branchen (Baustoffe, Kupfer, Papier) kraftlos.
Das Wachstum in Brasilien fällt mit voraussichtlich 2,3 Prozent 2013 und 2,9 Prozent 2014 enttäuschend aus. Gründe: die nachlassende private Nachfrage und insbesondere die schwache Investitionstätigkeit der Wirtschaft. Die Ursachen der wirtschaftlichen Probleme sind struktureller Art. Die mangelhafte Infrastruktur behindert die Unternehmen. Steigende Zinsen könnten eine spürbare Erholung verhindern. Die nachlassende Verbrauchernachfrage schwächt die Industrie und weitere Konsumgüterbranchen: Haushaltsgeräte, Automobil, Elektronik. Effekte aus steigenden Kreditkosten und Preisen für importierte Waren werden durch Steuern und anhaltend hohe Produktionskosten weiter verschlimmert. So stellt Coface weiterhin Zahlungsausfälle auf hohem Niveau fest.
In Thailand steigen die Risiken. Die A3-Bewertung steht jetzt unter negativem Ausblick. Das Wachstum ließ 2013 stark nach und wird auch 2014 wegen der Verschuldung (80 Prozent des BIP) verhalten bleiben. Die Effekte stimulierender Maßnahmen lassen spürbar nach. Auch vom weiterhin schleppenden Export erwarten die Coface-Experten keine Belebung. Weil der Export stark von China abhängt, trifft ihn das langsamere chinesische Wachstum besonders.
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Staatspleiten versus Nachhaltigkeit
Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013
Angesichts des Haushaltsstreits in den USA um die Anhebung der Verschuldungsgrenze herrscht derzeit große Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten. Gespannt schauen die Märkte darauf, ob sich Demokraten und Republikaner auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze von bereits jetzt knapp 17 Billionen US-Dollar einigen können. Für Investoren ist perspektivisch relevant, ob die von den USA und anderen Staaten aufgenommenen Schulden zurückgezahlt werden können oder sie wie beim Schuldenschnitt in Griechenland mit Verlusten rechnen müssen. Eine aktuelle Studie auf der Basis der Länderratings der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research zeigt, dass Nachhaltigkeitsratings ein zuverlässiger Indikator für die Zahlungsfähigkeit von Staaten sind und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsratings eine insgesamt bessere Risikoeinschätzung erlaubt.
Der Schuldenschnitt in Griechenland im März 2012 hat viele institutionelle Investoren getroffen. Durch die Neubewertung der Anleihen verloren sie nominal 53,5 Prozent ihrer Forderungen. Durch die faktisch niedrigeren Zinssätze der neuen Papiere lag der finanzielle Verlust sogar noch höher. Investoren, die sich bei ihrer Anlageentscheidung bei Staatsanleihen am Länderrating von oekom research orientiert haben, waren hiervon nicht betroffen. oekom research hatte Griechenland bereits schlechte Bewertungen im Nachhaltigkeitsrating gegeben, als die konventionellen Ratingagenturen hier noch Noten im A-Bereich verteilt haben.
Die aktuelle Studie „Sovereign Bonds and Sustainable Culture“, die das ICMA Centre der britischen Henley Business School in Kooperation mit Forschern der Universitäten Hohenheim und St. Andrews durchführt, bestätigt, dass dies kein Zufall war, sondern es einen belegbaren Zusammenhang zwischen dem Risiko des Zahlungsausfalles eines Landes und dessen Nachhaltigkeitskultur gibt. Als Basis für die Bewertung der Nachhaltigkeitskultur der Staaten wurden dabei die Länderratings von oekom research verwendet. Dr. Andreas G. F. Hoepner, Leiter der Studie, ordnet die Ergebnisse der Analyse ein: „Die Studie zeigt, dass eine ausgeprägte Nachhaltigkeitskultur gemessen am Länderrating von oekom research das Risiko des Zahlungsausfalls signifikant reduziert. Sie bestätigt damit die Bedeutung von Nachhaltigkeitsratings bei der Risikobestimmung von Staatsanleihen. Die Ergebnisse der Analyse belegen, dass für einen langfristig orientierten Investor die Einbeziehung von Länder-Nachhaltigkeitsratings zur Risikobestimmung finanziell von Vorteil ist.“ Die Projektmitarbeiterin Agnes Neher ergänzt: „Aus der Kombination von konventionellen Finanzinformationen mit Nachhaltigkeitsratings ergibt sich insgesamt eine bessere Einschätzung zur langfristigen Zahlungsfähigkeit und damit zum Risiko von Staatsanleihen.“
Auch die USA erhalten im Länderrating von oekom research seit vielen Jahren eine schlechte Bewertung und rangieren weit hinter den aus Nachhaltigkeitssicht zu empfehlenden Ländern. So verweigern die USA nach wie vor einen konstruktiven Beitrag zum internationalen Klimaschutz und der Verbrauch an Energie und Ressourcen ist unverändert hoch. Die wachsenden Einkommensunterschiede führen zu sozialen Spannungen in der Gesellschaft. „Aus Sicht nachhaltigkeitsorientierter Investoren ist daher unabhängig vom Ausgang des Haushaltsstreites von zentraler Bedeutung, dass die Haushaltsmittel stärker in Bereichen investiert werden, die sich positiv auf die Leistungsfähigkeit und damit auf die Bonität auswirken,“ stellt Matthias Bönning, Head of Research bei oekom research, fest. „Dazu zählen etwa Investitionen in Bildung, in die Infrastruktur und die Förderung der Energieeffizienz.“
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Stadttor Düsseldorf BBB+
Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013
Scope hat den Fonds Hannover Leasing – 211 Stadttor Düsseldorf mit einem BBB+ (überdurchschnittlich) bewertet. Der Ratingausblick ist stabil. Im Rahmen der Vergleichsgruppe gehört der Fonds zu den überdurchschnittlich gut bewerteten Beteiligungen.Der Fonds investiert in eine Landmark-Büroimmobilie in Düsseldorf. Das Fondsvolumen beläuft sich auf rund 139 Millionen Euro.
Das Eigenkapital beträgt rund 77 Millionen Euro. Der Fonds verfügt über eine geplante Laufzeit von 10 Jahren.Positiv bewertet Scope die langfristig fixierten Fremdfinanzierungskonditionen sowie das konservativ kalkulierte Desinvestitionsszenario. Im Rahmen der Kapitalflusssimulation wurde eine Renditeerwartung (n. St.) von 2,98 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 0,91 Prozent ermittelt.Hauptmieterin des Gebäudes „Stadttor Düsseldorf“ mit einem Anteil an den MIeteinnahmen von circa 46 % ist die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit dem Sitz der Ministerpräsidentin (Staatskanzlei). Der Hauptmietvertrag verfügt zum Zeitpunkt der geplanten Desinvestition noch über eine Laufzeit von circa fünf Jahren.
Sämtliche weiteren Mietverhältnisse enden während des Prognosezeitraumes. Das Hauptrisiko des Fonds sieht Scope darin, dass vor der Veräußerung der Immobilie daher eine weitgehende Neuordnung der Vermietungssituation notwendig ist.Für die Emissions- und Managementgesellschaft liegt ein separates Qualitätsrating der Scope Group vor (Stand: Dezember 2011), in dem die Managementqualität im Segment Immobilien mit AA- (Sehr hohe Qualität) bewertet wurde.
In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 3 – mittleres Risiko – eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko.
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Kreditbereitschaft sinkt mit steigenden Verbraucherpreisen
Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013
Die Bereitschaft, für die Anschaffung eines Produktes einen Kredit aufzunehmen, ist mit 14 Prozent so niedrig wie seit Jahren nicht. Zu diesem Ergebnis kommt der IPSOS-Verbraucherindex der CreditPlus Bank. Demnach ist die Kreditbereitschaft innerhalb eines Jahres um fünf Prozentpunkte gesunken. Selbst, wenn mehr als eine Anschaffung ansteht, schließen 82 Prozent der Befragten die Zuhilfenahme eines Ratenkredites aus.
Diese Entwicklung wird von der CreditPlus Bank zum Teil auf die aktuell niedrigen Zinssätze für Geldanlagen zurückzuführen: Ein immer größer werdender Teil der Konsumenten mobilisiert eher seine Barmittel als dass er auf einen Kredit zurückgreift. Somit finanzieren vor allem diejenigen, die tatsächlich keine liquiden Mittel zur Verfügung haben.
Die Bereitschaft, einen Kredit aufzunehmen, sinkt mit zunehmendem Alter. Nur zehn Prozent der über 55-Jährigen greifen auf diese
Möglichkeit zurück. Anders sieht es bei den ganz jungen Deutschen unter 21 Jahren aus. Zwar ist auch hier ein Rückgang der
Kreditbereitschaft zu verzeichnen, aber für jeden Fünften ist es dennoch die erste Wahl, um sich eine Anschaffung zu ermöglichen.
Bei der Kreditaufnahme zeigt sich ein Ost-West-Gefälle: Jeder fünfte Bundesbürger aus den neuen Bundesländern kann sich vorstellen, einen
Ratenkredit in Anspruch zu nehmen. In den westlichen Bundesländern ist die Bereitschaft dazu mit zehn Prozent nur halb so hoch.
Mit zunehmender Personenzahl im Haushalt steigt auch die Bereitschaft, für Anschaffungen einen Kredit aufzunehmen. In
Singlehaushalten schließen 89 Prozent eine Ratenfinanzierung aus. Bei Familien mit fünf oder mehr Personen sind es hingegen nur 80 Prozent,
die Investition aus eigenen Mitteln leisten wollen.
Der Verbraucherindex, der in der CreditPlus-Erhebung Konsumverhalten und -bereitschaft der Bevölkerung allgemein abbildet, liegt seit zwei
Jahren auf einem kontinuierlich hohen Wert – aktuell bei 105 Punkten.
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