BBB+ für Würth-Konzern
Von Jian Ren | 14.Mai 2013
Ein führender Anbieter von Befestigungselementen kommt mit einer neuen Anleihe. „Die sich in Familienbesitz befindliche Würth-Gruppe ist der in Deutschland führende Anbieter von Befestigungs- und Montageprodukten. Auf einigen Befestigungsmittelmärkten in Europa hat der in Künzelsau ansässige Würth-Konzern ebenfalls eine dominierende Stellung inne“, schreibt die DZ BANK in ihrem Research. „Gleichzeitig ist die Gruppe in vielen Regionen außerhalb von Europa stark vertreten.“
„Wir bewerten die Bonität des Würth-Konzerns mit einem CRESTA-SCORE von BBB+. In dieser Bewertung berücksichtigen wir einerseits das solide Finanzprofil. Andererseits sprechen die führenden Marktpositionen in den relevanten Märkten,“ so das Urteil der Analysten von der DZ BANK, „die Konzentration der Umsätze im europäischen Raum sowie das Direktvertriebsmodell von Würth mit seinen über 30.000 Außendienstmitarbeitern, verbunden mit einer umfangreichen Produktpalette, für ein weiterhin solides Umsatz- und Ergebniswachstum.“
Die jüngste Vergangenheit habe jedoch auch gezeigt, dass konjunkturelle Abschwünge durchaus kurzfristig einen stärkeren negativen Einfluss auf die operative Geschäftsentwicklung der WürthGruppe ausüben können. Dennoch stellt der Markt für Befestigungs- und Montageprodukte grundsätzlich eine Wachstumsbranche dar, so die Einschätzung der DZ BANK. „Verbunden mit einer allgemeinen wirtschaftlichen Wiederbelebung hat sich der globale Markt für Befestigungs- und Montageprodukte in der Vergangenheit stets schnell von wirtschaftlichen Krisen erholt.“
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Dividendensaison in Deutschland
Von Dr. Oliver Everling | 14.Mai 2013
Das Wachstum der ETFs in Deutschland ist „phänomenal“, mehr als 1000 Produkte bieten sich Investoren zum Kauf an. Die meisten Investoren prüfen, auch in ETFs zu investieren, oder planen, ihre Positionen auszubauen. Nachdem die Dividendensaison eröffnet ist, geht es für Anleger um das Reinvestiment der Erträge.
„Dividenden sind der Teil der Gewinne, der sich nicht mehr verstecken lässt“, lautet ein altes Bonmot. Die ETFlab Investment GmbH wurde im Februar 2008 als 100prozentige Tochter der DekaBank Deutsche Girozentrale gegründet. „Wir sind der einzige echte deutsche Anbieter, alles nach deutschem Investmentgesetz“, sagt ETF-Experte Florian Schöps. ETFs sind Investmentfonds und sind börsennotiert, so dass sie jederzeit wie Aktien an der Börse und Over-the-Counter gehandelt werden können.
Minimierter Market Impact durch Einbindung von Designated Sponsors und hohe Effizienz der Produkte sind entscheidende Vorteile dieser Produkte. Zu- und Abflüsse haben keine Auswirkungen auf die Fondsperformance. Der Handelsmechanismus von ETFs schafft zudem Kostentransparenz und senkt die Transaktionskosten im Handel (Creation/Redemption). Indexanpassungen, Dividenen- und Ziinsmanagement und Corporate Actions werden vom Fondsmanagement der KAG vorgenommen.
Schöps gibt das Beispiel eines Auktionsergebnisses 2008 der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH, in der eine Anleihe (Bubill) noch 3,95 % brachte. Auktionsergebnisse 2012 und 2013 brachten dagegen schon negative Ergebnisse. „Sie haben keinen risikolosen Zins mehr, sondern ein zinsloses Risiko“, warnt Schöps die Anleger.
In den entwickelten Ländern waren die Dividendenrendite und das Dividendenwachstum die wichtigsten Performancetreiber über die vergangenen 40 Jahre, rechnet Schöps vor. Carl Fürstenbergs (1850 – 1933) Spruch vom „dummen und frechen Aktionär“ sei doch klar zugunsten des Aktionärs zu beantworten. Noch habe sich die Inflation nicht gezeigt, jedoch warnt Schöps vor den möglichen Inflationsszenarien. „Inflation frisst Erspartes auf“, so das Fazit. Selbst bei nur 2,5 % Inflation wird jedes Vermögen aufgezehrt, das in Rentenpapiere mit 0,9 % Verzinsung angelegt ist.
Ankündigungen und Prognosen zeichnen für den Dividendenkalender deutscher Aktien ein interessantes Bild. Schöps zeigt, wie der DAXplus Maximum Dividend Index eine beachtliche Rendite bieten kann. Die errechneten Quotienten aus Dividendenzahlungen in Euro in Relation zum Kurs am Jahresende geben ein deutliches Signal für seine These.
Indexanpassungen erfolgen an zwei Zeitpunkten, im November und im Mai. Relativ hohe Erträge sind als Beimischung interessant, als kompletter Akitenersatz sind solche ETFs nicht zu sehen. Die hohen Dividendenzahlungen ermöglichen zum Beispiel Stiftungen, die Deckung ihrer Ausgaben durch die Erträge aus dem ETF besser zu planen. Der Index wird zweimal im Jahr komplett umgeschichtet, daraus ergeben sich Transaktionskosten, die jedoch weder erfasst noch veröffentlicht werden müssen. Die Trades werden von der Fondsgesellschaft an einen Broker gegeben, der entsprechend die Titel abgibt bzw. einsammelt.
Umfassende Kennzahlen und Reportings werden täglich aktualisiert, z.B: Solvabilitätskennziffern. „Der Vergleich von DAXplus Maximum Dividend, DivDAX, DAX und EuroSTOXX zeigt, dass man damit relativ gut rechnen kann“, so der Senior Product Manager Schöps. „Das ist ein Dividendenkonzept, das sich über die Jahre hinweg bewährt hat.“
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Folgepflichten im Entry Standard
Von Dr. Oliver Everling | 7.Mai 2013
Das Exchange Reporting System (ERS) ist die Schnittstelle für Emittenten des Prime Standard (in Kürze auch Entry Standard) zur Erfüllung ihrer Berichtspflichten, z.B. der Üermittlung der Jahresfinanzberichte, Quartalsfinanzberichte, der Unternehmenskalender usw. Peter List von der EQS Group stellt auf der Frühjahrtskonferenz 2013 der Deutschen Börse einige Änderungen vor. Die Lieferung ist eine privatrechtliche Folgepflicht der Emittenten gegenüber der Deutschen Börse, also nicht gesetzlich kodifiziert.
List führt vor, wie die Eingabe regulatorischer Grunddaten und Ansprechpartner, Kalenderinformationen usw. mit dem ERS einfach gemacht wird. Die Emittentendaten finden sich dann auf www.boerse-frankfurt.de wieder. Bei Anleiheemittenten gibt es eine Reihe weitere Kennzahlen, wie das Verhältnis von Jahresüberschuss vor Zinsen und Steuern zu Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, usw. Unternehmenskurzportrait, Unternehmensrating, Ratingbericht und Bonitätsurteil gehören zu den zu liefernden Informationen.
Im Rahmen seines Vortrags auf der Deutsche Börse Frühjahrskonferenz wurde nach der Berechnungsgrundlage der o.g. Kennzahlen gefragt. Es wurde die Vermutung aufgestellt, dass die Grundlagen für die Kennzahlen sämtlich im Ermessen des Emittenten stünden. Dies ist so nicht richtig. Vielmehr gilt nach der Berechnungsgrundlage der Kennzahlen gemäß Anlage 3 der Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutsche Börse AG für den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse: Allein hinsichtlich der Kennzahl „Verhältnis von Haftmitteln zur modifizierten Bilanzsumme (Risk Bearing Capital) trifft die Aussage zu, dass die Kennzahl durch Berechnung ermittelt wird, bei der es im Ermessen des Emittenten liegt, welche Position für die Ermittlung herangezogen wird bzw. auf welche Art relevante Positionen für die Ermittlung saldiert werden. Den übrigen fünf Kennzahlen liegen Zahlen und Begriffe zugrunde, die sich unmittelbar aus der GuV oder der Bilanz ergeben.
Hinsichtlich der Berechnung der o.g Kennzahl „Risk Bearing Capital“, kann also der Emittent entscheiden, welche Posten saldiert werden oder in welchem Ausmaß sie in die Berechnung eingehen.
Die Daten können an die Deutsche Börse per E-Mail geliefert werden, aber auch mit dem ERS. „Wir beliefern auch die 30 wichtigsten Finanzportale, die den Unternehmenskalender, das Unternehmenskurzportrait usw. verwenden. Überall dort finden Sie die von Ihnen eingegebenen Daten wieder“, spricht List die IR-Verantwortlichen an.
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AA+ für DJE-Renten Global
Von Dr. Oliver Everling | 7.Mai 2013
TELOS hat den DJE-Renten Global geratet. Der Fonds erfüllt nach dem Rating der Agentur aus Wiesbaden sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Auszüge aus dem TELOS-Kommentar beleuchten wesentliche Fakten zum Fonds: „Der DJE – Renten Global ist ein aktiv gemanagter Fixed Income Fonds, der in verschiedene Anleihekategorien investiert.“ Es werde eine angemessene Wertsteigerung unter strenger Beachtung eines adäquaten Chance-/Risikoverhältnisses angestrebt. Dies bedeute, dass im Sinne der konservativen Strategie dem Kapitalerhalt dabei Vorrang vor Ertragsmaximierung gegeben werde.
Seit seiner Auflegung im Jahre 2003 konnte der DJE – Renten Global mit Ausnahme vom Krisenjahr 2008 stets eine positive Jahresperformance erzielen, rechnet TELOS vor. „Der Investmentprozess zeigte sich über den gesamten Zeitraum stabil. Die Volatilität des DJE – Renten Global verläuft auf niedrigerem Niveau. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformt, fällt bei der Publikums-Tranche eine Performancefee in Höhe von 10 % der Differenz der Wertentwicklung von Fonds und Benchmark an. Dabei wird keine High-Water-Mark verwendet.“
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Gegen Schuldensozialismus in Europa
Von Dr. Oliver Everling | 6.Mai 2013
„Eurobonds sind inakzeptabel“, sagt Rainer Brüderle, Fraktionsvorsitzen der der FDP in Bad Homburg. „Auch den Schuldentilgungsfonds halte ich nicht für richtig. Das nenne ich Schuldensozialismus. Wir wollen Europa, wir sind hilfsbereit, aber nicht doof.“ Deshalb müssten demokratische Parteien auch in der Lage sein, dies zu vermitteln.
„Die Ursachen der Misere müssen beseitigt werden. Vor Einführung der Währungsunion waren die Zinsen in Griechenland deutlich höher.“ Danach habe Griechenland die Chancen durch niedrige Zinsen nicht genutzt. Nun sind die Zinsen für die Griechen gestiegen“, sagt Brüderle. „Wir brauchen Europa. Schauen Sie, was sich vor unserer Haustür im Nahen Osten zusammenbraut. Dafür brauchen wir ein starkes Europa“, warnt Brüderle.
„Wenn die Pferde nicht saufen, kann man sie auch weglassen“, zitiert Brüderle. Aus der Niedrigzinspolitik müsse daher herausgefunden werden. Deutschland sei u.a. auch deshalb so erfolgreich, weil es die „ausdifferenzierte Mitte“ habe. „Wir hatten unsere Anpassungsprozesse, aber andere müssen auch ihre Anpassungsprozesse machen. Ich rede von Frankreich“, sagt Brüderle. Frankreich brauche Deutschland aus vielen Gründen.
„Wenn das Geld schlecht würde, wird als schlecht. Deshalb ist es jetzt eine patriotische Pflicht, die Dinge anders auszurichten. Für beide Seiten, Nord wie Süd, müsse es tragbar sein. Träume, Ideologien haben ihren Platz in der Geschichte, aber nicht in der Politik.“
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Spekulation um Borussia Dortmund
Von Dr. Oliver Everling | 6.Mai 2013
Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wirbt auf der Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse in Frankfurt am Main für ihre Aktie. Thomas Treß, CFO, präsentiert dazu die Fakten. „Ich erzähle Ihnen vom Fußball aus Sicht des Kapitalmarkts“, führt Treß in seinen Vortrag ein. Borussia Dortmund wird durch eine Geschäftsführungs-GmbH geführt. Zum Konzern gehören eine ganze Reihe von Gesellschaften. Treß rechnet die Beteiligungsverhältnisse durch und erläutert Gründe für die Beteiligungen.
Gut 81,05 % der Aktien sind im Streubesitz, Bernd Geske hält 11,71 % und BV.Borussia 09 e.V. Dortmund 7,24 %. Der Verein habe vor, seine Beteiligung sukzessive wieder aufzustocken. „Ein paar Spekulanten behandeln Fußballaktien wie Sportwette“, klagt Treß, so dass weniger finanzielle Fakten, als Fußballereignisse das Spiel an der Börse beherrschten.
Spielbetrieb, TV-Vermarktung, Werbung, Handel und Transfers machen die „Equity Story“ dieser Fußballaktie aus. „Sie merken die Brisanz, dass ohne Teilnahme an der internationalen Champions League nicht wirklich Geld im Fußball verdient werden kann“, erläutert Treß einige Kennzahlen der Gesellschaft. „Die Marke Borussia Dortmund erstrahlt im Fußballerfolg und sichert weiteres Wachstum.“
Treß will den Erfolg der Gesellschaft nicht an den Transfers gekoppelt sehen. „Transfererlöse sind nicht unser strategisches Ziel. Sie sind schwer planbar. Wir wollen junge Spieler bei uns behalten und nicht kurzfristig Windfall Profits generieren.“
„Als wir die Geschäftsführung übernommen haben, war die Gesellschaft praktisch insolvent“, erinnert Treß. Aufgrund seiner Schuldenlast konnte Borussia Dortmund nicht mit neuen Schulden Spieler einkaufen. Über allem stehe die Maxime des maximalen sportlichen Erfolges ohe das Eingehen neuer „Schulden“. Aus der Not geboren, aber rational nachvollziehbar verfolge man die Strategie „make statt buy“. Es sei massiv ins Scouting investiert worden, um die jungen Spieler möglichst schnell an die Profis heranzuführen.
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Evolution der Mittelstandsanleihen
Von Dr. Oliver Everling | 6.Mai 2013
Arne Laarveld von der equinet Bank skizziert auf der Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse und DVFA die Evolution der Mittelstandsanleihen.
41 % wurden mit „Investement Grade“, 44 % darunter beurteilt, der Rest ging ohne Ratings an den Markt. Insgesamt geht es um 80 Anleihen.
„Ein BBB von Euler Hermes oder Creditreform Rating ist nicht ohne weiteres mit dem von Fitch Ratings oder den anderen amerikanischen Agenturen vergleichbar“, sagt Laarveld. Rating habe bei instiutionellen Investoren nach wie vor nicht die Bedeutung wie dasjenige bei Benchmark/Corporate Bond-Emissionen. Zwischen Rating und Marktrendite sehe man noch keine durchgängige Korrelation. Platzierungsunterstützung im internationalen Umfeld erfordere immer noch ein internationales Rating.
Fast ein Fünftel der Emissionen seien ab 2012 außerhalb des 6,5 % bis 8,5 % Clusters zu beobachten gewesen. Rund 24 % bieten einen Kupon von mehr als 8 %. Sehr frühzeitiges pre-sounding sowie pre-marketing sichert Marktfeedback über das reine Pricing hinaus. Die Struktur der Investorenlandschaft führt nicht zur Forderung nach Bookbuilding, was rechtlich und technisch möglich wäre, wie Laarveld berichtet. „Höhere Kupons werden seitens der Retailinvestoren als Ausdruck des höheren Risikos erkannt und akzeptiert.“
Die Anzahl von Anleihenotierungen über 100 % lässt Laarveld eine weitere Verbreiterung des Kupon-Bandes erwarten, wie auch eine höhere Akzeptanz bei bonitätsstärkeren Emittenten. Die Emittenten nutzen inzwischen höhere Freiheitsgrade aus. Covenants seine überwiegend „Mindeststandard“ mit Regelungen zu Change of Control, Negativerklärung und Cross Default. Laarveld nennt außerdem Anleihen mit Mindsteigenkapitalregelungen/Ausschüttungsbegrenzung, Begrenzungen für den Verkauf von Assets und Begrenzung für zusätzliche Verschuldung bzw. entsprechende Kennzahlen.
Laarveld verweist hinsichtlich des Kritikpunktes der Transparenz im Mittelstand auf die höheren Publizitätspflichten der Börsen: Jederzeit aktuelles Rating, Mindestumfang an Bond-relevanten Kennzahlen, kürzere Fristen für Veröffentlichungen im Prime Standard sowie Angaben zu den platzierten Volumina. Das Credit Research bei bankengeführten Emissionen adressiere speziell auch inländische institutionelle Anleger und ergänze den Ratingbericht mit Fokus auf zukünftige Einschätzungen, Analyse und Einordnung in das bestehende Anleiheumfeld.
Emissions- und Konditionsstrukturen müssen in risikoadäquates Pricing münden, zeigt Laarveld auf. Kapitalmarktakzeptanz bzw. -fähigkeit entscheiden sich am frühzeitigen pre-sounding (Aufnahmebereitschaft, Konditionen, Sicherheitenstruktur), am hohen Anlageinteresse, das institutionelle Investoren durch Einbeziehung in Vorbereitung und Platzierungsprozess sichert.
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Scope BB+ für DF Deutsche Forfait AG
Von Dr. Oliver Everling | 2.Mai 2013
Die DF Deutsche Forfait AG, Spezialist für Außenhandelsfinanzierung, gibt die Details ihrer geplanten Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu EUR 30 Mio. bekannt. Die DF-Anleihe (WKN: A1R1CC, ISIN: DE000A1R1CC4) ist mit einem festen Zinssatz von 7,875 % p.a. und einer Laufzeit von 7 Jahren ausgestattet. Die Zeichnungsfrist der Anleihe läuft voraussichtlich vom 21. Mai bis 24. Mai 2013. Als Lead Manager und Bookrunner fungiert die equinet Bank AG, Frankfurt am Main. Institutionelle Investoren können über die equinet Bank zeichnen.
Scope Ratings beurteilt die DF Deutsche Forfait AG (Konzern) mit einem Rating von BB+. Nach Risikogesichtspunkten signalisiert das Rating eine befriedigende Bonität mit mittlerem Ausfallrisiko. Der Rating Ausblick ist positiv.
Private Anleger in Deutschland, Luxemburg und Österreich können das Wertpapier, das in Teilschuldverschreibungen mit einem Nennwert von jeweils EUR 1.000 eingeteilt ist, bei ihrer Depotbank zeichnen, indem sie eine Order über die Börse Frankfurt aufgeben. Vorgesehen ist eine Aufnahme der Anleihe in das Handelssegment Entry Standard für Unternehmensanleihen der Börse Frankfurt.
„Mit unserer Anleihe profitieren Anleger vom stetig wachsenden Welthandel insbesondere mit Emerging Markets“, sagt Marina Attawar, Mitglied des Vorstands der DF Deutsche Forfait AG, und ergänzt: „Mit den zusätzlichen Finanzmitteln können wir deutlich mehr Exportgeschäfte finanzieren und so unser Geschäftsvolumen von heute rund EUR 680 Mio. auf mittelfristig mehr als EUR 1 Mrd. ausweiten.“
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FCM Finanz Coach am Start
Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2013
Immer mehr Menschen möchten in einer komplexer werdenden Welt erfolgreich Finanzentscheidungen treffen können. Sie brauchen
Gesprächspartner, die sie dabei unterstützen, Zahlen, Daten und Fakten mit Gefühlen und persönlichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Vom 25.-27. April fand in Wiesbaden das erste Seminar im Rahmen der Ausbildung zum FCM Finanz Coach statt.
„Ob Unternehmer, Finanzprofi oder Privatkunde – im Coaching steht der Denkprozess des Klienten im Mittelpunkt“, sagt Monika Müller von FCM Finanz Coaching. „Er lernt zwischen Ratio, Gefühlen und Intuition zu unterscheiden. Das führt nachweislich zu besseren Entscheidungen. Durch Finanzcoaching gewinnt der Klient neues Vertrauen in die eigene Entscheidungsfähigkeit. Er übernimmt bewusst seine Verantwortung im Umgang mit Geld und Risiko und trifft aus dieser Haltung heraus kluge und stabile Finanzentscheidungen.“
Die Teilnehmer sollen in 8 Seminaren lernen, verteilt auf 25 Tage Coachingfertigkeiten wie zum Beispiel: Ohne Wertung dem Kunden einen Blick in den Spiegel ermöglichen, den Denkprozess des Kunden durch gute Fragen in Fluss bringen und aus einer neutralen Haltung des „Nicht-die-Lösung-Wissens“ die Verantwortung und Ressourcen des Kunden aktivieren.
In Kombination zur Coachingkompetenz sollen die Teilnehmer fundierte finanzpsychologische Kenntnisse erhalten über die Rolle der symbolischen Bedeutung von Geld und der finanziellen Risikobereitschaft von Menschen, als die wesentlichen Navigatoren und Erfolgsfaktoren von Finanzentscheidungen.
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Verpasste Chance: Europäische Ratingagentur
Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2013
Das Projekt zur Gründung der Europäischen Ratingagentur wird Ende April beendet. Auch nach intensiven Bemühungen konnten keine ausreichenden Finanzierungszusagen final gesichert werden. Um die operativen Geschäfte aufnehmen zu können, war zunächst ein Stiftungsvolumen von 300 Mio. € angestrebt worden. „Trotz bestehender Zusagen konnten wir die kritische Grenze für einen Start aber nicht erreichen“, erklärt dazu Dr. Markus Krall, Gründungs-CEO der European Rating Agency (ERA).
Bereits Ende letzten Jahres hatte sich abgezeichnet, dass die Bereitschaft der Marktteilnehmer nicht ausreichend vorhanden war, in eine Stiftungslösung zu investieren. Daher hatte Krall zuletzt auch andere Finanzierungsmodelle für Investoren entwickelt. Insbesondere die Verhandlungen mit einem privaten europäischen Investorenkonsortium schienen zunächst erfolgsversprechend. Die Verhandlungen konnten aber letztlich nicht zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.
Das Stiftungsmodell war ursprünglich vorgesehen, um die Einflussnahme von Kapitalgebern auf das operative Geschäft vollständig und irreversibel auszuschließen. Demnach hätten alle Finanziers in eine gemeinnützige Stiftung eingezahlt, die ihrerseits eine operative Gesellschaft finanziert hätte.
Belastend hat sich auch ausgewirkt, dass das ursprünglich geplante investorenbasierte Bezahlmodell für Ratings aktuell nicht umsetzbar ist, weil dafür die rechtlichen Rahmenbedingungen fehlen. Dazu hätte es einer europäischen Gesetzesinitiative bedurft, die derzeit nicht realisierbar erscheint. „Die Unterstützung und das Vertrauen in das Projekt von politischer Seite war aber partei- und länderübergreifend groß, und dafür will ich mich ausdrücklich bei allen Beteiligten bedanken“, so Krall.
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