Renten bleiben Trumpf, aber stärkere Diversifikation

Von Dr. Oliver Everling | 29.September 2011

Eine Umfrage der Feri EuroRating Services AG unter 152 institutionellen Investoren hat gezeigt, dass festverzinsliche Anlagen mit fast 80 Prozent weiterhin beherrschendes Anlageinstrument in den Portfolios institutioneller Anleger sind. In seiner „Feri Wertpapierstudie 2011“ kommt das Bad Homburger Analysehaus aber auch zu dem Schluss, dass die Struktur der Renteninvestments zunehmend in Bewegung gerät.

„Niedrigzinsniveau und die Tatsache, dass Staatsanleihen von Industrieländern keine risikolose Anlageklasse mehr sind, lassen institutionelle Anleger zunehmend nach Alternativen suchen“, erklärt Dr. Tobias Schmidt, Vorstandssprecher der Feri EuroRating Services AG.

In den Portfolios konnten daher in jüngster Zeit insbesondere Unternehmens- und Schwellenländeranleihen hinzugewinnen. Asset Manager, die in diesen Segmenten über die nötigen Ressourcen bei Research, Analyse und Portfoliomanagement verfügen und darüber hinaus lokale Marktkompetenz haben, werden von institutionellen Investoren daher sehr positiv bewertet. Deutlich an Reputation gewonnen haben unter anderem Swiss & Global Asset Management und HSBC Asset Management.

„Trotz der anhaltend schwierigen Situation auf den Kapitalmärkten konnten die Asset Manager bei den Investoren wieder etwas Vertrauen zurückgewinnen. Im Jahr 2009 etwa sah die Situation für viele Anbieter deutlich schlechter aus“, so Schmidt weiter.

Bei der Servicequalität punkteten Gesellschaften mit maßgeschneiderten Lösungen. So konnte der Schweizer Asset Manager Sarasin sehr gute Zufriedenheitswerte bei den Investoren erzielen. Weiterhin hoch im Kurs stehen die Dienstleistungen der Master-KAG. Die Hälfte der befragten Investoren hat die Administration der extern verwalteten Kapitalanlagen an einen spezialisierten Dienstleister ausgelagert. Am besten abgeschnitten haben hier BayernInvest, Helaba Invest und Universal Investment.

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Vier Säulen der Feri Gruppe

Von Dr. Oliver Everling | 27.September 2011

Die Feri Finance AG ordnet ihr Geschäft mit vermögenden privaten und institutionellen Anlegern neu und bündelt die Kompetenzen beider Bereiche in einer neuen Struktur. Die bisherigen Gesellschaften Feri Family Trust GmbH und Feri Institutional Advisors GmbH bringen ihre reinen Beratungsdienstleistungen für beide Anlegergruppen in die neue Feri Institutional & Family Office GmbH ein. In der ebenfalls neuen Feri Trust GmbH wiederum bündelt die Feri-Gruppe alle Leistungen rund um die Vermögensverwaltung.

Damit erhalten private und institutionelle Mandanten gleichermaßen von Feri Institutional & Family Office Leistungen wie etwa Vermögensstrukturierungs- und Asset-Protection-Konzepte, Vermögenscontrolling, Auswahl von Vermögensverwaltern oder auch Immobilien Management. Feri Trust hingegen bietet dann unter anderem Portfolio Management, Risikosteuerung, Manager- und Asset-Selektion sowie Alternative Investments. Beide neuen Feri-Einheiten nutzen wie bisher das Feri-Kapitalmarktresearch.

„Bereits vor der Neuaufstellung arbeiteten die Feri-Einheiten eng zusammen. Mit diesem Schritt unterscheidet Feri nicht mehr nach vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern, sondern trennt reine Beratung von der Vermögensverwaltung, und dies unabhängig davon, für welche der beiden Anlegergruppen sie erbracht werden“, erklärt Arnd Thorn, Vorstandsvorsitzender der Feri Finance AG.

Die neue Struktur erlaubt eine bessere Konzentration auf den Ausbau einzelner Geschäftsfelder. So soll etwa der Bereich Family Office sowohl personell als auch inhaltlich gestärkt werden. Zudem sieht Feri in der neuen Struktur den logischen Schritt in einem deutlich veränderten Marktumfeld.

Hierzu Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand der Feri Finance AG und Chief Investment Officer der Feri Gruppe: „Angesichts mehrfacher Krisen an den Finanzmärkten sowie neuer langfristiger Risiken haben sich die Bedürfnisse und Ziele vieler Mandanten verändert. Sowohl sehr vermögende Familien als auch institutionelle Anleger verlangen heute professionelle Investmentlösungen mit klar definiertem Risikoschutz und Fokus auf realen Werterhalt. Dieser Entwicklung tragen wir mit einer im Markt einzigartigen Struktur Rechnung, die sich an den veränderten Anforderungen der Kunden orientiert.“

Unterstützende Funktionen wie Buchhaltung, Reporting und Investment Controlling sind in einer weiteren neuen Einheit gebündelt, der Feri Investment Services GmbH. Dr. Matthias Klöpper, im Vorstand der Feri Finance AG zuständig für Finanzen und Investment Controlling, erklärt die Vorteile: „So können wir noch besser als bisher die ständig steigenden regulatorischen Anforderungen berücksichtigen und unsere Qualitätsstandards sicherstellen.“

Zusammen mit der Feri EuroRating Services AG zählt die Feri Gruppe damit künftig vier Gesellschaften.

Arnd Thorn abschließend: „Fast 25 Jahre Erfahrung zusammen mit unserem Wissen, unseren Mitarbeitern und Werten wie Unabhängigkeit, Integrität und Innovationskraft können wir in den neu aufgestellten Feri-Einheiten noch besser zum Vorteil unserer Mandanten nutzen und bleiben damit wie bisher ihr Trusted Advisor.“

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Fast Close – schnell und transparent

Von Robert Klusch | 26.September 2011

„Die Finanzberichterstattung steht bei vielen Aktiengesellschaften vor einer neuen Herausforderung. Das Zusammentragen der Daten beschleunigen, dabei gleichzeitig die Qualität des Datenmaterials erhöhen und die Transparenz des gesamten Abschlussprozesses verbessern ist derzeit eine Herausforderung für das Konzernrechnungs- und Berichtswesen vieler Aktiengesellschaften.“ In ihrem Beitrag zum Buch „Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) stellen die Autoren, Dr. Horst G. Schönecker und Rolf Gebhard Stephan, die beide für die Soreco International AG (www.sorecoweb.ch) tätig sind, eine in ihrem Haus entwickelte Lösung namens Xpert.PDP (www.soreco.ch/pdp) vor. Die Soreco International AG wurde für ein aktuelles Projekt, bei der Talanx AG, mit dem Process Solution Award 2011 ausgezeichnet.

„Zeitnahe und hochwertige Finanzinformationen gelten bei Investoren und Analysten zunehmend als Indiz für die Effizienz der Finanzorganisation eines Unternehmens zum einen und stärken das Vertrauen in die grundsätzliche Wettbewerbsfähigkeit des betrachteten Unternehmens zum anderen“, so Dr. Schönecker und Stephan. „Für die Zukunft fordern Investoren, Rating Agenturen, Marktöffentlichkeit und Aufsichtsbehörden eine leistungsfähige bzw. aktuelle und transparente Finanzberichterstattung.“

Laut den Autoren sind „Abschlussgeschwindigkeit, Bearbeitungseffizienz, Termintreue, Datenqualität und Prozesstransparenz zu herausragenden Erfolgsfaktoren geworden, die ihresgleichen nur noch in der industriellen Güterproduktion finden. Diese Herausforderung kann mit einem workflowgestützten Projektmanagement bewältigt werden. Soreco bietet hierfür Xpert.PDP als konfigurierbare Lösung an. Das Kürzel PDP steht dabei für „Process Driven Projectcontrolling“ und wird der Tatsache gerecht, dass es in den Finanzberichtabschlussprozessen um eine hochkomplexe Mischung aus Projekt- und Prozessarbeit geht.“

„Xpert.PDP vereinfacht das Management von Prozessen, Systemen, Methoden und Mitarbeitern im Rahmen der Finanzberichterstattung erheblich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Werkzeugen erfolgt eine Prozesssteuerung bereits in der Planungsphase. Eine extrem hohe Prozessqualität, Beschleunigung und Transparenz ist die Folge. Durch die Ausnutzung von Parallelverarbeitung und gleichzeitiger Minimierung von Liege- und Wartezeiten werden Meilensteine wie das Testat („Audit Date“) und das „Public Announcement“ auch unter anspruchsvollen Vorgaben pünktlich erreicht.“

Nach Dr. Schönecker und Stephan ist „Xpert.PDP ein Framework das aus einem Grundmodul und einer Reihe von Zusatzmodulen besteht, die je nach Komfortbedürfnis ergänzend hinzugenommen werden können. Durch entsprechendes Customizing kann es auf den jeweiligen Bedarf eines Unternehmens maßgeschneidert angepasst werden.“

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Jubiläumsanleihe der Wiener Feinbäckerei Heberer

Von Rainer Kreutz | 26.September 2011

Zum 120-jährigem Jubiläum begibt (Zeichnungsphase: 1.8.11-28.7.12) die Feinbäckerei Heberer eine „Jubiläumsanleihe“ (WKN: A1KRAV) über 12 Millionen Euro im Eigenvertrieb. Für eine Laufzeit von 5 Jahren bietet das Unternehmen einen Festzins von 7% pro Jahr. Ein Handel der Teilschuldverschreibungen an einer Börse oder in einem Freiverkehr an einer Börse ist nicht zugelassen.

Es liegt weder für die Anleihe, noch für die Wiener Feinbäckerei ein Rating vor. Nach Aussage der Geschäftsleitung ist die Durchführung eines Ratings in absehbarer Zeit auch nicht geplant. Alexander Heberer und Georg Heberer, geschäftsführende Gesellschafter von Heberer, äußerten sich zur Anleihe im Eigenvertreib wie folgt: „Wir haben im Jahr 2010 ca. 50 Millionen Kundenkontakte gehabt. Wir sprechen die Käufer direkt in den Filialen, am Point of Sale, an. Diejenigen, die die Anleihe zeichnen, investieren in ein Unternehmen, dem sie vertrauen durch den teilweise täglichen Kontakt. Man darf außerdem nicht vergessen, Brot wird immer gegessen. Was könnte sicherer sein, als ins ‚goldene Handwerk‘ zu investieren, gerade in Hinblick auf die Unsicherheiten an den Börsen im Moment. Das ist der Grund, warum wir auf ein Rating, ein Börsenlisting und die Handelbarkeit des Wertpapiers verzichtet haben. Viele unserer Kunden können mit Begriffen wir AAA oder BB+ weniger anfangen als mit dem soliden Ruf des Bäckerhandwerks.“

Laut dem veröffentlichten Wertpapierprospekt zur Jubiläumsanleihe, werden die erzielten Emissionserlöse dazu verwendet, um die Wettbewerbsfähigkeit des Familienunternehmens zu stärken und den Aufbau neuer Filialen an strategisch ausgewählten Standorten zu ermöglichen. So ist das Unternehmen neben dem Rhein‐Main‐Gebiet bereits einer der Marktführer in Berlin sowie bundesweit an Frequenzstandorten wie Bahnhöfen und Flughäfen. Im kommenden Jahr eröffnet das Unternehmen im neuen Flugsteig A‐plus des Frankfurter Flughafens seine „Heberer’s Traditional Bakery“, bereits die vierte Verkaufsstelle an Deutschlands größtem Flughafen.

Die Wiener Feinbäckerei Heberer (www.heberer.de) ist mit 350 Filialen einer der führenden Filialisten im deutschen Bäckereimarkt. Seit 1891 steht das Unternehmen, gegründet von Georg Heberer I. in Offenbach am Main, für Tradition, Qualität und Frische. Das Unternehmen mit Sitz in Mühlheim am Main wird heute in vierter Generation von Georg IV. Heberer und Alexander Heberer als Geschäftsführenden Gesellschaftern gemeinsam geführt. Heberer‐Filialen gliedern sich in die zwei wesentlichen Marken „Wiener Feinbäckerei“ und „Erster Wiener“. Mit einer zunehmenden Orientierung am Premiumsegment steht Heberer außerdem für gesunde Ernährung und innovative Produkte. Bei einer Produktionsmenge von 150 Millionen Stück erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2010 einen Umsatz von 115 Millionen Euro.

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Euromoney Liquid Real Estate Awards an Aberdeen

Von Dr. Oliver Everling | 26.September 2011

Zum fünften Mal wurde Aberdeen zum Besten Investmentmanager in der Nordischen Region gekürt. Die weitere Auszeichnung der Gruppe als Bester Investmentmanager in der Einzelländer-Kategorie für Norwegen und Dänemark unterstreicht die Position von Aberdeen als führende Investment­management-Gesellschaft im Bereich Immobilien in der Nordischen Region. Ferner erhielt Aberdeen den Preis für den Besten Investmentmanager in Großbritannien.

Die Euromoney Liquid Real Estate Awards werden in Anerkennung herausragender Leistungen im Immobiliengewerbe verliehen. Die Kategorien umfassen Investment-, Verwaltungs-, Beratungs- und Finanzierungsdienstleistungen in mehr als 50 Ländern. Die Gewinner der Auszeichnungen werden durch Nominierungen und Abstimmungen seitens Investmentbanken, Anleger und Berater im Immobiliensektor identifiziert.

“Die jährlich verliehenen Euromoney Liquid Real Estate Awards sind ein guter Maßstab für uns als Sektor”, kommentiert Andrew Smith, Leiter Immobilien Global, “und fördern einen stetigen Verbesserungsprozess. Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnungen und verstehen sie als Anerkennung seitens unserer Kunden und Kontrahenten für die von uns vor allem in der Nordischen Region erbrachten Leistungen und Dienstleistungen, sowohl bei unseren Fonds als auch bei den Einzelmandaten. Durch unsere unübertroffene lokale Präsenz in den Nordischen Märkten sind wir bei Transaktionen gut aufgestellt, und können von interessanten Anlagechancen profitieren. Unsere lokale aktive Verwaltung ermöglicht uns zudem, den Wert dieser Anlagen weiter zu steigern. In Großbritannien können wir gleichermaßen von unserer starken Präsenz und umfassenden Marktkenntnissen profitieren."

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Compliance für geschlossene Fonds

Von Dr. Oliver Everling | 26.September 2011

„Für verlorenes Vertrauen gibt es kein Fundbüro“, zitiert Prof. Dr. Lars Jäger von der Fachhochschule Worms den Schriftsteller Ernst Ferstl. Jäger spricht auf der Euroforum-Konferenz „Compliance für geschlossene Fonds“ in Frankfurt am Main. (http://www.euroforum.de/). Jäger befasst sich mit den Reputationseffekten und Anlegervertrauen, mit Compliance als Anleger-, Emittenten- und Vermittler-/Vertriebsschutz. Er stützt sich u. a. auf seine Erfahrungen als Referent bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Jäger zeigt anhand der Definition des Deutschen Corporate Governancce Kodex, wie der Begriff „Compliance“ oft zu eng verstanden wird. Denn hier heißt es: „Der Vorstand hat für die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin.“ Jäger richtet den Blick dagegen sowohl auf interne, als auch externe Anforderungen und Richtlinien, die sich aus einer Vielzahl von Bestimmungen und Regeln ergeben, die zudem hoch dynamisch seien (VerkPropG, VermVerkPropVO, WpPG, InvG, KWG, MaComp, Steuerrecht, Urhheberrecht, UWG, BGB, HGB, IFRS u.v.a.).

„Compliance ist Risikomanagement“, macht Jäger klar, denn Nichteinhaltung führt zu Sanktionen – durch Aufsicht, Gerichte, Kunden und Öffentlichkeit. Geschlossene Fonds sind wie andere Finanzprodukte erklärungsbedürftig und vertrauensempfindlich. Die Finanzkrise habe hier ihre Spuren hinterlassen. Insbesondere auch Verluste und Insolvenzen bedrohen das Vertrauen der Anleger, warnt Jäger.

Reputation aufzubauen sei ein langsamer Prozess. Reputation zu vernichten gehe hingegen u.U. sehr schnell (negativer Blendeffekt). Einmal verlorene Reputation sei um so schwieriger wieder aufzubauen, da der Investor bzw. Marktteilnehmer schon einmal schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht habe. Compliance sei daher eine Notwendigkeit, unterstreicht Jäger.

Das wirtschaftliche Risiko eines Fonds bleibe, denn es könne keine Vollkasko-Gesellschaft geben, räumt Jäger ein, aber vermeidbare Verluste können reduziert und gesetzeskonformes Verhalten gesichert werden. Jäger erläutert das „Highlander“-Prinzip: Es könne nur einen Prospekt geben. Die Dokumentenidentität und Konsistenz zu allen Werbeinformationen seien teils schwer zu prüfen. Wenn die Werbung etwas anderes sagt, als im Prospekt stehe, können sich daraus Risiken ergeben.

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Interessenkonfliktfreies ETF-Rating

Von Dr. Oliver Everling | 24.September 2011

Bei einem ETF-Rating, in das auch qualitative Faktoren, wie eine Bewertung der Fondsgesellschaft, des Fondsmanagements sowie des Investmentprozesses einfließen, besteht potentiell die Gefahr eines Interessenkonflikts, zeigen Dr. Christoph Gringel und Dr. Kai-Uwe Steck von Berger, Steck & Kollegen Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH aus Frankfurt am Main in ihrem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9). Gringel und Steck befassen sich mit dem rechtlichen Rahmenbedingungen für ETF-Ratings.

Beim qualitativen ETF-Rating könnten die Ratingagentur oder deren Mitarbeiter aufgrund des Anteilbesitzes ein Interesse an einem möglichst positiven Rating haben. Im Gegensatz zu einem Bonitätsrating hat bei einem ETF-Rating ein positives Rating aber keinen direkten Einfluss auf die Wertentwicklung des jeweiligen ETFs, machen die Autoren klar.

Die Wertentwicklung des ETFs hängt im Wesentlichen von dem zugrunde liegenden Index ab und wird durch das Rating nicht entscheidend beeinflusst. „Der potentielle Interessenkonflikt ist bei dem ETF-Rating somit nicht mit dem bei einem Bonitätsrating bestehenden Interessenkonflikt vergleichbar. Dementsprechend ist auch ein Verbot eines ETF-Ratings in einem solchen Fall nicht erforderlich“, urteilen die Experten von der Berger, Steck & Kollegen Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH.

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Rating und Credit Risk Services von der ICAP Group

Von Dr. Oliver Everling | 23.September 2011

Die in Griechenland nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen registrierte ICAP (http://www.icap.gr/) verfügt heute nach eigenen Angaben “mit fünf Filialen in Griechenland (Athen, Thessaloniki, Patra, Larisa, Heraklion) und ihre Präsenz durch Töchtergesellschaften in 4 Ländern im Südost Europas (Rumänien, Bulgarien, Serbien und Zypern) über ein fähiges Menschenpotential von 1.200 Personen, mit Spitzen-Knowhow, sowie auch über ein führendes Mitarbeiterteam, das die historische Erfahrung der Gesellschaft verwertet, in dem es sie täglich zu einer Entwicklungsstrategie umwandelt.”

CreditRiskICAP entwickelt sich sehr schnell zu einer vielfältigen Organisation und bietet in einem großen Rahmen Dienstleistungen und Produkte an, die sich in vier großen Klassen teilen lassen: Credit Risk Services, Marketing Solutions, Management Consulting und People Solutions, so der Bericht aus Athen, der in der Ausgabe 5/2011 der Zeitschrift “Kredit & Rating Praxis” (http://www.krp.ch/) zu lesen ist.

“ICAP hat eine vielfältige Grundlage von Klienten, und keiner von ihnen trägt mit seinem  Anteil höher als 5 % auf ihren Umsatz bei. Außer den Dienstleistungen über die Bonitätsbeurteilung bietet ICAP durch die Abteilung Credit Risk Services, Unternehmensinformationen, wirtschaftliche Studien und wirtschaftliche Veröffentlichungen”, schreibt die Agentur. Durch die Abteilung  Management Consulting werden Dienstleistungen über die strategische und Unternehmensplanung, die Beraterorganisation, die Verwaltung von Projekten und die Entwicklung von Programmen – Projekten angeboten.

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Entwicklungen auf dem europäischen Ratingmarkt

Von Hien Hoang | 23.September 2011

Die Kritik der letzten Wochen an den US-amerikanischen Ratingagenturen – wenn auch im Wesentlichen konzentriert auf die Bewertung von Staaten – und der Ruf nach einem europäischen Gegengewicht sind nur allzu präsent.

„Aber auch abseits der aktuellen Diskussion um eine europäische Alternative zum US-amerikanischen Ratingoligopol gewinnen europäische Agenturen an Bedeutung. Denn immer mehr Mittelständler, insbesondere in Deutschland, begeben sich auf die Suche nach Finanzierungsinstrumenten abseits der klassischen Kreditfinanzierung. Und immer mehr Unternehmen wagen den Schritt auf den Kapitalmarkt und finanzieren sich mit Hilfe von Anleihen oder Schuldscheinen.“ sagte Herr Prof. Dr. Helmut Rödl, Aufsichtsratsvorsitzender der Creditreform Rating AG.

Die Ratings europäischer Agenturen fallen im mittelständischen Segment vergleichsweise positiv aus, ist dabei in der unterschiedlichen Perspektive amerikanischer und europäischer Ratingagenturen begründet. Herr Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG : „Denn trotz vergleichbarer Prozesse gibt es Unterschiede, beispielsweise in Bezug auf die durchschnittlich erwartete Risikoanfälligkeit von Unternehmen in Deutschland. So mögen amerikanische Agenturen durchaus höhere Insolvenzzahlen in Mitteleuropa erwarten als europäische, und insbesondere auf mittelständische Unternehmen spezialisierte Agenturen. Ein zweiter möglicher Unterschied liegt in der Bestimmung von Vergleichsgruppen. Es kommt darauf an, die „richtige“ Vergleichsgruppe zu identifizieren. Dies kann für multinationale Unternehmen eine weltumspannende Peergroup von Großkonzernen sein, bei vorrangig in Europa tätigen Unternehmen muss dies entsprechend zugeschnitten werden“.

„Mit unseren Ratings und den zugeordneten Ausfallwahrscheinlichkeiten wird das Risiko eines Investments quantifiziert“, betont Michael Munsch weiter. „Ratingergebnis und erwartete Verzinsung einer Anleihe stehen dabei in der Regel in einem engen Zusammenhang. Faktoren wie Bekanntheit und Marktwert der Emittentin, ihre Größe oder auch die Marktliquidität können ergänzenden Einfluss auf die Höhe des Kupons und die Nachfrage durch potenzielle Investoren haben. Inwieweit die Höhe des Kupons einer Mittelstandsanleihe in Bezug auf das Ratingergebnis und die damit verbundene Ausfallwahrscheinlichkeit angemessen ist, ist dagegen nicht Bestandteil des Ratings und muss vom Investor individuell entschieden werden“.

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Einsatz von Elementen des Problemlösens im Rahmen von Kreditmediation

Von Rainer Kreutz | 23.September 2011

„Ziel einer durchgeführten Mediation ist es, mittels eines strukturierten Verfahrens unter (An-) Leitung einer neutralen Instanz, eines Mediators, ein Problem dergestalt zu lösen, dass die an der Mediation teilnehmenden (Konflikt-)Parteien nach Abschluss der Mediation zu einer gemeinsamen Vereinbarung gelangen, die ihren jeweiligen Bedürfnissen und Interessen entspricht und somit das Problem bzw. der Konflikt gelöst werden kann.“ Wie man durch Einsatz von Pröblemlösungselementen dieses Ziel erreicht, beschreibt Dr. Christian Daum detailliert in seinem Beitrag zum Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“ (herausgebend von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen, Bank-Verlag Medien GmbH: www.bank-verlag-medien.de, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3, erscheint im Dez. 2011).

“Der Ursprung der Mediation liegt in der außergerichtlichen Konfliktregelung.“ Nach Daum, beschreibt die Mediation „vorwiegend einen Ablauf, einen Prozess, und stellt keinesfalls eine Institution wie beispielsweise eine Schlichtungsstelle dar, die zum Abschluss eine mehr oder weniger urteilsbindende Regelung aufzeigt bzw. vorgibt. Der wesentliche Unterschied hierzu liegt in der Intention der Mediation, die Eigenverantwortlichkeit der beteiligten Parteien in Bezug auf das bestehende Problem jederzeit zu wahren. Der Mediator selbst ist hierbei eine Art Wegweiser und nicht Richtungsvorgeber. Die endgültigen Entscheidungen sollen bei dieser Art von Konfliktbewältigung immer von den kontrahierenden Parteien selbst ausgehen und abschließend in einer gemeinsamen Vereinbarung münden, die die Ergebnisse der Mediation festhält.“

Nach Meinung von Daum ist „der Bedarf an Kreditmediation groß und es gibt inzwischen zahlreiche Kreditmediatoren auf dem freien Markt: freiberuflich Tätige, vorwiegend Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Volkswirte und ehemalige Banker wie auch von Banken beauftragte Mitarbeiter im eigenen Hause. Denn auch die Banken selbst haben ein Interesse daran, Kredite zu vergeben und Kommunikationsprobleme mit Kreditsuchenden und Kunden aus der Welt zu schaffen.

Es ist laut Daum erkennbar, „dass sich mit dem Kreditmediator ein neues Berufsbild zu etablieren beginnt, wobei hier jedoch kritisch angemerkt werden muss, dass, ausgehend von der jeweiligen spezifischen Qualifikation des Kreditmediators, die Problemlösung oft nur aus Sicht der jeweilig vorhandenen Fachkompetenz angegangen wird. Zukünftig ist es unabdingbar, für die Kreditmediatoren ein einheitliches Anforderungsprofil im Hinblick auf die notwendige Mediationskompetenz zu schaffen.“

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