Deutsche Schaden- & Unfallversicherungsbranche trotzt der Krise
Von Dr. Oliver Everling | 5.Oktober 2011
itch Ratings berichtet in einem heute veröffentlichtem Bericht, dass die deutsche Schaden-/ Unfallversicherungsbranche auf stabilem Ausblick bleibt. Die Agentur denkt, dass die Branche ihren aktuellen Herausforderungen gut gewachsen ist, und erwartet nicht allzu viele Veränderungen bei den Ratings dieser Versicherungsnternehmen.
Fitch geht davon aus, dass die Branche 2011/12 ihre versicherungstechnische Ertragslage leicht verbessern wird, und eine Netto Combined Ratio von 98%/97% vermelden wird. Im Vorjahr musste die Branche die schwächste Netto Combined Ratio (99%) seit 2002 hinnehmen. Fitch glaubt, dass die Branche 2010 einen kleinen versicherungstechnischen Ertrag (vor Schwankungsrückstellung) von rund 25 Mio. Euro erzielte, und erwartet, dass dieser auf 500 Mio. Euro in diesem Jahr und 1 Mrd. Euro im nächsten Jahr steigen wird.
Das niedrige versicherungstechnische Ergebnis 2010 war in erster Linie der schwachen Ertragslage in der Kfz-Versicherung geschuldet. Nachdem die Prämien für Krafahrzeuge fünf Jahre in Folge gesunken sind, stiegen sie 2010 erstmals wieder an, wenn auch nur um 0,5 Prozent. Allerdings stieg die Netto Combined Ratio in Kfz auf 106% (2009: 104%) an, weil die Schäden um mehr als drei Prozent stiegen. Die Agentur erwartet, dass sich die Netto Combined Ratio in diesem Jahr auf 104% verbessern wird und erwartet für 2012 einen weiteren Rückgang.
„Der Wettbewerb in der Kfz-Versicherung hat sich in den vergangenen 12 Monaten beruhigt, und die Versicherer haben ihre disziplinierte Zeichnungspolitik bis dato in diesem Jahr bewahrt“, sagt Christoph Schmitt, Director im Versicherungsteam von Fitch Ratings. „Fitch erwartet, dass die Prämieneinnahmen der Kfz-Versicherung in diesem Jahr um vier Prozent höher ausfallen, und sich dieser Trend 2012 fortsetzen wird. Da die Kfz-Versicherung ein Drittel des Marktes abdeckt, geht die Agentur davon aus, dass sich auch die versicherungstechnische Ertragslage der ganzen Branche in diesem und im nächsten Jahr verbessern wird.“
Wegen des Niedrigzinsumfeldes und des deutlichen Rückgangs im Deutschen Aktien Index erwartet Fitch, dass die Branche 2011 eine niedrigere Nettoverzinsung von 3,9% erzielen wird. Die Branche wird wohl einen Rückgang des Kapitalertrages auf 5,4 Mrd. von 6,0 Mrd. Euro im Vorjahr erleiden. Nach Agenturschätzung erreichte der Sektor 2010 eine höhere Nettoverzinsung von 4,3% (2009: 4,2%).
Ähnlich wie in vorherigen Zyklen hat auch die jetzige Phase rückläufiger Prämien die Kapitalisierung der Schaden-/Unfallversicherer nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen (außer dem Rückgang der Schwankungsrückstellung). Die Schadenrückstellungen stiegen sowohl brutto als auch netto weiter an. Die Reservierungsstandards blieben auf hohem Niveau. Fitch glaubt, dass sie doch etwas weniger vorsichtig ausgefallen sein könnten als vor der weichen Marktphase.
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Echiquier Major mit SRI-Label von Novethic
Von Dr. Oliver Everling | 5.Oktober 2011
Der europäische Aktienfonds Echiquier Major der unabhängigen französischen Fondsgesellschaft Financière de l’Echiquier wurde mit dem Label für Socially Responsible Investments (SRI) von Novethic ausgezeichnet. Das französische Forschungsinstitut prämiert seit 2009 sozial verantwortliche Fonds, die bei ihrer Anlageentscheidung folgende Kriterien erfüllen: transparente und systematische Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Faktoren bei mindestens 90 Prozent des Portfolios, kontinuierliche Berichterstattung über nicht-finanzielle Fondsmerkmale sowie regelmäßige und vollständige Veröffentlichung aller Positionen im Portfolio.
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie bestätigt unsere Überzeugung, dass sozial verantwortliches Handeln ein entscheidender Erfolgsfaktor ist, der sich vor allem auf die langfristige Unternehmensperformance positiv auswirkt“, sagt Frédéric Plisson, Fondsmanager des Echiquier Major. Mit rund 700 Millionen Euro Fondsvermögen gehört der Echiquier Major in Frankreich zu den größten Aktienfonds mit dem SRI-Siegel.
Bereits seit 2008 berücksichtigt Financière de l’Echiquier nicht-finanzielle Kriterien in ihrer Vermögensverwaltung. Alle Fondsmanager sind den „Principles for Responsible Investment“ der Vereinten Nationen verpflichtet. Alle Fonds und ihre Einzelwerte werden einer kritischen Analyse von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Faktoren unterzogen.
Im Jahr 2005 aufgelegt, konzentriert sich Echiquier Major auf die Marktführer unter den europäischen Wachstumsunternehmen. Laut Morningstar gehört der Fonds sowohl auf Drei- als auch auf Fünf-Jahressicht zu den Top 10 in seiner Kategorie. Investieren können private und institutionelle Anleger in Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, Spanien, den Niederlanden und der Schweiz.
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Staatenkartell der Geldfälscher
Von Dr. Oliver Everling | 4.Oktober 2011
Wer bei den Autoren Roland Leuschel und Claus Vogt einmal in Ungnade gefallen ist, hat nicht mehr viel zu lachen: Allen voran die Geldpolitik Alan Greenspans und seines Nachfolgers sowie seiner opportunistischen Kollegen nicht nur in den USA, sondern auch in den Zentralbanken Europas sind die Zielscheiben fundierter Kritik der beiden Autoren, die schon in ihrem Buch „Das Greenspan-Dossier“ vor der Finanzkrise die Verfehlungen der US-amerikanischen Geldpolitik dokumentierten.
Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen – daher lässt sich über Bücher schwer urteilen, die Szenarien künftiger Entwicklungen aufzeigen. Seit 2009, seit Erscheinen des Buches im WILEY-VCH Verlag „Die Inflationsfalle – Retten Sie Ihr Vermögen!“ (ISBN 978-3-527-50418-3), sind immerhin zwei Jahre vergangen, um die von Leuschel und Vogt skizzierten Entwicklungen der Realität gegenüber- und wiederum festzustellen, wie sie erneut Recht behalten mussten.
Im Kern geht es um die leeren Versprechungen von Politikern, die immer wieder demselben Muster folgen: Gleich, ob Technologieblase oder Subprime-Katastrophe, stets wird zum probaten Mittel der Geldmengenvermehrung gegriffen, um durch staatliche Nachfrage dem keynesianischen Modell folgend den Konjunkturabsturz zu bremsen. Hinter den bloß buchungstechnischen Geldmengenvermehrungen stehen aber keine realen Leistungen: Irgendwann müssen die Gläubiger von Staatsanleihen leer ausgehen, entweder durch Inflation, also Reduktion des realen Geldwertes, oder durch Währungsreform.
Leuschel und Vogt warnten schon 2009 vor dem, was 2011 aktenkundig wurde: Durch immer weitere Hilfs- und Rettungspakete blähen sich die Geldmengen praktisch ohne jeden Widerstand der verantwortlichen Geldpolitiker und Zentralbankgouverneure in schier unvorstellbare Größenordnungen auf. Während die Bürger an den Wahlurnen nur in Kategorien von Jahresgehältern oder allenfalls des Preises ihres Einfamilienhäuschens denken, koppeln sich die Werte der Hilfspakete völlig von jedem Vorstellungsvermögen ab. Angesichts der irrealen Zahlen macht sich dann keiner mehr Sorgen, da ohnehin jedes Verständnis für die Zusammenhänge fehlt.
Leuschel und Vogt machen deutlich, warum die beim Aldi oder Lidl von jedermann wahrgenommene Preissteigerung nicht die wirkliche Inflationsrate repräsentiert. Das „Falschgeld“ der Notenbanken fließe in andere Assetklassen. Bis zum Platzen der Technologieblase waren es die dot.com-Aktien, danach die mit Subprime-Krediten finanzierten US-Immobilien. Leuschel und Vogt machen klar, warum die von Politikern fast jeder Couleur mitgetragenen Rettungspakete höchst unsozial wirken, da sie stets zum Vorteil von denjenigen Eigentümern und Aktionären wirken, die im Besitz der Assetklassen sind, in denen die überflüsssige Geldmenge absorbiert wird.
Leuschel und Vogt machen die Geldpolitik daher für die weltweit auseinanderkrätschende Schere von Arm und Reich verantwortlich. „Gerettet“ wird durch Rettungspakete stets nur das Vermögen der Reichen, die sonst – ohne „Rettung“ – für ihre Fehlentscheidungen durch Insolvenzen ihrer Schuldner büßen müssten. Statt das Staatsversagen zu erkennen, wird umgekehrt von einem Marktversagen und der Notwendigkeit der Regulierung und von Eingriffen gesprochen, um wirtschaftlich und sozial ungerechte Einkommens- und Vermögensstrukturen zu erhalten.
Inzwischen ist klar, dass die Prognosen von Leuschel und Vogt in wichtigen Punkten eintreten: Von der Subprime-Krise ging es weiter zur Bankenkrise, von dort weiter zur Staatenkrise. Leuschel und Vogt prognostizierten 2009, dass die Politik versuchen werde, die Probleme weiter in die Zukunft zu verschieben – so geschehen.
Der Sündenfall des Aufkaufs von Staatsanleihen durch die Zentralbanken, durch die Fed in den USA wie auch durch die Europäische Zentralbank (EZB) in Europa vergleichen Leuschel und Vogt in ihrer ökonomischen Tragweite mit der Aufgabe der Goldstandards durch US-Präsident Richard Nixon 1971, durch den der Weg der „Geldfälschung“, also der ungezügelten Gelddruckerpressen, frei gemacht wurde. Indem Zentralbanken nun auch offiziell leere Versprechungen (Schrottanleihen) durch weiteres Geld ersetzen, wird ein neues Gefahrenstadium erreicht, das noch bedenklicher erscheint, als es zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches von Leuschel und Vogt absehbar war.
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Fondsrating ist nicht ETF-Rating
Von Dr. Oliver Everling | 1.Oktober 2011
Die Komplexität des vermeintlich einfachen Anlagevehikels ETF zeigt sich in seinem vollen Umfang erst bei der praktischen Umsetzung einer ETF-Ratingsystematik. Das Hauptproblem ergibt sich nach dem Motto „garbage in, garbage out“ bereits bei der Verwendung der Datengrundlage mit der Option, Börsenkurse oder die festgestellten Rücknahmepreise zu verwenden und somit auch je Anlageklasse die richtige zeitliche Abgrenzung zum Referenzindex zu finden, schreiben Prof. Dr. Niklas Wagner und Rüdiger Sälzle in ihrem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).
Dipl.-Kaufmann Rüdiger Sälzle ist Gründungsgesellschafter und Vorstand der FondsConsult Research AG. Das Unternehmen wurde in Jahr 1993 gegründet und zählt zu den renommiertesten Adressen im Fondsresearch und in der Managerselektion im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Stellungnahmen und regelmäßige Veröffentlichungen und Studien zu aktuellen Themen im Segment des Asset Managements bestätigen die hohe Akzeptanz auch in den Medien. Weitere berufliche Stationen von Rüdiger Sälzle waren Tätigkeiten als Portfoliomanager und Vertriebsrepräsentant im Konzern der Bayerischen Vereinsbank.
Prof. Dr. rer. pol. habil. Niklas Wagner ist Ordinarius für Finanzcontrolling an der Universität Passau. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen des Finanzmanagements mit besonderer Berücksichtigung der Gebiete Asset Management und Risiko. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Promotion in Augsburg sowie einem Forschungsaufenthalt in Berkeley und Stanford habilitierte sich Prof. Wagner an der TU München. Weitere berufliche Stationen beinhalten Tätigkeiten im Portfolio Management bei der HypoVereinsbank München, als Managing Director des CEFS sowie als Berater in diversen Projekten des Finanzmanagements. Herr Wagner ist Mitglied in der American Finance Association, im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft sowie in der Deutschen Gesellschaft für Finanzwirtschaft. Er ist Aufsichtsratsmitglied der FondsConsult Research AG München.
„Bei ETFs mit zumeist marginalen Abweichungen innerhalb einer Anlageklasse können sich gravierende Konsequenzen auf den Tracking Error ergeben, während bei aktiven Fonds die Folgen einer ungenauen Datengrundlage eher abgeschwächt auftreten und in der Regel keine Auswirkungen auf die Gesamtbewertung haben.“ Ferner werfen die Autoren die Frage der sauberen Abgrenzung eines ETF-Ratings auf: „Werden in ein ETF-Rating subjektive Parameter wie beispielsweise die Eignung des zugrunde liegenden Index einbezogen, so stellt sich die berechtigte Frage, welcher allgemeine Mehrwert aus der Analyse gezogen werden kann.“
Die spezifische Situation bei ETFs erfordere ein maßgeschneidertes Ratingkonzept, welches auf die Besonderheiten des Marktes eingeht. Vor diesem Hintergrund erscheine es nicht verwunderlich, dass die Ergebnisse einer Umfrage die geringe Akzeptanz einiger bestehender Ratings bestätigen. Die Ergebnisse sind in dem Buch nachzulesen.
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Ausfallrisiken auch bei Depotbanken beachtlich
Von Dr. Oliver Everling | 30.September 2011
Die Komplexität der Wahl der richtigen Depotbank und Master-KAG wird oft unterschätzt. Selbst institutionellen Investoren sind oft die vielfältigen Faktoren nicht bewusst, die bei der Entscheidung zu berücksichtigen sind, wem Kapital zur Verwaltung anzuvertrauen ist. „Die Depotbankfunktion hatte früher eher Hinterhofcharakter“, sagt Arnulf Manhold, Berater der itechx GmbH aus Frankfurt am Main, anlässlich der Buchvorstellung „Rating von Depotbank und Master-KAG“ (herausgegeben von Volker Braunberger, Dr. Oliver Everling und Uwe Rieken im Gabler Verlag, ISBN SBN 978-3-8349-2578-7). Master-KAGen und Depotbanken bieten oft ähnliche Dienstleistungen an und geraten in Konkurrenz zueinander, bemerkt Manhold.
Manhold macht darauf aufmerksam, dass auch das Kreditrisiko eine Rolle spielen kann. Der Fall der Lehman-Bank zeige, wie lange Anleger auf die Abwicklung ihrer Ansprüche warten müssen, selbst wenn diese grundsätzlich gesichert seien. Die Fragen nach dem effizientesten und transparentesten Anbieter gemäß Depotbankrating sowie nach dem Kreditrating seien daher verwandt.
Die institutionellen Investoren begannen nach der Lehman-Pleite, die Qualität ihrer Abwicklungspartner zu hinterfragen. So wurden Aufträge nicht abgewickelt, die bei Lehman in Auftrag gegeben worden seien. Uwe Trautmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Helaba Invest GmbH, mit seiner Gesellschaft selbst Gegenstand eines Ratings durh eine unabhängige Ratingagentur, weist auf die Problematik hin.
Dietmar Roessler, Mitglied der Geschäftsleitung der BNP Paribas Securities Services S.A., wie Trautmann auch Mitautor des Buches „Rating von Depotbank und Master-KAG“ fügt weitere Beispiele hinzu, wie der Lehman-Fall auch bei den Beziehungen von Depotbanken und Master-KAGen zu ihren Kunden Spuren hinterlassen habe, da heute mehr noch als zuvor Fragen nach den Qualitästen der Anbieter gestellt würden.
Asset Management und Handel müsse getrennt werden, fordert Roessler. Asset Manager machten mit der Kombination beider Geschäftsarten gute Geschäfte, im Interesse der Sicherheit seien diese Funktionen aber besser zu trennen. Dafür müssten standardisierte und effiziente Prozesse sichergestellt werden. Madoff sei ein Beispiel für massive Interessenkonflikte, die nicht erkannt und nicht hinterfragt worden seien. „Das hätte damals auch hier passieren können“, glaubt Roessler. Jetzt sei durch das Depotbankrundschreiben – die „deutsche Reaktion“ darauf – die konkrete Auslegung des Gesetzes niedergeschrieben worden.
Die Fondsbuchhaltung der KAG muss exakt durch die Depotbank gespiegelt werden. Das klassische Modell sei aber in Deutschland, dass die KAG den Fondspreis kalkuliere. „Die Kontrollen waren nicht systematisch genug.“ Die unabhängige Replizierung des Fondspreises sieht Joachim Hüfken von der LBBW als ein wichtiges Element zur heutigen Sicherung der Funktionsfähigkeit des Systems.
„Wenn wir in Kolumbien z.B. oder anderen Ländern Wertpapiere verwahren müssen, stehen wir für die Auswahl der Partner ein“, sagt Roessler, aber die Frage der Verhältnismäßigkeit der Anlage zur Tragfähigkeit der Partner sei ein Anlegerrisiko. Die Depotbanken würden viele Risiken schlucken müssen, ohne sie kostenmäßig weitergeben zu können.
Der wichtigste Punkt sei eigentlich die Trennung der eigenen Bestände von fremden Beständen, meint Manhold. Die großen, internationalen Anbieter hätten „eine Riesentruppe“, um Kontrolle auszuüben bei allen Depotstellen.
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Immobilienfirmen nutzen Dr. Klein
Von Dr. Oliver Everling | 30.September 2011
Was beim privaten Häuslebauer schon fast der Normalfall ist, entdecken auch zunehmend immer mehr professionelle Immobilieninvestoren: Die Beschaffung von günstigem Fremdkapital über Finanzdienstleister. Anders lassen sich die aktuellen Zahlen des in diesem Segment marktführenden Finanzdienstleisters Dr. Klein & Co. AG nicht interpretieren, heißt es aus Lübeck.
So steigerte Dr. Klein in den ersten drei Quartalen sein Neugeschäftsvolumen im Geschäftsbereich Immobilienfirmenkunden um über 35 % von 977 Mio. Euro in 2010 auf aktuell 1.327 Mio. Euro. Noch deutlicher wird diese Entwicklung bei einem Vergleich zum Jahr 2007: Vor Subprime- und Finanzkrise arrangierte Dr. Klein Finanzierungen in Höhe von 690 Mio. Euro und somit nur rund die Hälfte des heutigen Volumens.
Für den zuständigen Vorstand, Hans Peter Trampe, ist diese Entwicklung nicht überraschend: „Unsere Finanzierungspartner sind eben nicht nur die bekannten Banken, sondern auch Versicherungen, Versorgungskassen und Bausparkassen, die alle über viel Liquidität verfügen.“ Dadurch wird großen Investoren ein viel breiterer Marktzugang bei Kreditgebern ermöglicht, die selber keine Beratungskompetenz im professionellen Geschäft aufbauen wollen.
Einen weiteren Erfolgsfaktor sieht Trampe in seinem umfangreichen Dienstleistungsangebot. „So analysieren wir für den Kunden bei jeder Finanzierung, welche Finanzierungs- und Besicherungsstruktur für sein Unternehmen optimal ist – und suchen dann den für ihn günstigsten Kreditgeber.“
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Creditreform Rating als europäische Ratingagentur
Von Hien Hoang | 30.September 2011
Die Creditreform Rating AG ist seit mehr als zehn Jahren auf das Rating mittelständischer Unternehmen spezialisiert. „Denn gegründet wurde die Gesellschaft nicht etwa als Reaktion auf die Kritik an US-amerikanischen Wettbewerbern im Zuge der letzten Finanzkrise, sondern bereits im Jahr 2000. Sie hat sich erfolgreich dem Zertifizierungsverfahren gemäß der EU-Verordnung 1060/2009 unterzogen, das unter anderem auf Qualität, Transparenz und insbesondere Unabhängigkeit abzielt. Und sie war 2009 die erste deutsche Ratingagentur, die von der BaFin als Ratingagentur für die bankaufsichtliche Risikogewichtung nach der Solvabilitätsverordnung (SolvV) und Basel II anerkannt wurde“, sagte Herr Prof. Dr. Helmut Rödl, Aufsichtsratsvorsitzender der Creditreform Rating AG.
„Wir sind die erste Ratingagentur, die in Deutschland von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht entsprechend der Solvabilitätsverordnung geprüft und anerkannt worden ist. Das war bereits im Jahr 2009. In 2011 wurden wir als EU-Ratingagentur registriert. Unsere EU-Registrierung umfasst Unternehmensratings, Emissionsratings und Ratings strukturierter Finanzierungen. Als Europäische Ratingagentur ist es unser Ziel, in Europa eine führende Position einzunehmen. Mit dem Wachstum der Gesellschaft in Europa werden wir später auch Ratings außerhalb Europas durchführen”, beurteilt Herr Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG die Situation weiter.
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Bedeutung des Transparenzratings für mittelständische Unternehmen
Von Rainer Kreutz | 30.September 2011
Mittelständische Unternehmen in Deutschland waren besonders von der jüngsten Weltwirtschaftskrise betroffen. Nun stellt sich die Frage, wie sie sich in Zukunft besser auf Krisen vorbereiten, bzw. vor Krisen schützen können. Horst Wagner, Vorstandsvorsitzender (CEO/CFO) der Pixelpark AG (www.pixelpark.com), versucht in seinem Beitrag zu dem Buch „Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) Antworten auf ebendiese Frage zu finden.
Für Wagner ergeben sich aus der Weltwirtschaftskrise folgende Konsequenzen: „Die Qualität und Stabilität eines Unternehmens entscheidet sich mit der Identifikation des Unternehmens. Dies gilt für das Management wie für die Mitarbeiter in erster Linie auf inhaltlicher und nicht monetärer Basis. Transparenz entsteht nur durch den unbedingten Willen des Managements ehrlich, gradlinig und zum Wohle des Unternehmens zu agieren. [Dabei hat] Transparenz nicht nur etwas mit Zahlen zu tun, Transparenz spiegelt die Qualität und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens wider. Die Zahlen sind das Resultat aus der Leistungsfähigkeit, der Kompetenz und der Kultur eines Unternehmens.“
Ein gutes Mittel, um die Transparenz zu steigern, stellt nach Wagner die Balanced Scorecard und das damit verbundene „4C-Modell“ (vier Handlungsperspektiven zur Aussteuerung von Unternehmen: Client, Competence, Culture und Cash) dar. Der Autor setzt sich dabei kritisch mit diesem Tool auseinander und zeigt auf, wie man es – aus seiner Sicht – sinnvollerweise gebraucht.
„Das langfristige Ziel sämtlicher Aktivitäten von marktwirtschaftlich betriebenen Unternehmen sieht meistenteils die Steigerung des Marktwertes zur Vermögensoptimierung der Anteilseigner vor. Die daraus abgeleiteten strategischen Wünsche und Opportunitäten stimmen nicht immer zwingend mit der Realität überein, wie man an der jüngsten weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise feststellen konnte. Hinzu kommt, dass durch den Verfall unternehmerischer Werte und das Streben nach Reichtum innerhalb kürzester Zeit ein Unternehmen nur noch als Cash Cow betrachtet wird, ohne dabei das Risiko des kompletten Scheiterns im Blick zu haben.“
„Daher ist es für die Zukunft unabdingbar die inhaltliche Unternehmensplanung dem kurzfristigen Shareholder Value vorzuziehen“, so Wagner. „Es sollte das oberste Unternehmensziel sein, stets den Fortbestand des Unternehmens durch Erhaltung der Liquidität zu sichern. Die kurz- und mittelfristige Finanzplanung auf Basis des operativen Geschäftes sollte immer Vorrang vor der Ausschüttungspolitik des Unternehmens haben.“
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Fördermitteleinsatz in der Kreditmediation
Von Dr. Oliver Everling | 29.September 2011
Der renommierte Subventionsberater Herr Kay-D. Brose befasst sich in seinem Beitrag zum Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“, Herausgeber: Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Bank-Verlag Medien GmbH: www.bank-verlag-medien.de, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3, erscheint im Dez. 2011) mit staatlichen Fördermittel und der Nutzung dieser in der Kreditmediation.
Nach Brose „bieten staatliche Fördergelder attraktive Anreize für Unternehmen, Kommunen und private Investoren. Damit sollen Investitionen und Maßnahmen angeregt werden, die die Politik für volkswirtschaftlich sinnvoll hält. Schon aus Wettbewerbsgründen muss sich jedes Unternehmen mit diesen Fördermöglichkeiten befassen – ein Unterlassen führt regelmäßig zu finanziellen Nachteilen und kann bei Fremdgeschäftsführern auch zu Haftungsansprüchen führen.“
Allerdings ist es nach Meinung von Brose „problematisch einen Überblick über diejenigen Fördermaßnahmen zu bekommen, die überhaupt in Frage kommen. Die verschiedenen Verwaltungsebenen (EU, Bund, Länder, Kommunen), die große Anzahl der Förderrichtlinien (mehrere tausend) und die sich schnell ändernden Verwaltungsvorschriften bilden einen nahezu undurchdringlichen Förderdschungel. Nur wenige insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen haben daher tatsächlich staatliche Zuschüsse beantragt.“
„Die Wirtschaftspolitiker aller Parteien wollen die Situation der mittelständischen Unternehmen verbessern.“ Wenn dieses Ziel tastsächlich erreicht werden soll, dann reicht es, laut dem Leiter von Brose Wissens-Management (www.brose-partner.de/), „nicht aus immer neue Förderrichtlinien zu entwerfen. Entscheidend ist es, dass die Informationen über die für sie bereitgestellten Fördermöglichkeiten auch bei den vielen kleinen und mittleren Unternehmen ankommen.“
„Eine qualifizierte Analyse der potentiellen Fördermittel bietet dem Unternehmen ganz neue Grundlagen für Finanzierungsgespräche. Schon allein beim Rating dürften Pluspunkte gesammelt werden.“ Nach Brose ist es wichtig, „dass eine Analyse der potentiellen Fördermöglichkeiten so früh stattfindet, dass auf die festgelegten Voraussetzungen der Förderrichtlinien noch reagiert werden kann. Schließlich sollen die Förderhilfen erst dazu anregen, zusätzliche Aktivitäten zu entwickeln. Ist ein Vorhaben bereits so weit gediehen, dass die Durchführung feststeht, ist eine Beantragung von Förderhilfen nicht mehr möglich. In einem solchen Fall würden die Fördermittel eher zufällig ‚mitgenommen‘ werden, da die Durchführung ohnehin geplant war. Ein solcher ‚Mitnahme-Effekt‘ lässt sich zwar in Einzelfällen nicht vermeiden, soll bei der Vergabe von Fördermitteln aber regelmäßig ausgeschlossen sein.“
„Viele Unternehmer vertrauen daher darauf, dass Ihnen Ihre Bank die nötigen Hinweise geben wird.“ Jedoch haben Banken, nach Aussage von Brose „kein geschäftliches Interesse daran, auf Gelder aus fremden Quellen hinzuweisen. Bei ausreichender Bonität wird doch lieber der bankeigene Kredit angeboten. Bestenfalls werden Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und/ oder Landesdarlehen in einer Finanzierung berücksichtigt. Damit ist dann zumindest eine Durchleitungsprovision für die Bank verbunden.“
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Dr. Udo Zietsch jetzt Notar
Von Dr. Oliver Everling | 29.September 2011
Frankfurt hat einen neuen Notar: Dr. Udo Zietsch, der als Rechtsanwalt und Partner bei der überörtlichen Kanzlei Avocado Rechtsanwälte tätig ist, wurde im September 2011 zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main mit dem Amtssitz in Frankfurt am Main bestellt.
Schwerpunkt seiner notariellen Tätigkeit ist der Bereich der Beurkundungen größerer Unternehmenskäufe bzw. -verkäufe sowie Immobilienprojekte. Daneben ist vorgesehen, den Bereich der Testamentsvollstreckungen insbesondere im Hinblick auf mittelständische Familienunternehmen weiter zu verstärken.
Dr. Zietsch studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und ließ sich darüber hinaus zum Wirtschaftsmediator am Centrum für Verhandlungen und Mediation (CVM), einer Forschungseinrichtung der Ludwig-Maximilians-Universität München, ausbilden. Während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent (Universität Hamburg – Erasmus-Programme for Law and Economics) und seines Referendariats beim Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg promovierte er zum Thema „Haftung im Telefon-Banking-Verkehr“ bei Prof. Dr. Claus Ott an der Universität Hamburg.
Seit 1997 ist Dr. Zietsch als Rechtsanwalt in Frankfurt am Main tätig. Vor seinem Eintritt als Partner im Frankfurter Büro von Avocado Rechtsanwälte im Jahre 2005 war er bereits als Partner in einer großen überörtlichen Wirtschaftskanzlei tätig. Er berät große und mittelständische Unternehmen aus dem In- und Ausland in allen Fragen des Gesellschafts- und Wirtschaftsrechts. Seine Schwerpunkte sind dabei die Beratung bei M&A-Transaktionen, Umstrukturierungen, Börsengängen sowie die Prozessvertretung bei gesellschaftsrechtlichen Rechtsstreitigkeiten. Im Bereich des Bankrechts betreut er mehrere Banken und Finanzdienstleister sowie Unternehmen bei Finanzierungen und bankaufsichtsrechtlichen Fragen (z.B. Errichtung von Repräsentanzen/Niederlassungen ausländischer Banken, Outsourcing, elektronische Zahlungsmittel und Handelssysteme etc.) sowie bei gerichtlichen und außergerichtlichen Streitigkeiten.
Dr. Zietsch ist ehrenamtlich als Mitglied des Zentralvorstandes beim European Finance Forum (EFF) tätig und als Sprecher des EFF-Regionalvorstandes Frankfurt am Main für die Organisation und Moderation der monatlich stattfindenden Vorträge im Rahmen der Montag-Meetings verantwortlich. Darüber hinaus ist er ehrenamtlich als Vizepräsident des Schweizerisch-Deutschen Wirtschaftsclubs Frankfurt/Rhein-Main tätig und wurde im Jahre 2011 zum Vertrauensanwalt des Schweizerischen Generalkonsulats Frankfurt am Main (Konsularbezirk: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland) ernannt. Dr. Zietsch ist durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen und Vorträgen in den Bereichen des Gesellschafts-, Bank- und Kapitalmarktrechts ausgewiesen.
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