Finanzmanagement und Unternehmensfinanzierung
Von Dr. Oliver Everling | 18.Oktober 2010
Unternehmer in allen Fragen der Unternehmensfinanzierung zu unterstützen, Finanzierungs-Know-how an interessierte Unternehmen weiterzugeben und die Zusammenarbeit zwischen produzierendem Gewerbe sowie Dienstleistungsunternehmen und Banken zu fördern.
In der neuen Online-Seminarreihe („Webinar“) Finanzmanagement und Unternehmensfinanzierung wird anhand konkreter Beispiele aus der Praxis gezeigt, wie Mittelständler Ihr Finanzmanagement im Unternehmen optimieren können.
Die Seminarreihe startet am 2. November 2010 mit einer Einführungsveranstaltung. Die verschiedenen Module bieten vor allem den Vorteil der räumlichen Ungebundenheit. Zielgruppe sind Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Betriebe und Konzernunternehmen, Geschäftsleiter Finanzen, kaufmännische Leiter, Mitarbeiter Rechnungswesen, Controlling und Revision, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Fachanwälte Steuerrecht, Buchhalter und Bilanzbuchhalter, kaufmännische Unternehmensberater.
Anmeldung online unter http://www.frankfurt-main.ihk.de/veranstaltungen. Weitere infos erhält der Teilnehmer nach der Anmeldung.
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Politische Hoffnung versus wirtschaftliche Realität
Von Dr. Oliver Everling | 17.Oktober 2010
Ratings sind Methoden zur Bewertung von Märkten, Institutionen und Objekten. Ratings liefern dazu kompakte Bewertungen und dienen zur Herstellung von Markttransparenz. Ratings erfüllen Stabilisierungsfunktion. Dies machte Dr. Tobias Schmidt im Rahmen seines Vortrags „Länderratings: Politische Hoffnung versus wirtschaftliche Realität“ auf der Tagung „Europäische Ratingagentur: Was hat der Mittelstand davon?“ der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung klar (http://www.freiheit.org/). Dr. Tobias Schmidt ist Vorstand der Feri EuroRating Services AG, Bad Homburg (http://www.feri.de/).
Beim Fondsrating gibt es fast keine Regulierung, obwohl sie private und institutionelle Investoren bei der Anlageentscheidung ebenso unterstützen wie Kreditratings die Gläubiger. Obwohl Ratings nicht direkt marktbeeinflussende Kauf- oder Verkaufsempfehlungen darstellen, hält Schmidt die exklusive Regulierung von Kreditratings für problematisch.
Schmidt macht klar, dass die Feri EuroRating Services nicht die Bedeutung und Marktstellung erlangt hätte, wenn die Ratingagentur den Begriff des Ratings nur im engeren Sinne als Kreditrating begriffen hätte. Feri folgt vielmehr einem breiteren Begriffsverständnis.
„Mit Rating kann man auch Bonität beurteilen, aber nicht nur“, sagt Schmidt und stellt den Gedanken in den Vordergrund, mit Rating eine systematische Vorgehensweise und Methode auf verschiedene Anwendungsbereiche Bezug zu nehmen.
Gemeinsam ist nach Urteil von Schmidt allen Ratingsystemen, dass sie von der Qualität und Aktualität von Daten abhängig sind. Trotz Sorgfalt sind Ratings mit Unsicherheiten schon durch die Reduktion der realen Komplexität und Prognoseunsicherheit behaftet. Auch im Länderrating von Griechenland spielte die Datenqualität nach Angaben von Schmidt eine Rolle.
Schmidt kritisiert die Rolle der Ratingagenturen als Auslöser und Verstärker der Krise. Die Regulierung ist die Konsequenz: Erhöhung der Transparenz, Reduktion von Interessenkonflikten, Stärkung der Kontrolle, Maßnahmen zur internen Führungsstruktur und Compliance-Anforderungen.
Aus den aktuellen Erfahrungen mit dem Registrierungsprozess berichtet Schmidt, dass mehr Regulierung für Ratingagenturen in Europa die Wahrscheinlichkeit einer Oligopolisierung durch US-Agenturen eher noch erhöht als reduziert.
Der Hoffnung auf eine europäische Ratingagentur als Gegengewicht zu den großen angelsächsischen Ratingagenturen warnt Schmidt, dass die Strukturen schwer aufzubrechen seien und angelsächsische Agenturen mit Größenvorteilen aufwarten. Eine staatliche Lösung sei kritisch. Mehr Wettbewerb und Forderung des Marktzugangs sei wünschenswert, aber schwer umsetzbar. Beispielsweise sei das Betreiben von Länderratings vergleichsweise unattraktiv.
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Absage „Europäische Ratingagentur“
Von Dr. Oliver Everling | 17.Oktober 2010
„Jedem Amerikaner sein Häuschen“, so könne man die unter Bill Clinton aufgelegten Programme charakterisieren, die zu der von den Immobilienmärkten in den USA ausgehenden Finanzkrise führten, sagt Björn Sänger, Mitglied des Deutschen Bundestages (FDP), anlässlich seines Vortrages im Rahmen der Tagung „Europäische Ratingagentur: Was hat der Mittelstand davon“ auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach.
Sänger geht insbesondere auf die Konsequenzen der Finanzkrise für die Ratingagenturen ein, die durch die EG-Verordnung für Ratingagenturen Nr. 1060/2009 gezogen wurden. Sänger kündigt eine Änderung der Verordnung an.
Es gehe generell darum, die Verantwortungskultur im gesamten Finanzsektor zu fördern. Es mangele nicht an Regeln, aber den Handelnden sei offenbar ein „gewisser Kompass“ abhanden gekommen. Es müsse mehr Wettbewerb geschaffen werden, denn dieser fördere die Kontrolle untereinander. Die Regelungen für Ratingagenturen müssen weiter verbessert werden, macht Sänger auf der Tagung in Gummersbach klar.
Sänger kündigt an, dass die Bußgeldvorschriften auf die aktuelle Marktsituation angepasst werden müssen. Emittenten sollen künftig zwei unabhängige Ratings vorlegen. Ratings werden als (gesetzliches) Bewertungsinstrument z.B. im Bereich der Anlagevorschriften für Banken und Versicherungen genutzt.
Bausteine für eine bessere Ratingkultur sieht Sänger im Nachweis der Qualifikation von Ratinganalysten durch Einführung einer Prüfung analog zu Wirtschaftsprüfern, im Qualitätsmanagement durch Peer Review und in der Beweislastumkehr. Ausweichreaktionen auf die Umsetzung der EU-Verordnung müssten im Blick behalten werden, schon dies bedingt eine Reform der nationalen Finanzmarktaufsicht.
Sänger erteilt der Einrichtung einer neuen europäischen Ratingagentur eine klare Absage. Er stellt ebenso in Frage, ob eine „Zerschlagung“ der US-Agenturen die richtige Maßnahme wäre; die Zerschlagungsdiskussion werde ja auch bei den großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften geführt. Es müsse vielmehr ein Rechtsrahmen geschaffen werden, um mehr Wettbewerb zu erzeugen.
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Im Länderrating zählen Fakten
Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2010
Der Grundansatz des Ratings von Ländern hat sich über zwei Jahrzehnte bewährt und konnte entsprechend bei der Feri EuroRating Services AG fortgeführt werden. Dies machte Dr. Tobias Schmidt im Rahmen seines Vortrags „Länderratings: Politische Hoffnung versus wirtschaftliche Realität“ auf der Tagung „Europäische Ratingagentur: Was hat der Mittelstand davon?“ der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung klar (http://www.freiheit.org/). Dr. Tobias Schmidt ist Vorstand der Feri EuroRating Services AG, Bad Homburg (http://www.feri.de/).
Die aktuelle Wirtschaftslage wird analysiert und in eine Länderprognose überführt. Das quantitative Ergebnis wird anhand der qualitativen Beurteilung, der Einschätzung des Ratinganalysten, überarbeitet und in ein vorläufiges Rating überführt. Erst das Ratingkomitee entscheidet dann über das festzusetzende Rating.
Das Länderrating der Feri stützt sich auf die Analyse ökonomischer und struktureller Entwicklungen in 60 Ländern. Detaillierte Prognosen mit vierteljährlichen bzw. jährlichen Daten und Beurteilung der staatlichen Kreditwürdigkeit sind die wichtigsten Inhalte. Das Modellsystem geht von den USA aus, führt über die Europäische Währungsunion und Japan, den übrigen Industrieländern, großen Schwellenländern und übrigen Entwicklungsländern zu Aussagen über Welthandel, Rohstoffpreise, Wechselkurse, regionale Aggregate usw.
Indikatorauswahl, Bestimmung der Gewichte, Bestimmung der Zeitperiode und –gewichte, Standardisierung der Indikatoren und die Aufteilung des Gesamtindikators auf 11 Ratingklassen bestimmen die wesentlichen Schritte des Ratingverfahrens. „Wir sind sehr auf der Zahlenebene unterwegs“, sagt Schmidt und bringt seine Skepsis zum Ausdruck, dass Gespräche von Ratinganalysten mit Regierungsvertretern die Treffsicherheit ihrer Urteile verbessern würden.
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D&B wirbt mit 170 Mio. Unternehmensprofilen
Von Dr. Oliver Everling | 14.Oktober 2010
Seit September 2010 bietet der Wirtschaftsinformationsdienst D&B Deutschland Zugriff auf weltweit 170 Mio. Unternehmensprofile. Damit konnte D&B im letzten Halbjahr die Zahl der Unternehmen auf der D&B Datenbank um zehn Millionen Einträge steigern. „Insbesondere in China und Indien, aber auch in Russland und den Ländern Osteuropas haben wir bei der Zahl der erfassten Unternehmen deutlich zugelegt“, erläutert D&B Geschäftsführer Thomas Dold. „Mit diesen Informationen erleichtern wir deutschen Unternehmen das Risikomanagement, denn in kaum einem anderen Land sind Unternehmen so exportorientiert und damit international tätig wie in Deutschland.“ Über das D&B Worldwide Network sammeln D&B Mitarbeiter in allen Regionen der Welt Daten über Unternehmen – automatisiert oder auch durch Recherchen direkt vor Ort.
Unternehmen benötigen verlässliche Informationen über Handelspartner und Märkte, das hat nicht zuletzt die Wirtschaftskrise gezeigt. D&B sammelt Unternehmensinformationen in über 200 Ländern. Beispiel China: Auf der D&B Datenbank stieg die Anzahl der verzeichneten Unternehmen in China um 42,12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Rahmen des Risikomanagements können Unternehmer mithilfe der D&B Lösungen Risiken abschätzen und Handlungen für ihre Geschäftstätigkeiten ableiten. In den letzten Jahren verstärkte sich Chinas Rolle als Motor der globalen Wirtschaft weiter. Genauso müssen Unternehmen künftig die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und deren Einfluss auf die Weltwirtschaft beachten. Denn schon Anfang der 2020er-Jahre könnte China die größte Wirtschaft der Welt werden. Mit dieser Marktmacht gestaltet China den internationalen Handel neu. Hierauf müssen sich deutsche Unternehmer einstellen und auch ihr Risikomanagement dementsprechend ausrichten.
In Osteuropa, insbesondere in Rumänien und Bulgarien, erfasste D&B in den letzten Monaten weitere Unternehmen, um hier der Nachfrage deutscher Unternehmen nach Informationen über Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten zu entsprechen. Unternehmer mit internationalen Handelsbeziehungen legen aktuell besonderes Augenmerk auf Osteuropa. Denn durch die vernetzten Beschaffungsketten in Europa leiden zentral- und osteuropäische Länder und die dortigen Unternehmen unter den Auswirkungen der Krise. Einige Staaten sehen sich ähnlichen Problemen wie Griechenland ausgesetzt: schwache Wettbewerbsfähigkeit im Export, steigende Arbeitslosigkeit und hohe Schuldenlast. Besonders Ungarn, Lettland und Rumänien gehören zu den Ländern mit einem hohen Risiko. Außerdem werden von D&B im Rahmen von Länderrisikoberichten politische und wirtschaftliche Verhältnisse in über 130 Ländern analysiert. Mithilfe dieser Informationen können Unternehmen ein konsequentes Risikomanagement aufbauen, um Ausfälle von Partnern, Kunden oder Lieferanten im In- und Ausland frühzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren zu können.
Die Zahlungsmoral ist ein Frühindikator für drohende Insolvenz. Um hier solide Informationen bereitzustellen, wertet D&B pro Jahr im DunTrade® Programm weltweit 20 Mrd. Rechnungen von Unternehmen aus. Allein in Deutschland laufen 600 Mio. Rechnungen durch die Analyse und zeigen wie pünktlich Firmen bezahlen. In gleichem Maße, wie Unternehmen weltweit tätig sind, so sind sie auch weltweit verflochten. Risikoeinschätzungen können sich ändern, wenn man Anteilseigner, Mutter-, Schwester- oder Tochtergesellschaft mit betrachtet. Auch diese Informationen sind in der D&B Datenbank verfügbar.
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Gartenbau-Versicherung weiter mit A++ Assekurata-Rating
Von Dr. Oliver Everling | 13.Oktober 2010
Die Gartenbau-Versicherung hat sich in 2010 zum zehnten Mal in Folge dem Assekurata-Ratingprozess gestellt. Im Ergebnis bescheinigt Assekurata der Gartenbau-Versicherung erneut eine exzellente Unternehmensqualität (A++).
Insgesamt erzielt die Gartenbau Versicherung im Ergebnisverlauf dauerhaft hohe versicherungstechnische Erträge. Im fünfjährigen Durchschnitt beläuft sich die versicherungstechnische Ergebnisquote feR (vor Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung) bei 12,92 %. Assekurata sieht auch künftig bei der Gartenbau Versicherung positive Rahmenbedingungen für die Entwicklung der versicherungstechnischen Ertragslage. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem die langjährige Erfahrung im relevanten Geschäftsfeld sowie die gewachsenen Branchen- und Tarifierungskenntnisse. Zudem orientiert sich die laufende Preisentwicklung innerhalb der Produkte der Gartenbau Versicherung zunehmend an festgelegten Indizes, berichtet die Ratingagentur aus Köln: „Ebenso profitiert die Gesellschaft von der wirksamen Rückversicherungsgestaltung sowie der zunehmenden regionalen Diversifizierung in den europäischen Teilmärkten.“
Insbesondere in Frankreich und Italien verfügt die Gartenbau-Versicherung über weitreichende Möglichkeiten, um ihre Geschäftstätigkeit weiter auszudehnen. In den Niederlanden hat sich das Geschäft zuletzt vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen zwar leicht rückläufig entwickelt, gleichwohl kann das Unternehmen nach den vorläufigen internen Zahlen für 2010 bereits wieder positive Wachstumsraten ausweisen. Nach Auffassung von Assekurata ist diese Entwicklung Beleg für das berufsständische Know-how sowie die hohe Reputation, die die Gartenbau-Versicherung in diesem Markt in einer vergleichsweise kurzen Zeit aufbauen konnte. In 2009 wachsen die gebuchten Bruttoprämien um 2,0 Mio. € beziehungsweise 3,57 % auf 58,1 Mio. €. Damit bewegt sich das Prämienwachstum nach Auffassung von Assekurata weiterhin auf einem hohen Niveau.
Mit 60,65 % der gebuchten Prämie feR weist die Gartenbau-Versicherung insgesamt auch eine hohe Sicherheitsmittelausstattung auf. Insbesondere das Eigenkapital wurde in der Vergangenheit sukzessive gestärkt und begleitete damit angemessen das starke Wachstum der Gesellschaft. Gleichzeitig zeigt sich hier zuletzt eine rückläufige Entwicklung. Die Eigenkapitalquote sinkt von 45,65 % auf 37,86 %. Auslöser hierfür ist allerdings primär eine Versicherungssteuernachforderung infolge einer veränderten Rechtsauffassung der Finanzbehörden. Diese Nachforderung hat die Gartenbau-Versicherung vollständig aus dem Eigenkapital getragen, was nach Auffassung von Assekurata ein Beleg für die hohe Risikotragfähigkeit des Unternehmens ist. Diese Einschätzung bestätigt die Kennzahl zur aufsichtsrechtlichen Solvabilität. Entsprechend der BaFin-Definition bewegt sich der Solvabilitätsdeckungsgrad bei der Gartenbau-Versicherung mit 219,30 % auf einem exzellenten Niveau.
Im Vergleich zum Durchschnitt der von Assekurata untersuchten Gesellschaften fallen sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Kundenbindung bei der Gartenbau-Versicherung weit überdurchschnittlich aus. Einen wesentlichen Aspekt erkennt Assekurata darin, dass sämtliche Mitarbeiter des Innen- wie auch Außendienstes im betriebenen Kundensegment über qualifizierte Fach- und Branchenkenntnisse verfügen. In nahezu allen Unternehmensbereichen ist damit ein hohes Know-how im Hinblick auf die spezifische Situation der Gartenbauproduktionsbetriebe sichergestellt. Assekurata: „Dies honorieren die Kunden. Insgesamt vertrauen 93,7 % der Kunden ihrem Versicherungsvermittler voll und ganz beziehungsweise weitgehend. In der Vergleichsgruppe der von Assekurata untersuchten Gesellschaften bewegt sich das Vertrauen der Befragten in ihren Vermittler bei 89,2 %.“
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Erfahrungsaustausch und Weiterbildung im BdRA
Von Dr. Oliver Everling | 13.Oktober 2010
Dr. Michael Vogelsang, Chefvolkswirt des BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. referiert anlässlich der Mitgliederversammlung des BdRA in Mainz am 12. November 2010 über das Thema: „Basel II und Basel III und die Auswirkungen auf den Mittelstand“. Herr Ricardo Schneider von der DATEV eG, Nürnberg, spricht über „Das neue DATEV Rating- bzw. Unternehmensanalyse-System für den europäischen Markt – DATEV Quick Company Check.
Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung werden traditionell nicht nur die satzungsgemäßen Regularien des Verbands behandelt und aktuelle Themen durch Fachreferenten vorgetragen. Vielmehr findet sich auch Zeit für einen informellen Gedankenaustausch im Kollegenkreis außerhalb des Tagesgeschäftes.
Die permanente Fort- und Weiterbildung der Mitglieder des BdRA ist darüber hinaus ein originäres Anliegen des Verbandes. Um die Weiterbildung zu systematisieren und transparent zu machen, hat der BdRA in Kooperation mit dem akkreditierten Bildungsträger RaFIn – Rating & Finance Institute GmbH eine Weiterbildungskonzeption entwickelt.
In einzelnen Bausteinen sollen ein breites Spektrum rund um den Themenbereich Rating behandelt und Spezialwissen aufgebaut werden. Nach Abschluss einer jeweils eintägigen Veranstaltung, erhalten die Teilnehmer je Seminar eine Teilnahmebestätigung.
Auf der Internetseite des BdRA „Mitgliederpräsentation“ wird der erfolgreiche Besuch der Veranstaltungen vermerkt, so dass das Mitglied zum einen nachweist, dass es regelmäßig an Weiterbildungsveranstaltungen teilnimmt und sein Wissen aktualisiert und zum andern wird das von ihm erworbene Spezialwissen dokumentiert.
Eine erste Veranstaltung widmet sich dem Themenkomplex: „Unternehmensbewertung und Rating“ und wird, bei entsprechender Teilnehmerzahl, am Vortag der Mitgliederversammlung, am Donnerstag, 11. November 2010, ebenfalls in Mainz, stattfinden.
Ein Grundpfeiler für die unterschiedlichsten betriebswirtschaftlichen Fragestellungen ist die korrekte Einschätzung des Ratings (der Insolvenzwahrscheinlichkeit) eines Unternehmens. Gerade in jüngster Zeit wurde dem Einfluss des Ratings auf den Unternehmenswert mehr Aufmerksamkeit zuteil. In der Praxis der Unternehmensbewertung wird heute noch immer im Regelfall von einer unendlichen Lebensdauer der zu bewertenden Unternehmen ausgegangen. Da in der Realität Unternehmen jedoch insolvent werden können, wird so der Barwert bei den zukünftigen (unsicheren) Cash-Flows des Unternehmens überschätzt.
Eine adäquate Bewertung von Unternehmen erfordert eine Prognose der zukünftigen Insolvenzwahrscheinlichkeit und dies führt zur Notwendigkeit, Bewertungs- und Ratingkompetenz zu verbinden. Da die Rating-Spezialisten des BdRA mit diesem know how Wirtschaftsprüfer und andere Bewertungsspezialisten bei der Erstellung von Bewertungsgutachten unterstützen können, hat sich der BdRA für den Themenkomplex „Unternehmensbewertung und Rating“ als ersten Baustein des zukünftigen Weiterbildungsangebots entschieden. Als Referent konnte Dr. Werner Gleißner, Vorstand der FutureValue Group AG, gewonnen werden.
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Commerz Real mit stolzem Scope-Rating
Von Dr. Oliver Everling | 13.Oktober 2010
Das Scope-Rating für Emissions- und Managementgesellschaften von Geschlossenen Fonds gibt der Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH erneut die Gesamtnote AA (sehr hohe Qualität) für ihre Managementqualität.
Das Segment Immobilienfonds wird dabei mit AA+ besonders gut gewertet, den Bereichen Schiffsfonds und Energiefonds mit AA eine sehr hohe Qualität bescheinigt. Die Energiefonds wurden von Scope erstmals in die Bewertung aufgenommen, in den Bereichen Immobilien und Schiffe konnte die Ratings gegenüber 2008 verbessert werden. Damit zählt Scope die CFB zu den bestgemanagten Fondsgesellschaften für Geschlossene Fonds.
2009 kann die Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbh (CFB) 175 realisierte Geschlossene Fonds mit einem Investitionsvolumen von umgerechnet rund 12,7 Milliarden Euro in ihrer Leistungsbilanz darstellen. Diese wurde fristgemäß zum 30. September 2010 nach den Leitlinien des VGF Verband Geschlossene Fonds e. V. veröffentlicht und kann unter www.leistungsbilanzportal.de abgerufen werden.
Für rund 73.000 Kunden mit über 136.000 Beteiligungen betreut die CFB Eigenkapital in Höhe von umgerechnet über 5,0 Milliarden Euro. „Die Mehrfachzeichnungen zeigen das Vertrauen der CFB-Anleger darin, ihr Anlagenportfolio durch die Investition in Sachwerte krisensicher zu machen“, heißt es dazu von der Commerz Real.
Das Ergebnis des Soll-Ist-Vergleichs zwischen den prospektierten und den tatsächlich erzielten Ausschüttungen zeigt: 92 Prozent aller laufenden CFB-Fonds liegen über bzw. in Höhe der prognostizierten, über die jeweilige Fondslaufzeit einschließlich 2009 kumulierten Werte. Dabei wurde die übliche Toleranzgrenze von plus/minus fünf Prozent berücksichtigt.
„Das gute Ergebnis der Leistungsbilanz in allen Assetklassen bestätigt unsere Fondskonzeptionen, die auf Qualität und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind“, sagt Erich Seeger, im Vorstand der Commerz Real AG für den Fondsvertrieb und die Konzeption Geschlossener Fonds zuständig. Die CFB hat ihre Produktpalette mit den Immobilienfonds im In-und Ausland und den Schiffsfonds im Jahr 2009 um Solarfonds erweitert.
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Risiko unter dem Vier-Augen-Prinzip
Von Dr. Oliver Everling | 8.Oktober 2010
Anlageberater dürfen ihren Kunden nur Anlageprodukte vermitteln, die auf deren individuelles Risikoprofil zugeschnitten sind. Das hat der Bundesgerichtshof vor kurzem in einem Grundsatzurteil entschieden (BGH, Urteil vom 8. 7. 2010 – Az.: III ZR 249/ 09). Risikoprofiling ist daher für jede Anlageberatung von elementarer Bedeutung. Mit dem Urteil hat der dritte Senat des Bundesgerichtshofs die Stellung von Anlegern erneut gestärkt. Im konkreten Fall pries ein Berater einen geschlossenen Fonds als sicheres Investment an, der Verkaufsprospekt dagegen nannte das Risiko des Totalverlusts.
In diesem Kontext stellte die eigentümergeführte Vermögensverwaltung der CIS Asset Management GmbH (http://www.cisamag.com/) erst kürzlich mit dem „Vier-Augen-Prinzip, für mehr Sicherheit“ eine Beratungsalternative zum Schutz des Anlegers vor. Die CIS sieht sich damit als den ersten Vermögensverwalter Deutschlands, der die häufigsten Arten fehlerhafter Anlageberatung bereits im Vorfeld bekämpft. In der Praxis heißt dies laut Herbert Schmitt, Bereichsleiter Private Banking der CIS Asset Management GmbH: „Strikte Trennung zwischen der auf die Rendite fokussierten wirtschaftlichen Beratung und der speziell auf das Risiko ausgerichtete rechtliche Beratung.“
Während sich die wirtschaftliche Beratung mit Aspekten der Produktrendite, den Anlagekosten und der Transparenz der Investmentstrategie beschäftigt und wie bisher vom Vermögensverwalter selbst durchgeführt wird, untersucht zusätzlich eine Anwaltskanzlei nach dem Prüfsystem Assets Legal Control (ALC) unabhängig davon die Rechtsrisiken des Wertpapiers auf Grundlage des Verkaufsprospektes. Dabei stehen das maximale Verlustpotenzial, die Flexibilität der Handelbarkeit des Produkts und die Einhaltung der allgemeinen Transparenz im Zentrum der Untersuchung.
„Gerade in Zeiten in denen viele Anleger das Vertrauen in eine faire und objektive Beratung verloren haben, ist es an der Zeit einen neuen Weg in der Kundenberatung einzuschlagen“, so Herbert Schmitt. Im Fokus stehen daher vermehrt Beratungsansätze, in denen das Sicherheitsbedürfnis des Kunden in der Praxis Anwendung findet. Verloren gegangenes Vertrauen kann so Schritt für Schritt zurückgewonnen werden.
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Zweiteilung am Covered-Bond-Markt
Von Dr. Oliver Everling | 6.Oktober 2010
Neuemissionen und Aufstockungen im Volumen von knapp 26 Mrd. Euro im September und ein aktiver Start des Oktobers haben das bisher erreichte jährliche Volumen an neuen gedeckten Papieren auf mittlerweile knapp über 155 Mrd. Euro getrieben (berücksichtigt sind hierbei sämtliche Emissionen ab einem Volumen von 500 Mio. Euro). Mit einem 16 %igen Anteil hat Spanien die Nase am Primärmarkt vorn, gefolgt von den strukturierten französischen Covered Bonds mit einem Anteil von 14 %. Die Anteile deutscher gedeckter Bonds liegen mit 6 % für Hypothekenpfandbriefe und 9 % für Öffentliche Pfandbriefe eher im Mittelfeld, berichtet die DZ BANK, und deutsche Emittenten haben in den zurückliegenden Monaten eher auf kleinvolumige Anleihen zurückgegriffen.
„Der Primärmarkt ist nach wie vor aufgrund der fehlenden Liquidität im Sekundärhandel aktuell fast die einzige Möglichkeit für Investoren, Neuengagements einzugehen. Denn am Sekundärmarkt bleibt die Lage unverändert,“ sagt Sebastian Sachs vom DZ BANK Research, „sie hat sich sogar eher in den vergangenen Wochen noch leicht verschlechtert. Besorgniserregend finden wir vor allem, dass die teils generösen Aufschläge, die am Primärmarkt gezahlt werden (vor allem von spanischen Emittenten), nicht mehr dazu führen, dass sich die entsprechenden Bonds in den ersten Handelstagen merklich einengen. Vielmehr war jüngst zu beobachten, dass sich die Spreads der bereits ausstehenden Bonds in Richtung der Primärmarktniveaus bewegen – von den Neuemissionen geht folglich eine eher negative Wirkung auf das generelle Spreadniveau aus.“
Liquidität wird hingegen nicht generiert. „Es muss unserer Einschätzung nach also befürchtet werden, dass sich die aus Emittentensicht teils sehr teuren Niveaus, auf denen die neuen gedeckten Bonds auf den Markt kommen, zumindest kurz-, aber wohl auch mittelfristig nicht verbilligen werden. Wie sich dies auf die Bereitschaft, neue Covered Bonds zu begeben, auswirken wird, bleibt abzuwarten. Für Investoren bedeutet dies jedoch, dass Neuemissionen, sofern an die pünktliche Zahlung von Zinsen und Nennwert geglaubt wird, unter Carry-Gesichtspunkten sogar noch attraktiver werden.“
„Das uneinheitliche – und im Bezug auf die Unterscheidung von Primär- und Sekundärmarkt sogar zweigeteilte – Bild, das der Covered-Bond-Markt uns nun schon seit Monaten bietet, bleibt uns also noch mindestens eine Weile erhalten“, urteilt Sebastian Sachs.
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