Leasing-Forum 2010

Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010

„Wachstum braucht Investitionen“, betonte kürzlich das ifo Institut für Wirtschaftsforschung (http://www.cesifo-group.de/). Die Leasingbranche als Investitionsmotor der deutschen Wirtschaft spielt dabei eine entscheidende Rolle. Jährlich investieren die Leasingunternehmen 42 Milliarden Euro in Fahrzeuge, Maschinen, Computer oder Immobilien. Zum Nutzerkreis zählen sowohl Mittelständler als auch internationale Konzerne.

Demgegenüber befindet sich die Leasing-Wirtschaft im Umbruch: Die drastische Verschlechterung der Refinanzierungsbedingungen nicht nur für Leasing-Unternehmen, die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform sowie die geplanten Änderungen der internationalen Bilanzierungsrichtlinien erschweren für viele Anbieter die Daseinsbedingungen.

Dabei muss Leasing gerade jetzt seiner Aufgabe als alternative Finanzierungsquelle für Investitionen verstärkt nachkommen. Der Mittelstand braucht Geld, die Zurückhaltung der Banken wird beklagt. Welche Konsequenzen haben diese Bedingungen für Wettbewerbssituation und Angebot? Was unterscheidet Leasinganbieter von Banken und damit Leasing vom klassischen Bankkredit? Und wie können Hersteller oder Händler von Industriegütern Leasing als Absatzinstrument einsetzen? Politik, Finanzaufsicht, (Vertriebs-)Partner und vor allem Kunden müssen den Nutzen von Leasing nicht nur begreifen, sie müssen ihn wollen!

„Darüber wollen wir reden und diskutieren“, sagt Philipp Otto von der Verlagsgruppe Fritz Knapp / Helmut Richardi und lädt zum „Leasing-Forum 2010″ am 7. Juli 2010 im Hilton Frankfurt ein: „Herausforderung Leasing – gefangen zwischen Regulierung und Markt“. Top-Referenten sind u. a. Hans-Michael Heitmüller, Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Leasing AG, Bad Homburg v.d. Höhe, Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstands, Kreissparkasse Köln, Köln, und Marijan Nemet, Partner / Wirtschaftsprüfer / Financial Service Industry (FSI), Deloitte & Touche GmbH, Frankfurt am Main.

http://www.kreditwesen.de/media/veranstaltung/2010/May/04/Leasing-Forum_Prospekt_2010.pdf

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Roland Berger Strategy Consultants gewinnen Dr. Markus Krall

Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010

Roland Berger Strategy Consultants stellen 20 erfahrene Experten im Bereich Financial Services ein, darunter sechs Partner, drei davon in Deutschland. Das Kompetenzzentrum Financial Services zählt heute mit rund 25 Partnern und 200 Beratern zu den am stärksten wachsenden Bereichen der weltweit führenden Strategieberatung europäischen Ursprungs. „Infolge der Finanzkrise hat sich die Regulierung im Finanzsektor verschärft“, sagt Dr. Udo Bröskamp, Leiter des globalen Competence Centers Financial Services bei Roland Berger. „Das Geschäftsumfeld für Banken und Versicherungen ändert sich radikal.“ Diesem Wandel begegnen die Strategen unter anderem mit einer Erweiterung ihres Expertenteams und der Stärkung ihrer Kompetenzen im Risikomanagement und in der Beratung für die Versicherungsbranche.

16 Spezialisten kommen von der schwerpunktmäßig in Deutschland, Österreich und dem mittleren Osten tätigen Unternehmensberatung KDB Krall Demmel Business Consulting GmbH zu Roland Berger Strategy Consultants. Die auf Risikomanagement spezialisierten Experten ergänzen das Roland Berger-Team Financial Services an den Standorten Frankfurt, Hamburg, München, Zürich, Wien und in Manama/Bahrain.

Die Führungsriege von KDB verfügt über langjährige Erfahrung in der strategischen Beratung von multinationalen Finanzinstitutionen, Investoren, Regulatoren und anderen Teilnehmern des internationalen Finanzmarktes. Dr. Markus Krall und Dr. Roland Demmel bereichern den Partnerkreis in Deutschland: KDB-Gründungspartner und -Geschäftsführer Dr. Markus Krall begann seine Karriere bei der Allianz AG in München, bevor er in die Strategieberatung wechselte und unter anderem als Senior Partner bei McKinsey arbeitete. Vor der Gründung von KDB war der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Chief Risk Officer und Mitglied des Vorstandes bei Converium Rückversicherung in Zürich. Dr. Roland Demmel ist ebenfalls Gründungspartner und Geschäftsführer von KDB. Der Wirtschaftsingenieur und Dr. der Staatswissenschaften kann auf elf Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie zurückblicken, davon zehn als Berater (vor KDB etwa als Partner bei KPMG Advisory). KDB-Partner Dr. Dietrich Matthes wird neuer Partner am Standort Manama, Bahrain, Walter Mussil in Wien.

„Wir freuen uns, mit unseren neuen Kollegen unser Kompetenzzentrum Financial Services weiter zu stärken und vor allem den für unsere Klienten immer wichtigeren Bereich Risikomanagement auszubauen“, sagt Dr. Martin Wittig, Mitglied des weltweiten Executive Committee sowie CFO von Roland Berger Strategy Consultants. „Wir vertreten das gleiche Verständnis, den gleichen Stil und den gleichen Ansatz von Strategieberatung, um den größtmöglichen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen“.

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CAM erfüllt MaDiC des VfCM

Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010

Als Reaktion auf die aktuelle Bundesdatenschutznovelle hat der Verein für Credit Management (VfCM e.V., http://www.credit-manager.de/) die „Mindestanforderungen an den Datenschutz im Credit Management (MaDiC)“ definiert. Der Credit Application Manager (CAM), eine Kreditmanagement-Software der Prof. Schumann GmbH (http://www.prof-schumann.de/) erfüllt gemäß einer Pressemitteilung des Hauses die Anforderungen, die darin an eine technische Lösung gestellt werden.

Es gibt zwei Pole, zwischen denen sich der Datenschutz im Credit Management bewegt, schreiben die Experten von der Prof. Schumann GmbH: Der Schutz der Persönlichkeitsrechte, die durch eine Kreditwürdigkeitsprüfung berührt sind, auf der einen und der Schutz der berechtigten Interessen eines Unternehmens auf der anderen Seite. Die ab dem 1. April in Kraft getretenen Änderungen am Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) haben die Absicht, die Persönlichkeitsrechte besser zu schützen und das Informationsrecht der Betroffenen zu stärken. Die MaDiC des VfCM sollen Unternehmen als Leitfaden dienen, ihre bisherigen Kreditprozesse kritisch zu überprüfen.

Viele der formulierten Mindestanforderungen lassen sich durch reine Organisationsanweisungen regeln, so z. B. die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten. Weitere Anforderungen betreffen aber auch eine IT-Unterstützung der Prozesse. Eine gute Software wie CAM kann diese neuen Anforderungen automatisch berücksichtigen. So werden alle Schritte der Datenübertragung und Beurteilung lückenlos dokumentiert und sind über eine Historie jederzeit einseh- und nachvollziehbar. Auch den Vertraulichkeits-Regelungen wird in CAM selbstverständlich durch eine verschlüsselte Übertragung und ein genau definiertes Zugriffs- und Berechtigungskonzept entsprochen. Weiterentwicklungen, die für die Datenübertragung an Zahlungserfahrungspools notwendig waren, wurden bereits allen Kunden der Prof. Schumann GmbH kostenfrei zur Verfügung gestellt.

„Es ist uns wichtig, unseren Kunden eine leistungsfähige Software zur Verfügung zu stellen, die ihrem Anspruch gerecht wird, die Prozesse im Kreditmanagement zu optimieren. Dass die Software dabei konform zu den gesetzlichen Regelungen ist, ist eigentlich selbstverständlich. Viel wichtiger ist uns dabei der Aspekt der Nutzerfreundlichkeit. Die Software muss sich an den Nutzer anpassen und nicht umgekehrt. Unsere Software soll die Arbeit erleichtern und muss daher mit Veränderungen mitgehen.“, führt Dr. Martina Städtler-Schumann, Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH, aus. Und sie ergänzt: „Außerdem stehen wir mit unserem Beraterteam selbstverständlich auch für die Umsetzung der Organisationsanweisungen zur Verfügung.“

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RATING EVIDENCE ist qualifizierter Anleger

Von Dr. Oliver Everling | 27.Mai 2010

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestätigt die Eintragung der RATING EVIDENCE GmbH (http://www.rating-evidence.com/) in das Register für qualifizierte Anleger gemäß § 27 WpPG. Damit entspricht sie dem Antrag der Gesellschaft auf Registrierung als qualifizierter Anleger im Sinne des § 2 Nr. 6 d) und Nr. 7 i.V.m. § 27 WpPG. Die Eintragung erfolgte zum 27. Mai 2010 und gilt für die Dauer eines Jahres.

Die BaFin weist darauf hin, dass der RATING EVIDENCE GmbH mit Eintragung als qualifiziertem Anleger Wertpapiere gemäß § 3 Abs. 2 Nr. 1 WpPG uneingeschränkt prospektfrei angeboten werden können. Solche Angebote werden von der BaFin weder auf Seriosität noch auf Bonität geprüft (http://www.bafin.de).

Die im Rahmen der Antragstellung gemachten Angaben werden durch die BaFin verarbeitet. Die im Anlegerregister eingetragenen Daten können bis zu ihrer Löschung von einem Emittenten eingesehen werden, wenn dieser glaubhaft macht, dass die Einsichtnahme erforderlich ist, um sicherzustellen, dass das Angebot nur qualifizierten Anlegern unterbreitet wird.

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Ratingforderungen aus der Friedrich-Ebert-Stiftung

Von Dr. Oliver Everling | 27.Mai 2010

Der Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung zieht Lehren aus der Finanzmarktkrise. Harald Noack und Karl-Peter Schackmann-Fallis bringen diese auch in Bezug auf die Ratingagenturen zu Papier (ISBN: 978-3-86872-329-8): Die Ratingagenturen haben wesentlich zum Boom im Subprime-Verbriefungsmarkt und damit letztlich auch zur US-Immobilienpreisblase beigetragen. Über Jahre hinweg haben sie die Risiken der verbrieften Positionen als viel zu niedrig eingestuft. Dies war nicht nur Resultat ungeeigneter Bewertungsmodelle, sondern auch verzerrter Anreize: Von günstigen Ratingurteilen haben die Agenturen mehr profi tiert als von ungünstigen.

Bedenklich ist nach dem Thesenpapier der Permanenten Arbeitsgruppe Finanzpolitik, Steuern, Haushalt und Finanzmärkte des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung zudem die Tatsache, dass die oligopolistische Marktstruktur zu einer Synchronisierung der Risikoeinschätzung durch wenige Akteure geführt hat. Hierbei besteht nicht nur die Gefahr, dass wegen fehlender Pluralität der Risikoeinschätzung herdenartige Entwicklungen provoziert werden, sondern auch, dass Marktmissbrauch nicht auszuschließen ist.

Zukünftig müssen die Ratingagenturen wegen ihrer hohen Bedeutung für die Stabilität der Finanzmärkte einer wirksamen Aufsicht unterzogen werden, so die Forderung des Managerkreises: „Mit gesetzgeberischen Maßnahmen zur Regulierung der Ratingagenturen, die Mitte 2009 vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat verabschiedet wurden und Ende des Jahres in Kraft treten werden, ist der erste Schritt auf europäischer Ebene getan. Es bleibt abzuwarten, ob die mit der Verordnung verfolgten Ziele erreicht werden.“

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Wechsel im Vorstand der DVFA

Von Dr. Oliver Everling | 27.Mai 2010

Die DVFA-Mitgliederversammlung wählte am 26. Mai 2010 Stefan Bielmeier, DZ BANK AG (ab 28. Juni 2010), Guido Hoymann, CEFA, B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA und Michael Schmidt, CFA, Union Investment Privatfonds GmbH zu neuen Vorständen des DVFA e.V. Die amtierenden Vorstände Fritz H. Rau (Vorsitzender), Dr. Peter Merk, Landesbank Baden-Württemberg (stellvertretender Vorsitzender), Andreas Heinrichs, Vontobel AG (Schriftführer), Frank Klein, DB Advisors (Schatzmeister), Ingo Ralf Mainert, RCM/Allianz Global Investors KAG und Gunnar Miller, RCM/Allianz Global Investors KAG, wurden von der Mitgliederversammlung wiedergewählt.

Winfried Becker stand nach 8-jähriger Vorstandstätigkeit, Klaus Holschuh nach 6-jähriger Vorstandstätigkeit sowie Ernst-Ludwig Drayß nach 4-jähriger Vorstandstätigkeit auf eigenen Wunsch für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Sie sind aus dem Vorstand des DVFA e.V. ausgeschieden. Auf Holschuh folgt in der DZ BANK Bielmeier.

Stefan Bielmeier trat nach Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre im Dezember 1996 in die Deutsche Bank AG ein. Sein Aufgabengebiet umfasste zunächst hauptsächlich die Erstellung von ökonometrischen Prognosemodellen für Zinsen, Renditen und Wechselkurse sowie die Prognose und Analyse von Wirtschaftsindikatoren. Später übernahm er die Verantwortung für die Analyse der europäischen und deutschen Volkswirtschaft sowie für die Prognosen der wirtschaftlichen Indikatoren. Daneben wirkte er mit bei der Erstellung der Prognosen für die EZB-Zinspolitik und die Rentenmarktentwicklung. Seit Januar 2006 war er für das Economic Research innerhalb von Global Markets in Deutschland verantwortlich und seit Januar 2009 umfasste seine Verantwortlichkeit auch die Bereiche Asset Allocation und Aktienstrategie. Zum 28. Juni 2010 tritt er in die DZ Bank AG ein und übernimmt die Leitung des Bereichs Research und Volkswirtschaft.

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Staatspapiere ohne Qualitätsgarantie

Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2010

Die wachsende Sorge über die Entwicklungen in der Eurozone beherrscht die Untersuchungsergebnisse von Fitch Ratings bei europäischen Investoren in Rentenpapieren. Dies geht aus den Ergebnissen der vierteljährlichen Befragung hervor, die im April durchgeführt wurde (http://www.fitchratings.com/).

Monica Insoll, Managing Director in Fitch’s Credit Market Research Group, stellt fest, dass Investoren Gefahren bei öffentlichen Emittenten sehen. Der Anteil der Anleger, die signifikante Verschlechterungen der Bonität erwartet, habe sich gegenüber dem vorhergehenden Quartal auf 19 % verdoppelt. Auch die Erwartungen bezüglich der Finanzinstitutionen habe sich weiter verschlechtert, zum Teil aufgrund des Einflusses der neuen Regulierungsmaßnahmen bei Instituten des Finanzsektors.

Für Staatspapiere befürchten die Investoren anhaltende und wachsende Schwierigkeiten der Refinanzierung, der Substitution fälliger Papiere durch ähnlich zinsgünstige Fazilitäten. Die Regierungen würden mit steigenden Zinsforderungen konfrontiert und verbreiteten Befürchtungen um Ausfälle bei Staaten.

Der Pessimismus bezüglich der Qualität von Staatspapieren kontrastiere mit dem eher enthusiastischen Ausblick für andere Vermögensklassen, insbesondere auch Unternehmensanleihen, und für Emittenten aus Entwicklungsländern. Zu beachten seien aber die Ansteckungseffekte aus dem Sektor der Staatspapiere.

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Coface mit risikoadäquaterer Preisfindung

Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2010

Trotz der schweren Wirtschaftskrise hat Coface Deutschland 2009 mit einem Plus abgeschlossen (http://www.coface.de/). Unter dem Strich standen vor Steuern 14,8 Millionen Euro und netto 13,3 Millionen Euro am Ende eines weltweit schweren Wirtschaftsjahres. 2008 hatte Coface Deutschland vor Steuern 33,5 Millionen und als Jahresüberschuss 16,9 Millionen Euro ausgewiesen. Die Nachfrage nach Lösungen im Forderungsmanagement insgesamt zog in der Krise stark an. So stieg der Gesamtumsatz von Coface Deutschland inklusive Kreditversicherung, Factoring, Inkasso und Bonitätsinformationen um 8,8 Prozent auf 401,6 Millionen Euro.

Bei der Coface Holding in Paris, zu der Coface Deutschland gehört, summierten sich die hohen Schadenleistungen aus der Kreditversicherung vieler Länder zu einem operativen Minus in Höhe von 249 Millionen Euro. Das Nettoergebnis war mit 163 Millionen im Minus. 2008 hatte Coface 43 Millionen Euro operativen und 41 Millionen Euro Netto-Gewinn erzielt. Im ersten Quartal 2010 drehte die Gewinnsituation wieder ins Plus. Für alle Gesellschaften weltweit konsolidiert, wies Coface nach dem ersten Quartal wieder 24 Millionen Euro operativen und 15 Millionen Euro Netto-Gewinn aus. Alle Coface-Gesellschaften zusammen machten 2009 einen Umsatz von 1,563 Milliarden Euro, 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch Coface Deutschland hat 2009 viel Geld zuschießen müssen, so der Bericht der Gesellschaft aus Mainz. Über 200 Millionen Euro zahlte das Unternehmen an die Kunden aus der Kreditversicherung aus, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (94 Millionen). „Wir reden hier von einer Summe, die wir nicht in den Sand gesetzt, sondern mit der wir unsere Kunden in der Krise begleitet haben“, verdeutlichte Vorstandsvorsitzender Franz J. Michel. Mit einer Kreditversicherung können sich Unternehmen gegen das Risiko absichern, dass ihre Kunden nicht bezahlen. Dass Coface Deutschland trotz der hohen Schadenleistungen in der Kreditversicherung einen Gewinn erzielte, lag primär an den drei weiteren Geschäftsfeldern. Die Factoringgesellschaft Coface Finanz, die Marktführer in Deutschland ist, trug mit 27,1 Millionen den Hauptanteil zum Gesamtergebnis bei. Coface Debitoren, eine auf das Debitorenmanagement und Inkasso spezialisierte Gesellschaft, erbrachte 4,2 Millionen, Coface Rating mit Bonitätsauskünften und Ratings 6,0 Millionen Euro.

„Hier zeigt sich auch unter bilanziellen Aspekten, dass unsere strategische Ausrichtung auf vier Geschäftsfelder richtig und zukunftsweisend ist“, unterstrich Franz J. Michel dieses Alleinstellungsmerkmal. Coface Deutschland ist der einzige Anbieter auf dem deutschen Markt, der vier sich ergänzende Geschäftsfelder im Forderungsmanagement betreibt. „Diese Positionierung hat sich gerade auch in der Krise bewährt, weil wir immer Alternativen bieten können. Der enorme Nachfrageanstieg zeigt, dass das Bewusstsein der Unternehmen für ein professionelles Risikomanagement größer geworden ist“, sieht der Vorstandsvorsitzende gute Perspektiven für die Zukunft. „Da wir auch in unserer größten Business Line Kreditversicherung schnell die Schadenentwicklung in den Griff bekommen haben, können wir kräftig durchstarten.“

Dies wird nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden auch nötig sein. „Die Unternehmen brauchen professionelle Unterstützung, nicht nur bei der Absicherung ihrer Forderungsrisiken, sondern vor allem auch bei der Liquiditätsversorgung“, erwartet Franz J. Michel hier zum einen weitere Probleme für die Unternehmen. Zum anderen ergeben sich daraus aber auch Marktchancen für Coface Deutschland, insbesondere im Factoring. „Alternativen oder Ergänzungen zum Bankkredit werden gerade in der Aufschwungphase stark an Bedeutung gewinnen, denn die Kreditversorgung durch die Banken dürfte schwierig bleiben.“ Viele Unternehmen, die – teils mit erheblichen Substanzverlusten – durch die Krise gekommen seien, stünden nun vor der Frage: Wer finanziert den Aufschwung?

„Die Antwort wird für viele Unternehmen lauten: Wir selbst und unsere Geschäftspartner“, lenkt Franz J. Michel den Blick auf den Lieferantenkredit. Der wird sicherlich noch stärker in Anspruch genommen werden. „Das bedeutet vor dem Hintergrund eines anhaltend hohen Ausfallrisikos, dass Unternehmen ihre Forderungen besser managen müssen.“ Die Finanzierung der Forderungen durch Factoring könne hier erhebliche eigene Finanzpotenziale heben. Aber auch die klassische Kreditversicherung bleibe für Unternehmen attraktiv. „Zumal dann, wenn sie weiterentwickelt wird und dem Bedarf zur Absicherung auch höherer Risiken Rechnung trägt“, sagt Franz J. Michel.

Hier werde Coface Deutschland als Antwort auf die Kritik aus Wirtschaftsverbänden künftig Möglichkeiten eröffnen. „Wir werden ein neues Preismodell anbieten, das höhere Risiken erlaubt, wenn dafür ein adäquater Preis gezahlt wird.“ Zugleich widersprach Franz J. Michel der teilweise pauschal geäußerten Kritik, die Kreditversicherer hätten Unternehmen nicht ausreichend unterstützt. „Das trifft für Coface Deutschland nicht zu. Wir haben die Deckungssumme in der Versicherung insgesamt sogar auf 114 Milliarden erhöht. Hinzu kommen 25 Milliarden Euro angekaufte Forderungen im Factoring.“ Wenn Limite gekürzt oder ausgeschlossen wurden, sei das mit Blick auf das Risiko und damit im Interesse der Unternehmen geschehen. „Es ist die Aufgabe eines Risikopartners, seinen Kunden vor Verlusten zu bewahren. Es ist nicht unsere Aufgabe, sein Geld zu verbrennen. Der Blick auf die Schadenleistungen und Deckungssummen zeigt, dass wir sehr wohl unsere Kunden aktiv begleitet haben.“

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Spanische Sparkassen konsolidieren

Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2010

Die Konsolidierungsbestrebungen im spanischen Sparkassensektor nehmen deutlich Fahrt auf und Form an, stellt Jörg Birkmeyer vom DZ BANK Research in den „Strategie Credits“ fest, einer Research-Publikation der DZ BANK. Angesichts des Problemdrucks bei den Sparkassen – die Sparkassen sind traditionell stark im Hypothekengeschäft engagiert und leiden infolgedessen auch besonders unter dem Anstieg der Not leidenden Kredite – pressiere die Zeit.

Caixa Catalunya, Caixa Tarragona und Caixa Manresa kündigten die erste größere Fusion im Sparkassensektor Spaniens an. Die fusionierte Einheit, in deren Mittelpunkt das Privatkundengeschäft steht, soll eine Bilanzsumme von mehr als 81 Mrd. Euro haben (4 Millionen Kunden, 8.000 Mitarbeiter und 1.215 Zweigstellen).Vier weitere Sparkassen wollen bestimmte Geschäftsbereiche in eine neu zu gründende Einheit zusammenlegen. Zu dem Konsortium zählen Caja de Ahorros del Mediterráneo, Cajastur, Caja de Extremadura und Caja Cantabria. Die vier Sparkassen wollen sich nach dem Prinzip einer „kalten Fusion (fusión fría) zusammenschließen.

Diese virtuellen Fusionen oder strategischen Allianzen, erläutert Birkmeyer, erfolgen über ein so genanntes Sistema Institucional de Protección (SIP). Ein SIP stellt ein privatrechtliches Sicherungsabkommen mit dem Ziel dar, die Liquidität und Solvabilität der beteiligten Institute zu sichern und deren Insolvenz zu vermeiden. Dabei treten die einzelnen Sparkassen weiterhin unabhängig voneinander mit eigener Marke und Vertriebsnetz am Markt auf und bündeln lediglich übergeordnete Funktionen, wie beispielsweise Refinanzierung/ Liquiditätsmanagement oder Risikomanagement.

SIPs unterliegen der Bankenaufsicht des Landes und dürfen nur von in Spanien zugelassenen Kreditinstituten mit ähnlicher Geschäftsausrichtung gegründet werden. Die neue Einheit wird den eigens zur Restrukturierung eingerichteten Bankenrettungsfonds FROB (Fondo para la Reestructuración Ordenada Bancaria) um finanzielle Unterstützung in Höhe von etwa 1,6 Mrd. Euro ersuchen. Die EU-Kommission hat den Fonds (vorerst) bis Ende Juni genehmigt, so dass die Institute bis zu diesem Datum Anträge auf Unterstützung einreichen können, berichtet das DZ BANK Research.

„Auch wenn sonst allenthalben Ungewissheit über die künftigen Entwicklungen an den Kapitalmärkten herrscht,“ schreibt Birkmeyer , „so dürfte eines mit Gewissheit gesagt werden können: Marktakteure werden sich auch in den nächsten Tagen und Wochen darauf einstellen können, dass weitere Sparkassenfusionen in Spanien angekündigt werden, eventuell auch Rettungsaktionen durch die spanische Bankenaufsicht bekannt gegeben werden müssen. Denn die spanische Notenbank, die zugleich die spanische Bankenaufsicht ausübt, scheint den politischen Ränkespielen bei der anstehenden Konsolidierung nicht mehr allein passiv zusehen zu wollen ihre bisherige Praxis hatte ihr auch den Vorwurf mangelnder Autorität eingebracht. Daher scheint sie nun eine aktivere Rolle bei der Bereinigung“ und Problemlösung im spanischen Sparkassensektor zu übernehmen. Die spanische Notenbank will die Zahl der Sparkassen noch in diesem Jahr um mehr als die Hälfte auf rund 15 bis 20 reduzieren.“

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TNS Sofres sieht deutsche Anleger anders

Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2010

In der Diskussion um die Etablierung von provisionsunabhängiger Anlageberatung auf Honorarbasis wird immer wieder das Argument ins Feld geführt, dass die deutschen Anleger nicht bereit seien, für Anlageberatung Honorar zu bezahlen. Lieber nehme ein Anleger die hohen, aber gut im Finanzprodukt versteckten Abschlussprovisionen in Kauf, so die häufig geäußerte Meinung.bDoch diese Ansicht stimme nicht mit der Realität überein, betonen die Finanzexperten von Berater-Lotse.de, dem Online-Portal für Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten (http://www.Berater-Lotse.de/), und verweisen auf eine aktuelle repräsentative Studie des Meinungsforschungsinstituts TNS Sofres (http://www.tns-sofres.com/).

Im Auftrag des Fondsanbieters Fidelity (https://www.fidelity.com/) wurden Sparer zu ihren Erwartungen an die Anlageberatung befragt. 51 Prozent von ihnen zeigten sich bereit, für eine kompetente und unabhängige Beratung ein angemessenes Honorar zu bezahlen. Dafür wird auch eine faire Gegenleistung erwartet: Vollständige Gebührentransparenz, ganzheitliche Finanzplanung und die regelmäßige Anpassung der Anlagestrategie an die Lebensplanung stehen ganz oben auf der Wunschliste – all dies sind Anforderungen, die provisionsunabhängige und ausschließlich gegen Honorar arbeitende Finanzberater – siehe Berater-Lotse.de – schon heute erfüllen.

Dass Anleger für die Zahlung eines Beratungshonorars zu geizig sind, kann damit als widerlegt gelten. Allerdings wird sich die Honorarberatung erst dann auf breiter Front durchsetzen, wenn ein einheitliches Berufsbild mit klar gekennzeichneten Qualifikationen und einem verbindlichen Verhaltenskodex dem Anleger die Sicherheit gibt, auch wirklich qualifiziert und unabhängig beraten zu werden. Die IHK Frankfurt/Main hat in einem Arbeitskreis unter der Leitung von Dietmar Vogelsang, Geschäftsführer von Berater-Lotse.de, vor kurzem ein solches Positionspapier erarbeitet und der Politik bereits als Lösungsvorschlag präsentiert. Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Ilse Aigner, hat dieses Positionspapier bereits als konstruktive Vorlage befürwortet, berichtet der Berater-Lotse-de. Dennoch: Die Zeit drängt, damit bereits heute tätige Honorarberater und auch deren Klienten auf eine gesicherte Rechtsgrundlage vertrauen können.

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