Verschleierungen, Sammelklagen und Insiderhandel bei HRE
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 12.Februar 2009
Um die Krise bei der HRE in all seinen Facetten zu verstehen, lohnt ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit. Mit der Übernahme der Depfa Bank PLC am 23. Juli 2007 ging der Fokus der HRE als Spezialfinanzierer in der gewerblichen Immobilienfinanzierung verloren. Mit der Übernahme änderten sich nicht nur die Geschäftsmodelle beider Banken, sondern und deren Risikogehalt, diese sind in der Staats- und Immobilienfinanzierung recht unterschiedlich. Bereits zu dieser Zeit hat sich niemand daran gestört, dass sich die Bilanz der HRE infolge der Depfa-Übernahme von 162 Mrd. auf 400 Mrd. Euro mehr als verdoppelt hat. Doch das Risikoexposure der HRE hat sich bereits mit der Abspaltung von der Hypo-Vereinsbank im Jahr 2003 erhöht. Gemäß den Zwischenberichten stiegen die Risikoaktiva von 54 Mrd. Euro im Q3 2003 auf 96 Mrd. Euro im Q3 2008, während sich die Eigenmittel im gleichen Zeitraum nur von 6,2 auf 9,3 Mrd. Euro erhöht haben.
Im April 2007 bestand das Funding der Depfa noch je zur Hälfte aus kurzfristigen und langfristigen Forderungsmitteln. Dabei strebte die Depfa an, stets 75% über langfristige und/oder besicherte Verbindlichkeiten zu refinanzieren. Bei der HRE (gewerbliche Immobilienfinanzierung) belief sich der Anteil der langfristigen Verbindlichkeiten bei 68%), während das Kreditportfolio laufzeitenkongruent refinanziert werden sollte. Diese Struktur lief aber bereits im Jahresverlauf 2007 aus dem Ruder, als das Volumen der Interbankenkredite von 24,6 Mrd. in 2006 auf 111,2 Mrd. in 2007/+352% gestiegen war. Zugleich haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von knapp 25 Mrd. Euro im Jahr 2006 auf 111 Mrd. Euro in 2007 erhöht, 75 Mrd. davon mit einer Laufzeit von bis 3 Monaten. Bis zum dritten Quartal 2008 kletterten die Verbindlichkeiten auf 393 Mrd. Euro. Dabei fällt vor allem der hohe Anteil der kurzfristigen Refinanzierung in Höhe von 45 Mrd. Euro auf. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass die HRE den Interbankenmarkt und andere kurzfristige, unbesicherte Refinanzierungsmöglichkeiten, wie insbesondere Einlagen von US-amerikanischen Geldmarktfonds, in signifikantem Maße genutzt hat. Zwar verfügte die HRE auch über Repo-Geschäfte (70 Mrd.), die Inanspruchnahme dieser Finanzierungslinie wurde aber wegen der höheren Haircut-Anforderungen schwieriger. Daher konnte nicht überraschen, dass sich die HRE am 29. September 2008 dazu genötigt sah, sich eine umfangreiche Finanzierungslinie zu sichern.
Laut Vorstandsvorsitzendem Georg Funke sollte deren Umfang den Refinanzierungsbedarf der Gruppe auf absehbare Zeit abdecken. Trotz dieser Bekundungen hat am 29. September Bo Heide-Ottosen, Mitglied des Vorstands der HRE Holding AG und Director des Boards der DEPFA Bank Plc in Dublin seine Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Ottosen war zuständig für das Long-Term Funding und Treasury der DEPFA. Auch Paul Leatherdale, Director des Boards der DEPFA Bank Plc verließ die Gruppe mit sofortiger Wirkung. Wenn also der Refinanzierungsbedarf zu diesem Zeitpunkt noch gesichert war, warum denn diese Rücktritte? Sind diese möglicherweise auf die Prüfberichte der BaFin zurückzuführen, die zwischen März und August 2008 beim Bundesfinanzministerium eingegangen sind und von deren Erscheinen der Finanzminister Steinbrück nichts gewusst haben will?
Bedenklich stimmt auch, dass just ein Monat (11.04.2008) nach Eingang des ersten negativen Prüfberichtes der Bafin auf den Cayman Islands die HRE Investment Holding L.P. von J. Christopher Flowers gegründet wurde, zum Zweck des Erwerbs von 24,9 % der Aktien. Da bereits die Staatsanwaltschaft überprüft, ob am 15. Januar 2008 Insidergeschäfte stattgefunden haben, würde es nicht verwundern, wenn Flowers nur abwartet, ob die bisher eingegangenen Sammelklagen vor Gericht gewinnen, damit er weniger Rechtsstreitkosten bezahlen muss, und so einen erheblicheren Profit aus der Sache schlagen könnte (J.C. Flowers & Co. LLC berät eine Investorengruppe, die sich vor allem aus Pensionsfonds, Stiftungen, Staatsfonds und Finanzinstitutionen zusammensetzt, darunter auch zahlreiche deutsche Investoren. Diese Investorengruppe hält aktuell 17 % an der HRE. Ferner werden davon unabhängig 6,7 % an der HRE von Fonds gehalten, die von Grove International Partners LLP beraten werden).
In diesem Kontext ist darauf hinzuweisen, dass am 13. Januar 2009 eine Sammelklage am Münchner Gericht über insgesamt 5 Mio. Euro eingegangen ist, weil die HRE Group noch 2007 beteuert hatte, nicht in der Finanzkrise zu stecken und am 15. Januar 2008 die Abschreibung der CDO´s einräumen musste. Mit dieser Warnung wurde der Kursverfall der Aktie eingeläutet. Jeder Aktionär, der zwischen 02. August 2007 und 28. September 2008 Aktien der HRE Group gekauft hatte, kann bis einschließlich 28. September 2009 eine Klage einreichen, da bis zu dem Zeitpunkt die Verjährungsfrist, aufgrund der Tatsache, dass am 29. September 2008 die HRE Group die existenzielle Liquiditätskrise bei der DEPFA einräumen musste, noch gilt, und so Schadensersatzansprüche nach dem Wertpapierhandelsgesetz gegen die HRE Group geltend machen.
Laut diversen Zeitungsberichten prüft die Münchner Staatsanwaltschaft seit Februar 2008 auch den Verdacht auf verbotene Insider-Geschäfte. Denn vor der Gewinnwarnung am 15. Januar 2008 sollen hochrangige HRE-Manager im großen Stil Aktien verkauft haben. Damals hatte die Aktie der HRE innerhalb weniger Stunden ein Drittel an Wert verloren, nachdem das Institut völlig überraschend dreistellige Millionenabschreibungen angekündigt hatte. Der Konzern habe bis dahin jede nennenswerte Betroffenheit von der Finanzmarktkrise dementiert und stattdessen betont, gestärkt aus den aktuellen Verwerfungen des Finanzmarktes hervorzugehen. Parallel zu der Überprüfung wegen Insiderhandels untersucht die Anklagebehörde auch, ob die Führung des Konzerns die Lage auch später bewusst unrichtig dargestellt und ihre Vermögensbetreuungspflicht verletzt hat.
Bislang hat die HRE staatliche Garantien und Bürgschaften von über 100 Mrd. Euro erhalten. Bevor die Bundesbank der HRE weitere Liquiditätslinien zur Verfügung stellt, sollte die Bundesregierung auf eine größere Transparenz bei der HRE drängen, wenn die Bank infolge der Finanzkrise keine Mittel am Geld- und Kapitalmarkt aufnehmen kann. Auch sollte der Bund und die HRE darüber Auskunft geben, wie die geplante Zweckgesellschaft ausgestaltet werden soll, die als Besicherung für die Kreditlinien dienen soll und in der vor allem Staatskredite wie auch die Tochterbeteiligungen eingebracht werden. Ungeachtet dessen sollte der Bund unverzüglich darüber entscheiden, ob die HRE komplett verstaatlicht werden oder ob der Bund nur eine Kontrollmehrheit beanspruchen möchte.
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HRE-Pfandbrief-Rating droht Absturz
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 12.Februar 2009
HRE in der Zwickmühle: Am Mittwoch stufte Moody�??s die Covered Bonds der irischen Depfa ACS Bank auf „Aa2�?? herab mit einem „Review for Possible Downgrade�??. Weiteres Ungemach droht der Hypo Real Estate, wenn man die Zwischentöne der Analysten richtig interpretiert. Zwar liegen die Hypothekenpfandbriefe der HRE derzeit noch bei „Aa3�??, die öffentlichen Pfandbriefe derselben und der Depfa Pfandbriefbank bei „Aaa�??. Um das Rating der beiden öffentlichen Pfandbriefe jedoch aufrecht zu erhalten, hat die Agentur der Bankengruppe ein nachhaltiges Bußopfer auferlegt. So soll die HRE die Überdeckung auf barwertige 8 % erhöhen und bei der Depfa Pfandbriefbank auf 10,5 %. Zum Ende des letzten Quartals lagen diese mit 7,1 % bzw. 9,6 % etwas darunter, heißt es. Beide Bankentöchter hätten dreißig Tage Zeit dafür, ansonsten fährt das „Aaa�?? zur Hölle, heißt es. Zusammengerechnet müsste die einzuschießende Deckung zwischen 800 und 900 Mio. EUR liegen.
Die große Frage sei nun, ob eine Bank, die sich wie die Hypo Real Estate in einer Liquiditätskrise befinde, mit der vorhandenen Liquidität diese Deckung kaufen soll oder darf. Immerhin wurde der SoFFin-Garantierahmen nochmals um 10 Mrd. Euro aufgestockt, was dafür spreche, dass die Bank beabsichtige, eine reine Pfandbriefbank zu werden. Dazu müssten die Sicherheiten der Pfandbriefbesitzer aber gestärkt werden. Bei der derzeitigen Liquiditätssituation spreche aber wenig dafür, dass die HRE die SoFFIn-Hilfe für den Kauf öffentlicher Deckungswerte verwenden wird. Was wäre erreicht, wenn die HRE Refinanzierungsgarantien vom SoFFin erhält und die erhaltene Liquidität in Deckungswerten, z. B. staatsgarantierte Anleihen anlegt? Hier muss die Bank eine gute Balance zwischen den Interessen der Pfandbriefgläubiger und unbesicherten Gläubiger finden. Auch der neue Ratingansatz von S&P werde wohl dazu führen, dass die „BBB�??-geratete Bankengruppe zukünftig Covered Bond Ratings zwischen „AA�?? und „A+�?? in Kauf nehmen müsse. Damit sei ein einheitliches „Triple-A�??-Rating ohnehin nicht mehr erzielbar. Vielleicht sei es im Sinne aller Gläubiger daher besser, auf den Deckungseinschuss zu verzichten.
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Neues Kommunales Finanzmanagement und Rechungswesen
Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2009
Die Bundesrepublik Deutschland nutzt bis dato für sein Haushalts- und Rechnungswesen die so genannte Kameralistik. Da bei diesem System lediglich die Einnahmen und Ausgaben betrachtet werden, nicht aber die Erträge und Aufwendungen, wird Misswirtschaft dadurch kaum deutlich. Auf der Basis von Prognosen werden Planrechnungen erstellt. Soll- und Ist-Daten werden darin verglichen. Mittels dieser Rechnungen wird der Haushaltsplan des Bundes aufgestellt. Der heutige Bundeshaushalt umfasst rund 5.500 Ausgabetitel, wobei die 4.000 kleinsten Titel nur etwa 3,7 Prozent des Haushaltsvolumens ausmachen. Sie sind also haushaltspolitisch nicht relevant. Was politisch oder fachlich mit den Mitteln erreicht werden soll, bleibt unklar.
Die Kameralistik hat also Schwächen: Der Verbrauch wichtiger Ressourcen wird nur unvollständig erfasst. So verlieren beispielsweise Straßen durch Abnutzung jährlich an Wert. Ebenso wenig wie die Abnutzung von Sachvermögen werden die enormen Pensionslasten eingerechnet. Auf diese Weise gibt es keine zuverlässigen Daten über das Vermögen bzw. die Verschuldung des Bundes. Die jährliche Aufstellung des Haushaltsplans ist ein langwieriges und oft unergiebiges Verhandlungsverfahren von der Arbeits- bis zur Chefebene. Dieser „Bottom-Up-Ansatz“ macht es schwierig, haushaltspolitische Ziele zu verfolgen. Mit einer „Top-Down-Planung“ dagegen lassen sich vereinbarte Ziele vorab definieren und exakt und effektiv ansteuern.
Die Doppik überträgt sozusagen das kaufmännische Rechnungswesen der Privatwirtschaft auf die öffentlichen Haushalte. Sie umfasst die Ergebnis-, Vermögens- und Finanzrechnung. Statt der Ausgaben und Einnahmen stehen Aufwand und Ertrag im Mittelpunkt. In aller Regel wird auch eine Kosten- und Leistungsrechnung implementiert. Auf Basis der doppischen Daten wird üblicherweise ein Produkthaushalt aufgestellt, aber auch ein Titelhaushalt ist grundsätzlich weiterhin möglich. Um das Nettovermögen zu errechnen, werden alle öffentlichen Vermögenswerte wie etwa Gebäude, Brücken, Straßen, Wege und Plätze, Beteiligungen an öffentlichen Unternehmen etc. erfasst und bewertet. Gleichzeitig werden die Schulden und langfristigen Verbindlichkeiten, etwa für Pensionsrückstellungen für Beschäftigte und andere Sonderposten erfasst.
Das Bundesministerium für Finanzen sperrt sich jedoch gegen mehr Transparenz. Am 1. Oktober 2006 war die „Projektgruppe Modernisierung des Haushalts- und Rechnungswesens“ (MHR) ins Leben gerufen worden. Zwar sei eine Ressourcen- und Ergebnisorientierung durchaus wünschenswert. Aber der komplette Wechsel vom kameralen auf ein doppisches System würde große technische, organisatorische und finanzielle Risiken mit sich bringen, so das Fazit. Zudem weise der Bundeshaushalt eine stark von Transfer- und Zinsausgaben geprägte Struktur auf, bei der eine Umstellung von einem kameralen auf ein doppisches Rechnungswesen deutlich geringere positive Effekte bewirkt als etwa bei Landes- oder Kommunalhaushalten. Wichtig ist für den Bundeshaushalt im Übrigen nach wie vor die Steuerung der Nettokreditaufnahme und daher die unmittelbare Steuerung der Zahlungsströme. Deshalb soll auf Bundesebene das kamerale System in seinen Grundzügen erhalten und gleichzeitig um die Reform-Komponenten zur Ressourcenverbrauchserfassung und zur Ergebnisorientierung erweitert werden. Bei diesem Modell spricht man von der „Modernen (erweiterten) Kameralistik“. Derzeit wird an einem Feinkonzept gearbeitet.
Die meisten Kommunen stellen unterdessen bereits auf das neue Haushalts- und Rechnungswesen um. Gerade zur rechten Zeit erscheint daher das Buch von Prof. Dr. Falko Schuster von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen mit Basiswissen zu NKF und NKR: „Neues Kommunales Finanzmanagement und Rechnungswesen“ im Oldenbourg Wissenschaftsverlag (ISBN 978-3-486-58437-0, www.oldenbourg.de).
Das Buch vermittelt die für das Verständnis des NKF notwendigen Grundbegriffe, stellt den neuen Haushaltsausgleich, das Drei-Komponenten-System als Basis des NKF sowie die Systembestandteile vor. Die NKF-Planungs-, Buchungs- und Abschlussebenen werden ebenso eingängig wie prägnant dargestellt wie spezielle NKF-Themen, wie beispielsweise die NKF-Eröffnungsbilanz, die Liquiditätssteuerung oder Budgetierung im NKF.
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DEVK mit vorbildlicher Ratinghistorie
Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2009
Der Deutsche Eisenbahn Versicherung Sach- und HUK-Versicherungsverein a.G. (DEVK VVaG) und die DEVK Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft (DEVK AG) feiern zehnjähriges Jubiläum im Assekurata-Ratingprozess und durchgängig lautet das Gesamturteil aus Kundensicht „exzellent“.
Beide Schaden-/Unfallversicherer der DEVK (DEVK) weisen eine weit überdurchschnittliche Sicherheitsmittelausstattung aus. Durch den kontinuierlichen Eigenkapitalaufbau verfügt der DEVK VVaG mittlerweile über eine Eigenkapitalquote von 307,73 %. Andere Versicherungsunternehmen mit der gleichen Rechtsform erreichen hier durchschnittlich 67,88 %. Unterstrichen wird die exzellente Unternehmenssicherheit durch das hervorragende Risikomanagement der Gesellschaft. Dieses zeichnet sich unter anderem durch eine vorsichtige Annahmepolitik und einen gezielten Rückversicherungsschutz aus. Letzterer sichert die DEVK insbesondere gegen Spitzenrisiken ab, wie sie beispielsweise aus dem Orkan „Kyrill“ Anfang des Jahres 2007 resultierten.
In der Teilqualität Erfolg erzielt die DEVK ebenfalls ein exzellentes Urteil. Dieses kommt beispielsweise in der versicherungstechnischen Ergebnisquote feR zum Ausdruck. Während der Markt hier in 2007 einen Wert von 3,64 % erreicht, ist dieser bei der DEVK AG mit 7,31 % mehr als doppelt so hoch ausgeprägt. Der Grundstein für dieses hervorragende Ergebnis liegt in der vorsichtigen Kalkulation und Sicherheitspolitik der DEVK, die dem Unternehmen auch für die Zukunft positive Erfolgspotenziale in der Versicherungstechnik gewähren. Auch die Kapitalanlage trägt einen wesentlichen Teil zu der exzellenten Erfolgslage bei. Mit ihrem vorausschauenden Kapitalanlageinvestment und entsprechenden Absicherungsmaßnahmen ist die DEVK gegen Risiken, wie zum Beispiel aus der aktuellen Finanzkrise, bestens gewappnet. Ihr umfassendes Kapitalanlagemanagement sichert der Gesellschaft auch zukünftig hohe Erträge.
Nach Ansicht von Assekurata ist die Kundenorientierung der DEVK als exzellent zu bewerten. Im Rahmen des Folgeratings wurde für beide Unternehmen in 2008 eine Kundenbefragung durchgeführt. Wie in den Jahren zuvor erreicht die DEVK exzellente Befragungsergebnisse. Hier zeigt sich zum einen eine starke und überdurchschnittliche Kundenbindung. So geben beispielsweise 93,5 % der DEVK VVaG-Kunden an, den DEVK VVaG zukünftig weiterzuempfehlen. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Schaden-/Unfallversicherungsunternehmen erzielt hierbei einen Wert von 81,9 %. Zum anderen zeigen die Befragungsergebnisse eine hohe Kundenzufriedenheit mit der DEVK. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Gesamtzufriedenheit ist der Service der beiden Gesellschaften. Besonders die Unterstützung durch die Vermittler sehen die Kunden dabei als überaus wichtig an. Um noch näher beim Kunden zu sein und die Kundenbetreuung weiter zu intensivieren, hat die DEVK ihr Agentursystem neu organisiert und somit ihren Vertrieb weiter gestärkt. Darüber hinaus ergreift die DEVK eine Vielzahl von sowohl technischen als auch organisatorischen Maßnahmen, um die Dauer der Antrags- sowie der Schadenbearbeitung weiter zu verkürzen.
Bei der gegenwärtigen Wettbewerbssituation in der Kraftfahrtversicherung setzt die DEVK auf ihr Image als Niedrigpreisversicherer mit einer gleichzeitig hohen Servicequalität. Nach einer Tarifabsenkung ist die aktuelle Wachstumsentwicklung ein Beleg für das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis des Unternehmens in der Kraftfahrtversicherung. Auch in den anderen Versicherungssparten erhöht die DEVK durch stetige Leistungserweiterungen und der Zunahme der Assistance-Leistungen ihre
Attraktivität. Darüber hinaus ergeben sich zusätzliche Wachstumschancen für die DEVK aus der Kooperation mit den Sparda-Banken. Insgesamt sind nach Auffassung von Assekurata das Wachstum und die Attraktivität der DEVK als sehr gut zu beurteilen.
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Günstiger und besser direkt versichert
Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2009
Die Cosmos Lebensversicherungs-AG erreicht im Rating von Assekurata zum vierten Mal in Folge eine aus Kundensicht exzellente Beurteilung der Unternehmensqualität. Deutschlands größter Direktversicherer erhält in vier von fünf Teilqualitäten die Bestnote. Wer glaubt, dem Versicherungsmakler auf dem Dorf mehr vertrauen zu können als den Direktversicherungsangeboten über das Internet, wird durch die von Assekurata recherchierten Fakten nicht bestätigt.
Assekurata schätzt die Unternehmenssicherheit des Direktversicherers unverändert als exzellent ein. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt im Bereich der Risikoversicherungen. Der Bestandsanteil der kapitalbildenden Lebensversicherungen beträgt gemessen an den Versicherungssummen lediglich 12 %, während auf die Risikoversicherungen rund 88 % entfallen. Unter Sicherheits- und Erfolgsgesichtspunkten haben daher Kapitalanlagerisiken gegenüber den versicherungstechnischen Risiken einen geringeren Stellenwert. Die versicherungstechnische Kalkulation erfolgt nach Ansicht von Assekurata auf der Basis hoher Kompetenz und auskömmlicher Sicherheitsmargen. Die Sicherheitsmittelquote lag gemessen am Kundenguthaben im Geschäftsjahr 2007 mit 13,09 % deutlich über dem Marktdurchschnitt von 9,69 %.Vor dem Hintergrund des Geschäftsmix ist die Ausstattung mit Sicherheitsmitteln aus Sicht von Assekurata angemessen dotiert, und sie wird dem stark wachsenden Geschäft kontinuierlich angepasst. Die Organisation und die Instrumente des Risikomanagements insgesamt haben aus Sicht von Assekurata einen hohen Standard. Positiv wirkt sich hier auch die Einbindung in den Generali Deutschland Konzern aus.
Die ebenfalls exzellente Erfolgssituation wird maßgeblich durch stabile und hohe versicherungstechnische Erträge bestimmt. Im Geschäftsjahr 2007 erreicht das Unternehmen zudem eine Nettoverzinsung von 4,99 % und kann sich damit positiv vom Markt (4,66 %) absetzen. Von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise ist die CosmosDirekt Leben primär auf der Aktienseite betroffen. Durch den Bestandsschwerpunkt in der Risikoversicherung wird eine rückläufige Kapitalanlagerendite im Geschäftsjahr 2008 die Erfolgssituation des Unternehmens aber nur in geringem Maße beeinflussen, schreiben die Analysten der Ratingagentur. Positiv hebt Assekurata die günstigen Kostenstrukturen des Unternehmens. Die Verwaltungs- und Abschlusskostenquoten liegen 2007 mit 1,38 % bzw. 2,58 % deutlich unter den Marktdurchschnittswerten von 2,95 % und 5,12 %.
Assekurata beurteilt die Gewinnbeteiligung der CosmosDirekt Leben mit exzellent. Mehr als 96 % des erwirtschafteten Unternehmenserfolgs schüttet der Direktversicherer in 2007 an die Versicherten aus. Für 2009 gewährt das Unternehmen mit 4,25 % eine marktgängige laufende Verzinsung. Diese führt über die zeitnahe Gewinnausschüttungspolitik mit hohen Garantiewerten zu überdurchschnittlichen Beitragsrenditen. Auch die in der Vergangenheit erzielten Beitragsrenditen liegen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Stabilisierend auf die Überschussbeteiligung wirken sich hohe und kontinuierlich steigende Risiko- und Kostenerträge aus.
Die Kundenorientierung der CosmosDirekt Leben erzielt insgesamt eine sehr gute Bewertung. Teil des Ratingprozesses ist eine repräsentative empirische Kundenbefragung. Hier zeigt sich ein überdurchschnittlich hohes Zufriedenheitsniveau der Kunden mit dem Direktversicherer. Zudem zeichnet sich die Gesellschaft durch eine exzellente Weiterempfehlungs- und Wiederabschlussbereitschaft aus. So würden 82,8 % der Befragten die CosmosDirekt Leben ganz bestimmt oder wahrscheinlich weiterempfehlen. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Lebensversicherer erreicht hier nur einen Wert von 71 %. Mit 93,7 % zeigen sich auch überdurchschnittlich viele Befragte bereit, ihre Versicherung wieder bei der CosmosDirekt Leben abzuschließen (Assekurata-Durchschnitt: 82,3 %). Der Direktversicherer zeichnet sich aus Sicht von Assekurata durch eine sehr gute Servicequalität aus. Hierzu trägt insbesondere die sehr gute telefonische Erreichbarkeit sowie die ausgeprägte Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter bei. Dies bestätigen auch die Kunden. So gaben 78,2 % der Befragten an, mit der telefonischen Erreichbarkeit der Mitarbeiter sehr oder vollkommen zufrieden zu sein. Die Benchmark der gerateten Versicherer liegt diesbezüglich bei 52,2 %. In Puncto Hilfsbereitschaft zeigen sich 74,3 % der Kunden sehr oder vollkommen zufrieden mit dem Direktversicherer. Der entsprechende Durchschnittswert der Vergleichsgrupe liegt bei 53,2 %.
Das Wachstum und die Attraktivität des Versicherers am Markt wird von Assekurata exzellent beurteilt. Mit einem Beitragswachstum von 6,28 % im Geschäftsjahr 2007 ist die Wachstumsdynamik der CosmosDirekt Leben weitaus höher als im Marktdurchschnitt (0,42 %). Flankiert wird das hohe Wachstum durch eine sehr geringe Stornoquote von 2,8 % (Marktdurchschnitt: 4,99 %). Die Produkte des Direktversicherers nehmen in Preis-/Leistungsvergleichen immer wieder Spitzenpositionen ein und verfügen daher über eine hohe Attraktivität und bieten weitere Wachstumspotenziale. Wachstumstreiber ist weiterhin die Risikoversicherung. Hier ist die CosmosDirekt Leben Marktführer. Zudem kann sich das Unternehmen im Rahmen des Alterseinkünftegesetzes mit wettbewerbsfähigen Produkten zur Riester- und Basisrente profilieren.
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Immobilienratings auf der CIMMIT
Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2009
Die Zahl der Haushalte in Deutschland wird bis 2020 kontinuierlich zunehmen und erst nach 2030 rückläufig sein, legte Dr. Marc Weinstock, Vorstandsvorsitzender von HSH Real Estate auf der 19. Jahresauftaktveranstaltung der Immobilienwirtschaft dar (www.cimmit.de). Mit Wohnimmobilien Geld zu verdienen, sei bis dahin Weinstock zufolge „nicht schwer“, solange die Demografie- und Migrationsentwicklungen berücksichtigt würden. Drescher stellte nachfragerorientierte Wohnungstypen vor und sprach sich für zielgerichtete Immobilienangebote nach Wohntrends aus. Dass Wohnimmobilien in Deutschland interessant seien und in diesem Segment Nachfrage bestehe, bestätigte Dr. Sven Helmer, Geschäftsführer von Lazard & Co. Weinstock empfahl, die Immobilienvermarktung außerhalb von A-Standorten flexibel auf die Nutzer-Zielgruppen auszurichten. Klaus Elmendorff, Managing Director bei der Deutschen Bank, bezeichnete Wohnimmobilien als vergleichsweise krisensicher. Bärbel Schomberg, Vorsitzende der Degi-Geschäftsführung, berichtete, dass verstärkt Spezialfonds von Versicherungen im Wohnimmobilienbereich nachfragten. Die Immobilie werde als Vermögensgegenstand wiederentdeckt, die Zeit finanzmarktgetriebener Transaktionen sei vorbei. Elmendorff postulierte: „Wir brauchen ein besseres Verständnis dafür, wo Werte sind.“
Weil die Immobilienbranche immer stark fremdfinanziert sei, seien Partnerschaften erforderlich, gerade in der Entwicklung, erklärte Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzender der DIC Deutsche Immobilien Chancen. Klaus Laminet, Geschäftsführender Gesellschafter von Investa, stimmte zu: „Man braucht institutionelle Anleger, die das Risiko der Projektentwicklung mittragen.“ Höller plädierte für eine antizyklische Projektentwicklung. Ein Entwicklungszyklus dauere zwischen drei und fünf Jahren, und bisher seien Entwicklungen so spät begonnen worden, dass ihr Abschluss oft schon in die nächste Abschwungphase gefallen sei. Laminet präzisierte angesichts der Krise: „Die Projekte, die heute in der Pipeline sind, werden nur zu einem Bruchteil gebaut.“ Aktuell biete sich die „Chance und Herausforderung“, Projekte in den nächsten Aufschwung zu entwickeln, so Höllers Einschätzung. Philipp Schmitz-Morkramer, Vorstand von Quantum Immobilien, sprach den Trend zur Nachhaltigkeit an, gab jedoch zu bedenken: „Die Mieter sind heute nicht bereit, das Add-on Green Building zu bezahlen.“ Götz U. Hufenbach, Vorstandsmitglied von Wayss & Freytag, resümierte, dass aus unterschiedlicher Substanz unterschiedliche Wertschöpfung zu heben sei.
Die Erwartungen institutioneller Investoren präsentierte Dr. Helmut Knepel, Chief Executice Officer von Feri EuroRating Services, anhand einer repräsentativen Studie. Dafür wurden 150 Vertreter von Altersversorgern, Banken, Versicherungen und anderen institutionellen Investoren befragt, deren Gesamtanlagevolumen sich auf rund eine Billion Euro belief. Die Immobilienquote dieses Volumens soll der Studie zufolge von sieben Prozent im Jahr 2008 auf 7,5 Prozent im Jahr 2011 gesteigert werden. Das entspreche einem Vermögen von 18 Milliarden Euro. Hauptgrund: „Immobilien liefern starke Cash-flows mit relativ geringen Wertschwankungen“, so Knepel. Die Nachfrage konzentriere sich zu rund 80 Prozent auf Core- und Core-plus-Immobilien. Institutionelle Investoren gingen von direkten zu indirekten Anlagen über und investierten vermehrt in Spezialfonds. Knepel: „Der Spezialfondsanteil ist in den vergangenen zehn Jahren bis 2008 um durchschnittlich 23 Prozent jährlich angestiegen.“
Von der Abgeltungssteuer sind institutionelle Investoren nicht betroffen. Dr. Matthias Stürmer, Geschäftsführender Gesellschafter von Pacific Star Europe, machte darauf aufmerksam, dass die Steuer nur für Privatanleger gelte. Aus Anbietersicht gab Walter Klug von Morgan Stanley Real Estate Investment den Leitsatz aus: „Der offene Fonds ist der Gewinner der Abgeltungssteuer.“ Für ihn sei der Immobilien-Dachfonds ein Megatrend im privaten Bereich. Prof. Karl-Georg Loritz, Ordinarius an der Universität Bayreuth, mahnte, Dachfonds genau darauf zu prüfen, wo investiert werde und woher die Rendite komme. Außerdem müssten die Risiken und der Exit bekannt sein: „Ein Dachfonds darf kein Gurkensammler werden, wo jede faule Gurke, die sich nicht verkaufen lässt, hineinkommt.“ Loritz forderte mehr Transparenz an den Kapitalmärkten, was auch für offene Immobilienfonds gelte.
Der 20. IIR Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft „CIMMIT“ findet am 26. und 27. Januar 2010 in Frankfurt statt (www.cimmit.de).
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Coface Forderungsspezialist in Niederlanden
Von Dr. Oliver Everling | 5.Februar 2009
Coface weitet das Geschäft in den Niederlanden aus. Dort hat Coface Deutschland jetzt einen Anbieter von Services im Debitorenmanagement gekauft: Trust Krediet Beheer (TKB). TKB mit Sitz in Amsterdam bietet neben dem Forderungseinzug über die Beteiligungsgesellschaften auch die Übernahme des Debitorenmanagements und das so genannte Secondment (zeitweise Überlassung oder Vermittlung von Kreditmanagern in Kundenunternehmen) sowie passende IT-Lösungen an. TKB gehört zu den führenden Anbietern im Debitorenmanagement in den Niederlanden und beschäftigt insgesamt 95 Mitarbeiter. Zuletzt wurde ein Umsatz in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro erzielt. Tom Pasterkamp, Gründer und bisheriger Inhaber von TKB, ist weiterhin Geschäftsführer.
Mit dem Kauf will Coface Deutschland, in der Coface unter anderem für den niederländischen Markt zuständig, die Marktposition und Geschäftsaussichten von Coface Nederland weiter verbessern. Das Debitorenmanagement mit Inkasso ist im Nachbarland neben Kreditversicherung, Factoring und Bonitätsinformationen das vierte Geschäftsfeld, das nun deutlich verstärkt wird. „Einführung oder Ausbau der vier Business Lines ist erklärte Strategie der Coface weltweit“, sagte Benoît Claire, Vorstandvorsitzender von Coface Deutschland. „Mit der Integration des renommierten Unternehmens können wir unseren Kunden in den Niederlanden für das inländische Geschäft, aber zum Beispiel auch deutschen Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Holland erweiterte Angebote machen und den Service weiter verbessern.“
Benoît Claire sieht für den Inkassomarkt, wie auch für das Factoringgeschäft, das Coface vor kurzem in den Niederlanden eingeführt hat, gute Perspektiven. Zwar sei der Inkassomarkt stark zersplittert und hart umkämpft. „Wir sind aber der Anbieter, der mit vier Business Lines im Forderungsmanagement komplementäre oder integrierte Lösungen für Unternehmen aller Größen anbieten kann.“
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Anlagetrends institutioneller Investoren
Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2009
Auf dem 19. IIR Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft, der CIMMIT 2009 (www.cimmit.de), stellte Dr. Helmut Knepel von der Feri EuroRating Services AG (www.feri.de) aus Bad Homburg die umfangreichste und detaillierteste Marktuntersuchung über institutionelle Kapitalanlagen im Immobilienbereich vor. Aus der dritten derartigen Marktstudie der Feri EuroRating Services zum Immobilienmanagement institutioneller Investoren in Deutschland geht die Positionierung der einzelnen Asset Management-Gesellschaften im Wettbewerbsumfeld wie auch die Analyse des deutschen Marktes für institutionelle Vermögensverwaltung mit Perspektiven bis Ende 2011 hervor.
28 Versicherungen, 42 Banken, 60 Altersversorger, 11 Industrieunternehmen, 4 Kirchen und 5 Stiftungen lieferten im Erhebungszeitraum Juli bis November 2008 tiefe Einblicke. Knepel weißt auf die Marktabdeckung mit einem Gesamtanlagevolumen von ca. 1 Billion Euro, einem Immobilienvermögen von ca. 70 Mrd. Euro und einem Spezialfondsvolumen von ca. 14 Mrd. Euro hin. Die Marktabdeckung im Gesamtanlagevolumen der Top 50-Investoren in jeder Anlegerklasse beträgt 75 %, hinsichtlich des Immobilien-Spezialfondsvolumens insgesamt gemäß Bundesbank-Statistik 60 %.
Der Anteil des Immobilienvermögens am Gesamtanlagevolumen ist stetig gewachsen, zeigt Knepel auf, von 6,1 % in 2004 über 7 % in 2008 und weiter auf geschätzte 7,5 % 2011 (geplant). Bei Banken als traditionell mit niedriger Immobilienquote beteiligten Spielern (insbesondere eigengenutzter Direktbestand) ist per Saldo nur eine leichte Ausweitung bis Ende 2011 geplant. Dabei sind Flächenaufgaben durch Filialschließungen berücksichtigt. „Das klingt wenig spektakulär“, sagt Knepel, „dahinter stecken aber beachtliche Volumina“.
Versicherungen liegen noch unter dem Durchschnitt, aber hier sei ein deutlicher Ausbau um einen Prozentpunkt vorgesehen. Bei Altersversorgern sei von hohem Niveau ein weiterer Anstieg geplant. Bei der Industrie (ausschließlich nicht betriebsnotwendige Immobilien) ist kein aktiver Ausbau vorgesehen. Die höhere Immobilienquote ist hier, analysiert Knepel, durch die Rückführung des Wertpapieranteils bedingt. Die geplanten Veränderungen der Immobilienanlagen bis Ende 2011 machen einen Anstieg um ca. 18 Mrd. Euro aus. „25 % innerhalb von drei Jahren ist ja schon eine ganze Menge an Wachstum“, merkt Knepel an.
Wichtigste Beweggründe für eine Erhöhung des Immobilienanteils sind stabile Erträge durch geringe Wertschwankungen, größere Diversifikation in den Gesamtanlagen, breiteres Angebot an Immobilien und Anlageprodukten und die geringe Korrelation mit Aktien und Renten. Die Marktteilnehmer schätzen die Performance mittelfristig positiv ein. Größere Diversifikation im Immobilienbestand und Schutz vor Inflationsrisiken sind weitere Motive.
Inlandsimmobilien werden mit zusammen 70 % weiter im Vordergrund stehen, berichtet Knepel aus der Untersuchung. Einbußen gegenüber 2006 um 3 Prozentpunkte müssen bei einer differenzierten Entwicklung betrachtet werden. Weiterer Anlageschwerpunkt bleibt Europa (ohne Deutschland und Osteuropa) mit 23 % nach 16 % in 2006. Knepel zeigt ein differenziertes Bild auch bei den mittelfristigen Performance-Erwartungen für Gewerbeimmobilien international nach Anlageregionen: Während sich gegenüber dem Zeitraum 2006 bis 2009 der Zeitraum 2008 bis 2011 für Deutschland, Benelux und Skandinavien verbessert, sind die Erwartungen für Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien wie auch in Nordamerika deutlich niedriger. Etwa auf gleichem Niveau bleiben die Erwartungen für Osteuropa und den asiatisch-pazifischen Raum.
Knepel macht auf der CIMMIT weitere Ergebnisse der Untersuchung der Feri EuroRating Services klar: Zur Bedeutung der Beweggründe für den Ausbau indirekter Immobilienanlagen, zur Entwicklung der Immobilien-Spezialfonds (Anzahl der Fonds und Fondsvolumen), ihr Mittelaufkommen und der Anteil des extern verwalteten Vermögens nach Asset-Kategorien.
Hinsichtlich des externen Asset Managements referiert Knepel die Bedeutung der Erfolgsfaktoren im Portfoliomanagement: Einzelobjektbezogenes Research vor Ort rangiert an erster Stelle, vor Personal im Portfoliomanagement, Qualität des Risikomanagements, Erwerb und Verkauf von Einzelobjekten, Systematik des Investmentprozesses, Beziehungsnetz, Umsetzungsqualität und weiteren Faktoren. In der Kundenbetreuung sind vor allem die Reportingqualität, die Kosten des Mandats, die Qualität der Vorabinformation, die Qualität der Beratungs- und Betreuungsleistung wichtig.
Dem abnehmenden Interesse der Investoren an geschlossenen Immobilienfonds steht ein wachsendes Interesse an Real Estate Private Equity (REPE) und Real Estate Investment Trusts (REITs) gegenüber. Der Anteil geschlossener Fonds ist bei Versicherungen mit einem Drittel am höchsten und wird wohl – schenkt man den Absichtserklärungen der Befragten Glauben – auch so bleiben, denn zwei Drittel der Versicherungen planen auch bis Ende 2011 weitere Investitionen in geschlossene Fonds, dagegen zum Beispiel nur 17,1 % der Banken. Rund 40 % der Immobilienassets werden heute extern gemanagt. In den nächsten drei Jahren soll dieser Anteil auf über 50 % erhöht werden. Insbesondere bei Aktien (86,4 %) und Renten (55 %) liegen diese Anteile schon viel höher.
Für die Immobilienwirtschaft erfreulich ist mit einer weiteren Ausweitung der Immobilienquote im Gesamtanlagevermögen von derzeit 7 % auf 7,5 % bis Ende 2011 zu rechnen, mit dem stärksten Ausbau bei Versicherungen, Altersversorgern und Industrieunternehmen. Stabile Erträge, größere Diversifikation in den Gesamtanlagen und breiteres Angebot an Anlageprodukten werden als die wichtigsten Beweggründe für die Erhöhung des Immobilienanteils identifiziert.
Knepel rechnet mit einer Zunahme der indirekten Immobilienanlagen (insbesondere Spezialfonds und geschlossene Fonds) bei stetigem Abbau des Direktbestandes. Die Erzielung einer höheren Rendite, größere Diversifikation im Immobilienportfolio sowie das spezielle Knowhow der Asset Manager als die wichtigsten Beweggründe für den Ausbau der Fondsinvestments zeichnen sich ebenso ab wie die weitere Reduzierung der Inlandsimmobilien mit Anlageschwerpunkt Europa (ohne Osteuropa). Die Konzentration auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien wird weiter verstärkt.
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Qualitatives Fondsrating von Morningstar
Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2009
Die für Fondsinformationen bekannte Agentur Morningstar (www.morningstar.de) wartet mit zwei neuen Produkten für die Fondsauswahl auf: Morningstar® Fund Research Report und das Morningstar Qualitative RatingTM für Fonds. Die neuen Fondsratings und -berichte sollen transparent und detailliert informieren. „Sie sind auch – und darauf kam es uns am meisten an – vollkommen unabhängig“, fügt Werner Hedrich hinzu, Leiter Fondsresearch bei der Ratingagentur. Standard & Poor’s (www.standardandpoors.de) und Feri EuroRating Services (www.feri.de) bieten qualitative Ratings schon lange an. Nun springt Morningstar auf die Erfolgsgeschichte dieser Ratings auf – unter günstigen Voraussetzungen.
Morningstar erhält für das qualitative Rating keine Vergütung von den Fondsgesellschaften. „Wir waren schon immer davon überzeugt, dass Anleger das Recht auf unvoreingenommenes, an ihren Bedürfnissen orientiertes Research haben. Angesichts der aktuellen Marktturbulenzen ist es wichtiger denn je, dass Anleger Zugang zu objektiven und vertrauenswürdigen Analysen haben.“
Insgesamt planen die Analysten von Morningstar europaweit eine Abdeckung von mehr als 3.000 Fonds. Zunächst einmal handelt es sich dabei vor allem um die Fonds, in denen die meisten Gelder verwaltet werden. „Es ist unser Ziel, bis zu 70 % des verwalteten Vermögens in jeder Vergleichsgruppe zu erfassen. Dabei bleibt noch Raum für die Bewertung von kleineren Fonds, die uns aus verschiedenen Gründen eine Analyse wert sind. Wir wollen Fonds analysieren, die für die meisten Anleger wirklich von Belang sind, unabhängig davon, ob es sich um gute, schlechte oder schlichtweg unakzeptable Fonds handelt.“ So die mutige Ankündigung von Morningstar, mit der die Agentur nicht nur auf Freunde unter den Fondsmanagern hoffen darf.
Die Performance soll nicht maßgeblich für die Entscheidung sein, ob ein Fonds bewertet wird. Eine zeitweise Underperformance ist kein Ausschlussfaktor. Im Gegenteil, dann benötigen Anleger eine sachkundige Einschätzung oft am meisten, Hedrich: „Darüber hinaus wollen wir aber auch kleine oder neue Fonds mit einem Rating versehen, sofern diese für Anleger interessant sein könnten.“
Morningstar tritt mit dem Anspruch an, mustergültig die Anforderungen an eine gute Ratingagentur zu erfüllen. „Nicht zuletzt erlaubt uns unsere Unabhängigkeit, klar Stellung zu beziehen. Unsere Analysten“, betont der Leiter Fondsresearch, „arbeiten im Interesse der Anleger und nicht der Fondsgesellschaften. Dies spiegelt sich auch in unseren Ratings wieder. Wir vergeben nicht nur gute Bewertungen, sondern nutzen die ganze Bandbreite: Elite, Superior, Standard, Inferior und Impaired.“
Die Fondsanalyse soll auf fünf Pfeilern fußen: People (Fondsmanagement), Parent (Fondsgesellschaft), Process (Investmentprozess), Price (Gebühren) und Performance. „Dabei stützen wir uns auf unsere eigenen umfassenden Daten, öffentliche Dokumente und ausführliche Interviews mit Fondsmanagern und Fondsgesellschaften. Die Einschätzungen in jedem der genannten Bereiche werden in einem Ratingkomittee von Senior Fondsanalysten geprüft, bevor das endgültige Rating festgelegt wird.“ Das neue Morningstar Qualitative RatingTM und der Morningstar® Fund Research Report helfen Anlegern und Finanzberatern dabei, bessere Anlageentscheidungen zu treffen und ihre Investments wirklich zu verstehen.
Das Morningstar Qualitative RatingTM soll auf einen Blick zeigen, wie die Fondsanalysten einen Fonds bewerten. Der Morningstar® Fund Research Report ist dazu die Ergänzung. Der Kommentar auf der ersten Seite des Berichts liefert eine Begründung für das Rating. In den darauf folgenden Abschnitten erfahren Anleger mehr zu den fünf Pfeilern (Fondsmanagement, -gesellschaft, Investmentprozess, Gebühren und Performance). Ziel ist es, die Diskussion nicht nur auf „guter Fonds“ oder „schlechter Fonds“ zu beschränken, sondern die Besonderheiten eines Fonds aufzuzeigen und zu erklären, wie er sich in unterschiedlichen Marktphasen verhalten könnte. „Den schriftlichen Inhalt ergänzen wir durch eine Fülle von Performance- und Portfoliodaten, die Morningstar für jeden Fonds sammelt. Wir möchten sicherstellen,“ hebt Hedrich hervor, „dass Anleger und Berater verstehen, wie sie einen Fonds im Kontext ihres Portfolios einsetzen und welche Erwartungen sie realistischerweise an die Performance stellen können.“
Während mit den qualitativen Fondsratings und -berichten Morningstar neu auf den deutschen Markt kommt, ist die qualitative Analyse schon seit mehr als 20 Jahren das Herzstück von Morningstar. Neben 28 Analysten in verschiedenen Märkten in Europa und Asien – davon 5 für den deutschsprachigen Raum unter Leitung von Werner Hedrich – verfügt Morningstar über umfangreiche Analystenteams in den USA, Kanada, Australien und China. „Unsere Analysten sitzen dort, wo die Fonds, die wir bewerten, gemanagt werden. Sie stützen sich zudem auf unsere Aktienanalysten, eines der weltweit größten unabhängigen Teams für Aktienresearch. Wir denken, dass diese Mischung aus globaler Präsenz und lokalem Wissen auch Anlegern stark zugute kommt.“
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Inflationserwartung treibt Immobilienhoffnungen
Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2009
„Die Inflaktionsrate ist auf einem 14-Jahreshoch“, zeichnet Dr. Dierk Ernst, Geschäftsführender Gesellschafter der HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal nach. Er spricht anlässlich des CIMMIT Kongresses 2009 (www.cimmit.de) über „Immobilienanlagen und Inflation“. 2008 war die Inflationsrate so hoch wie seit 1994 nicht mehr. „Warum wir dauerhaft mit Inflation rechnen müssen“, so überschreibt Ernst die wichtigsten Punkte. Die langfristige Verknappung von Ressourcen wirke preistreibend. Die Inflation werde auch als Mittel zum „Abbau“ von Staatsverschuldung eingesetzt werden.
Gold biete keine sicherere Alternative zur Immobilie, denn hier zeigten sich lange Durststrecken und Phasen hoher Volatilität, zeigt Ernst auf. Sicher sei aber, dass der Staat mit seinen zahlreichen Versprechungen einen immer größeren Schuldenstand aufbaue und die Notenbanken immer mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf geben würden, dem realwirtschaftlich keine Werte gegenüber stünden. Wer also keine Währungsreform durchführen wolle, müsse die Inflation einsetzen, um das Geld zu entwerten.
Nicht alle Immobilienanlagen schützen aber vor der Inflation. Ernst appelliert an die bekannten Kriterien wie der Lagequalität und die Prosperität des Standorts. Die Objektqualität entscheide über die Werthaltigkeit der Anlage. Ernst zeigt darüber hinaus die Möglichkeiten und Grenzen der Indexierung von Mietverträgen auf.
„An einen Währungsschnitt glaube ich nicht“, sagt Ernst, „aber selbst wenn er käme, wäre die Immobilie die beste Anlage“. Gefragt nach den Konsequenzen der gegenwärtigen Geldpolitik sagt Ernst: „Ja, zu einem gewissen Grade wird mit Benzin gelöscht.“ Wenn man das Finanzsystem nicht zusammenbrechen lassen wolle, gebe es aber zur Bereitstellung von Liquidität keine Alternative. Die zufließende Liquidität entwertet Geldvermögen und wertet Realvermögen auf. Ernst streitet insbesondere für die deutsche Immobilie. „In Deutschland haben wir keinen Bubble im Immobilienmarkt“, hebt Ernst hervor.
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