Handbuch Liquiditätsrisiko
Von Dr. Oliver Everling | 18.Mai 2008
Das „Handbuch Liquiditätsrisiko“ erscheint im Schäffer Poeschel Verlag Stuttgart zum richtigen Zeitpunkt: Die Identifikation, Messung und Steuerung des Liquiditätsrisikos ist heute aktueller als je zuvor (www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2747-0). Mit Inkrafttreten der neuen Liquiditätsverordnung am 1. Januar 2007 und vor dem Hintergrund der jüngsten Erfahrungen aus der Subprime-Krise, so heißt es auf dem Bucheinband zurecht, rücken Messung und Management des Liquiditätsrisikos an zentrale Stelle innerhalb der Risikosteuerung.
Das Herausgeberwerk ist Ergebnis von Teamarbeit: Die Herausgeber, Dr. Peter Barteztky, Geschäftsführer der TriSolutions GmbH, Dr. Walter Gruber, geschäftsführender Partner der 1 PLUS i GmbH, und Dr. Carsten S. Wehn, Marktrisikospezialist und Projektmanager bei der DekaBank in Frankfurt am Main, haben ein ansehnliches Autorenteam zusammengebracht, von A wie Dr. Alexander Aulibauer, der in dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) für die Bereiche Liquiditätsmanagement und Refinanzierung zuständig ist, bis W wie Dr. Bernhard Wondrak, der in der Dresdner Bank Gruppe für die Methodik der Marktrisikoanalysen aller Bankbäucher sowie das Reporting an die Geschäftsleitung zuständig ist, oder Z wie Prof. Dr. Franz-Christoph Zeitler, Vizepräsident der Deutschen Bundesbank, der den Herausgebern ein Gleitwort schrieb.
Wohl größte Herausforderung für die Herausgeber eines eng fokussierten Titels wie des „Handbuchs Liquiditätsrisiko“ ist es, den Leser in den vielen Beiträgen der Experten nicht mit Redundanzen zu ermüden. Wer das Buch allein anhand des Inhaltsverzeichnisses einschätzen will, wird leicht fehlgeleitet: Hier findet der Leser zwar zunächst ähnlich klingende Überschriften vor, bei der eingehenden Lektüre wird aber klar, dass jeder Autor durch seine spezifische Herangehensweise und Perspektive echten Mehrwert bietet. Der eine bezieht sich mehr auf rechtliche Aspekte, der andere mehr auf Statistiken zur Entwicklung, und wieder ein anderer stellt die Thematik in mathematisch-statistischer Ausdrucksweise dar.
Wer sich mit Ratingfragen befasst, für den ist der Beitrag von Dr. Alexander Aulibauer und Dr. Ralf Goebel vom DSGV besonders lesenwert, denn hier zeigen sie die Relevanz des Liquiditätsrisikos aus Sicht eines Finanzverbundes auf und skizzieren das Liquiditätsmanagement als integrierten Bestandteil des Gesamtbanktreasurys. Gerade für Sparkassen ist es besonders wichtig, feiner zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen des Liquiditätsrisikos zu unterscheiden, wie es die Autoren tun.
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Vermögensmanagement und Nachlassplanung
Von Dr. Oliver Everling | 17.Mai 2008
Im vierten Band der Handelsblatt-Buchreihe „Financial Planning“ wollen die Autoren Johannes Schütz, Rolf Beike und Michael Ketzler die fünf Schritte der optimalen Vermögensaufteilung aufzeigen. Der Titel „Vermögensmanagement und Nachlassplanung“ erschien im Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart (www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2784-5).
Dabei legen Sie folgendes Schema zugrunde: Vermögensaufteilung auf Asset-Ebene (Asset-Allocation), Aufteilung der Assets in Subkategorien (Sub-Asset-Allocation), Festlegung der Quote zwischen aktiven und passiven Anlageformen, Auswahl des Umsetzungsweges (Asset-Location) und Auswahl der einzelnen Anlageinstrumente.
Die 166 Seiten des Buches reichen nicht aus, um tiefer in die theoretischen Grundlagen der modernen Portfoliotheorie einzusteigen. Der Leser wird aber eine laienverständliche Idee der wichtigsten Begriffe geliefert, so dass Ausdrücke wie „Effizienzlinie“, „Portfoliolinie“ oder „Betafaktor“ ihren Schrecken verlieren.
Bei allen fünf Schritten des von Schütz, Beike und Ketzler gewählten Vorgehensschemas bieten inzwischen Ratingagenturen – über das Internet sogar meist kostenlos – unabhängige Hilfestellungen an. Obwohl Ratings in den Darstellungen der Autoren nicht ganz außen vor bleiben, treten sie doch zu kurz, da mit Hilfe von Ratings der Anleger doch nahezu jede Empfehlung seines Beraters mit einem einfachen Mittel zu hinterfragen und damit mehr Vertrauen in die Anlageentscheidung bringen könnte.
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Anlageinstrumente im Financial Planning
Von Dr. Oliver Everling | 17.Mai 2008
Im dritten Band der Handelsblatt-Buchreihe „Financial Planning“ geht es um Anlageinstrumente. Johannes Schütz, Christian Springer und Alexander Seipel befassen sich in diesem Buch aus dem Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart (www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2783-8) mit verschiedenen Finanzanlagen, Immobilieninvestments, Beteiligungen und Versicherungen.
Johannes Schlütz war für Union Investment unter anderem im Portfoliomanagement für Kommunikationsaufgaben sowie die Ideenfindung und Produktkonzeption von Aktien- und Rentenfonds verantwortlich. Seit Februar 2007 leitet er die Abteilung Produktmanagement, Steuerung und Marketing im Bereich Privatkunden der Deutschen Finanzagentur GmbH. Christian Springer betreut im Bereich Private Banking der RV Bank Miltenberg eG vermögende Privatkunden. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft hat er an der Frankfurt Business School of Finance and Management das Masterprogramm Financial Planner (HfB) absolviert. Im Sommer 2008 wird er zur DZ Bank International nach Luxemburg (Bereich Private Banking) wechseln. CFP Alexander Seipel ist Geschäftsführer der Barta-Krämer-Seipel GmbH, die in den Geschäftsfeldern Finanzdienstleistungen und Versicherungen tätig ist.
Das Buch gibt einen Überblick über Anlageformen, Definitionen, Kaufmotive, Kosten usw. für verschiedene Vermögensklassen. Obwohl Ratings als Credit Ratings natürlich im Kontext von Anleihen genannt und sogar die Bonitätsratings für Charterer der Dynamar erwähnt werden, kommen die gerade auch dem Privatanleger zur Verfügung stehenden Ratingangebote und Hilfen zur Produktbeurteilung zu kurz.
Immobilieninvestments, die Selektion von Investmentfonds, die Auswahl geschlossener Fonds bzw. von Beteiligungen bis hin zu Versicherungsprodukten – für die meisten Produkte stehen heute Ratings zum Teil sogar schon von mehreren Ratingagenturen zur Verfügung, die in diesem Buch nicht weiter erwähnt werden. Da die Produktanbieter und Vermittler immer massiver mit ihren guten Noten werben, wäre es passend gewesen, in einem solchen einführenden Buch auf die grundsätzliche Bedeutung der Ratings einzugehen.
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Ökonomisches Basiswissen
Von Dr. Oliver Everling | 17.Mai 2008
Im zweiten Band der Handelsblatt-Buchreise zum Financial Planning geht es um „Ökonomisches Basiswissen“, vorgestellt von Dr. Oliver Letzgus (Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart, www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2782-1). Er ist verantwortlich für die Fundamentalanalyse und das Marktresearch im Rentenfondsmanagement bei Union Investment, Frankfurt am Main. In diesem Band geht es um Wirtschaftszyklen, Geldpolitik, Konjunkturindikatoren und Begriffe der Zahlungsbilanz.
Volkswirtschaftliche Megatrends wie die Globalisierung, die demografischen Veränderungen, der Klimawandle und die langfristige Energieversorgung werden von ihm ebenso treffend skizziert wie die Grundlagen der monetären Ökonomie, angefangen beim Wesen des Geldes, dem Verständnis der Inflation als Kaufkraftentzug durch Geldentwertung und der Geldpolitik der EZB.
Für Leser ohne wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund ist das Buch eine klare Empfehlung, da es oft gehörte Begriffe erläutert, Zusammenhänge herstellt, die in der Tagesberichterstattung zu kurz kommen, und verdeutlicht, wie in den Medien oft zitierte Wirtschaftsdaten zu interpretieren sind.
Es ist das Verdienst von Letzgus, in einer allgemein verständlichen Form auch schwierige Themen aufzuräumen, zum Beispiel die „immer wieder aufflammende Diskussion über die Einführung einer Steuer auf Devisentransaktionen, einer so genannten Tobin-Steuer.“ Nach Letzgus ist sie „ein Sinnbild dafür, wei im Zeitalter der Globalisierung versucht wird, staatlichen Handlungsspielraum zurückzugewinnen.“
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Grundlagen der Finanzplanung
Von Dr. Oliver Everling | 17.Mai 2008
Der erste Band der Handelsblatt-Buchreihe zum Financial Planning, „Grundlagen der Finanzplanung“ von Johannes Schütz und Rolf Beike befasst sich mit der aktuellen Ausgangslage, den Zielen und Methoden sowie insbesondere auch mit der Frage der Altersvorsorge (Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart, www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2781-4). Das handliche Buch mit 167 Seiten führt in die Materie ein.
Die Aussagen zur demografischen Entwicklung, zu mehr Eigenverantwortung und Selbsthilfe am Anfang des Buches legen die Grundlage für die späteren Kapitel, die schließlich in Argumenten für die Schließung der zu erwartenden Versorgungslücke im Alter münden. Die private Altersvorsorge wird als zentrales Ziel der Finanzplanung vorgestellt. Vollständigkeit, Vernetzung, Individualität, Richtigkeit, Verständlichkeit, Dokumentationspflicht, Einhaltung der Berufsgrundsätze werden als Grundsätze der Finanzplanung aufgelistet.
Obwohl das Buch sehr zur Freude von Banken und Finanzberatern dem Leser alle Argumente liefert, um diese aufzusuchen, sich ausführlicher beraten zu lassen und für die Erreichung seiner individuellen Ziele geeignetere Finanzprodukte nachzufragen, darf das Buch nicht mit einem Werbeträger von Finanzdienstleistern verwechselt werden. Es enthält vielmehr auch alle Bemerkungen, die den Leser für eine kritische Reflexion von Anlageempfehlungen sensibilisieren.
So unterstreicht das Buch auch die Interessenkonflikte, in denen sich die Beratung von Anbietern und Vermittlern vollzieht. Jedem Neuling auf dem Gebiet der Finanzplanung ist dringend zu empfehlen, die im Buch gegebenen Ratschläge im Umgang mit Finanzdienstleistern zu beherzigen, z. B. bei Beratungsgesprächen stets eine zweite Person mitzunehmen oder die Angebote von Banken und Versicherungen durch einen Finanzplaner beurteilen zu lassen, dessen Honorar nicht an Umsatz oder Produktverkauf gekoppelt ist.
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AAA für First Private Aktien Global
Von Dr. Oliver Everling | 15.Mai 2008
TELOS hat den Fonds First Private Aktien Global geratet. Der Fonds erfüllt höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Der First Private Aktien Global wird im Kommentar der TELOS als ein global anlegender, aktiv gemanagter Aktienfonds beschrieben, der durch seinen quantitativen Ansatz geprägt ist. „Hierbei geht es vor allem um das Ausnutzen von Marktineffizienzen, die global häufiger auftreten als in Europa. Damit erklärt sich auch das ambitionierte Ziel:“, fügt Dr. Frank Wehlmann, Geschäftsführer der TELOS GmbH, hinzu, „Outperformance von 500 Basispunkten nach Kosten gegenüber der Benchmark – betrachtet über den gesamten Businesszyklus.“ Durch Kombination von mehreren fundamental- quantitativen Aktienselektionsstrategien wird darüber hinaus eine niedrige Volatilität dieser Outperformance angestrebt.
Der Fonds investiert weltweit breit gestreut in 150 bis 200 Aktientitel, die alle gleich gewichtet werden. Die Aktien werden in einem mehrstufigen computergestützten Verfahren aus einem Universum von ca. 8000 Titeln ausgewählt. Der erste Teil des Investmentprozesses ist ein quantitativer Filterprozess, der ohne jeden subjektiven Einfluss durchgeführt wird, berichtet TELOS. Dabei werden Werte aussortiert, die nicht ausreichend liquide sind. Danach werden die noch verbleibenden 5000 Titel anhand von rein fundamentaler Faktoren (Bilanz-, Wachstums- und Bewertungskennzahlen) durch streng systematische Selektion ausgewählt.
Die Risikokontrolle als ein anschließender qualitativer Bewertungsteil des Investmentprozesses rundet das Selektionsverfahren ab. Ein weiteres Ziel ist es, größere Klumpenrisiken bezüglich der Branchenallokation zu vermeiden, heißt es im Bericht von TELOS. Die Berücksichtigung der Transaktionskosten sei auch ein integraler Bestandteil des Investmentprozesses.
Die Benchmark ist nicht Grundlage der Portfoliokonstruktion. Der Fonds investiert sowohl in reine Value-als auch in Growth-Titel. Darüber hinaus wird auch in GARP-Titel (Aktien mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial und geringer Bewertung) angelegt. Mit dem ausgewogenen Style-Profil wird angestrebt, die Performance gegenüber einer reinen Value-Strategie zu glätten.
Der Fonds hat sich in der Vergangenheit bei einer höheren Volatilität als die des Vergleichsindexes besser entwickelt als die Benchmark, stellt die Ratingagentur TELOS fest. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformed, fällt neben der Managementfee auch eine Performancefee in Höhe von 20% der Differenz der Wertentwicklung von Fonds und Benchmark an. Beim First Private Aktien Global kommt dabei das High-Water-Mark Prinzip nicht zum Tragen.
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Market Turmoil and Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 14.Mai 2008
„It seems that whenever there is turmoil in the credit markets, the rating agencies come under fire“, says Roger P. Nye, President, Global Investment Advisors, Inc., Carlsbad, California, USA (www.gia-inc.com). „Their veracity and credibility are questioned. They are accused of tardiness in rating changes or lack of understanding of complex financial instruments, which has either caused or exacerbated the turmoil.“
In the wake of the recent global credit crunch and default of some highly rated structured vehicles built around a portfolio of sub-prime mortgages in the U.S. and Europe, Moody’s and S&P have taken another hit from a range of critics. They are being accused of assigning high ratings to sub-prime securities and then failing to react quickly when borrowers began defaulting on mortgage loans backing the bonds. Both the US Congress and the European Union have promised hearings on the „culpability“ of the agencies. Lawsuits against the ratings industry are being mooted. Let’s look at the fallout and evaluate some of the allegations and responses.
Given the rapid rate of financial innovation in recent years and the lack of transparency inherent in multi-layered structured deals, says Nye, investors must take some blame for jumping into this asset class while not fully understanding the instruments in question. Investors underestimated the risks that led to the crisis. Didn’t investors in sub-prime debt know that the American mortgage industry was over-extending itself with questionable loans to non-creditworthy buyers? The agencies were publicly warning about this at least since January 2006.
Investors must upgrade their understanding of what ratings represent, insists Nye. The agencies have a valid point when they say that users of ratings misused the ratings in this case. Many investors and critics were assuming that ratings implied (a) a measure of liquidity, (b) a proxy for pricing, or (c) the potential for volatility. In truth, ratings are just an estimate of default risk (and in the case of Moody’s, that plus expected credit loss).
„Did investors really believe that ratings were a forecast of illiquidity�??the difficulty of selling assets at a reasonable price�??when no one can predict the timing and depth of an illiquid market? The agencies always stress that investors must look at the assumptions underlying a rating assignment and must use ratings only as one tool in the investment decision. Here we have a liquidity crisis, not a solvency crisis. If investors“, continues Nye, „based their decisions on wrong assumptions or on ratings alone, then their decisions were misguided.“
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Bonitätsnachweis in der Automobilindustrie
Von Dr. Oliver Everling | 14.Mai 2008
Mit der steigenden Verantwortung der Automobilzulieferer in der Wertschöpfungskette steigt auch das Risiko, das von der Insolvenz eines Zulieferunternehmens ausgehen kann, schreibt Helmut Weirich, Leiter Kfz-Teile und -Zubehör im VDA Verband der Automobilindustrie, in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ (www.krp.ch). Wachsende Abhängigkeit von der Lieferfähigkeit einzelner Lieferanten war für die Fahrzeughersteller Motiv, ihre Lieferkette transparent absichern zu wollen. Zulieferseitig wurde Wert darauf gelegt, dass dies nicht mit einer Offenlegung finanzwirtschaftlicher Daten verbunden war, berichtet Weirich.
„Bei dieser Konstellation zahlte sich einmal wieder in klassischer Weise die Konstruktion des VDA als gemeinsames Dach für die Industrie aus: Gemeinsam“, so Weirich, „konnte eine Lösung gefunden werden, die für beide Seiten akzeptabel war.“ Diese Lösung beinhaltete einerseits den gewünschten Bonitätsnachweis, andererseits die Wahrung der Vertraulichkeit von Finanzdaten. Hersteller und Zulieferer einigten sich darauf, das Ergebnis des Bilanzteils des von der Prof. Dr. Schneck Rating GmbH (www.schneck-rating.de) gelieferten VDA Rating-Tools als Bonitätsnachweis von Lieferanten gegenüber ihren Kunden in der deutschen Automobilindustrie zu akzeptieren. Der Wirtschaftsprüfer des Lieferanten muss lediglich die richtige Eingabe der Daten testieren. Mit diesem Testat versehen, teilt der Lieferant seinem Kunden das Ergebnis des Bilanzratings mit (z.B. BB+). Dem Begehren des Kunden nach einem Frühwarnsystem ist damit Genüge getan.
„Der Bilanzteil des Rating-Tools ist somit zum Standard für den Bonitätsnachweis in der deutschen Automobilindustrie geworden“, schreibt Weirich im Organ des Bundesverbandes der Ratinganalysten und Ratingadvisors e.V. (www.bdra.de). Dies hat der Industrie nicht nur eine möglicherweise langwierige Diskussion über „wirtschaftliche Transparenz“ erspart – sondern sicherlich auch viel Geld, urteilt Weirich.
Aufgrund technisch notwendig gewordener [Ä]nderungen wurde eine zweite Version des Rating-Tools erstellt und zuletzt im April 2006 – erneut kostenlos – an die Mitgliedsunternehmen versandt. Inhaltlich blieb das Rating-Tool unverändert, um den Kunden die Vergleichbarkeit des Bonitätsnachweises zu gewährleisten, so die Beschreibung von Weirich.
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DJE Dividende & Substanz mit AAA-
Von Dr. Oliver Everling | 13.Mai 2008
Der Fonds DJE Dividende & Substanz erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). So das Urteil der Ratingagentur TELOS (www.telos-rating.de).
Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Der DJE Dividende & Substanz ist ein international anlegender Aktienfonds, der durch seinen Value-Ansatz und die aktive Steuerung der Barquote geprägt ist. Trotz des Anlageschwerpunktes in Europa nutzt der Fonds auch Chancen auf den Aktienmärkten weltweit. Der Fonds ist dabei nicht Benchmark-orientiert. Basierend auf der eigenen FMM-Methodik (Fundamental, Monetär, Markttechnik), aber auch durch den Einsatz von Stimmungsindikatoren, sollen Kapitalverluste vermieden und eine stetige Rendite erzielt werden.
Der Investmentansatz des Fonds setzt neben klassischen Value-Ansätzen auf die Dividendenrendite der Einzeltitel. „Der Fonds investiert dabei in eher defensive, werthaltige Aktien, die sich durch hohe Substanz, ausgezeichnete Bilanzqualität und auch eine hohe Dividendenrenditen bei möglichst abgesicherter Ertragslage auszeichnen“, urteilt Dr. Frank Wehlmann, Geschäftsführer der Agentur. „Das Research ist noch recht stark auf Europa und insbesondere Deutschland fokussiert, wird aber kontinuierlich auch um internationale Unternehmen erweitert.“ Bei der Analyse von Investmentgelegenheiten außerhalb Europas kommt zunächst ein fundamentaler Ansatz zum Tragen.
Der Fondsmanager verfügt über ein breites Spektrum an Kontakten zu dem Management verschiedener Unternehmen, heißt es im Report der Ratingagentur. „Er pflegt diese durch regelmäßige persönliche Meetings, die zum Teil mehrmals im Jahr stattfinden. Einzelne Mitarbeiter sind schon sehr lange im Unternehmen tätig. Die Vergütung der Mitarbeiter unterliegt einem unternehmenseinheitlichen Zielvereinbarungs- und Bonifikationssystem.“
Der Fonds konnte die Performance des als Orientierungsgröße herangezogenen MSCI World Indexes bei geringerer Volatilität seit seiner Auflage deutlich übertreffen, insbesondere auch durch die Steuerung der Barquote. Dabei hat der Ansatz, schreibt TELOS, insbesondere in Phasen fallender Aktienmärkte besser abgeschnitten als der Index. Die Sharpe Ratio lag bei der rollierenden Betrachtung über ein Jahr in der Vergangenheit immer im positiven Bereich, ist allerdings in der jüngeren Vergangenheit erstmals leicht negativ.
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Modernes Risikomanagement mit Derivaten
Von Dr. Oliver Everling | 13.Mai 2008
Das Buch von Hans-Peter Deutsch ist aus einem Stoff, der durch Reifung wie ein guter Wein mit den Jahren besser wird. Deutsch legt nun die 4. , überarbeitete Auflage 2008 seines Buches „Derivate und Interne Modelle“ im Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart vor (ISBN 978-3-7910-2786-9). Der Autor, Dr. Hans-Peter Deutsch, ist Geschäftsführer und Gründer der d-fine GmbH, Frankfurt a.M. (www.d-fine.de), eines der renommierten deutschen Beratungsunternehmen für die Finanzindustrie im quantitativen und systemtechnischen Bereich.
Das Buch bewegt sich genau auf demjenigen Abstraktionsniveau, das einerseits noch erlaubt, konkret an die Praxis der Banken anzuknüpfen, andererseits aber nicht wegen [Ä]nderungen rechtlicher Rahmenbedingungen usw. im Detail schnell an Aktualität verliert. Dies ermöglicht Deutsch, sein ohnehin schon gelungenes Buch mit jeder weiteren Auflage zu verbessern.
Die Gliederung des Buches ist schnell begriffen: Nach Grundlagen werden Methoden dargestellt, diesen folgen Beschreibungen von Instrumenten. Deutsch führt dann in Risikobegriffe ein, zeigt auf, wie Portfolien gesteuert werden, und schließlich, wie mit Marktdaten umgegangen wird. Wer im Studium nicht richtig aufgepasst hat, sollte erst den Anhang besuchen, denn dort werden u. a. noch multivariate Verteilungen, Kovarianzen, Korrelationen, Beta, die Momente einer Verteilung, Binomialverteilung, Bernoulli-Versuche bis hin zum zentralen Grenzwertsatz der Statistik rekapituliert.
Wer sich zum Beispiel für Zinsen und Zinsstrukturmodelle interessiert, dem erläutert Deutsch Convexity Adjustments, arbitragefreie Gittermodelle (Backward und Forward Induction sowie Greens-Funktionen), Marktzinsen versus instantane Zinsen (bis hin zur Bewertung von Caplets mittels Arrow-Debreu-Preisen), bietet eine explizite Spezifikation von Short Rate Modellen und führt in das Beispielprogramm der beigefügten CD-Rom ein.
Die jüngste Kreditkrise hat den Ruhm mathematisch-statistischer Modelle nicht gesteigert. Fast wie ein Disclaimer liest sich vor diesem Hintergrund das erste Kapitel im Teil II zu den Methoden, in dem ein Überblick über die getroffenen Annahmen gegeben wird, die zum Aufbau der jeweiligen Modelle notwendig sind: Insbesondere die Voraussetzungen, dass Märkte unendlich liquide seien und dass es kein Kontrahentenrisiko gebe, dürften manchem Bankvorstand in der Kreditkrise schmerzlich in Erinnerung gerufen worden sein.
Für jede Bewertungs- und Risikomanagementmethode spezifiziert Deutsch dann in den betreffenden Kapiteln durch Angabe der Ziffern der einzelnen Annahmen, welche der aufgelisteten Voraussetzungen für das jeweilige Modell notwendig sind. In den meisten Fällen sind viele realitätsferne Annahmen entbehrlich, so dass mit den Modellen unter realen Bedingungen gearbeitet werden kann – wenn man sich der Annahmen bewusst bleibt.
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