Einseitige Nachrichten und die Gefahr für die Meinungsvielfalt in der Schweiz

Von Dr. Oliver Everling | 13.Oktober 2025

Eine neue Studie von Felix Schläpfer Economic Research in Zusammenarbeit mit gfs.bern zeigt auf, wie stark Schweizer Medien in internationalen Themen von ausländischen Quellen beeinflusst werden – und welche Folgen das für die öffentliche Meinungsbildung hat. „Nachrichten aus ausländischen Quellen, die wirtschaftlichen und strategischen Interessen der USA nahe stehen, prägen über Schweizer Medien die Meinungen in der Schweizer Bevölkerung in wichtigen internationalen Themen einseitig“, heisst es in der Medienmitteilung.

Die Untersuchung, die unter dem Titel „Einseitigkeit in Nachrichtenmedien“ veröffentlicht wurde (DOI: 10.5281/zenodo.17224633), basiert auf einer Medienanalyse und einer repräsentativen Umfrage mit 1590 Personen in der deutschsprachigen Schweiz. Dabei wurden 20 häufig verbreitete Aussagen zu internationalen Themen überprüft – von der Corona-Pandemie über den Ukraine-Krieg bis zu geopolitischen Fragen rund um China und die USA.

Das Ergebnis ist deutlich: In den grossen Medienhäusern – SRF, Tamedia und NZZ-Medien – zeigen sich laut Studie „nur geringe Unterschiede in der Übernahme einseitiger Sichtweisen“. Hingegen weichen kleinere Medien wie Die Weltwoche oder Die Republik teils deutlich ab. Besonders brisant: Viele der untersuchten Aussagen spiegeln Perspektiven wider, die direkt den Kommunikationslinien westlicher, insbesondere US-amerikanischer, Akteure entsprechen.

Ein Beispiel: 50 % der Befragten stimmten der Aussage „Russland unter Putin ist eine Gefahr für ganz Europa“ voll und ganz zu, während 47 % die Aussage „Der Überfall Russlands auf die Ukraine ist ein unprovozierter Angriffskrieg“ ohne Einschränkung bejahten. „Die Aussagen entsprechen Sichtweisen der einen Kriegspartei – der Ukraine und ihrer Unterstützer“, heisst es in der Studie. Schweizer Medien hätten diese Sichtweisen „nicht nur übernommen, sondern Bemühungen um Objektivität sogar ausdrücklich abgelehnt und regelmässig verunglimpft.“

Auch in anderen Themenbereichen zeigt sich laut Schläpfer ein ähnliches Muster: „Sichtweisen, die durch neuere Information ganz oder teilweise widerlegt wurden, blieben für Meinungen bestimmend, möglicherweise auch, weil die Medien frühere Fehlinformation nur selten korrigierten.“ So glauben noch immer 36 % der Befragten uneingeschränkt an das in westlichen Medien geprägte Narrativ eines chinesischen Sozialkreditsystems mit umfassender Überwachung, obwohl dieses in der ursprünglichen Form nicht nachweisbar ist.

Interessant ist auch der soziodemografische Befund: Ältere Personen und Männer stimmen einseitigen Aussagen häufiger zu, während jüngere Befragte und Frauen tendenziell kritischer reagieren. Zudem steigt die Zustimmung mit der täglichen Nachrichtenzeit – wer mehr als 30 Minuten pro Tag Medien konsumiert, übernimmt einseitige Sichtweisen signifikant häufiger.

Die Schlussfolgerung fällt entsprechend deutlich aus: „Die einseitige Abhängigkeit stellt eine autonome und souveräne Gestaltung der internationalen Beziehungen und der Aussenpolitik der Schweiz in Frage.“

Studienautor Felix Schläpfer, ehemals Professor an der Kalaidos Fachhochschule, betont, dass die Untersuchung keine externen Auftraggeber oder finanzielle Unterstützung hatte. Ziel sei es gewesen, „die strukturellen Ursachen einer wachsenden Einseitigkeit in der Medienlandschaft empirisch sichtbar zu machen“.

Damit stösst die Studie eine Grundsatzdebatte an: In welchem Masse kann ein Land wie die Schweiz, das auf Unabhängigkeit und Neutralität baut, seine außenpolitische Selbstbestimmung bewahren, wenn seine Medien die Perspektiven ausländischer Akteure unreflektiert übernehmen?

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Der politische Gencode der radikalen Mitte

Von Dr. Oliver Everling | 11.Oktober 2025

In Deutschland entsteht derzeit ein neues politisches Phänomen, das sich zunehmend als „radikale Mitte“ artikuliert – eine Haltung, die sich deutlich von den politischen Extremen abgrenzt, aber auch nicht in der bequemen Mitte des etablierten Spektrums verharrt. Diese neue Mitte ist weder reaktiv noch verwaltend, sondern sucht gezielt nach Fortschritt und Reform, ohne ins ideologische Lagerdenken abzugleiten. Sie verfolgt grundlegende, teils tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Staat, bleibt dabei aber der Idee verpflichtet, dass Wandel nur dann Bestand hat, wenn er die Stabilität des Gemeinwesens sichert.

Die radikale Mitte ist damit keine Rückkehr zu einer alten politischen Normalität, sondern der Versuch, eine neue Balance zwischen Ordnung und Erneuerung zu schaffen. Sie ist offen für Veränderungen, lehnt aber sowohl radikale linke als auch radikale rechte Positionen ab. Ziel ist es, stabile, aber dennoch innovative Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln – etwa im Umgang mit Migration, dem digitalen Wandel oder der Transformation der Industrie. Der politische Gencode dieser neuen Bewegung verbindet also Rationalität mit Entschlossenheit: Reformen sollen nicht nur angekündigt, sondern umgesetzt werden – schnell, evidenzbasiert und ohne ideologische Verblendung.

Diese Entwicklung entspringt einer tiefen gesellschaftlichen Sehnsucht nach Handlungsfähigkeit. Viele Bürgerinnen und Bürger empfinden das politische System als gelähmt durch Koalitionsarithmetik, moralische Symbolpolitik und institutionelle Trägheit. Die „radikale Mitte“ reagiert darauf mit dem Versprechen, die Dinge wieder ins Lot zu bringen: Sie will Pragmatismus mit Prinzipien verbinden, Fortschritt mit Verlässlichkeit. Das kann in verschiedenen Formen geschehen – durch parteiübergreifende Bündnisse, neue Reformbewegungen oder eine Neuausrichtung bestehender Parteien, die alte ideologische Gewissheiten über Bord werfen.

Politisch gesehen könnte diese Strömung die Kräfteverhältnisse in Deutschland spürbar verändern. Wenn sie gelingt, entsteht ein neuer Block, der wirtschaftliche Dynamik, technologische Modernisierung und soziale Kohärenz zusammendenkt. Ein solches Programm würde stabilisierend wirken – ähnlich wie die „Dritte-Weg“-Bewegungen der 1990er Jahre, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf Souveränität, Sicherheit und Standortpolitik. Ratingagenturen wie S&P Global oder Moody’s würden ein solches Signal positiv werten, weil es auf institutionelle Stärke und fiskalische Planungssicherheit hindeutet. Strukturreformen, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit fördern, gelten in der Bonitätsanalyse als zentrale Faktoren für die Beibehaltung des AAA-Ratings Deutschlands.

Doch diese Stabilisierung ist nicht garantiert. Die radikale Mitte muss beweisen, dass sie tatsächlich integrativ wirkt und keine technokratische Elite bildet, die sich von der gesellschaftlichen Basis entfremdet. Wenn das Streben nach Effizienz in autoritäre Steuerung kippt oder gesellschaftliche Gruppen ausgeschlossen werden, verliert das Konzept seine moralische und ökonomische Legitimation – mit negativen Folgen auch für das politische Vertrauen und das Kreditrating. Ratingagenturen reagieren sensibel auf politische Fragmentierung und institutionelle Schwäche, insbesondere wenn diese die Fähigkeit zu nachhaltiger Haushaltsführung oder Reformumsetzung beeinträchtigt.

Am Ende entscheidet sich die Bedeutung der radikalen Mitte daran, ob sie Verantwortung neu definiert: als Fähigkeit, Wandel zu gestalten, ohne den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden. Gelingt ihr das, kann sie zur eigentlichen Trägerin politischer und wirtschaftlicher Stabilität werden – und damit zu einem Faktor, der Deutschlands Position an den Finanzmärkten und in der internationalen Wahrnehmung stärkt. Scheitert sie jedoch an innerer Widersprüchlichkeit oder Machtkalkül, würde der politische und ökonomische Kompass erneut ins Wanken geraten.

Die radikale Mitte steht somit für den Versuch, Stabilität durch Erneuerung zu erreichen – und gerade darin liegt ihr revolutionäres Potenzial. Sie könnte Deutschlands politische Landschaft erneuern, seine demokratische Mitte festigen und zugleich jene Verlässlichkeit schaffen, die Investoren, Märkte und Ratingagenturen als Grundlage langfristigen Vertrauens werten.

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Marktbereinigung im Zeichen der Bonität

Von Dr. Oliver Everling | 9.Oktober 2025

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland bleibt auf alarmierend hohem Niveau. Nach Angaben des IWH Halle wurden im dritten Quartal 2025 fast die Rekordwerte des Vorquartals erreicht – die zweithöchsten Insolvenzzahlen seit zwei Jahrzehnten. Diese Entwicklung ist nicht nur ein konjunkturelles Signal, sondern auch ein Prüfstein für das Kreditrisikomanagement und die Aussagekraft von Credit Ratings.

„Die aktuellen Insolvenzzahlen sind ein ernstes Signal: Nach Jahren niedriger Zinsen und staatlicher Stützungsmaßnahmen erleben wir nun eine schmerzhafte, aber notwendige Marktbereinigung“, erklärt Dr. Tobias Moser, Gründer von MR Corporate Solutions. Seine Einschätzung verweist auf eine Phase, in der viele Unternehmensratings einer realwirtschaftlichen Bewährungsprobe unterzogen werden.

Für Ratingagenturen und Kreditprüfer bedeutet der Anstieg der Insolvenzen, dass Frühwarnindikatoren, Bilanzqualität und qualitative Bonitätseinschätzungen stärker gewichtet werden müssen. Besonders Branchen mit strukturellen Herausforderungen – wie die Automobilzulieferindustrie, der Handel, die Modebranche und der Immobiliensektor – geraten unter verschärfte Beobachtung. „Unternehmen, die zu lange von günstigen Rahmenbedingungen profitiert oder notwendige Anpassungen verschoben haben, geraten unter Druck“, so Moser weiter.

Im Zentrum der Diskussion steht auch der Ansatz des Restructuring as a Service (RaaS). Dieses Modell bietet laut Moser „pragmatische, vorinsolvenzliche Lösungen“, die weit über klassische Sanierungsinstrumente hinausgehen. RaaS ermöglicht es, sanierungsbedürftige Geschäftseinheiten gezielt auszugliedern und so die Bilanz zu entlasten – eine Maßnahme, die aus Sicht der Ratinganalysten Bonitätsrisiken mindern und Ausfallwahrscheinlichkeiten senken kann.

„Ein externer Restrukturierungsgesellschafter übernimmt die Anteile, entlastet die Bilanz des Mutterkonzerns, mindert Haftungsrisiken für die Geschäftsführung und ermöglicht eine fokussierte operative Sanierung außerhalb des Kerngeschäfts“, erläutert Moser. Solche Strukturen könnten in künftigen Credit-Rating-Analysen als stabilisierende Faktoren bewertet werden, insbesondere wenn sie den langfristigen Fortbestand des Unternehmens sichern.

Der Trend zeigt: Das Rating von Unternehmen wird künftig stärker davon abhängen, wie proaktiv und kreativ sie mit Krisen umgehen. Wer frühzeitig restrukturiert, Carve-outs strategisch nutzt und die Kapitalstruktur anpasst, kann nicht nur das Vertrauen der Gläubiger erhalten, sondern auch sein Rating stabilisieren. In einer Zeit, in der der „Trend zur notwendigen Bereinigung“ laut Moser unausweichlich ist, wird die Bonität zunehmend zum Spiegel unternehmerischer Anpassungsfähigkeit.

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Goldminen im Rating-Aufwind: SSR Mining, Avino Silver & Gold Mines und Silver One Resources

Von Dr. Oliver Everling | 7.Oktober 2025

Goldaktien erleben derzeit, wie James Luke von Schroders betont, einen „stillen Boom“, der zunehmend auch aus Sicht von Kredit- und Ratinganalysten Aufmerksamkeit verdient. Denn die Kombination aus rekordhohen Margen, soliden Bilanzen und diszipliniertem Kapitalmanagement signalisiert eine Verbesserung der Bonität quer durch den Sektor – von großen Produzenten bis zu kleineren Akteuren wie SSR Mining, Avino Silver & Gold Mines Ltd oder Silver One Resources.

„Goldminenunternehmen erzielen Rekordmargen und haben solide Bilanzen aufgebaut, werden jedoch zu nicht überzogenen Bewertungen gehandelt“, erklärt Luke – ein Befund, der in der Sprache der Ratings auf eine deutliche Verschiebung der Risikowahrnehmung hinweist.

Gerade die Beobachtung, dass „die Produzenten einen um ca. 50 % höheren freien Cashflow als erwartet“ generieren, wirkt wie ein klassischer Auslöser für Rating-Upgrades. Unternehmen wie SSR Mining, die ihre Verschuldung in den vergangenen Jahren konsequent reduziert haben, oder Avino Gold & Silver, das nach einer Phase der Expansion stabile operative Cashflows ausweist, stehen beispielhaft für diesen Trend. Selbst kleinere Player wie Silver One, die noch im Aufbau ihrer Produktionskapazitäten stehen, profitieren von der verbesserten Wahrnehmung der Branche im Hinblick auf Kreditwürdigkeit und Finanzstabilität.

Die Kapitaldisziplin der Unternehmen – sichtbar in moderatem Wachstum, gezielten Aktienrückkäufen und stabilen Dividenden – stärkt nicht nur das Vertrauen der Investoren, sondern auch das Credit Standing der Emittenten, sollten sie künftig über Anleihemärkte finanzieren wollen. Aus Rating-Perspektive ist besonders interessant, dass die Bewertungen laut Schroders „über alle Kennzahlen hinweg angemessen“ bleiben, selbst bei einem Goldpreis deutlich unter den aktuellen Spotpreisen. Diese konservative Kalkulation reduziert die Abhängigkeit von externen Schocks und unterstreicht, dass die Kreditqualität der Branche heute weit robuster ist als während der Jahre zwischen 2005 und 2015, die Luke als Phase „massiver Wertvernichtung“ beschreibt.

Damals führten Überinvestitionen und mangelnde Kapitalkontrolle zu einer Welle von Herabstufungen. Heute dagegen zeigen Gespräche auf Branchenveranstaltungen wie der Denver Gold Show, dass Managementteams wie jene von SSR Mining oder Avino Silver & Gold Mines „äußerst besonnen agieren und weder Wachstum noch höhere Preise anstreben“. Diese Haltung steht im Einklang mit einer Ratingkultur, die Stabilität und Vorhersehbarkeit belohnt.

Dass der Markt laut Schroders „erst beginnt, darauf aufmerksam zu werden“, spiegelt auch die Trägheit vieler institutioneller Modelle wider, in denen Goldminen traditionell als spekulative Assets mit erhöhtem Ausfallrisiko klassifiziert werden. Doch wenn Cashflow-Stabilität, Kapitaldisziplin und Bilanzqualität die zentralen Treiber von Bonitätsurteilen sind, dann zeichnet sich eine Neubewertung ab – im doppelten Sinn: als Börsenchance und als Aufwertung im Kreditrating. In diesem Umfeld könnten Goldproduzenten, wie Luke resümiert, „noch beträchtliches Potenzial“ entfalten – nicht nur gegenüber dem Goldpreis, sondern auch im Urteil der Ratingagenturen.

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Japans erste Premierministerin: Politischer Wandel mit möglicher Signalwirkung für das Credit Rating

Von Dr. Oliver Everling | 7.Oktober 2025

Mit der Wahl von Sanae Takaichi zur ersten Premierministerin Japans steht das Land vor einem historischen und wirtschaftspolitischen Wendepunkt – mit unmittelbaren Konsequenzen für Märkte, Währungen und möglicherweise auch für die Bonität des Staates. Wie Sree Kochugovindan, Senior Research Economist bei Aberdeen Investments, betont, „haben die Märkte bereits begonnen, ihre wirtschaftspolitischen Vorstellungen einzupreisen – darunter Konjunkturprogramme, industriepolitische Maßnahmen und eine eher lockere Geldpolitik“.

Diese Neuordnung schlägt sich bereits in den Finanzindikatoren nieder: Ein „Takaichi-Trade“ mit steigenden Aktienkursen, einem schwächeren Yen und einem Ausverkauf bei langlaufenden Staatsanleihen zeugt von kurzfristiger Marktbegeisterung, birgt aber zugleich Risiken für das Vertrauen der Anleiheinvestoren. Genau hier kommt die Perspektive der Ratingagenturen ins Spiel. Die Staatsverschuldung Japans, die schon heute zu den höchsten der Welt zählt, könnte im Licht wachsender Ausgabenprogramme und anhaltend niedriger Zinsen erneut auf den Prüfstand geraten.

Zwar betont Kochugovindan, dass Takaichi „gezielte staatliche Ausgaben plant, um die Inflation für Haushalte abzufedern, aber auch die Notwendigkeit von Haushaltsdisziplin angesichts der hohen Staatsverschuldung“. Doch angesichts „der fragilen Lage am Anleihemarkt“ und parteiinterner Spannungen dürfte das Vertrauen der Investoren empfindlich bleiben. Ratingagenturen werden genau beobachten, ob die neue Premierministerin die Balance zwischen fiskalischer Stimulierung und Budgetdisziplin wahrt.

Gerade in einem Umfeld, in dem die Bank of Japan ihre ultralockere Geldpolitik nur langsam zurückfährt – laut Aberdeen erwartet man „eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf 0,75 % im Januar“ –, könnte jede Abweichung von der angekündigten Haushaltsdisziplin das Credit Rating Japans beeinflussen.

Langfristig hängt die Bewertung des Landes auch davon ab, ob die angekündigten Investitionen in Zukunftsbranchen wie Künstliche Intelligenz, Halbleiter, Quantencomputing und Cyberabwehr tatsächlich die Produktivität erhöhen. Denn nur wenn Japans Wirtschaft strukturell gestärkt wird, kann das Land trotz hoher Schulden und demografischer Belastungen seine Bonität auf Investmentgrade-Niveau stabil halten.

So markiert Takaichis Amtsantritt nicht nur einen gesellschaftspolitischen, sondern auch einen kreditpolitischen Wendepunkt: Der Balanceakt zwischen Modernisierung, Staatsverschuldung und Vertrauen der Märkte wird entscheidend dafür sein, wie Ratingagenturen Japans Zukunft einschätzen.

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Stilrotation, Psychologie und Ratings: Warum Qualität trotz Marktzyklen zählt

Von Dr. Oliver Everling | 2.Oktober 2025

Stilrotationen an den Finanzmärkten zeigen, wie sehr Erwartungen und Stimmungen die Kapitalströme beeinflussen können. „Börse ist immer auch ein Stück Psychologie. Von Zeit zu Zeit sind Aktien gefragt, die mit ihren Merkmalen zu den momentanen Erwartungen der Marktteilnehmer passen. Andere Unternehmen bleiben dann trotz guter Zahlen unter dem Radar“, heißt es bei Comgest. Gerade seit dem zweiten Quartal 2024 lässt sich dies in Europa beobachten: Value-Titel wie Banken, Energie- oder Industrieunternehmen haben deutlich an Attraktivität gewonnen, während Growth- und Qualitätsaktien an Boden verloren haben. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder – so legte der MSCI Europe Value seit März 2024 um 23,3 Prozent zu, während der MSCI Europe Growth nur 1,4 Prozent und der MSCI Europe Quality 2,7 Prozent verloren.

Für Ratingagenturen und ihre Einschätzungen sind solche Entwicklungen von erheblicher Bedeutung. Die Verschiebung von Kapital zwischen Anlagestilen wirkt sich nicht nur auf die Marktpreise, sondern auch auf die Bonitätseinschätzungen und Risikoprofile von Unternehmen aus. Denn Branchen, die kurzfristig vom Markt bevorzugt werden, können von einer verbesserten Wahrnehmung ihrer Kreditqualität profitieren, während andere trotz stabiler Fundamentaldaten ins Hintertreffen geraten. Mark Schumann von Comgest weist jedoch darauf hin, dass Value-Aktien „sehr stark auf ihre Heimatmärkte konzentriert“ seien und deren Geschäftsmodelle von externen Faktoren wie Zinsen oder Regulatorik abhängen. Solche Entwicklungen seien „häufig sehr kurzfristig und schwer vorhersehbar“ und daher keine tragfähige Basis für langfristige Investments – eine Einschätzung, die im Kern auch für die Arbeit von Ratingagenturen gilt, die versuchen müssen, zwischen temporären Marktzyklen und struktureller Stärke zu unterscheiden.

Franz Weis hebt hervor, dass Qualitätsunternehmen durch Wettbewerbsvorteile wie Preissetzungsmacht oder stabile Kundenbeziehungen langfristig zweistelliges Gewinnwachstum erzielen können. Er betont: „Marktzyklen kommen und gehen, strukturelle Stärke bleibt. Oft entstehen gerade daraus die besten Chancen.“ Aus Sicht der Ratings stellt sich damit die Frage, ob die Modelle ausreichend berücksichtigen, dass kurzfristige Bewertungsabschläge nicht zwingend eine Verschlechterung der fundamentalen Bonität widerspiegeln.

Beispiele wie Schneider Electric oder Lindt & Sprüngli verdeutlichen dies. Während Schneider Electric von Nachfrageschüben durch den KI-Trend profitieren dürfte, zugleich aber kurzfristige Schwankungen im Kurs hinnehmen musste, zeigt Lindt & Sprüngli, wie Qualität vom Markt honoriert wird. „Lindt & Sprüngli kann daher seine Margen besser managen, was uns wiederum eine klarere Sichtbarkeit auf das zukünftige Gewinnwachstum gibt“, erläutert Schumann.

Stilrotationen fordern Anleger wie auch Ratingagenturen heraus. Sie zeigen, wie sehr Marktzyklen auf kurzfristigen Strömungen basieren, während für die Bonitätseinschätzung strukturelle Wettbewerbsstärke ausschlaggebend bleibt. Oder wie Weis es formuliert: „Unsere Unternehmen wachsen überdurchschnittlich, profitieren von globalen Megatrends und sind bei Margen, Eigenkapitalrendite und Free Cash Flow dem Markt voraus. Das macht ihre Gewinne krisenresistenter und sollte langfristig die Performance unserer europäischen Strategien stärken.“ Für die Logik der Ratings bedeutet das, dass psychologisch getriebene Umschichtungen zwar die Kapitalmärkte bewegen, die Substanz eines Unternehmens aber nicht minder im Mittelpunkt stehen muss.

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Soft Skill Rating: Ein gemeinsames Standardwerk entsteht bis Ende 2025

Von Dr. Oliver Everling | 27.September 2025

Der geplante Sammelband „Soft Skill Rating – Training und Management sozialer Kompetenz“, herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Dominik Wever, entsteht derzeit in enger Zusammenarbeit von 31 Autorinnen und Autoren aus namhaften Unternehmen und Organisationen. Sie vereinen ihre fachliche Expertise, um gemeinsam das erste umfassende Werk in der Fachliteratur zu diesem Thema vorzulegen. Das Projekt zeigt bereits jetzt, wie groß das Bedürfnis nach fundierten Konzepten zur Messung und Entwicklung von Soft Skills ist. Bis Ende 2025 soll das vollständige Manuskript abgeschlossen sein, sodass das Buch zeitnah veröffentlicht werden kann und der Fachwelt zur Verfügung steht.

Die Beiträge decken ein breites Spektrum ab: von grundlegenden Bewertungsmodellen über die Integration neuer Technologien wie KI und Virtual Reality bis hin zu konkreten Praxisbeispielen aus Führung, Headhunting, Start-up-Investitionen, Gesundheitssystemen oder internationalen Geschäftsumfeldern. Damit wird die besondere Relevanz von Soft Skills in der modernen Arbeitswelt unterstrichen, wo sie zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor geworden sind.

Die Herausgeber und Mitwirkenden heben hervor, dass Soft Skills nicht länger als bloße „weiche Faktoren“ betrachtet werden dürfen. Sie entscheiden über Karrierewege, Unternehmenskulturen, Innovationen und nachhaltigen Erfolg. Die Autorinnen und Autoren leisten mit ihrer gemeinsamen Arbeit einen Beitrag dazu, Soft Skills messbar und damit gezielt entwickelbar zu machen.

Das Thema des Buches wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wie diese: Heike Gündling, Geschäftsführerin der AddReal GmbH, zeigt am Beispiel von Gründerinnen und Gründern, dass Soft Skills bei Investitionsentscheidungen bislang zu wenig berücksichtigt werden. Sie fordert ein wissenschaftlich fundiertes Framework, das Investoren eine ausgewogenere Beurteilung ermöglicht und die Erfolgsaussichten von Start-up-Investitionen deutlich verbessert.

Mit der Fertigstellung dieses Sammelbands bis Ende 2025 entsteht ein Standardwerk, das die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis schlägt, die Diskussion um Soft Skills auf eine neue Ebene hebt und Führungskräften, HR-Verantwortlichen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gleichermaßen wertvolle Impulse für die Zukunft liefert.

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De-Skilling durch KI?

Von Dr. Oliver Everling | 26.September 2025

„Wir müssen KI als Ergänzung, nicht als Ersatz menschlicher Fähigkeiten begreifen“, mahnt Heike Gündling, Expertin für digitale Transformation. Ihre Warnung verweist auf ein Phänomen, das in der aktuellen Debatte um Künstliche Intelligenz bislang zu wenig Beachtung findet: den Effekt des sogenannten De-Skilling, also den Verlust oder die Erosion menschlicher Fähigkeiten durch die Delegation von Aufgaben an intelligente Systeme.

Die rasante Verbreitung von KI verändert nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft, sondern wirft auch Fragen nach ihren langfristigen Auswirkungen auf das menschliche Gehirn auf. Menschliche Kognition ist formbar, sie entwickelt und stabilisiert sich durch Übung, Wiederholung und Anwendung. Wenn jedoch KI immer häufiger komplexe Denk- und Kreativitätsaufgaben übernimmt, droht eine kognitive Verlagerung: Nutzer verlassen sich auf externe Intelligenz, anstatt eigene neuronale Netzwerke zu aktivieren. Langfristig könnte die Fähigkeit zur kohärenten Argumentation und zur Entwicklung origineller Ideen verkümmern.

Neurowissenschaftlich betrifft dies Hirnareale wie den präfrontalen Kortex, der für Planung und Entscheidungsfindung zuständig ist, oder temporo-parietale Bereiche, die für Sprachproduktion und -verständnis eine zentrale Rolle spielen. Das Prinzip „Use it or lose it“ gilt auch hier: Weniger Beanspruchung kann zu einem Rückgang neuronaler Dichte und Konnektivität führen. Auch das kritische Denken gerät in Gefahr, denn wenn Algorithmen scheinbar verlässliche Antworten liefern, sinkt der Anreiz, Hypothesen selbst zu formulieren, Quellen zu prüfen oder Argumente zu hinterfragen. Kritisches Denken ist eng mit dem Frontallappen verknüpft, insbesondere mit Funktionen wie Arbeitsgedächtnis und Metakognition, die durch mangelnde Nutzung langfristig geschwächt werden können.

Ein oft unterschätzter Bereich ist zudem die soziale Kognition. KI-gestützte Kommunikations- und Empfehlungssysteme simulieren menschliche Interaktion, ohne sie wirklich ersetzen zu können. Werden Dialoge zunehmend über KI-Schnittstellen geführt, schwinden Fähigkeiten wie Empathie, das Erkennen nonverbaler Signale oder das Verarbeiten emotionaler Reaktionen. Langfristig drohen Isolation und eine Reduktion emotionaler Intelligenz.

Vor diesem Hintergrund fordert Gündling, dass Bildungseinrichtungen und Unternehmen gezielt Kompetenzen fördern, die nicht durch KI ersetzt werden können – kreatives Denken, soziale Interaktion, moralisches Urteilsvermögen. Dazu gehören ein kritisches Verständnis von Algorithmen und ihren Grenzen, die Entwicklung hybrider Kompetenzen, die Menschen befähigen, KI-Ergebnisse eigenständig zu bewerten und zu verfeinern, sowie bewusste Phasen ohne digitale Hilfsmittel, um eigene Fähigkeiten aktiv zu trainieren.

Die neurologischen Risiken des De-Skilling sind damit real, aber nicht unausweichlich. Wenn Technologiegestaltung, Bildung und individuelle Reflexion zusammengedacht werden, kann KI unser Potenzial erweitern, statt es verkümmern zu lassen. Die Herausforderung besteht darin, die Balance zu wahren: zwischen Effizienz durch KI und der Bewahrung unserer kognitiven, sozialen und kreativen Fähigkeiten.

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Rückschlag für Kunstmarkt und Art Ratings?

Von Dr. Oliver Everling | 23.September 2025

Die Bekanntgabe der Geschäftszahlen der ArtXX AG für das Jahr 2024 könnte weitreichendere Folgen haben, als es die reinen Zahlen vermuten lassen. Zwar weist das Unternehmen noch eine „schwarze Null“ beim EBIT aus, doch erstmals in seiner zehnjährigen Geschichte wird „ein Verlust von etwa 225 TEUR“ nach Steuern verbucht. Für eine Branche, in der nicht nur Zahlen, sondern auch das Vertrauen in die Stabilität und Werthaltigkeit von Kunst eine Rolle spielen, ist dies ein Rückschlag, der auch Fragen nach der Belastbarkeit von Art Ratings aufwerfen könnte.

Die Ursachen für die negative Entwicklung sind vielschichtig, liegen aber nicht zuletzt in der geopolitischen Lage. Rüdiger K. Weng, Vorsitzender des Verwaltungsrates, erklärte: „Leider ist unsere Hoffnung auf einen Rebound des Kunstmarktes noch im Jahr 2024 enttäuscht worden. Die erratische Politik von Donald Trump und kriegerische Auseinandersetzungen führen weltweit zu Unsicherheit und Konsumzurückhaltung, die das Luxusgütersegment belastet, zu dem auch der Kunstmarkt gezählt wird.“ Ein Kunstmarkt, der in hohem Maße von Vertrauen und Kauflaune abhängt, reagiert damit sensibel auf weltpolitische Schocks, was die Prognosefähigkeit von Ratings in diesem Bereich infrage stellt.

Positiv hervorzuheben bleibt die weiterhin hohe Ertragsmarge: „Wir beobachten keinen Preisverfall als Grund für das deutlich gesunkene Verkaufsvolumen, sondern vor allem eine große Zurückhaltung der Kaufinteressenten“, betonte Giorgia Zardetto, Direktorin der ArtXX. Gleichwohl zeigen die deutlich gesunkenen Kosten und die Suche nach günstigeren Strukturen in Deutschland, dass die Rahmenbedingungen in der Schweiz zunehmend problematisch werden. Auch hier könnte für Investoren und Analysten, die den Kunstmarkt bewerten, die Standortfrage zu einem entscheidenden Faktor werden.

Mit 56 % Eigenkapitalquote und Kreditlinien von 5,5 Mio. EUR bei drei Großbanken bleibt ArtXX bilanziell solide, doch der Verzicht auf eine Dividendenausschüttung für 2024 ist ein Signal, das von Investoren als Belastung wahrgenommen werden dürfte. Die Frage ist, ob Art Ratings künftig stärker berücksichtigen müssen, dass der Kunstmarkt nicht nur durch Angebots- und Nachfragezyklen, sondern auch durch politische und geopolitische Faktoren in besonderem Maße beeinflusst wird.

Zwar betont das Management, dass man das Unternehmen „sicher durch die aktuell herausfordernde Phase“ führen wolle und ab 2026 wieder mit positiven Ergebnissen rechne, doch bleibt offen, wie belastbar solche Annahmen in einem Umfeld sind, in dem selbst die größten Auktionshäuser Milliardenverluste melden. Der aktuelle Rückschlag ist daher nicht nur eine Herausforderung für ArtXX, sondern könnte auch ein Warnsignal für die noch junge Disziplin des Art Ratings darstellen, die ihre Bewertungsmodelle um makroökonomische und geopolitische Risiken erweitern muss, wenn sie Vertrauen schaffen will.

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Chinas Aktienrally und ihre Bedeutung für Credit Ratings

Von Dr. Oliver Everling | 23.September 2025

Die jüngste Entwicklung an den chinesischen Aktienmärkten wirft nicht nur Fragen für Investoren auf, sondern auch für die Bewertung im Rahmen von Credit Ratings. Die deutliche Aufwärtsbewegung des MSCI China Index in den vergangenen zwölf Monaten zeigt, dass sich die Stimmung spürbar aufgehellt hat. „Chinesische Aktien haben im vergangenen Jahr eine deutliche Rally hingelegt“, so James Donald von Lazard Asset Management. Entscheidend für Analysten und Ratingagenturen ist dabei weniger die kurzfristige Performance als vielmehr die Nachhaltigkeit der Bewertungsgrundlagen. Donald betont: „Dennoch sind sie im Vergleich zum MSCI EM Index sowie zu ihrer eigenen Historie weiterhin attraktiv bewertet.“ Ein Preisniveau, das deutlich unter den Höchstständen von 2021 liegt, deutet auf Erholungspotenzial hin, sofern die Fundamentaldaten tragfähig bleiben.

Für die Einschätzung von Kreditrisiken ist die politische Dimension von besonderem Interesse. „Peking hat ein klares Bekenntnis zur Stabilisierung der eigenen Wirtschaft abgegeben“, erläutert Donald und verweist auf Maßnahmen, die Immobilienmarkt, Inlandsnachfrage und Innovationen stützen sollen. Für Ratingagenturen kann dieser Rückenwind bedeuten, dass staatliche Eingriffe eine Stabilisierung auf der Unternehmensseite begünstigen, wenngleich die Gefahr staatlicher Einflussnahme zugleich Unsicherheit schafft. Dass die regulatorischen Unsicherheiten nachlassen, könnte auch die Wahrnehmung der Bonität chinesischer Emittenten verbessern.

Die strukturellen Wachstumstreiber – „China ist Vorreiter in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Halbleiter, grüne Energie und fortgeschrittene Fertigung“ – spielen ebenfalls in die Bonitätsanalyse hinein. Ratings berücksichtigen solche langfristigen Perspektiven, auch wenn die geopolitischen Risiken schwer zu kalkulieren sind. Donald unterstreicht, dass eine „Entspannung der Beziehungen zu den USA“ erhebliches Kapital freisetzen könnte. Für Kreditratings wäre dies gleichbedeutend mit sinkenden Risikoaufschlägen und verbesserten Finanzierungsbedingungen chinesischer Unternehmen.

Dennoch sind die Schattenseiten nicht zu übersehen. Donald warnt vor „einer Schwäche bei der industriellen Nachfrage und der Inflation“ sowie vor den anhaltenden Problemen im Immobiliensektor. Ein schwacher Konsum und eine fragile Bauwirtschaft wirken sich direkt auf die Einnahmebasis vieler Unternehmen aus und damit auch auf deren Fähigkeit, Verbindlichkeiten zu bedienen. Hinzu kommt das erhöhte Risiko durch Margin-Finanzierungen: „Dies könne im Falle einer Korrektur zu einer Verschärfung der Marktabschwächung führen.“ Solche Faktoren fließen in die Ausfallrisikomodelle ein und beeinflussen die Stabilität von Ratings.

Die Schlussfolgerung fällt dennoch optimistisch aus: „Der chinesische Aktienmarkt hat die strukturelle Innovationskraft und die nötige Unterstützung von politischer Seite für einen nachhaltigen Aufschwung.“ Damit ergibt sich ein ambivalentes Bild für die Credit Ratings chinesischer Unternehmen. Einerseits stehen attraktive Bewertungen und staatlicher Rückhalt im Raum, andererseits bleiben makroökonomische Risiken und systemische Schwächen bestehen. Für Ratingagenturen ist es ein Balanceakt, zwischen kurzfristigen Störfaktoren und den langfristigen Wachstumsperspektiven Chinas abzuwägen.

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