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Plus bei New-Energy-Fonds

Von Dr. Oliver Everling | 14.August 2009

New-Energy-Fonds sind als einzige Asset-Klasse nicht vom starken Rückgang des Platzierungsvolumens im ersten Halbjahr 2009 betroffen. Im Gegenteil: Die Initiatoren konnten 199,2 Millionen Euro Eigenkapital platzieren, was einem Plus von 97,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Anteil am Gesamtvolumen ist von 1,9 Prozent im ersten Halbjahr 2008 auf rund 9 Prozent im ersten Halbjahr dieses Jahres gestiegen. Dies ist eines der Kernergebnisse einer aktuellen Erhebung, die Feri EuroRating unter den Initiatoren geschlossener Fonds unter Einbeziehung der Erhebung des VGF unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat.

„New-Energy-Fonds liegen voll im Trend“, sagt Wolfgang Kubatzki, Leiter Rating & Valuation bei Feri EuroRating Services. „Langfristig stabile Cash Flows und die Debatte um Klimawandel und Nachhaltigkeit werden diese Asset-Klasse weiterhin beflügeln.“

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2.150 Millionen Euro bei Anlegern eingesammelt, womit die Branche einen Platzierungsrückgang von rund 60 Prozent hinnehmen muss. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum wurden insgesamt 5.385 Millionen Euro platziert. „Geschlossene Fonds folgen dem allgemeinen Trend. In Relation zu Investmentfonds schneiden sie sogar positiv ab“, sagt Kubatzki. Die Unsicherheit über die Situation bei einigen Initiatoren, insbesondere im Schiffsbereich, habe für einen Vertrauensverlust bei Vertrieben und Anlegern gesorgt. Die Initiatoren seien zudem nicht in der Lage gewesen, in hinreichender Zahl marktadäquate Produkte zu emittieren. Der Erfolg im Bereich New-Energy-Fonds beweise dies. „Wir erwarten ein besseres zweites Halbjahr. Mit den richtigen Produkten sind auch 6 Milliarden Euro Platzierungsvolumen drin“, gibt sich Kubatzki optimistisch. Allerdings müsse es den Initiatoren gelingen, diese Produkte zu konzipieren und durch eine professionelle Informationspolitik Vertrauen zu erhalten.

Die Mitglieder des Verbands Geschlossene Fonds (VGF) sind mit einem platzierten Eigenkapital von 1.508 Millionen Euro (1. Halbjahr 2008: 3.104 Millionen Euro) und einem Minus von 51,4 Prozent nicht so stark vom Rückgang betroffen wie Nicht-VGF-Mitglieder mit einem Platzierungsvolumen von 640 Millionen Euro (1. Halbjahr 2008: 2.280,2 Millionen Euro) und einem Minus von 72 Prozent. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den Immobilienfonds. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 beträgt der Rückgang bei Nicht-VGF-Mitgliedern in dieser Asset-Klasse 78,0 Prozent (Vorjahreswert: 30,6 Prozent) während die VGF-Mitglieder nur einen Rückgang von 16,94 Prozent (Vorjahreswert: 35 Prozent) hinnehmen mussten. „Die Ursache für die deutliche Differenz war eine Konzentration der Anleger auf zwei große Fonds von VGF-Mitgliedern. Diese Fonds haben den größten Anteil des Platzierungsvolumens ausgemacht“, erklärt Kubatzki.

Die stärksten Einbußen mussten die Initiatoren von Private-Equity-Fonds, Schiffsbeteiligungen und LV-Fonds hinnehmen. Mit einem platzierten Eigenkapitalvolumen von 66,6 Millionen Euro verzeichnen Private-Equity-Fonds ein deutliches Minus von 87,7 Prozent. Das platzierte Eigenkapital bei LV-Fonds lag bei 51 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 84,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Einen ähnlich starken Rückgang beim platzierten Eigenkapital von 83,2 Prozent verzeichnen Schiffsbeteiligungen mit einem platzierten Eigenkapital von 257,6 Millionen Euro. „Schiffe haben in den letzten Jahren übermäßig performt. Der Einbruch des Welthandels trifft nun diesen Investmentmarkt übermäßig hart“, so Kubatzki. Mit einer Erholung des Welthandels sei vor 2013 nicht zur rechnen. „Gefragt sind neue Produkte, die der veränderten Marktsituation gerecht werden“, sagt Kubatzki. An der zukünftigen Bedeutung der Schifffahrt für den Welthandel sei nicht zu zweifeln.

Nachdem Flugzeugfonds im ersten Halbjahr 2008 deutlich zugelegt hatten (Plus 438 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2007), mussten sie in diesem Halbjahr mit einem platzierten Eigenkapital von 171,5 Millionen Euro ein Minus von 63,9 Prozent hinnehmen. Vergleichsweise moderat fällt der Rückgang bei Immobilienfonds aus. Das Gesamtinvestitionsvolumen bei Immobilienfonds ging auf 1.055 Millionen Euro zurück. Der Rückgang beträgt 40,9 Prozent. „Hier hätte bei entsprechenden Produkten das Ergebnis noch positiver ausfallen können. Immobilienfonds sind die relativen Gewinner“, so Kubatzki.

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