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Praxishandbuch des modernen Finanzmanagements

Von Dr. Oliver Everling | 20.Februar 2009

Stärken und Schwächen des neuen „Praxishandbuchs des modernen Finanzmanagements“ von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Nadvornik, Dr. Alexander Brauneis, Dr. Sibylle Grechenig, Mag. Alexander Herbst und Dr. Tanja Schuschnig lassen sich nach Lektüre der 590 Seiten recht klar angeben: Die Stärken liegen in den Lehrbucheigenschaften, die Schwächen in der Aktualität der Darstellungen über institutionelle Entwicklungen der Finanzwirtschaft. Das Buch erscheint bei Linde International (www.lindeverlag.at, ISBN 978-3-7143-0137-3). Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Nadvornik ist Vorstand der Abteilung für Betriebliche Finanzierung, Geld- und Kreditwesen an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Seine Mitautoren sind langjährige Mitarbeiter /-innen des Lehrstuhls.

Grundlagen der modernen Finanzwirtschaft, Investitionsrechnung, Instrumente der betrieblichen Finanzierung, Jahresabschluss und -analyse, Bank- und Kreditmanagement, finanzwirtschaftliche Bewertung von Ansprüchen und von Unternehmen wie auch Fachgutachten stehen auf der Agenda des Studierenden, der sich durch dieses Buch arbeitet. Es eignet sich in besonderem Maße für das Selbststudium, da es den Leser nicht mit komplizierten Formeln alleine lässt, sondern konsequent von einfacheren zu komplexeren Darstellungen aufbaut.

Das Buch wird jedem gefallen, der sich den Lernstoff anhand von Beispielen klarmacht. Die zahlreichen Beispielrechnungen sind in Text hellblau unterlegt und leicht auffindbar. Wer die Übungen absolviert, dürfte sich auch für manche Klausurfrage gut gerüstet sehen. Wer dieses Buch durchackert, verschwendet auf keiner Seite seine Zeit, denn alles Dargebotene gehört zum Einmaleins der Investitions- und Finanzwirtschaft und beeinflusst das tägliche Tun der Entscheider.

Diese konzeptionelle Ausrichtung des Buches erfordert naturgemäß einige Abstriche hinsichtlich ganz aktueller Entwicklungen. Dies zeigt das vergleichsweise knappe Kapitel über das Kreditgeschäft und die nur ansatzweise Auseinandersetzung mit Ratingsystemen. Dies bedürfte aber gerade im Lichte der derzeitigen Entwicklungen einer eigenen – eben nicht in einem Lehrbuch umfassend angesiedelten – Auseinandersetzung mit aufsichtsrechtlichen Aspekten, der Zins- und Konditionengestaltung, die Entscheidungen über Kreditvolumina und besonderer Sicherheitenbestellungen.

Beim Thema Ratingagenturen, die praktisch nur in einem Absatz erwähnt werden, sind daher die Erörterungen nur ansatzweise. So wird hier über die Gründung von Ratingagenturen berichtet, zum Beispiel der R@S Rating Services AG oder der EuroRatings AG. Letztere Agentur stellte ihren Betrieb ein. Da sich aber 2008 die Feri EuroRating Services AG den Namen wieder zu eigen und zum Programm machte, könnte diesbezüglich im Buch eine deutlichere Aussage getroffen werden. Zusammenfassend handelt es sich somit um eine sehr empfehlenswerte Publikation.

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