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Showdown in der Euro-Krise überschattet langfristige Chancen am europäischen Aktienmarkt

Von Jian Ren | 17.November 2011

In ihrer im November 2011 veröffentlichten Monthly Summary analysieren die europäischen Aktienexperten von Invesco Perpetual in Henley, Großbritannien, die heftige Reaktion der Märkte auf die jüngsten Entwicklungen in der Krise der Eurozone. Unter Verweis auf das berühmte Zitat des ehemaligen amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld über „bekannte Wahrheiten, bekannte Unbekannte und unbekannte Unbekannte“ als treffende Beschreibung der aktuellen Zuspitzung untersucht das Team, warum der anfängliche Optimismus der Märkte nach dem Brüsseler Gipfel so abrupt verpufft ist und was dies aus Anlegersicht bedeutet. Ungeachtet der kurzfristigen Unsicherheiten sehen die Anlageexperten weiter sehr attraktive Anlagechancen für langfristig orientierte Investoren.

Luke Stellini, European Product Director bei Invesco Perpetual, erläutert die wichtigsten Variablen zur Erklärung der aktuellen Turbulenzen an den europäischen Märkten: Als ‚bekannte Wahrheiten‘ bezeichnet er bekannte Ursachen der Krise wie die Überschuldung, eine unangemessene Geld- und Fiskalpolitik und ineffektive Entscheidungsstrukturen. Zu den ‚bekannten Unbekannten‘ – Risiken, die uns bewusst sind und die wir einzudämmen suchen – zählt er die italienischen, spanischen und französischen Staatsanleiherenditen, die Bankbilanzen und das BIP-Wachstum. Wie sich die schlimmsten ‚Unbekannten‘ – Risiken, die wir nicht einmal erahnen – auswirken, haben die Märkte gerade erst erfahren: Der Schock über die Ankündigung eines Referendums zu den Sparmaßnahmen in Griechenland schickte die Kurse auf Talfahrt. Im Handumdrehen war der durch die Brüsseler Einigung aufgekeimte Optimismus verflogen.

Stellini zufolge ist das Ziel der Brüsseler Konferenz, einen ungeordneten Zahlungsausfall Griechenlands zu vermeiden, nach dem Referendum-Debakel zwar wieder greifbarer. Allerdings werde der Weg kein einfacher und gepflastert mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen sein. Die vorgeschlagenen Eigenkapitalvorgaben wiederum würden die Banken zwar stärken, die anhaltende Entschuldung werde aber das Wachstum belasten. Auch die Schlagkraft des erweiterten Euro-Rettungsschirms müsse erst noch bewiesen werden. Zugleich spitze sich die Lage in Italien zu, und auch Frankreich geriete zunehmend ins Visier der Märkte.

In diesem unsicheren Umfeld konzentrieren sich die europäischen Aktienexperten von Invesco Perpetual auf ‚bekannte Wahrheiten‘: die eigene Fokussierung auf Bewertungen und langfristige Anlageentscheidungen. „Zum einen investieren wir nicht direkt in Länder und Politik, sondern in Unternehmen, von denen viele international aktiv und finanziell solide sind”, sagt Stellini. „Zweitens sind die Bewertungen in vielen Bereichen sehr attraktiv. Es gibt in allen Marktsegmenten gut aufgestellte Unternehmen, die auf oder unter ihrem historischen Bewertungstief notieren.“ Auf dem aktuellen Bewertungsniveau sieht das Henley-Team insgesamt „äußerst attraktive Chancen für langfristige Investments in hochklassige Unternehmen.“

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