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Unübersichtlichere Welt der Ratingagenturen

Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2013

In der Ausgabe Nummer 1 vom Mittwoch, den 2. Januar 2013 schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (www.faz.net) „Die Welt der Ratingagenturen wird unübersichtlicher“. Baron Christian Hiller von Gaertringen (Kürzel hlr) widmet sich der Frage nach den vielfältigen Anbietern im Ratingmarkt. Von „Anlagenrating“ wird in Deutschland inzwischen nicht mehr nur im Zusammenhang mit Credit Ratings von Agenturen wie Moody’s Investors Service oder Standard & Poor’s gesprochen, sondern auch bei anderen Ratingerstellern.

Während Ratings von den genannten US-amerikanischen Agenturen wie auch zum Beispiel von sechs in Deutschland registrierten Agenturen einer strengen Kontrolle und Aufsicht unterliegen, ist dies bei anderen Anbietern nicht der Fall. So gibt es zwar theoretisch eine klare Grenzziehung zwischen Credit Ratings und Produktratings für Versicherungen, in der Praxis verlassen sich Verbraucher, insbesondere auch Vermittler gleichermaßen auf die Unabhängigkeit und Objektivität der erteilten Ratings.

Ferner muss unterschieden werden zwischen Ratingagenturen, Beratern und Vermittlern, die zurecht eigene Verfahren einsetzen, um ihre Kunden möglichst fair zu beraten. Ein Beispiel dafür gibt die PremiumSoftware von PremiumCircle Deutschland GmbH. An einer Kombination von Vermittlertätigkeit und Einsatz eigener Ratingtools gibt es nichts zu bemängeln, da nicht der Anschein erweckt wird, als anerkannte und von der European Securities and Markets Authority überwachte Ratingagentur tätig zu sein.

Ein von der FAZ zitiertes Beispiel einer weiteren Form von Anlagenrating ist das der Augsburger meteocontrol GmbH. Die Gesellschaft zählt sich weltweit zu den technologisch führenden und innovativsten Service-Anbietern im Bereich der Solarenergie. Seit mehr als 30 Jahren unterstützt das Unternehmen Solarprojekte und entwickelt und vermarktet Dienstleistungen und Produkte in den Bereichen Energie- und Wetterdatenmanagement. „Dieses Fundament aus Erfahrung und Know-how macht die meteocontrol zu einem gefragten Beratungspartner bei nationalen und internationalen Großprojekten“, heißt bei www.meteocontrol.de.

Das Rating der meteocontrol bescheinige die Qualität und das Ausfallrisiko der Anlage und beschleunigt den Finanzierungsprozess. Auf Basis aller Untersuchungsergebnisse werde das Photovoltaik-Projekt in einem Rating von AAA bis C eingestuft. Ziel der Bewertung sei eine unabhängige und objektive technische Analyse des Photovoltaik-Projekts. Hierzu würden alle relevanten Einflussfaktoren der Planungs-, Bau- und Betriebsphase erfasst und bewertet, schreiben die Augsburger. Die vertragsrechtliche Prüfung umfasse die Beurteilung von EPC- und O&M-Verträgen hinsichtlich ihrer Vollständigkeit und technischen Richtigkeit.

Themen: Anleiherating, Nachhaltigkeitsrating, Versicherungsrating | Kein Kommentar »

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