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Wirtschaftslexikon

Von Dr. Oliver Everling | 31.Januar 2010

Wer nach Definitionen für Begriffe wie „Rangkorrelation“ oder „Ratchet-Effekt“ sucht, wird in der 10. Auflage des „Wirtschaftslexikons“ im Oldenbourg Verlag München bestens fündig. Aus 863 Seiten liefert das Buch alle Begriffe, mit denen sich Studierende der Volks- und Betriebswirtschaftslehre konfrontiert sehen könnten (http://www.oldenbourg.de/, ISBN 978-3- 486-25492-1).

Das Verzeichnis der Mitarbeiter des Lexikons liest sich wie das „Who is who“ der deutschen Wirtschaftswissenschaften. In das Buch flossen das Knowhow aus Jahrzehnten der Lehre und Forschung ein. Der Schwerpunkt liegt auf den aktuelle Krisen und konjunkturelle Modebegriffe überdauernden Fachwörtern, die zum Handwerkzeug wissenschaftlicher Arbeit gehören. Das Wirtschaftslexikon trägt den Namen von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Artur Woll – zurecht weist der Umschlagtext darauf hin: „Der Name Woll sagt bereits alles über dieses Lexikon.“ Es handelt sich bei diesem Lexikon um „das Original“.

Das Wirtschaftslexikon ist auch ein Beweis dafür, um wie viel schwieriger es heute geworden ist, ein solches Lexikon zu aktualisieren. Die Schnelllebigkeit von Begriffen und Institutionen hat deutlich zugenommen. Daher werden sich Lexika in gedruckter Form auf Papier künftig noch stärker auf solches Fachwissen konzentrieren müssen, dass unabhängig von der Zeit ist, also beispielsweise historische Darstellungen oder Sachzusammenhänge.

Leider verfällt auch Woll der Versuchung, das Buch an den Bedürfnissen der Praxis auszurichten und zum Beispiel auch konkrete Hinweise auf bestehende Ratingagenturen zu geben. So werden als „wichtigste Ratingagenturen“ Moody’s, S&P’s und IBCA Notation aufgezählt – bei letzterer handelt es sich um franko-britische Fusion, die seit einem Jahrzehnt bereits als Fitch Ratings am Markt ist, nachdem Agenturen in den USA übernommen wurden.

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