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Abschied der UBS vom Investmentbanking inkonsequent

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 31.Oktober 2012

Der Konzernumbau der schweizerische Großbank UBS geht in die richtige Richtung. Gleichwohl kommt die Redimensionierung des Investmentbankings zu spät und nicht konsequent. Statt das verbliebene Investmentbanking in zwei Sparten (Corporate & Investor Client Solutions) aufzuspalten, hätte die Bank sich komplett aus dem Investmentbanking verabschieden sollen. Denn bereits seit geraumer Zeit weist diese Sparte strukturelle Schwächen auf und ist daher unprofitabel. Dass dieser Bereich seit Jahren nicht die Kapitalkosten verdient hat, kann  vor diesem  Hintergrund nicht überraschen. Der Ausstieg aus dem kapitalintensiven  Anleihegeschäft ist dennoch richtig, dieses Business gehörte ohnehin nie zu den Stärken der Bank. Durch die verschärften Regeln über risikogewichtete Aktiven ist der Return on Equity im Fixed-Income-Geschäft gesunken und wird weiter für diejenigen Player sinken, die nicht über die notwendige Skalierung in diesem Teilsegment verfügen. Großbanken wie die Deutsche Bank oder J.P. Morgan kommen im globalen Fixed-Income-Segment über höhere Marktanteile und können dieses Geschäft somit auch (nachhaltig) profitabler gestalten. Der teilweise Rückzug der UBS aus dem Investmentbanking kommt viel zu spät.

Die hohen Verluste, die die Bank in den letzten Jahren im Investmentbanking generierte und nicht zuletzt die absehbaren  höheren Kapitalanforderungen hätte das Management frühzeitiger dazu verleiten müssen, sich aus dieser wettbewerbsintensiven Sparte zu verabschieden. Wie vielen anderen Investmentbanken in Europa ist der UBS über die Zyklen hinweg nicht gelungen, im Investment Banking erfolgreich tätig zu sein.

Es ist anzunehmen, dass auch der Konkurrent Credit Suisse sich aus diesem Geschäft allmählich zurückziehen und sich auf das nachhaltigere Privatkunden- und Vermögensverwaltungsgeschäft konzentrieren wird.  Dass die Börse den teilweisen Rückzug honorierte, sollte für den Vorstand Ansporn genug sein, sich sukzessive komplett aus dem Investmentbanking zurückzuziehen.

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