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ESG-Risiken und ihre Quantifizierung

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2020

Das Akronym ESG ist eine englischsprachige Abkürzung und steht für „Environment“, „Social“ und „(Corporate) Governance“ (Umwelt, Soziales/Gesellschaft und Unternehmensführung/-struktur). Aufgrund des Bezugs dieses Themas zum Ansatz der Volksrepublik China, die Ziele der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung, Sustainable Development Goals (SDG), in einem Sozialkreditsystem zu implementieren, befassen sich Prof. Dr. Werner Gleißner und Frank Romeike im Buch „Social Credit Rating“ mit ihrem Thema „ESG-Risiken und ihre Quantifizierung“.

Prof. Dr. Werner Gleißner ist Vorstand der FutureValue Group AG und Honorarprofessor für Betriebswirtschaft, insb. Risikomanagement, an der Technischen Universität Dresden. Seine Forschungs- und Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Bereich Risikomanagement, Bewertung & Rating und Unternehmensstrategie sowie der Entwicklung von Methoden für eine simulationsbasierte Risikoaggregation.

Frank Romeike ist Gründer des Kompetenzzentrums RiskNET GmbH – The Risk Management Network sowie der Risk Academy. Er unterstützt Unternehmen und öffentliche Institutionen seit rund 25 Jahren beim Aufbau und der Weiterentwicklung von wirksamen Risikomanagement-Systemen, insbesondere basierend auf Simulationsmethoden.

Die Autoren nennen in ihrem Buch allgemeine Beispiele für den Bereich „Environment“, wie auch für die anderen Breiche. Im Bereich „Environment“ sind dies Höhe des Energieeinsatzes, Anteil erneuerbarer Energieträger, Strategie rund um das Thema Klimawandel, Emissionsausstoß. Unter „Social“ sind Aspekte wie beispielsweise Achtung der Menschenrechte, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, Chancengleichheit und Diversität, Arbeitsplatzgestaltung, Weiterentwicklung zu verstehen. Das Kriterium „Governance“ zielt darauf ab, inwieweit Nachhaltigkeit strukturell im Unternehmen verankert ist. Darunter fallen beispielsweise Themen wie Nachhaltigkeitsmanagement, Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung, Umwelt- & Qualitätsmanagementsysteme, finanzielle Nachhaltigkeit und Risikomanagementsysteme.

ESG-Risiken und -Chancen haben als Ursache eine hohe Relevanz, da sie hinsichtlich Wirkung beispielsweise die Reputation oder die immateriellen Werte eines Unternehmens erheblich beeinflussen können.

In ihrem Beitrag zum Buch „Social Credit Rating“ zeigen Gleißner und Romeike auf, dass auch ESG-Risiken oft finanzielle Auswirkungen haben, die als solche zu quantifizieren und bei der Beurteilung des Gesamtrisikoumfangs (Eigenkapitalbedarfs), der Kapitalkosten und des Grads der „Bestandsgefährdungen“ eines Unternehmens (u.a. auch im Sinne von §91 AktG) als solche zu berücksichtigen sind.

Ihr Beitrag setzt sich mit der Relevanz und Bewertung von ESG-Risiken in der Praxis auseinander. „Hierbei werden auch Parallelen zum ‚Social Credit Rating‘ aufgezeigt und diskutiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Erläuterung der Bedeutung von Simulationsverfahren,“ so die Autoren, „die eine quantitative Bewertung komplexer Systeme, wie beispielsweise von Umweltsystemen oder sozialer Systeme, ermöglichen.“

Themen: Nachhaltigkeitsrating, Sozialkreditrating | Kein Kommentar »

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