LIQID sammelt 100 Mio. € ein
Von Dr. Oliver Everling | 23.Mai 2017
„In einer Rekordzeit von nur acht Monaten hat der digitale Vermögensverwalter LIQID ein Anlagevolumen von 100 Millionen Euro erreicht. Dieser Meilenstein ist bemerkenswert, da LIQID ein anspruchsvolles Kundensegment anspricht, das bisher eher bei Privatbanken zu finden war, und aktuell ausschließlich auf den deutschen Markt fokussiert ist“, berichtet das Berliner Unternehmen. Innerhalb kürzester Zeit sei es damit unter die größten digitalen Vermögensverwalter in Europa aufgerückt.
„Die digitale Vermögensverwaltung hat in Deutschland eine große Zukunft“, kommentiert Christian Schneider-Sickert, CEO von LIQID, die rasante Entwicklung. „Um anspruchsvolle Kunden zu überzeugen, bedarf es vor allem einer Investment-Kompetenz, die sich in verschiedenen Marktphasen bewiesen hat. Seit mehr als drei Jahrzehnten betreut unser Team einige der größten Vermögen Deutschlands mit überdurchschnittlichem Erfolg. Wir haben ihre Expertise mit modernster Technologie verknüpft und bieten so eine im Markt weiterhin einzigartige Kombination.“ Dies sehen auch die LIQID Kunden so: In den letzten Monaten haben allein Bestandskunden ihre Anlagen um 11 Millionen Euro aufgestockt.
Im Durchschnitt verwalten Kunden 260.000 Euro mit LIQID. Die insgesamt rund 400 Kunden mit einem Durchschnittsalter von 52 Jahren kommen aus 62 deutschen Städten. Über ein Drittel seien vorher nicht in der Vermögensverwaltung gewesen.
Der jüngste Kunde sei „gerade mal 1 Jahr alt, der älteste 83″. Die investierten Anlagebeträge liegen zwischen 100.000 Euro und 2,1 Millionen Euro. Selbständige, Unternehmer und leitende Angestellte bilden mit zusammen 89 Prozent die absolute Mehrheit der Investoren. „Sie stammen aus den unterschiedlichsten Branchen. Auffällig ist dabei die große Streuung: Vom Finanzsektor mit 14 Prozent über das Handwerk, Konstruktions- und Baugewerbe mit 8 Prozent bis zu Handel und Logistik mit 6 Prozent und vielen weiteren Sparten reicht die Bandbreite. Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei 248.000 Euro. Auch hier ist die Bandbreite groß: Das höchste Einkommen liegt bei 3,5 Millionen Euro, das geringste bei 40.000 Euro.“
Christian Schneider-Sickert kommentiert: „Die Ergebnisse zeigen: Es gibt über Alters-, Einkommens- und Berufsgrenzen hinweg einen klaren Bedarf an einer individuellen Vermögensverwaltung mit hoher Kapitalmarktkompetenz zu fairen Konditionen. Wer in dem aktuellen Niedrigzinsumfeld die Chance auf anhaltend hohe Renditen nach Kosten haben möchte, kommt an einer digitalen Vermögensverwaltung wie LIQID nicht vorbei“.
65 Prozent der LIQID-Kunden haben nach Angaben des Unternehmens ein investierbares Vermögen von über 500.000 Euro, 42 Prozent von mehr als einer Million. Zu der Attraktivität von LIQID unter vermögenden Anlegern trägt auch der Zugang zu Direktanlagen in Anlageklassen wie Private Equity bei, welche das Unternehmen neben der Vermögensverwaltung anbietet. Vor kurzem konnte LIQID bereits das erste Closing des LIQID Private Equity Vintage Fonds melden. Dieser ermöglicht es Kunden, ab 250.000 Euro in ein breit gestreutes Portfolio der weltbesten Private Equity Fonds zu investieren. Innerhalb weniger Wochen hatte LIQID mit diesem Angebot einen zweistelligen Millionenbetrag eingeworben.
„Die digitale Vermögensverwaltung ist einer der großen Wachstumsmärkte der Zukunft. Wir werden unsere Plattform und unser Angebot kontinuierlich erweitern, um unseren Erfolgsweg fortzusetzen“, unterstreicht Schneider-Sickert.
Themen: VV-Rating | Kommentare deaktiviert für LIQID sammelt 100 Mio. € ein
Direct Lending in der Restrukturierung
Von Dr. Oliver Everling | 22.Mai 2017
Dr. Cristina Weidner, Counsel bei Clifford Chance, will „keine Angst verbreiten“, so leitet sie ihren Vortrag auf der 11. Clifford Chance Fondskonferenz ein. Es geht um Kreditfonds, Direct Lending Finanzierungen in der Restrukturierung. Wenn das Eigenkapital vollkommen aufgebraucht ist, die Covenants gerissen sind und die Eigenkapitalgeber sich praktisch schon verabschiedet haben, dann kommen Direct Lending Finanzierungen in der Restrukturierung zum Zuge.
Weidner skizziert die vielfältigen Interessenlagen und illustriert Restrukturierungssituationen, konsensuale und nicht konsensuale Handlungsoptionen. Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählen Standstill, Amend & Extend, Brückenfinanzierung, Reduktion von Haftungsrisiken und die Evaluation von Optionen. Es geht hier darum, Zeit zu gewinnen. Die Verwertung von Sicherheiten beschleunigt die Wirkung der Krise, gefährdet alle Garantiegeber im Konzern. Weidner kommt auch auf die Verwertung verpfändeter Geschäftsanteile im Rahmen einer öffentilchen Versteigerung zu sprechen.
Zu den langfristigen Maßnahmen rechnet Weidner die umfassende finanzielle Restrukturierung, Sanierungsgutachten, operative Maßnahmen sowie das Planinsolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Ein Lösungsansatz kann in einem Leveraged Buyout liegen. Eine typische LBO-Finanzierungsstruktur ordnet die operativen Unternehmen einer Finanzierungsholding unter, die Senior Secured Loans, Second Lien Loans, Mezzanine usw. der Gruppe Mittel zuführt. Weidner kommt ferner auf die Vorteile der doppelnützigen Treuhandstruktur für Banken zu sprechen.
Konsensuale Lösungen gründen auf Verhandlungen von Sanierungsbeiträgen mit allen beteiligten Stakeholdern zur Umsetzung einer finanziellen Restrukturierung, nachhaltige Sanierung auf der Grundlage eines Sanierungsgutachtens sowie einen Ertrags- und Finanzplan mit einem schlüssigen und realisierbaren Unternehmenskonzept für einen angemessenen Prognosezeitraum. Es sei umstritten, so Weidner, ob es für die Rentabilität auf das bilanzielle oder das wirtschaftliche Eigenkapital ankommt.
Ein englisches Scheme of Arrangement ist dagegen ein semi-konsensuales Verfahren nach dem UK-Companies Act 2006. Die Zuständigkeit der englischen Gerichte erfordert hinreichende Anküpfung an englisches Recht, z.B. Kreditdokumentatioon unterliegt englischem Recht. Es sieht die Bildung von Glübuergruppen nach wirtschaftlichen Kriterien vor. Das Scheme wird mit 75 % Mehrheit angenommen. Es gibt kein automatisches Moratorium, aber ein Amend&Extend-Scheme ist hier möglich, berichtet Weidner.
Weidner macht sich Hoffnungen auf die Einführung eines präventiven Sanierungsverfahrens aufgrund des Richtlinienentwurfs der EU Kommission vom 22. November 2016 zur Erleichterung grenzüberschreitender Restrukturierungsmaßnahmen.
Themen: Kreditrating | Kommentare deaktiviert für Direct Lending in der Restrukturierung
Green City Solutions und Architrave preisgekrönt
Von Dr. Oliver Everling | 18.Mai 2017
Green City Solutions ist das innovativste PropTech-Startup der Welt. Im Rahmen der Preisverleihung zum PropTech Innovation Award in Berlin wurde das junge Unternehmen gestern ausgezeichnet. Der zweite Preis ging an Architrave. Das Berliner Startup ist ein Anbieter von zukunftsweisenden Dokumentenmanagement und Datenraumlösungen für die Immobilienbranche.
Ausgelobt wurde der Preis von Union Investment und dem German Tech Entrepreneurship Center (GTEC), mit dem Ziel Startups zu fördern, die mit ihren innovativen Ideen neue Impulse für die Immobilienbranche geben.
Die Entscheidung wurde von einer interdisziplinären Jury gefällt, nachdem die acht Finalisten ihre Ideen und Produkte vor Publikum vorgestellt hatten. Sie setzten sich in einem Feld von über 200 Bewerbern aus 46 Ländern durch.
Green City Solutions aus Berlin überzeugte sowohl die Jury als auch das Publikum. Das Startup gewann sowohl den Ersten Preis als auch den Community Preis. Das 2014 gegründete Unternehmen entwickelt Lösungen im Bereich von Umweltservices, Clean Tech und nachhaltiger Stadtplanung für grünere und lebenswerte Städte. Ein Expertenteam aus Architektur, Maschinenbau, Informatik und Biologie arbeitet an intelligenten Lösungen in den Bereichen Umweltdienstleistung, CleanTech und nachhaltige Stadtentwicklung, um den Bewohnern zu einem gesünderen Leben in grünen und lebenswerten Städten zu verhelfen.
Neben dem Preisgeld in Gesamthöhe von 35.000 Euro dürfen sich die Sieger auch über einen Platz im GTEC Campus Lab freuen. Neben der kostenlosen Bürofläche erhalten die Startups auch Zugang zum GTEC-Netzwerk von Mentoren und Investoren und natürlich zu den GTEC-Partnern, allen voran zu Union Investment.
“Wir haben den PropTech Innovation Award ins Leben gerufen, um potenziell disruptive Geschäftsmodelle für die Immobilienbranche zu identifizieren. Die Einreichungen und letztlich die Sieger haben gezeigt, vor welchen spannenden Umbrüchen unsere Branche steht,” sagte Jörn Stobbe, Jurymitglied und Geschäftsführer der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg. “Wir wollen weitere innovative Startups begeistern, sich mit ihren Ideen und Geschäftsmodellen bei uns vorzustellen. Daher werden wir den Proptech Innovation Award auch im nächsten Jahr wieder ausschreiben.”
In das Thema PropTech und die großen Potentiale führte Ragnar Lifthrasir, Gründer der International Blockchain Real Estate Association ein. Er sprach über die Rolle von Blockchain im Immobiliengeschäft. Neben den Live-Pitches und der Preisverleihung wurde in einer hochklassig besetzten Gesprächsrunde über die Veränderungen in der Immobilienbranche durch die Digitalisierung gesprochen. Dabei wurde klar, dass die Digitalisierung die Branche nicht nur ein wenig verändern, sondern revolutionieren wird. Der wichtigste Treiber dieser Revolution sind Daten und deren richtige Verwendung. Dazu sollte die klassische Industrie gemeinsam mit den neu entstehenden Unternehmen und weiteren Partnern wie Universitäten und Forschungsinstituten zusammenarbeiten. Auf dem Panel saßen Jörn Stobbe Geschäftsführer von Union Investment Hamburg, Christian Schulz-Wulkow Geschäftsführer von Ernst&Young Real Estate, Dr. Dirk Hecker Geschäftsführer von Fraunhofer Allianz Big Data, Prof. Wolfgang Schäfers, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienmanagement an der IREBS, die alle auch Teil der Jury waren. Neben den oben genannten Panelteilnehmern waren das ausserdem Ron Hillmann, Geschäftsführer von BVP Berlin Venture Partners, Jan Thomas, Herausgeber des Startup-Magazins Berlin Valley und Benjamin Rohé, Managing Director des GTEC.
Themen: Existenzgründerrating, Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Green City Solutions und Architrave preisgekrönt
Dividenden ETF-Portfolio von United Signals
Von Dr. Oliver Everling | 16.Mai 2017
Der Frankfurter Direct-Asset-Management-Anbieter United Signals ergänzt sein Angebot um ein Dividenden ETF-Portfolio.
Das Equity-Income (DW) ETF-Portfolio wurde von der Diversifikator GmbH entwickelt. Dabei werden fünf sogenannte physische ETFs genutzt, die nur Aktienenthalten, die auch künftig attraktive Dividenden erwarten lassen. Die Gewichtung der ETFs zueinander orientiert sich an der globalen Kapitalanlageallokation und die Aktien in den ETFs werden nach Dividenden-Kriterien gewichtet.
Das Portfolio enthält nur ETFs von WisdomTree. WisdomTree hat eine sehr lange und positive Erfahrung mit Dividendenportfolios und ist der führende Anbieter von Smart-Beta Dividenden-ETFs, die von klassischen Kapitalisierungsgewichtungen abweichen. Das Portfolio, welches typischerweise einmal pro Jahr rebalanziert wird, hätte in der Vergangenheit eine höhere Rendite bei einer niedrigeren Schwankung im Vergleich zu einem breit gestreuten Weltaktien-ETF eingebacht. Die Ausschüttungen hätten seit 2009 immer über 3% und in den besten Jahren bis zu knapp über 5% p.a. betragen, rechnet die Gesellschaft vor.
Prof. Dr. Dirk Söhnholz, Geschäftsführer Diversifikator: „Über die Plattform von United Signals kann das neue Dividenden ETF-Portfolio sehr effizient und preiswert von Anlegern direkt und automatisiert im eigenen Wertpapierdepot genutzt werden.“
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Dividenden ETF-Portfolio von United Signals
Erste Studie zum Phänomen „OMF“
Von Dr. Oliver Everling | 16.Mai 2017
Trotz der aktuellen Diskussion um eine mögliche Verlangsamung der massiven Anleihekäufe durch die EZB bleibt die Geldpolitik in einem Ausnahmezustand. Zu dieser Einschätzung kommt eine neue Studie des FERI Cognitive Finance Institute. Klare Hinweise geben der ungebremste Ankauf von Staatsanleihen durch die Notenbank in Japan sowie aktuelle Pläne von Donald Trump zur Umsetzung einer massiven, aber weitgehend ungedeckten Steuerreform in den USA. Bereits heute gehen Experten davon aus, dass die unvermeidlich steigende Staatsverschuldung künftig von der US-Notenbank zu finanzieren wäre.
Die „offene“ Finanzierung staatlicher Defizite und/oder eine „offene“ Übernahme staatlicher Schulden durch die Notenbanken – von Experten als „Overt Monetary Financing (OMF)“ bezeichnet – scheint die letzte Hoffnung von Politikern, ausufernde Wahlversprechen zu finanzieren.
„Wozu führt es, wenn Zentralbanken auf diese Weise unlimitiert neues Geld schaffen, um damit die jeweiligen Staatsschulden aufzukaufen und zu monetarisieren? Welche Auswirkungen hätte OMF auf die zugrundeliegenden Wirtschafts- und Finanzsysteme? Und welche Risiken ergeben sich daraus für Investoren und Vermögensinhaber?“ Diesen Fragen geht die neue Studie des FERI Cognitive Finance Institute mit dem Titel „Overt Monetary Finance (OMF) and its Implications – Blessing or Curse?“ nach.
Für die Begleitung der Studie wurde mit Prof. Richard Werner, Professor für Internationales Bankwesen an der University of Southampton und Begründer des Begriffes „Quantitative Easing“, einer der kompetentesten und profiliertesten Experten für Geldtheorie und unkonventionelle Geldpolitik gewonnen. Die Studie revidiert in weiten Teilen die traditionelle Sichtweise ökonomischer und geldpolitischer Modelle, in denen die zentrale Rolle der Banken bei der Schaffung von neuem Geld meist ignoriert wird. Anhand einer quantitativen Szenarioanalyse überprüft die Studie die grundsätzliche Wirkungsweise von OMF auf Grundlage des japanischen Finanzsystems.
„Die fehlgeleitete Geldpolitik bedeutender Notenbanken, die in der Studie analysiert wird, ist gefährlich und kann systemische Krisen hervorrufen oder verstärken“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer des FERI Cognitive Finance Institute. „Seit der großen Finanzkrise 2008 haben die wichtigsten Notenbanken weltweit durch Quantitative Easing ihre Bilanzsummen um bis zu 600 Prozent ausgeweitet. Eine derartige Geldflut erzeugt systemische Verzerrungen und Vermögensblasen; es erodiert – auch durch zunehmende Anreize für ‚Moral Hazard‘ – die Stabilität und Integrität ganzer Finanzsysteme.“
Vor diesem Hintergrund würde die Abwehr einer künftigen Finanzkrise mit hoher Wahrscheinlichkeit echte „OMF-Politik“ erforderlich machen. Im Zuge einer Krisenbekämpfung müssten die dann erneut steigenden Staatsschulden ganz oder teilweise von den Notenbanken „bezahlt“ werden, so die Studie. Das schon jetzt problematische Ergebnis exzessiver Geldpolitik (Q. E.) würde durch OMF folglich noch weitaus gefährlicher. „Das wäre die nächste geldpolitische Bombe“, so Rapp.
„Dies wäre gleichbedeutend mit einem extrem unsicheren Experiment, dessen Ausgang von der Politik kaum noch kontrolliert werden kann“, warnt Rapp. Echtes „OMF“ bedeute eine direkte Vermischung von Geld- und Fiskalpolitik und hätte signifikanten Einfluss auf die Preise an Güter- und Kapitalmärkten. „Das wäre der Einstieg in eine neue Dimension monetärer Verwässerung und steigender Inflation“, betont Rapp. Investoren müssten dann eine strikt sachwertorientierte Anlagephilosophie verfolgen, so ein zentrales Ergebnis der Studie.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Erste Studie zum Phänomen „OMF“
Motivationsschub durch NRW-Wahl
Von Dr. Oliver Everling | 15.Mai 2017
Am Sonntag, den 14.05.2017 haben die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen (NRW) nicht nur einen neuen Landtag gewählt. Die Gewinner der Wahl sehen sich nun auch für die Bundestagswahl positioniert. Die Freien Demokraten konnten sich in NRW um 4 Prozentpunkte auf ein hervorragendes Ergebnis von 12,6 Prozent steigern. Dieses Ergebnis führt offenbar bundesweit zu einem Motivationsschub.
„Die Wahlergebnisse in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein geben Anlass zur großen Freude. Dazu möchten wir den Parteifreundinnen und Parteifreunden in Nordrhein-Westfalen herzlich gratulieren“, freut sich z.B. der FDP-Bundestagskandidat des Wahlkreises Hanau Dr. Ralf-Rainer Piesold über das hervorragende Ergebnis und ergänzt zu den Hintergründen: „Der Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen hat gezeigt, dass die FDP dann stark ist, wenn sie geschlossen zu ihren Grundwerten steht.“
„Nicht nur die Wahlergebnisse des gestrigen Abends, sondern auch die Meinungsumfragen der vergangenen Monate haben aufgezeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine starke Liberale Kraft in den Parlamenten des Landes wünschen. Wir Freien Demokraten haben deutlich machen können, dass wir diese Partei der politischen Mitte sind“, zeigt Dr. Ralf-Rainer Piesold den Hintergrund des Wahlerfolges zusammen.
Ähnlich äußern sich weitere Bundestagskandidaten der FDP.„Christian Lindner hat mit den Freien Demokraten in Nordrhein-Westfalen einen hervorragenden Wahlkampf geführt und damit bewiesen, dass er der richtige Mann ist, um mit der FDP den Liberalismus zurück in den Deutschen Bundestag zu führen“, erklärt der Bundestagskandidat der FDP des Wahlkreises 175, der auch Kommunen der Landkreise Wetterau und Vogelsberg umfasst, Pierre Kurth.
„Noch wichtiger als das hervorragende Ergebnis in Nordrhein-Westfalen ist für mich jedoch der Umgang Christian Lindners mit diesem. Unser Bundesvorsitzende zeigt deutlich auf, wie sich die FDP weiterentwickelt hat. Im Mittelpunkt seines Handels steht die Umsetzung einer liberalen Politik, auch wenn dies bedeuten würde, dass die FDP weiterhin aus der Opposition heraus agieren müsste“, unterstreicht Pierre Kurth die demütige Haltung der FDP in NRW.
Die Gewinner der Wahl zeigen sich von den tollen Wahlergebnisses in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen weiter beflügelt und motiviert. Kommt es zu einem Richtungswechsel auch in der Bundespolitik, könnte dies Konsequenzen nicht nur für die wirtschaftliche Stärkung Deutschlands haben, sondern auch für die Ratings der öffentlichen Finanzen.
Themen: Kommunalrating, Länderrating | Kommentare deaktiviert für Motivationsschub durch NRW-Wahl
Steuern im Ruhestand
Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2017
Mancher träumt davon, im Ruhestand eine Yacht über das Mittelmeer zu steuern oder einen schönen Oldtimer durch Alpenstraßen. Mit Steuern im Ruhestand steuert der Staat jedenfalls dagegen, dass ein Mensch in Deutschland jemals zu Ruhe kommen kann. Steuern von der Wiege bis zur Bahre machen es unmöglich, sich entspannt dem Genuss des Erwirtschafteten hinzugeben.
Obwohl jedermann mit 19% Mehrwertsteuer ohnehin vom Staat zur Kasse gebeten wird, sobald man aus versteuertem Einkommen konsumieren möchte, greift der Fiskus schon bei geringen Renten noch einmal zu. Eine niedrige Rente oder Pension schützt vor Steuern nicht.
„Mit einer Nichtveranlagungsbescheinigung haben Sie drei Jahre lang Ruhe“, schreibt Wolf-Dieter Tölle in seinem Buch „Alles, was Sie über Steuern im Ruhestand wissen müssen“ im FinanzBuch Verlag. Ein solches Glück hat allerdings nur derjenige, bei dem eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sind, sodass das Finanzamt ausnahmsweise keine Steuererklärung erwartet. Alle anderen Rentner müssen sich – gleich, wie alt, krank, schwach oder fit beim Segeltörn – regelmäßig mit ihren Steuererklärungen befassen. Selbst derjenige, der bisher keine Steuererklärung abgeben brauchte, muss jederzeit damit rechnen, dass eine Rentenerhöhung oder neue Einkünfte, aber insbesondere auch gesetzliche Änderungen, wie sie laufend von Politikern ersonnen werden, zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichten.
Der Autor des Buches ist Rechtsanwalt, Notar und Steuerberater, Fachanwalt für Steuerrecht sowie auch für Erbrecht. Er geht umfassend auf die Änderungen und neuen Regeln ein, die für Ruheständler immer neue Steuerfallen aufstellen. Die größten Steuerfallen werden im Buch aufgezählt, wie auch die besten Steuertipps für Rentner und Pensionäre.
Den größten Nutzen ziehen solche Leser aus diesem Buch, die schon in wenigen Jahren in Rente gehen. Das Buch ist aber auch für Rentner und Pensionäre interessant, die nicht von hohen Steuernachforderungen überrascht werden wollen, auf die sie auch noch 6% Zinsen zahlen sollen, obwohl der Staat selbst schon längst keine Zinsen mehr auf seine Schulden bezahlt. Ferner kann das Buch auch jungen Leuten die Augen öffnen, die von den schönen wirtschaftlichen Verhältnissen bei ihren Großeltern oder Eltern irrtümlich auf ihren eigenen Lebensabend schließen – die vielen Vergünstigungen und Privilegien, mit denen Sozialpolitiker sich die Wählerstimmen der heutigen Rentnergeneration gesichert haben, fallen bis 2040 weg.
Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Steuern im Ruhestand
Extreme Geldpolitik in der Kritik
Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2017
Die wichtigsten Notenbanken der Welt haben ihre Bilanzen bis zum sechsfachen des Standes vor der Finanzkrise aufgebläht. In den vergangenen zehn Jahren seit Ausbruch der Krise hat sich die Wirtschaftsleistung der betroffenen Volkswirtschaften jedoch nicht vervielfacht. Statt strukturell die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern, setzten Politiker von Japan über Europa bis zu den USA lieber auf eine neue Rhetorik. Nach dieser wird es bereits als Erfolg gewertet, wenn die Volkswirtschaften real nicht schrumpfen, sondern um ein oder zwei Prozent wachsen. Zugleich wird die Globalisierung und China als Ursache für Wachstumsschwäche in den industrialisierten Ländern verantwortlich gemacht. China wird dafür kritisiert, nur noch mit mehr als 6 % zu wachsen, obwohl der Zuwachs des Bruttosozialproduktes in absoluten Zahlen immerhin höher ist als zu der Zeit, als China noch zweistellige Wachstumsraten verzeichnete.
Das FERI Cognitive Research Institute geht in einer neuen Studie der Frage nach, mit welchen Folgen diese Politik des Quantitative Easing rechnen muss. Das globale Problem besteht in der zu hohen systemischen Verschuldung. Ein falsches Verständnis von Geld verbindet sich nach Ansicht der Autoren der Studie mit einer fehlerhaften Wahrnehmung von Geld und zentralen Funktionen des Bankwesens für die Entstehung von Geld und Kredit.
Die Autoren der Studie sehen die USA offenbar im Vorteil. Die Analyse der Entwicklungen in den verschiedenen Volkswirtschaften zeigt, das in den USA sehr rasch den Banken geholfen wurde, um nach den Fehlentwicklungen ihren Kernfunktionen für die Finanzierung von Unternehmen und das Sammeln von Ersparnissen nachkommen zu können. In Europa war es dagegen unpopulär, denjenigen zu helfen, die die unerfreulichen Nachrichten überbracht hatten. Daher griffen die Notenbanken in Europa zu spät und an der falschen Stelle ein.
„Zinssätze von Null, oder sogar negative Zinssätze, pervertieren normale ökonomische Prozesse und führen zu paradoxen und unwillkommenen Nebenwirkungen im gesamten Finanzsystem. Noch schwerwiegender ist allerdings die Tatsache, dass negative Zinssätze die Profitabilität des gesamten Bankensektors entscheidend reduzieren“, schreibt das Autorenteam.
Die Autoren raten Investoren dazu, den Effekt monetärer Verwässerung im Sinne einer Erosion und strukturellen Abwertung zu antizipieren und aktiv zu berücksichtigen. Elementarwerte wie Gold, die zugleich als Alternative Währungen fungieren können, seien vor diesem Hintergrund neben Aktien, Beteiligungen und sonstigen Sachwerten ebenfalls attraktiv.
Themen: Aktienrating, Bankenrating, Immobilienrating, Länderrating, Rohstoffrating | Kommentare deaktiviert für Extreme Geldpolitik in der Kritik
Weniger Insolvenzen, aber steigende Ausfälle
Von Dr. Oliver Everling | 11.Mai 2017
„Die deutsche Wirtschaft wird auf stabilem Wachstumskurs bleiben“, erwartet Dr. Mario Jung für 2017. Der Regional Economist des Kreditversicherers Coface sieht zwar die diversen politischen Risiken im internationalen Umfeld. „Sowohl die weichen Faktoren wie die harten Daten zeigen aber, dass die deutsche Wirtschaft dem derzeit weitgehend stabil begegnet“, sagt Jung beim Kongress Länderrisiken von Coface in Mainz. Unterschätzen dürfe man die politischen Risiken aber nicht.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind es nach Ansicht des Coface-Volkswirts vor allem zwei Faktoren, die die Zuversicht im deutschen Unternehmerlager stärken. Zum einen helfe die gestiegene Inflation den Unternehmen bei ihrer Absatzpreisgestaltung. Denn in der vorherigen „Null-Inflationswelt“ war es schwierig, trotz der Kaufbereitschaft der Verbraucher höhere Absatzpreise durchzusetzen und damit höhere Gewinnmargen zu realisieren. Zum anderen werde der Optimismus gestärkt durch eine deutliche Verbesserung im außenwirtschaftlichen Umfeld. Ausdruck dessen ist auch die Coface-Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft, das erstmals seit 2014 wieder nach oben geht. Mit 2,8 Prozent (nach 2,5 Prozent im Vorjahr) wird es aber auch 2017 noch gedämpft ausfallen.
2017 könnte für die exportierenden Unternehmen ein neues Rekordjahr werden. „Alles in allem bieten sich im internationalen Geschäft trotz des volatilen Umfelds für deutsche Unternehmen gute Chancen“, sieht auch Jochen Böhm bei Abwägung der Chancen und Risiken keinen Grund zur Sorge. Der Regional Risk Underwriting Director Nordeuropa bei Coface berichtet unter anderem von steigenden Kundenanfragen aus den USA. Dies zeige zum einen, dass es noch keinen Trump-Effekt auf die Wirtschaft gebe. Es zeige sich aber auch, dass die Risikoabsicherung für die Unternehmen an Bedeutung gewinne. „Wenn gleichzeitig die Zinsen und das Währungsrisiko steigen, könnte das den insgesamt positiven Trend der internationalen Wirtschaft ausbremsen“, sagte Jochen Böhm. „Im Moment verzeichnen wir in Deutschland geringere Insolvenzfälle, aber steigende Ausfälle.“
„Wegen des Brexit oder wegen Trump allein kommt die deutsche Wirtschaft nicht in wildes Wasser. Und zwar dann nicht, wenn die Entscheider das tun, was zu tun ist: sich auf verändernde Rahmenbedingungen einstellen, sich Problemen stellen. Und schauen, welches Risiko überhaupt relevant ist.“ Téva Perreau, Regional CEO Nordeuropa bei Coface, riet den Unternehmern und Managern beim Kongress Länderrisiken, sich nicht verunsichern zu lassen und nicht den Blick für die Realitäten zu verlieren. Ernst nehmen müsse man die Risiken aber selbstverständlich. „Es geht um professionelles Risikomanagement.“
Trotz der positiver Signale aus der globalen Wirtschaft könnten derzeit vor allem politische Risiken die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen. „Erstens ein dauernd twitternder US-Präsident Trump, dessen Linien in Handels-, Wirtschafts-, Außen- und Sicherheitspolitik alles andere als klar und verlässlich sind“, meint Dr. Mario Jung. „Zweitens der im Frühjahr eingereichte Brexit, wobei die Scheidungsphase zu sehr vielen Unsicherheiten führt. Wir sprechen mit den USA und Großbritannien immerhin über die deutschen Exportdestinationen 1 und 3 mit einem Warenvolumen von annähernd 200 Mrd. Euro oder rund 16 Prozent der deutschen Gesamtausfuhren. Drittens wird die politische Weiterentwicklung der EU auf der Agenda stehen, mit einem Anteil von fast 60 Prozent mit Abstand wichtigster Wirtschaftsraum für deutsche Exporteure.“
Dass die politischen Risiken weltweit steigen, steht für den Kreditversicherer Coface außer Frage. Dessen neuer „Political Risk Index“ zeigt: Die Anzahl der Konflikte hat sich zwischen 2007 und 2015 verdoppelt. Der Anstieg des Terrorismusrisikos um das 2,8-fache seit 2008 ist noch dramatischer. Und in den westlichen Demokratien erhöht Populismus die Index-Werte für das politische Risiko.
Themen: Debitorenrating | Kommentare deaktiviert für Weniger Insolvenzen, aber steigende Ausfälle
Teures Staatsfernsehen
Von Dr. Oliver Everling | 9.Mai 2017
Die Kosten der öffentlich-rechtlichen „Grundversorgung“ laufen völlig aus dem Ruder, soviel ist allgemein bekannt, berichtet der Deutscher Arbeitgeber Verband e.V.: „Einer der Gründe: eine fast byzantinische Prachtentfaltung der Sender. die sich auch in üppigen Gehältern und ebenso üppigen Pensionen darstellt. Wenn Beträge an die Öffentlichkeit geraten, dann sind es die Gehalts- und Pensionsangaben zu den Top-Ebenen der Medienanstalten. Wie aber sieht das allgemeine Einkommen aus?“
Viktor Heese hat sich die Mühe gemacht, die Beträge aus den vorliegenden Bilanzzahlen und Gewinn- und Verlustrechnungen herauszuschälen: „2016 erzielte ein ARD-Angestellter nach dem KEF-Bericht im Durchschnitt eine Gesamtvergütung von 108.252 € jährlich oder 9.021 € monatlich. Dieser Betrag setzte sich aus 7.238 € Gehalt und 1.783 € Zuführung zu den Pensionsrückstellungen, aus denen seine zukünftige Betriebsrente gespeist wird.“
Mehr Informationen auf https://deutscherarbeitgeberverband.de/.
Themen: Ratings | Kommentare deaktiviert für Teures Staatsfernsehen