Marktzyklus wird länger und länger

Von Dr. Oliver Everling | 24.Januar 2017

In den Immobilienstrategien der europäischen Investoren kristallisiert sich bei der Frage, wie lange die aktuelle Marktphase noch andauern könnte, eine klare Antwort heraus, glauben die Experten der Union Investment Real Estate GmbH zu erkennen. Die professionellen Immobilienanleger richten sich mehrheitlich auf einen um weitere ein bis zwei Jahre anhaltenden Marktzyklus ein, in dem die grundlegenden Bedingungen fortbestehen. Entsprechend gestiegen ist die grundsätzliche Bereitschaft der Investoren, für diese Phase Abstriche bei der Verzinsung von Immobilienanlagen zu akzeptieren.

Im Investmentjahr 2017 gilt stärker denn je die Losung, zusätzliche Risiken zu umgehen und erfolgreiche Immobilienstrategien zu entwickeln, die der Erwartung „lower for longer“ Rechnung tragen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle, im halbjährlichen Turnus durchgeführte Immobilien-Investitionsklimastudie von Union Investment, für die diesmal 175 Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien repräsentativ befragt wurden.
 
„In allen drei Befragungsregionen zeigt sich ein ähnliches Bild“, teilt die Gesellschaft mit: „Die Fortsetzung des aktuellen Immobilienmarktzyklus für die nächsten ein bis zwei Jahre ist für fast jeden zweiten befragten Anlageprofi, unabhängig ob in Berlin, London oder Paris, eine ausgemachte Angelegenheit. Insgesamt 27 Prozent der Befragten erwarten sogar, dass der bereits seit acht Jahren bestehende Marktzyklus für weitere drei Jahre in die Verlängerung gehen wird. 38 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass der aktuelle Immobilienmarktzyklus zumindest auch noch im Jahr 2018 anhalten wird.“

Dabei richten die Immobilieninvestoren angesichts der gestiegenen makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten ihre Anlagestrategie noch stärker als im Vorjahr auf „geringere Renditen bei gleichem Risiko“ aus, so Union Investment Real Estate: „Der Anteil derjenigen, die ihre Risikostruktur beibehalten und dafür bei den selbst gesetzten oder vom Kunden vorgegebenen Renditezielen Abstriche in Kauf zu nehmen bereit sind, ist von 56 Prozent bei der letzten Befragung im Sommer 2016 auf jetzt 64 Prozent gestiegen. Entsprechend ist der Anteil der Unternehmen, die sich bereit zeigen, explizit höhere Risiken einzugehen, um zum Beispiel die Belastung aus sinkenden Ankaufsrenditen zu kompensieren, von vorher 35 Prozent auf jetzt nur noch 30 Prozent gesunken.“

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Zahlungsverzögerungen in Polen 

Von Dr. Oliver Everling | 20.Januar 2017

Unternehmen in Polen warten im Schnitt 51 Tage länger auf ihr Geld als mit dem Kunden vereinbart, berichtet der Kreditversicherer Coface. Das sind zehn Tage mehr als deutsche Unternehmen. Zwei Drittel der Unternehmen berichten von Überziehungen bis zu 60 Tage, fast ein Viertel von drei und mehr Monaten. Insgesamt haben rund 80 Prozent Verzögerungen beim Geldeingang erlebt. Dies sind Ergebnisse der ersten Coface-Untersuchung zu den Zahlungserfahrungen polnischer Unternehmen vom Dezember letzten Jahres.

„Nicht nur der Lieferantenkredit ist mittlerweile Standard in Polen, leider sind es auch die Zahlungsverzögerungen“, erklärt Grzegorz Sielewicz, Coface-Economist für Mittel-und Osteuropa. „Die Mehrzahl der polnischen Unternehmen erleidet verspätete Zahlungseingänge. Am längsten müssen Unternehmen in der Transport- und in der Baubranche auf ihr Geld warten. In der Logistik sind es 84 Tage, am Bau 113 Tage Verspätung. Der Einzelhandel hingegen muss im Schnitt nur 19,3 Tage warten. Über alle Branchen betrachtet beträgt die Verzögerung im Durchschnitt 51,5 Tage.“

Die Unternehmen in Polen sind sich des Ausfallrisikos durchaus bewusst. Die meisten der befragten Unternehmen wenden Regeln im Forderungsmanagement an. Am weitesten verbreitet sind Informationen über die Finanzsituation der Geschäftspartner, die Beobachtung des Zahlungsverhaltens, Kreditversicherungen und Inkasso. So haben 39 Prozent eine Kreditversicherung zur Absicherung des Forderungsausfallrisikos, 14 Prozent verkaufen ihre Forderung an eine Factoringgesellschaft. Und gut ein Drittel (36%) lässt ausstehende Forderungen einziehen.

Nach Erfahrungswerten von Coface steigt das Risiko mit zunehmender Verzögerungsdauer. 80 Prozent der Forderungen werden nicht mehr vollständig beglichen, wenn die Frist um mehr als sechs Monate überschritten wurde. Vier Prozent der polnischen Unternehmen haben solche Forderungen in ihren Büchern. Noch kritischer wird es, wenn diese Forderungen einen größeren Teil des Umsatzes ausmachen. Jedes fünfte Unternehmen gab an, dass solch lange ausstehenden Forderungen mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes betreffen.

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Praxis treibt die Erneuerung der Kapitalmarkttheorie

Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2017

Die FERI AG hat mit dem „FERI Cognitive Finance Institute“ eine privatwirtschaftliche Forschungsinitiative ins Leben gerufen, die sich der vertieften Analyse von ökonomischen Prozessen und Phänomenen realer Kapitalmärkte widmet. Ziel des „FERI Cognitive Finance Institute“ ist es, akute Erklärungsdefizite heutiger Kapitalmarkt-Modelle zu überwinden und Anlegern und Vermögensinhabern damit eine bessere Orientierung zu ermöglichen.

„Die zunehmende Kritik an bestehenden Methoden und Modellen der Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung ist zwar in akademischen Kreisen bekannt, hat jedoch bisher keine sinnvollen Alternativen hervorgebracht“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer des FERI Cognitive Finance Institute. Das jüngste Beispiel sei die große Finanzkrise ab 2008, deren Entstehung, Ablauf und Dynamik von der etablierten Wissenschaft noch immer nicht zufriedenstellend erklärt werden konnte.

Ziel der FERI-Forschungsinitiative sei deshalb, durch veränderte Perspektiven, neuartige Methoden und einen bewusst interdisziplinären Ansatz aktiv zur Erneuerung der traditionellen Wirtschafts- und Kapitalmarkttheorie beizutragen. „Kapitalmärkte sind komplexe, adaptive und dynamische Systeme, die in hohem Maße von menschlichen Wahrnehmungen und Verhaltensweisen abhängen“, so Rapp. Neue Erkenntnisse, etwa zu den Hintergründen von Blasen oder Crashs, ließen sich folglich nur durch Einbeziehung neuester Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Neuro- und Kognitionswissenschaften gewinnen.

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Goldene Zeiten mit Gold

Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2017

Neben der Geldpolitik der Zentralbanken, potentiellen Kapitalmarktrisiken sowie der geringen Renditen von Konkurrenzprodukten, sollten Anleger bei ihrer Investmententscheidung auch auf die Margen der Goldminenkonzerne achten. Schon bei einem geringen Anstieg des Goldpreises steigen die Margen der Minenunternehmen, die im Geschäft mit der Exploration, Entwicklung oder Förderung von Goldvorkommen aktiv sind, deutlich an.

Andreas Böger, Fondsmanager des C-QUADRAT Gold & Resources Funds, erläutert: „Sollte der Goldpreis vom derzeitigen Niveau bei um die 1.200 USD weiter zulegen, könnte eine Margenausweitung für weiteres Potenzial sorgen.“ Ein Grund für höhere Margen ist, dass die Konzerne ihre Kostenstruktur in den vergangenen Jahren optimiert haben. Das schlägt sich in den Produktionskosten nieder, die aktuell bei rund 950 USD pro Unze Gold liegen. 2012 waren es noch mehr als 1.200 USD.

Der C-QUADRAT Gold & Resources Fund investiert global in Aktien. Im Dezember waren die größten Positionen B2Gold Corp, Pan American Silver Corp, Alamos Gold Inc oder auch Detour Gold Corp. Kriterien für die Investments sind die Möglichkeit der Produktionsausweitung, ein überzeugendes Management, das geologische Potenzial der Goldvorkommen, die Kapitalstruktur, Margen, Ertrag und der freie Cashflow. Der Anteil der Goldaktien lag zuletzt bei gut 76 Prozent, der der Silberaktien bei 21,75 Prozent.

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Henderson freut sich über €uro-FundAwards

Von Dr. Oliver Everling | 19.Januar 2017

Mit den €uro-FundAwards zeichnet die Finanzen Verlag GmbH die besten Fonds des Jahres aus. Prämiert werden jeweils die drei Fonds mit der besten Performance über ein, drei, fünf und zehn Jahre in 70 unterschiedlichen Anlage-Kategorien. Basis für diese Auswertung ist das Fonds-Universum des Monatsmagazins €uro. Gewertet werden zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Publikumsfonds mit mindestens 20 Millionen Euro Volumen.

Zur diesjährigen Verleihung der €uro-FundAwards sind insgesamt acht Fonds von Henderson Global Investors dabei. die 2017 vom Finanzen Verlag ausgezeichnet wurden.

Insbesondere der von Yun-Young Lee verwaltete Henderson Horizon Japanese Smaller Companies Fund stach dabei hervor – er wurde in der Kategorie Aktienfonds Japan Nebenwerte mit der besten Performance über ein, drei und zehn Jahre gekürt. Auch der von Guy Barnard verwaltete Henderson Horizon Pan European Property Equities Fund wurde in der Kategorie Aktienfonds REITs Europa mit dem ersten Platz über fünf Jahre ausgezeichnet. Zudem wurde in der Kategorie Aktienfonds Lateinamerika der Henderson Gartmore Latin American Fund mit dem zweiten Platz über zehn Jahre prämiert.

Darüber hinaus wurden in der Kategorie Aktienfonds Weltweit der Henderson Gartmore Global Growth, in der Kategorie Aktienfonds REITs Europa der Henderson Horizon Pan European Property Equities Fund, in der Kategorie Aktienfonds Japan Nebenwerte der Henderson Horizon Japanese Smaller Companies Fund, in der Kategorie Aktienfonds Technologie der Henderson Horizon Global Technology, in der Kategorie Aktienfonds REITs Weltweit der Henderson Horizon Global Property Equities Fund, in der Kategorie Aktienfonds Europa ohne Großbritannien der Henderson Horizon Euroland Fund sowie der Henderson Horizon Euro High Yield Bond Fund in der Kategorie Rentenfonds Unternehmensanleihen Euro High Yield mit dem dritten Rang ausgezeichnet.

Daniela Brogt, Head of Sales Deutschland, sagte anlässlich der Verleihung der €uro FundAwards: „Die erneuten Auszeichnungen des Finanzen Verlags für die Performance der Henderson-Fonds unterstreichen den nachhaltigen Erfolg der Research-basierten und differenzierten Investmentansätze unserer ausschließlich aktiv verwalteten Fondspalette. Sie sind Beleg dafür, dass unsere Kunden auf die umfassende Expertise und profunde Erfahrung unserer Fondsmanager auch in komplexen Marktsituationen und in einem volatilen Umfeld vertrauen können.“

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Diversifikator mit Performance zufrieden

Von Dr. Oliver Everling | 18.Januar 2017

Mit Jahresrenditen von +8,7% für das Weltmarktportfolio (WMP) „S“, +10.3% für das WMP Basis und +11,2% für das ESG ETF-Portfolio hat das Anlagekonzept von Diversifikator in 2016 sehr gut funktioniert. Das besonders stark diversifizierte WMP Basis wird seit Jahresbeginn zusätzlich als WMP Basis Trend mit einer sehr transaktionsarmen Trendfolgestrategie angeboten. Neu sind auch die auf hohe Ausschüttungen ausgerichteten WMP Basis Income und das Equity Income ETF-Portfolio. Drei weitere neue Portfolios bestehen aus 15 bis maximal 30 Aktien. „Das sind die ersten öffentlichen Portfolios, die unter konsequenter Nutzung von Environment-, Socialund Governance-Kriterien in deutsche, Immobilienoder Infrastrukturaktien anlegen“, sagt Prof. Dr. Dirk Söhnholz, der Geschäftsführer und Gründer von Diversifikator. „Das Portfolio deutscher Aktien enthält nach ESG-Ausschlüssen und strengen weiteren Verantwortlichkeitsanforderungen aktuell 15 liquide Titel. In der Rückrechnung hat das branchenmäßig gut gestreute Portfolio sogar eine bessere Rendite als der DAX erreicht“.

„Alle Portfolios folgen unserer voll regelbasierten und optimierungsfreien „most-passive“ Investmentphilosophie und sind damit besonders gut online-geeignet“, sagt Dirk Söhnholz. Auf www.diversifikator.com können Anleger alle Portfolios durch Kombinationen mit „Cash“ auf individuelle Risikotoleranzen anpassen. „Ab sofort können wir Banken, unabhängigen Beratern und Vermögensverwaltern kostengünstig Musterportfoliobis hin zu voll automatisierten Vermögensverwaltungsplattformen anbieten“, sagt Dirk Söhnholz. Die Plattformen können unter dem Namen und mit Produkten der Partner angeboten werden. Dafür kooperiert Diversifikator mit einem sehr erfahrenen und anerkannten Finanzsoftwareanbieter. Diversifikator bietet künftig auch maßgeschneiderte ETFund ESG-Portfolios an. Hintergrund Die Diversifikator GmbH bezeichnet sich als Online Portfolio Stratege mit Fokus auf ESG-Portfolios für „kritische” Berater und Anleger. Auf www.diversifikator.com werden die innovativen, regelbasierten und optimierungsfreien Portfolios transparent vorgestellt. Zusätzlich gibt es „Test-It-Yourself”-Tools. Der Small- Data Datenschutz-Ansatz und das Preismodell sind konsequent auf die Kooperation mit traditionellen Partnern ausgerichtet.

Diversifikator kooperiert eng mit der QAP Analytic Solutions GmbH aus Limburg. Prof. Dr. Dirk Söhnholz (1963) ist Geschäftsführer und alleiniger Anteilseigner der im März 2016 gegründeten Diversifikator GmbH. Er arbeitet seit 1999 in der Anlagebranche, zunächst fast 12 Jahre bei Feri und von 2012 bis 2015 bei Veritas Investment. Dirk Söhnholz ist Honorarprofessor für Asset- Management an der Universität Leipzig. Er ist u.a. Co-Autor von „Asset Allocation, Risiko-Overlay und Manager-Selektion: Das Diversifikations-Buch“ und betreibt den Asset-Management und Robo-Advisory Blog www.prof-soehnholz.com.

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Deutschland auf dem Weg zur digitalen Vermögensverwaltung

Von Dr. Oliver Everling | 18.Januar 2017

Die European Bank for Financial Services GmbH (ebase ®) positioniert sich in den letzten drei Jahren als einer der Pioniere im Bereich der digitalen Vermögensverwaltung im deutschsprachigen Raum. ebase feiert mit der hauseigenen Robo-Advice-Lösung fintego bereits den 3. Jahrestag der Auflage der entsprechenden Fondsportfolien. Sämtliche der fünf Anlagestrategien weisen im bisherigen Zeitverlauf (Stichtag: 31.12.2016) positive Wertentwicklungen auf. „Das zeigt, dass unser Angebot einer digitalen Vermögensverwaltung für Anleger nicht nur eine bequeme, sondern auch eine rentable Form der Geldanlage sein kann“, sagt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

„Wir haben bei privaten Anlegern sehr früh den Bedarf eines digitalen und weitestgehend automatisierten Angebots zur Geldanlage gesehen, die besonders für den Anleger unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten in unsere Zeit passt“, so Geyer weiter. Bis Januar 2017 wurden Depots im vierstelligen Bereich eröffnet. Die fünf Anlagestrategien werden zu 80% von männlichen Anlegern und zu 20% von weiblichen Anlegern genutzt. Dabei ist das dynamische „Ich will mehr“-Portfolio derzeit am häufigsten von Männern im Einsatz, gefolgt vom „Ich will es defensiv“-Portfolio bei Frauen. Viele fintego-Depots werden von den Kunden auch als Sparpläne zum langfristigen Vermögensaufbau mit einer durchschnittlichen Sparrate von aktuell ca. 128 EUR im Monat genutzt. Mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren hat man auch die Wunschzielgruppe erreicht.

Die Besonderheit von fintego: Der Online-Dialog führt den Anleger von der Bestimmung eines für ihn als geeignet in Frage kommenden Portfolios bis zur Depoteröffnung und Video-Legitimation vollkommen digital. Da es sich um eine Vermögensverwaltung handelt, gelten selbstverständlich auch die gesetzlich vorgeschriebenen Informations- und Sicherheitsmechanismen. Zudem stehen hinter fintego auch Menschen, die im Bedarfsfall die Anleger entsprechend betreuen.

Die systematische und regelbasierte Verwaltung der Kundendepots liegt bei ebase und umfasst neben der laufenden Verlustschwellenüberwachung auch die Einhaltung der gewählten Anlagestrategie. Die Vermögensverwaltung wird mit ETFs umgesetzt, wobei die Einhaltung der jeweiligen, für die einzelnen Anlagestrategien bestehenden Anlagerichtlinien, regelmäßig überprüft wird und eingesetzte ETFs gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Verändert sich aufgrund der Wertentwicklung die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen im Musterportfolio um mehr als 15%, so wird durch ein sogenanntes Rebalancing automatisch die ursprüngliche Zusammensetzung wiederhergestellt. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise zwei solcher Rebalancings durchgeführt. Anfang 2016 war eine Anpassung notwendig, da aufgrund der Kursverluste an den Rohstoffmärkten der Rohstoff-Anteil zu gering wurde und im Juli war aufgrund der wiedergewonnenen Marktstärke der Rohstoff-Anteil zu stark angewachsen. „Die relativ geringe Anzahl an notwendigen Eingriffen macht deutlich, dass unsere Anlagestrategien funktionieren und auf einen langfristigen Anlageerfolg ausgerichtet sind“, bemerkt ebase-Geschäftsführer Geyer.

Ein wichtiger Wachstumstreiber für das fintego Managed Depot ist die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern – besonders vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulatorik und dem Einstieg in die Digitalisierung der Anlageprodukte. Erste Partner haben bereits den Dialog zur Eröffnung eines fintego Managed Depots auf ihrer Homepage installiert und können so Erfahrungen sammeln. Aufgrund der großen Nachfrage nach einer White-Label-Variante von fintego hat ebase bereits im Dezember 2016 eine entsprechende Lösung an den Markt gebracht, bei welcher der Kooperationspartner den direkten Kontakt zu seinem Kunden behält. Das Angebot erfolgt im gewohnten Design des Partners und ebase agiert lediglich im Hintergrund als depotführende Stelle und Vermögensverwalter. „Wir verfolgen bei ebase den Anspruch, für unsere Partner und deren Kunden stets die geeigneten Produkte anzubieten und einzusetzen“, betont Geyer. Als erster White-Label-Partner konnte die Wüstenrot Bank gewonnen werden; in 2017 werden voraussichtlich weitere folgen.

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Kredite schwemmen am Mittelstand vorbei

Von Dr. Oliver Everling | 17.Januar 2017

Rund zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland rechnen in diesem Jahr mit erschwerten Finanzierungsbedingungen. Schon 2016 fiel es jeder zweiten Firma schwerer, ein Darlehen zu erhalten. So war die kurzfristige Finanzierung des laufenden Geschäfts durch Hausbanken für sie gekennzeichnet durch ein Mehr an Bürokratie und längere Wartezeiten. Das ergab der bereits zum zweiten Mal vom digitalen Kreditmarktplatz creditshelf erhobene „Finanzierungsmonitor“. Für die Studie wurden zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 100 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

Kleine und mittlere Firmen erwarten auch im neuen Jahr nicht, bei der Kreditaufnahme von der immer noch anhaltenden Niedrigzinsphase zu profitieren. „Im Gegenteil: Für 2017 herrscht Skepsis, wie unsere Studie zeigt. 64 Prozent der Betriebe halten schwierigere Kreditkonditionen durch steigende Zinsen für wahrscheinlich, 67 Prozent fürchten dies als Folge einer verschärften Regulierung und 63 Prozent aufgrund einer restriktiveren Kreditvergabe seitens der Hausbanken“, fasst Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt zusammen, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet hat. „Leider setzt sich damit unsere Beobachtung fort, dass der Mittelstand im vergangenen Jahr eher wenig von der angeblichen Kreditschwemme gespürt hat.“

Dem „Finanzierungsmonitor 2017“ zufolge hat sich der Kreditzugang für jede zweite Firma im vergangenen Jahr verschlechtert. Ein Blick auf die Finanzierung der Rohstoffe und Waren für das laufende Geschäft ergibt, dass sich der Verwaltungsaufwand erhöht und die Wartezeiten verlängert haben: Nur noch 62 Prozent der Unternehmen bezeichnen den Umgang mit ihren Hausbanken als „unbürokratisch“, nach 75 Prozent in der Vorjahresstudie. Und obwohl 73 Prozent die Schnelligkeit der Kreditvergabe seitens der Institute loben, waren es im Vorjahr mit 81 Prozent doch noch deutlich mehr. Überdies empfindet jedes vierte Unternehmen seine Bank als unflexibel und wenig partnerschaftlich. Speziell in der Industrie ist die Stimmung gekippt. Während in der ersten Erhebung noch etwa zwei von drei Betrieben den unkomplizierten Umgang mit der Bank positiv hervorgehoben hatten, sind es in der aktuellen nur noch 53 Prozent.

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DEFAMA weiter auf Expansionskurs

Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2017

Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) hat Kaufverträge über zwei weitere Fachmarktzentren geschlossen, die verkäuferseitig noch unter Gremienvorbehalt stehen. Der Kaufpreis für beide Objekte soll erst nach Zustimmung der Gesellschafter des Verkäufers veröffentlicht werden, verspricht die Gesellschaft. Die jährlichen Nettomieterträge liegen derzeit bei gut 800 TEUR. Die Nutzfläche der beiden Objekte beträgt insgesamt über 10.000 qm. 

Mieter des Fachmarktzentrums Büdelsdorf (Schleswig-Holstein) sind bon prix, Deichmann, Jeans Fritz, Takko und TEDi sowie diverse kleinere Geschäfte. Darüber hinaus werden im Obergeschoss Büroflächen von einem Unternehmen aus der Medizintechnikbranche, einer Zahnarztpraxis und einem Dentallabor genutzt. Hauptmieter des Fachmarkzentrums in Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern) sind Coop/Sky, Dänisches Bettenlager, Deichmann und Takko.

„Mit Abschluss aller Käufe steigt die annualisierte Jahresnettomiete der DEFAMA-Gruppe auf 5,4 Mio. €“, freut sich Matthias Schrade, Vorstand der DEFAMA. Das Portfolio umfasse nunmehr 15 Standorte mit rund 75.000 qm Nutzfläche, die zu 97% vermietet seien. Zu den größten Mietern zählt Schrade ALDI, EDEKA, LIDL, Netto, Penny, REWE, Coop/Sky, Dänisches Bettenlager, Deichmann, Takko, Hammer und toom.

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Falsche Ehre

Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2017

Manchen scheint es in diesen Tagen, die Politik der Europäischen Zentralbank würde vielleicht doch Früchte tragen. Abgesehen von der Frage, ob die von der EZB gesetzten Inflationsziele überhaupt sinnvoll sind, könnte der Anstieg der Inflationsrate im Euroraum von 0,6% im November auf 1,1% im Dezember als Beweis dafür gesehen werden, dass endlich die von der EZB gewählten Instrumente greifen. Tatsächlich ist aber der Anstieg hauptsächlich auf höhere Rohstoffpreise zurückzuführen. Betrachtet man die Kerninflationsrate, also den Wert, der um die stärker schwankenden Energie und Lebensmittelpreise bereinigt ist, ergibt sich nämlich ein ganz anderes Bild, stellen die Experten von der Feri aus Bad Homburg fest. Die Kerninflation lag im Dezember mit 0,9% lediglich 0,1 Prozentpunkte höher als im November. Sie ist zudem nach wie vor weit vom EZB-Zielwert von 2% entfernt. Insgesamt verharrt die Kerninflationsrate im Euroraum nun schon seit mehr als drei Jahren in einem engen Band zwischen 0,6% und 1,0%. Der EZB gebührt damit also noch nicht die Ehre, etwas erreicht zu haben.

Axel D. Angermann analysiert als Chef-Volkswirt der FERI Gruppe die konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen aller für die Asset Allocation wesentlichen Märkte: „Für einen nachhaltigen Anstieg der Kerninflation bedürfte es einer grundsätzlich höheren Wachstumsdynamik mit steigender Kapazitätsauslastung und höherer Beschäftigung. Die Unternehmen könnten dann versuchen,“ so Angermann, „den entstehenden Kostendruck durch Preissteigerungen aufzufangen. Dieses Szenario ist jedoch nicht in Sicht. Das prognostizierte Wachstum für den Euroraum im Jahr 2017 liegt derzeit bei etwa 1,5%, und die Arbeitslosenquote beträgt aktuell knapp 10 Prozent: Dies sind keine Voraussetzungen für steigende (Kern-)Inflationsraten. Zwar könnte der schwache Euro einen gewissen Inflationsschub auslösen, weil er zu steigenden Importpreisen führt. Handelsgewichtet beträgt die Abwertung allerdings weniger als 10%. Das reicht nicht, um darauf die Erwartung deutlich steigender Inflationsraten zu gründen.“

Während die Kerninflation weiterhin niedrig ausfallen dürfte, folgert Angermann, ist für die Teuerungsrate einschließlich der Rohstoffpreise in den kommenden Monaten mit einem Schub zu rechnen. „Weil die gegenläufigen Effekte – steigende Rohstoffpreise aktuell nach sinkenden Preisen im Vorjahr – noch eine Zeitlang weiter wirken, könnte im Euroraum zur Jahresmitte sogar die 2%-Marke überschritten werden. In Deutschland könnte dies sogar schon früher der Fall sein. Dieser temporäre Inflationsanstieg läuft voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte aus. Stetig weiter steigende Inflationsraten sind also nicht zu erwarten.“

Dennoch sieht Angermann die Phase extrem niedriger oder sogar negativer Inflationsraten vorerst vorbei. „Das liegt jedoch nicht an der expansiven Geldpolitik der EZB, sondern vielmehr an der Normalisierung der Rohstoffpreise. Das erklärte Ziel der EZB-Politik, eine nachhaltig höhere Inflation von nahe 2%, müsste anhand der Kerninflation gemessen werden, und da stehen die Aussichten auf einen Erfolg weiterhin schlecht, solange die Politik des billigen Geldes nicht von wachstumsfördernden Strukturmaßnahmen begleitet wird.
Ganz anderes könnte die Entwicklung dagegen in den USA verlaufen: Dort befindet sich die Wirtschaft nach Jahren des Aufschwungs bereits nahe der Auslastung. Kommen jetzt noch staatliche Ausgabenprogramme hinzu, wie von der neuen Regierung unter Trump in Aussicht gestellt, könnten weiter sinkende Arbeitslosenzahlen und Knappheiten am Arbeitsmarkt die Löhne nach oben treiben und tatsächlich zu einer Inflationsrate von mehr als 3% führen.“

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