Tradition und Moderne
Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2017
Das den FinTech-Unternehmen in Deutschland zuzurechnende Start-up LIQID ist ab sofort neues Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. (VuV) und untermauert damit seinen Anspruch, ausschließlich die Interessen seiner Kunden zu vertreten – so, wie es im VuV-Ehrenkodex festgelegt ist. Der digitale Vermögensverwalter mit Sitz in Berlin ermöglicht Privatkunden die Anlage in global diversifizierte Anlagestrategien, die gemeinsam mit HQ Trust, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, entwickelt wurden.
Christian Schneider-Sickert, CEO und Mitgründer von LIQID: „Vermögensanlage ist Vertrauenssache, und entsprechend eindeutig und klar ist der Ehrenkodex des VuV gehalten, nach dem wir uns auch bisher schon gerichtet haben. Durch unsere Mitgliedschaft im Verband wollen wir unterstreichen, dass wir für unsere Kunden ausschließlich nachvollziehbare Anlagen einsetzen – und dies bei angemessenen und transparenten Honoraren. Wir legen auf langfristige Kundenbeziehungen Wert und gewährleisten, dass für Kunden jederzeit qualifizierte Mitarbeiter erreichbar sind. Wir übernehmen sämtliche Aufgaben der klassischen Vermögensverwaltung und unterscheiden uns damit von anderen sogenannten Robo-Advisorn, die lediglich als Vermittler oder Internetplattform fungieren.“
Voraussetzung für LIQIDs Mitgliedschaft im VuV ist eine Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Tätigkeit der Finanzportfolioverwaltung nach §32 Kreditwesengesetz, die das Unternehmen im September letzten Jahres erhielt.
Seit 1997 sind im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. (VuV) Finanzportfolioverwalter aus Deutschland organisiert. Heute ist er der größte bankenunabhängige Berufsverband der Branche. Rund die Hälfte aller zugelassenen Vermögensverwalter sind hier vertreten. Der Verband versteht sich als Interessenvertretung bankenunabhängiger Finanzportfolioverwalter.
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Vom Weichmacher zum Anwalt der Stabilität
Von Dr. Oliver Everling | 11.Januar 2017
„Es war und ist falsch, dass diese Bundesregierung seit 2013 daran mitwirkt, die Regeln des Euro-Stabilitätspakts fortwährend wieder aufzuweichen“, sagt Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP auf dem Dreikönigstreffen seiner Partei.
„Marode Banken sollten auf Kosten von Eigentümern und Gläubigern abgewickelt werden. In Italien gibt es wieder eine staatliche Bankenrettung – das ist die Perversion von Marktwirtschaft.“ An den Finanzmärkten müsse endlich wie überall gelten: Wer handelt, haftet. Sonst wird die moralische Integrität der Märkte untergraben.
Irland und anfangs auch Portugal und Spanien haben ihre Chance durch die Rettungsschirme genutzt, so Lindner, das sieht er aber nicht in Griechenland. Wolfgang Schäuble und alle Finanzminister waren im Sommer 2015 für den Grexit, erinnert Lindner. „Die Bundeskanzlerin ist ihm in den Arm gefallen. Die griechische Regierung ist heute weit entfernt davon, Stabilität zu erreichen. Der IWF ist deshalb immer noch nicht im Boot, obwohl das die Bundeskanzlerin 2015 zugesagt hat. Stattdessen gibt Tsipras ein Rentengeschenk. Der führt Europa hinters Licht.“
Lindner sieht die Zeit für eine neue Strategie Deutschlands gekommen: „Die FDP wird im Deutschen Bundestag keiner neuen Verletzung der europäischen Regeln zustimmen. Wir wollen, dass Deutschland vom Weichmacher der Regeln wieder zum Anwalt der Stabilität wird.“
Dieser Strategiewechsel wäre auch ein deutliches Signal an die unabhängige EZB. „Herr Draghi wollte den Regierungen mit Null-Zins und Anleihekauf Zeit für Reformen verschaffen. Jetzt steht eine Zinswende in den USA bevor, die seine Politik zum Bumerang werden lässt. Und in Deutschland ist im Dezember die Inflation zurückgekehrt, die bei niedrigem Zins zu einer massiven Enteignung führt. Jetzt muss auch die EZB zur Marktwirtschaft zurückkehren. Herr Draghi kann Tag und Nacht Geld drucken – auf Dauer kann gegen ökonomische Gesetze keine Politik gemacht werden. Deshalb muss das enden.“
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Mittelstandsfinanzierung als Zukunftssicherung
Von Dr. Oliver Everling | 11.Januar 2017
Der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater .e V.“ stellt seine Frühjahrstagung 2017 unter das Thema „Mittelstandsfinanzierung als Zukunftssicherung“. Dabei kommen die Hausbanken und die Anbieter alternativer Finanzierungsmodelle zu Wort (www.tagung.kmu-berater.de).
Den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Die Finanzierung des deutschen Mittelstandes – Herausforderungen aus Bankensicht“ hält Uwe Berghaus, Vorstandsmitglied Firmenkunden der DZ Bank AG. Der stellvertretende Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Christoph J. Stresing, berichtet über Beteiligungskapital als Finanzierungsinstrument. Aus der Fachgruppe Finanzierung-Rating des Verbandes sprechen Carl-Dietrich Sander über „Unternehmensfinanzierung – Die Verhandlungsmachtposition ausbauen“, Bernd Tovar über „Kreditsicherheiten aus Kunden- und Bankensicht“ und Georg Gerdes beleuchtet das Thema „Finanzierung von Digitalisierungsprojekten – Herausforderung für Bank und Kunde“.
Ein wichtiges Element der Tagung ist der „Marktplatz der Finanzierungsalternativen“: Neun Anbieter alternativer Finanzierungsformen präsentieren sich dort und stellen ihre Angebote in Kurzpräsentationen vor. Auf dem Marktplatz vertreten sind Anbieter von Factoring und Leasing und mehrere Internetplattformen aus den Bereichen Crowdfinanzierung und Finanzierungsvermittlung. Damit erhalten die Tagungsgäste ein breites Informationsangebot und viele Diskussionsmöglichkeiten.
„Die Beraterinnen und Berater speziell von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) müssen das Thema Finanzierung jetzt auf die Tagesordnung setzen. Denn die Bankenlandschaft befindet sich im Umbruch. Die Ertragsrückgänge speziell bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken werden deren Finanzierungsbereitschaft reduzieren. Alternative Finanzierungsdienstleister gewinnen darum immer mehr an Bedeutung. Die meisten Unternehmen haben dies noch nicht im Blick. Umso wichtiger wird unsere Berater-Sensibilität für dieses Thema“, ist der stellvertretende Verbandsvorsitzende Carl-Dietrich Sander überzeugt.
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Probleme der Türkei
Von Dr. Oliver Everling | 9.Januar 2017
Zunehmende politische Unsicherheit und die geschwächte Türkische Lira sind die größten Negativfaktoren, die derzeit der Wirtschaft in der Türkei zusetzen, urteilt der internationale Kreditversicherer Coface und geht daher nur von einem Wirtschaftswachstum um 2,7 Prozent für 2017 aus.
„Die schwache Landeswährung bremst den wichtigsten Treiber der türkischen Wirtschaft, den privaten Konsum. So leidet der Einzelhandel schon erkennbar unter der lahmenden Inlandsnachfrage. Die negative Entwicklung wird verstärkt durch weitere Faktoren wie die Terroranschläge, Spannungen an der Grenze zu Syrien, steigende Kreditzinsen und anziehende Inflation“. schreibt Coface. Auch das veranlasse Verbraucher, Ausgaben zu verschieben. Vom Tourismus, der wegen der Sicherheitsproblematik und des angespannten Verhältnisses zu einigen Nachbarländern eingebrochen ist, sind keine Impulse für eine Besserung zu erwarten.
Die geringe öffentliche Verschuldung mit nur 32,9 Prozent zum BIP, wesentlich durch die ursprüngliche Annäherung an die EU getrieben, erlaubt es, dass die Regierung die Wirtschaftspolitik einsetzt, um wirtschaftliche Einbrüche abzumildern. Um der nachlassenden Stimmung zu begegnen, hat die Regierung ein breites Investitionsprogramm angekündigt.
„Entscheidend für die weitere Entwicklung werden auch die Kapitalzuflüsse aus dem Ausland sein“, erklärt Dr. Mario Jung, Economist bei Coface in Deutschland. Diese sanken von Januar bis September 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 26,9 Mrd. US-Dollar. Dieser Rückgang trug mit zur Abwertung der Lira um 16 Prozent gegenüber dem Euro-Dollar-Währungskorb bei.
In der Coface-Länderbewertung ist die Türkei schon seit September 2014 nur in B eingestuft und damit außerhalb der Top-Kategorien (A1 bis A4). Coface misst dabei nicht die Staatsbonität, sondern das Risiko für Forderungsausfälle, das Unternehmen bei Geschäften mit Abnehmern in dem jeweiligen Land haben.
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Vom erfolgreichen wikifolio zum Fonds
Von Dr. Oliver Everling | 5.Januar 2017
Die CSR Beratungsgesellschaft bietet konservativen Anlegern mit einem neuen Fonds einen risikoreduzierten Zugang zu deutschen Aktien. CSR Aktien Deutschland Plus (ISIN DE000A2AQYN3) wird konsequent antizyklisch und prognosefrei gesteuert. Ziel ist ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis im Vergleich zu einem reinen DAX-Investment.
Die CSR Beratungsgesellschaft setzt beim CSR Aktien Deutschland Plus auf einen Investmentansatz, der unabhängig von Punktprognosen zur Entwicklung der Kapitalmärkte regelbasiert agiert. Innerhalb jährlich festgelegter Bandbreiten für die erwarteten Kursentwicklungen des DAX reduziert das Fondsmanagement bei steigenden Märkten die Investitionsquote und erhöht sie bei fallenden Märkten. Durch diese antizyklische Vorgehensweise wird unterm Strich die Volatilität der Anlage reduziert. Die CSR Beratungsgesellschaft nutzt diesen Ansatz bereits seit mehreren Jahren erfolgreich in Renten- und Multi-Asset-Portfolios.
Seit Dezember 2013 wurde der Investmentansatz auf der Aktienseite als Wikifolio getestet (AS-Equity D) und damit ein sehr attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis erreicht. Bei der Umsetzung der Strategie im CSR Aktien Deutschland Plus baut das Fondsmanagement zunächst eine feste Aktienquote auf und steuert dann über DAX-Futures bzw. Call- und Put-Optionen auf den DAX, die ausschliesslich an der Eurex gehandelt werden, den jeweils gewünschten Investitionsgrad antizyklisch zwischen 0 und 100 Prozent.
„Wir wollen mit dem CSR Aktien Deutschland Plus mittelfristig eine Performance erreichen, die knapp über der eines reinen DAX-Investments liegt, dabei aber deutlich weniger Volatilität aufweist“, erklärt Ulrich Zorn, Partner bei der CSR Beratungsgesellschaft. „Mit dem Track Record aus dem Wikifolio können wir zeigen, dass unser Investmentansatz seine Stärken auch in einem reinen Aktienportfolio ausspielen kann.“
CSR Aktien Deutschland Plus kann von Privatanlegern mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu 3,00 Prozent erworben werden. Die Verwaltungsvergütung beträgt 0,825 Prozent p.a., die Verwahrstellenvergütung 0,03 Prozent p.a.
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Perfekter Sturm 2017
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2017
Die EZB-Entscheidung, die Anleiheaufkäufe bis Ende 2017 zu verlängern, setzt weiterhin den Kapitalmarktrahmen und gibt Planungssicherheit zu den Liquiditätsströmen in die Immobilienmärkte. Mit Worten von Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella: „Die Nachfrage nach Immobilien – sowohl auf der Privatanleger und Häuslebauerseite als auch auf der gewerblichen Seite wie Fondsgesellschaften oder Pensionskassen – wird weiter anhalten.“
Der Preis liege freilich in einem sich verschärfenden (Preis)Wettbewerb um Investitionsobjekte. Es dürfe dabei nicht vergessen werden, so Beyerle, dass in 2017 bei etlichen deutschen und angelsächsischen Investoren die 10-jährigen Haltedauern abgelaufen sind und der Boom der letzten Jahre die Buchwerte teilweise übertroffen hat. „Dies führt sicherlich zu einer stärkeren Verkaufsmentalität als dies noch vor 2 Jahren der Fall war. Auf der Wohninvestorenseite beruhigt sich die Phase der Fusionen & Übernahmen – Bewegung erwarten wir gleichwohl auf derObjektvoluminaebene bei bis zu 500 Wohneinheiten.“
Dass die Hochphase aber keine irrationalen Handlung nach sich ziehe, zeige ein Blick auf die 2016 Transaktionswerte – „zwar brummt die deutsche Wirtschaft mit einer traumhaften Beschäftigungssituation und einem Drang zu Investitionen, gleichwohl lag der Wert der Transaktionsvolumina über alle Asset Klassen mit rund 60 Mrd. € ca. 20% unter dem des Rekordjahres 2015. Dramatisch? Keineswegs, zeigt diese Entwicklung doch, dass am Markt nur Immobilien ihren Abnehmer finden, welche einen Wachstumskern aufweisen. Ferner setzen etliche Bestandhalter weiterhin auf einen anziehenden Markt.“
Den Anstieg der Mieten – sowohl auf der gewerblichen wie wohnwirtschaftlichen Seite – sieht Beyerle aufgrund der hohen Nachfrage gerade in den Ballungszentren und der Knappheit des Angebots wohl begründet. Diese Hochphase wird nach seiner Meinung anhalten. In der Summe ein „perfect storm“, heißt es aus dem Hause Catella.
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Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover rücken zusammen
Von Dr. Oliver Everling | 31.Dezember 2016
Die Börse Hamburg und die Börse Hannover konnten Umsätze von 7,4 Milliarden Euro verzeichnen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 1,5 Milliarden Euro bzw. 25 Prozent. Im Handel von Staatsanleihen konnten 2016 wieder deutlich höhere Volumina als im Vorjahr erzielt werden. Gleiches gilt für den Handel von Unternehmensanleihen, der sich aufgrund zunehmender Aktivitäten von ausgewählten Handelsteilnehmern deutlich belebt hat. „Das ist erfreulich, denn traditionell sind beide Börsenplätze im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren gut positioniert“, erläutert Hendrik Janssen, Geschäftsführer der Börse Hamburg und der Börse Hannover. „Auch für den Kauf und Verkauf von Investmentfondsanteilen konnten wir unsere starke Marktstellung festigen.“
Die geplante Übernahme der Trägerschaft der BÖAG Börsen AG für die Börse Düsseldorf befindet sich nach Angaben der Gesellschaft im Zeitplan. Bereits ab dem 1. Januar 2017 wird in der neuen Struktur mit der Börse Düsseldorf zusammengearbeitet, mit der rechtlichen Umsetzung ist bis zur Mitte des Jahres 2017 zu rechnen. Aus dem geplanten Wechsel in der Trägerschaft ergeben sich keinerlei Änderungen für die Börse Düsseldorf als Institution, ihre Kunden und Marktteilnehmer sowie ihre Dienstleistungen. Technische Anschlüsse, Verträge oder Zulassungen von Wertpapieren sollen bestehen bleiben. Als öffentlich-rechtliche Börse mit ihren Gremien, Regelwerken, Genehmigungen sowie den marktseitigen Leistungsangeboten Skontroführerhandel, Quotrix und den Listingmöglichkeiten, wird die Börse Düsseldorf unverändert fortgeführt.
Das Angebot der Börse Hannover für nachhaltige Investments in Form des Global Challenges Index (GCX) entwickelt sich weiter sehr erfolgreich. Am 20. Dezember 2016 konnte der GCX mit 2.136 Punkten den historisch höchsten Indexstand seit seiner Auflage im Jahr 2007 erreichen. Außerdem übertraf der GCX, der 50 internationale Aktien von besonders nachhaltig orientierten Unternehmen umfasst, seit seiner Auflage die Wertentwicklung des Deutschen Aktienindex (DAX) deutlich. So brachte der GCX den Anlegern der ersten Stunde einen Wertzuwachs von rund 114 Prozent, wohingegen der DAX im gleichen Zeitraum lediglich um rund 50 Prozent zulegen konnte. „Der beständige Erfolg des GCX zeigt, dass Nachhaltigkeit und Performance sehr gut zusammenpassen. Das erkennen immer mehr Anleger und setzen auf den GCX“, erläutert Janssen.
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Binnenwirtschaft trägt Deutschland voran
Von Dr. Oliver Everling | 27.Dezember 2016
Im Jahr der Bundestagswahl rechnet die FERI mit einer Normalisierung der Konjunktur. Der Wegfall bestimmter Sonderfaktoren und eine Abschwächung des Außenhandels lassen nach Ansicht der Experten aus Bad Homburg die deutsche Wirtschaft mit 1,5 Prozent weiterhin moderat wachsen, wenngleich nicht mehr ganz so stark wie 2016. „Getragen wird die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland auch 2017 wieder vor allem von der Binnenwirtschaft, auch wenn der Zuwachs an Beschäftigung und Einkommen nicht mehr ganz so dynamisch sein wird wie zuletzt“, fasst Axel Angermann, Chef-Volkswirt von FERI, das Ergebnis der Konjunkturprognose für das neue Jahr zusammen.
Das leicht höhere Wachstum im Jahr 2016 sei zum einen auf den witterungsbedingt sehr kräftigen Anstieg im ersten Quartal und zum anderen auf die erhöhten privaten und staatlichen Ausgaben im Zuge der größeren Zuwanderungswelle zurückzuführen. Beide Effekte würden sich so voraussichtlich nicht wiederholen.
Vom Außenhandel seien im neuen Jahr kaum positive Impulse zu erwarten: Dafür ist das Wirtschaftswachstum im Euroraum, dem wichtigsten Absatzmarkt für deutsche Exporte, insgesamt zu schwach. Bessere Aussichten könnten sich für die Exporte außerhalb Europas ergeben. Insbesondere die Nachfrage aus den USA dürfte angesichts einer Belebung der dortigen Wirtschaft deutlich zulegen. „Es ist zu hoffen, dass die neue US-Administration nicht gleich zu Beginn ihrer Amtszeit Druck auf jene Länder ausübt, die im Handel mit den USA große Überschüsse erzielen. Deutschland wäre davon mit einem Exportüberschuss von rund 50 Mrd. EUR unmittelbar betroffen“, sagt Angermann.
Auch aus den Schwellenländern sei angesichts verbesserter Konjunkturaussichten grundsätzlich mit einer stärkeren Nachfrage nach deutschen Produkten zu rechnen. Es gebe allerdings auch hier Faktoren, die gegenläufig wirkten: „China will den Autokauf 2017 nicht weiter steuerlich begünstigen. Die Zulassungszahlen dürften entsprechend sinken. Aber nicht nur in der Automobilproduktion, auch in anderen stark exportorientierten Branchen wie der Chemie, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau fällt das Wachstum aufgrund der weltweiten Investitionsschwäche eher mager aus. Eine Ausnahme macht hier lediglich die pharmazeutische Industrie.“
Bauwirtschaft und Immobilienbranche liegen vorn Blickt man auf die Binnenwirtschaft, so fällt erneut die Bauwirtschaft, die bereits im Jahr 2016 mit einem Plus von fast 5 Prozent zu den Spitzenreitern gehörte, positiv aus dem Rahmen. Allein die bereits erteilten Baugenehmigungen sowohl für Wohnungen als auch im gewerblichen Bereich lassen dies erwarten. Ein Anstieg der Langfristzinsen von knapp unter Null auf ein Prozent ist kein Faktor, der diesem Boom schnell ein Ende bereiten könnte. Entsprechend gehört unter den Dienstleistungsbranchen das Grundstücks- und Wohnungswesen zu den Branchen mit den besten Wachstumsaussichten.
Gute Perspektiven haben außerdem die Bereiche Telekommunikation und Informationsdienstleistungen sowie Architektur- und Ingenieurbüros und die Steuer- und Wirtschaftsberatung. Anbieter von unternehmensnahen Dienstleistungen werden ebenfalls ihren Umsatz deutlich steigern können, vor allem die Leasingbranche. Schwächer als zuletzt wird der Zuwachs in der Leiharbeit ausfallen – auch als Ergebnis zunehmender Regulierung in diesem Bereich. Für das Gastgewerbe ist sogar mit einem Minus im preisbereinigten Umsatz zu rechnen, und auch für den Sektor Kunst, Unterhaltung und Erholung bleibt das Potenzial für Umsatzsteigerungen vergleichsweise gering.
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Wettbewerb um bessere Performance
Von Dr. Oliver Everling | 23.Dezember 2016
Die CAIA Association und SharingAlpha führen einen Asset Allocation Wettbewerb durch. Der Wettbewerb steht allen Investmentprofis weltweit offen. Die Teilnehmer werden ihre Fähigkeiten nutzen, um ab dem 1. Februar 2017 einen virtuellen Fonds aufzubauen, der bis zum 31. November 2017 auf der Grundlage der Performance des Portfolios (abzüglich maximaler Portfolioabschläge während des Berichtszeitraums) bewertet wird. Die CAIA-Vereinigung bietet Stipendien von über US $ 5.000 an die Podiumsgewinner, darunter ein vollständiges Stipendium an die CAIA Charter-Programm für den Gewinner. Anmeldungen werden auf www.SharingAlpha.com bis zum 31. Januar 2017 entgegengenommen.
Laura Merlini, MD EMEA der CAIA Association sagt: „CAIA freut sich sehr, SharingAlpha bei ihrer Mission zur Schaffung einer Community von Fondsauswahlprofis zu unterstützen. Die CAIA-Charter ist die wichtigste Bezeichnung für Asset-Allokatoren, die mit der Auswahl und Zuordnung zu unkorrelierten Assets beauftragt sind, und dieser Wettbewerb die Fähigkeiten zeigen. Wir wünschen allen Wettbewerbern viel Glück „.
Oren Kaplan, CEO und Mitbegründer von SharingAlpha, sagte: „Unsere Vision ist es, der Investitionsgemeinschaft einen besseren Weg zur Auswahl von Gewinnmitteln zu bieten und gleichzeitig den Fondsselektoren und Anlageberatern die Möglichkeit zu bieten, einen Track Record aufzubauen. Es ist an der Zeit, dass Fonds auf der Basis von Parametern bewertet werden, die erwiesenermaßen funktionieren und Fondsselektoren und Anlageberater nach ihrer Fähigkeit bewertet werden, Wert für Investoren zu schaffen. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Zusammenarbeit mit der CAIA Association dazu beitragen wird, ein größeres Publikum unserer einzigartigen Plattform zugänglich zu machen. „
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Weniger Insolvenzen in Frankreich
Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2016
Der Kreditversicherer Coface hat die Zahlen des dritten Quartals und der vergangenen zwölf Monate bis Oktober 2016 ausgewertet. Demnach meldeten von Oktober bis Oktober 58.970 Unternehmen Insolvenz an. Die daraus resultierenden Kosten stiegen um zwei Prozent auf 3,78 Milliarden Euro. 186.000 Arbeitsplätze gingen verloren, 1,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. Der durchschnittliche Umsatz der Unternehmen betrug 543.000 Euro. Der Sektor Textil-Bekleidung erlebte mit 15,5 Prozent den größten Zuwachs an Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Branche leidet besonders unter dem harten Wettbewerb unter den großen Unternehmen und dem zunehmenden Internethandel. Die Probleme in der Lebensmittelbranche spüren besonders die Metzger und Bäcker. Sie leiden unter der erkennbaren Kaufzurückhaltung der Konsumenten in den vergangenen zwei Quartelen.
Im Transportsektor schlagen vor allem die vermehrten Insolvenzen von Taxi-Unternehmen zu Buche. Die Insolvenzen von traditionellen Taxi-Unternehmen stiegen in Frankreich innerhalb eines Jahres um fast 60 Prozent. Davon betroffen waren im Durchschnitt etwa dreieinhalb Mitarbeiter je Unternehmen. Im Großraum Paris stieg die Zahl der insolventen Taxifirmen von 2013 bis 2016 um 135 Prozent, das ist ein Viertel aller Taxi-Insolvenzen in Frankreich. Dagegen hat sich die Anzahl der privaten Mietwagen im Zuge der sogenannten Uberisierung seit 2013 versiebenfacht. Im Großraum Paris war die Entwicklung besonders dynamisch. Dort verzehnfachte sich im selben Zeitraum die Anzahl, annähernd vier von fünf (78 Prozent) solcher neuen „Firmen“ in Frankreich fahren im Großraum Paris.
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