Mehr Insolvenzen im deutschen Finanz- und Versicherungssektor

Von Dr. Oliver Everling | 22.Juni 2016

Die verbesserte wirtschaftliche Situation in Europa wirkt sich günstig auf die Unternehmen in den meisten europäischen Ländern aus. So gingen 2015 die Insolvenzen in vier Ländern zurück, die Coface in einem neuen Panorama untersucht hat: Niederlande (-20,7%), Schweden (-11%), Deutschland (-4%) und Dänemark (-0,5%). Dieser positive Trend gilt für fast alle Branchen in diesen Ländern mit Ausnahme von Dänemark, wo die Entwicklung unterschiedlich verläuft. Die Insolvenzen verteilten sich in den Ländern etwa gleichmäßig auf Handel, Transport, Beherbergung/Gastgewerbe und Bau. Dagegen gab es weniger häufig Insolvenzen im verarbeitenden Gewerbe.

Auch dieses Jahr werden nach Einschätzung von Coface die Insolvenzen in drei der betrachteten Länder weiter zurückgehen. „Aber weniger stark als zuvor“, erklärt Dr. Mario Jung. Die stärkste Verbesserung erwartet der Senior Regional Economist bei Coface in Mainz für die Niederlande mit minus 11,1 Prozent, Schweden mit minus 8 Prozent und Deutschland mit minus 2,5 Prozent. Anders sieht es für Dänemark aus. „Dort war der Rückgang schon 2015 am schwächsten. Diese Jahr könnten die Insolvenzen sogar deutlich um über 60 Prozent steigen“, erwartet Dr. Mario Jung.

Deutschland hatte 2015 die wenigsten Insolvenzen seit der Insolvenzrechtsreform 1999. Mit einer weiteren Verbesserung 2015 um 4 Prozent sank die Zahl auf 23.000. Das sind 30 Prozent unter dem Wert von 2009. Der positive makroökonomische Rahmen zeigt sich auch in der soliden Verfassung der Unternehmenslandschaft. Fast alle Branchen meldeten 2015 weniger Insolvenzen. Ausnahme war der Finanz- und Versicherungssektor mit plus 5 Prozent. Besonders gut lief es in der Informations- und Kommunikationsbranche (-11,1%) und im Bereich Landwirtschaft/Forst/Fischerei (-9,1%). Verbesserungen gab es auch in Handel, Transport, Beherbergung/Gastgewerbe. In diesen Branchen gingen die Zahlen um etwa 6 Prozent zurück. In der Industrie – ohne Bau – wurden über 4 Prozent weniger Insolvenzen gemeldet. 2016 hält der positive Trend nach Ansicht von Coface an. Nach den Zahlen der ersten beiden Monate (-2,3%) verläuft die Entwicklung aber etwas langsamer. Mit Schwankungen über das Jahr dürfte die Gesamtzahl 2016 um 2,5 Prozent sinken.

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Millionen Deutsche pflegebedürftig

Von Dr. Oliver Everling | 21.Juni 2016

Der demografische Wandel stellt in Deutschland weitreichende Herausforderungen an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Darunter an die soziale Infrastruktur, die medizinische Versorgung und die Pflege. Eine quantitative und qualitative Abschätzung dieser Herausforderungen ist sowohl für politische Entscheidungsträger auf kommunaler bis nationaler Ebene als auch für Investoren, Entwickler und Betreiber von Pflegeeinrichtungen interessant.

Das Beratungsinstitut Georg Consulting hat im Juni 2016 seinen neuen „PflegeheimReport Deutschland 2030“ veröffentlicht. Die Kurzexpertise stellt einen Orientierungsrahmen für die zukünftigen Bedarfe an Pflegeheimplätzen und Pflegeheimpersonal in den deutschen Bundesländern dar.

Laut Prognosemodell wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland im Jahr 2030 bei rund 3,5 Millionen liegen. Dabei wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen (vollstationär) bis zum Jahr 2030 in allen Bundesländern um mehr als 20 Prozent zunehmen. In Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg beträgt der Anstieg über 30 Prozent. In Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein überschreitet er sogar 40 Prozent.

Bei einer gleichbleibenden Pflege- und Heimquote im Vergleich zum Basisjahr 2013 liegt der Bedarf zusätzlicher Pflegeheimplätze bis 2030 laut Georg Consulting bei rund 293.300 (Heimquote 2013 konstant). Die absolut höchsten Zahlen zusätzlicher Pflegeheimplätze würden bis zum Jahr 2030 laut Prognose in Bayern (48.600 Heimplätze), Nordrhein-Westfalen (47.900 Heimplätze) und Baden-Württemberg (41.600 Heimplätze) benötigt.

Die Heimquote gibt den Anteil der Pflegebedürftigen, die sich in vollstationärer Dauerpflege befinden, an. Erhöht sich diese Quote bis zum Jahr 2030 um beispielsweise fünf Prozentpunkte, wie es zum Beispiel durch einen unzureichenden Ausbau der ambulanten Pflege der Fall sein könnte, fällt der Bedarf an zusätzlichen Heimplätzen weit höher aus. 2030 würde er unter diesem Szenario bei 498.800 (Heimquote 2013 plus fünf Prozentpunkte) Plätzen liegen.

Was die Versorgung in den Heimen betrifft, wird sich nach Georg bei einem gleichbleibenden Verhältnis von Personal zu Pflegebedürftigen der Bedarf an zusätzlichem Personal (Vollzeit, Teilzeit, Hilfskräfte, Auszubildende etc.) in Pflegeheimen bis 2030 auf teils über 30.000 Beschäftigte im Vergleich zum Basisjahr 2013 erhöhen, so in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Insgesamt werden in ganz Deutschland bis zum Jahr 2030 laut Basisszenario rund 222.700 mehr Beschäftigte als im Jahr 2013 in Pflegeheimen benötigt, schätzt Georg. „Natürlich gilt es hierbei neben den quantitativen Betrachtungen auch, sich verändernde qualitative Anforderungen an das Personal in den Heimen zu berücksichtigen, wie sie zum Beispiel im Zuge einer kulturell diverseren Gesellschaft entstehen.“

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Neuer Fonds, neue Hoffnung

Von Dr. Oliver Everling | 20.Juni 2016

Der börsennotierte Investmentmanager Jupiter Asset Management baut mit der Auflegung des Jupiter Global Absolute Return SICAV seine Fondspalette weiter aus. Als neuer Teilfonds des Jupiter Global Fund SICAV strebt der globale Absolute Return Fonds unabhängig von den jeweiligen Marktbedingungen eine absolute Rendite über einen rollierenden Zeitraum von drei Jahren an. Dabei investiert der neu lancierte Fonds auf globaler Basis und wird verwaltet von James Clunie, Head of Strategy, Absolute Return.

In den 27 Jahren seiner Tätigkeit in der Vermögensverwaltung hat sich James Clunie einen exzellenten Ruf als Manager von Long/Short-Strategien aufgebaut. Seit seinem Wechsel zu Jupiter im September 2013 verantwortet er sehr die globale Absolute-Return-Strategie eines 433 Millionen Euro schweren, in Großbritannien ansässigen Investmentfonds, der nach eigenen Angaben seine Benchmark in diesem Zeitraum um mehr als zehn Prozent übertroffen hat. Vor seinem Wechsel zu Jupiter verwaltete Clunie einen britischen Equity-Long/Short-Fonds sowie eine Reihe britischer Long-only-Strategien.

James Clunie ist in erster Linie Bottom-up-Investor. Als solcher stützt er sich bei der Portfoliokonstruktion auf eine Mischung aus quantitativen und fundamentalen Analysen. Potenzielle Long- und Short-Ideen identifiziert er mithilfe quantitativer Aktienfilter. Clunie hat dabei das makroökonomische Umfeld im Auge und führt Top-down-Analysen durch, um das Risiko zu reduzieren. Sein Anlageprozess soll von Makroüberlegungen jedoch unberührt bleiben.

„Für mich beruht erfolgreiches Investieren auf einer nicht minder erfolgreichen Suche nach Informations- und Verhaltensvorteilen. So bemühe ich mich, die Ökologie des Marktes, seine verhaltensspezifischen und emotionalen Neigungen sowie die Anomalien zu verstehen, die daraus erwachsen können“, sagt James Clunie. „Der Leerverkauf oder das Short-Selling von Einzeltiteln ist ein Bereich, in dem ich über umfangreiche theoretische und praktische Erfahrung verfüge. Ich glaube, hier für Anleger einen erheblichen Mehrwert generieren zu können.“

Clunie, der weiterhin als Honorarprofessor an der University of Edinburgh fungiert, hat einen PhD-Abschluss in Short-Selling sowie diverse Bücher und theoretische Abhandlungen zu diesem Thema verfasst. Darüber hinaus war er beratend für die Weltbank tätig und hat Vorlesungen an der SWUFE in Chengdu gehalten, einer führenden Universität für Wirtschaft und Finanzwesen in China.

Dazu Kevin Scott, Head of EMEA bei Jupiter: „Unser internationaler Kundenstamm wächst beständig und wir freuen uns über den entsprechenden Ausbau unseres Produktangebots, um diese Nachfrage zu bedienen. James Clunie ist ein außerordentlich talentierter Fondsmanager und wir sind überzeugt, dass der Fonds für Anleger eine spannende Gelegenheit bietet, an der erfolgreichen Absolute Return Strategie zu partizipieren.“

Die in der Vergangenheit erzielte Performance ist kein Indikator für die aktuelle oder künftige Wertentwicklung. Die Performanceangaben berücksichtigen nicht die Provisionen und Kosten, die bei der Ausgabe und Rücknahme von Anteilen anfallen. Für einen neuen Fonds gibt es auch noch nicht aussagefähige Fondsratings, da keine Historie des speziellen Ansatzes aus der Praxis berücksichtigt werden kann.

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Volatilität ohne Ende

Von Dr. Oliver Everling | 20.Juni 2016

„Das Brexit-Referendum am kommenden Donnerstag und die damit einhergehende Unsicherheit beeinflusst und stört zunehmend die Marktaktivitäten. Investoren suchten in der vergangenen Woche Schutz – Aktienkurse gingen auf Talfahrt, während Anleihen zumindest kurzzeitig zulegten“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Hinzu kam Ende der Woche ein explizit zurückhaltendes Statement des Federal Open Market Committees (FOMC) hinsichtlich weiterer Leitzinserhöhungen. All diese Entwicklungen hätten den Rohstoffsektor in Mitleidenschaft gezogen. Der Bloomberg Rohstoffindex gab zum ersten Mal seit sechs Wochen nach. „Angesichts eines wohl sehr knappen Ausgangs des Referendums in Großbritannien ist mit erhöhter Volatilität an den Märkten und in sämtlichen Asset-Klassen zu rechnen“, sagt Hansen.

„Gold hingegen erlebte in der vergangenen Woche ein starkes Comeback. Dies lag nicht zuletzt am Fehlschlag des FOMC, an den Märkten eine aggressivere Geldpolitik zu etablieren“, sagt Hansen. Während Aktien unter Druck gerieten, verschärfte sich auch die Lage für Staatsanleihen. Zuletzt fiel die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen sogar unter null Prozent. „Sobald sich der Staub im Anschluss an das Referendum legen wird, werden sich Investoren nach wie vor in einer Welt mit immer weniger positiven Anleihezinsen befinden. In Kombination mit dem jüngsten Statement des FOMC wird dies alternative Investments wie etwa Edelmetalle unterstützen“, sagt Hansen. Gold werde zwischen 1.271 und 1.258 USD pro Feinunze Unterstützung suchen. Um die Stimmung jedoch wieder auf die bullische Seite zu drehen und die Konsolidierung zu verlassen, müsse das gelbe Metall wieder über Marke von 1.300 USD pro Feinunze springen.

Unterdessen ging der mehrwöchigen Öl-Rallye die Luft aus und der Kurs konnte die Marke von 50 USD pro Barrel nicht behaupten. „Grund hierfür sind die Unsicherheiten um den Brexit-Ausgang sowie ein spürbar überkaufter Ölmarkt“, sagt Ole Hansen. Versorgungsstörungen in Nigeria, Libyen und Venezuela würden gleichwohl den Gleichgewichtsprozess weiter vorantreiben. US-Produzenten benötigten allerdings über mehrere Monate hinweg einen Ölpreis von deutlich über 50 USD pro Barrel, bevor es zu einem Umdenken hinsichtlich der Fördermengen käme. „Öl wird sich in den kommenden Monaten zwischen 45 USD und einem niedrigen 50 USD-Bereich pro Barrel bewegen. Die Brexit-Entscheidung und die potenziellen Auswirkungen eines Austritts bleiben die größten Unsicherheitsfaktoren für spekulative Positionen“, sagt Hansen abschließend.

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Unbeliebter Konjunkturzyklus

Von Dr. Oliver Everling | 20.Juni 2016

„Seit sechs Jahren erleben wir nun einen der langanhaltendsten, aber zugleich auch unbeliebtesten Konjunkturzyklen der Geschichte“, schreibt James Swanson, MFS Chief Investment Strategist. „Die Märkte haben eine größere Fähigkeit bewiesen, die Effekte der globalen Finanzkrise zu überwinden, als es die  Öffentlichkeit vermochte.“ Warum ist das so? Wenn man den Experten zugehört hat, konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Märkte von nichts als heißer Luft und Zentralbankliquidität getragen wurden. „Doch dies trifft die Wahrheit nicht im Entferntesten“, warnt Swanson. „Tatsächlich haben die Unternehmensgewinne den Märkten zu neuen Höchstständen verholfen. Seit seinem Tiefststand Anfang 2009 hat sich der Wert des S&P 500 verdreifacht. Und es ist dabei kein Zufall, dass sich die Gewinne der S&P Unternehmen ebenfalls verdreifacht haben.“

Die Gewinne der großen multinationalen Unternehmen – wie etwa derjenigen im S&P – wurden nach Ansicht von Swanson getrieben durch den produktiven Einsatz von Arbeit und Kapital, einem schnellen Kapitalumschlag, geringen Energiekosten – und zugegebenermaßen auch durch historisch niedrige Kapitalkosten aufgrund der expansiven Zentralbankpolitik.

„In den letzten Monaten allerdings haben die Gewinne zunehmend nachgelassen und mit ihnen auch mein Vertrauen in den Aufwärtstrend der Märkte. Der Druck auf die Gewinne und Einnahmen kommt scheinbar aus zwei Richtungen. Erstens durch den Überschuss an weltweiter Produktionskapazität,“ unterstreicht Swanson, „vor allem in China. In den Industriestaaten reagiert die Produktion schneller auf eine geänderte Nachfragesituation. In China dagegen reagiert die Nachfrage aufgrund der dortigen politischen Gegebenheiten nicht so zügig. Die Überkapazitäten in der Weltwirtschaft reduzieren aber nicht nur die Preisgestaltungsmacht chinesischer Unternehmen sondern der Unternehmen weltweit.“

Der zweite Faktor, der die Gewinne nach Ansicht von Swanson schwächt, ist die zurückhaltende Verbrauchernachfrage. Er hatte erwartet, dass die „Energiedividende“ aufgrund der gesunkenen Gas- und Energiekosten, sich in einer höheren Nachfrage in den Industrieländern niederschlagen wird. Stattdessen zeigte sich bereits, dass ein signifikanter Anteil der Energiedividende angespart wird und nicht zurück in die Wirtschaft fließt. Gleichzeitig fangen die Energiekosten an zu steigen, wodurch die Verbrauchernachfrage langfristig unter Druck geraten dürfte. Dies könnte das Umsatzwachstum einiger Unternehmen zusätzlich beeinträchtigen.

Dieses ausbleibende Umsatzwachstum hat zu sinkenden Investitionen der großen, global tätigen Unternehmen geführt. „Dies ist meines Erachtens ein besorgniserregendes Zeichen, da Investitionen die Antriebskraft für Arbeitsplätze und Profite sind“, so
Swanson.

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Alles dicht mit ElringKlinger

Von Dr. Oliver Everling | 17.Juni 2016

Dr. Volker Wiedenhöft, Dipl.-Chemiker und Werkleiter der ElringKlinger AG in Runkel bei Limburg, erinnert an die Geschichte seines Unternehmens, die mit der Fusion von Elring und Klinger eine wichtige Etappe erreichte. Wiedenhöft erinnert an den Beginn der Metalldichtungen in den 1990er Jahren. Mit einem Umsatz von rund 100 Mio. € meldet sich innerhalb des Konzerns allein schon der Standort Runkel zu Wort.

„Wir haben die Stammmannschaft in der Rezession nach 2007 trotz Personalabbaus halten können. Heute beschäftigen wir wieder ungefähr 375 am Standort“, berichtet Wiedenhöft. Zylinderkopfdichtungen und Spezialdichtungen werden von Runkel aus in alle Welt geliefert. Fast in jedem Auto werden Dichtungen benötigt und meist sind es Dichtungen von ElringKlinger.

Wiedenhöft erläutert einige produktionstechnische Vorteile und Elemente des Produktportfolios. „Wir haben uns hier an diesem Standort spezialisiert auf Flachdichtungen“, berichtet Wiedenhöft. „Die Welt wird beliefert mit unserem Material, das aus Idstein oder aus Runkel kommt.“

„Wir sind in den letzten zehn Jahren sehr stark gewachsen“, berichtet Thomas Jessulat, seit 2016 CFO und seit 2005 bei ElringKlinger. Er berichtet von einem Umsatz der Gruppe von über 1,5 Mrd. €, mit dem ein EBIT von 135,2 Mio. € erwirtschaftet wird. Mit Produkten für einen effizienten Antrieb von Automobilen bewegt sich im Mittelpunkt eines der Megatrends der Automobilindustrie und bietet Lösungen an zur Optimierung des Verbrennungsmotors via Downsizing, für alternative Antriebskonzepte, für den Ersatz von Metall durch Kunststoff und zur Reduzierung von Emissionen.

Steigende Leistungsansprüche erfordern Produktanpassungen wie höhere Druckwerte in turbogeladenen Downsizing-Motoren sowie komplexes Hitzemanagement (z.B. Abschirmteile für den Motor). Die Reduzierung von CO2-Emissonen durch alternative Antriebssysteme beschäftigt ElringKlinger beispielsweise in Bezug auf die Energiespeicherung durch Batterietechnologie oder Energieumwandlung durch Brennstoffzellentechnologie. Hier kann ElringKlinger mit Zellkontaktiersystemen und Stacks aus einzelnen Brennstoffzellen aufwarten.

Cockpitquerträger werden bei ElringKlinger durch den Einsatz von Aluminium mit angespritzten Elementen aus Hochleistungskunststoff in ihrem Gewicht reduziert. Darüber hinaus bietet der Konzern faserverstärkte thermoplastische Kunststoffe (Organo-Bleche) an, u.a. für Türmodulträger oder für Seitenaufprallschutzelemente in Fahrertüren. Jessulat kommt auch auf neue Emissionsgrenzwerte zu sprechen, die verbesserte Abgasreinigungssysteme erforderlich machen.

Jessulat rechnet eine durchschnittliche Wachstumsrate seit 2005 von 12,3 % vor, ausgehend von einem Umsatz von 475 Mio. € in 2005, der auf 1,507 Mio. € in 2015 gesteigert werden konnte. Die Erfolgsgeschichte werde nicht nur durch Erschließung neuer Märkte, Einsatz einzigartigen Prozess-Know-hows, Einführung neuer Produkte für innovative Lösungen, Ausbau des bestehenden Produktportfolios und Sicherung der Marktführerschaft in profitablen und spezialisierten Nischen getragen, sondern auch durch gezielte Akquisitionen zur Ergänzung des Konzernwachstums: Firmen in der Abschirmtechnik, Dichtungen, Abgasreinigung, Werkzeuge, Kunststoffe, Brennstoffzellensysteme, Kunststoff-Wärmetauscher, Getriebesteuerplatten und Vertrieb von Hug-Produkten. „ElringKlinger wächst stärker als der globale Fahrzeugmarkt“, unterstreicht Jessulat.

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Ausbildungsgruppe „FCM Finanz Coach“

Von Dr. Oliver Everling | 14.Juni 2016

Die persönliche Beziehung zu Geld und Risiko spielt bei allen wichtigen Entscheidungen eine bedeutende Rolle. FCM Finanz Coachs unterstützen ihre Klienten dabei, Zahlen, Daten, Fakten, mit Gefühlen, persönlichen Bedürfnissen und Zielen in Einklang zu bringen. Das Coaching schafft beste Voraussetzung für kluge Lebens- Unternehmens- und Finanzentscheidungen.

Themen der Ausbildung: Coaching, Rolle als Coach, 11 Kernkompetenzen (ICF); Finanzcoaching: Risikoprofiling von Finanzentscheidern; Finanzcoaching: Psychodynamik von Geld; Finanzcoaching: in Familie, Unternehmen, Organisationen; Der Coach, der Finanzcoach, das Finanzcoaching

Der Klient soll so ein klares Verständnis für seine Muster im Umgang mit Geld und Risiko entwickeln. Er nimmt seine Rolle als Finanzentscheider bewusst an, steigert seine Selbstwahrnehmungsfähigkeit, entdeckt seine blinden Flecken, lernt seine Gedanken, Gefühle und sein Handeln erfolgreich zu steuern  und trifft bessere Entscheidungen und erreicht leichter sein Ziel – so das Versprechen der Coaches.

Der FCM Finanz Coach® stellt für Finanzdienstleister, Unternehmensberater und Coachs ein neues, attraktives und nachhaltiges Geschäftsfeld dar. Diese Dienstleistung – Finanzcoaching – ist eine optimale Ergänzung oder Alternative zur klassischen Finanzberatung. Ein Teilnehmer unserer Ausbildung sagt: „Ich empfehle diese Ausbildung weiter, weil sie genau das ist was ich gesucht habe, um Menschen zu ermächtigen eigenverantwortliche, autonome, bessere und bewusste Finanzentscheidungen zu treffen.“

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Wohl und Wehe von Bitcoin und Blockchain

Von Dr. Oliver Everling | 13.Juni 2016

„Bitcoin, Blockchain, und verteilte Register“, so das Thema von Prof. Dr. Michael Huth vom Imperial College London beim Vortrag im eff European Finance Forum in Frankfurt am Main. Dr. Udo Zietsch und Uwe Lill begrüßten mehr als 230 Teilnehmer zur Gemeinschaftsveranstaltung mit Hedgework. „Die Finanzindustrie ist im Umbruch“, erinnert Lill im Hause der IHK, wo einst auf dem Börsenparkett noch Arbitragegeschäfte möglich waren, indem örtliche Preisdifferenzen genutzt wurden.

Nun gehe es um neue Währungen. „Wir haben doch schon mit Draghi genug zu tun, und nun auch noch eine neue Währung?“ Lill zeigt auf, weshalb sich die Frankfurter Finanzbranche nicht nur mit neuen Technologien, sondern auch ihren Möglichkeiten zur Schaffung einer neuen Währung befassen muss.

Von Bitcoin zu Blockchain und ihre Transformation in die etablierte Finanzwelt steht im Mittelpunkt der Überlegungen der Referenten in ihren Impulsvorträgen. Prof. Dr. Michael Huth, Professor für Informatik am Imperial College, London, illustriert, „was uns Bitcoin lehrt.“ Eine Währungseinheit darf nicht mehrmals gleichzeitig ausgegeben werden. Bitcoin liefert dazu eine innovative Lösung, denn der „proof of work“ erfordere wirklich Energie und Arbeit.

Hashfunktionen spielen bei Blockchains eine zentrale Rolle. „Eine 50-€-Note lässt sich sehr schnell kopieren, natürlich illegal.“ Wie das illegale Kopieren digital verhindert werden kann, ist ein Kerngedanke der Bockchains und der auf diesen beruhenden Währung(en). „Ein Bitcoin ist eigentlich kein physikalisches Objekt“, erläutert Huth.

Dr. Stefan Teis, Senior Vice President in Group Product & Business Development, Deutsche Börse AG, erläutt das Konzept der Blockchain, die Kette von „gehashter“ Blöcke. Indem jede Transaktion nur auf Basis aller bisherigen Transaktionen möglich ist, wird der Blockchain fälschungssicher, denn ein Fälscher müsste auch alle vorhergehenden Transaktionen fälschen.

Nach den Impulsvorträgen wird eine Diskussionsrunde moderiert von Björn Godenrath, Redakteur Börsen-Zeitung.

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Zahlungsverzögerung – mehr Regel als Ausnahme

Von Dr. Oliver Everling | 13.Juni 2016

Der internationale Kreditversicherer Coface hat erneut das Zahlungsverhalten von Unternehmen im Raum Asien-Pazifik untersucht. Erich Hieronimus von der Coface stellt das Ergebnis aus der Befragung von fast 3000 Unternehmen in den acht Ländern Australien, China, Hongkong, Indien, Japan, Singapur, Taiwan und Thailand vor: Sieben von zehn (69,8%) Prozent der Unternehmen erlebten Zahlungsverzögerungen. Das ist keine Verbesserung zur Untersuchung im Vorjahr (69,9%). Am schlimmsten ist die Situation in Thailand, berichtet Hieronimus: Dort erhielt fast kein Unternehmen pünktlich sein Geld. 96,6 Prozent berichten von Verzögerungen. 

Auch in Indien (84%), Singapur (80,7%) und China (80,6%) ist die Zahlungsmoral schwach ausgeprägt oder die Zahlungsfähigkeit angeschlagen. Denn als Hauptgründe gaben die befragten Unternehmen finanzielle Probleme ihrer Kunden (52%) an. Auch der Druck auf die Gewinne aufgrund des harten Wettbewerbs (35,6%) sowie schwierige Finanzierungsmöglichkeiten (26,4%) spielten eine Rolle. Weniger Probleme haben Unternehmen in Japan (45,4% mit Zahlungsverzögerungen) und Taiwan (48,6%), wenngleich auch dort fast die Hälfte der Lieferanten länger als vereinbart auf das Geld wartet.

85 Prozent der Unternehmen gewähren ihren Abnehmern den Lieferantenkredit, liefern also auf Zahlungsziel. Damit einher geht nicht nur das Problem des Zahlungsverzugs. Auch das Risiko, dass Forderungen ganz ausfallen, steigt. Denn nach Erfahrungen von Coface werden 80 Prozent der sehr lange ausstehenden Forderungen – über 180 Tage Verzögerung – nicht mehr bezahlt. Sind mehr als zwei Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens betroffen, ist in der Regel die eigene Liquidität und Zahlungsfähigkeit gegenüber Lieferanten gefährdet. Deshalb betrachtet Coface auch diesen Aspekt. Alarmierend sind die Anstiege der sehr hohen und lange überzogenen Außenstände in Indien (32% zu 24,1% im Jahr zuvor), China (33,4% zu 29,9%) und Singapur (35,2% zu 23,3%). Dagegen hat sich die Situation unter diesem Gesichtspunkt in Hongkong (23,9% zu 32,9%), Taiwan (10,2% zu 15,1%) und Thailand (7,0% zu 24,1%) verbessert. Am wenigsten haben Unternehmen in Japan damit zu tun. Dort gaben nur 2,9 Prozent (7,0%) an, solche Außenstände in den Büchern zu haben.

“Die Unternehmen in Asien haben deutlichen finanziellen Stress aufgrund der Zahlungsverzögerungen. Dies kommt zum Druck auf die Margen als Folge der Überkapazitäten und nachlassenden Nachfrage und dem härter gewordenen Wettbewerb hinzu. Auch 2016 dürfte sich die Zahlungssituation kaum verbessern“, erwartet Jackit Wong, Economist für Asien-Pazifik bei Coface.

Der Bau ist die derzeit am meisten gefährdete Branche in der Region Asien-Pazifik. Hier gab es die meisten Unternehmen mit sehr langen und hohen verzögerten Außenständen. Auch die durchschnittliche Überziehung um mehr als 90 Tage sowie die Summen der ausstehenden Forderungen stiegen an. Unternehmen aus dem Bereich Industriemaschinen und Elektronik hatten insgesamt am meisten mit Zahlungsproblemen zu tun. 78 Prozent gaben das an, im Jahr zuvor waren es 70 Prozent. Die Branchen Automobil und Transport erlebten 2015 eine deutliche Verschlechterung im Zahlungsverhalten gegenüber dem Jahr zuvor. Mehr Unternehmen verbuchten gestiegene Forderungsvolumen (35% zu 31%) und besonders lange Überziehungen (23% zu 14%).

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Beratungsförderung für KMU

Von Dr. Oliver Everling | 10.Juni 2016

Unternehmensberatungen für Mittelständler werden mit öffentlichen Zuschüssen gefördert. Unternehmensberater müssen für diese Förderprogramme zugelassen werden und dafür die vom Fördermittelgeber aufgestellten Voraussetzungen erfüllen. 160 Beraterinnen und Berater, die die Qualitätsanforderungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die Beratungsförderung des Bundes erfüllen, finden Interessierte auf der Internetseite http://www.kmu-beraterboerse.de des Berufsverbandes „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“.

Anfang 2016 wurde die bundesweite Beratungsförderung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) neu ausgerichtet. Sie wird jetzt vom BAFA auf Basis der „Rahmenrichtlinie zur Förderung unternehmerischen Know-hows“ organisiert. „Das BAFA stellt besondere Anforderungen an die Beratungsunternehmen. So ist ein Qualitätsmanagement der Berater eine Grundvoraussetzung. Nur wenn dieses nachgewiesen wird, fördert das BAFA die Beratung. Die Mitgliedschaft im Bundesverband ‚Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.‘ wird vom Bundesamt als Nachweis anerkannt“, sagt Christian Wegner, der im Vorstand der KMU-Berater für die Qualitätssicherung verantwortlich ist.

Basis für diese Handhabung sind die Beratungsgrundsätze des Berufsverbandes, zu denen sich die Mitglieder verpflichten. Die Einhaltung der Beratungsgrundsätze wird jährlich vom Verband überprüft. Bei Nichteinhaltung werden Mitglieder aus dem Verband ausgeschlossen. Ein weiterer Grund ist das Aufnahmeverfahren des Verbandes für neue Mitglieder. Dieses beinhaltet einen ausführlichen Antrag mit Qualifikations- und Erfahrungsnachweis, ein Aufnahmegespräch und letztlich einen Vorstandsbeschluss.

„Unsere Mitglieder sind ausgewiesene Praktiker, die einen beruflichen Hintergrund aus Aufgaben in der freien Wirtschaft in die Beratungstätigkeit mitbringen – häufig aus Führungspositionen. Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen beruht also auf einer fundierten theoretischen Basis und ausgewiesenen praktischen Erfahrungen in Unternehmen selber und in der Beratung“, betont Wegner.

Diese Basis erweitern die Mitglieder ständig durch den intensiven Erfahrungsaustausch im Verband. In zehn Fachgruppen wird regelmäßig inhaltlich an den eigenen Beratungsschwerpunkten gearbeitet. Dabei stehen der Austausch von Praxisbeispielen und die Weiterentwicklung der Beratungsmethodik im Mittelpunkt. Der Austausch in den sechs Regionalgruppen und auf den beiden Fachtagungen im Jahr fördert den fachübergreifenden Blick über den Tellerrand.

„Damit finden Unternehmerinnen und Unternehmer auf www.kmu-beraterboerse.de qualifizierte Beraterinnen und Berater für die verschiedensten Themen im Unternehmen“ so Wegner.

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