Feri trennt sich von US Treuhand
Von Dr. Oliver Everling | 22.April 2016
Die anhaltende Nachfrage nach Sachwerten nimmt FERI zum Anlass, das Angebot in diesem Bereich über das Tochterunternehmen FEREAL AG als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) weiter auszubauen, meldet die Gesellschaft aus Bad Homburg. Dabei werden für die Assetklassen Immobilien, Private Equity und Infrastruktur gezielt geeignete Angebote entwickelt und mit erfahrenen Partnern umgesetzt.
„In den vergangenen Monaten hat sich die FEREAL AG als unsere Kapitalverwaltungsgesellschaft etabliert. Wir wollen auch weiterhin transparente Sachwertinvestments anbieten. Dabei setzen wir in Zukunft noch stärker auf eine nicht exklusive Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Assetspezialisten“, sagt Marcel Renné, Vorstand der FEREAL AG.
In diesem Zusammenhang wird aus strategischen Überlegungen die im Jahr 2013 begründete exklusive Kooperation mit der US Treuhand im Bereich US-Immobilien aufgelöst. Beide Gesellschaften haben entschieden, in Zukunft wieder getrennte Wege zu gehen.
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EZB als Illusionistin
Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2016
Europas Währungshüter halten an ihrem Kurs unbeirrt fest – und das, obwohl die Möglichkeiten, mittels Nullzinspolitik und expansiver Anleihekäufe auf die Realwirtschaft einzuwirken, höchst umstritten und im Ergebnis sehr begrenzt sind. Dass sich das Gesamtbild an den Finanzmärkten momentan freundlicher zeigt, ist jedoch kein Verdienst der Geldpolitik. Entscheidend für den Stimmungswandel ist vielmehr die positive Veränderung wichtiger Konjunkturindikatoren, die nach dem extrem schlechten Start in das neue Anlagejahr so schnell nicht zu erwarten war.
„Noch hält die EZB die Illusion einer monetären Vollkasko-Welt aufrecht. Die bessere Stimmung an den Märkten ist dabei jedoch fundamental nicht untermauert. Nur wenige Probleme sind wirklich gelöst,“ beschreibt Dr. Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer der FERI Gruppe, die gegenwärtige Lage.
Drei Faktoren sind ausschlaggebend für den neuen Optimismus der Anleger: Die US-FED hat die Zinswende gestoppt, der Ölpreis hat sich oberhalb von 30 Dollar je Barrel stabilisiert und aus China kommen deutliche Signale zu harten Struktur-Reformen.
Dennoch ist und bleibt die Geldpolitik für die Finanzmärkte das Zünglein an der Waage – nicht nur in Europa. Der Blick geht längst nach Japan. Dort kommen die Notenbanker in der nächsten Woche zu einer mit Spannung erwarteten Sitzung zusammen. Die Anzeichen verdichten sich, dass die Bank von Japan, die seit mehr als zwei Jahrzehnten vergeblich mit einer Politik des billigen Geldes gegen die Wirtschaftskrise im Land ankämpft, tatsächlich mit dem viel diskutierten Helikoptergeld – also direkten monetären Transfers an die Bevölkerung – ein neues geldpolitisches Experiment vorbereitet. „Dass solche radikalen Maßnahmen nicht nur in Japan, sondern auch in Europa verstärkt diskutiert werden, zeigt, dass die Notenbanken mir ihrer expansiven Politik an ihre Grenzen gestoßen sind. Die Entzauberung der obersten Währungshüter hat längst begonnen.“ stellt Rapp fest.
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Was verdienen Beamte
Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2016
Was Torsten Ermel in seinem Buch vorrechnet „bedeutet, dass – unter Einbeziehung der Privilegien – 100 % der Beamten effektiv wesentlich mehr verdienen als der durchschnittlich verdienende Arbeitnehmer“. Zu diesem Ergebnis kommt jeder, der sich in den neuesten Titel von Torsten Ermel „Beamte – Was die Adeligen von heute wirklich verdienen“ aus dem Tectum Verlag vertieft (ISBN 978-3-8288-3656-3). Sein Ergebnis ist insbesondere deshalb alarmierend, da in den untersten Besoldungsgruppen ohnehin kaum noch ein Beamter tätig ist. Die große Mehrheit erreicht real Spitzengehälter, die eben nur nicht explizit ausgewiesen werden.
Ermel befasst sich mit dem Vergleich von Angestellten und Beamten. Auf die vielen Ungerechtigkeiten, die zusätzlich noch im Verhältnis zu Millionen von Selbständigen zu finden wären, kommt er nur am Rande zu sprechen. Tatsächlich genügt die Betrachtung der Diskrepanzen zwischen der Behandlung von Angestellten und Beamten in Deutschland, um kaum Zweifel an der Selbstbedienung der Beamten in deutschen Parlamenten zu haben.
Das Buch von Ermel gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil werden grundlegende Begriffe wie Alimentation, Nominal-, Schatten- und Effektiveinkommen eingeführt, die Verhältnisse von Beamten und Angestellten in Bezug auf Familie, Krankheit und Tod, Riesterrente und Riesterfaktor, Altersversorgung, Arbeitslosenversicherung, Einkommensbesteuerung und sonstigen Privilegien dargestellt.
Dem Leser wird die gesamte Bandbreite der Privilegien vor Augen geführt: Familienzuschläge, Krankenversicherung und Beihilfe, Pflegeversicherung, Sterbegeld, Berufs-, Erwerbs- und Dienstunfähigkeit sind dazu Stichworte. Besonders kompliziert wird es angesichts der Wankelmütigkeit des Gesetzgebers bei den Renten und Pensionen – nur bleibt das Grundprinzip erkennbar, Beamte gegenüber anderen Bürgern bei gleicher Arbeitsleistung zu bevorzugen.
Das Kernstück des Buches ist der zweite Teil, der genau die Einkommensunterschiede aufzeigt und vor Augen führt, wie viel mehr Bruttogehalt ein Angestellter verdienen muss, um an seine beamteten Kollegen real heranzureichen.
Im dritten Teil befasst sich Ermel mit der öffentlichen Meinungsbildung und einem konkreten, fundierten Vorschlag zur Reform der Sozialversicherung. So bemerkt Ermel z.B. auch das Verhalten der Kirchen zu diesem Thema. „Auch die Mitarbeiterschaft der Kirchen besteht aus Beamten und Quasibeamten. Die Repräsentanten der Kirchen, von denen einige aufs Stichwort jede soziale Ungerechtigkeit anprangern können, verhalten sich zum Thema Beamtenprivilegien merkwürdig still. Liegt es daran,“ fragt Ermel, „dass sie selbst Beamte sind?“
„Gerechtigkeit erhöht ein Volk“, zitiert Ermel die Sprüche Salomos Kapitel 14, Vers 34a. „Unter diesem Motto wird gerne gegen die Hartz-Gesetze gepreditgt. Wie wäre es einmal“, ruft Ermel auf, „mit einer Predigt gegen die Beamtenprivilegien?“
Obwohl nicht grundsätzlich neu, so sind die Aufdeckungen von Torsten Ermel doch ein aktualisierter Beweis für die Fehlsteuerung volkswirtschaftlicher Ressourcen in Deutschland. Die Ausgestaltung des Beamtenstatus in Deutschland ist in besonderem Maße dumm: Einerseits werden den Steuerzahlern Opfer aufgebürdet, die weder ökonomisch, noch mit Gerechtigkeitsprinzipien zu begründen sind. Andererseits führt die mangelnde Transparenz der Beamtenprivilegien aber auch dazu, dass sich viele Beamte unterbezahlt fühlen oder neidisch auf die private Wirtschaft schauen, obwohl sie in Wirklichkeit sogar noch besser gestellt sind. Die Umsetzung der Forderungen von Ermel dürfte daher sowohl für Angestellte, als auch für Beamte ein Gewinn sein.
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Von der DVFA zum Equity Forum
Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2016
Die am Finanzplatz Frankfurt ansässige Equity Forum UG verstärkt ab dem 1. Mai 2016 ihr Team mit Karin Wenzel, ehemals Leiterin des Bereiches Finanzkommunikation / Konferenzen & Foren bei der Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA).
Karin Wenzel genießt einen exzellenten Ruf in der Finanz-Community und war 20 Jahre beim Berufsverband (DVFA) in verschiedenen Positionen tätig.
Wenzel trifft bei Equity Forum UG auf ihre alten Bekannten, Lukasz Ogonowski und Julius Kostka, die 10 Jahre Teil ihres Teams bei der DVFA waren. „Die neue Herausforderung, insbesondere im Hinblick auf das moderne Konzept des Equity Forums, stimmt mich sehr positiv und ich freue mich auch auf meine „alten“ Kollegen, mit denen ich in den letzten Jahren hervorragend zusammen gearbeitet habe; ein sehr großer Vorteil in Hinblick auf die neuen, spannenden Aufgaben bei Equity Forum“ – so Karin Wenzel.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Karin Wenzel für die Equity Forum UG eine Kollegin gewinnen konnten, die neben ihrer langjährigen Erfahrung in der Finanzkommunikation auch ein breites Kapitalmarktwissen einbringt.“ meint der Geschäftsführer Wolfram Koch.
Die Equity Forum UG ist Veranstalter des Equity Forums 2016, das vom 21. – 23. November 2016 im Frankfurter Congress Center stattfinden wird. Das Equity Forum will eine neutrale Networking-Plattform sein, auf der börsennotierte Unternehmen mit Investoren, Analysten und Fachjournalisten in Dialog treten können.
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Brexit als kommunikationspolitische Herausforderung
Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2016
Instinctif Partners, eine der international führenden Kommunikationsberatungen, hat für deutsche Unternehmen eine „Instant-Beratung“ zur kommunikativen Vorbereitung auf einen möglichen Brexit entwickelt. Am 23. Juni 2016 entscheidet Großbritannien über den Verbleib in der Europäischen Union. Finanzunternehmen und Unternehmen mit gesellschaftlichen oder geschäftlichen Verbindungen nach Großbritannien werden von einem Brexit direkt betroffen sein. Aber auch indirekte ökonomische und politische Auswirkungen sind für Unternehmen zu erwarten. Unter http://www.instinctif.de/brexitberatung#_ bietet Instinctif Partners Unternehmen erste Empfehlungen für ihre Unternehmenskommunikation – je nach den möglichen Auswirkungen für die Gesellschaft im Falle eines Austritts.
„Wir beobachten, dass viele Unternehmen in Deutschland einen möglichen Brexit noch ausblenden oder sich zumindest kommunikativ nicht darauf vorbereiten“, sagt Thomas Stein, Managing Partner von Instinctif Partners. „Eine aktive Kommunikation mit den relevanten Stakeholdern zum drohenden Brexit schafft Vertrauen in Weitsicht und Führung des Unternehmens.“
Seitdem sich Londons einflussreicher Bürgermeister Boris Johnson dem Lager der Brexit-Befürworter angeschlossen hat, halten Beobachter den Austritt Großbritanniens aus der EU für wahrscheinlicher. Dieses Szenario würde sowohl für börsennotierte als auch für nicht börsennotierte deutsche Unternehmen Auswirkungen haben. Neben der generellen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit könnten sich diese beispielsweise in stärkeren Wechselkursschwankungen, einer höheren Volatilität an den Finanzmärkten oder neuen Regulierungsfragen widerspiegeln.
„Unternehmen sollten sich frühzeitig mit den möglichen Folgen auseinandersetzen und ihre Kommunikation in Richtung Investoren, Analysten, Kreditgebern und Geschäftspartnern, aber auch gegenüber Führungskräften und Mitarbeitern strategisch aufbauen“, sagt Stein. „Die Instant-Beratung ersetzt keine spezifische Kommunikationsberatung, gibt jedoch wichtige Hinweise und kann den Rahmen für den jeweiligen kommunikativen Bedarf eines Unternehmens setzen.“ Spätestens am Tag des Referendums müssten Unternehmen sprechfähig sein.
Instinctif Partners hat für die Instant-Beratung zwölf Fragen entwickelt, in denen die unternehmerische Verbindung mit Großbritannien sowie die kommunikative Vorbereitung eines Brexit im Unternehmen untersucht werden. Ihre Auswertung soll einen ersten Überblick über die Notwendigkeit einer gezielten Unternehmenskommunikation zu dem Thema Brexit geben und dient als Basis für eine weitere Planung und Umsetzung.
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Rückläufige Erträge – steigende Bonitätsanforderungen
Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2016
„Die Ertragsentwicklung bei vielen Banken und Sparkassen ist bereits seit einiger Zeit rückläufig. Die Bundesbank geht von weiteren Rückgängen von 20 bis 25 Prozent in den kommenden drei bis vier Jahren aus. Darauf reagieren viele Kreditinstitute bereits jetzt mit Kostensenkungen und Filialschließungen. Der nächste Schritt wird die Erhöhung der Bonitätsanforderungen im Firmenkreditgeschäft sein“ erläutert Thomas Thier, Vorsitzender der KMU-Berater, die aktuellen Entwicklungen aus Sicht des Verbandes.
„Jetzt ist für kleine und mittlere Unternehmen der richtige Zeitpunkt, die eigene Finanzierungssituation kritisch zu betrachten. Das KMU-Banken-Barometer bietet die Chance, die eigene Position bei der Zusammenarbeit mit Banken und Sparkassen zu überprüfen und Aktivitäten für eine Verbesserung abzuleiten sowie umzusetzen“ betont Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater. Über die Gesamtergebnisse der Umfrage werden die Teilnehmer nach Ablauf der Teilnahmefrist informiert.
Als weitere Unterstützung erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer eine ausführliche Information über die Bewertungen innerhalb der Ratingsysteme der deutschen Kreditinstitute. Die Bedeutung der Ratingnoten für die Kreditentscheidungen stellen die KMU-Berater in einer Vergleichsskala transparent dar. Diese Information gibt eine gute Grundlage zur Einschätzung der eigenen Verhandlungsposition für das Gespräch mit den Banken über die Ratingergebnisse und die Kriterien der Kreditentscheidung.
Zum zweiten Mal kooperieren die KMU-Berater bei der Durchführung des Banken-Barometers mit der „Deutschen Unternehmerbörse – DUB.de“. „Hier finden zwei Partner zueinander, denen die wirtschaftliche Entwicklung und vor allem eine gesicherte Finanzierung des Mittelstandes besonders wichtig sind“, so Nicolas Rädecke, Geschäftsführer der Deutschen Unternehmerbörse.
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Silber im Vergleich zu Gold relativ günstig
Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2016
„Der Bloomberg Rohstoffindex beendete die zweite Woche in Folge im Plus, wobei unterschiedliche Entwicklungen dabei halfen, den starken Dollar zu kompensieren“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Chinesische Wachstums- und Handelsdaten deuteten auf eine stabilisierte, aber auch weiterhin verschuldete Wirtschaft hin. „Dies beflügelte Industriemetalle und versetzte dem Getreidesektor aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Sojabohnen einen Schub“, sagt Hansen. Insbesondere die Nachfrage aus China im März habe zum größten Wochenanstieg bei Sojabohnen seit vergangenem Dezember geführt.
Der Goldpreis verbleibt weiter in einer Seitwärtsbewegung. „Insofern ist die Rallye, die in den stärksten Jahresauftakt seit Jahrzehnten mündete, vorerst gestoppt. Der Fokus richtet sich nun auf Silber“, sagt Hansen. Silber sei im Vergleich zu Gold relativ günstig, was sich in der Gold-Silber-Ratio ausdrücke. Diese erreichte Ende Februar mit über 83 Feinunzen Silber für eine Feinunze Gold ihren Höchststand. Angesichts eines sich stabilisierenden Goldpreises bliebe die Nachfrage nach Silber-ETPs sehr stark. „Somit hat Silber den großen Bruder Gold als das sich am besten entwickelnde Metall 2016 abgelöst. Das bedeutet aber auch, dass für weitere Kurssteigerungen ein charttechnisches Signal zugunsten Silber bzw. eine niedrigere Ratio nötig wären“, sagt Hansen.
An den Ölmärkten hätten derweil anhaltende US-Produktionskürzungen und der aktuelle Monatsbericht der International Energy Agency zunächst eine positive Entwicklung unterstützt. „Der Ölpreis stieg zwischenzeitlich auf ein Vier-Monats-Hoch, bevor das Treffen der Opec mit den Non-Opec-Ländern in Doha am Wochenende auf die Stimmung drückte“, sagt Hansen. Das Treffen in Katar löste Gewinnmittnahmen aus und stoppte die bisherige Rallye. Unterdessen bleibt der Gleichgewichtsprozess zwischen Angebot und Nachfrage im Fokus. Die US-Produktion sei seit letztem Juli um 600.000 Barrel pro Tag gefallen. Gleichzeitig habe Bloomberg im Vorfeld des Treffens berichtet, dass der Iran seine Schiffslieferungen im April auf zwei Millionen Barrel pro Tag erhöht habe. „Sollte sich dies bewahrheiten, hätte der Iran im Alleingang den bisherigen US-Produktionsrückgang wettgemacht. Wenn dieses Niveau in den kommenden Monaten gehalten werden kann und Produktionsengpässe des Nordiraks und Nigeria schwinden, dürfte die Wiederherstellung des Gleichgewichts auf den Ölmärkten noch auf sich warten lassen“, sagt Hansen abschließend.
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Deutsche Fachmarkt setzt weiter auf Ausbau
Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2016
Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) hat ihren Geschäftsbericht für das Jahr 2015 vorgelegt und die vorläufigen Zahlen bestätigt. Bei Umsatzerlösen von 1 Mio. Euro betrug der Konzernjahresüberschuss nach Angaben der Gesellschaft 0,3 Mio. Euro bzw. 0,13 Euro je Aktie. Die Funds From Operations (FFO) lagen bei gut 0,5 Mio. Euro bzw. 0,24 Euro je Aktie. Der „Innere Wert“ (Net Asset Value, kurz NAV) der DEFAMA-Aktie belief sich per 31.12. auf 3,26 Euro je Aktie, rechnet die DEFAMA vor. Einschließlich des jüngsten Objektkaufs in Radeberg, der kurz nach dem Bilanzstichtag erfolgte, hätte der NAV demnach bereits bei 3,70 Euro je Aktie gelegen.
Für das Jahr 2016 plant DEFAMA einen Ausbau des Immobilien-Portfolios auf 40 Mio. Euro, eine deutliche Steigerung des NAV pro Aktie, heißt es in einer Pressemitteilung, eine Verdoppelung des Jahresüberschusses, und eine Verbesserung der Funds From Operations (FFO) auf 1,2 Mio. Euro. Zudem kündigt das Unternehmen schon jetzt eine deutliche Dividendenerhöhung an und plant für Sommer 2016 ein Börsenlisting der DEFAMA-Aktie.
Matthias Schrade, Vorstand der DEFAMA, ist für den weiteren Geschäftsverlauf optimistisch: „Wir arbeiten konkret an mehreren Transaktionen, zwei davon könnten schon binnen weniger Wochen abgeschlossen werden. Auch darüber hinaus verfügen wir nach wie vor über eine große Pipeline.“ Mit den frischen Mitteln aus der Kapitalerhöhung sieht sich das Unternehmen für das geplante Wachstum gut gerüstet.
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Mumm zum Aktieninvestment
Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2016
Carsten Mumm, Leiter der Vermögensverwaltung bei der Privatbank Donner & Reuschel
Ein gewichtiges Argument für die Erwartung steigender Aktienkurse am Jahresanfang war nach Analyse der Privatbank Donner & Reuschel die nach wie vor extrem expansive Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken weltweit. Vor allem die EZB habe seit Monaten immer neue liquiditätssteigernde Maßnahmen verkündet. „Die US-Notenbank Fed hat zwar im Dezember offiziell die lange erwartete Zinswende eingeläutet,“ sagt Carste Mumm, Leiter der Vermögensverwaltung bei der Privatbank Donner & Reuschel, „allerdings gab es bisher nur eine kleine Leitzinserhöhung. Aufgrund der wenig dynamischen Konjunktur in den USA und Unsicherheiten bzgl. der weiteren global-ökonomischen Entwicklungen – z.B. in vielen Schwellenländern – sind in diesem Jahr maximal zwei weitere Zinsschritte wahrscheinlich. Selbst danach befänden sich die USA noch immer in einem im historischen Vergleich niedrigen Zinsumfeld.“
Im bisherigen Jahresverlauf wurde für Donner & Reuschel deutlich, dass – fast ausschließlich – liquiditätsgetriebene Börsen zu nervösen Reaktionen und heftigen Auf- und Abwärtsbewegungen neigen. In „normalen“ Zeiten ist der Grund für eine Investition am Kapitalmarkt eine auf fundamentalen Daten basierende Analyse der Kapitalanlage. Daraus resultiert die grundsätzliche Überzeugung für die mittel- bis langfristige Perspektive des zu erwerbenden Investments, unterstreicht Mumm. „Anderenfalls wird der Kauf eben nicht getätigt. Wenn aber der Beweggrund zum Kauf von z.B. Aktien oder Anleihen eine allgemeine Alternativlosigkeit in Nullzins-Zeiten ist, neigen Anleger generell dazu, ihre Positionierungen schneller zu verändern. Schließlich besteht die erhöhte Gefahr, dass sich die Kurse von fundamental angemessenen Bewertungsniveaus entfernen – sprich zu teuer werden.“
Zumindest bei Anleihen sei dieser Effekt tatsächlich unverkennbar. Da die EZB durch ihr Wertpapierkaufprogramm einen Großteil des überhaupt zur Verfügung stehenden Angebots am Markt aufnimmt, seien die Kurse nahezu aller Segmente im festverzinslichen Bereich auf Rekordniveaus vorangeschritten. „Bundesanleihen rentieren mittlerweile bis zu einer Laufzeit von 8 (!) Jahren negativ. Selbst Unternehmensanleihen werden teilweise mit einer Nullrendite emittiert.“
Auch wenn die EZB den Märkten die zur Verfügung gestellte Liquidität nicht kurzfristig wieder entziehen wird, bedarf es nach Urteil der Experten doch immer neuer Geldspritzen, um die Kurse weiter anzutreiben. Da das Anleihekaufprogramm mittlerweile auf monatlich € 80 Mrd. ausgeweitet und bis März 2017 verlängert wurde, sei die Gefahr deutlicher Korrekturen zumindest bei Anleihen weniger akut. Zwar wurde die Idee des „Helikoptergeldes“ von Seiten der Notenbank zunächst verworfen. Mumm geht aber davon aus, dass weitere expansive Schritte folgen werden, denn mit einer Preissteigerungsrate im März in Höhe von -0,1% im Vergleich zum Vorjahr wurde das Kernziel der Erhöhung der Inflationserwartungen bisher noch nicht erreicht.
Mumm befürchtet, dass die kurssteigernde Wirkung der expansiven Maßnahmen auf die Aktienmärkte sukzessive nachlässt, je mehr sie zur Gewohnheit werden. „Schon im November letzten Jahres gelang es Mario Draghi trotz einer weiteren Senkung des Einlagenzinssatzes für Banken und der Ausweitung des Volumens der monatlichen Wertpapierkäufe nicht, die Aktienkurse anzutreiben. Auch die EZB-Sitzung im März 2016 hatte bislang nur moderat positive Auswirkungen.“
Die globalen Aktienmärkte seien fundamental betrachtet, z.B. unter Berücksichtigung der Unternehmensgewinne, nach wie vor nicht übermäßig bewertet. „Hinzu kommt ein im Vergleich zu verzinslichen Anlagen sehr hoher laufender Ertrag durch die Dividendenzahlungen. So beläuft sich die Dividendenrendite, z.B. bezogen auf den DAX, derzeit auf über 3%. Insofern dürfte sich die expansive Geldpolitik der EZB zukünftig auch auf die Aktienmärkte wieder positiv auswirken und sei es auch nur indirekt,“ so Mumm, „weil sie die Zinsen weiter drückt und damit kaum eine Anlageklasse die Chance auf vergleichbar hohe Renditen birgt. Mit Sicherheit werden uns jedoch auch die heftigen Schwankungen im weiteren Jahresverlauf erhalten bleiben. Spätestens mit Blick auf die Ende Juni anstehende Abstimmung zur Frage der weiteren EU-Zugehörigkeit Großbritanniens könnten erneute Verwerfungen folgen.“
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Performance des Global Challenges Index
Von Dr. Oliver Everling | 16.April 2016
Der Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover hat sich im ersten Qufartal 2016 trotz d es zuletzt volatilen, von Unsicherheiten geprägten Marktumfeldes positiv entwickelt. Im Vergleich zum DAX, der das erste Qua rtal 2016 mit -7,2 Prozent beendete, schnitt der GCX mit -5,7 Prozent besser ab. Der MSCI World konnte hingegen mit -5,2 Prozent ein leicht besseres Ergebnis aufweisen. Auf Jahressicht verzeichnete der GCX sogar deutlich geringere Abschläge als die Vergleichsindizes, die zum Teil um zweistellige Prozentwerte nachgaben. Seit seiner Auflage am 3. September 2007 konnte der GCX, der 50 internationale Aktien von besonders nachhaltig orientierten Unternehmen umfasst, insgesamt ein Plus von rund 84 Prozent verbuchen (Wertentwicklung zum 31.03.2016). Der DAX verzeichnete im selben Zeitraum einen Zuwachs von rund 33 Prozent, der MSCI World von 61 Prozent.
Den größten Wertzuwachs im ersten Quartal dieses Jahres verzeichneten in der GCX-Auswahl Aktien mit Fokus auf Energiegewinnung und Energieeffizienz. So erzielte die Aktie des US-Unternehmens Energy Recovery Inc. (WKN: A0NJUL) ein Plus von mehr als 35 Prozent; der Technologieanbieter mit einem Schwerpunkt auf effizienter Energienutzung konnte seine Gewinne zuletzt kräftig steigern. Auf ein zweistelliges Plus kam mit rund 14 Prozent außerdem die Aktie des italienischen Fernleitungsnetzbetreibers Snam (WKN: 764545). Auch die Anteilsscheine am spanischen Windkraftanlagenbauer Gamesa (WKN: A0B5Z8, plus 9 Prozent) steigerten ihren Wert kräftig, sowie die Aktien von Canadian National Railway (WKN: 897879, plus 7 Prozent) und der Hitachi-Tochter Ansaldo STS (WKN: A0JJT6, plus 6,5 Prozent).
Aufgenommen werden in den GCX nur Unternehmen, die aktiv einen Beitrag zur Bewältigung von sieben globalen Herausforderungen leisten. Dazu zählen Klimawandel, Trinkwasserversorgung, Erhalt der Artenvielfalt, nachhaltige Waldwirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Armutsbekämpfung und verantwortungsvolle Führungsstrukturen. Die Index-Zusammensetzung wird fortlaufend überprüft und halbjährlich angepasst. Wenn Aktien nicht mehr den strengen, von der Börse Hannover und der Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research entwickelten Auswahlkriterien genügen, werden an ihrer Stelle neue Titel in den Index aufgenommen.
„Auch im ersten Quartal 2016 hat sich die GCX-Auswahl im Marktvergleich gut entwickelt“, kommentiert Hendrik Janssen, Geschäftsführer der Börse Hannover und der Börse Hamburg und Vorstand der BÖAG Börsen AG. „An der positiven Wertentwicklung des Index insgesamt wird deutlich: Nachhaltigkeit wird für Investoren und Unternehmen immer wichtiger – und sie zahlt sich aus.“
Anleger können über den NORD/LB AM Global Challenges Indexfonds (WKN: A1T756) und den PRIMA Global Challenges Fonds (WKN: A0JMLV) an der Wertentwicklung des GCX partizipieren. Das in die Produkte auf den GCX investierte Anlagevolumen blieb auch im ersten Quartal 2016 auf hohem Niveau: Ähnlich wie im Vorquartal waren Ende März (31.03.2016) mehr als 300 Millionen Euro in die Lizenzprodukte auf Global Challenges Index und Global Challenges Corporates investiert.
Für sein Risiko-Rendite-Profil wurde der NORD/LB AM Global Challenges Index-Fonds jüngst ausgezeichnet: Die European Funds Trophy wählte den Nachhaltigkeitsfonds in der Kategorie „Aktienfonds International“ aus 2.300 Anlageprodukten aus und prämierte ihn mit dem ersten Preis. Bei der Wahl der unabhängigen französischen Fondsanalyse-Gesellschaft FUNDCLASS in Kooperation mit mehreren europäischen Verlagshäusern werden das Risiko und die Performance innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren bewertet. Der Fonds wird sowohl für institutionelle Anleger (WKN: A0LGNP) als auch für Privatanleger angeboten (WKN: A1T756).
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