Wirbel um den Öl-Kollaps

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2016

Der Preis für Rohöl der Sorte WTI ist im Januar 2016 auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren gefallen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ein derartiger Preiseinbruch größtenteils Jubel ausgelöst – an den internationalen Finanzmärkten herrscht jedoch die Verunsicherung vor. In dem aktuellen CIO View Spezial „Nach dem Öl-Kollaps: Sind die Märkte zu Recht besorgt?“ analysieren die Experten der Deutschen Asset Management (Deutsche AM) die Gründe für und die Konsequenzen des Preisverfalls.

Die Strukturveränderungen am Ölmarkt und die Unsicherheit über deren Bedeutung werden sich ihrer Meinung nach weiter stark auf die Märkte auswirken– und zwar auf alle Marktsegmente. Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer Deutsche AM, sagt: „Eines hat sich grundlegend verändert: Öl ist nicht mehr das ‚altbekannte Problem‘, das mithilfe bekannter Fundamentaldaten zu bewerten ist. Ein Effekt ist zudem, dass angesichts der jüngsten Marktentwicklungen die Sorgen über die längerfristigen negativen Nebenwirkungen einer allzu lockeren Geldpolitik wieder zunehmen dürften.“

Die Deutsche AM hat angesichts der Entwicklung unter anderem ihre Prognosen für die wichtigsten Aktienmarktindizes und für den US-Markt für Hochzinsanleihen angepasst, bleibt aber unterm Strich bei ihrer konstruktiven Einschätzung zu Weltwirtschaft und Finanzmärkten. Die Prognose für den S&P 500 Index liegt nun bei 2080 Punkten (vorher 2170); für den Stoxx Europe 600 Index bei 370 Punkten (390) und für den MSCI Japan Index 1000 (1030).

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A+ für TSO Europe Funds, Inc.

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2016

Scope Ratings bescheinigt der TSO Europe Funds, Inc. mit einem Rating von A+ (AMR) eine hohe Qualität im Asset Management von Immobilien. TSO Europe Funds, Inc. investiert primär in Retail- und Büroimmobilien im Südosten der USA.

Der Schwerpunkt des Investitionskonzeptes von TSO Europe Funds, Inc. (TSO EF) liegt mit dem Erwerb von Retail- und Büroimmobilien im Südosten der USA auf einer Wachstumsregion. Dabei werden Immobilien mit konkretem Entwicklungspotenzial, die nach der Durchführung von Aufwertungsmaßnahmen bzw. Gebäuderevitalisierung und aktivem Vermietungsmanagement stabile Cashflows generieren, fokussiert.

Positiv beeinflusst wurde das Ratingurteil durch die nach Meinung der Ratingagentur sehr hohe Qualifikation des Führungsteams, das über sehr lange Expertise in den relevanten Bereichen bzw. Märkten verfügt und sich durch hohe personelle Konstanz auszeichnet. Die Kompetenz spiegelt sich nach dem Urteil der Analysten von Scope insbesondere in der 26-jährigen Transaktionsbilanz der Muttergesellschaft TSO wider, die den Anlageprodukten für US-Anleger durchweg positive Renditen bescheinigt. Die vier aktiv in Bewirtschaftung befindlichen Fonds für deutsche Privatanleger (TSO-DNL Fonds) leisten nach Feststellung der Ratingagentur seit der jeweiligen Fondsauflage durchgehend planmäßige Ausschüttungen aus operativen Gewinnen in Höhe von 8% p.a. Weiterhin merkt die Ratingagentur positiv an, dass sich der Anbieter selbst an den Fonds beteiligt, die Auszahlungen jedoch nachrangig zu den deutschen Anlegern erfolgen. Die Ausgestaltung des finanziellen Commitments ist im Marktvergleich als Alleinstellungsmerkmal zu bewerten. Der erste Fonds für deutsche Anleger wurde im Februar 2016 aufgelöst. Damit wurde auch die erste erfolgreiche Fondsliquidation für deutsche Anleger umgesetzt. Auch die Exit-Performance der sechs bisher veräußerten Immobilien stellt sich als sehr hoch dar.

Das Rating von der Ratingagentur Scope wird durch ein mittelständisches Schlüsselpersonenrisiko in Person von A. Boyd Simpson begrenzt, der als Unternehmensgründer und CEO die treibende Kraft des Unternehmens ist und eine wesentliche Rolle im Transaktionsbereich einnimmt.

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Wieder ein neuer CEO bei Coface

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2016

Der internationale Kreditversicherer Coface hat im vergangenen Jahr den globalen Umsatz um 3,4 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro gesteigert. Dabei konnte die Schadenquote in den letzten sechs Monaten bei 52,5 Prozent konstant gehalten werden, die Combined Ratio aus Schadenaufwendungen und allgemeinen Kosten im Verhältnis zum Umsatz  betrug 83,1 Prozent. Als Netto-Gewinn wies die Gruppe 126 Millionen Euro aus (2014: 125 Mio. Euro). Mit der Vorlage der Zahlen für 2015 übernahm Xavier Durand den Posten des CEO der Coface von Jean-Marc Pillu.

Die Umsatzsteigerung ist nach Angaben von Coface in Paris auch Ergebnis einer konsequenten globalen Marktstrategie mit Produktinnovation, dem Vertrieb über mehrere Kanäle und einer verbesserten Vertriebsorganisation. Das Neugeschäft verlief etwas schwächer als im Vorjahr, in dem es mehrere großen Abschlüsse gegeben hatte. Die Kundenbindung ist mit 88,2 Prozent aber weiter hoch, was sich im Bestandsgeschäft niederschlägt. Der harte Wettbewerb, besonders in den entwickelten Kreditversicherungsländern, drückte weiter auf die Preise. Der Preiseffekt blieb aber unter Kontrolle. Während in den entwickelten Märkten in Europa sich das Geschäft nicht so dynamisch entwickelte und der Umsatz in West- und Nordeuropa leicht zurückging, legte Coface in den Regionen Asien-Pazifik, Nordamerika, Lateinamerika und Mittelmeer/Afrika weiter zum Teil kräftig zu.

Seit 9. Februar 2016 ist Xavier Durand (52) neuer CEO der Coface. Er kommt von GE Capital und folgt auf Jean-Marc Pillu. Als Prioritäten nannte Xavier Durand die Risiko- und Kostenkontrolle sowie die Verstärkung der Marktaktivitäten. Letztlich gehe es darum, profitables Wachstum langfristig zu sichern.

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Zahlen der comdirect Gruppe

Von Dr. Oliver Everling | 5.Februar 2016

Die Kundengesamtzahl der comdirect Gruppe betrug Ende Januar 2,998 Mio.(Dezember: 2,989 Mio.), berichtet die Gesellschaft. Es wurden 1,792 Mio. Wertpapierdepots geführt (Dezember: 1,786 Mio.), und das betreute Kundengesamtvermögen lag im Januar bei 62,54Mrd. Euro (Dezember: 65,50 Mrd. Euro).

Im Geschäftsfeld B2C (comdirect bank) wurden nach Angaben der Gesellschaft 1,393 Mio.Orders ausgeführt (Dezember: 1,193 Mio.). Die Kundenzahl lag im Januar bei 2,010 Mio. (Dezember: 2,001 Mio.). Ende Januar wurden 950 TausendWertpapierdepots geführt (Dezember: 944 Tausend). Das betreute Kundenvermögen lag im Januar bei 38,49 Mrd. Euro (Dezember: 39,94 Mrd. Euro). Davon entfallen 22,67Mrd. Euro auf das Depotvolumen (Dezember: 24,14 Mrd. Euro) und 15,83 Mrd. Euro auf das Einlagevolumen (Dezember: 15,80 Mrd. Euro).

Das Geschäftsfeld B2B (ebase) zählte im Januar 988 Tausend Kunden (Dezember: 988 Tausend). Das betreute Kundenvermögen lag im Januar bei 24,04 Mrd. Euro (Dezember: 25,56 Mrd. Euro).

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KMU mit Gründergeist statt „German Angst“

Von Dr. Oliver Everling | 5.Februar 2016

Datenschutz, Vertrags- und Haftungsfragen – Unternehmensberaterinnen und -berater aber auch die von ihnen unterstützen Unternehmen arbeiten unter immer komplexer werdenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ will diese Komplexität auf seiner Frühjahrstagung am 8. und 9. April 2016 in Frankfurt am Main transparenter machen. Unter der Überschrift „Der KMU-Berater und sein rechtliches Umfeld“ werden Experten aus Politik und Rechtswissenschaft Hintergründe beleuchten und Praxistipps für den Umgang mit rechtlichen Fallstricken geben. Tagungsprogramm und Anmeldung unter www.tagung.kmu-berater.de.

Die Tagung startet mit einem optimistischen Appell von Wolfgang Greilich (FDP), Vizepräsident des Hessischen Landtags, der in seinem Grußwort fordert: „Gründergeist statt ‚German Angst’”. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Julius Reiter von baum reiter & collegen Rechtsanwälte unter dem Titel „Chancen und Risiken der Regulierung für die Beraterbranche“. Die immer größer werdende Bedeutung des Datenschutzes und die damit verbundenen Möglichkeiten für die Erweiterung der Beratungskompetenz stellt Rechtsanwalt Alexander Wagner vor, Partner bei WOLFF GÖBEL WAGNER und Lehrbeauftragter für IT-Recht der FH Südwestfalen.

Bereits bei der Akquise von Beratungsaufträgen drohen rechtliche Stolperfallen. Noch mehr gilt dies für den Abschluss des Beratungsvertrages. Rechtsanwalt und KMU-Berater Martin Janssen gibt in seinem Vortrag deshalb Formulierungshilfen. Die „Haftungsthemen für den KMU-Berater“ sind vielfältig. Besonders in der Krisen- und Sanierungsberatung können Haftungsrisiken erheblichen Umfang erreichen. Dr. Johannes Thoma von Schindhelm Rechtsanwälte zeigt die wesentlichen Haftungsthemen und die passenden Vermeidungsstrategien auf. Ergänzt wird dieses Thema durch den Vortrag von Erich Reiter von der ERGO-Versicherung über „Typische Schadensereignisse in der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung“.

Kreditverträge und kapitalbildende Lebensversicherungen stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Tobias Stöhr von Merz & Stöhr Rechtsanwälte. Er wird über den wirtschaftlichen Mehrwert dieser Verträge sprechen und darstellen, wie man diesen erhöhen kann.

Zu den Tagungen des Verbandes sind ausdrücklich auch Nicht-Mitglieder eingeladen. „Zur Frühjahrstagung 2016 bieten wir Beraterinnen und Beratern einen Rabatt auf die Teilnehmerbeiträge an. So möchten wir die Diskussionsbasis für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erweitern“ sagt der Verbandsvorsitzende Thomas Thier und weist damit auf einen besonderen Vorteil dieser Tagung hin.

Ergänzt wird das Programm durch einen Marktplatz. Beratungsnahe Dienstleister wie Die KMU-Akademie e. V., der Bundesverband StrategieForum e. V., das Finanzportal Compeon und andere suchen den Austausch mit den Beraterinnen und Beratern.

„Die Zahl der Gesetze und Verordnungen steigt kontinuierlich. Viele davon betreffen unser Geschäft als Beraterinnen und Berater. Als Verband sehen wir die zunehmende Regelungsdichte für unser Geschäft, aber auch für die Geschäftsmodelle unserer Kunden und Mandanten, nicht ohne Sorge. Darum beschäftigt sich unsere diesjährige Frühjahrstagung mit dem rechtlichen Umfeld der KMU-Beratung und lädt zum Wissens- und Erfahrungsaustausch ein“, sagt Thier.

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Dr. Claus Proschka Leiter Debt Advisory bei REAG

Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2016

Die REAG Real Estate Advisory Group, Teil der weltweit tätigen Duff & Phelps Gruppe, hat Dr. Claus Proschka (55) zum Leiter Debt Advisory ernannt. In dieser neu geschaffenen Position wird er von Frankfurt aus für die REAG den Aufbau des Debt-Advisory-Geschäfts übernehmen. Der promovierte Jurist berichtet in seiner neuen Funktion direkt an James Bauer MRICS, Geschäftsführer der REAG.

Dr. Claus Proschka ist seit 20 Jahren im Immobilienfinanzierungsgeschäft tätig. Vor seinem Wechsel zu REAG war er Geschäftsführer der TARGET Investment Management, die insbesondere ausländische Investoren bei deren Investments in deutsche Immobilien betreut. Im Laufe seiner Karriere leitete er zudem unter anderem die Niederlassung der Bank of Ireland in Frankfurt und das internationale Geschäft der Allgemeinen Hypothekenbank.

Schwerpunkte der REAG sind Bewertung, Transaction Advisory, Datenräume, Asset Management Support und technische Beratung im Immobilienbereich. Hierbei ist sie eines der führenden Unternehmen auf dem deutschen Markt. Mit dem neuen, von Dr. Claus Proschka geleitetem, Segment Debt Advisory vervollständigt die REAG ihr umfangreiches Leistungsangebot und stärkt ihre Position als Kompetenzzentrum für dieses Geschäftsfeld innerhalb der global agierenden Duff & Phelps Gruppe.

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Online allein ist kein Effizienzgewinn

Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2016

So praktisch eine Warenkreditversicherung (WKV) auch ist, die üblichen Kommunikationsformen mit der Kreditversicherung ziehen einen nicht zu unterschätzenden Aufwand nach sich, warnt die Prof. Schumann GmbH. Üblicherweise bieten die Kreditversicherungen ein Online-Portal an, in dem die Kunden ihre Anfragen stellen. Sie können darüber die Ergebnisse verfolgen, erhalten diese aber auch per E-Mail und Fax. Das bedeutet, dass die Informationen oftmals in getrennten Systemen vorliegen oder überhaupt nicht elektronisch verfügbar sind.

Eine Integration in die Kundensysteme fehlt völlig, alle Daten sind manuell zu übertragen, berichtet die Prof. Schumann GmbH aus der Praxis. Dieses führt zu Doppelaufwand, bewirkt Fehler und kann auch dazu führen, dass einzelne Sachverhalte bei der Prüfung und Meldung vergessen werden können. Zudem ist die Einhaltung der Obliegenheitspflichten manuell nur mit hohem Personal- und Zeitaufwand zu leisten. Die Abläufe sind oftmals uneinheitlich und bergen ein enormes Fehlerrisiko. Zu spät erstattete Nichtzahlungsmeldungen oder überschrittene Deckungszusagen können im schlimmsten Fall sogar dafür sorgen, dass der Versicherungsschutz erlischt. Ein systematischer Überblick über die anstehenden Aufgaben ist nur schwer zu erhalten. Und die Auswertungen, welcher Kunde mit welchem Limit versehen ist oder welche Kunden im Rahmen der Pauschalversicherung versichert sind, sind aufgrund der Dynamik schwierig und zeitaufwändig.

Verschiedene Kreditversicherungen bieten aber auch Online-Schnittstellen für ihre Kunden an, die diese in ihre operativen Systeme einbinden können. „Nutzt der Kunde eine integrierte Kreditmanagement-Lösung, wie den Credit Application Manager CAM, die online die Warenkreditversicherung anbindet, so lassen sich viele Prozesse oder Teilprozesse automatisieren und die Probleme überwinden. CAM unterstützt sowohl Kreditantragsprozesse als auch Bonitätsmonitoring und die Erfüllung von Obliegenheitspflichten“, weiß Frau Dr. Martina Städtler-Schumann, die Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH.

Die elektronische Einbindung von WKV-Prozessen in die eigene Systemlandschaft bietet viele Vorteile. Alle Informationen sind aktuell und auf einen Blick in einer zentralen Kreditakte verfügbar. Je nach Anbieter können Stammdatenabgleich, Bonitätsprüfung und verschiedene Aspekte der Antragsverwaltung automatisiert durchgeführt werden. 

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Mikrowohnen im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2016

Städteverdichtung bei steigenden Mieten und Bodenpreisen stellt in Europa eine Herausforderung dar. Eine Antwort darauf sind Mini- oder Mikrohäuser. Sie bieten ein Zuhause auf kleinstem Raum, vorausgesetzt die Bewohner lassen sich auf eine ganz neue Wohn- und Lebensweise ein.

Um der in den europäischen Metropolen gegenwärtig herrschenden Wohnraumverknappung und den steigenden Kauf- und Mietpreisen entgegenzuwirken, wird als Lösungsvorschlag zumeist die Angebotsausweitung empfohlen, gemäß der Doktrin „mehr Bauen“. „Doch ohne dies aus den Augen zu verlieren, kann man auch den Weg der Nutzungsverknappung wählen“, so Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research von Catella. „Und zwar durch Fokussierung auf „Wohnfläche pro Kopf““. Das mag auf den ersten Blick zunächst undogmatisch und vielleicht sogar unpopulär sein, doch nicht umsonst wird in der Immobilienwirtschaft zurzeit der Begriff des Mikrowohnens intensiv diskutiert und entsprechende Konzepte werden präsentiert. Eine Antwort auf die skizzierten Herausforderungen scheinen Mini- oder Mikrohäuser zu sein.

„Unsere Gesellschaft verändert sich und damit verändern sich auch unsere Wohnbedürfnisse. Trotz der kompakten Bauweise in den Städten Europas besteht nur punktuell Erfahrung in Bezug auf das Thema Verdichtung“, so die Catella-Analysten im aktuellen Market Tracker.

Doch das hat seinen Preis in Form einer Änderung des gewohnten Lebensstils. „Um in einem Mikrohaus „überleben“ zu können, muss man seinen Lebensstil auf die geänderten Bedingungen anpassen, d.h. sich reduzieren und eine gewisse Affinität zum Minimalismus entwickeln“, so Beyerle weiter. Nicht zuletzt deshalb zielt diese Art des Wohnens primär auf eine jüngere, flexible und vorwiegend mobile Generation – die sog. 25-Stunden-Gesellschaft. Sie verbringt die meiste Zeit außer Haus, die Stadt ist ihr „Wohnzimmer“.

Die von Catella untersuchten Mikrohäuser in Europa weisen hinsichtlich der Größe/Wohnfläche folgende Verteilung auf: Der größte Teil der Objekte (58%) liegt in der Größenklasse 25-60 qm, 13% ≤ 24 qm, 29% ≥ 61 qm. Auch die Baustruktur wurde untersucht: Über die Hälfte (55%) sind aus Holz gebaut, 18% im Steinbau, 11% bestehen aus Plastik und 9% aus Stroh; ohne oder ergänzend mit Fundament, auf Rollen oder im Wasser als sog. Floating Homes. Sie alle sind dabei größtenteils voll ausgestattete Wohnungen, mit Schlafbereich, Küchennische, Bad und Wohnzimmer sowie teilweise einer Terrasse.

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Globales Wirtschaftswachstum steigt

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2016

Suneil Mahindru, Chief Investment Officer für internationale Aktien bei Goldman Sachs Asset Management, kommentiert die Aktienmärkte: sie haben sich 2015 weltweit uneinheitlich entwickelt. Während Europa und Japan die meisten Märkte geschlagen haben, war die Ausbeute in den USA und den Emerging Markets enttäuschend. Auch wenn wir für 2016 wieder schwierige Marktbedingungen erwarten, bleiben Aktien unsere erste Wahl.

Das globale Wirtschaftswachstum wird 2016 – nach einer gewissen Abkühlung im vergangenen Jahr – wieder leicht steigen, so die Prognose von Mahindru. Dies sollte reichen, um die Profitabilität der Unternehmen aufrechtzuerhalten und die Aktienkurse höher zu treiben. Die Zentralbanken werden jedoch vor dem Hintergrund des immer noch fragilen Weltwirtschaftswachstums an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan könnten infolge der unter den Zielwerten liegenden Inflationsraten die Zinsen in der zweiten Jahreshälfte noch weiter senken. Der wirtschaftspolitische Kurs Chinas hingegen ist nach seiner Meinung weniger berechenbar, denn im Land der Mitte müssen die politischen Entscheidungsträger konkurrierende Ziele hinsichtlich Wachstum und Reformen in Einklang bringen. Eine weitere Abwertung des Yuan durch die People’s Bank of China ist vermutlich wahrscheinlich.

Aktien werden daher in einem erneut von niedrigen Renditen geprägten Jahr weiter besser abschneiden als die meisten anderen Anlageklassen. Doch eine Renditeentwicklung prognostizieren zu wollen käme dem Versuch einer weltweiten Wettervorhersage gleich. Investoren sollten daher über den Tellerrand der Schlagzeilen, Durchschnittswerte und Gesamtzahlen blicken.

Die niedrigen Wachstumsraten trieben Investoren im vergangenen Jahr dazu, Wachstum um jedem Preis zu suchen. Das Ergebnis am Ende des Jahres lautete: FANG (Facebook, Amazon, Netflix, Google) +75 Prozent, die restlichen 496 Aktien des S&P 500-Index landeten bei -2 Prozent (1). Diese extreme Dynamik führte zu Marktumständen, von denen versierte Stock-Picker 2016 profitieren können. Viele Marktteilnehmer werden sich auf fundamentale Unternehmensbewertungen zurückbesinnen, bedingt durch das große Risiko der teuer gehandelten Aktien und der relativ hohen Attraktivität jener Aktien, die unterhalb der Marktmultiplikatoren gehandelt werden. Somit könnte 2016 eine Spiegelung von 2015 werden, in dem die schlechte Performance weniger gut bewerteter Aktien durch die positive Entwicklung hunderter anderer Aktien ausgeglichen wird.

In Europa interessieren uns insbesondere Unternehmen, die stärker von der Erholung am europäischen Markt abhängen und weniger von den Emerging Markets. Europäische Aktien könnten davon profitieren, dass das Gewinnwachstum am heimischen Markt wieder aufholt. Das wäre bereits bei einer nur moderaten Zunahme des Wirtschaftswachstums möglich. Zwar steht die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone noch am Anfang, aber die Bilanzen europäischer Unternehmen sind kerngesund und der M&A-Bereich entwickelt sich weiterhin lebhaft.

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Volatiler Januar für Rohstoffe

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2016

„Der Januar war ein sehr volatiler Monat für Rohstoffe. Die Ölmärkte standen weiter im Fokus und konnten in der vergangenen Woche ein starkes Comeback verbuchen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Grund hierfür seien Gerüchte um ein bisher unbestätigtes Abkommen zwischen der Opec und Russland bezüglich einer Förderkürzung. Diese Spekulationen hätten die Reduzierung von Shortpositionen ausgelöst, womit der Energiesektor letztlich um 5,6 Prozent zulegen konnte. „Auf Monatssicht bleibt der Sektor allerdings mit acht Prozent im Minus. Damit rangiert der Bloomberg Rohstoffindex den siebten Monat in Folge im Minus“, sagt Hansen.

Wie schon im vergangenen Jahr verzeichnete Gold starke erste vier Wochen. Die weiter fallenden Ölpreise hätten eine positive Korrelation zwischen Öl und Aktien ausgelöst, was zur Erholung des gelben Metalls im Laufe des Januars geführt habe. „Wir bleiben zwar skeptisch, ob Gold zum jetzigen Zeitpunkt über wesentlich mehr Kurspotenzial verfügt. Gleichzeitig sehen wir aber, dass die Anzeichen für einen Goldpreissturz auf 1.000 US-Dollar pro Feinunze abnehmen“, sagt Hansen. Ein Unterschied zum vergangenen Jahr – als Gold im Laufe des ersten Quartals starke Kursverluste hinnehmen musste – bestünde in den derzeit limitierten Longpositionen auf dem Markt. „Die kombinierte Menge an Futures und ETPs ist fast ein Drittel niedriger als im vergangenen Jahr. Selbst wenn sich die Marktbedingungen verbessern sollten, bleibt der Verkaufsdruck bei Gold beschränkt“, sagt Hansen.

Bereits im Anschluss an das letzte Opec-Meeting am 4. Dezember 2015 habe es Bemühungen des Kartells gegeben, mit Hilfe Russlands den Preisverfall bei Öl zu stoppen. „Dieses einst undenkbare Szenario wurde nun durch Kommentare beider Seiten wieder ins Spiel gebracht. Die Reaktion der Märkte fiel entsprechend deutlich aus“, sagt Hansen. Ein solches Abkommen könne zu Produktionskürzungen von mehreren 100.000 Barrel Öl pro Tag führen. „Fahren beide Parteien ihre Produktion um fünf Prozent zurück, bedeutet dies im Grunde das Ende der täglichen Überproduktion. Es würde die Dynamik der Ölmärkte erheblich verändern und die Kurse wieder auf über 40 USD pro Barrel befördern“, sagt Hansen. „Sollte es jedoch zu keiner Übereinkunft kommen, wird sich der Ölpreis auf kurzer Sicht seitlich zwischen 30 und 35 USD pro Barrel bewegen“, sagt Hansen abschließend.

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