Smartphone statt Münzen
Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2014
Die DKB und Cringle vereinfachen das Versenden von Geld per Smartphone. Durch die Kooperation der beiden Berliner Unternehmen können Nutzer der Smartphone-App Cringle Geldbeträge schnell und sicher durch einfaches Auswählen eines Kontaktes versenden. Die Eingabe von Konto- oder Kreditkartendaten entfällt.
Die Cringle-App ist kostenlos im AppStore für iOS und im PlayStore für Android verfügbar. Ein prägnantes „C“ lässt die installierte Anwendung unter den Apps schnell finden. Geld senden oder Geld anfordern – der Nutzer hat die Wahl. Danach ist nur noch der Name oder die Mobilfunknummer des Zahlungsempfängers oder -leistenden einzugeben, die auch aus der automatisch erkannten Kontaktliste des Smartphones ausgewählt werden kann. Betrag eingeben, absenden, fertig – eine technisch elegante Lösung. Die Cringle GmbH wird durch das Centre for Entrepreneurship der Technischen Universität Berlin unterstützt.
Das junge Berliner Unternehmen Cringle stellt die benutzerfreundliche Smartphone-App für die sogenannten Person-to-Person (P2P) Geldtransaktionen zur Verfügung. Die DKB ist der Bankpartner von Cringle und stellt die Plattform für die Abwicklung bereit. So führt die Direktbank beispielsweise im Hintergrund die notwendigen Lastschriften aus. „Wir möchten Bankkunden durch diese Kooperation einen echten Mehrwert bieten und so die Vereinfachung und Digitalisierung des Zahlungsverkehrs weiter vorantreiben“, bekräftigt Tilo Hacke, Privatkundenvorstand der DKB.
Sicher arbeitet der Privatkundenvorstand der Bank mit einem Smartphone der neuesten Generation. Bezüglich iOS funktioniert Cringle auf allen Geräten mit iOS7 (das ist für alle iPhones ab dem 4er verfügbar). Android Betriebssysteme werden ab Version 4.1 unterstützt. Manche Smartphone-Besitzer suchen daher die Cringle-App in ihrem Appstore noch vergeblich, denn die App ist deshalb nicht mit jedem Gerät kompatibel. Verunsicherung gibt es darum z.B. in dem Fall, dass Geld zwar auf dem einen Smartphone abgeschickt wurde, aber es auf dem anderen nicht „ankommt“, da sich der Link zur Installation der App nicht öffnen lässt. Unter cringle.de, cringle.com usw. findet der Ratsuchende nichts, denn die Betreiber stellen ihr Produkt auf cringle.net vor. Wer nach „Cringle“ auf Google sucht, erhält schon heute eine Fülle von Pressemeldungen von Journalisten, die aber nicht über eigene Erfahrungen mit der App zu berichten wissen.
Möglicherweise hindern 10 Cent daran, die App selbst einmal auszuprobieren. Der Empfang von elektronischem Geld – dem sogenannten E-Geld – mit Cringle ist kostenlos. Der Versand kostet EUR 0,20 pro Transaktion. Zum Produktstart gilt ein Angebotspreis von EUR 0,10. Das Limit für die Übermittlung von E-Geld mittels der Cringle-App beträgt derzeit EUR 100 pro Kalendermonat.
Wer nun Geld auf diese bequeme Art verschickt, erfährt aus seiner App „Du hast x € gesendet“ mit dem Namen des Zahlungsempfängers und dem Datum der Transaktion. Leider wird nicht angezeigt, ob das Geld auch angekommen ist. Hat der Empfänger wider Erwarten kein kompatibles Betriebssystem, kann sich der Empfänger auch nicht einloggen, um seine Kontodaten einzugeben und das Geld in Empfang zu nehmen. „Wir arbeiten derzeit an einer Lösung, dass nicht durchführbare Zahlungsauftrage nach einer bestimmten Frist automatisch erlöschen und die Nutzer hierüber selbstverständlich benachrichtigt werden“, heißt es dazu aus Berlin.
Cringle: „Dein Geld wird über segregierte Konten der Deutschen Kreditbank AG transferiert und ist durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands abgesichert.“ Kauft sich der Zahlungsempfänger noch rechtzeitig ein neues Handy mit vorgeschriebenem Betriebssystem und installiert dann doch die App, dürfte er die einlagengesicherte Zahlung also entgegennehmen können.
Moody’s Ratings gibt es nur für die Pfandbriefe der DKB AG. Als 100%ige Tochter der BayernLB verfügt die DKB AG über keine sonstigen Ratings. Eine Ratingübersicht der BayernLB findet sich hier.
Cringle soll die praktische Lösung für Alltagssituationen werden, in denen sich Freunde oder Bekannte unkompliziert und bargeldlos Kosten teilen möchten. Die App ermöglicht P2P-Zahlungen auf einfache, sichere und praktikable Weise. Deshalb hat sich Cringle ganz bewusst für das bekannte und bewährte Lastschriftverfahren entschieden. Einmal in der Cringle-App angemeldet, wird das Geld zwischen den ausgewählten Girokonten mittels gewohnter SEPA-Lastschrift transferiert – unabhängig davon bei welchem Bankinstitut der Nutzer sein Girokonto führt. Die DKB bürgt hierbei für Prozess- und Datensicherheit und sorgt damit für ein begründetes Vertrauen in die neue App.
„Eine möglichst einfache und unkomplizierte Bedienung ist der Leitgedanke von Cringle. Dieser wurde bei der Cringle-App mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und puristischem Design umgesetzt“, erläutert Joschka Friedag, Gründer von Cringle. „Wir freuen uns, Ihnen heute unsere praktische Antwort auf reale Alltagssituationen, wie sie unter Freunden täglich tausendfach vorkommen, vorzustellen. ‚Zahl’s einfach': Einer zahlt, alle anderen ‚cringlen'“.
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Chancen für Exporteure aus Europa
Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2014
John Chatfeild-Roberts, Chief Investment Office bei Jupiter AM gibt einen Überblick über die Richtungsänderungen, die die Weltreservewährung US-Dollar immer wieder einschlägt, und wirft einen Blick zurück bis zur Zeit kurz nach Aufgabe des Bretton-Woods-Systems und des Goldstandards: 1973 gingen die USA zu einem System flexibler Wechselkurse über. „Seit dieser Zeit hat der Dollar etliche Wertänderungen verzeichnet. Auch wenn nichts immer geradlinig verläuft,“ berichtet Chatfeild-Roberts, „so haben sich doch diese Änderungen in der Regel als mittel- bis langfristiger Trend manifestiert. Zwischen 1973 und 1979 gab der Dollar nach, während andere Währungen an Wert gewannen.“
Von 1980 bis 1985 erklomm die US-Währung dann neue Höchststände, bevor sie 1985 bis 1987 jäh einbrach und diesen Abwärtstrend nach dem Marktcrash im Oktober 1987 bis 1995 fortsetzte. Danach folgte eine abrupte Kehrtwende. Der Dollar legte Ende der 1990er-Jahre durchgehend zu und erreichte Anfang 2002 einen Spitzenwert. Dem vorausgegangen war eine Stärkephase der US-Wirtschaft, während das Wachstum in der übrigen Welt noch relativ stagnierte.
Die Deflation in Japan, das gedämpfte Wachstum und die hohe Arbeitslosigkeit in Kontinentaleuropa, die asiatische Finanzkrise sowie die Turbulenzen in Ländern wie Russland und Argentinien führten nach Beobachtung von Chatfeild-Roberts zu einer massiven Kapitalflucht in den „sicheren Hafen“ der Weltwirtschaft, die USA. Auch die Deviseninterventionen von Ländern wie Japan und China trugen zur Kursänderung des Dollars bei. Diese und andere (hauptsächlich aufstrebende) Nationen setzten ihre umfangreichen Dollarkäufe zu Reservezwecken fort, wodurch die US-Währung weiteren Auftrieb erhielt.
Letztendlich jedoch begann das US-Handelsdefizit nach den Worten von Chatfeild-Roberts „untragbare Ausmaße“ anzunehmen. Als die Schwellenmärkte an Stärke gewannen und Europa zu einem Wachstumsmotor avancierte, sei infolgedessen Kapital aus den USA und dem Dollar abgeflossen.
„Bis 2007, nicht lange bevor die Finanzkrise ausbrach, war ein Pfund Sterling über zwei Dollar wert. Als die Krise zuschlug, erlangten Dollar und Gold, das in Dollar notiert, wieder Safe-Haven-Status. Die außergewöhnlichen Maßnahmen der US-Notenbank Fed in den Jahren nach der Großen Rezession hielten den Dollar schwächer,“ analysiert Chatfeild-Roberts, „als man angesichts der globalen Unsicherheiten vermutet hätte. Nun, da die quantitative Lockerung in den USA beendet ist und viele Marktbeobachter aufgrund des höheren US-BIP-Wachstums 2015 mit einem Zinsanstieg rechnen, tendiert der Dollar langsam wieder höher.“
Im Zuge der Dollar-Stärke macht sich in den Schwellenmärkten indes Schwäche breit. Die Schwellenländer finanzieren sich häufig mit Dollar. Wertet dieser auf, steigt auch der Umfang der Schuldenlast und Zinszahlungen in Lokalwährung, was finanziell natürlich sehr schmerzhaft für diese Länder ist. „Nicht ungewöhnlich“, kommentiert Chatfeild-Roberts diese Art der Korrelation. „Denken wir zum Beispiel an die Asienkrise in den 90ern. Dieses Mal haben die Schwäche in entwickelten Märkten wie Europa und die weitere quantitative Lockerung in Japan auch bei den führenden Weltwährungen für einen Wertverlust gesorgt. Sollte dieser Trend länger andauern, könnte es zu weiteren Interventionen durch Länder wie China kommen, dessen Renminbi teilweise an den Dollar gekoppelt ist. Um den Wert solcher Währungen zu schwächen, könnten diese beispielsweise stärker flexibilisiert werden.“
Ein weiterer Einflussfaktor im aktuellen Zyklus sei der Abbau von Ölschieferreserven in den USA, der weltweit zu einem Öl-Überangebot und in der Folge einer Preisverbilligung um 40 Prozent geführt habe. Da die US-Wirtschaft zu 72 Prozent konsumgetrieben sei, könnte diese „Steuersenkung“ das Binnenwachstum weiter beflügeln. Als Leidtragende sieht Chatfeild-Roberts dabei die Ölproduzenten.
„Dieser Trend zu einem stärkeren Dollar wird unseres Erachtens anhalten, weil vor allem die Fed kaum intervenieren dürfte – es sei denn, dies wäre absolut notwendig. Ein starker Dollar wird vermutlich nur begrenzte Auswirkungen auf die US Binnenwirtschaft haben, da die Exporte lediglich 14 Prozent zum US-BIP beitragen, verglichen beispielsweise mit 32 Prozent in Großbritannien.“ Derweil dürften die Exporteure in Europa und Japan profitieren, weil dort die Herstellungs- und Transportkosten infolge der niedrigeren Ölpreise und schwächeren Währungen sinken. „Wir bleiben wachsam bezüglich der potenziellen Auswirkungen einer solch wichtigen Trendänderung, die Länder und Unternehmen gleichermaßen beeinflussen dürfte, und werden Anlagegelegenheiten nutzen,“ sagt der Profi von Jupiter AM, „sobald sie sich auftun.“
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Verzicht der Kunden stabilisiert Ratings ihrer Versicherer
Von Dr. Oliver Everling | 10.Dezember 2014
Fitch Ratings hat in einer heute veröffentlichten Analyse aufgrund des weiter schwierigen operativen Umfelds den negativen fundamentalen Branchenausblick für deutsche Lebensversicherungen bestätigt. Die Agentur meint, dass die Branche ihren aktuellen Herausforderungen gut gewachsen ist. Sie erwartet in den nächsten 12 bis 24 Monaten nicht viele Veränderungen bei den Ratings der Unternehmen. Der stabile Ratingausblick für deutsche Lebensversicherung wurde deshalb ebenfalls bestätigt.
Das anhaltende Niedrigzinsumfeld wirkt negativ auf die Kapitalquoten der Lebensversicherer, die deshalb zwischen 2008 und 2014 zurückgegangen sind. Für 2015 erwartet Fitch, dass der Druck auf das Kapital anhalten wird. Die 2011 eingeführte Zinszusatzreserve schützt zwar die Versicherer gegen die Belastungen eines anhaltenden Niedrigzinsumfelds, belastet aber die Solvabilitätsquoten der Lebensversicherer zusätzlich. Die Neureglung durch das Versicherungsreformgesetz, dass Versicherungskunden mit fällig gewordenen Versicherungspolicen nicht mehr an den stillen Reserven der festverzinslichen Kapitalanlagen der Versicherer beteiligt werden müssen, wirkt positiv auf das Kapital.
Im gegenwärtigen Umfeld ist es für Lebensversicherungen sehr schwierig, Kapitalanlageerträge im angemessenen Umfang zu generieren. Fitch hat für deutsche Lebensversicherungen ein Run-off Szenario simuliert und das Niedrigzinsumfeld mit verschiedenen Annahmen durchgerechnet. Das Ergebnis bestätigt die Sicht von Fitch, dass die deutschen Lebensversicherer mit Rating der Agentur den gegenwärtigen Herausforderungen der Branche gewachsen sind und in der Lage sein werden, die Garantieverzinsung für die Lebensversicherungskunden zu gewährleisten.
Für 2015 erwartet Fitch für den deutschen Lebensversicherungssektor einen Rückgang des Neugeschäfts. Die Absenkung des Rechnungszinses von 1,75% auf 1,25% zum 1. Januar 2015, dürfte zu Vorzieheffekten beim Abschluss von Lebensversicherungen im vierten Quartal 2014 geführt haben und das Neugeschäft 2015 dämpfen. Da die niedrigeren Garantiezinsen konventionelle Lebensversicherungen weniger attraktiv machen, dürfte es zu einer weiteren Verschiebung zugunsten von Produkten mit alternativen Garantien oder fondsgebundenen Lebensversicherungsprodukten kommen.
Der Bericht, mit dem Titel ‚2015 Outlook: German Life Insurance- Capital Under Stress but Still Adequate‘, ist auf www.fitchratings.com erhältlich.
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Auf Spenden warten manche vergeblich
Von Dr. Oliver Everling | 9.Dezember 2014
Adventszeit, Spendenzeit: Doch wenn es darum geht, Geld für einen guten Zweck zu geben, zeigen sich die Deutschen unterschiedlich großzügig. Nicht einmal jeder Dritte würde von 100.000 Euro aus einer Erbschaft, Schenkung oder einem Lottogewinn einen nennenswerten Teil (mindestens 10 Prozent) spenden oder verschenken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage der TARGOBANK.
Der volkswirtschaftliche Effekte von Spendenaufrufen bleibt mit Rücksicht auf diese Befragungsergebnisse offenbar beschränkt. Mehr noch als Spenden dürften daher Nachhaltigkeitsratings Einfluss auf die nach ethischen, ökologischen und sozialen Aspekten wünschenswerte Allokation von Ressourcen einer Volkswirtschaft haben. Das Verhalten verschiedener Bevölkerungsgruppe scheint unterschiedlich zu sein.
Spendabler zeigt sich die Gruppe der über 60-Jährigen: Hier wären 42 Prozent bereit, einen Teil des Geldes abzugeben, um damit Gutes zu tun. Auch Personen aus einkommensschwachen Haushalten sind überdurchschnittlich großzügig: Von ihnen geben 40 Prozent an, dass sie einen unerwarteten Geldsegen mit anderen Menschen teilen würden.
Laut TARGOBANK-Umfrage sind auch Singles grundsätzlich spendabler als Personen mit Familie: 40 Prozent der Alleinlebenden würden größere Geldsummen spenden oder verschenken. Bei den Befragten aus Haushalten mit vier Personen sind es nur 27 Prozent.
Frauen zeigten sich in der Umfrage etwas spendenbereiter als Männer: 33 Prozent von ihnen würde einen Teil des Geldes einem guten Zweck zuführen, während nur 28 Prozent der Männer dazu bereit wären.
Die Umfrage wurde von TNS Infratest Finanzforschung im Auftrag der TARGOBANK als repräsentative Bevölkerungsbefragung 1001 Interviews) durchgeführt. Gefragt wurden die Deutschen, wofür sie 100.000 Euro aus einer Erbschaft, Schenkung oder einem Lottogewinn verwenden würden.
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Von der Militärbasis zum Investmentprodukt
Von Dr. Oliver Everling | 8.Dezember 2014
„Veränderungen bei Immobilien-Investitionen am Beispiel von Gateway Gardens GmbH“ ist das Thema von Dr. Kerstin Hennig, Leiterin Strategische Projekte Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH und Geschäftsführerin der Gateway Gardens GmbH, im MontagsMeeting des eff European Finance Forum in Frankfurt am Main.
Hennig blickt auf die Geschichte des Standorts zurück und illustriert diese mit einm Bild von 1950 zur Eröffnung. Seit 1945 bis 2006 war er unter der Ägide der Amerikaner, zuerst für die Militärtruppen der Besatzer. „Hier wurden sehr viele Bomben gefunden“, räumt Hennig ein.
Inzwischen machen mehr als 4000 Nutzer von dem neuen Stadtteil von Frankfurt am Main Gebrauch. „Was braucht man eigentlich, damit ein Stadtteil langfristig lebt“, fragt Hennig und macht deutlich, warum der Standort nicht komplett an Hotels gegangen ist. „Hier soll keine Monostruktur wie einst in Niederrad entstehen.“
Ende der 1980er Jhre waren es Schweden, dann Japaner, deutsche Fonds Mitte der 1990er Jahre und heute Investoren aus praktisch aller Welt, die den globalisierten Investmentmarkt für Immobilien bestimmen. „Ausländische Investoren sind inzwischen risikofreudiger geworden, so dass nicht nur Core-Immobilien nachgefragt werden.“
Seit 2007 habe Deutschland 2014 das beste Jahr gesehen. „Es hat richtig geboomt.“ Zu den Käufern gehören Fondsmanager und Spezialfonds, aber diese sind auch als Verkäufer bedeutsam.
Lage, Bonität der Mieter, Konditionen des Mietvertrags, Fungibilität, Qualität des Gebäudes, Drittverwendungsfähigkeit des Gebäudes, Nachhaltigkeitskriterien, Infrastruktur, Quartiersentwicklung und -qualität gehören zu den Investmentkriterien. Hennig illustriert, wie sich diese Kriteriologie auf Gateway Gardens anwenden lässt.
Hennig zeigt, wie trotz anfänglich widrig erscheinender Bedingungen ein neues Stadtviertel erfolgreich entstehen konnte. Der städtebauliche Masterplan mit Fassadenbeispielen und Parzellierungsvarianten ist dazu ebenso ein Element wie die Positionierung als „Global Business Village“. Die fantastische Lage zum Frankfurter Flughafen wie auch die Autobahnanbindungen sind unübertroffen. Die einmalige Lage stellt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil nicht nur des Quartiers, sondern auch Frankfurts und der Region insgesamt dar.
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Erlischt das Strohfeuer?
Von Dr. Oliver Everling | 5.Dezember 2014
Vor allem deutsche Anleger befinden sich in einem Dilemma. „5,3 Bio. Euro Geldvermögen liegen zu rund 80 Prozent in Bankeinlagen und Versicherungen. Beide sind zu größten Teilen verzinslich angelegt. Nur sechs Prozent davon liegt in Aktien. Zum Vergleich: Diese Quote war 1999 schon einmal bei 14 Prozent. Die Aktienquote innerhalb der Anlagestruktur der deutschen Lebensversicherungen beträgt nur 3,5 Prozent. In Zeiten, in denen Banken für Einlagen bei der Zentralbank Strafzinsen bezahlen müssen, ist es nicht verwunderlich, wenn die Debatten um Negativzinsen für Großanleger und Nullzinsen für gewöhnliche Sparer an Dynamik gewinnen und aus unserer Sicht das Jahr 2015 prägen werden“ analysiert Daniel Zindstein, verantwortlich für das Portfoliomanagement des Vermögensverwalters GECAM AG.
„Täglich sind die Gazetten voll davon, dass Versicherungen das aktuelle Null-/Niedrigst-Zinsniveau als Bedrohung erachten und die Gefahr besteht, Garantieverpflichtungen aus der Vergangenheit in der Zukunft nicht mehr erfüllen zu können“, so Zindstein.
Auch Sparer seien mit jeder Fälligkeit einer Anlage, oder mit einem seit langer Zeit wieder stattgefundenen Beratungsgespräch, mit einer Welt konfrontiert, in der es keine Renditen mehr für sichere Anlagen gibt. Ob es sichere Anlagen überhaupt noch gibt, ist eine offene Frage.
Dabei haben die großen Kapitalsammelstellen (Versicherungen, Pensionskasse) in unserem Land durch die massiv gestiegenen Anleihenkurse (fallende Renditen) bisher kräftig verdient. „In langlaufenden Bundesanleihen waren es über die letzten fünf Jahre über 60 Prozent – natürlich vorwiegend Kursgewinne! Das bedeutet,“ urteilt Zindstein, „diese institutionellen Anleger sitzen auf massiven stillen Reserven in ihren Bilanzen. Doch auch hier bedeutet jede Fälligkeit einen enormen Anlagedruck. Bei 10-Jahres-Renditen von aktuell nominal 0,75 Prozent, fällt es schwer überhaupt die eigenen Verwaltungs- und Transaktionskosten zu verdienen, geschweige denn Risikokosten für etwaige Kursschwankungen im Rentenmarkt kalkulieren zu können.“
Während heute noch die Freude über die Kursgewinne dominieren mag, könnten institutionelle Investoren schon bald vor dem Problem nicht einlösbarer Versprechungen gegenüber ihren Stakeholdern stehen. Was als staatliche Rettungsmaßnahme angeblich zugunsten aller Sparer und Rentenempfänger begann, könnte sich dann ins Gegenteil verkehren und zur Blasenbildung an den Aktienmärkten zwingen.
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Hoffnung auf Pharmerging Markets
Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2014
Von den Einsparungen bei Gesundheitsausgaben in den europäischen Ländern schwer getroffen, versuchen die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie neues Geschäft zu generieren. Sie gehen auf neue Märkte und investieren in Nischenbereiche. Das neue Absatzmodell legt den Fokus auf „Pharmerging“, stellt der internationale Kreditversicherer Coface in einem neuen „Panorama“ fest. Neben einer detaillierten Betrachtung des Pharmasektors hat Coface einige Branchenbewertungen in Nordamerika aktualisiert.
Die Wirtschaftskrise hatte heftige Auswirkungen auf die Pharmabranche in Europa, denn die Staaten senkten die Erstattungskosten. Unter anderem begann die Politik zudem, stärker auf Generika zu setzen. Diese Hürden erschweren es, neue Medikamente auf den Markt zu bringen. Um ihre Produktivität zu steigern bewegen sich pharmazeutische Unternehmen daher in Richtung Emerging Countries. Deren alternde Bevölkerung macht die Länder zu künftigen Wachstumsmärkten. Darüber hinaus erleichtert die Gesundheitspolitik der Schwellenländer den Menschen den Zugang zur medizinischen Versorgung. „‚Pharmerging‘ wird zum Zauberwort für die europäischen Pharmahersteller. Anders als die Industrieländer versprechen die Emerging Markets bis 2017 Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich“, erklärt Khalid Aït-Yahia, Branchen-Economist bei Coface.
Zudem bewegen sich die Pharmaunternehmen mit ihrer Forschung und Entwicklung in kleinere, aber profitablere Bereiche. Komplexe Krankheiten eröffnen die Möglichkeit zu einer strategischen Neupositionierung in solchen Nischen. So planen pharmazeutische Unternehmen ihr Wachstum in hoch komplexen Bereichen wie Onkologie, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In Nordamerika haben sich die Branchenrisiken nach Ansicht von Coface aufgrund des positiven gesamtwirtschaftlichen Ausblicks und der niedrigeren Ölpreise entspannt. Dies kommt besonders drei Branchen zugute: Chemie, Transport, Textil/Bekleidung. Coface hat sie in „niedriges Risiko“ hochgestuft. Die Chemiebranche wird getragen von der starken Nachfrage aus den beiden wichtigsten Kundensegmenten: Automobil und Bau. Angetrieben vom US-Wachstum und dem zu erwartenden Zuwachs des internationalen Warenverkehrs stellt sich die Transportbranche solide dar. Der Sektor profitiert in Nordamerika auch von den bereits erfolgten Restrukturierungen im Luftfahrtbereich. Ein reichhaltiges Angebot und die kontinuierliche Nachfrage tragen zur Stabilisierung der Textil- und Bekleidungsbranche bei.
Die schwache Erholung in Westeuropa und das ungelöste Problem der Überkapazitäten in Branchen mit Bezug zu Infrastrukturinvestitionen in den aufstrebenden asiatischen Ländern haben Coface dazu bewogen, ihre Branchenbewertungen für diese Regionen unverändert zu lassen. Eine Branche wird allerdings genauer beoabachtet: der Handel in Westeuropa. Die Einschätzung bleibt zwar bei „mittleres Risiko“, die anhaltend schwache Konsumnachfrage und die russischen Sanktionen für bestimmte Lebensmittel lassen aber den europäischen Händlern die Gewinne schrumpfen und drücken auf die Preise.
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Mit harten Währungen von Emerging Markets profitieren
Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2014
Der Anteil der Emerging Markets (EM) in den etablierten Indices hat deutlich zugenommen. Selbst Pensionskassen haben daher inzwischen immer mehr Anleihen von EM in ihren Portfolien. Für Anleger wird es daher immer wichtiger, sich mit Faktoren zu beschäftigen, die die EM beeinflussen. Ein profilierter Gesprächspartner ist dazu Peter A. Frick, CFA, Vice President der Loomis, Sayles & Company und Portfolio Manager für den Loomis Sayles Emerging Debt & Currencies Fund.
Credit Default Swaps zeigen heute, wie sich z.B. die Absicherungsmöglichkeiten gegen die Risiken des Rubels sich verändert haben. Die Europäische Zentralbank habe etwas erreicht, was andere Zentralbanken nicht konnten, sagt Frick: Nämlich die Zinsen zu senken, ohne auch die Zentralbankbilanz weiter aufzublähen. Die Federal Reserve sowie auch die Bank of Japan haben dagegen ihre Zentralbankbilanzen seit Ausbruch der Finanzkrise explodieren lassen.
Der Spill-over-Effekt sei unausweichlich, so Frick: Nachdem hohe Gewinne in Europa erzielt werden konnten, werden Portfolien Richtung USA verlagert. Danach seien Kanada und Mexiko dran. Das Wachstum in Mexiko korreliere mit den USA in starkem Maße. Der Spill-over-Effekt habe sich im Dollar bereits gezeigt. Der mexikanische Peso habe sich gut gehalten.
Der aktuelle Ölpreisrückgang überlagert die anderen Überlegungen zu Mexiko und Kolumbien, denn diese Länder würden erfahrungsgemäß unter einem tiefen Ölpreis leiden. Manche Währungen waren noch vor wenigen Wochen fair bewertet, inzwischen aber billig. „Die ölexportierenden Länder wie Mexiko, Kolumbien sind sicher überverkauft.“ Korrekturen könnten schon in den nächsten zwei, drei Monaten kommen. Frick: „Wir gehen nicht davon aus, dass die US Zinsen schnell steigen werden, daher sind die Kurse überschossen.“
Indien und Indonesien machen strukturelle Prozesse durch, auch aufgrund von Wahlen, die sehr positiv zu beurteilen seien. Die Bereitschaft, auch das Fiskalproblem anzugehen, sei ermutigend. Das Vertrauen der Anleger sei dramatisch gestiegen, anders als in Brasilien, wo gerade noch einmal die Zinsen angehoben wurden. Die politische Komponente sei in Brasilien noch nicht klar, das Vertrauen in die Politik noch nicht so hoch.
Das chinesische Wachstum werde sich weiter abschwächen. Der Einfluss auf den Rest der Welt sei massiv. Der „windfall“ des hohen Wachstums aus China für andere Länder sei nun nicht mehr so hoch. Die Eröffnung des Aktienmarktes Hongkong/Shanghai habe bemerkenswerte Wirkung gezeigt. So kam es zu deutlichen Kursanpassungen in umgekehrter Richtung, als es von vielen erwartet war. Die Liberalisierungsmaßnahmen wie auch die monetären Rahmenbedingungen waren hier begünstigende Faktoren.
Sovereign Wealth Funds spielen eine immer größere Rolle an den internationalen Finanzmärkten, berichtet Frick da diese quasi „staatlich sparen“, also die Reserven der Staaten verwalten. In Europa sei eine „große Schuldenmache“ noch nicht in Sicht.
Die Zinsaufschläge auf Hartwährungsanleihen aus EM seien höchst attraktiv, da sich mit dem Zinsaufschlag auch noch die Währungschance verbinde. Firmenanleihen aus EM mit kurzen Laufzeiten bieten zurzeit knapp unter 4 %, in den USA würden vergleichbare Unternehmen noch deutlich weniger Zinsen bezahlen. „Manche Unternehmen zahlen Aufschläge, nur weil sie z.B. in Mexiko sitzen. Wir sind der Meinung, dass sich der Gap verkleinern wird.“
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CVW-Privatbank AG setzt auf ebase
Von Dr. Oliver Everling | 1.Dezember 2014
Die CVW-Privatbank AG mit Hauptsitz im fränkischen Wilhermsdorf überträgt bis Ende Januar 2015 die juristische Depotführung ihrer Kunden an die European Bank for Financial Services GmbH (ebase). „Aufgrund zunehmender Regulierung und steigender Kosten stehen vor allem kleine und mittelgroße Banken vor einer Anpassung ihrer Geschäftsmodelle. Wir freuen uns, dass wir die CVW-Privatbank auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten dürfen”, sagt Rudolf Geyer, Geschäftsführer der ebase. Geyer ist darüber hinaus u.a. auch Mitglied des Regionalvorstands München des eff European Finance Forum.
Laut Pressmitteilung übernimmt ebase die juristische Wertpapierdepotführung und stellt diese der CVW-Privatbank in ihrem gewohnten Erscheinungsbild wieder zur Verfügung. Das bewährte White Labeling ermöglicht es, die Depotführung in der individuellen Farb- und Bildwelt der Privatbank weiterzuführen und in ihren Gesamtauftritt zu integrieren. „Durch die Partnerschaft mit ebase können wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenz, die Kundenbetreuung und Anlageberatung, konzentrieren und optimieren gleichzeitig sowohl die Kosten- wie die Ertragsseite“, sagt Dr. Stephan Gehlert, Vorstand der CVW-Privatbank. Der persönliche Kundenkontakt findet auch weiterhin ausschließlich über die eigenen Bankberater statt.
Nach Einschätzung von ebase-Geschäftsführer Geyer liegt in Wertschöpfungsnetzwerken die Zukunft des Bankgeschäfts: „Wie in anderen Industrien, wird gerade bei kleinen und mittelgroßen Banken die eigene Fertigungstiefe abnehmen, um nach vorne eine Fokussierung auf den Kunden und Interessenten zu erreichen.“ Neben der CVW- Privatbank führt ebase derzeit auch mit weiteren Banken Gespräche zu diesem Ansatz.
Als Vollbank, Finanzportfolioverwalter und Experte bei Migrationsprojekten versteht sich ebase als Full-Service-Partner für individuell zugeschnittene Lösungen. Inzwischen nutzen rund 50 Banken die mandantenfähigen und modularen Lösungen von ebase.
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Nachhaltige Geldanlagen lohnen sich nach GCX
Von Dr. Oliver Everling | 27.November 2014
Ab 2. Dezember 2014 platziert die Frankfurter Rundschau den Global Challenges Index (GCX) täglich auf ihrer Börsenseite. Der Index, initiiert von der Börse Hannover, wird in der Printausgabe als Ersatz für den MDAX abgebildet. Dieser Schritt spiegelt die wachsende Relevanz von nachhaltigen Geldanlagen wider. „Die Frankfurter Rundschau setzt sich seit vielen Jahren für eine nachhaltige, ressourcenschonende und soziale Wirtschaft ein“, erklärt Daniel Baumann, Ressortleiter Wirtschaft Frankfurter Rundschau. „Mit der Platzierung des GCX auf unserer Börsenseite wollen wir es unseren Lesern erleichtern, verantwortungsvoll in Aktien zu investieren. Außerdem werden wir die im GCX notierten Unternehmen journalistisch begleiten, um unseren Lesern zu zeigen, was nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis bedeutet.“
Der GCX umfasst 50 internationale Aktien von besonders nachhaltig orientierten Unternehmen. Die Auswahl der Unternehmen basiert auf strengen Kriterien. Es werden nur Unternehmen in den Index aufgenommen, die aktiv einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen leisten – darunter Klimawandel, Trinkwasserversorgung, Erhalt der Artenvielfalt, nachhaltige Waldwirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Armutsbekämpfung und verantwortungsvolle Führungsstrukturen.
Bisher zeigt die Entwicklung des GCX seit seiner Erstnotierung im Jahr 2007, dass nachhaltige Anlage und starke Performance Hand in Hand gehen können. So hat der GCX in sieben Jahren um 59 Prozent zugelegt. Damit brachte er Anlegern der ersten Stunde einen größeren Wertzuwachs als zahlreiche andere Anlageformen. „Noch zu selten investieren sowohl private als auch institutionelle Anleger gezielt nachhaltig, indem sie neben der Rendite auch das Konzept prüfen. Dies möchten wir gern ändern“, sagt Dr. Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börse Hannover. „Der GCX belegt, dass sich nachhaltige Geldanlagen lohnen. Die Frankfurter Rundschau bietet dem GCX eine sehr gute Plattform, um seine Stärken den Verbrauchern zu verdeutlichen und das Bewusstsein für nachhaltige Geldanlagen insgesamt voran zu bringen.“
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