FICO Analytic Cloud im Test

Von Dr. Oliver Everling | 18.Juni 2014

 FICO (NYSE: FICO), ein führender Anbieter von Predictive Analytics und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, stellt eine 30 Tage gültige Testversion seiner Analytik-Tools in der FICO® Analytic Cloud zur Verfügung. Die FICO Analytic Cloud ist eine neue, Web-basierte Infrastruktur für die Schaffung, individuelle Anpassung und Implementierung von Applikationen und Services zur Datenanalyse. Anwender können so den FICO® Solution Stack, FICOs Plattform für Big Data Analytics und Decision Management, in der Praxis testen. Außerdem haben sie Zugang zur FICO Analytic Cloud Community, wo sie mit Fachkollegen zusammenarbeiten können, und zum FICO Analytic Cloud Marketplace, um analytische Komponenten, Zusatzmodule oder ganze Entscheidungsmanagement-Lösungen zu kaufen oder zu verkaufen.

Entwickler von Applikationen, Anwender in Unternehmen und FICO Partner weltweit haben mit der FICO Analytic Cloud zentralen Zugang zu den FICO Tools und Technologien für Analytik und Entscheidungsmanagement. Dazu zählen Software as a service (SaaS)-Anwendungen für Social Media und mobile Kundenansprache, gezielte Marketingkampagnen und –Angebote, überfällige Forderungsmanagement- und sofortige Kreditentscheidungsprozesse. Der FICO Solution Stack beinhaltet Funktionen der FICO® Decision Management Plattform und Tools zur Erstellung analytischer Modelle sowie zur Entscheidungsfindung. Sie überbrückt die Diskrepanz zwischen Big Data, Analytik und Entscheidungsausführung.

„Indem wir Unternehmen und Organisationen jeder Größe Zugang zu Big Data Analytics geben, haben sie die Möglichkeit, analytische Innovationen – egal ob groß oder klein – zu nutzen, zu deren Entwicklung beizutragen und in dem Bereich zusammenzuarbeiten – zu ihrem eigenen Nutzen oder dem einer breiteren Business Community”, so Stuart Wells, Chief Technology Officer bei FICO.

„Es ist noch gar nicht so lange her, dass der Einsatz fortschrittlicher analytischer Anwendungen massive Investitionen in IT-Infrastruktur und Software bedeutete und ihre breite Akzeptanz verhinderte”, meint Brian McDonough, Research Manager für Analytics & Data Warehousing Software bei IDC. „Die Einführung neuer mobiler Endgeräte, drahtloser Netzwerke sowie von Big Data Analytics und sozialen Netzwerken wurde kombiniert, um das zu schaffen, was IDC die dritte Plattform für langfristiges Wachstum nennt. Diese Entwicklung erhöht die Nachfrage nach guten analytischen Services in der Cloud.”

Die FICO Analytic Cloud schafft einen Marktplatz für analytisch betriebene Software-Komponenten, Lösungen, Applikationen und Services sowie eine entsprechende Community für Fachleute, die zusammenarbeiten und Wissen sowie Best Practices teilen wollen.

Die FICO Analytic Cloud basiert auf Open Source-Technologien und nutzt aktuelle Branchenstandards wie Apache Hadoop, eine Open Source Software-Grundstruktur, PMML, eine XML-basierten Sprache für predictive Modellbildung, R, eine Open-Source Analytik Programmiersprache und -Umgebung sowie Apache Tika, ein Content-Analyse-Toolkit. Die FICO Analytic Cloud ist darauf ausgelegt, die Transportfähigkeit von Daten und offene Modellierungs-Best Practices zu unterstützen.

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Zweitmarkt macht Fonds liquide

Von Dr. Oliver Everling | 18.Juni 2014

Die Frühjahrstagung der BIT Treuhand AG in Frankfurt am Main demonstriert einerseits die Vielfalt der Anlagemöglichkeiten in geschlossene Fonds und ihre Chancen, andererseits die reduzierten Risiken, insbesondere durch verbesserte Handelbarkeit.

Die Deutsche Zweitmarkt AG beitet seit 2006 eine Handelsplattform für Geschlossene Fonds. Torsten Filenius, Vorstand der Gesellschaft aus Hamburg, illustriert die Funktionsweise des Zweitmarkts mit Blick auf Handelbarkeit und Kursfindung. Im ersten Schritt wird die Handelbarkeit und Kursfindung geprüft.

Im zweiten Schritt wird ein Maklervertrag vorbereitet: Beauftragung zur Vermittlung zwischen Käufer und Verkäufer, rein erfolgsabhängige Vergütung (in der Regel 3 % des Kaufpreises plus zum Teil weitere Kosten). Geldwäscheidentifikation und Angemessenheitsprüfung usw. dienen der Befriedigung gestiegener regulatorischer Anforderungen. „Wir glauben,“ sagt Filenius mit Blick auf die strengen gesetzlichen Bedingungen, „dass der Kunde auch davon profitiert.“

Im dritten Schritt erbringt die Deutsche Zweitmarkt AG die eigentliche Vermittlungsleistung am Zweitmarkt. Die Vorteile der Gesellschaft liegen im Zugang zu fast allen Marktteilnehmern. Die Jahre 2008 und 2009 waren ein „echtes Eldorado“ für den Zweitmarkt, kommentiert Filenius die Statistik.

Im vierten Schritt erfolgt die Vertragsabwicklung. Das gehöre mit zur Dienstleistung, standardisierte Verträge zur Verfügung zu stellen.

Eine Triebfeder des Zweitmarktes ist eine stark zurückgehende Risikobereitschaft der Anleger. Aus den gegenwärtigen Marktbedingungen erwächst eine Reihe von Vorteilen. Breites Angebotsspektrum an Beteiligungen, hohe Professionalisierung der Dienstleistung, transparenter Markt und nachgewiesene Performance der Beteiligungen.  „Unser Nadelöhr sind heute die Angebote. Wir brauchen mehr Beteiligungen, mehr Vielfalt.“

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FERI Trust baut aus

Von Dr. Oliver Everling | 18.Juni 2014

Roland Hartung verstärkt das Team der FERI Trust GmbH in Bad Homburg. Er übernimmt als Direktor Mandantenbetreuung die Verantwortung für den Ausbau und Pflege der Kundenbeziehungen im Bereich der Metropolregion Rhein-Neckar.

Der 42-jährige Diplom-Betriebswirt verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Beratung vermögender Privatkunden in allen Fragen der Vermögensanlage. Er war in den letzten 15 Jahren maßgeblich für die Akquisition und Betreuung von privaten und juristischen Personen, Stiftungen sowie Family Offices bei der Deutschen Bank AG im Asset & Wealth Management in Mannheim verantwortlich. Zuvor war er bei der Deutschen Bank in Heidelberg, Neu-Isenburg und Aschaffenburg im Private Banking tätig. Auch durch seine Ausbildung als Diplom-Betriebswirt (Berufsakademie) und „Qualified Financial Consultant“ ist er bestens für die Betreuung der anspruchsvollen vermögenden Mandanten bei FERI vorbereitet.

„Wir freuen uns, mit Roland Hartung einen ausgewiesene Experten in der Betreuung großer privater Vermögen gewonnen zu haben. Mit seiner langjährigen Erfahrung wird er das Team Rhein-Neckar bereichern und unseren Kunden wertvolle Unterstützung bieten“, sagt Frank Straatmann, verantwortlicher Vorstand für Private Mandanten bei der FERI AG.

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Deutschland wieder mit Bestnote

Von Dr. Oliver Everling | 18.Juni 2014

Der internationale Kreditversicherer Coface führt Deutschland und Österreich wieder in der besten Risiko-Kategorie A1. Nach fünf Jahren sind die beiden Länder damit wieder auf einer Stufe mit den USA, Japan und der Schweiz.

„Deutschland bleibt der wirtschaftliche Motor Europas mit einem beachtlich stabilen und ausbalancierten Wachstum“, begründet Coface die Aufwertung. „Der traditionell eher flaue private Konsum ist derzeit lebhaft und die Investitionen haben wieder angezogen.“ Die Zuversicht der Wirtschaftsakteure sei groß, auch wegen der Insolvenzsituation. So sank die Zahl der Insolvenzen innerhalb eines Jahres um acht Prozent, die damit verbundenen Kosten fielen um 30 Prozent. In Österreich profitieren die Unternehmen nach Ansicht von Coface von den niedrigen Kreditkosten und der Erholung in Deutschland, den USA und Osteuropa. Zudem seien sie finanzstark, und die Insolvenzen gingen seit Monaten zurück.

Zeitgleich mit dieser Aufwertung hat Coface die Bewertungen weiterer europäischer und einiger aufstrebender Länder aktualisiert. Großbritannien wurde in A2 heraufgestuft, Spanien in der Stufe B auf positive Beobachtung genommen. Dagegen hat Lettland seinen positiven Ausblick in der B-Kategorie verloren. Kenia (B), Nigeria (C) und Ruanda (C) wurden um jeweils ein Note angehoben, Sri Lanka in C auf die positive Beobachtungsliste gesetzt.

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Bedingungen für Länderheraufstufungen

Von Dr. Oliver Everling | 17.Juni 2014

„Was ist notwendig, um weitere Heraufstufungen von Länderratings durch Fitch Ratings zu rechtfertigen“, fragt Ed Parker, Managing Director, Sovereign Group von Fitch Ratings. Zu den „upgrade triggern“ zählen Defizitreduzierungen, verminderte Staatsverschuldung, nachhaltige wirtschaftliche Erholung, die durch strukturelle Reform getragen wird usw.

Wichtig sei aber auch ein „track rekord“ sicheren Marktzugangs der Regierungen. Insbesondere die externe Nettoverschuldung zu reduzieren, sei eine wichtige Voraussetzung für jede Hochstufung, wie auch die private Verschuldung im Land zu reduzieren.

Geht die Arbeitslosigkeit in einem Land zurück, kann dies ebenfalls Anlass für eine Heraufstufung geben, wie auch die Stabilisierung und Stärkung des Bankensystems. Parker sieht auch Chancen für Ratingverbesserungen durch institutionelle Reformen auf der Ebene der Eurozone. In jedem Fall seien auch politische Schocks zu vermeiden.

Parker unterstreicht, dass es für die Rating keine Automatismen gebe, sondern jeder Staat individuell betrachtet werde. Irland, Portugal und Spanien hätten sogar mittelfristig das Potential, um mehrere Notches nach oben gestuft zu werden.

Weltweit erwartet Parker weniger Konvergenz der Länderratings, da weltweit strukturelle Wachstumsprobleme zu überwinden seien, wie auch Schwächen im Welthandel und geopolitisch Risiken.

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Helmut Schmidt Journalistenpreis mit Ulrich Wickert im Vorsitz

Von Dr. Oliver Everling | 16.Juni 2014

Zum 19. Mal wird in diesem Jahr der Helmut Schmidt Journalistenpreis für herausragende Leistungen im Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucherjournalismus verliehen. Den Vorsitz der hochkarätig besetzten Jury übernimmt dabei ab diesem Jahr der bekannte Journalist und Buchautor Ulrich Wickert, ein Gründungsmitglied der Jury. Neu verstärkt wird das Auswahlgremium zudem durch einen der profiliertesten deutschen Investigativ-Journalisten, Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung.

Potenzielle Bewerber können ihre Arbeiten noch bis zum 30. Juni 2014 über die Homepage des Helmut Schmidt Journalistenpreises einreichen. Zur Teilnahme eingeladen sind Journalisten und Autoren, die zwischen dem 1. Juli 2013 und dem 30. Juni 2014 in einem deutschsprachigen Medium einen verbraucherorientierten Beitrag über Wirtschafts- und Finanzthemen veröffentlicht haben. Auch Gemeinschaftsarbeiten, etwa von Projektteams, Ressorts oder Redaktionen, können eingereicht werden. Die Zahl der Einsendungen pro Autor ist auf zwei Beiträge begrenzt. Die ING-DiBa verleiht seit 1996 den Helmut Schmidt Journalistenpreis.

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Erste Produktdemo von vaamo

Von Dr. Oliver Everling | 13.Juni 2014

Oliver Vins, Vorstand der vaamo Finanz AG, präsentiert vaamo: Der Nutzer sieht auf den ersten Blick, ob er voraussichtlich sein Sparziel erreichen wird. Das System errechnet dem Anleger auf Basis seiner selbst definierten Sparziele und bereits geleisteten Beiträge, ob er sein Ziel erreichen kann.

Beispiel „Ausbildung Moritz“: Wird für die Ausbildung des Sohnes Moritz ein Betrag von 50.000 € angestrebt, kann auf Basis der Risikopräferenz des Kunden ermittelt werden, mit welchem Betrag pro Monat das Sparziel erreicht würde. „Geht der Anleger ein höheres Risiko ein, kann das Sparziel auch mit niedrigeren Sparraten erreicht werden, insbesondere wenn eine Einmalanlage am Anfang hinzukommt.“

Vaamo baut drei Portfolien aus immer den gleichen fünf Fonds zusammen. „Wir können nicht garantieren, dass die Märkte gut laufen, aber wir zeigen es dem Anleger frühzeitig, wohin sich seine Anlage mit Blick auf seine Sparziele entwickelt:“

Der Kunde sieht bei jeder Transaktion, als auch beim Verkauf seiner Anlage, wie sich dies auf seine Erreichung der Sparziele auswirkt. Sparleistung, Gewinne und Gebühren und Steuern werden für jeden Sparplan transparent gemacht. Bei den Fonds handelt es sich nicht um ETFs, sie werden also nicht an der Börse gehandelt, sondern haben einen noch besseren Diversifikationseffekt und geringe Kosten, verspricht Vins.

Der Kunde zahlt ein Serviceentgelt, in dem alles drin ist. Es bezieht sich auf das Volumen und kann bis auf 0,5 % gedrückt werden. „Wir profitieren nicht von Retrozessionen oder Rückvergütungen“, ergänzt Dr. Thomas Bloch.

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Am Pulsschlag des Retailbankings

Von Dr. Oliver Everling | 13.Juni 2014

Impulse für die Zukunft des Retail Banking in Deutschland – zum Pulsschlag spricht Prof. Dr. Andreas Hackethal von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt anlässlich des Blogger-Events „#bankingzweinull – innovativ einfach“. Schon die unkonventionelle Veranstaltungsform will Zeichen setzen: Statt in Nadelstreifen begegnen sich Blogger und Vorstand und Gründer der vaamo Finanz AG in entspannter Atmosphäre eines Hinterhausbüros an der Galluswarte.

Anlass des Blogger-Events ist die Markteinführung des neuen Finanzportals für jedermann, http://www.vaamo.de/.  Der komplette Vorstand – u.a. gelernte Bankkaufmänner mit Berufserfahrungen bei der Deutschen Bank oder McKinsey – stellt sich den Fragen der Blogger. Dr. Thomas Bloch, Dr. Yassin Hankir und Dr. Oliver Vins brechen mit Prof. Dr. Andreas Hackethal auf, um Retail Banking in Deutschland neu zu definieren.

Dr. Yassin Hankir, Vertriebskopf von vaamo, skizziert wie seine Kollegen Dr. Oliver Vins und Dr. Thomas Bloch die Motive, als Mitgründer die neue Plattform vaamo geschaffen zu haben. Hackethal ist der gemeinsame Doktorvater der drei Vorstandsmitglieder. Die Vorstellungsrunde der Blogger zeigt deren Hintergrund als ex-Banker und Kommunikationsexperten.

Hackethal macht in seiner Einführung die Fakten klar: Bei Selbstentscheidern unter den deutschen Anlegern gibt es eine große Renditelücke. Den Anteil beziffert Hackethal mit mehr als 80 %. Der größte Teil der Anleger liegt sogar weit unter jedem Wert, der mit einem passiven Investment in den DAX erreicht worden wäre.

Verantwortlich für die Rendite-Lücke sind bekannte Anlagefehler: Mangelnde Streuung, übermäßiges Trading, Deutschlandfokus, Jagd auf Trends, Verlierer aussetzen und spekulative Wertpapiere („lottery stocks“) macht Hackethal für die Fehler und bezieht sich auf eine Untersuchung von 5000 Online-Kunden.

Alarmierend sind die Kursreaktionen rund um Spamkampagnen. Dies zeigt die Analyse von 180 Kampagnen von 2011 bis 2014. „Niemand will zugeben, auf so etwas zu reagieren. Die Fakten sprechen aber dafür.“ Der Umgang mit Risiko sei für viele Anleger sehr schwierig. Der durchschnittliche Anleger dürfte etwa 4 % unter seinen Möglichkeiten liegen, schätzt Hackethal anhand der Statistik.

„Je besser das Wetter, desto zufriedener ist der Kunde“, zeigt Hackethal eine weitere Irrationalität im Anlegerverhalten auf. Der Gesamtzusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit und Risiko ist nicht überraschend, je höher das Risiko, desto niedriger die Zufriedenheit. „Je mehr Geschichten im Depot sind, desto zufriedener sind aber die Anleger.“ Für eine interessante Story seien Anleger bereit, höhere Risiken einzugehen.

Hackethal kommt auf die Idee vom „Problem der letzten Meile“ zu sprechen. Viele Anleger biegen im Entscheidungsprozess im letzten Moment ab, so dass sie nicht wirklich erfolgreiche Anlagestrategien umsetzen. Der Sparer sei zumeist psychologisch im „System 1″ (Intuition) und nicht im „System 2″ (Logik) gefangen, drückt sich Hackethal in der Terminologie des Nobelpreisträgers Daniel Kaneman aus. Hackethal gibt konkrete Beispiele, wie die Intuition zu irrationalen Wahrscheinlichkeitsurteilen führen kann.

Hackethal wendet sich mit seinen Aussagen auch an die Aufsicht und den Regulierer. Umfassende Produktinformation, bestreiten Produktauswahl, zulässiges Produktrisiko, optimales Timing für den Produktkauf und -verkauf korrespondieren mit dem System 1 zur Mustererkennung. System 2 heißt dagegen, Regeln zu befolgen: Relevante Porfolioinformation breit gestreutes Portfolio, passendes Gesamtrisiko, Sparzielorientierung und Anpassung.

Hackethal dämpft die Hoffnung, durch Finanzbildung den Menschen zu rationaleren Anlageentscheidungen verhelfen zu können. Vorgaben wie Produktverbote und Verbot bestimmter Beratungsmodelle helfen dem Sparer auch nicht, um Vermögen aufzubauen. „Gebraucht wird daher Unterstützung.“ Finanzbildung oder Vorgaben sieht Hackethal nicht als Lösungen. „Vereinfacht gesagt, auch Erfahrung bringt nichts“, denn erfahrenere Privatanleger schaffen nicht unbedingt bessere Anlageergebnisse.

„Gute Beratung wird nicht befolgt“, analysiert Hackethal die Ergebnisse einer Untersuchung von 8000 Anleger. „Es nutzt nichts, das beste Produkt und die besten Berater zu haben“, sagt Hackethal und tritt damit der Vorstellung der Bankenaufsicht entgegen, durch Verbesserung der Beraterqualität und der zugelassenen Produkte jeden Missstand im Retail Banking beseitigen zu können. Analog die Ergebnisse der World Health Organization: Mangelndes Vertrauen, mangelnde Selbstkontrolle und Umsetzungskosten führen dazu, dass rund die Hälfte der chronisch Kranken wichtige Therapien nicht umsetzen.

„Klopft man vaamo auf diese Punkte ab, findet man alle drei wieder“, argumentiert Hackethal. Ordnet man Wertschwankungen des Deopots Risikoklassen zu, wären Lerneffekte und Handlungsimpulse möglich. Selbstkontrolle sei der entscheidende Faktor. Ziele zu setzen, sein eigenes Verhalten zu überprüfen und Verhaltensimpulsen zu widerstehen, das seien die zentralen Bausteine.

„Vaamo wird den Menschen helfen, sich Ziele zu setzen, das eigene Verhalten im Sinne von Selbstkontrolle zu überprüfen und den Versuchungen zu widerstehen“, sagt Hackethal und kommt auf die aus dem Gesundheitsbereich bekannten „kleinen Helfer für mehr Selbstkontrolle“ zu sprechen. Kleine Helfer, um Kaufimpulse umzulenken gibt es beispielsweise durch das Klicksparen: Statt z.B: 49,90 € für Schuhe auszugeben, lenkt eine App auf dem Smartphone um ins Sparen.

Hackethal fasst die Erfolgsfaktoren im Retail Banking mit drei Schlagworten zusammen: Smart Disclosure – Transparenz, Nudges – regelbasiertes Entscheiden, Simplification – Fehlervermeidung.

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KMU-Banken-Barometer 2014

Von Dr. Oliver Everling | 12.Juni 2014

Das neue „KMU-Banken-Barometer 2014″ des Verbandes Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V. bietet mittelständischen Unternehmen eine zweifache Unterstützung bei der Kommunikation mit ihren Banken. Das „KMU-Banken-Barometer“ ist einerseits Umfrage zur aktuellen Situation der Banken-Kommunikation. Gleichzeitig können Unternehmen die zwölf Fragen zur Selbst-Diagnose und zur Verbesserung ihrer Finanzkommunikation nutzen.

Die KMU-Berater beobachten seit längerem, dass Banken und Sparkassen die Unternehmen mit erhöhten Anforderungen an Umfang und Qualität der Informationen und der Sicherheiten konfrontieren. „Die Kreditinstitute als Hauptfinanzierer des Mittelstandes geben damit die durch Basel III gestiegenen Ansprüche der Aufsichtsbehörden an ihre Unternehmenskunden weiter. Daher wird eine gute Kommunikation zwischen Unternehmen und Kreditgebern immer wichtiger“ erläutert Thomas Thier, Vorsitzender des KMU-Beraterverbandes.

„In dieser Situation wollen wir den Mittelstand unterstützen und bieten mit dem KMU-Banken-Barometer allen Beteiligten ein Instrument an, um Verbesserungspotenziale zu erkennen und zu nutzen“ so Thier. Mit der Teilnahme an der Umfrage tragen die Unternehmen zu einem breit gefächerten Bild der derzeitigen Situation der Bankenkommunikation bei. Die Ergebnisse will der KMU-Beraterverband mit Kreditinstituten sowie den Unternehmen und deren Verbänden diskutieren. 

„Gleichzeitig können die Unternehmen das KMU-Banken-Barometer nutzen, um ihre eigene Position zu überprüfen und Aktivitäten für eine Verbesserung ihrer Zusammenarbeit mit Banken und Sparkassen abzuleiten und umzusetzen“ erläutert Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating im KMU-Beraterverband. Als weitere Unterstützung erhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ausführliche „Checkliste Bankgespräch“ mit den drei Teilen Bankgespräch, Unterlagen für die Bank und Typische Fragen von Banken.

Das „KMU-Banken-Barometer 2014″ enthält zehn Standardaussagen zur Zusammenarbeit mit Kreditinstituten und jährlich zwei Sonderfragen. Die Sonderfragen behandeln in diesem Jahr das Thema Kredit-Sicherheiten. 

Der KMU-Beraterverband wird das „KMU-Banken-Barometer“ zukünftig einmal jährlich durchführen. „Wir wollen damit Entwicklungstendenzen aus Sicht der Unternehmen aufzeigen und in die Diskussion für weitere Verbesserungen einbringen“ so Thier.

Auch für Verbände und Organisationen des Mittelstandes sowie für die Berufskollegen/innen der steuerberatenden Berufe bietet das „KMU-Banken-Barometer“ nach Einschätzung der KMU-Berater eine gute Möglichkeit, ihre Mitglieder und Kunden bzw. Mandanten bei der Sicherung ihrer Unternehmensfinanzierung zu unterstützen.

Das „KMU-Banken-Barometer 2014″ kann als Online-Umfrage und als Fax-Antwort genutzt werden. Die Internetadresse lautet:http://www.banken-barometer.kmu-berater.de. Die Umfrage 2014 läuft bis zum 31. Juli 2014. Die Ergebnisse werden im September 2014 veröffentlicht.

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Vermögensverwalter für 166 Milliarden Euro gesucht

Von Dr. Oliver Everling | 12.Juni 2014

Bis 2015 soll sich die Zahl der sehr wohlhabenden Kunden in
Deutschland auf mehr als 183.000 erhöhen, die Höhe der liquiden
Mittel auf rund 555 Milliarden Euro. Nach einer Analyse in der
„Europäischen Private Banking Studie 2014″ des Beratungshauses
Eurogroup Consulting sollen für 30 Prozent des gesamten
Anlagevermögens in Deutschland neue Vermögensverwalter gefunden
werden. Von rosigen Aussichten für die Geldinstitute kann trotzdem
keine Rede sein.

Ein wesentlicher Grund dafür: Der Profitabilitätsdruck bleibt hoch.
Die Banken haben regulatorische Anforderungen und die Umsetzung von
Compliance-Richtlinien zu bewältigen und müssen gleichzeitig IT- und
Abwicklungseinheiten verschlanken, um nachhaltig effizienter zu
werden. Hier gilt es, auch neue Ansätze wie Bündelung, Outsourcing
oder die Bildung von Kompetenzzentren zu prüfen.

Zum anderen sind Privatbanken mit rasanten Veränderungen der
Kundenbedürfnisse konfrontiert. „Die Kunden haben einen
Paradigmenwechsel im Private Banking vollzogen. Sie haben neue und
höhere Erwartungen an den Service entwickelt“, sagt Christian Leurs,
Senior Manager bei Eurogroup Consulting. Neue Digitale Medien,
Mobilität und nachhaltiges Handeln gewinnen an Bedeutung. Kunden
informieren sich verstärkt auf eigene Faust und verlangen – neben
einem fachlich exzellent ausgebildeten Betreuer – nach innovativen
Lösungen.

„Viele Kunden nutzen neue Technologien und Kommunikationswege, aber die Banken haben es bisher versäumt, die Kundenansprache daran anzupassen“, sagt Laura Zdrzalek, Senior Consultant bei Eurogroup
Consulting. „Sie finden allenfalls verzögert Antworten auf die neuen
Anforderungen. Obwohl die Zielgruppe wächst, drohen die Banken
deshalb, Kunden zu verlieren. Die Geldinstitute müssen ein
innovatives Image entwickeln, dazu gehören zeitgemäße Produkte und
eine moderne Kundenkommunikation.“

Weil der Markt sich so rasch verändert und die Wechselbereitschaft
der Kunden seit Jahren sehr hoch ist, werden Kundenakquise und
Kundenbindung für Privatbanken immer wichtiger. Stärkere
Kundenbindung erreichen die Banken über intensive Betreuung, die nur
mit mehr Personal realisierbar ist. „Wenn die Banken davon
profitieren möchten, dass die Zahl der potenziellen Kunden steigt,
müssen sie auch neue Strategien für die Akquise entwickeln“, sagt
Christian Leurs. „Doch der Aufwand lohnt sich. Privatbanken, die mehr
Zeit in ihre Kunden investieren, sind erfolgreicher.“

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