Vertrauensfragen als Obsession der Moderne

Von Dr. Oliver Everling | 18.Mai 2014

Als sich bei Gründung 2004 die RATING EVIDENCE GmbH aus Frankfurt am Main den Slogan „Creating a World of Trust and Confidence“ gab, konnte wohl kaum einer ahnen, welchen „Konjunktur“ das Wort „Vertrauen“ schon ein halbes Jahrzehnt später nach Ausbruch der Finanzkrise haben würde. Das Wort „Vertrauenskrise“ folgt heute praktisch unisono, wenn es um Banken und die Finanzmärkte, aber auch um die US-amerikanischen Ratingagenturen geht.

Wie konnte der Begriff „Vertrauen“ zu so großer Popularität gelangen? Dieser und weiteren Fragen geht das 2013 im Verlag C.H. Beck erschienene Buch von Ute Frevert „Vertrauensfragen: Eine Obsession der Moderne (Beck’sche Reihe)“ (ISBN 978-3-406-65609-5) nach. Ute Frevert ist Historikerin und Direktorin am Max-Planck-Instiut für Bildungsforschung. Frevert kommt auch auf die Möglichkeit zu sprechen, den Begriff „Vertrauen“ ins Englische mit „confidence“ zu übersetzen.

Mit wissenschaftlicher Gründlichkeit, aber nicht so langweilig, sondern unterhaltsam und geradezu spannend führt Frevert in die Fragen, Begriffe und Bedeutungen sowie die lexikalischen Spuren des Wandels ein. So erfährt der Leser, wie sich unsere Vorfahren um das Vertrauen zu Gott sorgten („Gott als sichere Bank des Verrauens“) und langsam z.B. die romantische Liebe die Vertrauensfrage aufwarf, die Sehnsucht nach Vertrauen die Dichtung beflügelte. RIchard Wagners Suche nach grenzenlosem Vertrauen kommt ebenso zu Sprache wie Offenheit und Geheimnis in der Eheberatung.

Frevert arbeitet sich durch eine breite Palette von Begriffsdeutungen und kommt auf verwandte Begriffe zu sprechen, indem sie die besonderen Vertrauensverhältnisse zu Freunden, Kameraden oder Lehrern beleuchtet. Intensiv befasst sie sich auch mit dem „Vertrauensstaat“, der Theorie und Praxis politischen Vertrauens in der Neuzeit, von absolutistischen Treue-Verhältnissen, über Volksliebe, postfaschistischen Ent- und Verpflichtungen in der DDR bis zu bundesrepublikanischen Vertrauensfragen.

Aussagekräfte Abbildungen von Gemälden, frühen Postkarten, Radierungen, Karikaturen, Deckblättern, Werbeschriften, Fotos und Wahlplakaten lockern das Buch nicht nur auf, sondern vermitteln auch ein intuitives Verständnis des Wandels dessen, was unter Vertrauen verstanden wurde und wird.

Frevert kommt „natürlich“ auch auf das Bankwesen zu sprechen, wie zunächst – inspiriert durch liberales Gedankengut – Schulze-Delitzsch und Raiffeisen das Genossenschaftswesen schufen, das ohne Vertrauen nicht denkbar gewesen wären. Namentlich kommt Frevert auch auf die Deutsche Bank zu sprechen, die explizit schon lange vor den jüngsten Krisen um Vertrauen warb.

Indem Frevert der Geschichte der Auskunfteien und Ratingagenturen nachgeht, entdeckt sie deren rasantes Wachstum und höheren Stellenwert in der heutigen Wirtschaft, die ohne Organisationen wie der SCHUFA oder Moody’s nicht mehr denkbar wäre. Frevert meint im Bedürfnis nach Bonitätsauskünften ein Phänomen mangelnden Vertrauens zu sehen. „Obwohl die SCHUFA vom Misstrauen ihrer Vertragspartner lebt, nimmt das V-Wort in ihrer Selbstdarstellung eine Schlüsselposition ein: ‚Die SCHUFA schafft Vertrauen‘, indem ihre Bonitätsauskunft ‚die wirtschaftliche Vertrauenswürdigkeit unter Beweis‘ stelle und das ‚Vertrauen zwischen Unternehmen und Konsumenten‘ festige“, schreibt Frevert.

Die Historikerin bemerkt, wie auch bei jedem sonstigen Produktverkauf, also nicht nur bei Finanzdienstleistungen, Vertrauen durch Ratings, Zertifikate und Kundenbeurteilungen beeinflusst oder zum Ausdruck gebracht wird.

Insgesamt bietet das Buch von Frevert eine lohnende Lektüre, reich an Fakten und Beobachtungen, wie mit Vertrauensfragen umgegangen wird. Allerdings wagt Frevert offenbar nicht, dem Leser die Frage nach den Ursachen dieserr neuen „Obsession der Moderne“, wie der Untertitel des Buches lautet, heranzuführen: Vertrauensfragen korrelieren mit dem Wachstum der Wirtschaft, insbesondere mit der Arbeitsteiligkeit.

In globalen Finanzmärkten können sich die Marktakteure nicht mehr sämtlich gegenseitig bekannt sein, so dass sie auf internationale Ratingagenturen angewiesen sind. Selbst mittelständische Unternehmen aus Deutschland sind heute zu komplex, um jedem Anleger die Risikoeinschätzung einer Mittelstandsanleihe an einem Nachmittag zu ermöglichen. Auch dazu bedarf es Ratingagenturen.

Auch die von Frevert beobachteten Produktratings sind u.a. durch wachsende Arbeitsteilung begründet: Wurde früher das Obst selbst gepflückt und zu Marmelade eingekocht, wird heute die fertige Konfitüre gekauft, so dass sich eben die Vertrauensfrage nach der Qualität der Zutaten und der Verlässlichkeit der Zubereitung stellt.

Während früher die Eier beim – mehr oder weniger vetrauten – Bauern geholt wurden, gelangen die von Frevert zitierten Eier heute über den Discounter an die Verbraucher, so dass sich auch hier die Vertrauensfragen aufgrund der veränderten Wirtschaftsprozesse stellt. In jedem Fall darf der Käufer des Buchs von Ute Frevert darauf vertrauen, mit diesem Titel eine Fülle von Gedanken zu Vertrauensfragen zu erwerben.

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Offene Immobilienfonds favorisieren A-Standorte

Von Dr. Oliver Everling | 15.Mai 2014

„Wir erwarten, dass sich der Trend hinzu A-Standorten nicht in dieser Form fortsetzen wird. Das Ziel zahlreicher Fondmanager ist es,“ sagt Sonja Knorr von der Scope Group in Berlin, „neben Büroimmobilien den Anteil weiterer Nutzungsarten zu erhöhen. Dazu zählen insbesondere auch Einzelhandels- und Logistikimmobilien. Vor allem letztgenannte sind jedoch in der Regel nur an B-Standorten zu finden.“ Der Anteil an Büroimmobilien, die von offenen Immobilienfonds überwiegend nur an A-Standorten erworben werden, werde in den kommenden Jahren in der Tendenz hingegen sinken.

In der jährlichen Überprüfung seiner Ratings für offene Immobilienfonds hat Scope Ratings auch untersucht, wie sich das Verhältnis von A- zu B-Standorten bei den Deutschland-Investitionen offener Immobilienfonds seit 2011 entwickelt hat. Ergebnis: Der Anteil der Investitionen in A-Standorte hat sich deutlich erhöht. Implikationen auf das Risiko-Rendite-Verhältnis und somit auf das Rating von Scope können daraus jedoch nicht pauschal abgeleitet werden.

Offene Immobilienfonds investierten in den drei Jahren von 2011 bis 2013 zusammen rund vier Mrd. Euro in deutsche Objekte. Während 2011 mehr als zwei Drittel des in Deutschland investierten Kapitals für Akquisitionen in B-Standorten verwendet wurde, sank dieser Anteil im Jahr darauf auf rund 40%. Im Jahr 2013 entfielen auf Investitionsobjekte an B-Standorten nur noch rund Viertel. Drei Viertel – was rund einer Mrd. Euro entsprach – des in Deutschland investierten Kapitals hingegen floss im vergangenen Jahr in A-Standorte.

Den sehr hohe Anteil an B-Standort-Investments im Jahr 2011 führen die Analysten von Scope vor allem auf zahlreiche großvolumige Shopping-Center-Akquisitionen zurück. „Shopping-Center sind für offene Immobilienfonds – wie auch für andere institutionelle Investoren – eine begehrte Asset-Klasse, da sie eine breite Mieterdiversifikation auch an B-Standorten ermöglichen. Hinzu kommt, dass der großflächige Einzelhandel einen gewissen Wettbewerbsschutz genießt. Vor allem aufgrund deutlich gestiegener Preise haben offene Immobilienfonds in den beiden vergangenen Jahren jedoch deutlich weniger Shopping-Center als 2011 erworben. Dies hat den Anteil von B-Standort-Transaktionen entsprechend deutlich reduziert.“

Darüber hinaus haben Fondsmanager in den vergangen Jahren zum Teil negative Erfahrungen mit B-Standorten gemacht. Vor allem die geringe Liquidität von B-Standorten kann sich im Verkaufsszenario negativ auswirken – dies haben vor allem auch jene Fonds zu spüren bekommen, die im Zuge der Finanzkrise schließen und dringend Liquidität durch Objektverkäufe beschaffen mussten. Hinzu kommt, dass die Abhängigkeit von einem oder wenigen potenziellen Mietern – insbesondere für große Objekte – an B-Standorten in der Regel größer ist als in den Metropolen. „Eine Ausnahme hiervor stellen jedoch die bereits angesprochenen Shopping-Center dar“, merkt Knorr an.

Die rein vom Investitionsvolumen her aktivsten Fonds auf deutschen A-Standorten seit 2011 waren der UniImmo: Deutschland und der grundbesitz europa. Die aktivsten Investoren an B-Standorten in den vergangenen drei Jahren waren der UniImmo: Europa und der UniInstitutional European Real Estate. Alle Fonds werden von Scope mit einem Alternative Investment Rating beurteilt. Scope will Anfang Juni die neuen Ratings für offene Immobilienfonds veröffentlichen. 

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Auswirkungen regulatorischer Anforderungen

Von Dr. Oliver Everling | 13.Mai 2014

Beim 2. DVFA-Kongress geht es u.a. um die Auswirkungen regulatorischer Anforderungen auf die Finanzbranche, insbesondere die Banken. Dazu diskutieren nach einem Impulsreferat von Dr. Ulrich von Zanthier, DIrector der KPG, zur Vorstellung der KPMG-Studie „Auswirkungen regulatorischer Anforderungen“ Dirk Jäger, Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) und Stefan Winter, Mitglied des Vorstands der UBS Deutschland.

Die Poidumsdiskussion bringt die Schwachstellen der Regulierung hervor: Eine zu große Komplexität, deren Konsequenzen von niemanden voll überschaut werden können, birgt neue Gefahren. Zum Teil tritt die Regulierung auch hinter früher schon erreichte Fortschritte zurück, wenn beispielsweise durch ene Leverage-Ratio völlig undifferenziert das Geschäft einer Bank begrenzt wird, ohne auf Risiken Rücksicht zu nehmen.

Winter kommt auf die Probleme zu sprechen, die mit dem „swiss finish“ verbunden seien. Auch Jäger kommt auf die spezielle Umsetzung in Deutschland zu sprechen. Insgesamt glaubt Winter aber nicht, dass es noch große Arbitragemöglichkeiten gibt. „Wo wollen Sie hingehen? Luxemburg kann keinen mehr aufnehmen. Frankreich ist kein Land – die meisten haben dort schlechte Erfahrungen gemacht. Deutschland ist hart, aber verlässlicher.“ Es gebe sogar Überlegungen, das Geschäft in Deutschland auszubauen. Einen Zuzug nach Deutschland gebe es allerdings auch nicht.

Frank kommt auf 2 Milliarden Euro Mehrkosten der Regulierung zu sprechen. „Rechnen Se die indirekten Kosten hinzu, sind es 9 Milliarden Euro“, warnt Dr. Ulriich von Zanthier. Dieses Geld werde dem Aufbau von Eigenkapital entzogen. Die Eigenkapitalausstaatung der Banken zu stärken, istaber eines der erklärten Ziele er Politik in Europa, denn künftig sollen Verluste nicht vom Steuerzahler aufgefangen werden. „Banken haben eine viel höhere Planungsunsicherheit heute“, sagt von Zanthier.

Frank kommt auf die Geschäftsmodelle zu sprechen, Non- und Near-Banks. Die Studie der KPMG sehe keine zwiingende Notwendigkeit, aufgrund der Regulierung die Geschätsmodelle zu ändern. Jäger nennt das Beispiel des Verkaufs von Kreditportfolien: „Wenn Kreditportfolien verkauft werden, sind sie immer noch da. Die Risiken sind durch den Verkauf nicht weg, sondern nur woanders.“

„Wir beobachten mit großer Aufmerksamkeit, dass nun auch das Geschäftsmodell jeder einzelnen Bank beurteilt werden soll“, merkt von Zanthier an. Auf der einen Seite dürfe die Aufsicht nicht ohne weiteres eingreifen, auf der anderen Seite solle sie Kontrolle ausüben.

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B+B treibt das Parkhausgeschäft weiter

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2014

Die balandis real estate ag hat in der Arnold Galerie in Schorndorf den bereits seit April 2003 bestehenden Mietvertrag mit dem Parkhausbetreiber B+B Parkhaus GmbH & Co. KG vorzeitig um weitere 5 Jahre bis zum 30.04.2020 verlängert, berichtet die Gesellschaft. Die Arnold Galerie im Bestand des deutschen Kernportfolios der balandis real estate ag verfügt über 294 Stellplätze.

Die B+B Parkhaus GmbH & Co. KG versteht sich bereits in der dritten Generation ein erfahrener und kompetenter Ansprechpartner rund um die Bewirtschaftung von Parkhäusern. „Ein hoher Qualitätsanspruch und modernste Elektronik bei der Parkabfertigung sorgen für eine große Kundenzufriedenheit“, versichert B+B..

Immerhin betreibt die Gesellschaft – nach eigenen Angaben – 62 Parkeinrichtungen in 33 Städten bundesweit, darunter auch das Parkhaus in der Arnold Galerie in Schorndorf. „Der Standort ist für den Betreiber sehr attraktiv,“ urteilt B+B, „so dass er neue Investitionen in die Parkierungsanlage vornehmen wird.“

Auf dem Grundstück der heutigen Arnold Galerie befand sich einst die Arnold Eisenwarenfabrik. In 2003 wurde das Areal revitalisiert und unter dem Brand „Arnold Galerie“ als Dienstleistungs-Center neu positioniert. Ankermieter sind die Bundesagentur für Arbeit, Aldi, Fitness Club, DM-Drogerie und weitere namhafte Einzelhändler wie Deichmann, Takko, C&A Kids und Esprit. Die Arnold Galerie befindet sich in einer hervorragenden Innenstadtlage Schorndorfs.

Schorndorf, die Geburtsstätte von Gottlieb Daimler, befindet sich 26 km östlich der Metropolregion Stuttgart und ist mit rund 40.000 Einwohnern drittgrößte Stadt im Rems-Murr-Kreis. Die ausgeprägte mittelständische Wirtschaftsstruktur bietet viele Arbeitsplätze. Die Kaufkraftkennziffer Schorndorfs liegt bei 107,2 und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Fußgängerzone und Bahnhof befinden sich in unmittelbarer Nähe der Arnold Galerie. Es besteht über eine öffentliche Fußgängerbrücke auch eine direkte Anbindung an das Gewerbegebiet Grabenstraße.

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In außerbörslich gehandelte Darlehen investieren

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2014

Der Vermögensverwalter FERI und der Investmentmanager Intermediate Capital Group (ICG) bieten institutionellen Investoren ein neues Anlagevehikel an, das den Anforderungen der VAG-Regulierung genügt, wie die beiden Gesellschaften berichten.

Der neue Fonds, Senior Secured Credit Fund, will in europäische, erstrangig besicherte Unternehmenskredite investieren. „Die zunehmende Regulierung ist in Kombination mit einem andauernden Niedrigzinsumfeld für institutionelle Investoren in Deutschland eine besondere Herausforderung“, sagt Carsten Hermann, Managing Partner bei der FERI Trust GmbH. Um die erforderlichen Renditen zu erzielen, müssten sie mehr und mehr auf alternative Ertragsquellen setzen.

Der Senior Secured Credit Fund entspricht den speziellen Anlagekriterien und Reportinganforderungen, die für VAG-regulierte Investoren in Deutschland gelten. FERI kann für die strategische Allokation des Funds auf eine langjährige Erfahrung in der Branchen- und Länderanalyse zurückgreifen und ist dabei für die Setzung der Anlagerichtlinien verantwortlich. Zudem überwacht FERI die Konformität mit der Investitionsstrategie und die Manager-Performance. 
Als Investment Manager übernimmt die Intermediate Capital Group (ICG), führender europäischer Kreditmanager und Spezialist für Subinvestment-Grade, das Deal Sourcing, die Kreditanalyse und -entscheidung sowie das Portfoliomanagement.

„Der Senior Secured Credit Fund bietet für institutionelle Investoren eine Alternative zu Staats- und Unternehmensanleihen, die als Ertragsquelle direkte positive Effekte auf das Gesamt-Portfolio hat“, so Hermann. Das Mindestanlagevolumen beträgt 5 Millionen Euro.
 
„Der deutsche Markt hat für ICG eine strategische Bedeutung. FERI ist für uns ein idealer Partner, mit dem wir deutschen VAG-regulierten institutionellen Anlegern ermöglichen, von den attraktiven Anlagemöglichkeiten am europäischen Loan-Markt zu profitieren“, sagt Dagmar Kent Kershaw, Partnerin bei ICG. 
 
Bei Senior Secured Loans handelt es sich um außerbörslich gehandelte Darlehen, die von Banken und institutionellen Kreditgebern für Unternehmen bereitgestellt werden. Sie bieten Investoren eine Kombination aus niedrigem Zinsänderungsrisiko und hohen Kupons und werden zunehmend als Alternative zu Anleihen, vor allem High Yield Bonds, eingesetzt.

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Expertise im Wohnimmobilienmarkt nutzen

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2014

Die ZBI Zentral Boden Immobilien AG, ein Spezialist für Investment KGs mit deutschen Wohnimmobilien, kooperiert als einer von vier Partnern mit dem führenden unabhängigen Finanz- und Vermögensberater MLP. Die Prüfung der neu ausgewählten Partner wurde durch Experten der MLP Tochter FERI EuroRating Services AG durchgeführt, zugleich analysiert MLP kontinuierlich die einzelnen Immobilienangebote. Damit können die rund 800 für das Immobiliengeschäft lizenzierten MLP Berater ihren Kunden zukünftig auch Wohnimmobilien der ZBI Gruppe anbieten.

Ein Hauptgrund zur Zusammenarbeit sei für die MLP die umfangreiche Expertise der ZBI bei Bestandsobjekten im deutschen Wohnimmobilienmarkt, berichtet die Gesellschaft. Die MLP Gruppe verwaltet ein Vermögen von 24,5 Mrd. Euro und betreut mehr als 830.000 Privat- und 5.000 Firmenkunden bzw. Arbeitgeber.

„Die Zusammenarbeit mit der MLP Gruppe ist auch für uns ein Qualitätsmerkmal. Damit können wir die Verkaufsmöglichkeiten unserer Investment KGs erheblich erweitern. So profitieren sowohl die MLP-Kunden von attraktiven Objekten, als auch unsere Anleger durch den Verkauf der Immobilien an bonitätsstarke Käufer“, so Marcus Kraft, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der ZBI AG.

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In erneuerbare Energien weiter investieren

Von Dr. Oliver Everling | 11.Mai 2014

Zweckgesellschaft, Errichtergesellschaft, Black Box, Green field operation oder „up and running“ – das sind grundsätzlich mögliche Alternativen der Investition in „real assets“ am Beispiel erneuerbarer Energien, berichtet Peter Walburg von der GreenVesting GmbH & Co. KG aus Usingen. Beteiligungen können rechtlich in verschiedenen Gestaltungsformen gewählt werden, wie Kommanditanteil, Genossenschaftsanteil, GmbH-Anteil oder partiarisches Darlehen.

Bei einer GmbH & Co. KG ist die Photovoltaikanlage auf der Bilanz der KG, während die Geschäftsführung der GmbH als Geschäftsführer der KG fungiert. Die Kommanditisten der KG sind die Investoren, die das für die „Projekt“ GmbH & Co. KG notwendige Eigenkapital bereitstellen. „Transparenz ist vollständig gegeben“, sagt Walburg, da alle Geschäftsberichte vorgelegt werden. „Bei einer Bürgerbeteiligung als Kommanditist ist man an einer Zweckgesellschaft beteiligt.“

Der Kommanditist ist Unternehmer und versteuert nach persönlichem Einkommensteuersatz. Die Einlage bekommt Steuervorteile durch Abschreibungen, aber auch Cashflow vom ersten Tag an. „Bei einem Fremdkapitalanteil von 80 % haben wir zurzeit einen internen Zinsfuß von ca. 6,5 %. Walburg sieht für GreenVesting auch einen potentiellen Zweitmarkt. Die Laufzeit sei allerdings 20 Jahre, eventuell sogar mehr.

Walburg stellt dieser Beteiligungsform das partiarische Darlehen gegenüber, einer Sonderform des Darlehens nach § 488 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). „Diese kann man herausgeben in kleineren Stückelungen, wie man will.“ Der Darlehensvertrag ist auch veräußerbar, die Laufzeit kann zwischen fünf und zehn Jahren arrangiert werden. Coupons und Darlehen sind dem Eigenkapital vorrangig. Die Ausschüttung ist Performance-abhängig ca. 3 % bis 6 %, berichtet Walburg.

Walburg hält mit seinen Präferenzen nicht hinter dem Berg: „Eigentlich weiß ich nicht, warum bei den Grünen Genossenschaften wie Pilze aus dem Boden schießen“, sagt Walburg, räumt aber auch für Genossenschaften, wie auch für Genußscheine unter bestimmten Bedingungen verschiedene Vorteile ein.

„Wie kann ich mich absichern?“ Walburg wirft die Fragen auf, die üblicherweise gestellt werden. „Killer“ der Sicherheitsaspekte seien die Betreuung durch eine Bank, die eigene Produkte mit Provisionen kassieren. Börsenlisting und Emissionsprospekt täuschen Sicherheit vor, denn teuer und oft unverständlich. Große Unternehmen würden auch keine Sicherheit bieten, Swissair, Parmalat, Bremer Vulkan, Fokker, Metallgesellschaft, Balsam, Holzmann, Maculan und FlowTex hätten trotz Ratings, wie Walburg argumentiert, mehr als 10 Mrd. € für ihre Anleger vernichtet, und illustriert den Wert von Commerzbank-Emissionen.

Walburg kommt konkret auf die Bedeutung von Strom zu sprechen, wo man sich von einem Oligopol abhängig gemacht habe. Die Suche, der Abbau und die Nutzung von fossilen oder strahlenden Energieträgern hinterlasse immense soziale Ungleichgewichte, Umweltprobleme über Generationengrenzen hinaus, Umweltkatastrophen (Nuklear, Fracking etc.) und ist eine Basis für geopolitische Instabilitäten.

Bei Wind und Photovoltaik und Wasser seien dies Invstitionen mit vernachlässigbaren Folgekosten, Biomasse ebenfalls. Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit bilden das Zieldreieck für die künftige Stromversorgung. Garantierte Wiederverfügbarkeit: Deutschland liegt in der Versorgungssicherheit vorne.

„Der Börsenpreis hat sich halbiert, die EEG-Umlage gestiegen“, berichtet Walburg. „Die tägliche Volatilität des Strompreises nahm ab und der so genannte merit order effect nahm deutlich zu. Alle diese Preisminderungen sehen Sie aber nicht auf Ihrer häuslichen Stromrechnung.“

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Nachhaltigkeit aus Anbietersicht am Beispiel einer Kapitalverwaltungsgesellschaft

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2014

Die 1989 gegründete BayernInvest Kapitalanlagegesellschaft mbH ist das Kompetenzzentrum für institutionelles Asset Management innerhalb des BayernLB Konzerns. Als 100% Tochter der BayernLB bietet die BayernInvest ihren Kunden umfassende Lösungen im Asset Management und der Administration. Mit Total Assets von über 50 Milliarden Euro in Spezial- und Publikumsfonds sowie institutionellen Vermögensverwaltungsmandaten zählt die BayernInvest zu den bedeutenden Asset Managern in Deutschland.

Die BayernInvest setzt sich aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und “Nachhaltigkeitsrating” auseinander. Heinrich Oberkandler von der BayernInvest stellt in seinem Vortrag im Seminar zu diesem Thema auf der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit wesentliche Eckpunkte vor.

“Sie sehen nachhaltiges Wachstum bei der BayernInvest”, kommentiert Oberkandler die Statistik. „Renten, Aktien, Absolut Return & Multi Strategie Konzepte sowie Indexfonds sind die wichtigsten Investmentkonzepte der BayernInvest im Asset Management.“

Nachhaltiges Handeln auf Unternehmensebene vollzieht sich an vier Bausteinen: Umweltmanagement, gesellschaftliches Engagement, nachhaltiges Personalmanagement und nachhaltiges Asset Management. Oberkandler gibt für jedes dieser Bausteine zahlreiche Beispiele, bis hin zu persönlichen Engagement der Mitarbeiter, das durch die BayernInvest unterstützt wird.

Im Asset Management bietet die BayernInvest die Möglichkeit über einen zweistufigen Filterprozess das Anlageuniversum an die nachhaltigen Kriterien des Kunden anzupassen. Filter 1: BayernInvest Corporate Responsibility, Filter 2: Kundenindividuelle Filterkriterien. Oberkandler macht klar, warum beispielsweise schon der Verzicht auf jedes Investment in Produzenten geächteter Waffen (Teil der allgemeinen Ausschlusskriterien auf Firmenebene der BayernInvest) eine Einschränkung für Portfoliomanager bedeutet, da nicht mehr die gesamten Möglichkeiten des Anlageuniversums zur Verfügung stehen.

Der Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden ist für die BayernInvest die Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie. Die Zielsetzung werde aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Komponenten zusammengefügt. “Wir glauben daran, dass nachhaltig agierende Unternehmen langfristig erfolgreicher sind, da z.B. ein umwelt- und sozialverträgliches Image zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor wird“. Oberkandler fügt weitere Aspekte hinzu, die in den Nachhaltigkeitsstrategien der BayernInvest umgesetzt werden.

“Bei uns haben die Ratings der oekom research AG hohes Gewicht, da diese im von der BayernInvest gemanagten DKB Zukunftsfonds ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl der Titel des Portfolios darstellt”, berichtet Oberkandler. „Das Risikomanagement nach Auswahl der Titel ist integraler Bestandteil und rundet den Investmentprozesses ab. Mit Hilfe der Risikomessung und des Risikoreporting können der Portfoliomanager und der Kunde mögliche Risiken im Portfolio frühzeitig erkennen und gegensteuern, bevor sich negative Auswirkungen auf das Portfolio ergeben. Mit Hilfe der ex-ante und ex-post Überwachung im Rahmen des Handelsprozesses stellen wir sicher, dass die in im Verkaufsprospekt bzw. den Anlagerichtlinien (bei Spezialfonds) vereinbarten Vorgaben eingehalten werden.“

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Nachhaltig investieren – geht das?

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2014

Norbert Wolf aus der Geschäfsführung der Steyler Bank geht der Frage nach. Nachhaltig investieren. Geht das? Er zeigt ein Video zum Song von Udo Jürgens, der kurz und prägnant die Herausforderungen unserer Zeit skizziert.

Das kleine Pflänzchen der nachhaltigen Investments wachse nur langsam. Dies zeige die Entwicklung der Marktanteile, die 2013 mit 6,7 % angegeben werden können. Gründe für die Zurückhaltung von Investoren sieht Wolf in der diffusen Definition von Nachhaltigkeit. Institutionelle Invstoren würden zudem auch Reputationsrisiken sehen. So zeigt Wolf das Problem auf, dass unterschiedliche moralische Ideale zu Diskussionen führen können.

Die oekom research AG beurteile z.B. L’Oréal als „Best-in-class“, Journalisten würden aber dennoch Tierversuche kritisieren, die auch diesem Kosmetikkonzern zugeschrieben würden.

Fehlende Nuteznerkenntnisse für den eigenen Verantwortungsbereich und Verantwortungszeitraum sind ein weiteres Problem, das der schnellere Entwicklung des Themas „Nachhaltigkeitsrating“ entgegenstehe. Ob unsere heutige Lebensweise spätere Generationen betreffen wird, mache heute nicht betroffen.

Fehlender Druck von den Anspruchsgruppen sei ein weiteres Phänomen, das die Branche beschäftige. Fondsmanager konventionell gemanagter Fonds brauche in Bezug auf Nachhaltigkeit keine Rechenschaft abzugeben. Es werde anscheinend nicht danach gefragt! Schließlich sei auch zu hören, dass das verwaltete Vermögen zu groß sei, um es vollständig auf Nachhaltigkeit umzustellen.

1964 wurde die bis heute einzige Missionsbank Europas von Missionsprokurator Pater Adam Nottebaum gegründet. 1875 hatte Pater Arnold Jansen die Ordensgesellschaft der Steyler Missionare geschaffen. Noch treiben die Gründungsgedanken an, die heute durch Positivkriterien für Umwelt- und Sozialrating sowie Ausschlusskriterien für kontroverse Geschäftsfelder ein modernes Gesicht erhalten.

Wolf illustriert an den Beispielen von Krones und der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, wie Ratings konkret Anlageentscheidungen beeinflussen und die Korrespondenz immt den Unternehmen zu einem positivem Ergebnis führte.

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FERI Credit Symposium

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2014

Im Rahmen der 27. FERI Frühjahrstagung startet die FERI EuroRating Services AG ihr FERI Credit Symposium: Veronika Lustig berichtet über das Rating von Staatsanleihen („Regulatorisches Pflichtinvestment ohne Rendite?“), Gerald Christoph Dorsch über Projektanleihen und die Bewertung komplexer Finanzierungsformen und Dr. Georgi Tsertsvadze geht der Frage zu Mittelstandsanleihen nach: „Markt in Entwicklung oder Fehlentwicklung?“

Bei den 59 Ländern, 21 Industrie- und 38 Schwellenländer, die durch einen zukunftsorientierten Ansatz dem FERI Sovereign Risk Rating unterzogen werden, berichtet Lustig, handelt es sich um auftragslose Ratings. Die Basis bildet eine modellgestützte Prognose wirtschaftlicher und finanzieller Entwicklungen. Gemäß Regulierung erfolgt die Aktualisierung (Herauf- oder Herabstufung) bis zu dreimal jährlich.

Dorsch skizziert die Historie des Marktes für Projektanleihen, Infrastrukturfinanzierungen und erste Erfahrungen der Projektanleiheninitiative. Im vergangenen Jahrzehnt hätten Anleiheversicherer (Monoliner) das Bonitätsproblem gelöst, indem sie die Anleihen garantierten und ihr eigenes AAA-Rating „weiterverliehen“. Seit der Finanzkrise sei dieses Geschäftsmodell hinfällig.

Neue Projekt sind fall- bzw. Projektbezogene Kapitalmarkt-Finanzierungsinstrumente, berichtet Dorsch, die im Rahmen der EU-Infrastrukturpolitik im Unterschied zu Euro-Bonds von privaten Initiatoren ausgegeben, aber mit Geld aus dem EU-Haushalt als Risikopartner „besichert“ werden. Die EU-Kommission bezwecke mit Projektanleihen, Sparkurs- und Wachstumsstrategien miteinander zu verbinden, indem sie privates Investorengeld aktiviert, um große und kostspielige Infrastrukturaufgaben angesichts klammer öffentlicher Haushalte realisieren und dadurch positive Konjunkturimpulse generieren zu können.

Tsertsvadze skizziert im Rahmen des FERI Credit Symposiums die Entwciklung des Marktes für Mittelstandsanleihen und argumentiert, dass die Weiterentwicklung dieses Marktes für mittelständische Unternehmen sinnvoll sei. „Der erfolg hängt davon ab, dass die Kupons und Ratings die Risiken adäquat wiederspiegeln. Daran müssen Emittenten, Emissionsbanken und Ratingagenturen arbeiten. Die Qualität der Anleihen steigt und die (Re) Finanzierung über den Kapitalmarkt wird auch von bonitätsstärkeren Unternehmen in Anspruch genommen.“ Der Markt müsse an Breite gewinnen, d.h. ein ausgewogener Branchenmix gewährleistet sein.

Mittelständische Unternehmen seien stärker vom Branchenumfeld abhängig als große Unternehmen. „Daher ist eine tiefgehende Analyse der Branche und des Wettbewerbsumfelds und damit die Berücksichtigung der branchenspezifischen Risiken für eine umfassende Bonitätsbewertung unerlässlich. FERI EuroRating Services hat hier mehr als 20 Jahre Erfahrung.“

Themen: Anleiherating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für FERI Credit Symposium

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