Sorge um Unternehmensinsolvenzen in Spanien und Frankreich

Von Dr. Oliver Everling | 28.Mai 2014

Bei einer ähnlichen wirtschaftlichen Dynamik bleibt das Ausmaß der Unternehmensinsolvenzen in Spanien und Frankreich nach Einschätzung von Coface Besorgnis erregend. Allerdings haben sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in den beiden Ländern seit der Krise 2008/2009 unterschiedlich entwickelt. Die Insolvenzprognosen des internationalen Kreditversicherers für 2014 bestätigen diesen Unterschied: In Spanien dürften die KMU-Insolvenzen um 13 Prozent zurückgehen, in Frankreich mit minus 0,5 Prozent in etwa stabil bleiben.

In Frankreich wie in Spanien sind besonders kleine und mittlere Unternehmen betroffen. Die zahlreichen Insolvenzen haben gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Denn KMU beschäftigen über ein Drittel der Lohnempfänger und erbringen einen signifikanten Anteil der Wertschöpfung: 32 Prozent in Frankreich, 37,4 Prozent in Spanien.Zwar gingen die KMU-Insolvenzen in Spanien von Februar 2013 bis März 2014 im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um vier Prozent zurück, nachdem sie davor stark um 30 Prozent gestiegen waren. Sie liegen aber immer noch höher als 2009. 2765 Fälle machen 31 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen in Spanien aus. In Frankreich stiegen die Insolvenzen bis Ende März 2014 weiter um vier Prozent auf 4682 KMU. Im Unterschied zu Spanien ist die Anzahl der insolventen KMU seit dem Rekordwert 2009 mit 5155 Insolvenzen aber geringer. Das sind 7,3 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen. Im Verlauf eines Jahres kam es in Frankreich bis Ende April 2014 zu über 64.000 Insolvenzen, wobei die Zahl von Januar bis April immerhin um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank.

Die besonders schwierigen makro-ökonomischen Bedingungen in Spanien erklären die Probleme der KMU. Die Krise mit einem Rückgang des Wachstums im Jahr 2013 um 1,2 Prozent schlug hart auf diese Unternehmen durch und führte zu einer tiefgehenden Veränderung. Die hohe Verschuldung (97,9 Prozent des BIP im dritten Quartal 2013) zwang die Unternehmen, Verbindlichkeiten abzubauen und reduzierte die Investitionsmöglichkeiten. Doch trotz des Drucks auf Cashflow und Kredite stieg die Profitabilität. 2013 erreichten spanische KMU an die 45 Prozent, während Frankreich mit 30 Prozent die geringsten Margen verzeichnete. Eine weitere positive Auswirkung der Krise: Um die schwache Inlandsnachfrage auszugleichen, mussten sich die spanischen Unternehmen dem internationalen Markt zuwenden. So exportiert jetzt ein Viertel der KMU aus Spanien, was die Krise etwas abmilderte. In Frankreich sind es 19 Prozent.

In Frankreich waren die Auswirkungen der Krise weniger heftig. Doch obwohl die Nachfrage stabil blieb, litten die französischen Anbieter. Coface sieht eine gefährliche Schwäche der Unternehmen, die sich auch im anhaltend hohen Insolvenzniveau zeigt. „KMU haben ihre Wettbewerbsfähigkeit bei den Preisen nicht verbessert, womit Marktanteile im Export hätten erzielt werden können“, sagt Coface-Economist Dr. Dirk Bröckelmann. „So bleiben sie vom Inlandsmarkt abhängig und benötigen einen deutlichen Schub aus dem Konsum.“ Der bleibt aber aus. Die Ausgaben der privaten Haushalte stagnieren und gingen im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum vierten Quartal 2013 sogar um 0,5 Prozent zurück.

So ergeben sich drei Faktoren, die für die Insolvenzprognose in Frankreich und Spanien entscheidend sind: der Einfluss der Baubranche, die die meisten Insolvenzen verbucht, die Abhängigkeit der KMU vom Konsum sowie vom Export von Waren (Spanien) oder Dienstleistungen (Frankreich). Coface erwartet, dass die KMU-Insolvenzen in Spanien, wo sich die Erholung stabilisiert, im laufenden Jahr um 13 Prozent zurückgehen. Voraussetzung dafür sind, dass der Konsum leicht um 1,1 Prozent steigt, der Warenexport stark um 5,5 Prozent zulegt und die Arbeitskosten am Bau stabil bleiben. In Frankreich wird sich die Insolvenzsituation nicht so deutlich verbessern. Die KMU-Insolvenzen dürften mit minus 0,5 Prozent in etwa stabil bleiben, wenn der Konsum leicht um 0,8 Prozent wächst, der Export von Dienstleistungen um drei Prozent und die Arbeitskosten im Bausektor nur um 0,5 Prozent steigen.

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oekom research jetzt auch in London

Von Dr. Oliver Everling | 27.Mai 2014

Die global agierende Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research ist nun auch am Finanzplatz London mit einer Repräsentanz aktiv. Martina Macpherson, bis vor kurzem Vice President und Global Head of ESG Marketing & Commercial Partnerships bei MSCI, wird oekom research über die von ihr neu gegründete Beratungsgesellschaft Sustainable Investment Partners (SI Partners) exklusiv in Großbritannien vertreten.

Mit diesem Schritt nach London verstärkt oekom research seine internationalen Aktivitäten. Schon heute stammen die mehr als 100 Kunden von oekom research aus zehn Ländern, unter anderem aus dem deutschsprachigen Raum, aus Frankreich, Skandinavien sowie Japan, den USA und Großbritannien. Die Erfahrungen mit den britischen Kunden haben dabei gezeigt, dass Großbritannien für die hochqualitativen Analysen von oekom research ein besonders interessanter Markt ist.

Robert Haßler, CEO, oekom research AG: „Wir freuen uns sehr, mit Martina Macpherson eine ausgesprochen kompetente Partnerin für den britischen Markt gefunden zu haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir im Rahmen dieser Kooperation mit SI Partners unsere Marktstellung insbesondere am wichtigen Finanzplatz London weiter stärken können.“

SI Partners wurde von Martina Macpherson gegründet und bietet strategische Nachhaltigkeits- und Vertriebsberatung sowie multi-linguale Marketing Services im Bereich ESG für Asset Manager und Asset Owner an. Zuvor war Martina Macpherson rund vier Jahre lang bei MSCI beschäftigt und dort für die globale Marketing- und kommerzielle Partnerstrategie im Geschäftsbereich MSCI ESG Research verantwortlich. Vor ihrer Zeit bei MSCI war sie fast zehn Jahre bei verschiedenen globalen Finanzdienstleistern und nachhaltigen Vermögensanbietern in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung für institutionelle und vermögende Privatkunden tätig. Zu diesen Finanzinstitutionen zählen unter anderem Lloyds Banking Group, F&C Investments und die Deutsche Bank. Martina Macpherson verfügt damit über langjährige Erfahrung im Bereich traditionelle, alternative und nachhaltige Geldanlagen.

Martina Macpherson, Managing Partner, SI Partners: „Ich kenne oekom research bereits seit langem als Nachhaltigkeits-Ratingagentur, die besonders hochwertige Unternehmens- und Länderanalysen erstellt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit oekom research und darauf, die ESG-Analysen und -Ratings am britischen Markt weiter bekannt zu machen, um institutionelle Investoren und Asset Manager von deren großen Nutzen zu überzeugen.“

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WM Datenservice und Bureau Van Dijk integrieren Datenlösung

Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2014

Anlässlich eines Seminars von  WM Datenservice, am 7.5.2014, zum Thema  „Risikomanagement 2014, Regulierung und Standardisierung“, zeigten die Teilnehmer grosses Interesse an innovativen Lösungen, berichtet Georg Eisel: „Strukturierte Daten und Informationen, in Verbindung mit  entsprechenden Applikationen, wurden als essentiell bewertet. Dienstleistungen und Produkte der Informationsdienstleister als wichtige Hilfsmittel, um die Anforderungen effizient zu erfüllen.

Eine Flut komplexer Finanzinstrumente und Kreditfazilitäten verlangt nach innovativen Lösungen. Hoch differenzierte Informations- und Transaktionsprozesse sind in kürzester Zeit zu  entscheiden, zu steuern und zu optimieren. Die Risiken liegen nicht nur in den Finanzprodukten alleine, sondern  auch in der mangelnden realen Abbildung und Kontrolle der Risiken.

„Die Ermittlung der Close Links ist aufgrund der komplexen internationalen Beteiligungsverflechtungen einerseits und der fehlenden stringenten Verbindung zu den Eligible Assets aufwändig.“ (Artikel 1 Nr. 26 der EU-Richtlinie 2000/12/EG) „Eine gesicherte Verknüpfung zwischen den Unternehmens- und Konzernstrukturen und den Finanzprodukten wäre nach Meinung vieler Experten bereits eine entscheidende Hilfe.  Durch  eine solche eindeutige und nachhaltige  Verbindung  zum Emittenten und den Beteiligungs-Verhältnissen der Gesellschaften sowie zu  Makro- und Mikroökonomischen Kennzahlen lassen sich innovative Dienstleistungen und Produkte einer neuen Generation ableiten und bestimmen. Durch diese aktuellen Marktanforderungen sehen sich zwei qualifizierte Informationsdienstleister mit hoher operativer  Kompetenz  veranlasst, eine praktische Lösung anzubieten.“

Der Financial Instrument Link (FIL) leistet eine  gesicherte Verknüpfung der Emittenten, Unternehmen und Konzernstrukturen zum Finanzinstrument und bietet die Grundlage für weitreichende Prüf- und Überwachungs-Routinen wie z.B. für Eligible Assets,  Kollateral/Repo, Counterparty Risk, etc. Die innovativen Dienstleistungen und Produkte entstehen aus einer Arbeitsteilung und den  Kernkompetenzen von WM-Datenservice, Frankfurt, betreibt u.a. die ISIN Wertpapierzentrale a) Verknüpfung zwischen Finanzinstrument und den Gesellschafts-Strukturen, durch die BvD-ID, als Ergänzung zur ISIN, von Bureau van Dijk, Brüssel, betreibt u.a. eine Unternehmensdatenbank, und b) die Abbildung der Konzernstrukturen und – Verflechtungen mit prozentualer Gewichtung der Anteile Die Dienstleistung steht als eigenständiges Produkt oder voll integriert in die Stamm- und Referenzdaten der WM Gattungsdatei zur Verfügung. Dadurch ist sie beim Anwender einfach zu integrieren und besitzt, in Verbindung mit den bereits vorhandenen Stammdaten, über ein hohes Nutzungspotential (Financial Instruments Link (FIL) Die Verbindung von Finanzinstrumenten zu Unternehmensdaten mittels WM-Datenfeed KUNDENINFORMATION KX – 11.04.2014).

„Durch Regelwerke und Standards  hat der Gesetzgeber bereits im Vorfeld  der Finanzkrisen Handlungsbedarf auf europäischer und nationaler Ebene signalisiert und wichtige Gesetze zu mehr Transparenz und Anlagerschutz verordnet. Die Aufsichtsinstanzen erwarten nun von den Finanzdienstleistern nicht nur komplexe Reports an Risikodaten,“ macht Eisel klar, „sondern darüber hinaus auch Transparenz der Prozesse, um Reports kontinuierlich und situativ in einem  angemessen zeitlichen Rahmen zu gewährleisten.“ Drei Regelwerke sind u.a. dabei von zentraler Bedeutung EMIR (European Market Infrastruktur Regulation), MaRisk (Mindestanforderungen an das Risikomanagement), und CRD IV, Basel III (Capital-Requirement-Directive-IV-Paket und Basel III).

“Die Finanzmärkte unterstützen die Globalisierung der Realwirtschaft mit innovativen Finanz-Produkten, sind aber selbst gleichzeitig zu einem tragenden Teil des Risikos geworden. Die zwingende Umsetzung der Regulierung verursacht enorme Kosten und ist ohne Optimierung der Geschäftsprozesse rationell nicht zu leisten. Hier liegen auch beachtliche Chancen zu mehr Transparenz, Effizienz und Kompetenz. In der Konsequenz kann die professionelle Umsetzung der regulatorischen Vorgaben zu einem neuen Dialog mit dem Anleger in Sachen Anlage- und Risiko-Management führen und die Position der Finanzinstitute im zunehmenden Europäischen Wettbewerb stärken”, folgert Eisel. Die Informations- und Mediendienste sind wie im konkreten Fall gefordert, den Prozess der Finanzmarktregulierung durch geeignete Dienstleistungen und Produkte zu unterstützen.

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Disziplin beim Immobilienkauf

Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2014

Der deutsche Immobilienmarkt ist „intakt“ und zeigt trotz der jüngsten Preisanstiege keine Anzeichen einer Blasenbildung. „Alle Indikatoren belegen, dass die Marktmechanismen einwandfrei funktionieren“, erklärt Ingo Bofinger, Abteilungsleiter Immobilien bei der Gothaer Asset Management AG (kurz GoAM). Zwar sei die Nachfrage nach guten Wohnimmobilien in den Ballungszentren weiterhin hoch, aber es gäbe keine Anzeichen dafür, dass dies mit einer massiven Kreditausweitung einhergeht. „Die neuesten Zahlen der Bundesbank zeigen sogar, dass die Verschuldung der Bundesbürger leicht zurückgeht. Von einer auf Pump basierten Immobilienblase kann also nicht die Rede sein“, so Bofinger.

Die attraktivsten Einstiegsmöglichkeiten sehen die GoAM-Experten im Umland der großen Städte. Der Speckgürtel der großen Städte erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, weil dort der Traum vom Wohnen im Grünen leichter verwirklicht werden kann. Gleichzeitig können die Städte durch einen funktionsfähigen öffentlichen Personennahverkehr schnell erreicht werden und das Freizeitangebot wird immer besser. Die anhaltende Urbanisierung dürfte die Nachfrage nach Wohnimmobilien in diesen Regionen langfristig weiter stärken.

„Alle Zahlen zeigen, dass der deutsche Immobilienmarkt im internationalen Vergleich keineswegs zu teuer ist.“ So liegt der breitgefasste Index für Wohnimmobilien derzeit bei 140 Punkten, 1990 lag er bei 100. Die größere Gefahr sieht der Immobilienexperte eher bei Gewerbeimmobilien, wo häufig ausländisches Geld mit im Spiel sei: „1a-Lagen in Städten wie München oder Hamburg haben zuletzt Anleger aus Asien und Nordamerika angezogen, hier werden einige Objekte zu Preisen gehandelt, die zur Vorsicht mahnen“, so Bofinger.

Trotzdem besteht auch für Wohnimmobilienkäufer die Gefahr, dass sie angesichts der günstigen Zinslandschaft Investments tätigen, die unter normalen Zinsbedingungen unrentabel wären. „Die notwendige Disziplin beim Ankauf von Eigentum ist wichtiger denn je“, so Bofinger. Vor dem Kauf sollten Investoren Lage und Standortqualität sowie die Nachhaltigkeit von Mieterwartungen sorgfältig prüfen. „Zuletzt haben auch die Baufertigstellungen für Wohnimmobilien zugenommen – ein klarer Beleg dafür, dass der Markt die hohe Nachfrage bislang problemlos bedienen kann“, meint der Experte. Das derzeit in der Politik diskutierte Instrument der Mietpreisbremse ist seiner Ansicht nach nicht zielführend: „Gedeckelte Mieten könnten leicht zur Folge haben, dass der Markt aus dem Gleichgewicht gerät. Dies sollte die Politik bei ihrer Entscheidung bedenken“, so Bofinger abschließend.

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amazon als Millionärsfabrik

Von Dr. Oliver Everling | 25.Mai 2014

Mit dem Buch von Philipp Puttkammer „amazon Die Millionärsfabrik. Ein Vermögen dank Amazon – ein Insider packt aus“ geht nicht nur der Autor des Buches in eine bemerkenswerte Offensive, sondern auch Amazon erreicht hier eine neue Etappe. Das Buch, für dessen Herstellung und Verlag die Puttkammer Vertriebs GmbH & Co. KG, Schortens, verantwortlich zeichnet (ISBN 978-3-00-044159-2), geht mit einer professionell gestalteten Website www.millionärsfabrik.de einher, die klar erkennen lässt, dass es sich hier nicht um das Werk eines einsamen Autors handelt, sondern Profis maßgeblich mitgeholfen haben, dieses Erstwerk von Puttkammer zu einem Erfolgsbuch zu machen.

Das Buch kommt 2014 in einem Moment, in dem Amazon erneut mit Imageproblemen konfrontiert wird. Diese werden möglicherweise von verschiedenen Seiten geschürt, die aufgrund des Erfolgs von Amazon um ihre Pfründe fürchten: So kommt es in Deutschland zu einer bemerkenswerten „Allianz“ von alt-eingesessenen Milliardären, die sich bisher ihrer Dominanz im Einzelhandel sicher waren, sowie der Gewerkschaften, die sich am Bild fröhlicher Mitarbeiter in einem „kapitalistischen“ Unternehmen stören.

Auf den letzten Seiten des Buches spart Puttkammer „die Folgen der negativen Presse“, so der Titel dieses Kapitels, nicht aus, stellt richtig und gibt seine persönliche Wahrnehmung ebenso wieder wie die Überlegung, dass Amazon vielen Menschen Erfolg gebracht hat. Darum geht es in diesem Buch, das Amazon helfen wird, ein Heer selbständiger Verkäufer zu begeistern. Manche Formulierungen erinnern an Verkaufsmaterial amerikanischer Direktvertriebe (z.B. Amway).

Durchgängig in Farbe auf bestem Papier, mit zahlreichen Illustrationen und Grafiken in perfektem Layout ist dieses Buch auch ein Beweis dafür, dass man auch in Konkurrenz zu Tablets und Kindles mit bedrucktem Papier noch beeindrucken kann. Das Buch ist stilistisch eine Mischung aus Betriebsanleitung mit zahlreichen Screenshots, erzählter Erfolgsgeschichte und Anleitung zum eigenen Geschäftsaufbau.

Puttkammer erklärt, was Amazon als „größtes Kaufhaus der Welt“ ausmacht, wie mit Amazon Geld verdient werden kann, geht auf Amazon Marketplace und das Verkaufen auf Amazon ein, erläutert das Aftersales-Management, setzt sich mit der Kritik an Amazon auseinander, präsentiert eine Online-Umfrage zum Thema Amazon und gibt schließlich einen Ausblick (u.a. „Amazon – Das Reisebüro der Zukunft?“).

Das Buch ist praktisch für jedermann interessant: Für die Zielgruppe des Buches, nämlich potentielle Online-Verkäufer, wie auch für jeden Kunden, aber auch Nicht-Kunden von Amazon, um hinter die Kulissen des Verkaufs und der Logistik von Amazon zu schauen und die Vorteile zu verstehen, die Amazon groß gemacht haben. Das Buch ist in einer einfachen Sprache verfasst und verlangt keine Vorkenntnisse.

Für viele Einzelhändler könnte das Buch ein letzter Weckruf sein, die neue Welt des Einzelhandels über das Internet mit ihren Chancen und Risiken zu verstehen und von den Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Für junge Gründer könnte das Buch ein erster Schritt in die Selbständigkeit sein, da es nicht nur Motivation vermittelt, sondern auch vor rechtlichen Risiken warnt und aufzeigt, an welcher Stelle professionelle Beratung unabdingbar ist.

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Social Trading-Sparpläne mit wikifolio-Zertifikaten

Von Dr. Oliver Everling | 23.Mai 2014

„Darauf haben Anleger, deren Fokus ein langfristiger Vermögensaufbau ist, gewartet“, ist sich Andreas Kern, Gründer und Geschäftsführer von wikifolio.com, sicher: Ab sofort können sie in Deutschland erstmals mit Social-Trading-Sparplänen ihr Geld anlegen. Angeboten werden diese vom Sparkassen Broker in Kooperation mit wikifolio.com, der führenden Social-Trading-Plattform. Aktuell sind 13 wikifolio-Zertifikate sparplanfähig; als Bonus entfallen die Transaktionskosten beim S Broker.

Parallel zum Start der wikifolio-Sparpläne geht der S Broker mit einer Flat-Fee-Aktion in die Offensive: Bis Ende 2014 fallen für Trades mit wikifolio-Zertifikaten nur 0,99 Euro Orderprovision zuzüglich Handelsplatz- und Abwicklungsentgelt an. Der S Broker ist seit dem Start von wikifolio im Sommer 2012 Premium-Partner der Social-Trading-Plattform.

„Viele unserer Kunden schätzen die Vorteile des Social Tradings. Die gute Performance der wikifolio-Trader sowie die niedrigen Gebühren und die unvergleichliche Transparenz sind überzeugende Argumente für diese neue Anlageform“, sagt Jens Wöhler, Mitglied des Vorstandes des Sparkassen Brokers. „Mit den Sparplänen gehen wir den nächsten Schritt und sind Vorreiter am Markt. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen der exklusiven Kooperation mit wikifolio.com dieses einmalige Angebot machen können.“

„Der S Broker ist seit unserem Start ein starker Partner in der Finanzbranche. Gemeinsam ist es uns gelungen, eine echte Finanzmarkt-Innovation auf die Beine zu stellen. Das positive Feedback aus dem Markt ist überwältigend. Mit den Sparplänen auf wikifolio-Indexzertifikate des S Brokers läuten wir die nächste Runde beim Vermögensaufbau mit Social Trading ein. Jetzt ist es auch mit kleinen Beträgen möglich, in die besten Handelsstrategien unserer wikifolio-Trader anzusparen“, sagt Andreas Kern, Gründer und Geschäftsführer von wikifolio.com.

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Unternehmensnachfolge: Ende gut, Rating gut

Von Dr. Oliver Everling | 21.Mai 2014

Das Kreditrating einer Bank nimmt eine Einschätzung der Bonität eines Schuldners vor. Dabei wird die Ausfallwahrscheinlichkeit des Kredits mit statistischen Methoden ermittelt und zumeist mit einer Zahl ausgedrückt. Dr. Ralph Beckmann von der Commerzbank stellt in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ den Zusammenhang zur Frage nach der Unternehmensnachfolge her: „Je besser das Rating eines Unternehmens ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen Kredit bewilligt zu bekommen und dafür auch einen günstigen Zins zu zahlen. Entscheidend bei der Ermittlung des Ratings sind  quantitative Faktoren, die durch das vom Unternehmen vorgelegte Zahlenwerk dokumentiert sind und qualitative Faktoren, die einer Interpretation durch den Bearbeiter bedürfen. Hier spielen die Managementqualität, die Unternehmensstrategie, das Risikomanagement und auch die Lösung der Unternehmensnachfolge eine große Rolle.“

Dr. Ralph Beckmann ist Leiter der Nachfolgeberatung im Bereich Financial Engineering der Commerzbank AG in Frankfurt am Main. Seine Schwerpunkte liegen in der Beratung von Unternehmerfamilien in Nachfolgesituationen und in der Begleitung bei komplexen Unternehmenstransaktionen.

„Die Unternehmensnachfolge sagt nicht nur darüber etwas aus,“ resümiert Beckmann, „welche Person künftig das Unternehmen führt sondern auch darüber, welche Familienstrategie die Unternehmensstrategie ergänzt. Hier geht es vor allem darum, ob das Unternehmen ein Familienunternehmen bleibt, wie die Eigentümer mit Ihrem Unternehmen und auch miteinander umgehen und welche Investitions- und Ausschüttungspolitik betrieben wird.“

Darüber hinaus lege die Nachfolgestruktur die Zusammensetzung der künftigen Gesellschafterversammlung fest und lässt damit erahnen, ob und wenn ja, zu welcher Art von Konflikten es zwischen den künftigen Gesellschaftern kommen kann. „Eine ungeregelte Unternehmensnachfolge wird zwar in aller Regel keine Finanzierung verhindern,“ so das Fazit von Beckmann, „könnte aber das Rating in der Größenordnung von fünf bis zehn Prozent verschlechtern und damit die Finanzierung erheblich teurer machen.“

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Beginnt der Teufelskreis der US-Kredite?

Von Dr. Oliver Everling | 21.Mai 2014

Das Ausfallrisiko bei Verbraucherkrediten scheint den Banken in Nordamerika wieder Sorgen zu bereiten – trotz der seit fünf Jahren anhaltenden Phase der wirtschaftlichen Erholung. Laut der aktuellen Auflage einer Tiefenbefragung unter 229 Risikomanagern US-amerikanischer und kanadischer Banken prognostizieren die Experten eine Steigerung des Anteils säumiger Kreditkarteninhaber und notleidender Auto-Finanzierungen auf den höchsten Stand seit dem vierten Quartal 2011.

44 Prozent der Befragten erwarten diese Zunahme in den nächsten sechs Monaten bei Kreditkarten, 35 Prozent bei Auto-Krediten. 43 Prozent der Studienteilnehmer dieser vierteljährlich durchgeführten Untersuchung von FICO, einem führender Anbieter von Predictive Analytics und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, befürchten eine insgesamt höhere Zahl notleidender Forderungen bei Verbraucherkrediten.

„Diese Entwicklung zieht sich über die letzten vier Quartale – und sie rührt auch daher, dass schlichtweg mehr Menschen wieder Kredite bekommen, nachdem viele nordamerikanische Banken über einige Jahre hinweg Kreditrisiken eher gescheut haben und entsprechend zurückhaltend bei der Vergabe von Fremdkapital waren“, sagt Phillip Sertel, Senior Director Central & Eastern Europe and the Middle East bei FICO, und warnt: „Dennoch müssen wir natürlich die Risikobewertung dieser neuen Kredite im Auge behalten. Denn wenn der Anteil notleidender Forderungen einen gewissen Schwellenwert übersteigt, könnten die Kreditgeber wieder zu ihrer vorsichtigeren Linie zurückkehren.”

Doch der Bedarf an Krediten könnte kurzfristig rasant steigen, prognostizieren die Experten: 61 Prozent der Befragten sehen eine höhere Nachfrage nach Verbraucherkrediten voraus. Dies ist der zweithöchste Wert seit Einführung der Befragung in den USA und Kanada vor vier Jahren. Zudem erwarten zwei von drei Befragten insgesamt höhere Salden bei Kreditkarten in den nächsten sechs Monaten – ein Rekordwert in der Studienhistorie.

Der Kreditmarkt für kleine Unternehmen zeigt sich stabil. 94 Prozent der Studienteilnehmer erwarten hier eine gleichbleibende oder steigende Nachfrage nach Fremdkapital. Ein steigendes Gesamtvolumen an gewährten Krediten erwarten 84 Prozent der Befragten. 74 Prozent glauben, dass damit auch der gesamte Kreditbedarf kleiner Unternehmen in den USA und Kanada gedeckt werden kann.

FICO und die Professional Risk Managers‘ International Association (PRMIA) haben ihre Erkenntnisse u.a. dem Center for Decision Sciences der Columbia Business School zu verdenken, bei der Analyse der Studienergebnisse unterstützte.

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Wertvolle Marken des Bankensektors

Von Dr. Oliver Everling | 21.Mai 2014

HSBC wird als die wertvollste Marke unter den international tätigen Bankinstituten „gefeiert“. Das britisch-asiatische Finanzunternehmen steigerte seinen Markenwert gegenüber 2013 um 13 Prozent auf 27,1 Mrd. US-Dollar und kann damit seine Spitzenposition aus dem Vorjahr behaupten. Im nationalen Bankensektor hat sich der US-amerikanische Finanzdienstleister Wells Fargo mit einer Wertsteigerung von 14 Prozent und einem Markenwert von 54,3 Mrd. US-Dollar ebenfalls erneut auf Platz 1 der wertvollsten Marken durchsetzen können.

Dies ist das Ergebnis der heute zum neunten Mal vom internationalen Marketing- und Marktforschungsunternehmen Millward Brown veröffentlichten Markenwertstudie BrandZ™ Top 100. Die Studie analysiert auf Basis von Finanzkennzahlen sowie Daten der Markt- und Verbraucherforschung die wertvollsten Marken der Welt, u.a. auch im Finanz- und Bankensektor. Auftraggeber der Studie ist der Medienkonzern WPP.

„Auch sechs Jahre nach Beginn der Finanzkrise haben Banken noch nicht vollständig das Vertrauen ihrer Kunden zurückgewonnen. Im Vergleich zu globalen Finanzinstituten profitieren nationale Unternehmen von der stärkeren Präsenz in den Heimatmärkten. Daher schneiden nationale Banken in puncto Kundenvertrauen und Markendifferenzierung auch besser ab als ihre internationalen Wettbewerber. Nichtsdestotrotz gibt es in beiden Bereichen, verglichen zur Vor-Krisenzeit, noch deutliches Steigerungspotenzial“, weiß Dr. Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

HSBC konzentrierte sich im vergangenen Jahr vor allem auf Konsolidierungsmaßnahmen und verzeichnete bereits erste Erfolge bei der Veräußerung von Geschäftsfeldern und Portfolien außerhalb des Kerngeschäfts. Das Finanzinstitut konnte sich so unrentabler Vermögenswerte entledigen und gleichzeitig das eigene Markenprofil schärfen. Der Fokus soll zukünftig auf dem Wachstum im internationalen Wertpapiergeschäft und der Vermögensberatung und -verwaltung liegen – vor allem in Wachstumsmärkten wie Asien, dem Nahen Osten oder Lateinamerika. 

Wells Fargo erzielte mit seinem Konzept der Gemeinschaftsbanken eine eindrucksvolle Ergebnissteigerung von 21 Prozent und soll Berichten zufolge eine Expansion in New York vorbereiten. Neue Mitarbeiter sollen rekrutiert worden sein, um eine bessere Vernetzung mit kleinen und mittelständischen Unternehmen vor Ort zu erreichen. Darüber hinaus ist die Eröffnung kleinerer Zweigstellen geplant, um die Filialpräsenz in der US-Metropole zu erhöhen – ein deutlicher Gegentrend zu den Strategien internationaler Banken.

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Wahlergebnis positiv für Indien

Von Dr. Oliver Everling | 21.Mai 2014

„Modi’s Opposition steht für die Mehrheit in Indien“, sagt Asoka Wöhrmann, Co-CIO Deutsche Asset & Wealth Management, über den Wahlausgang in Indien und die Auswirkungen auf die Investmentstrategie.

Die Bharatiya Janata Party hat die Parlamentswahl mit 336 von 543 verfügbaren Sitzen gewonnen (272 Sitze werden für eine Mehrheit benötigt). Das ist das beste Ergebnis für eine indische Partei in den letzten 30 Jahren. „Dies ist wohl auf die Aussagen der BJP zurückzuführen,“ sagt Wöhrmann, „dass sie in der Lage wäre, die Wirtschaft von Asiens drittgrößter Volkswirtschaft wiederzubeleben. Die Kongresspartei muss ihre schlimmste Niederlage einstecken. Seit Indiens Unabhängigkeit vor 67 Jahren hat sie 2/3 der Zeit regiert.“

Die Deutsche Asset & Wealth Management bleibt bei indischen Aktien übergewichtet. „Angesichts des klaren Wahlergebnisses erwarten wir Unterstützung für den Aktienmarkt.“

Die Bewertungen seien noch nicht ausgereizt. Die Bewertung des MSCI India liege mit dem 14,5-fachen der erwarteten Gewinne für 2015 in etwa auf dem langfristigen Durchschnitt. „Wir achten bei der Hinzunahme von Indischen Aktien auf positive Gewinnerwartungen und Verbesserung der Makroindikatoren wie z.B. Handelsbilanz, BIP Wachstum, Inflationsdaten.“

Es werden Firmen bevorzugt, die von der Erholung der indischen Wirtschaft profitieren, sowie Aktien mittlerer und kleiner Unternehmen. „Wir bleiben bei Informationstechnologie & Gesundheitssektoruntergewichtet.“

Der Blick auf den indischen Rentenmarkt/FX lässt die Analysten in den nächsten drei Monaten weitere Zuflüsse in indischen Anleihen erwarten, da das positive Momentum der Wahlen weiterhin maßgeblichen Einfluss auf die Mittelbewegungen haben würden. „Der Mangel an Alternativen in Asien macht indische Anleihen ebenfalls attraktiv.“

Das Hauptrisiko, so Wöhrmann: Das Umsetzungsrisiko durch die neue Regierung, das nach ein paar Monaten einsetzen dürfte.

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