Privileg eines exklusiven Anlegerkreises
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2014
Credit Suisse Equity Fund (Lux) Small and Mid Cap Germany wurde vom Analysehaus Morningstar als bester Fonds in der Kategorie Germany Small/Mid Cap Equity mit dem Morningstar Award 2014 ausgezeichnet. Basis für die Auszeichnung war die herausragende Wertentwicklung im Jahr 2013 sowie die überdurchschnittliche risikoadjustierte Entwicklung über drei und fünf Jahre.
«Die Auszeichnung belegt die hohe Qualität des Fondsmanagements von Credit Suisse Asset Management in diesem Segment, und zwar nicht nur aktuell, sondern auch über einen längeren Zeitraum», kommentiert Henning Busch, der als Mitglied des Vorstandes der Credit Suisse (Deutschland) AG das Asset Management in Deutschland verantwortet. Weltweit verwaltet die Credit Suisse 352 Milliarden Schweizer Franken im Asset Management in allen wichtigen Anlageklassen.
Der CS Equity (Lux) Small and Mid Cap Germany wurde bereits 1994 aufgelegt. Fondsmanager ist seit 2003 Felix Meier. Der Fokus liegt auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die nicht Teil des DAX 30 sind. Die größten Titel sind per 31. Januar 2014 die Aktien der Airbus Group, des Biotech-Unternehmens Morphosys, des Technologieunternehmens Wirecard und des Chemiehändlers Brenntag.
Die Attraktivität von deutschen Small und Mid Caps und die Wertentwicklung des Fonds hatten offenbar bereits dazu geführt, dass der Credit Suisse Equity Fund (Lux) Small and Mid Cap Germany hohe Mittelzuflüsse verzeichnen konnte. Daher hatte die Credit Suisse am 27. Februar 2014 bekannt gegeben, dass das Fondsmanagement ab einer Schwelle von 700 Millionen Euro keine Neugelder mehr annehmen wird. Das Fondsvermögen des Credit Suisse Equity Fund (Lux) Small and Mid Cap Germany beträgt aktuell 595 Millionen Euro (per 24. Februar 2014), berichtet die Gesellschaft.
Als Grund für die Ankündigung werden Kapazitätsengpässe angegeben: Die Kapazität für nachhaltige Investitionen in Aktien von deutschen Small- und Mid-Cap-Unternehmen ist begrenzt. Der Portfolio Manager wird den Fonds weiterhin sehr aktiv verwalten und in kleinkapitalisierte Unternehmen dynamisch investieren. Eine Wiedereröffnung des Fonds ist möglich, wenn das Fondsmanagement der Ansicht ist, dass am Markt ausreichend Kapazität für weitere nachhaltige Investitionen in deutsche Small- und Mid-Cap-Unternehmen besteht. Die Rückgabe von Anteilen ist weiterhin uneingeschränkt möglich.
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Politiker bringen Banken zu Fall
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2014
Um das Risiko von Banken zu verstehen, muss man an den grundsätzlichen Funktionen von Banken ansetzen: Geld von Sparern entgegenzunehmen, dieses an Unternehmen und Haushalte mit Kreditbedarf auszuleihen und den Fluss des Geldes zu bewerkstelligen. Thomas Kenzik, Senior Credit Analyst der Capital Intelligence aus Limassol, führt mit einige grundsätzlichen Bemerkungen in das Seminar „Bank Counterparty Risk Analysis & Credit Ratings“ in Istanbul, Türkei, ein.
Das Seminar wird von den namhaften Banken aus dem Mittleren Osten besucht, wie Jordan Islamic Bank, Lebanon & Gulf Bank SAL, Bank Pasargad, Riiyad Bank oder Saman Bank, aber auch von Citibank N.A., Finansbank A.S. oder Turk Ekonomi Bankasi usw.
Kenzik skizziert die finanziellen und nicht-finanziellen Risiken der Banken. Finanzielle Risiken wie Zinsen, Wechselkurse, Steuern oder Rohstoffpriese und nicht-finanzielle Risiken wie Krieg, Machtwechsel, Sanktionen, poilitische Eingriffe oder auch Deregulierungen müssen vor dem Hintergrund aller sonstigen Rahmenbedingungen analysiert werden, die das Risiko einer Bank beeinflussen.
In den Schwellenländern sind die schnellen Väernderungen, Arbeitsintensität, Abhängigkeit von einzelnen Produkten, politische Instabilität oder militärische oder totalitäre Regime als besondere Faktoren gesehen werden. Die Kapitalmärkte seien nichtt so hoch entwickelt, die Standards der Buchführung schwach und oft auch die finanzielle Transparenz schwach. „Wir schauen danach, inwieweit der Regulator von politischem Druck unabhängig ist“, berichtet Kenzik und spricht für eine klare Trennung von Politik und Aufsicht.
Indem man die Professionalität des Berufsstandes der Wirtschaftsprüfer untersucht, erhalte die Ratingagentur Hinweise auf die zu erwartende Qualität der Abschlüsse von Banken. International Standards on Auditing (ISA) und International Financial Reporting Standards (IFRS) können helfen, das notwendige Vertrauen in die Verlässlichkeit der Jahresabschlussdaten zu schaffen.
„In manchen Ländern kann es fünf üder sechs Jahre dauern, bis eine Bank die Sicherheiten ihrer insolventen Kreditnehmer verwerten kann“, berichtet Kenzik. Entsprechend werde diese Tatsache in der Beurteilung von Kreditrisiken berücksichtigt. Kenzik spricht von Kreditrisiken, aber auch von Liquiditäts- und Zinsrisiken. „Noch vor wenigern Jahren waren die meisten Anlagen der Banken sicher, da es sich um Staatspapiere handelt. Inzwischen müssen erhebliche Einschränkungen hingenommen werden“, sagt Kenzik. Die hohe Abhängigkeit von der Bonität von Staaten setzt die meisten Banken einem erheblichen Risiko aus.
„Warum werden Banken insolven?“ Die Frage beantwortet Kenzik einerseits mit dem Hinweis auf externe, andererseits interne Faktoren. Kenzik unterstreicht die Bedeutung der Regulierung und der politischen Eingriffe, die dazu führen können, dass Banken ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vollständig und rechtzeitig nachkommen können. Es seien daher nicht immer die internen Faktoren wie laxe Kontrollen oder schlechte Aktivaqualität, die Banken zum Straucheln bringen würden.
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Fitch übernimmt BMI
Von Dr. Oliver Everling | 14.März 2014
Die Fitch Group vermeldet die Übernahme von Business Monitor International (BMI). Das ist ein unabhängiger Anbieter von Länderrisiko- und Branchenanalysen mit Fokus auf Schwellenländer und Frontier-Märkte. Die finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden nicht offengelegt.
Die Aufnahme von BMI stärkt und erweitert das Angebot an Finanzinformationsdiensten für die Kunden der Fitch Group. Die Produkte von BMI werden von Entscheidungsträgern in multinationalen Unternehmen, Regierungen, der akademischen Welt, Finanzinstituten, Investmentfonds und Forschungszentren
in über 160 Ländern bezogen.
Paul Taylor, President und CEO der Fitch Group, kommentierte: „Wir freuen uns, den globalen Finanzinformationsdiensten von Fitch die Weltklasse-Kompetenzen von BMI im Bereich Forschung, Daten und Analysen hinzufügen zu dürfen. BMI und Fitch haben sich gleichermaßen der Kombination von robusten Daten mit hochentwickelten Analysen verschrieben, um Inhalte zu erzeugen, die aufschlussreich und zugänglich sind.“
Richard Londesborough und Jonathan Feroze, Gründer und Co-CEOs von BMI, fügten hinzu: „BMI und die Fitch Group verfügen über exzellente strategische Gemeinsamkeiten, nicht zuletzt in Bezug auf die unternehmerische Kultur beider Organisationen. Kunden werden von einer umfassenderen Plattform an Forschungsprodukten, einer größeren globalen Reichweite und dem Wachstumsfokus der Fitch Group profitieren.“
BMI wird weiterhin als unabhängige Firma der Fitch Group unter dem Namen Business Monitor International tätig sein. Richard Londesborough und Jonathan Feroze bleiben Geschäftsführer und berichten an Paul Taylor. BMI war zuvor im Besitz des Beteiligungsinvestors Spectrum Equity in Partnerschaft mit BMI-Gründern und -Angestellten.
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Stillstand beim Management sozialer und ökologischer Herausforderungen?
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2014
Angesichts der Probleme beim Klimawandel, bei der weltweiten Durchsetzung von guten Arbeitsstandards und in vielen anderen sozialen und umweltbezogenen Bereichen sind die Unternehmen gefordert, ihren Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. Die aktuellen Zahlen und Fakten zum Engagement der Unternehmen für eine nachhaltige Entwicklung, die die unabhängige Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research in ihrem Corporate Responsibility Review 2014 präsentiert, dokumentieren, dass diese ihrer Verantwortung nur teilweise gerecht werden.
Bei der Bewertung international tätiger, börsennotierter Großunternehmen mit Sitz in den Industrieländern, die oekom research regelmäßig im Auftrag zahlreicher Investoren analysiert, gab es im vergangenen Jahr wenig Bewegung. Nur rund jedes sechste Unternehmen (16,8%) erfüllt die von oekom research branchenspezifisch definierten Mindestanforderungen an das Nachhaltigkeitsmanagement und erhält dafür den oekom Prime Status (Stand 31.12.2013). Im Vergleich zu 2012 ist dieser Anteil nur leicht um 0,1% gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist jedoch auch der Anteil der Unternehmen, die eine schlechte Nachhaltigkeitsleistung zeigen. Er liegt aktuell bei 53,1% nach 52,3% im Jahr 2012. Knapp ein Drittel aller Unternehmen (30,1%) weist zumindest erste Ansätze im Nachhaltigkeitsmanagement auf, entsprechende Aspekte sind jedoch noch nicht systematisch und flächendeckend im Management verankert.
Im Ländervergleich liegen Unternehmen aus Finnland und Deutschland vorne. So erreichen 64,3% der relevanten finnischen Unternehmen den oekom Prime Status, von den deutschen Unternehmen sind es 58,3%. Auf den weiteren Plätzen folgen Italien (50,0%), Niederlande (40,7%) und Frankreich (40,3%). In Österreich zeigt jedes dritte Unternehmen eine hinreichende Leistung, in der Schweiz gut ein Viertel der Unternehmen. Von den US-amerikanischen und kanadischen Großunternehmen genügt nicht einmal jedes Zehnte den Anforderungen, Japan bildet wie in den Vorjahren mit einem Anteil von 7,7% das Schlusslicht.
Im Branchenvergleich erreichen die Hersteller von Haushaltsprodukten für ihr Nachhaltigkeitsmanagement im Durchschnitt 46,3 von 100 möglichen Punkten und damit die höchste Bewertung. Auf Rang 2 des Branchenratings platziert sich die Automobilindustrie mit einer Durchschnittsbewertung von 42,7. Die Öl- und Gasindustrie (22,4) sowie die Immobilienbranche (18,4) rangieren am unteren Ende der Rangliste.
„Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen, Verstöße gegen Umweltstandards und Korruption sind unter den global tätigen Großunternehmen nach wie vor stark verbreitet“, stellt Matthias Bönning, COO und Head of Research von oekom research, fest. Verletzungen international anerkannter Arbeitsrechte finden dabei häufig nicht durch die Großkonzerne selbst statt, sondern bei deren Zulieferern in Entwicklungs- und Schwellenländern. In der Textilindustrie haben dies in jüngerer Zeit die schweren Arbeitsunfälle in Fabriken in Bangladesch gezeigt. oekom research hat bei jedem fünften der analysierten Textilunternehmen entsprechende Verstöße gegen Arbeitsrechtsstandards festgestellt. Noch höher ist der Anteil bei den Herstellern von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten, von denen mehr als jedes vierte Unternehmen (26,7%) durch entsprechende Verstöße aufgefallen ist.
„Wir sehen bei den weltweit größten Unternehmen zu wenige und zu kleine Schritte in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise“, fasst Matthias Bönning zusammen. Dies ist nach Einschätzung von oekom research in doppelter Hinsicht problematisch: Zum einen drohen in vielen kritischen Bereichen wie beispielsweise dem Klimawandel die Entwicklungen zu eskalieren. Je später hier gehandelt wird, desto höher wird der Aufwand sein, um Fehlentwicklungen zu korrigieren, sofern dies dann überhaupt noch möglich ist. Zum anderen werden auch Unternehmen, die etwa ihren Energie-, Wasser- und Rohstoffverbrauch nicht systematisch managen oder Produkte anbieten, die dem steigenden Umwelt- und Sozialbewusstsein der Verbraucher nicht genügen, langfristig nicht am Markt bestehen. Insofern wäre es im Eigeninteresse der Unternehmen, das Kurzfristdenken aufzugeben und nachhaltig zu wirtschaften.
Das Seminar zum Thema Nachhaltigkeitsrating:
https://shop.freiheit.org/#!/events/id/qefmv
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Bundesregierung verliert Verständnis der Assetmanager
Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2014
„Mütterrente, Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren, Mindestlohn. Das sind die Schlagworte und die in den ersten Zügen angegangenen politischen Ziele der großen Koalition. Vielfältige Gründe werden herangezogen,“ analysieren die Experten vom Asset Management der GECAM AG, „um die Empfänger- und Wählerklientel zu bedienen: Gerechtigkeit ist jedoch das alles überlagernde Argument.“
Was ist jedoch daran gerecht, Mütter nach wie vor unterschiedlich zu behandeln, je nachdem wann sie geboren sind bzw. wann sie Kinder bekommen (haben), fragen sich die Analysten. „Wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, taugt auch das Instrument der anrechenbaren Kindererziehungszeiten kaum dafür, dass Eltern in der Zukunft mehr Kinder bekommen. Es hat lediglich dazu geführt, dass der Anreiz für die Zukunft in die Vergangenheit zurückextrapoliert wurde – natürlich aus Gerechtigkeitsgründen.“
Noch fataler sei in einer schrumpfenden und alternden Gesellschaft, dass die Leute nun unter bestimmten (willkürlich gewählten) Bedingungen mit 63 Jahren wieder früher abschlagsfrei in Rente gehen können. Auch das soll vorwiegend gerecht sein, denn wer 45 Jahre hart gearbeitet hat, habe einen Anspruch darauf – fünf Jahre Arbeitslosigkeit dürfen auch dabei gewesen sein. „Es erschließt sich einem nur sehr schwer, wieso in einer alternden Gesellschaft mit vielen gesunden und leistungsfähigen älteren Menschen ein früherer Renteneintritt sinnvoll sein soll, während man den Jüngeren die Rente mit 67 und später mit 70 in Aussicht stellt. Jüngsten Studien zufolge beträfe die neue Regelung insbesondere handwerkliche Berufe.“
Der Bekämpfung der Schattenwirtschaft und der Förderung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ob zu Mindestlohn oder nicht) wird damit ganz sicher ein Bärendienst erwiesen. „Populismus und Bedingung eigener Wählerklientel ja, ökonomisch sinnvolle und nachhaltige Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit unseres Landen nein!“
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Auf alternative Ertragsquellen wie Sachwerte setzen
Von Dr. Oliver Everling | 6.März 2014
Der Investmentspezialist FERI zieht für das Jahr 2013 eine positive Bilanz. „Wir konnten in sämtlichen Geschäftsbereichen zulegen und neue Mandate gewinnen“, sagte Arnd Thorn, Vorsitzender des Vorstandes der FERI AG, anlässlich des Jahrespressegesprächs in Frankfurt am Main.
Gemeinsam mit der Muttergesellschaft MLP AG betreute FERI im Jahr 2013 ein Vermögen von insgesamt 24,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 21,2 Milliarden Euro). Die Gesamterlöse (IFRS-Zahlen) stiegen dabei deutlich um fast 20 Prozent und liegen mit 106 Millionen Euro erstmals über der Marke von 100 Millionen Euro (Vorjahr: 88,7 Millionen Euro).
„Das Marktumfeld war 2013 vor allem aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase herausfordernd. Dass es uns trotzdem gelungen ist deutlich zuzulegen, ist nicht zuletzt ein Ergebnis der neuen Unternehmensstruktur, die wir seit drei Jahren etabliert haben“, so Thorn.
Das Unternehmen habe mit zahlreichen innovativen Konzepten seine Kunden in sämtlichen Geschäftsbereichen überzeugt. Zu den wichtigsten Weiterentwicklungen gehören unter anderem eine neue Vermögensschutz-Strategie für Family Office Kunden sowie die Beantragung der Lizenz für eine Kapitalverwaltungsgesellschaft mit Fokus auf Alternative Assets.
Zudem bietet die zur FERI Gruppe gehörende FERI EuroRating Services AG seit 2013 neben den bekannten Länder- und Fondsratings im Bereich „Credit Rating“ auch das Rating von Unternehmen und Fremdkapitalemissionen an. Hierzu gehört auch der wachsende Markt der sogenannten Mittelstandsanleihen. Der Ansatz der FERI EuroRating unterscheidet sich dabei deutlich von der Methodik der traditionellen Corporate Ratings, denn Startpunkt jedes Unternehmens- oder Emissionsratings ist die Analyse der jeweiligen Branche des Unternehmens bzw. Emittenten.
Die weiteren Kerngeschäftsfelder der FERI Gruppe sind das Investment Management für institutionelle und private Kunden in der FERI Trust GmbH sowie das Beratungsgeschäft/Family Office für institutionelle und private Mandanten in der FERI Institutional & Family Office GmbH. Diese klare Trennung von Rating, Vermögensverwaltung und Beratung sei für FERI eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg, so Thorn.
Die größte Herausforderung für die FERI-Mandanten – große private Vermögen sowie institutionelle Investoren – sei es angesichts des Niedrigzinsumfeldes auch in Zukunft, eine Rendite von mindestens vier Prozent zu erwirtschaften. „Die Politik des billigen Geldes zwingt die Anleger zum Umdenken. Sie müssen im Rahmen ihrer Anlagestrategie verstärkt auf alternative Ertragsquellen wie zum Beispiel Sachwerte setzen“, betont Dr. Heinz-Werner Rapp, CIO der FERI AG. Dabei gelte es, einen klaren Kopf zu bewahren: „Die Null-Zins-Droge vernebelt vielen Marktteilnehmern die Sicht“, so Rapp. Wirtschaft und Börsen würden auch 2014 noch stark von den Entscheidungen der Notenbanken abhängig bleiben. Stärkere Marktkorrekturen als Folge von Überhitzungen seien dabei wahrscheinlich.
Zu den wichtigsten strategischen Zielen der FERI AG für die nächsten Jahre gehört das Wachstum in allen Geschäftsfeldern – neben organischem Wachstum sind auch kleinere Zukäufe möglich. Auch der Ausbau der Dienstleistungsangebote, etwa durch weitere innovative Anlagekonzepte, steht im Fokus der Unternehmensstrategie.
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Technologie verbindet internationale Finanzmärkte
Von Dr. Oliver Everling | 6.März 2014
Hauke Stars, Member of the Executive Committee der Deutsche Börse AG, plädiert auf dem 7. Finanzplatztag der WM Gruppe in Frankfurt am Main dafür, die IT nicht als Ursache von, sondern als Lösung gegen Finanzkrisen zu begreifen. Stars hebt dazu auch die Vorteile des Standortes Frankfurt am Main hervor.
„Bei uns liegt die Systemverfügbarkeit bei 99,9 %“, gibt Stars ein Beispiel aus dem Hause der Deutschen Börse. „Gerade unsere Kunden in den USA nehmen unsere Technologie sehr gut an“, denn bei starken Preisschwankungen würde beispielsweise automatisch der Handel unterbrochen. In anderen Ländern würde diese Sicherheitsmaßnahme erst 2017 eingeführt.
Neben dem Handel in Echtzeit biete die Börse auch Clearing in Echtzeit. Der jederzeitige Zugang zu Marktdaten sei eine Voraussetzung eines fairen Handels. Stars spricht verschiedene Maßnahmen an, mit denen für verschiedene Segmente für Daten gesorgt werde.
Bei den von STOXX entwickelten Indizes seien Manipulationen, wie sie bei anderen Indizes zu hören waren, nicht denkbar, beteuert Stars. Ebenso würden Unregelmäßigkeiten verhindert, die durch Wissensvorsprünge das Ausnutzen von Marktschwankungen möglich wären.
EUREX hat bereits weitreichende Kooperationen mit Börsen in Korea und Taiwan. Die Ausrichtung hin auf die internationalen Wachstumsmärkten helfe, eine Zukunft unter den wichtigsten Finanzplätzen der Welt zu sichern. Das Bindeglied zwischen Frankfurt und den anderen Finanzplätzen sei die Technologie.
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Staatsverschuldung weiter mit Null-Risiko-Fiktion
Von Dr. Oliver Everling | 6.März 2014
„Die Finanzintegration ist in Europa nicht weit geung gegangen“, analysiert Mag. Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell, Aufsichtsrätin der Commerzbank AG auf dem 7. Finanzplatztag der WM Gruppe in Frankfurt am Main, die Ursachen der Finanzkrise, die noch viele Jahre die Forscher beschäftigen würden, so ihre Prognose.
Die Komplexität der Zusammenhänge habe zugenommen und die Verfelchtungen hätten nicht von selbst zu einer Streuung und zu einem Ausgleich der Risiken geführt. Darauf hätten sich zuvor die Hoffnungen gerichtet.
„Wir müssen das Thema Konvergenz neu überdenken“, sagt Tumpel-Gugerell. „Die Reformen wurden bis Einführung der Währungsunion da, danach fehlte der Druck“, skizziert sie Interessenlage der An der Währungsunion teilnehmenden Staaten. Die niedrigeren Zinsen hätten einige Verlockungen mit sich gebracht, denen die Regierungen offenbar nicht widerstehen konnten.
„Wir werden unterschiedliche Volkswirtschaften haben. Wir werden keine automatische Konvergenz zu den Besten haben. Das sind Themen, die nicht allein von der Öffentlichen Hand geschultert werden können. Die neuen Regeln der wirtschaftspolitischen Koordination spielen hier eine Rolle.
Die Stabilisierung des Finanzsystems sei eine sehr technische Diskussion, die nicht überall in der Bevölkerung reflektiert werde. Die Widerstandsfähigkeit der Banken sei deutlich gestärkt worden. Die Aufgabe der Souveränität in der Bankaufsicht sei ein großer Schritt gewesen.
Im Vergleich zu den USA habe Europa immer noch ein sehr großes und wenig konzentriertes Banksystem, das letztlich sehr diversifiziert sei. Die größten fünf Banken in den USA hätten einen wesentlich größeren Marktanteil als die größten fünf in Europa. „Banken müssen auch in der Aufbringung von Risikokapital wieder eine größere Rolle spielen.“ Tumpel-Gugerell plädiert daher auch für die Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes.
„Meine Hauptbotschaft ist, die Eurozone hat viel erreicht“, Tumpel-Gugerell. Die Fikalpolitik sei reformiert worden, die Finanzaufsicht gestärkt, Tumpel-Guerell zählt weitere Bereiche auf, in denen Reformen realisiert wurden. Gefragt nach der Aufblähung der Bilanz der Europäischen Zentralbank äußert sie die Hoffnung, dass nachdem die Aufgabe bewältigt worden sei, die Liquidität des Bankensystems sicherzustellen, die Bilanzsumme auch wieder zurückgeführt werden könne.
„Die Nullgewichtung der Staatsanleihen würde ich nicht ändern“, erwidert Tumpel-Gugerell auf die Forderung, dass Banken die Risiken der Staatsverschuldung berücksichtigen sollten. Tumpel-Guerell hält es eher für möglich, bestimmte Obergrenzen zu definieren.
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Vermögensschutz umfasst auch Humanvermögen
Von Dr. Oliver Everling | 5.März 2014
„Vermögensschutz ist ein Thema, was die privaten Anleger herumtreibt“, analysiert Frank Straatmann, Vorstand der FERI AG, die Situation im Markt der Vermögensanlagen. „Für die Kundenberatungskonzepte aus eigener Hand wie auch mit Kooperationspartnern anzubieten, ist einzigartig. Seit sechs Monaten sind wir damit in der Praxis und verstehen uns damit auch als Vorreiter in der Branche.“ Grundlage ist eine Checkliste, mit der die einzelnen Themen systematisch ermitteilt und die Beratungsfelder identifiziert werden.
Es gehe auch um den Schutz von „Humanvermögen“, also auch die Familie, Reputationsrisiken, Netzwerke, Rufschädigungen, Erpressungen usw. FERI gehe das im Detail mit dem Kunden durch, systematisch und strukturiert.
Arnd Thorn, Vorsitzender des Vorstands der FERI AG, gibt der Erschließung attraktiven Wachstums im margenstarken Sachanlagegeschäft für seine Gesellschaft beste Chancen. Außerdem sei die Weiterentwicklung des Credit Rating Geschäfts wichtig. Thorn deutet auch mögliches Wachstum durch kleinere Akquisitionen in den Bereichen Investment Management und Family Office an.
Thorn zeigt das imposante Wachstum der FERI AG anhand von Zahlen: Inzwischen wurde die Grenze von 100 Mio. € Gesamterlösen überschritten. Noch vor zwei Jahren lagen die Gesamterlöse um 47 Mio. €, also weniger als der Hälfte. 2012 wurden bereits 89 Mio. € erlöst, 2013 106 Mio. €. In Tandem mit den Erlösen entwickelten sich die Assets under Management in der FERI/MLP-Gruppe von 12,7 Mrd. € in 2007 auf 24,5 Mrd. € in 2013.
Die Etablierung der FEREAL AG sei als Anbieter von Emissions-, Strukturierungs- und Beratungsdienstleistungen für alternative Produkte geplant. Die Zulassung als KVG sei bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht beantragt. Ansonsten spricht Thorn von der Konzentration auf die drei Kernmärkte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, zusätzlich Aktivitäten in Benelux, die Forsetzung eines begleitenden Effiziensteigerungsprogramms, die Bewältigung der regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie den weiteren Ausbau der Markenpositionierung auf der Basis des FERI Leitgedankens: „Mehr erkennen. Mehr erreichen.“
Tobias Schmidt, Vorstand der FERI EuroRating Services AG, sieht den Markt für Mittelstandsanleihen als einen Markt in Entwicklung. Eine stärkere Spreizung bei Kupons und Rating sei bereits im Gange. Dies verbessere die Trennschärfe der Ratings.
Eine wichtige Ursache für die Probleme bei Mittelstandsanleihen sieht Schmidt in dem ungünstigen Branchenmix. Ein großer Teil der Ausfälle und Kursrückgänge könne risikoreicheren Branchen zugeordnet werden. Die FERI verfügt seit fast Jahrzehnten über ein Branchenrating, das die Risiken der Branchen differenziert.
Die Unternehmensgröße sei generell ein Faktor bei der Risikobewertung. Allerdings dürfe ihre Bedeutung geringer sein als die der Branchenzugehörigkeit, glaubt Schmidt. Eine tiefergehende Analyse der Branche und des Wettbewerbsumfelds sei für eine umfassende Bonitätsbeurteilung unerlässlich, so Schmidt. „FERI EuroRating hat hier mehr als 20 Jahre Erfahrung“, so der Vorstandschef.
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Schwächen der Starken stärkt nicht die Schwachen
Von Dr. Oliver Everling | 5.März 2014
Ernst Padberg, Verleger und Herausgeber der Börsen-Zeitung, lobt auf dem 7. Finanzplatztag in Frankfurt am Main den politischen Mut des hessischen Ministerpräsidenten, Brücken zwischen unterschiedlichen politischen Lagern zu bauern. Zugleich erinnert er den Ministerpräsidenten an die Finanztransaktionssteuer, die jede Altersvorsorge für jedermann belasten werde. Padberg lässt keinen Zweifel daran, dass im Koalitionsvertrag zur Bundesregierung Fehler gemacht wurden.
Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, versteht den Finanzplatz auch für die Landesregierung als Verpflichtung. Bouffier nimmt die Veranstaltung zum Anlass, Lutz Raettig für sein Engagement für den Finanzplatz Frankfurt. Bouffier richtet den Blick auf die beiden wichtigsten Stärken im Lande Hessen, nämlich den Finanzplatz, erinnert aber auch an den Flughafen Frankfurt.
Das „House of Finance“ sei das erste in einer Reihe weiterer „House of …“, um Wissenschaft und Praxis zusammenzuführen. „Das ist ein Klassiker“, sagt Bouffier und hofft auf ähnliche Erfolge auch z.B. im Bereich Logistik und Pharma. „Wir wollen nachhaltig erfolgreich sein. Nachhaltigkeit und Erfolg – und die Grünen wissen, dass man nur nachhaltig sein kann, wenn man auch erfolgreich ist.“
„Eine Volkswiirtschaft ist etwas anderes als die tagtägliche Fiebermessung an den Aktienmärkten“, macht Bouffier klar. „Das Fiebermessen ist auch wichtig, aber keine Ersatz.“ Bouffier schlägt von diesen Bemerkungen den Bogen zur Notwendigkeit eines funktionierenden Finanzsystems und kommt daher auch auf die Finanztransaktionssteuer zu sprechen. „All die Fragen, die wir hier dazu diskutieren, haben die anderen Bundesländer nicht“, macht Bouffier klar. In einer Situation, wo Geschäft verlagert, aber weiter stattfindet, dürfe das kein Modell sein, dem man sich anschließen könne.
Bouffier skizziert das Unvermögen, die genau aus Asset-Backed Securities erwachsenden Belastungen zu beziffern. Für den Bürger sei es nicht verständlich, weshalb es Wertpapiere gebe, von denen selbst Experten nicht genau wüssten, was drin sei. „Sie müssen erkennen, dass einer kommt und einen Zettel draufklebt: Gift!“
„Die Sehnsucht nach staatlichem Interventionismus ist groß“, berichtet Bouffier und fordert dazu auf, sich auf die Grundlagen des Erfolges in Deutschland zu besinnen, der insbesondere auch in der Sozialen Marktwirtschaft liege. Bouffier setzt das Problem in einen internationalen Kontext.
Bei aller Notwendigkeit von Regulierungsprinzipien dürfe nicht übertrieben werden. „Ich sehe mit großer Sorge eine Diskussion, zu der ich Sie bitte, sich einzuschalten“, sagt Bouffier. So werde Deutschland die Schuld an Ungleichgewichten zugewiesen, da Deutschland so große Exportüberschüsse habe. Deshalb sollen in Deutschland die Kosten erhöht werden, um die anderen Staaten der Europäischen Union wettbewerbsfähiger zu machen. „Man wird die Schwachen nicht stärker machen, indem man die Starken schwächt.“
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