Transparenz durch Wettbewerb um besten Geschäftsbericht

Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2012

Der vom manager magazin ausgetragene Wettbewerb “Der beste Geschäftsbericht“ unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung eines der Autoren (Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Baetge) lässt sich als Transparenzrating-Instrument interpretieren. Jörg Baetge, Markus May und Tatjana Oberdörster schildern in ihrem Beitrag zum Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) den Wirkungszusammenhang zwischen Transparenz des Geschäftsberichts und Vertrauen der Geschäftsberichtadressaten in das Unternehmen und machen klar, dass der Geschäftsbericht als ein geeignetes Instrument zur Herstellung einer glaubwürdigen, d. h. einer authentischen und über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehenden Selbstdarstellung eines Unternehmens genutzt werden kann (sollte).

Die inhaltliche Beurteilung der Geschäfts- und Zwischenberichte im Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ ist wegen der empirisch ermittelten und im Internet einsehbaren Bewertungskriterien und systematischen Bewertungsschritte und -methoden sehr transparent.

“Auffällig sind die zwischenbetrieblichen Unterschiede der hinsichtlich verschiedenster Checkpunkte erzielten Teil-Qualitätswerte der Geschäfts- und Zwischenberichte. Überdies besteht”, so das Fazit der Autoren in ihrem Buchbeitrag, “zwischen den best- und schlechtestbeurteilten Geschäfts- und Zwischenberichten eine erhebliche Diskrepanz in dem Gesamt-Qualitätswert. Der beste Geschäftsbericht erreicht in der Kategorie inhaltliche Qualität mehr als die doppelte Punktzahl des schlechtesten Geschäftsberichts; im Lagebericht des Geschäftsberichts beträgt die höchste erreichte Punktzahl sogar mehr als das Dreifache der niedrigsten. Die Zwischenberichte zeigen vergleichbar große Unterschiede.

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Einflussmöglichkeiten auf das Rating

Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2012

Eine Entscheidungsfindung erfordert unabhängig von ihrem Kontext immer ein gewisses Maß an Hintergrundwissen und grundsätzlichen Informationen. Im Zuge von Finanzentscheidungen, sei es die Kreditgewährung oder die Beteiligung an einer Gesellschaft mittels Eigenkapital, ist die Bedeutung des Wissens- und Informationsbedarfs aufgrund monetärer Konsequenzen besonders hoch, macht Andreas Dahmen in seinem Beitrag zum Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ klar (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2). Dahmen ist Vorstand der vwd group, vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG in Frankfurt am Main (www.vwd.com).

“In erster Linie geht es um die Möglichkeit,” so Dahmen, “über die zukünftige Bestandskraft von Unternehmen urteilen zu können. Hierfür sind sowohl quantitative als auch qualitative Erkenntnisse über das Bewertungssubjekt ins Kalkül zu ziehen. Neben der Ertrags- und Finanzlage eines Unternehmens, sind Informationen über die strategische Ausrichtung, das Management sowie die Organisation für eine zuverlässige Bewertung bedeutsam.”

Während in der idealisierten Vorstellung die Bewertung eines Unternehmens einfach erscheine, zeigen sich in der Praxis im Hinblick auf den Zugang zu Informationen Schwierigkeiten und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Marktteilnehmer auch Differenzen. “Während private und vielfach auch institutionelle Marktteilnehmer im Rahmen einer Investitionsentscheidung zumeist nur auf öffentlich zugängliche Informationen über das Unternehmen zurückgreifen können, erhalten Ratingagenturen, Analysten und Banken im Falle eines vereinbarten Ratings sämtliche erforderliche Unterlagen.”

In diesem Zusammenhang zeigt Dahmen auf, dass, obwohl Unternehmen von allen beschriebenen Stakeholdergruppen profitieren können, Diskrepanzen bei den Informationsständen vorliegen können. Dabei stellt sich die Frage, in welchem Maß ein Unternehmen durch die Informationsbereitstellung Einfluss auf das Ergebnis des Ratings nehmen kann. Dieser und weiteren Fragen geht Dahmen in seinem Beitrag zum Buch “Transparenzrating” nach.

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Transparenzrating aus Fondssicht

Von Dr. Oliver Everling | 10.Januar 2012

Inzwischen wird die dritte Auflage des auf der Website des BVI verfügbaren Transparenztableaus der vom BVI erstmals 2004 veröffentlichten Ranking-/Rating-Transparenz-Standards (RRTS) vorbereitet. “Diese neue Fassung wird bei der Abgrenzung von Peer Groups und der Prognosefähigkeit des Ratings verstärkt Zahleninformationen einfordern”, kündigt Rudolf Siebel an, Geschäftsführer des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.

Siebel befasst sich in seinem Beitrag zu dem Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) mit dem Transparenzrating aus Fondssicht.

Das auf der Website des BVI www.bvi.de verfügbare Tableau der RRTS gliedert sich in die fünf Themenbereiche Begriffsbestimmungen (was unterscheidet ein Ranking von einem Rating?); Unternehmensprofil (Rechtsform, Eigentums- und Beteiligungsverhältnisse); Methodik (Datenerhebung, -auswertung und -verdichtung); Qualitätssicherung; Grundsätze der Veröffentlichung von Rankings und Ratings.

“Reichte vor einigen Jahren die Datenhistorie nicht,” schreibt Siebel, “so sind die meisten Anbieter heute mehr als zehn Jahre präsent und wie alle Marktteilnehmer um die Erfahrungen zweier Börseneinbrüche reicher.” Stärken und Schwächen der gewählten Verfahren spiegeln sich in den vorliegenden Zeitreihen und gaben Anlass für eine Überarbeitung des Methodeninventars der Agenturen, berichtet Siebel.

“Mit der Veröffentlichung des Transparenztableaus in neuer Form liegen nicht nur Antworten auf einen inhaltlich erweiterten und präzisierten Fragenkatalog vor, sondern auch print- und webtechnisch in einer verbesserten Form. Inhaltlich werden eine veränderte Anbieterlandschaft und”, fügt Siebel hinzu, “neue Ratingansätze sichtbar. Der BVI leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Ratingtransparenz.”

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Baltische Staaten konsolidieren erfolgreich

Von Joana Everling | 9.Januar 2012

Die Feri EuroRating Services AG stuft im Januar die Ratings von Estland und Lettland herauf. Grund für die Einschätzung geringerer Kreditrisiken sind vor allem die erfolgreichen Konsolidierungsbemühungen beider Länder. Die baltischen Staaten zeigen damit, wie die Folgen der Finanzmarktkrise erfolgreich überwunden werden können, auch wenn dies mit drastischen Einschnitten in die Haushalte verbunden war. Estland und Lettland wurden besonders hart getroffen, als im Jahr 2008 die Finanzmarktkrise ausbrach und die Immobilienblase platzte. Der folgende massive Einbruch der Wirtschaftsleistung mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Staatshaushalte schlug sich in einer deutlichen Verschlechterung der Bonität dieser Länder nieder.

Mit dem Abbau externer Ungleichgewichte, einem frühzeitigen Gegensteuern der Finanzpolitik sowie einer massiven internen Abwertung gelang es den baltischen Staaten relativ zügig, den Tiefpunkt der Krise hinter sich zu lassen. Unsere Prognose zeigt eine mittlerweile deutlich verbesserte Projektion zur Entwicklung der Staatsfinanzen, weshalb wir die Ratings beider Länder im Januar 2012 heraufstufen. Während in Lettland die Risiken eines Zahlungsausfalls immer noch sehr hoch bleiben (Note D), erhält Estland nunmehr die viertbeste Note B+. Neben den fundamentalen Faktoren wirkte sich auch eine Weiterentwicklung der Feri-Ratingmethodik positiv aus: Die höhere Gewichtung der Prognose der öffentlichen Finanzen und die entsprechend geringere Gewichtung der außenwirtschaftlichen Faktoren führten auch bei weiteren Staaten zu einer positiven Ratingänderung.

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Ausbleibender Zusammenbruch begründet Optimismus

Von Dr. Oliver Everling | 9.Januar 2012

„Beim Haus unseres Referenten zum Neujahrsempfang handelt es sich um das erste, bei dem der Begriff der Systemrelevanz bekannt wurde“, erinnert Arnulf Manhold zur Einführung des Neujahrsempfangs. Manhold ist Vorsitzender des eff Europäischen Finanz Forum e.V. (http://www.eff.de/). „Wir sehen hier im eff Europäischen Finanz Forum optimistisch in die Zukunft. Die Wirtschaft lebt von Erwartungen, wenn diese positiv sind, ist das für uns alle gut“, macht Manhold klar.

Dr. Dieter Glüder, Vorstand der IKB Deutsche Industriebank AG, spricht im eff über die Banken – „Ansichten und Aussichten 2012″, Glüder ist im Vorstand für Informationstechnologie, Finanzen und Steuern zuständig. „Wie führt man eigentlich einen Vortrag zum neuen Jahr, wenn Sie alle mit Freude und Optimismus ins neue Jahr gehen wollen?“ Glüder warnt, dass das Jahr 2012 schwierig sein werde, aber nicht in einer Weltwirtschaftskrise enden werde.

Glüder blickt zunächtst auf 2011 zurück: Jahr 5 nach Beginn derFinanzkrise. Der halbe WegseizurBewältigung derFinanzkrisebereitszurückgelegt. Die Bankenkrisewerde nun durch dieS taatsschuldenkrise beschleunigt. „In der Finanzwirtschaft sind wir komplett abgekoppelt vom Bewusstsein der Bürger“, denn im Konsum und im Handel sei die Krise nicht angekommen.

Die Eurzone habe eine ideale Angriffsfläche für die Krise geboten: Konstruktionsmängel von Geburt an, Rettungshandeln konnte nicht überzeugen. Es ergibt sich ein komplexes Problem für die Politik: Moral hazard, akute Rettung versus ordnungspolitische Prinzipien, Rückkehran den Kapitalmarkt versus Dauer von Öffentlichen Rettungshilfen, Teufelskreis fürgesunde, aber illiquide Staaten versus Anleihekauf durchdie EZB – das sind nureinige der Punkte, die Glüder in seinem Vortrag zum eff anspricht. Banken halten in hohem Umfang Staatsanleihen der Eurozone; aus dieser Tatsache resultiert ein maßgeblicher Teil des Problems.

„Dem Ertrinkenden kann man keinen Schwimmkurs zur Auflage machen“, sagt Glüder kritisch in Bezug auf die Bedingungen, die von der Politik den Banken auferlegt wurden. „Es kann sich ein gewisser Teufelskreis in Gang setzen“, denn wenn Märkte den Schuldnern den Zugang zu neuen Finanzmitteln verweigern, fallen auch die so geannten „lender of last resort“ schließlich aus.

„Wir verbieten die Spekulation“ – solche Parolen führten in die falsche Richtung, da damit den Banken nicht geholfen wird. Glüder mahnt, sich auf die Zusammenhänge zu besinnen. „Es wurde von den eigentlichen Problemen abgelenkt:“ Das Vertrauen der Märkte war nicht zurückgewonnen worden. Für Banken war die Finanzierung in Euro kaum noch möglich, in US_Dollar nur noch knapp. Außer Deutschland und einige kleinere Länder waren praktisch alle Staaten zu Weihnachten 2011 in Verhandlungen, berichtet Glüder.

Die Ausnutzung der Einlagenfazilitäten bei der EZB entwickelten sich zu „dem“ Barometer des Misstrauens unter Banken schlechthin, berichtet Glüder. Praktisch wöchentlich dürfte in 2012 getestet werden, ob die Märkte wieder Vertrauen in den Euro fassen. Fast 700 Mrd. € Refinanzierungsbedarf der Banken im nächsten Jahr werde diese vor große Herausforderungen stellen.

„Die Haushaltsprobleme Ungarns könnten sich zu mehr als einer Randnotiz entwickeln“, warnt Glüder. Die Märkte könnten weiterhin in der Schockstarre einer überragenden Risikoaversion verharren. Glüder warnt davor, die Zusammenhänge zwischen Staatsschuldenkrise und Bankenkrise zu übersehen.

„Mein Optimismus für 2012 speist sich daraus, dass ich ein Ausscheiden aus dem Euro ausschließe“, sagt Glüder. Glüder skizziert den Prozess de Deleveragings. Mehrere Sektoren müssen sich entschulden. In den USA gehören dazu auch die privaten Haushalte. Die staatlichen Haushalte müsen konsolidieren. „Nehmen Sie alle Faktoren zusammen, sehen Sie daraus, dass Sie keine großen Wachstumsimpulse erwarten dürfen.“

Wie zerrüttet das Verhältnis zwischen Banken und Staaten sei, das zeige sich an der Diskussion der Aufsichtsfelder. Deleveraging und 9 % Eigenkapitalanforderungen würden maßgebliche Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Banken weltweit haben. Wenn vorrangig Kredite abgebaut würden, würden daraus Veränderungen in den Marktstrukturen resultieren, zeigt Glüder auf. „Das überraschende Vorhaben der Bankenaufsicht ist zu einem Risikofaktor geworden“, dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass 80 % der Bürger eine stärkere staatliche Kontrolle der Banken wünschen würden.

Die Institute sehen sich nun mit sehr komplexen Steuerungsanforderungen konfrontiert. HGB und IFRS müssen beachtet und zugleich eine Vielzahl von Kapitalnormen erfüllt werden. Beurteilung der Risikotragfähigkeit nach Going-Concern und Liquidationssicht, interne und externe Stresstests usw. wirken wie zusätzliche Eigenkapitalnormen.

2012 werde „das“ Umsetzungsjahr für eine umfassende Welle an Re-Regulierungen. das komplexe (Un-) System der Steuerungsgrößen sei nciht widerspruchsfrei. Technische Ausführungen der EBA zur EU-Verordnung gibt es noch nicht. Eine zentrale Gegenpartei für Derivategeschäft, Die Mindestbetriebsgröße für aufsichtliche Erfüllung der Normen steigt an. „Eine kritische Reflexion der Gesamtheit der Vorhaben tut not“, fordert Glüder und fügt hinzu, „zuviel kann kontraproduktiv sein“.

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Transparenzrating als Maßstab des Transparenzniveaus

Von Dr. Oliver Everling | 8.Januar 2012

Um Transparenzrating als Maßstab des Transparenzniveaus zu verstehen, ist die Unterscheidung der beiden Begriffe symmetrische und asymmetrische Informationen unerlässlich. Metehan Sen, befasst sich in seinem Beitrag zu dem Buch “Transparenzrating – Wege zur effizienten Analyse und Bewertung der Rechnungslegung von Unternehmen“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling, Peter Schaub und Rolf Stephan, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, www.gabler.de, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8349-3365-2) mit den entscheidenden Begriffen.

Metehan Sen ist Vorstandssprecher der Franconofurt AG (www.franconofurt.de) und dort zuständig für die Verantwortungsbereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling und Steuern. In seinem Urteil stützt er sich auf Kapitalmarkterfahrung bei Sal. Oppenheim, Credit Suisse und Barclays BZW. Er ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Tochterunternehmens OperaOne AG.

Der Ausdruck „asymmetrische Informationsverteilung“ beschreibt, so Sen, dass Marktteilnehmerüber einen unterschiedlichen Informationenstand verfügen. Dies bedeutet, dass eine Seite einen bestimmten Informationsvorsprung gegenüber der anderen besitzt. Dem gegenüber steht die “symmetrische Information“ bei der die Akteure über den gleichen Kenntnisstand an Informationen verfügen und somit gleichermaßen informiert sind.

“Weiterhin kommt der Thematik des Insider und Outsider Problems eine besondere Rolle zu. Bei Insidern handelt es sich insbesondere um das Management und die Stakeholder,” schreibt Sen, “welche aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Unternehmen einen gewissen Informationsvorsprung besitzen. Zudem befinden sich auf der anderen Seite die Outsider, bei denen es sich um Eigenkapitalgeber/Aktionäre und Kreditgeber handelt und deren Investmententscheidungen grundlegend von der Informationspolitik der Unternehmen abhängig sind.”

Das Ziel sieht Sen darin, die Kommunikation zwischen beiden Akteuren zu erhöhen um somit das gleiche Informationslevel zu erreichen damit die operativen Erfolgsaussichten des Unternehmens von externen Investoren richtig eingeschätzt werden können.

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Gute Zahlungsmoral trotzt Schuldenkrise

Von Joana Everling | 6.Januar 2012

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im Dezember dank der weiterhin guten wirtschaftlichen Lage im Inland erneut verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im Dezember auf 87,75 (November: 87,65) Punkte und rückte damit auf einen neuen Höchststand, wie der Wirtschaftsinformationsdienstleister D&B Deutschland am Freitag in Darmstadt mitteilte. Damit bezahlen die deutschen Unternehmen ihre Rechnungen trotz der Schuldenkrise in der Eurozone so pünktlich wie noch nie. D&B-Geschäftsführer Thomas Dold begründete dies mit dem anhaltend hohen Wachstum im Inland.

Dold geht davon aus, dass sich die Zahlungsmoral in den ersten Monaten des laufenden Jahres nicht eintrüben wird. Allerdings sei die Entwicklung über das ganze Jahr derzeit schwer einzuschätzen.

„Aktuell gibt es noch keine Anzeichen, dass die Unternehmen auf die Ausgabenbremse treten oder ihre Liquidität auf Kosten ihrer Lieferanten schonen“, sagte er. Die Unternehmen könnten allerdings die politische und wirtschaftliche Entwicklung nur schwer einschätzen und daher im Moment nur auf Sicht manövrieren. Eine Prognose für die Entwicklung der Zahlungsmoral im gesamten Jahr sei daher schwer.

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Euro bleibt bestehen

Von Jian Ren | 3.Januar 2012

Die deutschen Vermögensverwalter bewerten das finanzpolitische Umfeld sowie die Aussichten der Finanzmärkte für das Jahr 2012 kritisch. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV).

Ein Zweifel trifft insbesondere die europäische Zentralbank EZB. So glauben knapp drei Viertel der Umfrageteilnehmer (70 Prozent), dass die EZB ihre Unabhängigkeit nicht bewahren kann. Damit schenken lediglich 30 Prozent der befragten Vermögensverwalter dem EZB-Präsident Mario Draghi Glauben. In der Folge rechnen rund zwei Drittel der Befragten mit einem Anstieg der Inflation in Deutschland: 65 Prozent gehen von Steigerungsraten über zwei Prozent aus. Eine Minderheit von 35 Prozent hingegen kalkuliert mit einer Inflationsrate unter zwei Prozent. „Wie die Mehrheit meiner Kollegen bin ich der Meinung, dass das Thema Inflation uns in 2012 beschäftigen wird“, kommentiert VuV-Vorstandsvorsitzender Günter T. Schlösser die Antworten. Insgesamt beteiligten sich 80 Verbandsmitglieder an der Onlineerhebung, die zwischen dem 16. und 21. Dezember durchgeführt worden ist.

Trotz aller Unsicherheiten durch die europäische Staatsschuldenkrise sehen die unabhängigen Vermögensverwalter mehrheitlich keine grundlegende Gefahr für den Euro. Auf die Frage, ob es den Euro bis zum Jahresende 2012 noch geben wird, gab es keine einzige verneinende Antwort. Uneinigkeit besteht hingegen in Bezug auf die Zusammensetzung der Euromitgliedstaaten: Mit rund 59 Prozent glaubt die Mehrheit an die aktuelle Zusammensetzung inklusive Krisenstaaten wie Griechenland, Italien oder Portugal. Dem gegenüber steht aber mit rund 41 Prozent eine ebenfalls große Gruppe von VuV-Mitgliedern, die zwar über das Jahresende 2012 mit dem Fortbestand des Euro rechnet – dann allerdings mit weniger Mitgliedstaaten.

Ebenfalls differenziert ist die Meinung der Vermögensverwalter mit Blick auf die Börsen: Eine knappe Mehrheit (rund 59 Prozent) sieht den Tiefpunkt an den Finanzmärkten noch nicht erreicht. Der andere Teil der Befragten rechnet damit, dass es in 2012 mit den Kursen wieder bergauf geht.

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Neugeschäftswachstum bei GRENKE in 2011

Von Jian Ren | 3.Januar 2012

In 2011 betrug das Neugeschäftsvolumen der GRENKE Gruppe (inkl. Franchisepartner) – das ist die Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände und Factoringvolumen -857,5 Mio. EUR (2010: 693,0 Mio. EUR), das entspricht einem Wachstum von 23,7 %. Damit hat GRENKE die angestrebte Zielmarke von mehr als 20 % Neugeschäftswachstum deutlich überschritten. Der Deckungsbeitrag (DB) 2 des Neugeschäfts der GRENKE Gruppe erreicht 2011 124,7 Mio. EUR (Vorjahr: 102,8 Mio. EUR). Die DB2-Marge des Leasinggeschäfts liegt in 2011 bei 16,0 % gegenüber 15,6 % in 2010.

Das internationale Geschäft hat mit einem Anteil von 61,5 % (Vorjahr 58,4 %) zum Neugeschäft der GRENKE Gruppe beigetragen. Der Wachstumstrend in GRENKEs größten internationalen Märkten setzte sich in 2011 unvermindert fort. In Italien hat GRENKE 102,4 Mio. EUR Neugeschäftsvolumen erzielt. Damit hat Italien nach Frankreich den wichtigen Schwellenwert von 100 Millionen Euro Neugeschäft überschritten.

Im Verlauf des vierten Quartals hat GRENKE weitere Zellteilungen durchgeführt und in Hemel Hempstead – im Nordwesten von London den fünften Standort in UK eröffnet. Insgesamt hat GRENKE in 2011 neun Zellteilungen vorgenommen und ist nunmehr an 23 Standorten in Deutschland und international an insgesamt 52 Standorten präsent. In 2011 hat GRENKE mit Abschluss eines Franchisevertrages in der Türkei den Eintritt in einen weiteren attraktiven Markt unternommen.

Die GRENKE Gruppe verzeichnete in 2011 217.129 Leasinganfragen (davon international 156.399), aus denen 94.176 neue Leasingverträge (davon international 64.909) generiert wurden. Der Mittelwert pro Leasingvertragsabschluss lag bei rund 8.178 EUR und ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen (2010: 7.693 EUR).

In 2011 liegt die Umwandlungsquote (Anfragen in Verträge) in der GRENKE Gruppe (Leasingsparte) bei 43 % und blieb somit im Verlauf des Jahres 2011 unter unserer Zielmarke. Die Umwandlungsquote in den internationalen Märkten liegt bei 42 % und somit weiterhin niedriger als im deutschen Markt(48 %). Diese Umwandlungsquoten zeigen auf, dass GRENKE die Strategie keine Abstriche in der konservativen Risikoausrichtung in einzelnen internationalen Märkten zu machen, beibehalten hat.

"Wir planen unsere Expansionsstrategie über die Gewinnung von neuen Franchisepartnern sowie Zellteilungen auch in 2012 fortzusetzen. Die Überschreitung der 100 Millionen Euro Schwelle in Italien, somit unserem zweiten internationalen Markt nach Frankreich, unterstreicht, dass die Fokussierung der Wachstumsstrategie auf weitere Länder und die Nutzung der Wettbewerbsvorteile in den bestehenden europäischen Ländern die Richtige ist.", beschreibt Wolfgang Grenke, Vorstandsvorsitzender der GRENKELEASING AG die Unternehmensstrategie.

"Um diese Wachstumschancen zu nutzen, sind eine gute Finanzausstattung und eine hohe Eigenkapitalquote wichtige Voraussetzung. Im Dezember hat Standard & Poor’s nach detaillierter Analyse unseres Geschäftsmodells unser Emittentenrating von BBB+ mit stabilem Ausblick bestätigt. Zusammen mit der Tatsache, dass wir in 2012 vergleichsweise geringe Anleihefälligkeiten zu verzeichnen haben, ist die finanzielle Basis für die Umsetzung unserer Expansionsstrategie gelegt. Mit der Steigerung des Einlagevolumens bei der GRENKE Bank dokumentieren wir, dass die Bank ein wichtiger Bestandteil im Rahmen der Diversifizierung unserer Refinanzierungsquellen ist und sich auch die neuen Aktivitäten wie z.B. das Volumen der Existenzgründungsfinanzierungen sehr erfreulich entwickeln.", erläuterte Dr. Uwe Hack, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der GRENKELEASING AG.

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Rohstoff Kommentar von SaxoBank

Von Jian Ren | 3.Januar 2012

Wirft man einen Blick auf die Performance der wichtigsten Rohstoffindizes in 2011, so fällt das Ergebnis sehr ernüchternd aus: Der S&P GSCI fiel um ein Prozent und der DJ UBS, der vor allem zahlreiche Industriemetalle und Agrarwerte enthält, brach um mehr als 13 Prozent ein. Der CRB-Rohstoffindex verlor ebenso wie der MSCI World Aktienindex rund acht Prozent.

„Während Energiewerte und Edelmetalle zu den Gewinnern des Jahres gehörten, wurden Industriemetalle und Agrarwerte besonders hart abgestraft“, erklärt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank und wagt einen Ausblick in die Rohstoffmärkte in 2012: Bei Rohöl zeigen sich zwei gegenläufige Kräfte: Einerseits sprechen die Konflikte in Syrien und im Iran, aber auch die verbesserten Wirtschaftaussichten in den USA eher für einen steigenden Ölpreis. „Dem entgegen stehen aber weltweite Konjunktursorgen und die anhaltende europäische Schuldenkrise“, so der Saxo Bank Experte. „Sie setzen den Preis tendenziell unter Druck. Welche Tendenz letztlich überwiegt, wird sich an der Dollarstärke entscheiden.“ In den kommenden Monaten sieht Hansen für die Rohölsorte Brent eine Preisspanne von 100 bis 115 Dollar.

Massive Goldkäufe der Notenbanken, negative Zinserträge in den USA und eine mögliche Eskalation der Eurokrise werden laut Ole Hansen den Goldpreis weiter stützen. „Vor allem aber hängt die Entwicklung des Edelmetalls stark davon ab, ob und wann Spekulanten und Vermögensverwalter wieder in  den Markt investieren“, erklärt Hansen. „Es mehren sich jedoch die Anzeichen dafür, dass weitere Preisrückschläge folgen werden, bevor diese Akteure wieder zurückkommen.“

Für Industriemetalle ist Hansen positiv gestimmt: „Sobald die Wirtschaft wieder etwas in Schwung kommt, müssen die bisherigen Lieferengpässe dringend geschlossen werden. Außerdem gibt die US-Wirtschaft als zweitgrößter Verbraucher von Industriemetallen Anlass zum Aufatmen.“
Wichtigster Faktor für den Agrarsektor sind und bleiben Wettereinflüsse. Hansen sieht hier Schwierigkeiten für die Ernten in Südamerika, allen voran bei Mais und Sojabohnen. „Nachdem sich das Wetter in der ehemaligen Sowjetunion normalisiert hat, wird die Weizenernte hingegen üppig ausfallen“, so der Saxo Bank Experte.

Insgesamt zeigt sich der Fachmann zum Jahresauftakt versöhnlich: „Die vergangenen 10 Jahre zeigen, dass sich die Rohstoffmärkte im Januar meist negativ entwickeln, während der Februar seitwärts verläuft. Im März kommt dann erfahrungsgemäß die steile Rallye“, erklärt Ole Hansen abschließend. Bleibt abzuwarten, ob sich die Geschichte wiederholt.

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