UBS – Abschied von der Investmentbank?
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 27.Juli 2011
Zeitgleich mit der Deutschen Bank hat die UBS am gestrigen Dienstag ihr Ergebnis zum zweiten Quartal vorgelegt. Dass die Zahlen nicht gut ausfallen werden, dürfte keinen Investor überrascht haben, zumal sich die Investmentbanksparte seit einiger Zeit in der Restruktuierung befindet. Infolge des schwachen Marktvolumens, ausgelöst durch sinkende Kundenaktivitäten, sank der Reingewinn im zweiten Quartal um 49 % auf rund eine Milliarde Franken, nach 1,8 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Rückgang um 36 % auf 1,2 Mrd. Franken gerechnet. Um die Bank wieder auf Kurs zu bringen, will die UBS in den nächsten zwei bis drei Jahren 1,5 bis 2,0 Mrd. Franken an Kosten einsparen, was nichts anderes bedeutet als Personal freizusetzen.
Mahr als der deutliche Gewinneinbruch dürfte die Investoren verärgert haben, dass Grübel das Gewinnziel der Bank kassiert hat. Aber hat er das wirklich? Die 15 Mrd. Franken an Vorsteuergewinn, welche die UBS bis Ende 2014 erreichen wollte, waren ohnehin nicht realistisch. Da viele Analysten und Investoren dieses Gewinnziel nicht ernst genommen haben, hielt sich dementsprechend auch die Verärgerung in Grenzen.
Als besorgniserregend war jedoch die Performance in der Investmentbank. Der Gewinn der Sparte sank von 1,3 Mrd. im Vorjahr auf 376 Mio. Franken. Über alle Subsegmente hinweg sanken die Erträge, zumeist sogar deutlich (ganz im Gegensatz zur Deutschen Banks CIB-Division). Das unzureichende Ergebnis der Investmentbanker wirft jedoch Fragen auf: Angesichts der im Vergleich zu vielen Investmentbanken inflexiblen Kostenstruktur und den Verlust von Marktanteilen in vielen Segmenten des Investmentbankings sollte das Management darüber nachdenken, sich aus diesem Business komplett zu verabschieden – und sich allein auf das Privatkunden- & Vermögensverwaltungsgeschäft zu konzentrieren. Zumal in diesen Geschäftsfeldern die Bank nachhaltige Gewinne generieren kann. Grübel und seine Vorstandskollegen sollten daher den Mut fassen und die Investmentbank an eine Bank oder Investor verkaufen und mit dem Geld das Private Banking-Geschäft in den Schwellenmärkten weiter anzukurbeln.
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Was zeichnet einen erfolgreichen Kreditmediator aus?
Von Rainer Kreutz | 26.Juli 2011
In der Krisenzeit ernannte die Bundesregierung am 2. Dezember 2009 einen Kreditmediator. Der Kreditmediator sollte mit dazu beitragen, die Versorgung des Mittelstandes mit Krediten zu verbessern.
Der Mittelstand, der über die schleppende Kreditvergabe der Banken klagte, erhielt nach dieser Regelung eine zentrale Anlaufstelle bei Kreditschwierigkeiten. „Aber was zeichnet einen erfolgreichen Kreditmediator aus?“ mit dieser Frage beschäftigt sich Rainer Langen, Gründer und Leiter des Deutschen Instituts für Kreditmediation (IKME) und 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Kreditmediatoren e. V., in seinem Beitrag zum Buch „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“ von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber, Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3).
Rainer Langen definiert Kreditmediatoren: „als unabhängige Mittler zwischen Finanz- und Realwirtschaft, als Kommunikation fördernde externe Dritte, die fall- und problemspezifisch versuchen, ein zielführendes Miteinander zwischen unterschiedlichsten Parteien in Finanzierungsthemen zu entwickeln.“
Zur Beantwortung der Frage wie sich ein erfolgreicher Kreditmediator auszeichnet, zieht Rainer Langen den Meisterdiplomaten Alvise Contarini heran. Er hatte es „24. Oktober 1648 geschafft, was keiner mehr für möglich gehalten hatte: den Friedensschluss zu Münster („Westfälischer Friede“) und damit das Ende einer dreißigjährigen Kriegs- und Leidenszeit im Herzen Europas. Dem vorausgegangen war ein über fünf Jahre dauernder, zäher Verhandlungsmarathon mit mehr als 800 multi- und bilateralen Verhandlungen zwischen den sich zunächst unversöhnlich gegenüberstehenden und aufs Heftigste streitenden Kriegsparteien.“
Nach Rainer Langen lässt sich „die Vorgehensweise des im Jahr 1597 geborenen Venezianers Contarini, auch nach fast über 400 Jahren, bestens in die heutige Praxis übertragen und gemeinsam mit eigenen Erfahrungen sowie Begrifflichkeiten aus der klassischen Familientherapie zu acht Eigenschaften zusammenfassen, die zum Standard eines jeden Kreditmediators gehören sollten und als die ‘Acht Contarini – Prinzipien’ bezeichnet werden.“
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Bankenverband vertraut TeleTrusT
Von Dr. Oliver Everling | 26.Juli 2011
Der Bundesverband deutscher Banken e.V. ist dem IT-Sicherheitsverband TeleTrusT Deutschland e.V. beigetreten. Den Schwerpunkt in der Facharbeit sieht der Bankenverband dabei in der Sicherheit kreditwirtschaftlicher IT-Systeme.
Der Bundesverband deutscher Banken, der die Interessen der privaten Banken vertritt, repräsentiert mehr als 210 private Banken und elf Mitgliedsverbände. Dr. Ibrahim Karasu, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Retail Banking und Banktechnologie im Bankenverband: "Zu unseren Aufgaben zählt die Schaffung von technischen Standards im Zahlungsverkehr, die ständige Weiterentwicklung der Sicherheit in kreditwirtschaftlichen IT-Systemen und Anwendungen sowie generell die Arbeit an interessanten technischen Neuentwicklungen. Deshalb engagiert sich der Bankenverband in der Fachverbandsarbeit."
Für TeleTrusT bestätigt Dr. Holger Mühlbauer, TeleTrusT-Geschäftsführer: "Das Thema IT-Sicherheit muss in engem Zusammenwirken zwischen Anbietern und Anwendern behandelt werden. Der Bankenverband repräsentiert einen der wichtigsten Anwendungsbereiche und ist ein wichtiger Partner bei der Umsetzung des verbandspolitischen Anliegens von TeleTrusT, vertrauenswürdige elektronische Geschäftsprozesse zu gestalten."
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Gothaer Kranken weiterhin überdurchschnittlich
Von Dr. Oliver Everling | 25.Juli 2011
Die Gothaer Kranken hat nach Feststellung der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH 2010 die eindrucksvolle Trendumkehr des Vorjahres nachhaltig bestätigt und wächst sowohl im Voll- als auch im Zusatzversicherungsgeschäft deutlich stärker als der Markt. “Getragen durch einen überdurchschnittlichen Neuzugang an Versicherten,” heißt es aus dem Hause der Assekurata aus Köln, “steigerte das Unternehmen hierbei seine Beitragseinnahmen um 6,02 %”. Das Marktwachstum lag dagegen bei 5,64 %. Die Qualität des Beitragswachstums komme auch darin zum Ausdruck, dass es zu zwei Drittel aus echtem Neugeschäft und nur zu einem Drittel aus Beitragsanpassungen resultiere. “Im Branchenmittel ist das Verhältnis mit 60 % zu 40 % ungünstiger”, fügt Barbara Hagemann hinzu, Leitende Analystin bei der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH.
Nach Auffassung von Assekurata sind die Produkte der Gothaer Kranken im Wettbewerb attraktiv positioniert und bieten auch für die Zukunft sehr gute Wachstumschancen. Assekurata hebt das Urteil in der Teilqualität Wachstum/Attraktivität im Markt das zweite Jahr in Folge auf nunmehr gut an.
Die Gothaer Krankenversicherung AG (Gothaer Kranken) erreicht vor diesem Hintergrund ein gutes (A) Assekurata-Rating und behauptet sich damit zum fünften Mal in Folge in dieser Bewertungsklasse. In der Teilqualität Wachstum überzeugte die Gesellschaft besonders, so dass Assekurata hier die Note um zwei Kategorien anhob.
“Die Gothaer Kranken erzielt im Beobachtungszeitraum 2007 bis 2010 stets eine überdurchschnittliche versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote”, so Hagemann. Der Mittelwert über die vergangenen vier Jahre von 10,86 % bringt die hohe Ertragskraft deutlich zum Ausdruck (Markt: 9,57 %). 2010 konnte das Unternehmen den Wert noch einmal auf 11,10 % (Markt: 10,67 %) steigern. Auch im Kapitalanlageergebnis kann sich die Gothaer Kranken verbessern. Die Nettoverzinsung steigt um nahezu einen halben Prozentpunkt auf 3,92 % an, so dass der Abstand zum Markt (4,23 %) verkürzt werden kann. Assekurata bestätigt im aktuellen Rating das sehr gute Erfolgsurteil aus den Vorjahren.
“Die Gothaer Kranken entnimmt im Beobachtungszeitraum 2006 bis 2010 überdurchschnittlich viele Mittel aus ihrer Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB). Davon profitieren die Versicherten”, analysiert die Expertin der Assekurata, “sowohl in Form von Beitragsrückerstattungen bei Leistungsfreiheit als auch durch die Abfederung von Beitragsanpassungen.” Die RfB-Entnahmequote ist bei der Gothaer Kranken im Vierjahresdurchschnitt mit 11,63 % deutlich höher als im Marktvergleich (8,22 %). Dadurch sinkt allerdings gemessen an den Beitragseinnahmen die RfB-Ausstattung und liegt aktuell mit knapp 12 % deutlich unter Marktniveau (26,20 %). Unter anderem hieraus resultiert eine Absenkung der Teilqualität Beitragsstabilität auf gut (Vorjahr: sehr gut).
Für einen Krankenversicherer in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft verfügt die Gothaer Kranken mit 15,95 % über eine sehr hohe Eigenkapitalquote (Durchschnitt AGs: 11,26 %). Zudem berücksichtigt Assekurata zur Beurteilung der Sicherheitslage in einer Value-at-Risk-Betrachtung sowohl die Risiken aus dem Versicherungsgeschäft als auch aus der Kapitalanlage. Assekurata bestätigt insgesamt das gute Urteil der Sicherheitslage aus dem Vorjahr.
“In der im Zuge des Ratings durchgeführten Kundenbefragung erzielt die Gothaer Kranken ein weitgehend gutes Kundenurteil”, schreibt die Assekurata. Die Gesellschaft habe zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen auf den Weg gebracht und ein breites Serviceangebot (Beratungshotline zur Gesundheit, Ratgeber im Internet, Gesundheitsbroschüren) sowie vielfältige Betreuungsprogramme bei bestimmten Krankheiten (Asthma, Diabetes, Herzinsuffizienz, Brustkrebs) aufgelegt. “Über gezielte Kommunikationsmaßnahmen müssen diese Fortschritte im Serviceangebot der Gothaer Kranken an die Kunden herangetragen werden. In der nächsten Befragung wird sich zeigen, ob diese auch vom Kunden entsprechend honoriert werden.” Aktuell verfügt die Gothaer Kranken nach Meinung von Assekurata über eine gute Kundenorientierung.
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Sterne für eine Boomregion
Von Dr. Oliver Everling | 24.Juli 2011
Die Ploetz Immobilienführer liefert seit vielen Jahren eine Art Rating in Form von Sternen (www.ploetz.immobilienmanager.de): Für 80.000 Straßen in 24 Städten Deutschlands finden sich hier detaillierte Straßenbewertungen, eindeutig identifiziert durch gültige Postleitzahl für jede Straße und Zugehörigkeit zum Stadtteil. In Berlin können zusätzlich zu den Lagesternen die aktuellen Bodenrichtwerte abgerufen werden.
Der aktuelle „Plötz Immobilienführer München und Region 2011/2012“ zum Beispiel beschreibt und bewertet den Immobilienstandort München samt Umland. Informationen zum Marktgeschehen in der Landeshauptstadt und in den Münchener Bezirken, aktuelle Daten zur soziodemografischen Struktur sowie Informationen zur Freizeit- und Umweltsituation an den jeweiligen Mikrostandorten werden nicht nur von Inserenten präsentiert, sondern das Nachschlagewerk bietet darüber hinaus eine Straßenbewertung mit Lagesternen sowie einen Überblick über städtebauliche Großprojekte, aktuelle Bauträgermaßnahmen und die maßgeblichen Veränderungen im jeweiligen Bezirk.
Die Redaktion stellt beim Straßenverzeichnis keinen Anspruch auf Vollständigkeit, jedoch ist hier in Zusammenschau mit den ausführlich kommentierten Stadtteilbewertungen fast zu jeder Straße ein Urteil zu finden oder abzuleiten. “Grundlage für die Straßenbewertungen waren die Aussagen von Fachleuten und die Einschätzung der Redaktion. Als Bewertungskriterien wurden in erster Linie die Bebauungstruktur, das allgemeine Straßenbild, die Durchgrünung und der Grad der Lärmbelastung sowie die aktuell verfügbaren Marktdaten herangezogen”, heißt es dazu in den Erläuterungen. Auch der Freizeitwert des Wohngebietes, die Nähe zum jeweiligen Stadtzentrum und die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort würden mit berücksichtigt.
Um Marktdaten zu erheben, sind Sekundäranalysen der jeweiligen Tageszeitungen, des im Internet verfügbaren Datenmaterials, der Expertenanalysen der relevanten Maklerverbände und Institutionen sowie der Baumaßnahmen vorgenommen worden. Das Sternesystem ist nicht mit dem Mietspiegel gleichzusetzen, obwohl für die Sterne auch ein Preisindikator zur Verfügung gestellt wird.
Unverkennbar profitieren die vom Plötz Immobilienführer berücksichtigten Regionen von den Bewertungen, wie Berlin, München, Düsseldorf oder Köln. Jedem Investor oder auch Mieter verschaffen die Darstellungen und Urteil zusätzliche Sicherheit in ihrer Wahl des Standorts und Bewertung von Angeboten. Die eindeutig interpretierbare Skala der Sterne reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen und schafft Vertrauen bei allen Marktteilnehmern.
Das Sternesystem ähnelt dem der Hotelsterne, denn auch hier werden anhand von Daten und Fakten und begrenzt subjektiven Einschätzungen Klassifikationen vorgenommen. Immobilienratings gehen über ein solches Sternesystem hinaus, wenn nicht nur die aktuelle Situation, sondern auch ausdrücklich ein Wahrscheinlichkeitsurteil über die künftige Entwicklung abgegeben wird.
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ETFs im Rahmen eines Core-Satellite-Ansatzes
Von Dr. Oliver Everling | 23.Juli 2011
Im Rahmen der Umsetzung der Asset-Allokation werden zunehmend zu den bisherigen Finanzinstrumenten wie Spezialfonds, Publikumsfonds und Direktanlagen auch Exchange Traded Fonds (ETFs) bei institutionellen Investoren eingesetzt. In seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9) zeigt Johann Meyer von der Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost daher die Einsatzkriterien von ETFs im Rahmen eines Core-Satellite-Ansatzes auf.
Regierungsdirektor Dipl. Betriebswirt (FH) Johann Meyer ist Leiter Finanzen der Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost in Stuttgart. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Finanzen und Risikomanagement. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Pforzheim und den Vorbereitungsdienst für den höheren Dienst des Bundes führte ihn seine beruflichen Stationen u.a. über die Postbank zur Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost nach Stuttgart.
Um die Einsatzkriterien von ETFs im Rahmen eines Core-Satellite-Ansatzes aufzuzeigen, werden von Meyer in dem neuen Buch die nötigen Prozesse von der ALM-Studie bis zur Umsetzung in einzelne Finanzinstrumente inklusive des dazugehörenden Risikomanagements beschrieben.
„Auf Basis dieser prozessorientierten Sichtweise lässt sich der Allokationsprozess als ein Set von miteinander verbundenen Aufgaben definieren“, schreibt Meyer. „Das Ziel dieses Prozesses ist eine optimale Allokation unter Berücksichtigung der Restriktionen und Präferenzen des Anlegers und der Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten umzusetzen. Dies geschieht mit einer optimalen Kombination von im Markt zur Verfügung stehenden Finanzinstrumenten. Der Anlageprozess ist dabei dynamisch, bei Veränderungen der Eingangsparameter finden Anpassungen im Portfolio statt .“
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Leasingbranche unter stärkeren Konsolidierungsdruck
Von Jian Ren | 23.Juli 2011
Aktuell, nach der Beendigung der Finanzkrise, stehen die deutschen Leasinggesellschaften vor großen Umbrüchen. Durch die wachsenden regulatorischen Anforderungen besteht zukünftig die Notwendigkeit in Bezug auf die Finanzierungsfähigkeit von Leasinggesellschaften unabhängiger von Banken zu werden.
Vor allem mittelständische Leasinggesellschaften müssen dem Konsolidierungsdruck Stand halten und diesen als große Chance begreifen. Es wird entscheidend darauf ankommen, im Rahmen der Konsolidierung ein Profitabilitätsniveau zu erreichen, das die Finanzierungsfähigkeit erhält oder wieder herstellt. Durch die Kapitalmarktfähigkeit können sich mittelständische Leasinggesellschaften somit u. a. völlig neuen Investorenkreisen öffnen.
Die 4. Mainzer Leasingtage werden hier, wie in den letzten Jahren, die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen mit begleiten und anregen. Am 20. und 21. September 2011 versammelt sich die Leasingbranche im Kurfürstlichen Schloss in Mainz zu Ihrem jährlichen unabhängigen Erfahrungsaustausch.
Neben der Darstellung von neuen intelligenten Vertriebsansätzen werden die Themen Kosten- und Prozessmanagement sowie Zukunftssicherung durch exzellentes Personalmanagement während der Veranstaltung große Aufmerksamkeit erfahren.
Die 4. Mainzer Leasingtage werden der Leasingbranche behilflich sein, die aktuellen Aufgaben und Projekte mit den entsprechenden Anregungen und Informationen zu begleiten. Weitere Informationen, sowie das detaillierte Programm, findet sich unter www.leasingtage.de
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Schnell-Ratings: Gefahr für Unternehmen
Von Jian Ren | 22.Juli 2011
Kreditinstitute nutzen zunehmend sogenannte „Schnell-Ratings“, die vollautomatisch ablaufen. Betroffen sind Unternehmen, deren Bankverbindungen ruhig laufen. Besonders problematisch: Die Ergebnisse dieser Ratings sind durch die Bank schlechter als bei einem „Voll-Rating“. Die Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ im Verband „Die KMU-Berater – Verband freier Berater e.V.“ diskutierte Struktur, Wirkungsweise und Konsequenzen jetzt mit einem Banker.
Der Leiter Marktfolge einer größeren Volksbank brachte es auf den Punkt: „Mit dem Schnell-Rating können wir das jährliche Wiederholungs-Rating nach Vorgabe der Bankenaufsicht vollautomatisch und damit produktiv abarbeiten“. Dies gilt für Kreditengagements innerhalb bestimmter Größenordnungen. Dabei wird auf das Gesamtengagement geschaut, also alle Kreditlinien mit der jeweiligen Bank zusammen. Die Obergrenze für die Anwendung solcher Schnell-Ratings liegt z.B. bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken einheitlich bei maximal € 250.000 Gesamtengagement.
Bernd Tovar, Mitglied der Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ erläutert den Kreis der Betroffenen: Alle kleineren und mittleren Unternehmen (KMU), die mit ihren Krediten (deutlich) unter dieser Grenze liegen. Aber auch größere Unternehmen, die z.B. bei einer Nebenbankverbindung diese Grenze nicht überschreiten.
Ob eine Bank oder Sparkasse dieses Verfahren nutzt, wird individuell entschieden. Damit liegt eine Konsequenz, so Bernd Tovar, klar auf der Hand: Den Bankbetreuer danach fragen, mit welchem Rating-Verfahren das eigene Unternehmen bewertet wird und wie dieses aussieht. Die nächste Frage, so Tovar lautet dann: „Was kann ich im Unternehmen tun, um eine bessere Rating-Note zu erarbeiten?“
Zusätzlich gilt es, die eigene Liquiditätssteuerung zu überprüfen. Entscheidend ist es, keine „Negativmerkmale“ bei den Banken auszulösen, so Carl-Dietrich Sander Leiter der Fachgruppe. Vor allem bedeutet das: keine Überziehungen der vereinbarten Kreditlinien, den Kontosaldo immer „ein gutes Stück“ unterhalb der Kreditlinie fahren, die Umsätze gezielt steuern – nichts dem Zufall überlassen.
Allerdings reicht oft der Blick auf die Tagesliquidität nicht aus, so Sander: Engpässe seien oft nicht aktueller, sondern struktureller Natur. Z.B. sind die Bilanzstrukturen nicht optimal oder die Kontokorrentlinien für das Geschäftsmodell nicht ausreichend.
Um die strukturellen und die aktuellen Fragen für das eigene Unternehmen zu klären, hat die Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ eine Checkliste zur Liquiditätsvorsorge erarbeitet, die kostenlos im Internet abrufbar ist unter http://www.kmu-berater.de/DE/3080/Downloads.php.
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Feri bewertet H&A Rendite – RENDITEPLUS mit „gut“
Von Jian Ren | 20.Juli 2011
Die Feri EuroRating Services AG hat den Absolute-Return-Fonds „H&A Rendite – RENDITEPLUS“ von Hauck & Aufhäuser Asset Management zum 31. Mai 2011 mit B („gut“) bewertet. Anlageziel des aktiv gemanagten Produkts ist eine angemessene jährliche Zielrendite unter der Bedingung langfristiger Kapitalsicherung.
Feri begründet die gute Bewertung unter anderem mit dem Investmentstil des Fonds, der auf Begrenzung des Verlustrisikos setzt. Um einen langfristig absolut positiven Ertrag zu erzielen und dabei strengen Risikokriterien zu genügen, investiert der Fonds in ein sicherheitsorientiertes Mischportfolio mit einer strategischen Aufteilung von 90 Prozent Renten zu 10 Prozent Aktien. Taktisch kann der Aktienanteil je nach Marktsituation zwischen 0 und 20 Prozent betragen.
Der Rentenanteil des Fonds besteht u.a. aus Staatsanleihen, Pfandbriefen und bis zu 25 Prozent aus Unternehmensanleihen von jeweils guter Bonität (Investment Grade). Auf Aktienseite wird in dividendenstarke Titel investiert. Ausgewählt wird mittels eines quantitativen Screeningprozesses, ergänzt um eine qualitative Detailanalyse. Die Aktienquote steuert monatlich ein disziplinierter und modellgestützter Allokationsprozess. Im Gesamtportfolio erfolgt die Allokationssteuerung über kostengünstige Index-Futures.
Ebenfalls positiv bewertete Feri das Fondsmanagement. Zuständig für den Aktienanteil ist Portfoliomanager Andreas Weiß, der auch für das Produkt insgesamt verantwortlich zeichnet und auf mehr als 10 Jahre Expertise im Aktienfondsmanagement zurückblickt. Das Rentenportfolio verantwortet Claus Weber, der 20 Jahre im Rentenmanagement arbeitete und Geschäftsführer der Hauck & Aufhäuser Asset Management ist.
Der Ratingnote ging eine umfangreiche qualitative Bewertung der Managementqualität voraus. Dabei wurde die Fähigkeit des Fondsmanagements untersucht, eine langfristig stabile und überdurchschnittliche Performance zu generieren (Performance-Indikator). Außerdem wurde analysiert, wie das Management zur Risikokontrolle und -reduktion beiträgt (Risiko-Indikator). Beide Aspekte erhielten eine gute Bewertung. Das Gesamtrating gewichtet Performance- und Risiko-Indikatoren im Verhältnis 70 zu 30.
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Erste Master-Arbeit zur Kreditmediation
Von Tino Rietz | 20.Juli 2011
An der größten deutschen Fernuniversität in Hagen wurde die erste akademische Master-Arbeit zum Thema Kreditmediation von Petra Wegerhoff (54) vorgelegt.
Aus der Politik in Berlin hatte offenbar in Anbetracht des wirtschaftlichen Aufschwungs herauskristallisiert, dass die Arbeit des Kreditmediators Ende 2011 nicht weiter benötigt werden wird. Gleichzeitig macht die Wissenschaft aber deutlich, dass der Ruf nach mehr ausgebildeten Sprachmittlern zwischen Real- und Finanzwirtschaft notwendig sei.
Petra Wegerhoff legte eine bundesweit erste Master-Thesis unter dem Arbeitstitel „Kreditmediation als eigenständiger Bereich der Wirtschaftsmediation: Eine Chance für die Real- und Finanzwirtschaft“ an der Fern-Universität Hagen vor. Wegerhoff, erklärt, dass der Markt für die Mittler zwischen Kreditnehmer aus der Wirtschaft und ihren Fianciers weiter ansteigen wird. Die Ursachen dafür sind die steigenden Erwartungen der Kreditgeber wie auch die anhaltenden Defizite in der Kommunikation zwischen den beiden Konfliktparteien, so Wegerhoff.
Pretra Wegerhoff sieht hohe Anforderungen an die Qualifikation der Kreditmediatoren: „Dafür sind Erfahrungen im Kreditgeschäft und in der Unternehmensführung ebenso wichtig wie die Kenntnis um die Mediationswerkzeuge aus Kommunikations-, Verhandlungs- und Verhaltensforschung“, so Wegerhoff. Ihrer Ansicht nach, seien speziell geschulte „Dolmetscher“ gefragt, die beide Unteressensgruppen verstehen und dem Anderen gegenüber auch Meinungen und Verhalten darlegen können.
Die „Kreditmediation kann direkt helfen, Insolvenzen zu vermeiden und Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärt Wegerhoff. So gesehen haben die Real- und Finanzwirtschaft ein gemeinsames Interesse, eine Strategie zur Konfliktlösung zu entwickeln. Rainer Langen, der Leiter des Deutschen Instituts für Kreditmediation in Kronberg, erklärt, dass die Abschlussarbeit von Frau Petra Wegerhoff als ein bedeutender Abschnitt für den Aufbau dieses neuen Fachgebiets der Wirtschaftsmediation betrachtet werden kann. Rainer Langen hatte Petra Wegerhoff in Ihrer Forschungsarbeit unterstützt und ihr zu neuen Türen Zugang verschafft. „Das IKME wird auch künftig dazu beitragen, die Wahrnehmung dieses neuen Tätigkeitsfeldes in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu stärken.“, sagte Langen.
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