Basel III heißt nicht gleich Kreditklemme

Von Dr. Oliver Everling | 14.September 2010

Mit Basel III kommen auf die Kreditinstitute deutlich höhere Eigenkapitalanforderungen zu. Wie stark Kreditinstitute davon betroffen sein werden, ist auch von deren individueller Bilanz- und Ertragsstärke (Stresstest) abhängig. Drohen Kreditverknappungen? Was können Mittelständler tun?

„Pauschal vor einer drohenden Kreditklemme zu warnen, ist unseriös. Aber der individuelle Blick auf die eigenen Bankverbindungen ist wichtig.“ Zu dieser Aussage kommt der Neusser UnternehmerBerater Carl-Dietrich Sander, der früher selber Vorstandsmitglied einer Genossenschaftsbank war.

anders Argumentation und Handlungshinweis geht in zwei Richtungen. Die Stärke der eigenen Banken und Sparkassen: Gerade wer Bankverbindungen zu örtlichen und regionalen Kreditinstituten hält, sollte diese einzeln anschauen. Kernfrage: welche Eigenkapitalausstattung ist heute vorhanden und wie hoch ist der Anteil des sog. Kernkapitals? Davon hängt ab, wie hoch der Betrag an zusätzlichem Eigenkapital ist, den die Bank oder Sparkasse im Laufe der Übergangsfristen von Basel III beschaffen muss.

Problem der Genossenschaftsbanken und Sparkassen, so Sander: Die Eigenkapitalbeschaffung ist nicht über die Börse, sondern nur über versteuerte Gewinne möglich (bei den Genossenschaftsbanken ergänzend über die Einwerbung zusätzlicher Geschäftsguthaben). „Das heißt:“, macht Sander klar, „Kreditinstitute bevorzugen, die in der Vergangenheit ertragsstark waren und auch heute noch ertragsstark sind. Denn diese verfügen dadurch über eine gute Eigenkapitalausstattung und hohe stille Reserven in der Bilanz. Und haben damit das Potenzial, auch weiterhin kreditaktiv zu sein. Kreditinstitute mit weniger guter Ausgangslage werden in der Risiko-Auswahl noch vorsichtiger werden (müssen). Mit www.kmu-banken-check.de bietet Sander eine Analysemöglichkeit an.“

Die Stärke der eigenen Bilanz: Von einer Kreditzurückhaltung werden die Mittelständler nicht betroffen sein, die in ihrer Branche von ihren Kreditinstituten zum oberen Drittel der Bonität gerechnet werden. Dahinter stehen Fragen vor allem nach Ertragskraft, Kapitaldienstfähigkeit (Cashflow-Kraft), Eigenkapitalausstattung und Qualität der kaufmännischen Unternehmensführung.

Sander ist seit Jahren Verfechter einer ausführlichen Kommunikation mit den eigenen Banken über deren Risikoeinschätzung. Dabei legt er Wert auf mindestens zwei in etwa gleich große Kreditgeber. Wichtig als Grundlage für einen kompetenten Meinungsaustausch sei dabei eine selbstkritische Eigeneinschätzung! Mit www.kmu-bilanz-check.de gibt Sander dazu eine Unterstützungsmöglichkeit.

Veranstaltung

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Höchste Qualitätsstandards bei AVANA

Von Dr. Oliver Everling | 14.September 2010

TELOS hat AVANA IndexTrend Europa Dynamic geratet. Der Fonds erfüllt höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards, http://www.telos-rating.de/).

Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, den Fondsmanager und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse der Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.

Der AVANA IndexTrend Europa Dynamic ist ein aktiv gemanagter Aktien ETF-Dachfonds, der sich auf 18 Sektoren des STOXX® Europe 600 konzentriert. Der gesamte Fondsmanagementprozess erfolgt rein quantitativ anhand eines technischen Trendfolgemodells und ist damit frei von subjektiven Einflüssen. Der Fokus des Portfoliomanagementteams liegt auf dem aktiven Management des Marktrisikos mittels passiver Produkte. Durch die dynamische Steuerung des Investitionsgrads im Fonds wird eine Begrenzung von Verlusten und vor allem eine Reduktion des Maximum Drawdowns angestrebt. Auf Basis eines gut diversifizierten Portfolios und durch den Einsatz passiver Produkte kombiniert mit einem aktiven Risikomanagement soll unabhängig von der Marktlage ein positiver absoluter Return generiert werden. Hierzu kann sowohl in Long- als auch in Short-ETFs auf einzelne Branchen bzw. den Gesamtmarkt (d.h. den STOXX® Europe 600 Index) investiert werden. Zudem können Geldmarkt-ETFs gehalten werden. Durch die Möglichkeit einer phasenweise erhöhten Liquiditätsquote kann das Risiko im Fonds deutlich reduziert werden.

Die Portfoliokonstruktion, d.h. die Steuerung der Investitionsquote, die Allokation zwischen den einzelnen Branchen sowie deren Gewichtung basiert auf einem intern entwickelten Trendfolgemodell. Zur Qualitätssicherung wurde der Modellalgorithmus in zwei verschiedenen Software-Systemen (Microsoft Excel und der Statistiksoftware R) programmiert. Im Rahmen der wöchentlichen Allokationsberechnung erfolgt auf beiden Systemen die Ermittlung und der gegenseitige Abgleich der Modellsignale, berichtet TELOS.

Um das Problem von Trendfolgemodellen in Seitwärtstrends des Gesamtmarkts zu entschärfen, schreibt TELOS im Ratingbericht, erfolgt eine separate Trendfolgeanalyse für jede einzelne Branche. Aus Sicht des Fondsmanagements ist es unwahrscheinlich, dass sich alle 18 betrachteten Branchen gleichzeitig im Seitwärtstrend befinden. Die Modelle und der Signalgenerierungsprozess auf Gesamtmarkt- und Branchenebene sind identisch. Die Generierung von Kauf- bzw. Verkaufssignalen erfolgt auf Basis von gleitenden Durchschnitten der Kursentwicklungen der zugrunde liegenden Branchen bzw. des Gesamtmarktes. Darüber hinaus fließt auch die Volatilität der jeweiligen Branche bzw. des Gesamtmarktes mit in das Modell ein. Fundamentale Daten oder andere technische Indikatoren haben dagegen keinerlei Einfluss auf das Trendfolgemodell und damit auf die Signalgenerierung. Bei der Ausprägung der Signale (d.h. Kauf- oder Verkauf) für die einzelnen Branchen und für den Gesamtmarkt ist eine gewisse Stabilität zu beobachten.

„So treten Signalwechsel in der Regel in größeren zeitlichen Abständen von mehreren Wochen bis Monaten auf. Grundsätzlich können sich die Signale aber auch wöchentlich ändern. Shortpositionen“, so der Bericht von TELOS weiter, „auf die einzelnen Branchen können bisher nur eingeschränkt eingegangen werden, da derzeit nur für 9 der 18 betrachteten Branchen Short-ETFs existieren. Es ist aber zu erwarten, dass das Angebot an Short-ETFs auf die Branchen des STOXX® Europe 600 Index im Zuge der nach wie vor steigenden Bedeutung von ETFs insgesamt weiter zunehmen wird.“

Um die maximale Shortposition von ca. 75% zu erreichen, kann bis zu 50% des Fondsvolumens in Short-ETFs auf den STOXX® Europe 600 investiert werden. Der gesamte Portfoliomanagementprozess erfolgt im Rahmen eines ausgeprägten Teamansatzes. Das Trendfolgemodell wird regelmäßig auf eventuelle Weiterentwicklungs- und Optimierungspotentiale überprüft. Das zum Einsatz kommende Modell wurde auf Basis marktkonformer Annahmen getestet.

Backtests haben ergeben, bemerkt TELOS, dass ein Portfolio, das anhand des verwendeten Trendfolgesystems konzipiert wurde, zu etwa 80% an Aufwärtsentwicklungen des Aktienmarktes partizipiert hätte. Überdurchschnittliche Abwärtsentwicklungen wären dagegen zu ca. 50-60% vermieden worden. Sofern der Fonds in einem Jahr eine positive Performance erzielt und den bisherigen Höchststand übersteigt, fällt eine Performancefee von 15% an (High-Water-Mark).

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Qualitätssiegel gewinnen an Bedeutung

Von Dr. Oliver Everling | 13.September 2010

„Offen und transparent zu kommunizieren“, sagt Kurt Bürkin, Mitglied der Geschäftsführung der exameo GmbH, Frankfurt, „ist für Banken nicht nur eine Frage des Verbraucherschutzes.“ Bürkin (http://www.exameo.de/) sprach im MontagsMeeting des eff Europäisches Finanz Forum e.V. in Frankfurt am Main zum Thema „Anforderungen an die Informationen über Finanzprodukte und –dienstleistungen“.

Als Nicht-Finanzexperte könne man mit vielen Produktbeschreibungen nicht viel anfangen. Wendungen wie „diskretionärer freier Cashflow“, „Bottom-up-Ansatz“, „7stufiger Due-DIlligence-Prozess“ usw. – anhand solcher und weiterer Formulierungen macht Bürkin deutlich, wie weit die Realität der Produktbeschreibung bei Banken noch von der verständlicher Sprache für private Anleger entfernt seien.

870 Zeichen in lesbarer Schrift versus 9.000 Zeichen im Kleingedruckten, das sei ein weiteres Beispiel für Schieflagen in der Kommunikation. Kunden entziehen Banken das Vertrauen, da Banken die Erwartungen von Kunden nicht erfüllen. Informationen von Finanzprodukten und –dienstleistungen sind sehr oft unklar, unverständlich und unvollständig.

Die Transparenz bei Kosten und Preisangaben ist unzureichend. Bisher gibt es keine Zertifizierungen und Normen für Produkte und Dienstleistungen, die einen einheitlichen Standard sichern würden. Das Ziel für Finanzdienstleistungsunternehmen muss es daher sein, nicht mehr, sondern verständlichere Informationen zur Verfügung zu stellen.

IN mehreren Gesetzen und Verordnungen werden Klarheit und Verständlichkeit von Informationen, Werbebroschüren, Vertragsinhalten etc. seit einigen Jahren bereits gefordert: BGB, WpHG, WpOVerOV sind Beispiele dafür. Wertpapierdienstleistungsunternehmen sind nach § 31 verpflichtet, Kunden rechtzeitig und in verständlicher Form Informationen zur Verfügung zu stellen, die angemessen sind, damit die Kunden nach vernünftigem Ermessen die Art und das Ausmaß von Risiken beurteilen können.

Bürkin geht auf die jüngsten Entwicklungen ein, die zwingend auf Finanzdienstleister zukommen. Nach der UCITS-IV Richtlinie werden Key Investor Information (KII) ab Juli 2011 den vereinfachten Fondsprospekt ablösen. Geplant ist eine Prospektrichtlinie mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Angaben sowie eine Regelung für Anlageprodukte für Kleinanleger (PRIP – Packaged Retail Investment Products). Es wird einen einheitlichen „Beipackzettel“ für alle Anlageprodukte geben.

86 % der Berater sagen, dass sie mit den Produktinformationen überfordert sind, zeigt Bürkin das Problem auf, das nicht erst beim Endkunden bzw. Anleger, sondern schon beim Berater aufgeworfen sei. Auch bei Finanzprodukten werde daher immer stärker darauf gedachte, dass Qualitätssiegel vorhanden seien.

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Finanzversteher von Risikoklassen

Von Dr. Oliver Everling | 13.September 2010

„Wenn es um die richtige Anlage für Ihr Vermögen geht, sollten Sie sich an erster Stelle immer die Frage stellen, wie sicher Ihr Erspartes angelegt werden soll. Um diese Entscheidung treffen zu können, müssen Sie aber wissen, welche Anlagerisiken es überhaupt gibt und welche bei einer Investition in bestimmte Produktformen auf Sie zukommen können.“ So klingen die Formulierungen auf einer neuen Website der Direktbank ING-DiBa. Die Bank startet im Internet zum zweiten Jahrestag der Lehman-Pleite das neue Finanzportal finanzversteher.de“.

„Als Direktbank profitieren wir davon, dass Kunden in Finanzfragen gut informiert sind und selbst entscheiden können. Damit das zukünftig bei immer mehr Verbrauchern der Fall ist, haben wir in den letzen Monaten das Internetportal ‚finanzversteher.de’ entwickelt“, sagte ING-DiBa Vorstandsvorsitzender Ben Tellings.

Die Nutzer finden dort knappe, verständliche Informationen zu wichtigen Fragen rund um die Themen Geldanlage und Altersvorsorge. Außerdem helfen Checklisten sowie verschiedene Auswahl- und Analyseprogramme bei der Entscheidungsfindung. In einem Markt, der stark durch unnötig komplizierte Produkte und das Provisionsinteresse von Beratern geprägt ist, will die ING-DiBa Verbraucher ermutigen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.

Die neue Domain ist eine gute Visitenkarte für die Direktbank ING-DiBa: „Das Portal ist völlig werbefrei und alle Empfehlungen orientieren sich allein am Interesse des Kunden. Das ist im Bankenmarkt bisher einmalig“, so Tellings. „Nach der Einführung des Beipackzettels für Finanzprodukte im vergangenen Jahr setzen wir mit ‚finanzversteher.de’ ein weiteres deutliches Zeichen für mehr Transparenz und Fairness im Privatkunden-Geschäft.“

Technisch und inhaltlich noch nicht ganz perfekt werden knappe Suchresultate zum Stichwort „Rating“ gezeigt. Das Stichwort „Risikoprofiling“ sucht man noch vergeblich. Dafür erfährt der Besucher aber schon Grundlegendes über Risikoklassen: „Jeder Anleger sollte die wichtigsten Anlagerisiken kennen. Und natürlich die Möglichkeiten, wie sich Risiken ausschließen oder verringern lassen.“

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FNS THA: Rating für den Mittelstand

Von Dr. Oliver Everling | 9.September 2010

Der Ruf nach einer europäischen Ratingagentur ist aufgekommen, weil sich den Markt für Bonitätsbewertungen international nur drei Agenturen teilen. Dabei haben Moody’s und Standard & Poor’s (S&P) – beide mit Hauptsitz in New York – den größten Einfluss. Ohne ein Rating aber läuft heute auf den globalen Wertpapier-und Bankenmärkten nichts mehr. Um eine fundierte Finanz- oder Anlageentscheidung treffen zu können, erwarten die Anleger, Kreditnehmer, Emittenten und Regierungen ein Rating. Braucht Europa eine eigene Ratingagentur und was hat der Mittelstand davon? Diesen Fragen gehen hochrangige Experten der Branche auf dem Seminar nach.

Einladung zur Tagung „Europäische Ratingagentur: Was hat der Mittelstand davon?“

Organisation:
Corinna SCHULZ-ROGGENKAMP
Theodor-Heuss-Akademie
Telefon: 02261/3002-114
Telefax: 02261/3002-122
E-Mail: mailto:corinna.schulz-roggenkamp@freiheit.org

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Pflichten für freie Finanzvermittler

Von Dr. Oliver Everling | 9.September 2010

Die Aufklärung privater Anleger über Ratings lässt oft zu wünschen übrig. Oft werden Produkte angeboten, ohne zugleich auch über die von unabhängigen Agenturen erteilten Ratings zu informieren. Da Verbraucher kaum alle relevanten Ratingagenturen kennen können, bleibt dann eine wichtige Informationsquelle unbeachtet. Vielfach fängt die mangelnde Einsicht in Ratings bereits beim Finanzvermittler an. Eine Professionalisierung von Finanzvermittlern ist daher dringend erforderlich. Welche Fehlsteuerungswirkungen möglich sind, wenn über erteilte Ratings nicht richtig informiert wird, zeigte nicht zuletzt auch die globale Finanzkrise.

Der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) hält den geplanten Gesetzentwurf zur Reform des Grauen Kapitalmarktes für einen weiteren, wichtigen Schritt hin zum verbesserten Anlegerschutz. Langfristig müsse eine dauerhafte Überwachung der freien Finanzvermittler durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) angestrebt werden.

Nach dem Gesetzentwurf müssen alle freien Finanzvermittler künftig eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen, ausführliche Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten erfüllen sowie einen Sachkundenachweis erbringen.

„Anleger vertrauen auf die Expertise ihres Finanzberaters – dieses Vertrauen muss auch durch die Einhaltung formaler Anforderungen geschützt werden. Über die geplanten gesetzlichen Anforderungen hinaus muss es jetzt im eigenen Interesse der freien Finanzvermittler sein, branchenweite Verhaltensregeln für eine seriöse Finanzberatung zu definieren“, empfiehlt Günter T. Schlösser, Vorstandsvorsitzender des VuV. So verpflichten sich beispielsweise die Mitglieder des VuV zur Einhaltung eines Ehrenkodexes, um einen überdurchschnittlichen Qualitätsstandard in der Beratung und Vermögensverwaltung für ihre Kunden sicherzustellen.

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Hannover Rück „Lebensrückversicherer des Jahres“

Von Dr. Oliver Everling | 9.September 2010

Nachdem die Hannover Rück in der Vergangenheit bereits mehrfach als „Rückversicherer des Jahres“ ausgezeichnet wurde, wurde sie nun erstmals zum „Lebensrückversicherer des Jahres“ gekürt. Die Fachzeitschrift „The Review“ honoriert damit die Leistungen der Hannover Rück im Bereich Personen-Rückversicherung während der letzten Jahre. Der weltweit viertgrößte Rückversicherer fasst seine Aktivitäten im Lebensbereich unter der Marke „Hannover Life Re“ zusammen.

Die Personen-Rückversicherung gilt bei der Hannover Rück als Geschäftsfeld mit dem langfristig bedeutendsten Wachstumspotenzial. „Wir haben 2009 ein historisches Rekordergebnis erzielt und auch für das laufende Jahr sind die Aussichten positiv. Die Dynamik unseres Geschäftsmodells ist ungebrochen“, betonte Dr. Wolf Becke, Chief Executive Officer der Hannover Life Re.

Einen Meilenstein setzte die Hannover Life Re im Jahr 2009 mit der Akquisition des US-amerikanischen ING-Lebensrückversicherungsportefeuilles. „Durch die Übernahme konnten wir unser US-Lebensgeschäft deutlich ausbauen“, sagte Becke. Die Akquisition generiert ein Prämienvolumen von mehr als 1 Mrd. USD pro Jahr.

Die Hannover Life Re ist zudem seit mehr als zehn Jahren führend beim Transfer von Lebensversicherungsrisiken in den Kapitalmarkt und hat zuletzt Ende 2008 mit „L7″ erneut ein Portefeuille der Personen-Rückversicherung transferiert.

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Google und sanofi-aventis abwärts

Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2010

Im Rahmen des halbjährlichen Rebalancing scheidet der US-Internetkonzern Google per 17. September 2010 aus dem Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover, dem Global Challenges Index (GCX), aus. „Ursachen für den Ausschluss von Google aus dem GCX sind nicht die Diskussionen um sein Street View-Produkt, sondern Defizite im Nachhaltigkeitsmanagement und ein Verstoß gegen international anerkannte Arbeitsrechte“, erläutert Dr. Sandra Lüth, Geschäftsführerin der Börse Hannover, die Entscheidung. So erreicht Google im Rating der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research nicht mehr den für die Aufnahme in den GCX notwendigen Best-in-class-Status. Grund sind unter anderem Defizite bei der Einführung eines Umweltmanagementsystems sowie bei der Formulierung von Zuliefererstandards in Bezug auf Arbeitnehmerrechte, Arbeitssicherheit und Gesundheit.

Beim französischen Pharmakonzern sanofi-aventis ist ein Verstoß gegen Arbeitsrechte Ursache für den Ausschluss aus dem GCX. Das Unternehmen steht in der Kritik, in den USA Mitarbeiterinnen systematisch bei der Beförderung übergangen und ihnen für die gleiche Arbeit weniger Lohn ausgezahlt zu haben als ihren männlichen Kollegen. Im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung hat sich sanofi-aventis nun verpflichtet, bestehende Einkommenslücken aufzudecken und zu schließen. Der Vergleich sieht außerdem Schadensersatz für bis zu 4.000 Pharmareferentinnen vor. oekom research bewertet den Fall als Diskriminierung und damit als Verstoß gegen anerkannte Arbeitsrechte. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur wird den Erfolg der vom Unternehmen eingeleiteten Maßnahmen genau beobachten, kündigen die Münchner an (http://www.oekom-research.com/).

Neu in den GCX aufgenommen werden das dänische Gesundheitstechnikunternehmen Coloplast sowie der amerikanische Drucker- und Kopiererhersteller Xerox. Coloplast war bereits zum Start im September 2007 im GCX vertreten, wurde aber wegen zunehmender Defizite im Nachhaltigkeitsmanagement ausgewechselt. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet medizinische Produkte für die Bereiche Stoma-, Wund-, Urologie- und Inkontinenzversorgung. „In den vergangenen Jahren hat Coloplast seine sozialen und umweltbezogenen Anstrengungen wieder deutlich gesteigert und überzeugt durch ein im Branchenvergleich umfangreiches Nachhaltigkeitsverständnis“, sagt Rolf D. Häßler, Director Product & Market Development bei oekom research. Die Wiederaufnahme in den GCX soll dieses verstärkte Engagement des Unternehmens würdigen.

Xerox kann in mehrerlei Hinsicht als Vorreiter seiner Branche bezeichnet werden: So sind nahezu alle Produkte mit dem Energieeffizienz-Label Energy Star ausgezeichnet. Dazu hat der Konzern eine umfassende und ambitionierte Klimaschutzstrategie entwickelt. Zudem hat Xerox konzernweite Richtlinien zu Produktentwicklung und -design hinsichtlich der Wiederverwendbarkeit und -verwertbarkeit seiner Produkte implementiert.

Die im GCX enthaltenen Unternehmen zeigen, dass sich eine nachhaltige Geschäftspolitik lohnt. Pünktlich zu seinem dritten Geburtstag zieht der Index trotz einer turbulenten Börsenphase eine positive Bilanz. „Obwohl die 50 darin enthaltenen Unternehmen rein auf Basis sozialer und ökologischer Analysen in den Index aufgenommen werden, zeigt der GCX seit seinem Launch eine bessere Performance als vergleichbare konventionelle Aktienindizes“, stellt Häßler fest. Auch im Vergleich zu anderen Nachhaltigkeitsindizes gehört der GCX zu den Indizes mit der besten Performance.

Dr. Lüth ist ebenfalls zufrieden mit der bisherigen Entwicklung des GCX: „Das Konzept des GCX, auf eine klare thematische Fokussierung und strenge Auswahlkriterien zu setzen, ist überzeugend.“ Neben der Nutzung als Basis für nachhaltige Anlageprodukte, zum Beispiel durch die Nord/LB Asset Management und das österreichische Bankhaus Schelhammer & Schattera, gewinnt der GCX zunehmend als Benchmark an Bedeutung.

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Gute Vorzeichen für Mainzer Leasingtage

Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2010

„Die Mainzer Leasingtage entwickeln sich zu einem festen Treffpunkt der Branche, auf dem renommierte Experten und Praktiker die Herausforderungen für die Leasingbranche diskutieren. Nicht zuletzt dient die Veranstaltung dem Erfahrungsaustausch der Teilnehmer. In diesem Jahr stehen Marktthemen und neue Produkte im Fokus“, so Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL. Den Teilnehmern bietet sich seit mittlerweile drei Jahren die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Analyse der Chancen am Markt.

Nach den aktuellen Wirtschaftszahlen wird auch die Leasingbranche von dem Aufschwung profitieren. Die Leasinggesellschaften werden bei der Finanzierung des Mittelstandes eine größere Rolle spielen. Hier stellt sich insbesondere die Frage, ob das Miet- oder das Leasinggeschäft die Nase vorn haben wird.

„Auf den Mainzer Leasingtagen ist für mich der umfassende Erfahrungsaustausch über die Zukunft der Leasingbranche wichtig. Mit den wertvollen Informationen für die tägliche Praxis hat die DEUTSCHE KONGRESS eine wichtige Plattform für die Leasingbranche geschaffen“, so Holger Rost, Geschäftsführer der COMCO Autoleasing GmbH & Co. KG.

Die 3. Mainzer Leasingtage am 28. und 29. September 2010 werden sich mit den Fragen nach neuen Produkten und neuen Märkten beschäftigen (http://www.leasingtage.de/). Über 20 hochkarätige Referenten aus den Vorstandsetagen und Geschäftsführungen der Leasingbranche haben aktuelle marktbezogen Themen vorbereitet. Neben Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des BDL – Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V., werden u. a. folgende Referenten zu Wort kommen: Marijan Nemet (Deloitte & Touche Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft GmbH), Dr. Manfred Eberts (Linde Leasing GmbH), Jochen Jemlich (GEFA-Leasing GmbH), Helmut Fries (Commerz Real Mobilienleasing GmbH), Marion Schäfer (Miller Leasing Miete GmbH), Dr. Martin Starck (LBBW-Leasing GmbH), Kai-Otto Landwehr (Siemens Finance & Leasing GmbH), Holger Rost (COMCO Autoleasing GmbH), Martin Eilbacher (Hannover Leasing GmbH & Co. KG) und Sven Rahn (VR-Leasing AG).

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Zahlungsmoral wiederhergestellt

Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2010

Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im August zum 15. Mal in Folge. Der D&B-Zahlungsindex legte im August auf 83,22 (Juli: 82,73) Punkte zu. „Seit dem Tiefpunkt im Mai 2009 konnte der Index Monat für Monat zulegen und ist nun über dem Niveau vor der Krise“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Dienstag in Darmstadt. „In den vergangenen Monaten haben sich vor allem krisenanfällige Branchen wie das Transportgewerbe haben gut erholt. Der starke Export sowie der anziehende Welthandel wirken sich sehr positiv auf die Geschäfte und damit die Liquidität der Transportunternehmer aus.“

Wichtig sei für deutsche Unternehmen jetzt, den Schwung der Weltwirtschaft mitzunehmen und daraus ein langfristig tragfähiges Wachstum zu generieren, sagte Dold. „Dabei sollten sie jedoch die hinter uns liegende Krise nicht vergessen und vor allem aus ihr lernen.“ Derzeit bestehe die Gefahr, dass das Abarbeiten des operativen Tagesgeschäfts langfristig ausgelegte Projekte – beispielsweise im Risikomanagement – in den Hintergrund dränge. „Die Verantwortlichen sollten es nicht versäumen, das in der Krise aufgedeckte Verbesserungspotenzial auch umzusetzen.“

Seit dem Tiefpunkt des Zahlungsindex im Mai 2009 verbesserte sich die Lage deutlich. Von den in Deutschland rund 4,5 Millionen aktiven Unternehmen zahlten im August der Studie zufolge etwas mehr als 225.000 mehr ihre Rechnungen pünktlich als vor einem Jahr. Der Index sagt aus, dass im August etwas mehr als 83 Prozent der Unternehmen die Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang des vergangenen Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai 2009 deutlich – seit Juni des vergangenen Jahres erholt er sich allerdings wieder.

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