Tagung „Europäische Ratingagentur“ der FNS THA
Von Dr. Oliver Everling | 27.August 2010
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AA für Haspa PB Strategie Rendite
Von Dr. Oliver Everling | 26.August 2010
Haspa PB Strategie Rendite lässt sich von TELOS raten. Der Fonds erfüllt die von der Ratingagentur gesetzten, sehr hohen Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Das Fondsrating von TELOS soll auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, den Fondsmanager und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und –wahrheit beurteilen. Die Performanceergebnisse der Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses (http://www.telos-rating.de/).
„Der Haspa PB Strategie Rendite ist ein aktiv gemanagter Mischfonds, der sich durch die flexible Gewichtung der Assetklassen auszeichnet und grundsätzlich weltweit investieren kann“, heißt es im Report von TELOS. „Der Haspa PB Strategie Rendite ist einer von drei Teilfonds des Umbrella-Fonds Haspa PB Strategie und verfügt innerhalb dieser Produktfamilie über die niedrigste zulässige Aktienquote (30%) und damit über die geringste Risikotoleranz. Auch wenn das Fondsmanagement bestrebt ist, auf Basis eines breit diversifizierten Portfolios langfristig eine Outperformance gegenüber der Benchmark zu genieren, besteht das oberste Anlageziel in dem Kapitalerhalt.“
Die Festlegung der unter Risiko-Return-Gesichtspunkten möglichst optimalen strategischen Allokation steht nach Feststellung der Ratingagentur im Mittelpunkt des gesamten Fondsmanagementprozesses. Im Rahmen der strategischen Asset Allokation werden die Aktien-, Renten- und Liquiditätsquoten von dem achtköpfigen Anlageausschuss (AAS) per Mehrheitsbeschluss festgelegt und mindestens monatlich überprüft. Der AAS gibt in diesem Zusammenhang auch die Länderallokation, die Gewichtung für die einzelnen Branchen auf der Aktienseite sowie die Gewichtung der unterschiedlichen Anleihenkategorien und die Laufzeitenstruktur für die Rentenseite vor.
„Die Vorgehensweise des AAS basiert auf einem rein fundamentalen topdown Ansatz“, schreibt TELOS. Dabei erfolge zunächst eine umfassende Analyse und Bewertung der makroökonomischen Einflussfaktoren (Konjunkturverlauf, Preis- und eldmengenentwicklung,
Stimmungsindikatoren). Auch wenn der europäische Währungsraum den Schwerpunkt der Analyse bilde, würden auch weltweite Indikatoren berücksichtigt.
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SHS VIVEON entwickelt für BMW Bank
Von Dr. Oliver Everling | 25.August 2010
SHS VIVEON, Lösungsanbieter für ganzheitliches Customer Management, unterstützt die BMW Bank bei der Einführung kundenorientierter Prozesse im Forderungsmanagement. Ziel ist es, mit einer differenzierten Kundenansprache die hohe Kundenorientierung weiter auszubauen und zugleich den Beitreibungserfolg zu steigern. Im Rahmen einer länderübergreifenden Optimierung des Forderungsmanagements kann die Automobilbank diese Prozesse zukünftig auch international einsetzen.
SHS VIVEON entwickelt für die BMW Bank, eine der führenden Automobilbanken in Deutschland, kundensegmentsabhängige Vorgehensweisen im Forderungsprozess, die die individuelle finanzielle und vertragliche Situation der Kunden berücksichtigen. Auf Basis einer analytischen Beurteilung des jeweiligen Forderungsfalls werden z.B. Kontaktmethoden und -frequenzen, Prozessabläufe oder Zahlungsfristen angepasst. Mit der Einführung segmentsspezifischer Prozesse kann die BMW Bank das Forderungsausfallrisiko minimieren und zusätzliche Kosten, wie z.B. Kapitalbindungskosten erheblich reduzieren.
Bisher wurden bei der Optimierung des Forderungsmanagements besonders effiziente Vorgehensweisen fokussiert, mit denen die BMW Bank die Prozesskosten erheblich senken konnte. Mit der Unterstützung von SHS VIVEON kann die Automobilbank nun zusätzlich die Prozesse im Forderungsmanagement so effektiv gestalten, dass die Beitreibungsquote maßgeblich erhöht werden kann. Gleichzeitig werden durch eine gezieltere Kundenansprache die Zufriedenheit und somit die Loyalität der Kunden weiter ausgebaut – im Forderungsmanagement ein absolutes Novum.
„Vor allem im Premium Segment gilt es, den sich schnell verändernden und wachsenden Anforderungen des Kundenmarktes gerecht zu werden. Voraussetzung dafür ist eine systematische und konsequente Kundenorientierung“, sagt Stefan Gilmozzi, Vorstand der SHS VIVEON AG. „Die BMW Bank ist einer der ersten deutschen Automobilbanken, die kundensegmentsabhängige Prozesse auch im Forderungsmanagement einführt. Wir freuen uns, gemeinsam mit der BMW Bank maßgeschneiderte Best-in-Class Strategien zu entwickeln.“
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Lahmende Jahresabschlussvorlage
Von Dr. Oliver Everling | 25.August 2010
Laut Wirtschaftsinformationsdienst D&B Deutschland haben im ersten Halbjahr 2010 erst circa 71.000 Unternehmen und damit weniger als 10 Prozent aller veröffentlichungspflichtigen Unternehmen in Deutschland ihre Jahresabschlüsse für 2009 vorgelegt. Martina Neumayr, Risikoexpertin bei D&B Deutschland, sieht in der Wirtschaftskrise einen Grund für die derzeitige Zurückhaltung. „Viele Unternehmen werden die Veröffentlichungsfrist für ihre Jahresabschlüsse komplett ausnutzen, denn die Krise hat in den meisten Jahresabschlüssen Spuren hinterlassen, zum Teil sehr deutliche“, so Neumayr.
Vor allem Kreditinstitute nutzen die Analyse von Jahresabschlüssen als Teil des Prüfverfahrens zur Kreditwürdigkeit von Geschäftskunden. Durch das Kreditwesengesetz sind sie ab einer bestimmten Kredithöhe sogar dazu verpflichtet (§ 18 KWG: Kredite ab T€ 750). Bilanzratings dienen den Finanzinstituten weiterhin zur Limitgenerierung und sind durch die Regelungen von Basel II i.d.R. auch Bestandteil der Berechnung ihrer Standardrisikokosten bei der Vergabe bzw. Absicherung von Krediten. Unternehmen befürchten, dass sich nun die krisenbedingt schlechteren Jahresabschlusszahlen von 2009 negativ auf die Einschätzung ihrer Kreditwürdigkeit auswirken. „Es herrscht in Unternehmen häufig noch die Ansicht, mit Zahlen solange wie möglich hinter dem Berg zu halten, sei es gegenüber Kreditinstituten oder auch mit Blick auf den Wettbewerb“, erläutert Neumayr. „Der Gedanke der Transparenz und Offenheit als eine Erkenntnis der Finanz- und Wirtschaftskrise muss sich hier noch durchsetzen. Vielfach lassen sich Unternehmen damit die Chancen einer guten externen Bewertung entgehen.“
Seit 2007 sind Unternehmen verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse in elektronischer Form über den Bundesanzeiger zu veröffentlichen (sprich Bilanzen samt Anhang und in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße auch Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV), Lagebericht, Bericht des Aufsichtsrates, Ergebnisverwendungsvorschlag und -beschluss sowie die Entsprechungserklärung zum Corporate Governance Kodex). Diese Publizitätspflicht im Internet löste die frühere Pflicht ab, die Bilanz beim Handelsregister (Registergericht) zu hinterlegen. Viele Unternehmen, die jahrelang gar keine Daten veröffentlicht oder nur auf Anfrage reagiert haben, müssen jetzt deutlich detailliertere Geschäftszahlen und Informationen bereitstellen, um so einem Bußgeld vom Bundesamt für Justiz zu entgehen. Die Publizitätsfrist beträgt dabei zwölf Monate. Wenn Unternehmen in dieser Zeit ihren Jahresabschluss nicht veröffentlicht haben, dann drohen ihnen Bußgelder zwischen 2.500 und 25.000 Euro.
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Liefertreue im Lieferantenrating
Von Dr. Oliver Everling | 23.August 2010
Mit Hilfe eines neuen Verfahrens misst die DEUTZ AG ab sofort die Liefertreue ihrer Lieferanten. Die DEUTZ Lieferanten von Produktionsmaterial erhalten für die unterschiedlichen DEUTZ Standorte regelmäßig eine Bewertung ihrer Termin- und Mengentreue. Sie basiert auf der Empfehlung 5001 des VDA (Verband der Automobilindustrie) und wird in Prozent ausgewiesen, meldet die DEUTZ.
Bei diesem Verfahren sollen auch die unterschiedlichen strategischen Beschaffungsmethoden wie Lieferplanabruf, Just in Time oder Konsignation berücksichtigt werden. Damit will DEUTZ bei guter Leistung seine Zufriedenheit ausdrücken und andernfalls Verbesserungspotenzial aufzeigen, um Termin- und Mengenabweichungen des Lieferanten zu minimieren und dadurch die die eigenen Logistik-Prozesse nachhaltig zu stärken.
„Die Messung der Liefertreue ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer objektiven und ganzheitlichen Beurteilung der Lieferanten mit dem Ziel einer nachhaltigen und partnerschaftlichen Lieferantenentwicklung“, heißt es aus dem Hause DEUTZ dazu.
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Europäische Ratingagentur: Was hat der Mittelstand davon?
Von Dr. Oliver Everling | 19.August 2010
Schon heute vormerken: Am Wochenende vom 16./17. Oktober 2010 findet auf der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung in Gummersbach die Tagung „Europäische Ratingagentur: Was hat der Mittelstand davon?“ statt. Demnächst mehr dazu auf http://www.freiheit.org/.
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NV-Versicherungen sparen Rating ein
Von Dr. Oliver Everling | 19.August 2010
„Unabhängige Experten sind überzeugt. Die NV zählt in Tests und Rankings seit langem regelmäßig zur Spitzengruppe.“ So heißt es auf der Startseite im Internetauftritt der NV-Versicherungen (http://www.nv-online.de/). Daher überrascht die Meldung: Der Vorstand des NV-Versicherungen VVaG hat sich entschieden, das im August 2010 fällige Folgerating nicht durchzuführen. Dadurch verliert das Assekurata-Rating der NV-Versicherung seine Gültigkeit.
Zum 20. August 2010 läuft nach Angaben der Kölner Ratingagentur das Assekurata-Rating aus. Der NV-Versicherungen VVaG verzichtet auf die notwendige Aktualisierung des Urteils der Kölner Ratingagentur in Form eines Folgeratings.
Um Verbrauchern kontinuierlich die Entwicklung eines Versicherungsunternehmens aufzeigen zu können, verpflichten sich die Versicherungsgesellschaften, ein Assekurata-Rating im jährlichen Rhythmus zu aktualisieren. In diesem Zeitraum darf das Versicherungsunternehmen das Rating verwenden. Nach Ablauf des Ratings kann es vom Versicherer nicht mehr in der Öffentlichkeit genutzt werden. Wie es zum Bruch der Ratinghistorie der NV-Versicherungen kommen konnte, lässt sich den Meldungen nicht entnehmen.
„Unser Ratingmodell basiert auf der Vorgabe, dass Folgeratings kontinuierlich erfolgen müssen. So hat der Verbraucher stets ein aktuelles und lückenloses Bild des Unternehmens. Zum anderen unterstützen regelmäßige Ratings die Versicherer, konsequent ihre Risikosituation einer Prüfung zu unterziehen. Ein Rating wird so zu einem regelmäßig genutzten Kontrollinstrument“, sagt Dr. Christoph Sönnichsen, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur. „Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, ob ein Versicherer ein Rating über längere Zeit verschiebt oder sogar aussetzt.“
Johann Cremer, Vorsitzender des Vorstands der NV-Versicherungen, will statt in Ratinggebühren lieber in Werbung investieren. Das Rating koste für eine kleine Versicherungsgruppe unverhältnismäßig viel. „Für unsere Verhältnisse ziehen wir nicht so einen hohen Nutzen aus diesem Rating“, sagt Cremer. „Das weiß ich, dass über den Entzug des Ratings informiert wird.“ In diesem Jahre habe die Versicherungsgruppe noch bessere Zahlen als im letzten Jahr. „Uns geht es bestens, wir haben wieder fünf Leute eingestellt.“ Cremer zerstreut jeden Zweifel, dass der Entzug des Ratings mit einer Schwäche der Versicherungsgruppe zusammenhängen könnte: „Wir sind hoch zufrieden.“
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Dreifach „gut“ für BNP Paribas Investment Partners
Von Dr. Oliver Everling | 19.August 2010
Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG hat zum 30. Juni 2010 drei Fonds von BNP Paribas Investment Partners mit dem Top-Rating B („gut“) bewertet: den Asien-Aktienfonds BNP Paribas L1 Green Tiger, den Schwellenländer-Rentenfonds BNP Paribas L1 Bond World Emerging Local und den Absolute-Return-Fonds Parvest Enhanced EONIA (http://www.fonds-rating.de/).
Der Fonds BNP Paribas L1 Green Tiger wurde im November 2008 aufgelegt. Sein Anlageschwerpunkt liegt auf asiatischen Firmen, die Umwelt-Technologien, -Produkte und -Dienstleistungen entwickeln und anbieten. Dazu gehören unter anderem Solarenergie-, Windenergie- und Wasseraufbereitungstechnologien sowie Abfallmanagement. Das Anlageuniversum wird nach einem Stockpicking-Ansatz analysiert, die Unternehmen werden dabei einer Finanz- und Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen. Das gute Rating ist vor allem Ergebnis der hohen Social Responsible Investing (SRI) Research-Expertise von BNP Paribas Investment Partners, die über Jahre aufgebaut wurde. Positiv wurde zudem gewertet, dass der Fonds von Hongkong aus verwaltet wird und das Fondsmanagement auf ein weitreichendes Research-Netzwerk in Asien zurückgreifen kann.
Der BNP Paribas L1 Bond World Emerging Local investiert im Wesentlichen in Rentenpapiere, die an den Schwellenmärkten ausgegeben werden und auf Lokalwährungen lauten. Der Investmentprozess profitiert von einem kombinierten Fundamental-Research aus globalen makroökonomischen Analysen und lokaler Vor-Ort-Expertise. Die Einzelwerte im Portfolio werden in einem mehrschichtigen Top-Down-Prozess ausgewählt. Das Fondskonzept überzeugt durch ein erfahrenes Emerging-Market-Anleihen-Team und den starken Fokus auf Risikomanagement.
Der Parvest Enhanced EONIA investiert in fest- oder variabel verzinsliche und indexierte Geldmarkttitel mit einer maximalen durchschnittlichen Laufzeit von sechs Monaten. Darüber hinaus werden Overlay-Strategien eingesetzt, dabei wird eine Modellkombination aus mittelfristigen makroökonomischen Analysen sowie kurzfristigen technischen Signalen angewendet. Gerade diese Aufteilung zwischen fundamentalen und technischen Einflüssen war ausschlaggebend für die positive Bewertung des Absolute-Return-Fonds.
Grundlage der Ratings war jeweils eine umfangreiche qualitative und quantitative Analyse. Dabei wurde geprüft, ob es dem Fondsmanagement gelungen ist, sowohl eine langfristig stabile, überdurchschnittliche Performance zu erzielen (Performance-Indikator) als auch Risiken kontrollieren und reduzieren zu können (Risiko-Indikator). Der Performance-Indikator fließt mit einer Gewichtung von 70 Prozent in das Rating ein, der Risiko-Indikator mit 30 Prozent.
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Realität und Erwartung zum Emissionshandel
Von Dr. Oliver Everling | 18.August 2010
Seit 2005 wird in Europa das Treibhausgas CO2 gehandelt. Industrieanlagen aus zahlreichen Branchen müssen seitdem für jede ausgestoßene Tonne CO2 Emissionsrechte vorweisen. Daraus resultieren hohe Erwartungen an den Emissionshandel, einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Ein aktuelles Positionspapier der oekom research AG zum Emissionshandel zeigt auf, inwieweit diese Erwartungen erfüllt werden. „Die Weiterentwicklung des Emissionshandelssystems muss die EU deshalb intensiv vorantreiben und damit auch international eine Vorreiterrolle übernehmen“ – so das Fazit der Ratingagentur aus München.
Emissionen von Treibhausgasen, insbesondere von CO2, dort zu reduzieren, wo es die geringsten Kosten verursacht – das ermöglicht der Emissionshandel als zentrales Instrument des internationalen Klimaschutzes. Die Europäische Union testet ein solches System seit 2005: das EU Emissions Trading Scheme (EU ETS). Grundsätzlich bewertet oekom research das System positiv. Die bisherigen Erfahrungen zeigen allerdings, dass der europäische Emissionshandel noch weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. „Das große Volumen der ausgegebenen Emissionsrechte hat zu sehr niedrigen CO2-Preisen und damit falschen Marktsignalen geführt. Außerdem sind zahlreiche Branchen und Treibhausgase nicht in das EU ETS eingebunden“, erklärt Kristina Rüter, Research Director bei oekom research, die Kritikpunkte.
Angesichts des rapide fortschreitenden Klimawandels besteht nach Ansicht der Münchner dringender Handlungsbedarf. „Spätestens 2013 muss im Emissionshandel Ernst gemacht werden“, sagt Rüter. Für die dritte Handelsperiode des EU ETS von 2013 bis 2020 hat die EU Kommission Nachbesserungen zur Mängelbeseitigung angekündigt. Dazu zählen unter anderem die Ausweitung auf weitere Treibhausgase, die Einbeziehung zusätzlicher Branchen sowie eine stärkere Auktionierung der Emissionsrechte. Ein weiterer Fokus liegt auf der sukzessiven Verringerung des Volumens ausgegebener Zertifikate über die gesamte Laufzeit hinweg.
Auch außerhalb der EU gibt es zahlreiche Initiativen zur Einführung und Weiterentwicklung von Emissionshandelssystemen, so etwa in Neuseeland, Japan und China. Von besonderer Bedeutung sind die Entwicklungen in den USA. Dort existieren bisher lediglich regionale Handelssysteme. Ende 2008 hatte Präsident Obama die Einführung eines nationalen Emissionshandelssystems angekündigt; bis dato ist der entsprechende Gesetzentwurf jedoch noch nicht verabschiedet.
Umso mehr muss nun die Europäische Union mit ihrem EU ETS beweisen, dass sie einen funktionsfähigen Emissionshandel auf den Weg bringen kann, um damit einen maßgeblichen Beitrag zum internationalen Klimaschutz zu leisten. Denn für weitere Verzögerungen im Emissionshandel ist angesichts dramatischer Prognosen zum Klimawandel kein Spielraum mehr.
„Für die EU gilt es, die bestehenden Mängel jetzt schnellstmöglich und konsequent zu beheben, damit in der dritten Handelsperiode ab 2013 deutliche Emissionsreduktionen realisiert werden“, betont Kristina Rüter. Nicht zuletzt mit Blick auf die anstehende Einbindung wachsender Schwellenländer wie Brasilien, Indien und China ist es von wesentlicher Bedeutung, dass die EU eine überzeugende Vorreiterrolle innerhalb der Entwicklung eines internationalen Emissionshandelssystems einnimmt.
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Fussball bewegt die Ratinganalysten
Von Dr. Oliver Everling | 18.August 2010
Die einen sponsorn ein Fussballstadion in Mainz, die anderen befassen sich zum Beginn der 48. Spielzeit der Bundesliga mit der Zahlungsfähigkeit der Clubs. Laut einer Analyse des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland zeigt sich insbesondere Aufsteiger Kaiserslautern – Ende 2007 noch stark konkursgefährdet – zum Saisonstart finanziell erstarkt. Hingegen landet das von Mäzen Hopp unterstützte Hoffenheim im aktuellen D&B Bundesliga-Index am Tabellenende. „Insgesamt stehen die Bundesligaklubs auf finanziell gesunden Beinen“, erläutert Thomas Dold, Geschäftsführer von D&B Deutschland, die Situation. Mit ein Grund dafür: Die 18 Bundesligaklubs investierten bis Mitte August rund 95 Millionen Euro in neue Spieler – 55 Millionen Euro weniger als vor einem Jahr.
Die Profiklubs der Fußball-Bundesliga überzeugen D&B Deutschland mit beeindruckenden Wirtschaftsdaten, denn insgesamt verfügen zu Beginn der Spielzeit 2010/11 erstmals elf Erstligavereine über einen Topscore (Indexwert: 100). Fast zwei Drittel der Vereine punkten bei dem zweimal jährlich berechneten D&B Bundesliga-Index mit minimalem finanziellen Ausfallrisiko. Neben dem traditionell finanzstarken FC Bayern München indentifiziert D&B Deutschland diesmal Bremen, Dortmund, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Köln, Leverkusen, Mönchengladbach sowie Aufsteiger Kaiserslautern zur Truppe der Finanzstarken. 1.-FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz hat dafür zusammen mit dem neuen Finanzvorstand Fritz Grünewalt in den letzten Wochen kräftig an einer soliden Finanzierung des Traditionsklubs gearbeitet. Aus der Spitzengruppe verabschiedet hat sich im Vergleich zum D&B Bundesliga-Index vom Januar 2010 der VfL Wolfsburg.
„Erstaunlich hingegen entwickelte sich die Bilanz beim TSV 1899 Hoffenheim. Konnten die Kraichgauer um Mäzen Dietmar Hopp beim letzten Index noch ein ordentliches Ranking – Indexwert: 95 – einfahren, muss der Herbstmeister von 2008 in der neuen Saison finanziell kleinere Brötchen backen“, heißt es dazu aus Darmstadt. Mit einem Indexwert von 75 und einem Zahlungsverzug von 16 Tagen (Januar 2010: 14 Tage) landet der Verein um Chefcoach Ralf Rangnick abgeschlagen auf dem letzten gewerteten Platz, berichtet die Auskunftei. Einerseits brauchen die Nordbadener nach der Saison 2009/2010 sportliche Erfolge, um die finanzielle Situation zu verbessern, andererseits nähren aktuelle Aussagen von Hoffenheim-Manager Ernst Tanner die Vermutung, dass sich die Vereinsführung gedanklich bereits vom internationalen Geschäft verabschiedet hat.
Insgesamt acht Klubs (Januar 2010: sechs) begleichen ihre Rechnungen nach Auskunft von D&B Deutschland mittlerweile vereinbarungsgemäß oder sogar deutlich vor dem vereinbarten Termin. Am pünktlichsten zahlt aktuell Eintracht Frankfurt: Bereits 17 Tage vor vereinbartem Zahlungsziel sind alle Rechnungen beglichen. Knapp dahinter glänzen der SC Freiburg (15 Tage vor Ziel) sowie Leverkusen und Mönchengladbach (beide fünf Tage vor Ziel). Die restlichen Topscorer inklusive Bayern München überweisen das Geld entweder vereinbarungsgemäß oder maximal drei Tage verspätet. Am längsten auf ihr Geld warten Lieferanten und Partner von Stuttgart und Schalke 04 (20 Tage).
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