Lindner gibt dem Sozialstaat ein neues Profil

Von Dr. Oliver Everling | 24.April 2010

Christian Lindner, als Generalsekretär der FDP mit überwältigender Mehrheit bestätigt, macht auf dem 61. Ordentlichen Bundesparteitag der FDP in Köln klar, dass die FDP einen Sozialstaat will, aber einen anderen Sozialstaat als den, der soziale Politik nicht an Ergebnissen für Menschen misst, sondern an Etats und Budgets. Wenn staatliche Mittel für Obdachlose mangels Kontrolle in Maseratis und Whirlpools in Dienstwohnungen enden, sei dies nicht der Sozialstaat, den die FDP anstrebe.

Wenn Jugendliche auf die Frage, was sie eines Tages mal werden wollen, mit „Harz IV“ antworten, seien die falschen Signale in den Arbeitsmarkt gegeben worden. „Das Taschengeld muss bei denen bleiben, die dafür gearbeitet haben“, sagt Lindner mit Blick auf die Forderung der FDP, das von Schülern und Studenten in ihren Ferien erwirtschaftete Taschengeld diesen nicht gleich wieder zu nehmen.

Lindner macht an verschiedenen Beispielen deutlich, wie den Menschen die Entscheidungsfreiheit zurückgegeben werden soll. „Es ist eine Frage von Respekt und von Würde“, sagt Lindner. „Ein wesentliches Feld sei der Gesundheitsbereich“, sagt Lindner zum „Wasserballett im Haifischbecken“. Die Haie reichen von den Lobbyisten der Pharmaindustrie bis zur CSU.

Lindner erinnerte einleitend daran, dass nicht der Staat zu entscheiden habe, was die Wirtschaft zu tun habe, sondern dass in einer Sozialen Marktwirtschaft es die Millionen von Einzelentscheidungen der Bürger seien, die die Wirtschaft lenken. „Jedem den Zugang zu einer hochwertigen Medizin zu gewährleisten, sei allemal die Überwindung des Widerstands wert“, unterstreicht Lindner.

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€uro-Leser raten zur Dr. Klein’s Ratenkrediten

Von Dr. Oliver Everling | 22.April 2010

Im großen €uro-Test zur Ermittlung Deutschlands bester Bank 2010 hat Dr. Klein im Bereich Ratenkredite erneut den ersten Platz erhalten. Das siebte Mal in Folge zeigt der Vermittler damit, dass der Fokus auf Beratungsqualität kombiniert mit einer konditionsstarken Produktpalette und hochkarätigen Partnern, den Nerv der Zeit trifft, heißt es aus dem Hause Dr. Klein. „Dieses Resultat bedeutet uns viel, zeigt es doch, dass wir mit unserer Strategie den Schwerpunkt in die Beratung zu legen, absolut richtig liegen“, freut sich Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher von Dr. Klein.

Dr. Klein ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen. Privatkunden finden bei Dr. Klein für alle Finanzthemen das individuell passende Produkt aus den Bereichen Girokonto und Tagesgeld, Versicherungen und Geldanlagen sowie Immobilienfinanzierungen und Ratenkredite. Skaleneffekte, die herausragende Marktstellung und die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen zu namhaften Kredit- und Versicherungsinstituten gewährleisten Top-Konditionen. Diese gibt Dr. Klein mit hoher Beratungsqualität an seine Kunden weiter. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.

Getestet wurden 50 Banken und Finanzdienstleister in den Kategorien Girokonto, Tages- und Festgeld, Brokerage, Baufinanzierung und Ratenkredit. Neben den Produktbereichen wurden die Institute auf Onlinesicherheit, Beschwerdenmanagement und Beratungsqualität vor Ort hin überprüft. So testete S.W.I. die Qualität des Erstkontaktes über E-Mails und mit Telefonanrufen. Um die Praxis der Beratung und des Services zu bewerten, schickte das Analysehaus Testkunden zur Beratung. Der Praxistest wurde aus gutem Grund durchgeführt:

„Alarmierend“ nennt Peter Schweitzer vom €uro-Test die Anzahl der Anzeigen wegen Falschberatung, die bei Beschwerdestellen landen. Doch nicht nur Fehler in der Produktberatung werden in der Kundenumfrage moniert. Mit 63,4 Prozent ist der überwiegende Grund für Unzufriedenheit beim Kunden der persönliche Umgang während der Beratung. „Nicht verwunderlich also,“ kommentiert man bei Dr. Klein, „dass 83 Prozent der Kunden zu einem Wechsel des Finanzinstitutes bereit sind.“

„Die günstigsten Konditionen reichen nicht mehr aus, um in der heutigen Zeit an der Spitze zu stehen. Vertrauen und Beratungsqualität sind die Schlüsselwörter, um bei guten Konditionen heute den ersten Platz beim Kunden zu bekommen und zu behalten“, weiß Gawarecki die Ergebnisse zu deuten. Faktoren, die schwer zu gewinnen und schnell zu verlieren sind. „Deshalb ruhen wir uns weder auf dem Euro-Testsieg noch auf den Preisen von Finanztest aus: sie alle bestätigen unseren Fokus und sind damit Ansporn für weitere Bestleistungen in der Beratung unserer Kunden“, so Gawarecki.

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Autohersteller fahren im zweiten Gang

Von Dr. Oliver Everling | 22.April 2010

Die Ratingagentur oekom research hat in ihrer aktuellen Branchenanalyse die 15 weltweit größten börsennotierten Automobilunternehmen nach ökologischen und sozialen Kriterien untersucht. Auf einer Skala von A+ (Bestnote) bis D- (schlechteste Note) schnitt Renault als bestes Unternehmen mit der Note B ab, gefolgt von der BMW Group, ebenfalls mit der Note B, und PSA Peugeot Citroën mit der Note B-. Der Durchschnitt liegt mit dem Wert C+ etwas höher als bei der letzten Analyse, die einen Durchschnittswert von C ergab. Renault und BMW Group bleiben weiterhin die Spitzenreiter.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass die Autohersteller bei den wichtigsten Zukunftsthemen der Branche langsam ihre Abwehrhaltung ablegen“, stellt der verantwortliche Branchenanalyst Till Jung fest. Die Senkung des Flottenverbrauchs und die damit verbundene Verringerung des CO2-Ausstoßes ist und bleibt nach Feststellungen der Ratingagentur eines der „heißen“ Themen. In der EU gilt nun die Vorgabe, die durchschnittlichen CO2-Emissionen bis 2015 auf 130 Gramm pro gefahrenen Kilometer zu reduzieren.

Zuvor hatte die Industrie ihre 1998 getroffene Selbstverpflichtung zur Verminderung auf 140 g CO2/km bis 2008 mehrheitlich nicht erfüllt. „Es ist ein Fortschritt, dass diese Zahlen nun leichter von den Herstellern erhältlich sind und wir uns nicht mehr nur auf Schätzungen verlassen müssen. Weltweite Daten werden allerdings kaum bereitgestellt, da sich die Hersteller auf regional unterschiedliche Berechnungsmethoden berufen. Derzeit macht nur Nissan absolute Angaben zum weltweiten durchschnittlichen Flottenverbrauch“, erklärt Jung.

Viel Bewegung ist in die Frage nach alternativen Antrieben gekommen. Jung stellt fest: „Wer über das Jahr 2015 hinaus die regulatorischen Herausforderungen meistern möchte, kommt an einer zeitnahen Massenvermarktung von Elektrofahrzeugen und weiterentwickelten Hybridantrieben nicht vorbei.“ Die Analyse zeigt: Fast alle Konzerne arbeiten daran. Führend sind derzeit noch Toyota und Honda mit ihren erfolgreichen Hybridfahrzeugen wie dem „Prius“ und dem „Insight“. Renault und Nissan kooperieren beim Einstieg in den Massenmarkt mit rein elektrisch angetriebenen Autos. Bereits 2011 sollen die ersten Modelle in Dänemark und Israel angeboten werden, und 2012 könnte der weltweite Vertrieb für mehrere Fahrzeugtypen beginnen.

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€uro-Leser lieben ING-DiBa

Von Dr. Oliver Everling | 22.April 2010

Im Bankentest des Wirtschaftsmagazins „€uro“ wiederholte die ING-DiBa den Erfolg des Vorjahres. Ihr bleiben die Titel „Beste Bank“ und „Beliebteste Bank“ auch in diesem Jahr. Die ING-DiBa ist mit über sechs Millionen Kunden die größte Direktbank in Deutschland. Die Kerngeschäftsfelder sind Sparen, Wertpapiergeschäft, Baufinanzierungen, Konsumentenkredite und Girokonten.

Die Bank verzichtet auf ein Filialnetz und bietet einfache Produkte und Konditionen. Sie ist jeden Tag 24 Stunden für ihre Kunden erreichbar. Das Wirtschaftsmagazin Euro kürte die ING-DiBa zu Deutschlands „Beste Bank 2010″ und die Leser von Börse Online wählten die ING-DiBa zum „Onlinebroker des Jahres 2010″.

Ausschlaggebend für die Auszeichnung zur „Besten Bank“ waren gute Konditionen in den Produktbereichen Girokonto, Tages- und Festgeld, Wertpapierhandel, Baufinanzierung und Ratenkredit. Zudem seien die Online-Sicherheit sowie der Service von 50 Banken untersucht worden. Der Sieger in der Kategorie „Beliebteste Bank“ wurde aus dem Votum von über 100.000 Bankkunden ermittelt, die die Möglichkeit hatten, ihre Zufriedenheit mit einzelnen Bankangeboten sowie Erreichbarkeit, Freundlichkeit und Beratungsqualität der Bankmitarbeiter zu beurteilen.

Die ING-DiBa konnte diesen Titel zum vierten Mal in Folge für sich verbuchen. Die Ergebnisse des diesjährigen Banken-Checks sind in der Mai-Ausgabe von €uro, die vollständigen Test-Tabellen im Internet unter http://www.finanzen.net/ veröffentlicht.

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Morningstar Fund Awards 2010

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2010

Für Tim Albrecht, DWS Deutschland, dürfte es ein Höhepunkt mehr in seiner Karriere als Fondsmanager gewesen sein: Seine Auszeichnung als Morningstar German Equity Fund Manager of the Year bei den Morningstar Fund Awards 2010. Seit Albrecht den Fonds „DWS Deutschland“ vor siebeneinhalb Jahren übernommen hat, schneidet die Strategie konstant besser als Vergleichsfonds ab.

Allerdings sorgten erst die Jahre 2008 und 2009 für den ersten Rang über diesen Zeitraum, heißt es in dem Morningstar Research Report zu diesem Fonds (http://www.morningstar.de/). „Das beherzte Zugreifen als Folge der richtigen Lageeinschätzung trug entscheidend zu der guten Performance in den letzten beiden Jahren bei. Auf der Top Down Seite“, so die Argumentation aus dem Hause Morningstar, „erwies sich das frühzeitige Untergewicht in Finanzaktien und die anschließende Umschichtung auf Nebenwerte und zyklischen Aktien zum Jahresübergang 2008/2009 als erfolgreich.“ Bei der Einzeltitelauswahl zählten nach Erhebungen der Ratingagentur die Software AG, KSB und der VW-Vorzüge im letzten Jahr zu den Renditebringern.

Die Auszeichnungen von Ratingagenturen sind von besonderem Gewicht, da hier nicht einfach spontan ein Kriterienkatalog entwickelt und angewendet wird mit dem Ziel, einfach nur die Titelseite einer Finanzzeitschrift zu füllen. Es liegt im Wesen eines Ratingsystems, systematisch Beurteilungskriterien zu identifizieren, deren Gewicht zu erforschen und in einem schlüssigen Modell zusammenzuführen, das von Analysten hinterfragt und bestätigt werden kann. Erst aus der umfangreichen Datenanalyse lässt sich in Kombination mit der Einschätzung qualitativer Merkmale eine umfassendes Gesamturteil ableiten.

Dieses Jahr verlieh Morningstar drei Arten von Awards: Morningstar German Equity Fund Manager of the Year als qualitativen Preis, der den fünf deutschsprachigen Analysten vergeben wird. Der Morningstar Fund House und Morningstar Kategorie Awards : Diese beiden Awards werden quantitativ ermittelt. Dabei werden die Jahre 2005 bis 2009 in der Auswertung berücksichtigt. Während bei den Fund House Awards die gesamte Fondspalette ohne Geldmarktfonds auf Basis des Morningstar Risk Adjusted Returns bewertet wird, stehen bei den Kategorie Awards 16 Asset Klassen aus dem Aktien- und Anleihebereich im Mittelpunkt. Das Jahr 2009 geht in die Bewertung der Morningstar Kategorie Awards mit 48% ein.

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Goldman Sachs-Skandal: Weckruf zu stärkerer Regulierung?

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 21.April 2010

Nach dem Betrugsvorwurf der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gegen die Investmentbank Goldman Sachs steht nicht nur die Bank, sondern die gesamte Wall Street am Pranger. Der Imageschaden ist immens, den die „Goldmänner“ angerichtet haben; und damit stellt sich die Frage nach der Zukunft von Lloyd Blankfein, dem Vorstandsvorsitzenden der Bank.
 
Der Skandal um Goldman Sachs dürfte der Wall Street nicht gelegen kommen. Denn die führenden Banker haben in den zurückliegenden Wochen kräftig die Muskeln spielen lassen, um eine stärkere Regulierung seitens der die US-Regierung abzuwenden. Bislang ist auch die Strategie der Wall Street aufgegangen, hatten sie doch die Republikaner auf ihrer Seite. Allerdings hatten Banker und Republikaner bisher auch leichtes Spiel, denn Finanzminister Timothy Geithner machte bei der Bekämpfung der Krise eine schwache Figur.
 
Infolge dessen hatten es Präsident Obama und einer Vielzahl der Demokraten schwer, gegen den „Kasinokapitalismus“ an der Wall Street anzugehen. Auch die jüngst veröffentlichten Milliardengewinne der Investmentbanken dürften nicht gerade dazu beigetragen haben, die Anti-Stimmung gegenüber den Bankern in den USA abzumildern. Auch dass Goldman laut einem Bericht der “New York Post” 5,4 Mrd. Dollar an erfolgsabhängiger Vergütung (compensation and benefits) in der laufenden Periode zurückstellen will, dürfte die Stimmung gegenüber der allmächtigen Bank weiter anheizen. Doch mit dem Betrugsvorwurf könnten die Kritiker nun oberhand gewinnen und die Banken stärker reglementieren, als denen lieb ist.
 
Es wird sicherlich noch eine ganze Weile dauern, bis sich aus den Vorwürfen dann eine sinnvolle Anklage entwickeln wird. Infolge dessen dürfte die Geschichte um die Goldman-Affäre auch kein Thema sein, das die Börsen länger beschäftigen sollte. Es werden weiterhin Milliarden verdient und dicke Boni gezahlt. Sollte es dann irgendwann zu einer Verurteilung kommen, kann man dies aus der „Portokasse“ bezahlen. Das eigentliche Problem von Goldman Sachs dürfte neben dem Imageverlust nun vorrangig die Herabstufung der Bonität sein. Gemessen an der Absicherungsprämie für Credit Default Swaps haben sich die Prämien bei GS nun um satte 50 % verteuert.
 
Fakt ist, dass die Macht der großen Megabanken beschnitten werden muss. Die Vermögenswerte der sechs führenden Banken – Bank of America, JPMorgan Chase, Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs und Morgan Stanley entsprechen rund 60 % des Bruttoinlandsprodukts der USA. Damit wird die globale Wirtschaft zu einer Geisel dieser Institute. Im Falle einer erneuten Krise könnten diese Banken angesichts ihrer exzessiven Risiken im Eigenhandel und der bisherigen Praktiken bei komplizierten Finanzprodukten einen finanziellen Meltdown auslösen, der alles Bisherige in den Schatten stellt.
 
Vor kurzem sagte der neue Lehman-Chef Bryan Marsal gegenüber dem „Handelsblatt“, dass es „höchstwahrscheinlich sei, dass ein Fall Lehman sich wiederholen wird“. Marsal echauffierte sich auch darüber, dass sich bei Aufsehern und in den Unternehmen nach der weltweiten Katastrophe wenig getan habe.
 
Während die Pleite von Lehman Brothers nicht auf die Größe, sondern deren Komplexität zurückzuführen war, besteht bei den in der Krise sogar noch größer gewordenen Banken durchaus die Gefahr einer globalen Kernschmelze. Diese wird sich nur verhindern lassen, wenn die globalen Regulierungen sich endlich zu einer stärkere Regulierung durchringen.

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Liquidität beflügelt den Aufschwung

Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2010

Mit Blick auf die Performance in allen Arten von Assetklassen könnte man mit dem Jahr 2009 zufrieden sein, zeigt Dr. Tobias Schmidt, Vorstand der Feri EuroRating Services AG aus Bad Homburg auf deren 23. Feri Frühjahrstagung in Frankfurt am Main (http://www.feri.de/). „Wie stark ist das Ganze gespeist aus einer Politik, die Liquidität in die Märkte gespült hat?“ Mit dieser Frage entwickle sich das ungute Gefühl bei der Freude über die Performance.

Von den wichtigen Assetklassen wiesen nur US Bonds mit -7 % Verluste auf. An der Spitze lagen lateinamerikanische Aktien mit einem Plus von 97,8 %, gerechnet in Euro. Die Zinssenkungen zeigten ihre Wirkungen, zeigt Schmidt an dem Absturz der Zinssätze der Zentralbanken auf. Außerdem wurden die Aktiva der Zentralbanken – im Verhältnis zu den Bruttosozialprodukten – mehr als verdoppelt. Der TED-Spread wie auch die Preisvolatilität der Assets (100 Tage), gemessen am MSCI, wurde auf niedriges Niveau heruntergebracht.

Ansteigende Inflationsraten seien bisher nicht das Problem. Nur in Indien ist die Inflation noch ein Thema, aber hier erwartete die Feri eine Ermäßigung. Steigende Inflationsraten halten sich in Deutschland wie auch in den anderen EMU-Staaten sowie in den USA in Grenzen. Das, was die Banken bei den Zentralbanken an Liquidität abschöpfen können, bleibt bei den Banken liegen, da diese Mittel zurück bei der Zentralbank wieder angelegt werden.

Der Quotient aus M2 und dem Zentralbankgeld ist in Folge der Krise abgestürzt und „läuft immer noch nicht richtig“, sagt Schmidt. Die fundamentalen Faktoren seien eigentlich so, dass die Liquidität abgebaut werden könnte. Die Schwierigkeit der Zentralbanken sei hier, es in dem richtigen Umfang zu tun.

Schmidt lässt keinen Zweifel daran, dass die Liquidität die treibende Kraft hinter dem Aufschwung nach der Krise ist. Bis jetzt seien keine Anzeichen einer extremen Inflation zu erkennen. Die Inflation bei Konsumgütern sei in den industrialisierten Ländern noch niedrig. Die Kreditvergabe leidet noch unter den ansteigenden Wertberichtigungen und den anhaltenden Anspannungen im Interbankenmarkt. Schmidt hält daher die Liquiditätsversorgung und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten für die zentralen Themen. Wann werden die Probleme in den Kreditmärkten überwunden sein? Wird dies früh genug geschehen, um nicht durch eine restriktivere Geldpolitik aufgehoben zu werden? Ferner müsse man danach fragen, ob die Weltwirtschaft für eine nachhaltige Erholung bereits stark genug sei.

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Artenschutz für Verbraucherzentralen?

Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2010

Gemeinsam mit dem AfW–Bundesverband Finanzdienstleistung testete die Finanz-Fachzeitschrift procontra die Beratungsqualität der Verbraucherzentralen am Telefon. „Das Ergebnis war in Teilen verheerend, wie einem ausführlichen Artikel in der aktuellen April-Ausgabe der Zeitschrift procontra zu entnehmen ist“, schreiben die Tester in einer Pressemitteilung. Der mutige Angriff von AfW und procontra richtet sich auf eine in Berlin politisch verwöhnte Organisation, da sich die Politik selten mit den Verbraucherzentralen überwerfen will.

Nach Finanzhai-Video, Checklisten zur Identifikation eines seriösen Beraters und dem öffentlichen Zuspruch für Honorarberatung fragten sich der AfW und die Fachzeitschrift procontra: Wer testet eigentlich die Verbraucherschützer? Denn diese bietet selbst kostenpflichtige Beratungsleistungen an. Getestet wurden kostenpflichtige Hotlines der Verbraucherzentralen der einzelnen Bundesländer zu den Themen Altersvorsorge und Versicherungen. Im Test rief jeweils ein zuvor entwickelter Musterkunde an, welcher Bedarf für eine Beratung zu einem Anlagebetrag von 10.000 Euro zeigte.

Bei der überwiegenden Zahl der von procontra und AfW und getesteten Hotlines sei von einer telefonischen Beratung Abstand genommen und auf die Möglichkeit von persönlicher Beratung vor Ort hingewiesen worden. „Ärgerlich für die Anrufer, die bis zu 2 Euro pro Minute für diesen Verweis zahlen müssen. Aber immer noch günstiger, als es für den Testkunden von procontra in zwei besonders dramatischen Fällen hätte kommen können.“

Dem Testkunden sei in einem Fall empfohlen worden, sein Geld lieber in Einzelwerte statt in teure Aktienfonds zu investieren und sich auf diese Weise seinen eigenen Aktienfonds zusammen zu stellen. Die bei der Verbraucherzentrale NRW erlebte Beratung zu Einzelaktien ist nach Auffassung von procontra und des AfW eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistung im Sinne von Kreditwesengesetz (KWG) und Wertpapierhandelsgesetz (WphG). procontra und der AfW rufen daher eine Prüfung seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bezug auf das Beratungsangebot aller Verbraucherzentralen auf den Plan. „Wer unzulässig Einzeltitelberatung betreibt, begeht eine Straftat gemäß Paragraf 54 KWG. Das Gesetz sieht hier eine Freiheitsstrafe von drei Jahren vor. Warum für die kostenpflichtige Beratung in den Verbraucherzentralen eine Ausnahme gelten soll, ist uns nicht ersichtlich“, so die Einschätzung von AfW-Vorstand Wirth.

Die Berater der Verbraucherzentralen in NRW und Berlin verstießen überdies gegen die eigenen Empfehlungen und Checklisten der Verbraucherzentralen. „In der telefonischen Beratung fehlten klare Fragen nach konkreten Bedürfnissen und zur Risikoabsicherung des Testkunden. Stattdessen wurden teilweise nach wenigen Minuten konkrete Produkte empfohlen. Wer zu Recht auf der einen Seite Qualität in der Finanzberatung fordert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt, steht natürlich besonders in der Verpflichtung, in der eigenen Beratung alles besser zu machen – und nicht vieles schlechter“, resümiert Philipp B. Siebert, Chefredakteur bei procontra. „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Die Verbraucherzentralen sollten die Anforderungen, die an den freien Vermittler gestellt werden, mindestens genau so erfüllen. Mindestens das kann der Steuerzahler von ihnen erwarten“, ergänzt Siebert. Der AfW-Bundesvorstand Norman Wirth stimmt zu: „Die Verbraucherzentralen sollten außerdem eine Haftpflichtversicherung haben, damit nicht der Steuerzahler für ihre Fehler eintritt. Sie müssen die Gespräche dokumentieren und vor allem sollte klargestellt sein, dass nur qualifizierte Personen dort beraten dürfen.“

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Maastricht bleibt in weiter Ferne

Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2010

Die negativen Effekte einer steigenden Staatsverschuldung liegen auf der Hand: Der Staat ist gezwungen, Kapital an den Kapitalmärkten aufzunehmen. Dazu bedient er sich der üblichen Finanzierungsinstrumente. Indem der Staat in überbordendem Maße Anleihen emittiert, beeinflusst er die Märkte zur Beschaffung von Kapital.

Eine wichtige Konsequenz ist die Steigerung der Zinsen, denn im Wettbewerb zu anderen Kapitalnachfragern muss der Staat attraktive Zinsen bieten. Ihm kommt dabei seine vergleichsweise gute Bonität zugute – dies hat Crowding-out-Effekte zur Konsequenz, da der Staat durch die Absorption von Kapital Geld für andere Schuldner verdrängt. Dies belastet die Wirtschaft und hat entsprechende negative Wachstumseffekte zur Konsequenz.

Alexander Ruddies, Economist bei der Feri EuroRating Services AG in Bad Homburg, rechnet auf der 23. Feri Frühjahrstagung vor, welcher Haushaltsüberschuss für Deutschland notwendig wäre, um die Verschuldung auf die Maastricht-Kriterien herunterzubringen. Gleich, nach welcher Konstellation der Annahmen berechnet, bleibt es nach seinen Feststellungen unwahrscheinlich, dass Deutschland in naher Zukunft die Kriterien einmal erfüllen könnte.

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PAYMENT 2010 zahlt sich aus

Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2010

Das Jahr 2010 steht im Zeichen von Herausforderungen im Bereich der Zahlungsverfahren und Zahlsysteme. Die Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihren Kunden die richtigen Bezahlmöglichkeiten anzubieten, um einen Geschäftsabschluss zu erzielen. Doch wie können die Zahlverfahren optimiert werden und wer nutzt welche Verfahren? Diese und weitere Fragestellungen werden auf der 5. PAYMENT 2010 diskutiert.

Analysen und Marktstudien zeigen, dass auch in Deutschland Micropayment im Web immer weiter auf dem Vormarsch ist und die Payment-Landschaft verändert, begründet die Neue DEUTSCHE KONGRESS GmbH ihre Veranstaltung: „Für die USA schätzt Reuters die Micropayment-Umsätze in 2010 bereits auf deutlich über 2 Milliarden Dollar. Als weitere den Markt 2010 verändernde Komponente ist das seit dem 01.11.2009 verfügbare SEPA-Lastschriftverfahren zu nennen. Ein europäischer Zahlungsverkehrsraum zeichnet sich ab. Wie also sieht die Zukunftsperspektive für Micropayment und SEPA aus und welche Vor- und Nachteile bringen diese für Händler, Shop-Betreiber und Unternehmen mit sich.“

Trotz des auch in der Wirtschaftskrise weiter wachsenden Online-Marktes sind die Unternehmen in 2010 verstärkt mit einer fragwürdigen Zahlungsmoral der Kunden konfrontiert. Viele Unternehmen investieren daher in ein effizienteres Forderungs- und Risikomanagement, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Doch wie lassen sich Mahn- und Inkassoprozesse optimieren, wie lässt sich Forderungsmanagement auch als Kundenbindungsinstrument nutzen und welche besonderen Herausforderungen entstehen bei internationalen Forderungsansprüchen? Auch hier ist mit dem europäischen Mahnverfahren ein EU-weites Instrument verfügbar, dessen Praxistauglichkeit auf dem Kongress erörtert wird.

Die PAYMENT 2010 – 5. Kongress für Zahlsysteme und Forderungsmanagement bietet vom 18. bis 20. Mai 2010 die Gelegenheit sich mit Experten und Praktikern über die neuesten Trends bei Zahlungssystemen und Erfolg versprechende Lösungen im Forderungsmanagement zu informieren (http://www.payment-kongress.de/).

Gemeinsam mit den Partnern ECC Handel, ibi Research, BVDW, ECO beleuchtet die DEUTSCHE KONGRESS alle aktuellen Themen in verschiedensten Formate. Vom ganztägigen Seminar, über Fachvorträge, Lösungsbeispiele, Praxisberichte bis hin zu parallelen Workshops können die Teilnehmer auswählen. Dabei sprechen neben Experten wie Prof. Dr. Roland Döhrn (RWI Essen), Dr. Kai Hudetz (ECC Handel) und Dr. Ernst Stahl (ibi Research) zahlreiche Praktiker u.a. von der Deutschen Telekom AG, dem NFC-Forum, der neckermann.de GmbH, der Nordwest Handel AG über Ihre Einschätzungen aktueller Payment-Trends und deren Auswirkungen auf die Unternehmen. Den aktuellen Stand der Umsetzung des europäischen Zahlungsraumes SEPA erläutert Dr. Heike Winter, Direktorin der Deutschen Bundesbank. Darüber hinaus haben die Teilnehmer auf der angeschlossenen Fachausstellung die Gelegenheit, mit Lösungsanbietern und mit Fachkollegen in Gespräch zu kommen.

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