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Maastricht bleibt in weiter Ferne

Von Dr. Oliver Everling | 19.April 2010

Die negativen Effekte einer steigenden Staatsverschuldung liegen auf der Hand: Der Staat ist gezwungen, Kapital an den Kapitalmärkten aufzunehmen. Dazu bedient er sich der üblichen Finanzierungsinstrumente. Indem der Staat in überbordendem Maße Anleihen emittiert, beeinflusst er die Märkte zur Beschaffung von Kapital.

Eine wichtige Konsequenz ist die Steigerung der Zinsen, denn im Wettbewerb zu anderen Kapitalnachfragern muss der Staat attraktive Zinsen bieten. Ihm kommt dabei seine vergleichsweise gute Bonität zugute – dies hat Crowding-out-Effekte zur Konsequenz, da der Staat durch die Absorption von Kapital Geld für andere Schuldner verdrängt. Dies belastet die Wirtschaft und hat entsprechende negative Wachstumseffekte zur Konsequenz.

Alexander Ruddies, Economist bei der Feri EuroRating Services AG in Bad Homburg, rechnet auf der 23. Feri Frühjahrstagung vor, welcher Haushaltsüberschuss für Deutschland notwendig wäre, um die Verschuldung auf die Maastricht-Kriterien herunterzubringen. Gleich, nach welcher Konstellation der Annahmen berechnet, bleibt es nach seinen Feststellungen unwahrscheinlich, dass Deutschland in naher Zukunft die Kriterien einmal erfüllen könnte.

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