Praxishandbuch Firmenkundengeschäft

Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2010

Die Finanzkrise, die inzwischen auch bei mittelständischen Firmenkunden angekommen ist, macht das Geschäft für Banken und Sparkassen nicht einfach. Vor diesem Hintergrund hilft ein hochkarätiges Autorenteam aus Bankpraxis und Wissenschaft mit einem neuen Buch, die dennoch existierenden aussichtsreichen Geschäftsfelder zu identifizieren und ertragbringend zu bearbeiten. Dazu gehören beispielsweise die Nachfolgeberatung, Systeme zur betrieblichen Altersversorgung oder alternative Finanzierungsinstrumente wie Factoring und Leasing. Der Marktlage Rechnung tragend, nimmt auch das Thema Risikomanagement im Firmenkundengeschäft breiten Raum ein. Best Practice Beispiele aus dem Sparkassen-, Genossenschafts- und Privatbankbereich sorgen für eine anschauliche und anregende Darstellung.

Jürgen Hilse, Werner Netzel und Diethard B. Simmert (Hrsg.) legen mi dem „Praxishandbuch Firmenkundengeschäft – Geschäftsfelder, Risikomanagement, Marketing“ (1. Auflage 2010, ISBN: 978-3-8349-1569-6, 532 Seiten, geb., 64,95 Euro) im Gabler Verlag (http://www.gabler-verlag.de/) Beiträge namhafter Autoren zu Fragen der Kundenbedürfnisse und Profitabilität von Marktsegmenten, zu strategischen Positionierungen im Firmenkundengeschäft, zu den Wachstumsmärkten im Firmenkundengeschäft, zum Risikomanagement und zur Finanzkommunikation vor.

Die Herausgeber sind erfahrene Praktiker und Wissenschaftler: Jürgen Hilse ist seit 30 Jahren im Firmenkundengeschäft einer Sparkasse tätig. die Hälfte der Zeit als Marktverantwortlicher, die andere Hälfte als Marktfolge-Vorstand. Werner Netzel ist seit 2006 als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes für die Markt- und Personalstrategie der Sparkassen-Finanzgruppe verantwortlich. Diethard B. Simmert hat eine Professur an der International School of Management (ISM) in Dortmund und Frankfurt und ist dort Studiengangsleiter für „Corporate Finance“. Gleichzeitig ist er Geschäftsführer der „ISM Institut für Rating und Corporate Finance GmbH“ in Dortmund.

„Wir geben nicht vor, in diesem ‚Praxishandbuch Firmenkundengeschäft‘ eine Blaupause für die Neustrukturierung dieses Geschäftsfeldes zu präsentieren. Dies ist angesichts unterschiedlicher Ausgangslagen und Rahmenbedingungen sowie divergierender geschäftspolitischer Ausrichtungen der Banken nicht möglich. Unser Anspruch ist vielmehr,“ schreiben die Herausgeber in ihrem Vorwort, „Erfahrungen weiterzugeben, Anregungen und Anstöße für den Prozess der kritischen Überprüfung sowie einer eventuell notwendig werdenden strategischen Neuausrichtung zu geben, m.a.W., wir unterstützen beim Suchprozess für das jeweils individuell passende, maßgeschneiderte Konzept.“ Diesem Anspruch werden sie in vollem Umfang gerecht.

Das „Praxishandbuch Firmenkundengeschäft“ zeigt, dass das Thema „Rating“ die Banken nicht nur aus der Perspektive beschäftigen muss, wie Firmenkunden zu klassifizieren und welche preispolitischen Konsequenzen aus erteilten Ratings zu ziehen sind, sondern auch das Bankenrating aus der Perspektive des Firmenkunden. Im Beitrag „Strategische Positionierung einer Großbank im Firmenkundengeschäft“ z. B. zeigt Wilhelm von Haller, dass Liquidität wieder zu einem Wert an sich geworden ist, für den durchaus ein Preis akzeptiert wird. „Bei Geldanlagen kommt es nicht mehr allein auf Rendite an. Wir erleben eine zunehmende Verteilung des Anlagevolumens auf verschiedene Banken – allerdings mit einer Bevorzugung jener Banken mit hervorragendem Rating. Dies ist vielen Kunden inzwischen wichtiger als eine überdurchschnittliche Verzinsung.“

Wie wichtig die langfristige strategische Positionierung für den Erfolg einer Bank ist, begründet auch der Beitrag „Nachfolgeregelung im Mittelstand“ von Horst Kary und Hermann Dittmers: „Je früher die Planung der Unternehmensnachfolge beginnt, desto leichter und erfolgreicher wird sie gelingen. Nicht nur deshalb wird in den Ratingverfahren der Banken und Sparkassen die rechtzeitige Einleitung einer Unternehmensnachfolge mit einem Bonus belohnt. Für alle Beteiligten ist dieser Prozess ein längerfristiges Unterfangen.“

Der Beitrag von Rudolf Schüller und Ralf Goebel, „Risikomanagement – Strategiegespräch mit dem Unternehmensmanagement“, zeigt am Beispiel der Sparkassen, wie wichtig Jahresgespräch und Ratingkommunikation für ein erfolgreiches Firmenkundengeschäft geworden sind. Ratingkommunikation und betriebswirtschaftliche Beratung sind feste Bestandteile des Jahresgesprächs mit Firmenkunden. Das Stärken-Potenzial-Profil macht das Ratingergebnis im Jahresgespräch transparent und verständlich. Nur so können eine Vertrauensbasis durch eine offene, transparente Kommunikation über das Rating geschaffen und gemeinsam Maßnahmen zur Verbesserung der ganzheitlichen Unternehmenssituation des Kunden abgeleitet werden.

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Kundenzufriedenheit – ein Primärindikator in der Finanzanalyse

Von Dr. Oliver Everling | 15.Januar 2010

Die Wahrnehmung aus Kundensicht ist bereits heute ein wichtiger Faktor in der Finanzanalyse und somit ein wichtiges Thema für jedes Unternehmen. Die Website http://www.AllFindUs.com ist eine im März 2009 gegründete neutrale Referenzadresse für qualitative Dienstleistung in Deutschland und Luxemburg.

Durch diese neutrale Meinungsplattform erhalten Dienstleister und Firmen die Möglichkeit, die Zufriedenheit Ihrer Kunden messbar in Echtzeit darzustellen und auch aktiv mit dieser zu arbeiten. Die Meinungsplattform stellt eine umfangreiche Kundenzufriedenheitsanalyse für jeden Konsumenten kostenlos zur Verfügung. Online Controlling Funktionen, mit denen die Leistungen des Unternehmens analysiert werden, sind buchbare Optionen. Jedes Unternehmen kann mittels Modul Kundenzufriedenheit eine aktive Befragung auch auf der eigenen Homepage vornehmen. Die Datenbank beinhaltet bereits 5 Mio. Firmendatensätze aus Deutschland und 36.000 Datensätze aus Luxemburg.

AllFindUs bietet jedem Unternehmer die Sicherheit, dass nur die aktuelle User-Meinung gespeichert wird, vorherige Votings werden überschrieben. Die Kundenmeinungen bleiben somit nicht dauerhaft gelistet, sondern können stets revidiert werden. Mit Löschung der Userdaten werden auch alle abgegebenen Bewertungen unwiderruflich gelöscht. Das AllFindUs Rating, als Nachweis der messbaren Kundenzufriedenheit, wird von Zertifizierungsinstituten anerkannt und ist in jedem Bank Ratinggespräch einsetzbar.

Die Aufgabe des Unternehmers ist die Nachhaltigkeit seines Betriebes durch Leistungsfähigkeit zu gewähren. Traditionelle Indikatoren wie Bilanz und Erfolgsrechnung werden heute ergänzt durch Humankapital mit Kundenzufriedenheit.

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Mehr Vertrauen durch Rating schaffen

Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2010

Riesterrente, Rüruprente, gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge, privater Vermögensaufbau – die Vielzahl an Varianten für die Vorsorge führt bei einem Großteil der Verbraucher offenbar zu völliger Überforderung. Als Indiz dafür sehen die unabhängigen und auf Honorarbasis arbeitenden Finanzfachleute von Berater-Lotse.de, dem Online-Portal für Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten die Zahl der gekündigten Riesterverträge. Gerade mal acht Jahre nach Einführung des staatlich geförderten Vorsorgesparens wurde rund eine Million Verträge schon wieder gekündigt – teils wegen Anbieterwechsels, teils aus anderen Gründen.

Die zunehmende Verunsicherung in Sachen Altersvorsorge hat fatale Folgen für die finanzielle Sicherheit im Alter, warnen die Experten. Der oft von Finanzvermittlern forcierte häufige Wechsel des Vertragsanbieters hat zur Folge, dass immer wieder aufs Neue hohe Vertriebskosten anfallen. Diese müssen erst mal wieder anhand neuer Erträge eingespielt werden ansonsten drohen Anlegern – im schlimmsten Fall – am Ende sogar Verluste.

Häufig verlieren frustrierte Verbraucher das Vertrauen in die gesetzliche und private Altersvorsorge und stellen sich auf den Standpunkt, das Geld lieber heute auszugeben als es in schwer durchschaubare Vorsorgeprodukte zu investieren – eine Haltung, die langfristig die Altersarmut provoziert. Vor diesem Hintergrund fordern die Experten von Berater-Lotse.de eine staatliche Förderung der provisionsunabhängigen und honorarbasierten Vorsorgeberatung, mit deren Hilfe Verbrauchern gezeigt wird, wie sie mit minimierten Nebenkosten ihren Vermögensaufbau fürs Alter auf ein sicheres Fundament stellen können. Finanzielle Anreize, die den Verbraucher zur Inanspruchnahme einer wirklich unabhängigen Beratung motivieren, sind aus gesamtwirtschaftlicher Sicht renditebringend investiert: Der Zuschuss zum Beratungshonorar bewirkt nämlich, dass schwerwiegende und teure Fehlentscheidungen vermieden werden.

Mit einer provisionsunabhängigen und honorarbasierten Vorsorgeberatung wird eine anlegergerechte Beratung erreicht. Neben der anlegergerechten Beratung kommt es auf die anlagegerechte Beratung an: Diese wird maßgebend durch Ratings unabhängiger Agenturen unterstützt.

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Nachhallend sehr gutes Rating

Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2010

Bereits zum zwölften Mal in Folge erhält die Hallesche Krankenversicherung eine sehr gute Beurteilung (A+) im Assekurata-Rating. Während die Gesellschaft die Vorjahresbewertungen in vier Teilqualitäten bestätigen kann, verbessert sie sich in der Kundenorientierung auf ein sehr gutes Urteil.

In der Teilqualität Sicherheit erhält die Hallesche erneut das bestmögliche Urteil exzellent. Die Gesellschaft baut ihre Eigenmittelausstattung durch eine jährliche Zuführung von 15 Mio. € sukzessive aus. Dementsprechend überdurchschnittlich ist die Eigenkapitalquote, welche im Jahr 2008 17,75 % beträgt (Markt: 14,03 %). Sowohl die aufsichtsrechtliche Anforderung an das Sicherheitskapital als auch die Value-at-Risk-Analyse von Assekurata, welche neben dem Versicherungsgeschäft auch die Kapitalanlage berücksichtigt, erfüllt die Hallesche mit Bravur. In beiden Fällen erreicht die Gesellschaft eine Überdeckung der Kapitalanforderungen von mehr als 300 %. In dieser Betrachtung sticht vor allem das hohe Sicherheitsniveau in den Kapitalanlagen hervor.

Erstmalig erzielt die Kundenorientierung der Hallesche eine sehr gute Beurteilung. In der Versichertenbefragung zeigen die Kunden sowohl ein höheres Zufriedenheitsniveau als auch eine stärkere Bindung an das Unternehmen. Besonders verbessert hat sich die Hallesche in den Punkten Erreichbarkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit der Mitarbeiter. So äußern sich 77,1 % der Befragten mit der Hilfsbereitschaft des Personals mindestens zufrieden, was ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis darstellt. Aufgrund des überwiegenden Vertriebs über Makler und Mehrfachvermittler wurde auch eine Vertriebspartnerbefragung durchgeführt. Das sehr gute Ergebnis stützt die Verbesserung der Teilqualität.

Die hohe Vermittlerzufriedenheit spiegelt sich auch in der positiven Neugeschäftssituation der Gesellschaft wider. Allein im Jahr 2008 gelingt es der Hallesche fast 10 % des gesamten Marktwachstums zu generieren. Mit 3,11 % ist das aktuelle Personenwachstum in der Vollversicherung deutlich über dem Marktdurchschnitt von 0,83 %. Ebenso erfolgreich ist das Unternehmen in der Zusatzversicherung. Bei insgesamt abnehmendem Marktwachstum, steigert sie ihren Nettozugang auf 4,53 %. Insgesamt bewertet Assekurata die Teilqualität Wachstum/Attraktivität im Markt mit sehr gut.

Die Hallesche agiert im Versicherungsgeschäft und in der Kapitalanlage mit sehr gutem Erfolg. Die besondere Stärke der Gesellschaft liegt im klassischen Versicherungsgeschäft. Hier erzielt sie durchgehend höhere Ergebnisse als der Marktdurchschnitt. Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote liegt im Jahr 2008 mit 12,10 % fast drei Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller privaten Krankenversicherer (9,19 %). Erstmalig erreicht die Gesellschaft auch in der Kapitalanlage ein überdurchschnittliches Ergebnis. Mit einer Nettoverzinsung von 4,37 % trotzt die Hallesche der Kapitalmarktkrise, während die Konkurrenz im Schnitt einen Renditerückgang von mehr als einem Prozentpunkt auf 3,53 % hinnehmen muss. Im Gegensatz zu den meisten Marktteilnehmern verzichtet die Gesellschaft dabei konsequent auf die Bilanzierungshilfe des § 341b HGB.

Assekurata ist der Auffassung, dass die Hallesche über eine sehr gute Beitragsstabilität verfügt. Als besondere Stärke der Gesellschaft sieht Assekurata die strenge Annahmepolitik mit einer entsprechend hochwertigen Risikoprüfung sowie die sicheren Ansätze in den Kalkulationsgrundlagen. Dadurch gewährleistet die Hallesche langfristig eine positive Risikomischung im Bestand sowie eine ausreichende Beitragsbemessung, was von Assekurata jeweils mit exzellent bewertet wird. Zusätzlich verfügt die Gesellschaft über umfassende Stabilisierungsmittel. Mit 11,13 % der verdienten Bruttobeiträge führt sie der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen im Jahr 2008 überdurchschnittliche Mittel zu (Markt: 7,68 %), welche unter anderem zur Limitierung von Beitragssteigerungen eingesetzt werden. Nach einer umfassenden Beitragsgarantie im Vorjahr wird die Hallesche zum Januar 2010 die Prämien deutlich erhöhen, was Assekurata in der guten Beurteilung des Anpassungssatzes berücksichtigt.

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Politikfehler zu Lasten der Ratingagenturen

Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2010

Ratingagenturen haben künftig mit Bußgeldern von 200 T€, in besonders schwerwiegenden Fällen von bis zu 1 Mio. € für jeden Einzelfall zu rechnen. Dies geht aus der Beratung des Deutschen Bundestages zum Rahmengesetz zur EU-Verordnung über Ratingagenturen hervor.

Die Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen (EU-Ratingverordnung) geht auf Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom März 2008 zurück. Der Europäische Rat hatte eine Reihe von Zielen formuliert, um den größten Schwächen des Finanzsystems entgegenzuwirken. Eines der Ziele bestand darin, die Funktionsweise des Marktes und die Anreizstrukturen zu verbessern, wobei auch die Rolle der Ratingagenturen einer Überprüfung unterzogen werden sollte.

„Im Rahmen der Finanzmarktkrise haben die Ratingagenturen nach allgemeiner Auffassung die verschlechterte Marktlage nicht früh genug in ihren Ratings zum Ausdruck gebracht und ihre Ratings nicht rechtzeitig angepasst, als sich die Krise bereits zugespitzt hatte.“ So stellt sich das Problem und Ziel des Gesetzesentwurfs im Bundestag zur Diskussion. „Um ein solches Versagen der Ratingagenturen in der Zukunft zu verhindern, sieht die EU-Ratingverordnung Maßnahmen in den Bereichen Interessenkonflikte, Ratingqualität, Transparenz und interne Führungsstruktur der Ratingagenturen vor.“

Die Beaufsichtigung der Pflichten nach der EU-Ratingverordnung obliegt zunächst den nationalen Aufsichtsbehörden. Eine Übertragung der Aufsichtsbefugnisse nach der EU-Ratingverordnung auf eine neu zu schaffende Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) ist derzeit für den 1. Januar 2011 vorgesehen. Die politische Fehlkonstruktion der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – eine Altlast der früheren Regierungskoalitionen – wirkt sich so zu Lasten der Ratingagenturen aus, da diese nun für eine Übergangsfrist geltende Vorschriften beachten und umsetzen müssen. Damit sind erhebliche Bürokratiekosten verbunden.

Gemäß der EU-Ratingverordnung ist national eine zuständige Behörde für die Beaufsichtigung zu benennen. Ferner müssen die Mitgliedstaaten wirksame, verhältnismäßige und abschreckende Sanktionen festlegen, um Verstöße gegen die Vorgaben der EU-Ratingverordnung ahnden zu können. Die Benennung der zuständigen Behörde ist dabei in der EU-Ratingverordnung an eine enge Zeitvorgabe gebunden. Sie muss bereits bis zum 6. Juni 2010 erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt sollen die Ratingagenturen bei den zuständigen Behörden ihre Anträge auf Registrierung stellen können.

Mit dem Gesetzentwurf wird im Wesentlichen noch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als die in Deutschland zuständige Behörde für die Aufsicht über die Ratingagenturen benannt und ein Katalog von Bußgeldvorschriften eingeführt, der bei Verstößen gegen die diversen in der EU-Ratingverordnung festgelegten Pflichten greift. Die Regelungen sollen in das Wertpapierhandelsgesetz eingegliedert werden, da auch die Aufsicht über Ratingagenturen Elemente der Verhaltens- und Organisationsaufsicht über Unternehmen enthält und die allgemeinen Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes ohne größeren Aufwand auf den Bereich der Aufsicht über Ratingagenturen erstreckt werden können. Zudem werden nationale Bestimmungen zur Finanzierung der Aufsicht über Ratingagenturen durch die BaFin getroffen, indem das Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz und die hierauf beruhende Verordnung über die Erhebung von Gebühren und die Umlegung von Kosten nach dem Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz entsprechend geändert werden.

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Restrukturierungsmanager mit Zertifikat

Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2010

Der Weiterbildungslehrgang zum „Restrukturierungs-Manager/in“ zeichnet sich durch eine hohe Praxisorientierung mit wissenschaftlicher Fundierung aus und richtet sich sowohl an sanierungs-erfahrene Praktiker als auch an Newcomer im Spezialfeld der Sanierung und Restrukturierung. Es handelt sich um ein berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm auf Hochschulniveau für Praktiker mit Hochschulzertifikat der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg.

„Wesentlicher Vorteil des Hochschullehrgangs ist der fachübergreifende, modulare Aufbau: ne-ben dem klassischen betriebswirtschaftlichen Handwerkszeug zur Erstellung eines Sanierungsgutachtens selbst, geben die Referenten einen weiten Blick über den so viel zitierten Tellerrand hinaus. Hierzu gehören neben den rechtlichen Rahmenbedingungen gerade auch die Sicht auf das Wertsteigerungs- und Change-Management, welches die strategischen Optionen einer nachhaltigen Gesundung unter dem Sonderaspekt der Sanierung vermittelt. Die Teilnehmer erhalten einen exzellenten Einblick in die praktische Sanierungsumsetzung und werden in die Lage versetzt, Unternehmen strategisch zu beurteilen und für einen dauerhaften Erfolg neu auszurichten“, urteilt Dr. Christof Galuschge, Geschäftsführer und Gründer der Dr. Galuschge Business Consultants GmbH, selbst Absolvent des Kurses Wintersemester 2008/2009.

Die Auswahl der Referenten spiegelt die interdisziplinäre Zielsetzung des Lehrganges wider. Sämtliche Referenten haben einen starken Praxisbezug und verfügen über sehr gute, didaktische Fähigkeiten für eine effiziente Wissensvermittlung. „Neben den umfangreichen Lehrgangsunterlagen werden reale Praxisfälle, aktuelle Recht-sprechungen und weiterführende Informationen ausgehändigt. Diese unterstützen zusätzlich die Umsetzung des theoretisch-gelernten in die Praxis und helfen, komplexe Zusammenhänge schnell und umfassend zu verstehen.“

Die breite fachliche Mischung und die verschiedensten Erfahrungshintergründe der Seminarteilnehmer und Referenten bilden dabei sowohl die Basis anregender und intensiver Diskussionen als auch die Grundlage verstärkten Netzwerkens, fügt Galuschge hinzu. Somit trägt der Lehrgang nicht nur zur Erweiterung und Auffrischung individuellen Wissens bei, sondern fördert gleichzeitig die (Weiter-)Entwicklung geschäftlicher und persönlicher Beziehungen zwischen allen Beteiligten.

Sein Fazit: „Ein sehr gut organisierter und in seiner Zusammensetzung homogener Lehrgang, der sowohl den Neueinsteiger in die Sanierungswelt als auch den erfahrenen Sanierungsberater mit einer umfangreichen Wissens-Auffrischung und dem Erkennen von Neuentwicklungen anspricht.“

Zeitrahmen: Kursstart am 12. März 2010. Präsenzveranstaltungen an 11 Wochenenden (freitags und samstags). Für alle Interessenten, die im Vorfeld die Referenten persönlich kennenlernen und mehr zu den Inhalten erfahren möchten, findet am Mittwoch, den 03.02.2010 ab 18:30 Uhr im Georg-Simon-Ohm Management-Institut, 90402 Nürnberg, Kressengartenstr. 2 ein Informationsabend statt (http://www.gso-mi.de/).

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ALTE OLDENBURGER weiterhin exzellent

Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2010

Die ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG stellt mit dem aktuellen Rating einmal mehr ihre exzellente Unternehmensqualität unter Beweis. In drei von fünf Teilqualitäten erhält der Vechtaer Krankenversicherer erneut das Spitzenurteil exzellent. Der Erfolg der ALTE OLDENBURGER wird mit sehr gut bewertet. Die Kundenorientierung erhält ein gutes Urteil.

Die ALTE OLDENBURGER weist eine exzellente Sicherheit auf. Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 beträgt die Eigenkapitalquote der Gesellschaft 22,16 %. Branchenweit kommen Aktiengesellschaften im Schnitt auf 11,87 %. Des Weiteren dürfte die Einbindung in den Konzernverbund der Landschaftlichen Brandkasse Hannover (VGH) die Sicherheitslage des Unternehmens weiter stärken. Mit den vorhandenen Sicherheitsmitteln übertrifft die ALTE OLDENBURGER sowohl die aufsichtsrechtlichen als auch die strengeren Anforderungen nach dem Value-at-Risk-Modell von Assekurata. Zudem verfügt das Unternehmen über ein sehr gutes Risikomanagement.

Mit ihren hochwertigen Produkten und den erfolgreichen Maklerverbindungen erzielt die ALTE OLDENBURGER ein exzellentes Urteil in der Teilqualität Wachstum/Attraktivität im Markt. In 2008 liegt der Personenzuwachs in der Vollversicherung mit 3,01 % deutlich über dem Marktwachstum (0,83 %). In der Ergänzungsversicherung führt die ALTE OLDENBURGER die erfolgreiche Kooperation mit der AOK Niedersachsen fort und bleibt nach wie vor überdurchschnittlich positioniert.

Der Erfolg der ALTE OLDENBURGER ist in der Langzeitbetrachtung überdurchschnittlich. Erkennbar wird dies anhand der mittleren Rohergebnisquote im Zeitraum 2005 bis 2008. Hier ordnet sich die ALTE OLDENBURGER mit 14,13 % über dem Marktdurchschnitt von 12,31 % ein. Maßgeblichen Einfluss hierauf nehmen die kontinuierlich hohen Ergebnisse aus dem Versicherungsgeschäft. In 2008 liegt die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote mit 13,58 % erneut über dem Marktdurchschnitt (9,19 %). Bei der Rendite führen die Kapitalmarktverwerfungen in 2008 zu einem Rückgang der Nettoverzinsung um etwa einen Prozentpunkt auf 3,01 % (Markt: 3,53 %), wobei die ALTE OLDENBURGER von der Bilanzierungsmöglichkeit nach § 341b Abs. 2 Satz 1 HGB keinen Gebrauch gemacht hat und insoweit auch keine Abschreibungen unterlassen hat. Für das Jahr 2009 rechnet das Unternehmen wieder mit einer verbesserten Renditesituation. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Kapitalanlage und dem Versicherungsgeschäft ergibt sich eine Anpassung des Urteils für den Erfolg von exzellent auf sehr gut.

Die ALTE OLDENBURGER verwendet 94 % des erwirtschafteten Ergebnisses zugunsten ihrer Kunden, obwohl gesetzlich nur 80 % vorgeschrieben sind. Angesichts der überdurchschnittlichen Erfolgslage fallen die Zuführungen zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) deutlich höher aus als im Marktdurchschnitt. Folglich verfügt die ALTE OLDENBURGER mit einer RfB-Quote von 34,79 % (Markt: 29,29 %) über ein sehr hohes finanzielles Polster. Dieses setzt das Unternehmen zielgerichtet ein und hält die Beiträge auf Dauer stabil. Der mittlere Beitragsanpassungssatz der ALTE OLDENBURGER liegt für den Zeitraum 2004 bis 2009 bei 4,01 % und damit unter dem Mittelwert der von Assekurata gerateten privaten Krankenversicherer (4,53 %). Insgesamt weist die ALTE OLDENBURGER eine exzellente Beitragsstabilität aus.

Im Vergleich zu den bisherigen Ergebnissen ergibt sich in der aktuellen Kundenbefragung der ALTE OLDENBURGER sowohl eine höhere Kundenzufriedenheit als auch eine deutlich stärkere Kundenbindung. Nach Ansicht von Assekurata honorieren die Kunden die kontinuierlichen Verbesserungsmaßnahmen der ALTE OLDENBURGER in den einzelnen Servicebereichen. Beispielsweise sind 29,7 % vollkommen zufrieden mit der Erreichbarkeit der Innendienstmitarbeiter, während es in der Vorbefragung noch 18,2 % waren. Andere von Assekurata geratete Krankenversicherer kommen hier im Durchschnitt auf 21,0 %. Die aktuelle Kundenbefragung der ALTE OLDENBURGER bestätigt das insgesamt gute Urteil für die Kundenorientierung.

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FIA überzeugt in Italien

Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2010

Fondenergia, der Pensionsfonds für die italienischen Beschäftigten der Energie-Branche (u.a. von ENI Group, BP, Shell, Tamoil, Total, ERG, API und Kuwait Petroleum) mit Sitz in Rom, hat Ende Dezember entschieden, ein Mandat von anfänglich ca. EUR 760 Mio. an die Feri Institutional Advisors (FIA) zu vergeben. „Wir betreuen bereits seit mehreren Jahren italienische Kunden. Das ist das bisher größte institutionelle Mandat, welches wir in Italien gewonnen haben“, sagt Stefano Kihlgren, seit Mai 2008 Director Business Development und Repräsentant der FIA-Tochtergesellschaft Institutional Trust in Italien.

„Bei dem jetzt in Italien gewonnenen Mandat hat Feri sich gegen große internationale Konkurrenz durchgesetzt“, sagt Dr. Dirk Söhnholz, Managing Partner und Verantwortlicher für das Italien-Geschäft der FIA. Fondenergia Präsident Lorenzo Dore spricht dabei von einem „innovativen Mandat“, um im wesentlichen Aktien- und Währungsrisiken abzusichern.

Neben Fondenergia konnte die FIA in den letzten Monaten weitere Mandate in der Schweiz – hier besonders im Bereich Immobilien und Multi-Asset – und vor allem in Österreich gewinnen und damit ihre europäischen Aktivitäten weiter sehr erfolgreich ausbauen. Arnd Thorn, Mitglied des Vorstands der Feri Finance AG und verantwortlich für das institutionelle Geschäft, erklärt die entscheidenden Faktoren für den internationalen Erfolg der Feri: „Wesentlich dazu beigetragen hat das proprietäre Feri Risiko-Management- bzw. Overlay-Konzept. Dieses wird für jeden Investor individuell angepasst und umgesetzt. In seiner jetzigen Form wurde es bereits vor der Finanzkrise entwickelt und hat sich in dieser hervorragend bewährt. Das hat in den letzten Monaten zu zahlreichen Mandatsgewinnen in Deutschland sowie Österreich und nun auch Italien geführt.“

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Deutsche Zahlungsmoral immer besser

Von Dr. Oliver Everling | 9.Januar 2010

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist im Dezember laut einer Studie des Informationsdienstleisters D&B auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex zog im Dezember erneut deutlich an und stieg damit zum sechsten Mal in Folge. „Damit zeigen die Programme in den Unternehmen zur Verbesserung der Liquidität ihre Wirkung. Liquide Mittel sind also in vielen Unternehmen in ausreichendem Maß vorhanden, um Rechnungen pünktlich zu begleichen“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Freitag in Darmstadt. Beim Blick auf das laufende Jahr bleibt er jedoch vorsichtig: „Es wird vielen Unternehmen 2010 besser gehen als 2009, aber auch die Zahl der Unternehmen wird steigen, die ein Anziehen der Konjunktur nicht mehr erleben oder überleben werden.“

Der D&B-Zahlungsindex stieg im Dezember auf 79,92 (November: 79,26) Punkte. Höher stand der Indikator zuletzt Anfang 2008, als der Wert erstmals unter 80 Prozent gefallen war. Der Index sagt aus, dass im Dezember knapp 80 Prozent der beobachteten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang 2009 auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel dabei von Januar bis Mai deutlich – seit Juni erholt er sich allerdings wieder. Die Erholung zog dabei zum Jahresende deutlich an. Die durchschnittliche Verzugszeit lag im Dezember wie im Vormonat bei 9,41 Tagen.

Von der zuletzt gesehenen Erholung konnten jedoch nicht alle Branchen gleichermaßen profitieren. So konnten die Maschinenbauer und Autozulieferer ihre Zahlungsmoral kaum, beziehungsweise gar nicht, verbessern und stehen im Vergleich zum vierten Quartal 2008 schlechter da. Die Branchen, die die Krise am härtesten getroffen hat, werden auch am längsten brauchen, bis sie ihre Zahlungskraft wieder erlangt haben. So sind zum Beispiel einer D&B-Analyse vom November zufolge ein Fünftel aller deutschen Autozulieferer akut von der Insolvenz bedroht.

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S&P’s A- für Northern Rock

Von Dr. Oliver Everling | 6.Januar 2010

S&P hat ein Rating von A-/A-2 für die neue Northern Rock PLC vergeben. Der Ratingausblick ist stabil, darüber wird in einer Tickermeldung der „Strategie Credits“ der DZ BANK berichtet. Die neue Northern Rock ist als rechtliche Einheit aus der Restrukturierung der alten Northern Rock hervorgegangen, die daraufhin in Northern Rock (Asset Management) PLC umbenannt wurde. „Durch die Umstrukturierung wurden Kundeneinlagen in Höhe von etwa 19 Mrd. GBP, Immobilienfinanzierungen in Höhe von 10 Mrd. GBP und liquide Mittel übertragen. Zudem wurde die neue Gesellschaft mit 1,4 Mrd. GBP durch die britische Regierung rekapitalisiert.“

Die Regierung stellt eine Garantie für Einlagen und andere ausgewählte Verbindlichkeiten zur Verfügung, die nur mit einer Kündigungsfrist von mindestens drei Monaten entzogen werden kann. Das von S&P vergebene Rating basiert auf der Annahme, stellt die DZ BANK in ihrer Mitteilung fest, dass die neue Northern Rock über eine solide Aktivaqualität, Refinanzierung, Liquidität und Kapitalausstattung verfügt, die durch die Umstrukturierung erreicht wurden.

„Das Rating bezieht jedoch auch mit ein,“ so heißt es in der Meldung weiter, „dass zunächst nur geringe Erträge zu erwarten sind und dass die Marktposition im konzentrierten Hypothekenmarkt in Großbritannien vergleichsweise schwach ist. Ebenfalls in der Bewertung berücksichtigt wird die Erwartung, dass die neue Northern Rock an einen privaten Investor verkauft wird, sobald die britische Regierung, die zurzeit alleinige Eigentümerin ist, ein entsprechendes Angebot erhalten hat.“

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