ILS-Transaktion der Hannover Rück

Von Dr. Oliver Everling | 19.Juni 2008

Die Hannover Rück hat die erste Transaktion im Rahmen ihrer erweiterten Insurance-Linked Securities (ILS)-Aktivitäten abgeschlossen. Sach-Katastrophenrisiken mehrerer US-amerikanischer Zedenten wurden gebündelt und in mehreren Tranchen in den Kapitalmarkt transferiert. Anders als bei ihren bisherigen Verbriefungen geht es der Hannover Rück dabei nicht um den Schutz ihres eigenen Geschäfts, sondern um den unmittelbaren Transfer von Kundengeschäft in den Kapitalmarkt.

„Mit dieser Art von Pooling- und Transformeraktivität ermöglichen wir Zedenten auch für Risiken, die sich auf eigenständiger Basis nicht hierfür anbieten würden, den Zugang zum Kapitalmarkt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.

Das transferierte Portefeuille besteht ausschließlich aus US-amerikanischem Katastrophengeschäft. Der größte Anteil entfällt auf Hurrikanrisiken in Florida. Das Maklerhaus Benfield hat die entsprechenden Verträge vermittelt und das Portefeuille modelliert. Für diese Transaktion wurde eine Zweckgesellschaft mit dem Namen Globe Re in Bermuda gegründet; sie ist mit 133 Mio. USD kapitalisiert.

Globe Re finanziert sich mit einer Eigenkapitaltranche von 33 Mio. USD und weiteren 100 Mio. USD in Schuldverschreibungen. An der Eigenkapitaltranche haben sich Benfield und Hannover Rück mit 20,5 Mio. USD bzw. 5 Mio. USD beteiligt. Die Schuldverschreibungen sind – entsprechend den Standard & Poor’s-Ratingkategorien in drei Tranchen „BBB-„, „BB“ und „B“ unterteilt – bei institutionellen Investoren hauptsächlich in Nordamerika platziert worden. Die Investoren erhalten entsprechend der Risikoklasse eine attraktive Verzinsung. Die Laufzeit der Transaktion beträgt ein Jahr.

Die Hannover Rück hat im Jahre 1994 die weltweit erste Risikoverbriefung platziert und seitdem insgesamt 15 innovative Transaktionen sowohl für die Schaden- als auch die Personen-Rückversicherung realisiert. Globe Re ist die erste Transaktion der Anfang des Jahres neu gegründeten Abteilung Insurance-Linked Securities, die u. a. Risiken von Erstversicherern bündelt und in kapitalmarktfähige Wertpapiere transformiert. Dabei arbeitet die Hannover Rück mit internationalen Rückversicherungsmaklern zusammen; die Kooperation mit dem Maklerhaus Benfield ist ein erstes erfolgreiches Beispiel.

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Wachstumsboom digitaler Kommunikation

Von Dr. Oliver Everling | 19.Juni 2008

Andere Infrastrukturen, neue Technologien und drastisch gesunkene Kosten der Kommunikation sind die wichtigsten Gründe dafür, dass Unternehmen aus dem Kommunikationssektor überproportionale Wachstumserwartungen haben dürfen, berichtet Sylvie Séjournet, Fondsmanagerin des PF(LUX)-Digital Communication. Die Managerin von Pictet Funds S.A. aus Genf in der Schweiz stellt die Quellen der Inspiration ihres Anlagestils in Frankfurt am Main vor.

Das Anlageuniversum ist durch Unternehmen mit bewährtem Track Record und hoher Rentabilität im Kommunikationsbereich definiert. Der Fokus liege auf innovativen Unternehmen , die auf digitaler Technologie basierende neue Kommunikationsdienstleistungen anbieten. Hier spricht man von rund 300 Gesellschaften mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 4,2 Mrd. US$. Pictet selbst klassifiziert den Fonds in die Klasse höchsten Risikos und empfiehlt einen Anlagehorizont von 7 Jahren.

Die Investmentphilosophie ist auf aktives Management festgelegt, um das Einzeltitelrisiko zu dämpfen. Hauptziel sei es, Aktien mit der besten Performance und einem soliden nachhaltigen Geschäftsmodell auszuwählen. Titel werden bottom-up ausgewählt mit einem Schwerpunkt auf wachstumsstarke und Unternehmen mit einem hohen freien Cash-flow. Grundlagen der Investmententscheidungen sind fundamentale Primäranalyse und vertiefende Sekundäranalyse, verstärkt durch die Expertise eines eigenen Beirats.

Bruno Lippens, Kollege von Séjournet im Management des Fonds, illustriert an plastischen Beispielen, welche dramatischen Konsequenzen der Einsatz der neuen Kommunikationstechnologien nicht nur direkt in den Märkten der Kommunikation, sondern auch indirekt in vielen anderen Märkten haben. Besonders beeindruckend ist beispielsweise, wie die bloße Einführung eines Billigtarifs für mobiles Telefonieren die Attraktivität von Handy in Indien erhöht und den Einsatz verändert hat: So wurde der Preis für Sardinen beispielsweise deshalb stabilisiert, weil sich Fischer über ihre Mobiltelefone in Sekundenschnelle über den Fischfang und die Preisverhältnisse auf den verschiedenen Märkten abstimmen konnten. Die Effizienzsteigerungen liegen im Bereich des Tausendfachen, so dass sich Mobiltelefone in rasender Geschwindigkeit durchsetzten.

Lippens argumentiert, dass heute Technologie und Infrastruktur, die neue Entwicklungsstufen in der Kommunikation ermöglichen, rasch an Akzeptanz gewinnen. Mobiltelefonie wächst weiterhin kräftig, vor allem in Schwellenländern, die oft von einem praktischen nicht vorhandenen Festnetz direkt zur drahtlosen Kommunikation übergehen. Die Ausgaben für Kommunikation deuten auf eine hohe Preiselastizität über mehrere Konjunkturzyklen hin.

Der Internet-Einsatz ist stark mit Wirtschaftswachstum korreliert, was erheblichen Raum für Expansion in rasch wachsenden Regionen lässt wie Indien, China und den Tigerstaaten. Neue Technologien wie Domotik (d. h. die Automatisierung der Wohnhäuser oder Home Automation), soziales Netzwerk und semantisches Web werden vermehrt zu direkt auf Anwenderbedürfnisse ausgerichtete Anwenderfreundlichkeit führen.

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EU’s Commissioner Rules Moody’s, S&P

Von Dr. Oliver Everling | 16.Juni 2008

The European Union will impose stricter oversight of credit ratings companies such as Moody’s Investors Service and Standard & Poor’s in response to record losses by banks on subprime-mortgage bonds, reports Bloomberg’s John Rega. Charlie McCreevy, EU financial services commissioner, will propose „in coming months“ that firms register with authorities, he said in Dublin today, according to a speech text. The rules will include changes to the organizational structure at the companies, also including Fitch Ratings.

The EU measure, which may differ from U.S. proposals, goes beyond an existing voluntary code of conduct after a crash in the value of mortgage-backed bonds – some of them AAA rated – sparked a credit crunch and led to almost $400 billion of losses and writedowns at financial-services companies.

„No supervisor appears to have got as much as a sniff of the rot at the heart of the structured-finance rating process before it all blew up,“ McCreevy said. „Meaningful but targeted regulatory measures are now necessary.“ The initiative won’t address the content of credit ratings, which are opinions about a borrowers‘ likelihood of default, said McCreevy. The provisions will including „registration, external oversight and much better internal governance.“ He didn’t specify the proposed changes to organizational structure, writes Rega.

The largest rating companies are S&P, owned by McGraw-Hill Cos. of New York, and Moody’s, a unit of New York-based Moody’s Corp. Behind them is Fitch, a unit of Fimalac SA in Paris. Regulators estimate that structured finance accounts for half of the rating companies‘ revenue. Fitch spokesman Julian Dennison had no immediate response today.

The European Union will impose „mandatory“ oversight of credit-rating companies led by Moody’s Investors Service and Standard & Poor’s in response to banks‘ record losses on subprime-mortgage bonds. Charlie McCreevy, EU financial services commissioner, said in a speech in Dublin today he will „not wait indefinitely“ for ratings companies to „come forward with meaningful proposals to put their houses in order.“

European and U.S. officials are forcing an end to the agencies‘ self-regulation after a crash in mortgage bonds dried up lending and saddled banks with $400 billion of losses. The U.S. Securities and Exchange Commission proposed barring ratings companies from guiding investment banks on how to gain top rankings for some securities.

„The proposals are still very short on detail, but the intent of the EU is to move toward strong, tight regulation and the wording indicates they mean to go beyond the U.S.,“ Luis Maglanoc, a credit analyst at UniCredit SpA in Munich, said in a telephone interview. „The credit crunch has put regulators under pressure to do something.“ McCreevy said that a different EU policy in the coming months may lead to „some further convergence of approach“ with U.S. rules.

„We share the same goal of improving the transparency of structured products and ratings and believe the global market is best served by a consistent international approach by regulators,“ said Martin Winn, a spokesman for S&P in London. Moody’s spokesman Anthony Mirenda in New York said the company would be „responsive to authorities“, reports John Rega. „Moody’s remains fully committed to taking the necessary steps to restore confidence in our credit opinions and capital markets more broadly,“ he said. Fitch Ratings spokesman Julian Dennison had no immediate response today, according to John Rega.

McCreevy’s proposals reject the advice of national regulators and an advisory panel, which said new EU rules weren’t necessary. McCreevy has said that it’s not enough to add detail to an existing, voluntary code of conduct. „No supervisor appears to have got as much as a sniff of the rot at the heart of the structured-finance rating process before it all blew up,“ McCreevy said according to the publication of Bloomberg.

The initiative won’t address the content of credit ratings, which are opinions about a borrowers‘ likelihood of default, McCreevy said. The provisions will include „registration, external oversight and much better internal governance.“ The largest rating companies are S&P, owned by McGraw-Hill Cos. of New York, and Moody’s, a unit of New York-based Moody’s Corp. Behind them is Fitch, a unit of Fimalac SA in Paris.

Regulators estimate that structured finance accounts for half of the rating companies‘ revenue. Any EU legislation would need approval from national governments and the European Parliament to become law.

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Ratings Monitored Continuously?

Von Dr. Oliver Everling | 14.Juni 2008

One myth the rating agencies propagate is that „ratings are monitored continuously.“ Roger P. Nye, President, Global Investment Advisors, Inc., Carlsbad, California, USA (www.gia-inc.com), points to the realities of the rating industry. According to him, the reality is that following credits is really a case of „catch-up,“ meaning the analyst tries to keep up with developments as best he/she can, given their heavy workload. At Moody’s one sovereign analyst is currently responsible for covering nineteen different sovereigns and supranationals with a report due on each one annually. Even with access to the Internet every day, no analyst can stay on top of everything at a company or a country, warns Nye.

Moreover, the agencies have restrictions on travel to keep costs low and restrictions on „mingling“ with other analysts outside the company. Equity analysts on Wall Street are more likely to stay up to date on the companies they follow compared to the bond analysts. Fixed income analysts are just not plugged into industry trends as well as equity analysts are. Then again, their time horizons differ, says Nye.

Thus, „continuously monitored“ means more like „periodically reviewed“ or „occasionally thought about.“ The offset to this is that the analysts are held responsible for following their credits closely and could lose their job if surprises arise that make the agency look like (s)he was asleep on the job.

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Konfliktkultur: Rating statt Rätselraten

Von Dr. Oliver Everling | 13.Juni 2008

„Jeder kennt das nur zu gut:“, behauptet Hartmut Kriese, Executive Consultant und Spezialist für Konfliktkultur im unternehmerischen Leistungshandeln, „Es könnte eigentlich alles so gut laufen. Die wichtigsten Erfolgskriterien stehen auf Grün und doch passieren immer wieder ganz dumme Dinge. Passieren heißt: Vorbei kommen. Es kommt wiederholt zu unerklärlichen Fehlern im Fertigungsprozess, eine unverständliche Schlamperei in der Versandabteilung hat einen mehrtägigen Lieferverzug zur Folge, eine Maschine streikt genau im falschen Moment, einer der wichtigsten Mitarbeiter fällt wegen Krankheit für lange Zeit aus und der beste Kunde beschwert sich nun schon zum dritten Mal, diesmal auf Geschäftsleitungsebene. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.“

Von Nutzen, so Kriese, sind allerdings nur die Listen, die jedes Unternehmen ganz individuell für sich selbst führt. Eine solche Liste ist nämlich einiges Wert, zumal dann, wenn sie in Verbindung gebracht wird mit anderen gut bekannten Aspekten, etwa die gedrückte Stimmung auf den Fluren („Flurrauschen“), mit Spannungen bei alltäglichen Abstimmungen („Meetings“) und anderen Lähmungserscheinungen, die sich aus mannigfaltiger Ungewissheit ergibt – mit Blick auf das Unternehmen als Ganzes: „wie lange kann das wohl noch gut gehen?“, aber mehr noch als persönliche Angst um den Arbeitsplatz: „und was dann?“.

Hinter alledem, das weiß Kriese aus langjähriger Erfahrung, stehen Konflikte, manchmal größere, die für alle schon offenkundig sind, viel häufiger aber mehrere klitzekleine, die sich zu einem hochkomplexen Konfliktgebilde verknüpfen und Ratlosigkeit erzeugen. Rätselraten. Diese diffusen Konfliktgebilde kosten: Zeit. Nerven. Und meistens sehr viel Geld.

Konflikte sind nun einmal nicht so transparent wie Konten in einer GuV-Rechnung – erstmal nicht, erklärt Kriese den Kern des eigentlichen Problems. Auch entziehen sich Konflikte in aller Regel jeder Kontrolle, und zwar besonders dort sehr geschickt, wo man ihnen mit Macht und Strenge beizukommen versucht anstatt mit Vertrauen, Verständnis und Respekt. Konflikte lassen sich in der Tat nicht ganz so leicht lösen, wie man es gern hätte, vor allem wenn Aspekte beteiligt sind, die tiefer liegen und zum Teil weit hineinreichen in den ungeliebten Emotionalraum. Und je tiefer es geht, um weniger lässt sich ausrichten mit den klassischen Instrumente der Kontrolle.

„All das impliziert nun aber Schwäche und Ohnmacht und das ist im Leistungskontext nicht gestattet.“ Kriese fügt hinzu: „Soviel ist Konsens – Land auf Land und ganz global. Aus diesen Gründen hat man eben keine Konflikte. Nirgends. Ganz einfach.“ Aus „Geht nicht gibt’s nicht“ wird „Gibt’s bei uns nicht, es hat zu gehen!“ Selbst wo es die Spatzen schon von den Dächern pfeifen oder die Geier bereits ihre Kreise über dem Firmengelände ziehen, ist so gut wie alles kein Problem. Man verharmlost, kaschiert oder verleugnet seine Konflikte. Man will sie nicht sehen. Und so sieht man sie dann auch nicht mehr. Man erkennt nichts. Doch damit, so Kriese, sind die Konflikte nicht weg – und es hat sie auch kein anderer.

Mitten im Milieu solchen Ignorierens bahnen sich Konflikte auf rätselhafte Weise ihren Weg, was, wie Kriese an vielen Beispielen aufzeigen kann, durchaus unangenehm und äußerst machtvoll geschehen kann. Und dann sieht man sie wieder. Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass sie sich nun im Gewand von Sachproblemen zeigen – „weiche Wirklichkeiten“ mutiert zu „knallharten Fakten“. Sie klopfen an mit kleinen Anzeichen und Hinweisen, zudem in recht allgemein verständlichen Metaphern und Symbolen, wie Kriese findet. Und wenn sie dann noch immer kein Gehör finden, kann es ganz schnell richtig teuer werden. Es kommt, wenn man genauer hinschaut, gar nicht so selten vor, dass sich das Ganze irgendwann als Totalabschreibung in der Tonne vorfindet. „Dumm gelaufen?“ Nein! Nicht gehört! Und: „Wer nicht hören will, muss fühlen“. Auch das hat jeder, glaubt Kriese, wenigstens schon einmal gehört, wenn nicht sogar schon zu spüren bekommen.

Es ist Mode in diesen Tagen, von Konflikten immer nur gerade soviel zu sehen und entsprechend anzugehen, wie sich als Spitze des viel zitierten Eisbergs zeigt, also das, was sich aufgrund messbarer Manifestationen überhaupt nicht mehr verheimlichen lässt. Dafür zahlt man einen sehr hohen Preis. Kriese: „Zum einen für das rumdoktern an den Symptomen, die kostspielig saniert oder teuer weg operiert werden. Zur Erinnerung: Symptome sind Konflikte, die sich zeitverzögert als Sachprobleme zum Ausdruck bringen.“ Zum anderen für jede Menge an „Trotzkosten“, wie Kriese die Gebühren für ungelöst schwelende Konflikte bezeichnet. Trotzkosten sind Minderleistungen der Mitarbeiter, die mit abnehmendem Betriebsklima exponentiell ansteigen – auf allen Ebenen und in allen Bereichen.

Wo der Umgang mit Konflikten nicht kultiviert wird, nicht aktiv gepflegt wird, kann ein Klima-Rating unterstellt werden, dass sich höchst wahrscheinlich zwischen irritiert“ und „frustriert“ bewegt. Was dies dann in konkreten Zahlen bedeutet, können Dr. Oliver Everling und Hartmut Kriese über ihren Ansatz „Rating der Konfliktkultur“ leicht nachvollziehbar zeigen.

Wo es an Konfliktkultur fehlt, also an der Befähigung und an Bereitschaft, Konflikte möglichst schon im Moment des Entstehens sehen zu können (und auch zu wollen) und sie sofort aktiv, maßvoll und mit dem Ziel einer für alle Beteiligten zufrieden stellenden Lösung auch anzugehen, dort schwelen die Konflikte munter weiter. Vor allem die kleinen, die sich aus so genannten Selbstverständlichkeiten herleiten. Mehr noch, sie verstärken sich gegenseitig und entwickeln sich zum Flächenbrand. Und so geht es fort und fort: erstens den Konflikten ausweichen, zweitens deren (für den Kundigen oft recht schnell ersichtlichen) Verwandlung in Sachprobleme übersehen oder verkennen und drittens mit der Folgenschraube leben: Kostendrama, Ertragsdilemma und Klimadesaster. Ein Teufelskreis, klagt Kriese, nur weil alles Menschliche im Miteinander der Leistungserstellung von Unternehmern und Managern allzu oft als „Psychozeug“ oder als „esoterische Verirrung“ dämonisiert wird. Eine derartig mangelnde Bereitschaft zu mehr Problembewusstsein rächt sich aber. Mehr noch: Probleme, die durch den Mangel an Problembewusstsein entstanden sind, lassen sich nicht mit dem gleichen Bewusstsein lösen, durch das sie zum Problem wurden.

Beim Thema Konfliktkultur geht um die Bereitschaft zu einem gewissen Mehr an Bewusstheit, zu einem erweiterten Problembewusstsein – auch als eine künftig wohl zu erwartende Fertigkeit für verantwortliche Geschäftsführung. Das bedeutet nicht, dass jede Führungskraft die benötigten Skills selbst beherrschen muss. Absolut nicht. Gleichwohl ist – heute mehr denn je – die Bereitschaft der Geschäftsführung gefragt, entsprechende Kompetenz als (idealerweise) externes Ergänzungswissen nicht nur zuzulassen, sondern Beobachtungen und Bedeutungen aus erarbeiteten Materialien als werthaltige Information in alle strategischen Aspekte der Führung einzubeziehen, „einzupreisen“ – mit der Folge einer lohnenden Schadensvorbeugung und rechtzeitige Schadensbegrenzung durch die Wandlung von diffusen Ertragsrisiken in differenzierte Ertragschancen

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Rating AA+ für M&G Asian Fund

Von Dr. Oliver Everling | 12.Juni 2008

TELOS hat den Fonds M&G Asian Fund geratet. Der Fonds erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses. Der M&G Asian Fund investiert in den Ländern Asiens ohne Japan. Basierend auf fundamentalen Unternehmensanalysen implementiert er einen konsistenten Stockpicking-Ansatz.

Im Jahre 2007 wurden das Fondsmanagement und der Investmentprozess neu strukturiert. In der neuen Struktur spiegelt sich die grundlegende Philosophie von M&G wider. Die Übergangsphase wurde von Aled Smith, dem Fondsmanager der M&G Global Leaders Fund und der M&G American Fund, geleitet. Seit März dieses Jahres haben Michael Godfrey und Matthew Vaight als Co-Fondsmanager die Aufgaben von Aled Smith übernommen. Aled Smith ist weiterhin für den Fonds als stellvertretender Fondsmanager tätig. Als etablierte Mitglieder des Global Equity Teams verfügen die neuen Fondsmanager sowohl über Erfahrungen im Stockpicking als auch über umfassende Kenntnisse von asiatischen Unternehmen. Alle Mitarbeiter verfügen über sehr gute Qualifikationen und Aled Smith bringt eine weitreichende Expertise und langjährige Erfahrung aus dem Aktienresearch ein, urteilt Dr. Frank Wehlmann, Geschäftsführer der Ratingagentur TELOS GmbH.

Der M&G Asian Fund konzentriert sich auf Kapitalrenditen, die das Unternehmen für die Aktionäre erwirtschaften soll. Zentrale Bedeutung hat hierbei die Identifizierung von Titeln die eines von vier Kriterien erfüllen, die vom Fonds-Management als Indikator-Signale für positive Renditechancen, sog. Alphaquellen, identifiziert wurden. Die Alphaquellen sind im einzelnen: äußerer Wandel (Unternehmen profitieren von langfristigen strukturellen Trends), innerer Wandel (Restrukturierung, verbesserte Kapitalallokation), F&E-gesteuerter Wandel (Wachstum wird durch Investition in Innovation angetrieben) sowie unterbewertete Franchisemodelle. Die einzelnen Alphaquellen werden unterschiedlich bei der Portfoliokonstruktion gewichtet, wobei äußerer Wandel und unterbewertete Franchisemodelle in der Regel etwa ein Drittel ausmachen. Mit der niedrigen Korrelation zwischen den einzelnen Komponenten wird angestrebt, die Volatilität zu reduzieren und die Performance zu glätten.

Der Fonds hat seit Auflegung den zum Vergleich herangezogenen Index deutlich übertreffen können, wobei die Volatilität insgesamt relativ gering war. Die Sharpe Ratio liegt im positiven Bereich.

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Merrill Lynchs Beteiligungen an BlackRock und Bloomberg

Von Dr. Oliver Everling | 12.Juni 2008

Um die wegen der Finanzkrise angeschlagene Kapitaldecke zu stärken, stehen bei Merrill Lynch die Beteiligungen an BlackRock und Bloomberg zur Disposition. Karl-Heinz Goedeckemeyer berichtet über die aktuelle Situation. Auch eine erneute Kapitalerhöhung sei denkbar, erklärte Vorstandschef John Thain am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.

An Bloomberg ist Merrill Lynch mit 20 Prozent beteiligt. Der Anteil hat nach Angaben Thains einen Wert von 5 bis 6 Mrd. Dollar. Da es sich um ein Privatunternehmen handle, sei die Angabe jedoch ein Schätzwert. In den Büchern von Merrill sei der Wert mit null Dollar angegeben. Die 49,8 Prozent-Beteiligung an der Investmentgesellschaft BlackRock sei in der Bilanz von Merrill mit etwa 8 Mrd. Dollar angesetzt. Der gegenwärtige Marktwert liege laut Thain jedoch bei etwa 12 Mrd. Dollar.

Derzeit sei die Investmentbank dabei den künftigen Kapitalbedarf einzuschätzen. Gegebenenfalls stünden alle Optionen auf dem Prüfstand, um Mittel aufzubringen, so Thain. Im April hatte der CEO noch betont, dass mehr Kapital aufgenommen als verloren wurde.

Erschwerend kommt hinzu, dass bei Merrill noch CDO/subprime Exposure von 8,1 Mrd. sowie weitere Exposure im Wert von 3,3 Mrd. USD durch Tochtergesellschaften und so genannten off-balance sheet Arrangements in der Bilanz schlummern. Darüber hinaus berichtete die Bank, dass sich der Bestand bei Leveraged Loans auf 14 Mrd. USD und bei Commercial Real Estate auf 21 Mrd. USD belaufe (Stichpunkt 1Q 08).

Bislang hat Merrill von Investoren mehr als 12 Mrd. Dollar beschafft, so Goedeckemeyer, indem sie Aktienpakete an Großinvestoren wie die staatliche Temasek Holdings aus Singapur und die Kuwait Investment Authority verkaufte.

Die Auswirkungen der Kreditkrise haben der Kapitaldecke von Merrill zugesetzt, urteilt Goedeckemeyer. In den vergangenen drei Geschäftsquartalen hat die Investmentbank per Saldo Gesamtverluste von 14 Mrd. Dollar (9,1 Mrd. Euro) verbucht, die hauptsächlich aus Investments am US-Hypothekenmarkt aus der Amtszeit von Thains Vorgänger Stanley O’Neal herrührten.

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TELOS votiert AAA- für cominvest TAARA

Von Dr. Oliver Everling | 11.Juni 2008

TELOS hat den Fonds cominvest TAARA geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Ratingagentur höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.

Der cominvest TAARA ist ein gemischter Fonds, der neben der Anlage in Renten bis zu maximal 20 % in Aktien investiert sein kann. Das Fondsmanagement und der Investmentprozess wurden im Frühjahr 2008 modifiziert. Der neue Fondsmanager Dr. Frederik Wemhöner ist ein ausgewiesener Rentenfondsexperte, heißt es im Kommentar von TELOS. Die Absicht sei es, die Rentenseite im cominvest TAARA weiter zu stärken (immer mindestens 80 % des Fondsvolumens). Hierzu wurde ein Durationsmodell implementiert, das ein aktives Management auf der Rentenseite unterstützt. Im Mittelpunkt der Investmentpolitik stehen der Substanzerhalt und die regelmäßige Ausschüttung zur Erfüllung des Stiftungszwecks.

Das Anlageziel des Fonds orientiert sich an den Rahmenvorschriften für Stiftungen. Die taktische Asset Allokation wird durch ein quantitatives Trendfolgemodell bestimmt. Dieses Modell basiert auf kurz- und langfristigen Indikatoren, die börsentäglich und prognosefrei ein Signal für oder gegen eine Aktienallokation von 20 % geben. Bei der Aktienauswahl greift der Fondsmanager auf die etablierten Prozesse der cominvest für die Bewertung europäischer Einzeltitel zurück. Zielfonds für die Aktienallokation ist jetzt der cominvest Fondak Europa. Die Auswahl der Rententitel basiert ebenfalls auf den Prozessen der cominvest, wobei hier die Qualität der einzelnen Titel bei geringerem Gesamtrisiko im Vordergrund steht. Die Anlage erfolgt deshalb überwiegend in Staatsanleihen mit sehr guter Bonität, aber auch in Floating Rate Notes überwiegend europäischer Emittenten.

Die Performance liegt seit Auflegung des Fonds deutlich über der Benchmark, wobei der Fonds in jüngster Vergangenheit die Benchmark nicht outperformen konnte. Die Sharpe Ratio liegt in der rollierenden Betrachtung über einen 2 Jahreszeitraum im negativen Bereich. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformed, fällt neben der Managementfee auch eine Performancefee in Höhe von 20 % der Differenz der Wertentwicklung von Fonds und Benchmark an. Beim cominvest TAARA kommt dabei das High-Water-Mark Prinzip nicht zum Tragen. Zurzeit ist die Erhebung der Performance Fee ausgesetzt.

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Rating der Konfliktkultur

Von Dr. Oliver Everling | 11.Juni 2008

Der Executive Consultant und Coach HARTMUT KRIESE (www.hartmutkriese.com) und die RATING EVIDENCE GmbH (www.rating-evidence.com) haben eine Kooperation vereinbart. „Aus guten Gründen,“ sagt Kriese, „denn durch die Ergänzung beider Expertisen ergeben sich veritable Nutzen mit besonderer Wertschöpfung gerade dort, wo klassisches Rating die Grundlage bildet für Entscheidungen – z.B. über eine Beteiligung, eine Kreditvergabe oder über Investitionen.“

Bei Entscheidungen zugunsten positiv bewerteter Vorhaben dreht sich nämlich vom selben Augenblick an – so weiß Kriese aus Erfahrung – alles einzig darum, das Projekt auch zum Erfolg zu führen – direkt, durch maßgeschneiderte Hilfestellungen oder durch die Gewährleistung von Voraussetzungen, die für die erfolgreiche Entwicklung förderlich sind.

Dr. Oliver Everling, Geschäftsführer der RATING EVIDENCE GmbH, und Hartmut Kriese sind sich darin einig, dass es für den Erfolg nicht nur auf eine sehr gründliche Beschäftigung mit den Bewertungskriterien ankommt, sondern gerade auch auf eine konsequente Entwicklung idealer Bedingungen für die inhaltliche Steuerung einer effektiven und effizienten Umsetzung. Und der Weg zum Erfolg dauert nicht selten einige Jahre. Der Aufwand, der für ungelöste schwelende Konflikte in Form von Zeit, Kraft und richtigem Geld zu zahlen ist, kann die Freude am Erfolg oft ganz beträchtlich trüben oder ihn zuweilen sogar ganz und gar kosten.

„Das ist dann nicht bloß schade, sondern es muss wirklich nicht sein“, sagt Kriese, und setzt genau hier mit seinem Thema „Konfliktkultur“ an. Aufgrund ständig wachsender Anforderung zur Anpassung an unterschiedlichste Veränderungen sowie durch stetig steigende Erwartungen hinsichtlich Qualität und Quantität solcher Ergebnissen wird es laut Kriese künftig ganz entscheidend darauf ankommen, den Umgang mit Konflikten im Kontext der Leistungserstellung zu kultivieren.

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Finanzierungsvergleich für Krankenhäuser

Von Dr. Oliver Everling | 11.Juni 2008

Mit dem „Krankenhaus-Finanzierungsvergleich“ wird insbesondere den kleineren und mittleren Krankenhäusern ein Instrument zur Verfügung gestellt, das ihnen ihr Finanz- und Liquiditätsmanagement verbessert und ihnen ihren Standort unter den Krankenhäusern aufzeigt. Neben einer Darstellung ihrer individuellen Finanzrisiken erhalten sie durch die Gegenüberstellung Informationen, wo sie verglichen mit anderen Krankenhäusern stehen, schreiben Karl-Heinz Bächstädt und Michael Venbert in ihrem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ (www.krp.ch) zum Thema „Krankenhaus-Finanzierungsvergleich – Benchmarking in der Krankenhausfinanzierung“.

Im Rahmen des Krankenhaus-Finanzierungsvergleichs werden Kennzahlen ermittelt, die die individuelle Finanzierungsstruktur des Krankenhauses hinsichtlich Kosten und Risiken beschreiben. Neben den individuellen Auswertungen erhält das teilnehmende Krankenhaus für die einzelnen Finanzkennzahlen die Durchschnittswerte, die sich aus den Einzelwerten aller teilnehmenden Krankenhäuser errechnen, und die Abweichungen zwischen den Durchschnittswerten und ihren eigenen Daten sowie zum Marktzins. Außerdem werden im Rahmen von Szenarien die Auswirkungen von alternativen Zinssatzänderungen auf Zinsrisiken und Zinskosten des Krankenhauses aufgezeigt, berichten Bächstädt und Venbert.

Der Krankenhaus-Finanzierungsvergleich liefert somit, argumentieren Bächstädt und Venbert, wertvolle Informationen für das Finanz- und Liquiditätsmanagement und schafft insbesondere eine solide Planungsgrundlage für die Finanzierung und den Kapitaldienst. Mit ihm können sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Ziele verfolgt werden.

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