Google in Global Challenges Index aufgenommen
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2008
Im Rahmen des regulären Rebalancing des Global Challenges Index (GCX) werden fünf Unternehmen mit Wirkung zum 25. März 2008 ausgetauscht. Mit den Neuzugängen, darunter der US-Internet-Riese Google, sind weitere Vorreiterunternehmen identifiziert worden, die die Attraktivität des GCX zusätzlich steigern.
Neu im Nachhaltigkeitsindex sind neben Google das französische Pharmaunternehmen Boiron, der US-amerikanische Möbelhersteller Herman Miller, das schwedische Immobilienunternehmen JM Group sowie die britische Baumarktkette Kingfisher. „Mit diesen Unternehmen haben wir wieder überzeugende Kandidaten für den GCX gefunden“, so Rolf Häßler, Director Business Development bei oekom research. „Sie passen zur Philosophie des Index, Unternehmen auszuwählen, die einen richtungweisenden Beitrag zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen leisten.“
Der Global Challenges Index wurde von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit oekom research AG initiiert. Er umfasst 50 Unternehmen, die sich aktiv mit Themen wie Klimawandel, nachhaltigem Umgang mit natürlichen Ressourcen, Armutsbekämpfung sowie Etablierung von Governance-Strukturen auseinandersetzen. Die Nachhaltigkeitsratingagentur oekom research zählt weltweit zu den führenden Dienstleistern auf dem nachhaltigen Kapitalmarkt. Die Analysen von oekom research beeinflussen derzeit rund 85 Milliarden Euro Assets Under Management.
So hat beispielsweise GCX-Neuzugang Boiron strenge Standards in Bezug auf die Gewinnung der Rohstoffe und dabei insbesondere den Verzicht auf Gentechnik implementiert, die Gentechnikfreiheit aller landwirtschaftlichen Produktionsflächen ist zertifiziert. Die JM Group hat umfangreiche Maßnahmen und detaillierte Richtlinien eingeführt, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern zu fördern. Kingfisher hat sich bis 2011 zum Ziel gesetzt, 75 Prozent seines Holzes aus recycelten Materialien oder aus nach Nachhaltigkeitskriterien zertifizierten Wäldern zu gewinnen. Google hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Energieeffizienz zu erhöhen und erneuerbare Energien verstärkt zu nutzen. Ziel ist es, das Unternehmen CO2-neutral zu machen. Die Abgänger des Index sind die Unternehmen British Land, Coloplast, Liberty International, Northern Rock und Smith & Nephew.
Prof. Dr. Hans Heinrich Peters, Vorstand der Börsen AG Hamburg und Hannover: „Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der globalen Herausforderungen in unserer Gesellschaft hat sich der Index als Orientierungshilfe für nachhaltige Investments etabliert. Die neuen Unternehmen machen den GCX noch attraktiver.“
Der Global Challenges Index (GCX) wurde von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit oekom research AG, München, im September 2007 gelauncht. Er umfasst 50 Unternehmen, die substanzielle und richtungweisende Beiträge zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen – die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser, ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Etablierung von Governance-Strukturen – leisten. Die Aufnahme in den Index würdigt die Aktivitäten der Unternehmen in diesen globalen Handlungsfeldern. Ein Beirat, dem Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, von Transparency International, vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, der ILO sowie vom WWF angehören, hat die beiden Initiatoren bei der Konzeption und Weiterentwicklung des Index beraten und begleitet den Index aktiv. Mehr Informationen zum GCX und den auf dem Index basierenden Finanzprodukten finden Sie unter www.gc-index.com.
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AA+ für Sparinvest Global Value
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2008
TELOS hat den Fonds Sparinvest Global Value geratet. Der Fonds erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Der Sparinvest Global Value ist ein international anlegender, aktiv gemanagter Aktienfonds, der durch seinen Value-Ansatz geprägt ist. Die Vorgehensweise basiert auf einer leicht verständlichen Unternehmensphilosopie,die sich voll und ganz in allen Phasen des Investmentprozesses wiederfindet.
Dem vorrangigen Ziel der Kapitalerhaltung entsprechend erfolgt die Risikobetrachtung auf absoluter Ebene und somit – ebenso wie Investitionsentscheidungen – unabhängig von einer Benchmark. In den Fonds aufgenommen werden 90 bis 120 Werte. Der erste Teil des Investmentprozesses ist ein rein quantitativer Filterprozess, bei dem aus dem sehr großen Anlageuniversum anhand klassischer Value-Kriterien solche Unternehmen identifiziert werden, die zu mindestens 40 bis 50%, und somit signifikant, unterbewertet erscheinen.
Die eigentliche Selektion der für ein Investment in Frage kommenden Werte erfolgt jedoch im anschließenden qualitativen Teil des Investmentprozesses. Dabei werden von den verbleibenden Unternehmen diejenigen, die dem Fondsmanagment bisher weniger bekannt waren, einer gründlichen und tiefgehenden Einzelanalyse unterzogen, berichtet TELOS. Im Vordergrund hierbei stehen vielmehr die kritische Hinterfragung und Analyse der Bilanzen und Geschäftsmodelle, als der direkte Kontakt zum Unternehmensmanagement. Ein wichtiger Aspekt ist, dass ein Unternehmen bereits seit mehreren Jahren über eine hohe und stabile Ertragsfähigkeit verfügt.
Investitionen werden vor dem Hintergrund eines längeren Anlagehorizonts getätigt, was sich auch in der geringen Umschlagshäufigkeit widerspiegelt. Der gesamte Investmentprozess wird regelmäßig auf mögliche Optimierungs- und Verbesserungspotentiale hinterfragt. Um mögliche Risiken im Portfolio aufzudecken, wird dieses regelmäßigen Style-Analysen unterzogen. Dabei wird untersucht, ob der Fonds vom Fondsmanagement unbeabsichtigte Style-Charakteristika aufweist. „Der Fonds hat sich seit seiner Auflegung deutlich besser als sein Vergleichsindex entwickelt“, kommentiert Dr. Frank Wehlmann von TELOS. „Das Sharpe Ratio ist im kurzfristigen Bewertungszeitraum allerdings gesunken und liegt derzeit im negativen Bereich.“
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Dr. Klein schützt vor Forderungsverkauf
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2008
„Es ist wohl das Schlimmste, was einem Immobilienbesitzer passieren kann: Seine Bank verkauft sein Immobiliendarlehen an einen Finanzinvestor und dieser fordert es sofort komplett ein – und zusätzlich die Grundschuld. Das übersteigt in den meisten Fällen die finanzielle Belastbarkeit des Immobilienbesitzers und treibt ihn nicht selten in den Ruin“, so heißt es beim Dr. Klein Allfinanz-Service der Hypoport AG aus Berlin. Zwar gibt es kaum belegte Beispiele für diese Schreckensvision, dennoch mag es beruhigen, dagegen geschützt zu sein.
Immobilienbesitzer können verhindern, dass ihr Darlehen an Finanzinvestoren weiterverkauft wird – und das über den Online-Vermittler Dr. Klein jetzt sogar komplett kostenfrei: Der Dr. Klein Gratis-Schutz gegen eine unerwünschte Abtretung gilt je nach Auswahl der Bank für alle entsprechenden Baufinanzierungen, die über den Online-Finanzierungsbroker vermittelt werden. „Die Sorge der Wohneigentümer, ihre eigenen vier Wände wieder zu verlieren, ist nach den Schreckensmeldungen der vergangenen Wochen verständlicherweise groß. Deshalb haben wir schnell reagiert und bieten unseren Kunden nun eine zuschlagsfreie Sicherheitsgarantie mit an“, so Klaus Kannen, Vorstand für Privatkundenfinanzierung bei Dr. Klein. Auch der Gesetzgeber arbeitet zwar bereits daran, Kreditnehmer künftig vor den umstrittenen Praktiken einiger Banken und Gesellschaften zu schützen. „Bis diese amtlichen Maßnahmen greifen, ist jedoch Eigeninitiative gefragt“, meint Kannen. „Und genau dabei wollen wir unsere Kunden gebührenfrei unterstützen.“
Der Hintergrund: Anfang des Jahres wurden einige Fälle von Wohneigentümern bekannt, die plötzlich erfahren haben, dass der neue Gläubiger – meist ein Finanzinvestor – die sofortige Rückführung des Gesamtdarlehens forderte und somit das Haus oder die Wohnung verkauft werden musste. Das jeweilige Kreditunternehmen hatte ohne Wissen des Kunden das Darlehen an eine andere Gesellschaft weiterverkauft. Und die hatte weder Interesse an der Immobilie noch an den Wünschen der Eigentümer. „Eine Katastrophe für jeden Häuslebauer und jedes seriöse Planungsvorhaben. Das Ziel sollte vielmehr eine erfolgreiche, andauernde Partnerschaft sein“, so Kannen. „Und dazu gehören Verlässlichkeit, Vertrauen und Sicherheit. Deshalb bieten wir unseren Kunden jetzt wirksamen, kostenfreien Abtretungsschutz.“
Interessenten können ihre Anfrage online über www.drklein.de/baufinanzierung.html abschicken. Die Dr. Klein-Baufinanzierungsexperten suchen daraufhin aus einer Vielzahl verschiedener Bankangebote eine individuell passende Finanzierung heraus. Auch an den 100 Standorten der Freien Hypo – dem Dr. Klein Baufinanzierungsspezialisten vor Ort – wird neben umfassender, persönlicher Beratung der Schutz vor Forderungsverkäufen angeboten.
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ISM sorgt für Leadership in Frankfurt
Von Dr. Oliver Everling | 11.März 2008
„Die International School of Management ist in Frankfurt angekommen“, sagt Prof. Dr. Winfried Schlaffke, Präsident der ISM, bei der Eröffnungsfeier der neuen, repräsentativen Räumlichkeiten zentral im Frankfurter Sachsenhausen. Private Initiativen würden gut zu Frankfurt passen, sagt der Chef der privaten Hochschule aus Dortmund, die sich inzwischen Ansehen weltweit verschaffen konnte. Die ISM ist u. a. auch durch das IRCF Institut für Rating und Corporate Finance im Mittelstand an der International School of Management bekannt geworden, das von Prof. Dr. Diethard B. Simmert geleitet wird. So finden auch Ausbildungen mit dem Ziel der Zertifizierung zum „Certified Rating Analyst“ statt.
Führung bedeutet u. a. die Ausübung von Autorität, sagt in seinem Vortrag „Leadership“ Hans-Dieter Wysuwa, Senior Vice President Managing Director Germany, Fujitsu Siemens Computers GmbH. Leadership sei praktiziertes Verhalten im Management, das dazu führt, eine große Organisation zielgerichtet und ganzheitlich zu ihrer Höchstleistung geführt werden. Shackleton erwähnt er als Vorbild. Nach Schiffbruch führt er seine ganze Mannschaft aus dem Eis, ohne einen einzigen Mann zu verlieren.
Mitarbeitersituationen, verlorene Aufträge, Probleme in Projekten, Krisen, Zeiträuber, privates Umfeld, Gesundheit, Gesellschaft, [Ä]ngste, Unsicherheiten, eigene Werte und Erziehung stehen neben Anforderungen bezüglich Umsatzerfüllung, Lagerproblemen, Kundenzufriedenheiten, Erfolgen, usw. gegenüber. „Führungskräfte in Deutschland haben noch nicht verstanden, dass ihr Daseinsgrund darin besteht, dass Dinge nicht so laufen, wie sie sollen“, sagt Wysuwa. Die Existenzberechtigung des Managements bestünde doch gerade darin, dass das Management Probleme löse.
Wysuwa zählt sieben Merkmale eines starken Führungskaders auf: Als echte Gemeinschaft denken und handeln, motivierende Arbeitswelt, starke Führungsimpulse, Vertrauen und Vorhersagbarkeit, Fairness, Disziplin und Standards nennt er als Beispiele. Umgekehrt seien Merkmale für schwache Führungskräfte zu identifizieren. Der „nette Chef“, der „Einzelkämpfer“, der „Herrscher“ oder der „Unsichtbare“ seien Prototypen schwachen Führungsverhaltens.
Anhand der LMQ-Studie können Unterschiede zwischen Top- und Durchschnitts-Führungskräften identifiziert werden, verweist Wysuwa auf Untersuchungen. Leadership sei die Fähigkeit eines einzelnen, jeden Tag andere zu beeinflussen, zu motivieren und zu lenken, um zur Effektivitiät und Erfolg einer Organisation beizutragen. „Niemand hat behauptet, dies sei einfach!“
In seinem Vortrag „Strategisches IT-Management der öffentlichen Verwaltung als politische Aufgabe“ geht Harald Lemke, Staatssekretär vom Hessischen Ministerium der Finanzen, auf die aktuelle Lage der Hessischen Landesregierung erwartungsgemäß nicht ein. Er kommentiert die jüngsten Vorgänge aber immerhin mit dem Satz: „Nichts ist so schlimm, dass es nicht doch als schlechtes Beispiel taugt.“
Öffentliche und private Dienstleistungen müssen eine Symbiose eingehen, um dem Land zu dienen. Politik und Wirtschaft hätten sich immer weiter voneinander entfernt. Politik müsse wissen, wie die Wirtschaft funktioniere. Umgekehrt müssten auch in der Wirtschaft mehr Kenntnisse über politische Vorgänge eingefordert werden. Managementabläufe und Entscheidungen im öffentlichen Dienst seien für viele Unternehmen ebenso wichtig wie Management in Unternehmen.
Öffentlicher Dienst und Wirtschaft hätten unterschiedliche Zielsetzungen. Ein erster Schritt hin zu einem guten Zusammenwirken sei es, dies zu verstehen. Die Verwaltung exekutiere Gesetze, deshalb heiße sie ja Exekutive. Verwaltung sei durch Recht und Gesetz definiert, das mache den Rechtsstaat aus. Es gebe eine Tendenz dahin, dem Staat mehr zuzutrauen, als er wirklich kann. In Befragungen zeige sich immer wieder, dass nach staatlichen Lösungen gerufen werde.
Wenn es um das eigene Schicksal gehe, fallen dagegen die Entscheidungen oft anders aus: Private statt öffentliche Krankenhäuser, private statt öffentliche Hochschulen. Die Anspruchshaltung steige, während gleichzeitig die Möglichkeiten des Staates zurückgingen, immer steigende Ansprüche zu finanzieren. Die Verschuldung werde innerhalb der EU immer mehr zu einem Standortproblem. Besser und effizienter zu managen, sei daher eine wachsende Herausforderung des Staates.
Auch in der öffentlichen Verwaltung müsse man mit weniger Personal und weniger Geld mehr leisten, so dass sich die Anforderungen an die Beamten wandeln. Lenke weist darauf hin, dass Deutschland zunächst einmal horizontal definiert sei, nämlich durch Bund, Länder und Kommunen. Außerdem gebe es das Ressortprinzip, so dass es eine vertikale Trennung zu beachten gelte. Wer sich in der öffentlichen Verwaltung mit IT beschäftige, werde bald mit Interessen konfrontiert, die auf die Trennung wert legen.
Die Väter der Verfassung hätten eine Aufgliederung in Länder und Gemeinden gewollt. Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zielten aber genau auf die Überwindung von Barrieren und Hindernissen. Austausch von Daten sei eine der Grundideen neuer Technologien. Der Antragsteller für eine Unternehmensgründung solle künftig nur noch einen Ansprechpartner in der öffentlichen Verwaltung haben – das sei die Vision. Kommunale Selbstverwaltung, Registergericht usw. sind bei einer Existenzgründung zu koordinieren. „Wird die richterliche Unabhängigkeit beeinträchtigt, wenn sein PC von der Finanzverwaltung administriert wird?“ Solche und weitere Blüten treibe die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Anforderungen.
Wenn die Politik die Technik von heute betrachte, sei die Technik schon weiter, wenn die Politik schließlich entschieden habe. Noch heute gelte die Faustregel, dass sich die technischen Möglichkeiten etwa alle 18 Monate verdoppeln würde. „Muss ein PC genauso geschützt werden wie Haus und Hof?“ Der Staat hat Grundrechte zu gewährleisten und Werte abzuwägen.
„Natürlich brauchen wir Standards“, so laute der Konsens, aber: „�?� solange es meine sind.“ Der Flickenteppich öffentlich-rechtlicher Ideen könne nur mit einer klaren Ansage aus der Politik neu gestaltet werden. So sei in Hessen ein neuer Weg beschritten worden. Auch in Hessen seien die „Bauchschmerzen“ geäußert worden, sich auf neue Standards einzulassen. Verwaltungsmodernisierung sei aber ein Anliegen „von ganz oben“. Saubere Abgrenzung gemeinsamer Standards, welches sind die politischen Ziele, was werde eigentlich gewollt – das seien Ausgangsfragen einer Standardisierung. Die Standardisierung der Infrastruktur spare Geld, das für weitere notwendige Projekte freigesetzt werden konnte.
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Türkei 75 Plus mit TELOS A+
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2008
TELOS hat den Fonds Türkei 75 Plus geratet. Der Fonds erfüllt hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „A+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Der Fonds Türkei 75 Plus ist ein aktiv gemanagter Aktienfonds, der sich auf die größten türkischen Unternehmen konzentriert. Einer der beiden Fondsmanager ist türkischer Nationalität und managt den Fonds überwiegend von Istanbul aus. Diese räumliche Nähe zu den für ein Investment in Frage kommenden Unternehmen sowie die mentale Verbundenheit kommen dem Investmentprozess zu Gute. Da die Anlagewährung der Euro ist und kein Währungshedge erfolgt, ist der Fonds Wechselkursrisiken ausgesetzt.
Das Anlageuniversum besteht hauptsächlich aus Werten des ISE National 100 Indexes. „Allerdings kommt ein Teil der dort gelisteten Titel aufgrund einer zu niedrigen Liquidität von vornherein nicht für ein Investment in Frage“, heißt in dem Bericht von TELOS. Das Fondsmanagement ist bestrebt, ein im Vergleich zum ISE National 100 besser diversifiziertes Portfolio zu konzipieren. Aus diesem Grund wurden interne Richtlinien für die maximale Konzentration des Fondsvolumens auf einzelne Sektoren definiert.
Ausgangspunkt des Investmentprozesses ist die Einschätzung des für am wahrscheinlichsten gehaltenen Wirtschaftsszenarios. Darauf basierend werden die Wachstumsperspektiven einzelner Branchen ermittelt und die Struktur für die Branchenallokation des Portfolios festgelegt. Die Einzeltitelauswahl folgt einem Bottom-Up Ansatz. Dabei werden zum einen typische Value-Kennzahlen betrachtet. Zum anderen erfolgt eine Analyse qualitativer Aspekte wie z.B. der Unternehmensstrategie. Etwa 75% der Investitionen werden vor einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont von etwa drei bis vier Jahren getätigt.
„Die personellen Ressourcen im Fondsmanagement sind begrenzt, zumal einer der Fondsmanager die meiste Zeit vor Ort in Istanbul ist,“ fügt Dr. Frank Wehlmann von TELOS hinzu, „während die weiteren drei Teammitglieder den Investmentprozess und die Analysen von Frankfurt aus begleiten und unterstützen.“ Im Einklang mit der Entwicklung am türkischen Aktienmarkt waren auch die Wertentwicklungen des hier betrachtete Fonds in der Vergangenheit großen Schwankungen unterworfen. Das Sharpe-Ratio (rollierende12-Monatsbetrachtung) ist in der jüngeren Vergangenheit gesunken und liegt derzeit nahe null, heißt es bei TELOS.
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Strategien zur Ratingverbesserung
Von Dr. Oliver Everling | 8.März 2008
Wie wichtig das Thema Rating auch für Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer geworden ist, zeigt aktuell das „Jahrbuch Accounting, Taxation & Law (ATL) 2008″ zu aktuellen Fragestellungen aus Bilanz-, Steuer- und Wirtschaftsrecht für mittelständische Unternehmen (MV Wissenschaft, www.mv-wissenschaft.com). Das von Prof. Dr. M. Karsten Hoffmann und Dr. Harald Schlüter herausgegebene Buch in der ISM Schriftenreihe ist bei der International School of Management (www.ism.de) als Band 6 veröffentlicht worden.
Prof. Dr. M. Karsten Hoffmann ist sowohl freiberuflich-wirtschaftsberatend tätiger Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in eigener Kanzlei als auch ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensrechnung und Steuern, Financial Reporting and Control an der International School of Management (ISM), einer staatlich anerkannten privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft (gGmbH) – University of Applied Sciences in Dortmund.
Zuvor war Hoffmann acht Jahre Mitarbeiter bei einer der international tätigen US-amerikanischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Big Four) in den Bereichen Wirtschaftsprüfung (Assurance und Financial Assurance Services), Steuerberatung (Tax Services) und Betriebswirtschaftliche Beratung (Business Advisory Services), davon vier Jahre in der Position als Manager.
Dr. Harald Schlüter, MLE, ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht, und auf Handels- und Gesellschaftsrecht, Insolvenzrecht, Steuerrecht, Erbrecht, Spanisches Immobilienrecht sowie Korruptionsrecht spezialisiert. Seit 2003 wirkt er als Dozent für Unternehmenssteuerrecht an der ISM International School of Managmenet (FH), Dortmund.
Das Thema Rating wird in dem Jahrbuch gleich mehrfach berührt, nicht nur bei Bewertungsfragen, sondern auch bei Fragen des Risikomanagements. Karl A. Niggemann vom Institut für Wirtschaftsberatung Karl A. Niggemann & Partner GmbH (www.ifwniggemann.de) und Prof. Dr. Diethard B. Simmert vom IRCF Institut für Rating und Corporate Finance im Mittelstand an der International School of Management zeigen Strategien zur Verbesserung des Ratings und der Unternehmensfinanzierung auf. Dabei geht es um die Finanzierbarkeit und die Finanzierungkosten, die Ratingermittlung sowie die Bilanzpolitik.
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Neue Spitze im Europäischen Finanz Forum
Von Dr. Oliver Everling | 8.März 2008
Das FFF Europäisches Finanz Forum, ein gemeinnütziger Verein zur Förderung des Wissens und des Erfahrungsaustausches in der Finanzwirtschaft, schließt das vergangene Jahr erfolgreich ab. An seinen acht Standorten – Amsterdam, Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Luxemburg, München, Stuttgart und Wien – sind insgesamt 57 Vortragsveranstaltungen organisiert worden.
Über 2.000 Teilnehmer machten als Mitglieder oder als Gäste von dem Angebot der Weiterbildung und des Networking Gebrauch.Auf der Mitgliederversammlung am 8. März wählten die Mitglieder Herrn Arnulf S. Manhold, Senior Business Advisor der KAS Bank Amsterdam, zum neuen Vorsitzenden des Zentralvorstands. Die weiteren Mitglieder des Zentralvorstands sind Dr. Thomas Schulz, Geschäftsführer QBI Holding GmbH, Klaus Kott, Inhaber der Klaus Kott Vermögensverwaltung, sowie die Sprecher der Regionalvorstände. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende, Henning H. Arendt, Inhaber der @bc® – Arendt Business Consulting, sowie Herr Dr. Axel Sauer, Inhaber der Dr. Sauer Consulting, schieden aus dem Vorstand aus.
Seit seiner Gründung 1989 versteht sich das FFF Europäisches Finanz Forum als Netzwerk und Plattform für Führungskräfte aus der Finanzdienstleistungsindustrie, aus den Finanzbereichen der Unternehmen und für deren Berater. Dabei hat sich das FFF folgende Ziele gesetzt: Förderung des Wissens und des Erfahrungsaustauschs in der Finanzwirtschaft, Identifizierung und Behandlung von relevanten Gegenwarts- und Zukunftsfragen der Finanzwirtschaft, Beitrag zur Stärkung der regionalen Finanzplätze, Begleitung des Zusammenwachsens und der Harmonisierung der europäischen Finanzmärkte und der zunehmenden Internationalisierung und Vernetzung der Wirtschaft. Das Europäische Finanzforum steht jedem offen, der die Vereinsziele unterstützt und Interesse an einem regelmäßigen Informationsaustausch über finanzwirtschaftliche Fragen hat.
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Optimales Rating für KMU
Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2008
Das neue Buch im Verlag der Publicis-KommunikationsAgentur GmbH beweist, dass „Rating“ inzwischen nicht nur bei Großkonzernen, sondern auch im Mittelstand zum Inbegriff des Gradmessers für gesunde Unternehmensführung geworden ist. So erhält der Leser mit dem Buch von Prof. Dr. Günter Hofbauer, Professor für Marketing und Technischer Vertrieb im Fachbereich Wirtschafts- und Allgemeinwissenschaften der Fachhochschule Ingolstadt, und Dipl.-Betriebswirtin (FH) Sabine Bergmann praktisch eine konzise Einführung in die Betriebswirtschaftslehre.
Der Titel „Optimales Rating für KMU“ (www.publicis-erlangen.de, ISBN 978-3-89578-316-6) mit dem Untertitel „So überzeugen Sie Ihre Bank“ hält keine Trickkiste bereit, wie man sich bei Banken schnell ein gutes Rating erschleichen könnte. Das Buch richtet sich vielmehr auf das gemeinsame Interesse von Kreditinstitut und Unternehmen, die wichtigen unternehmerischen Stellgrößen richtig zu bedienen und den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Zur Umsetzung der ratingorientierten Maßnahmen präsentiert das Buch eine Reihe ausgewählter Werkzeuge, darunter Kennzahlenkataloge und umfangreiche Checklisten.
Das Buch ist eine gelungene Kompilation genereller Empfehlungen aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen zum Rating, liefert Grundlagen zur wertorientierten Unternehmensführung und zeigt Ansatzpunkte im Management der Wertorientierung und Potenzialermittlung bezogen auf die Inhalte des Strukturratings auf. Systematisch werden Management, Organisation und Prozesse, Markt und Branche, Marketing und Vertrieb, Kunden und Lieferanten, Produkte und Leistungserstellungsprozesse sowie Controlling und Auditing beleuchtet.
Der Titel kommt in einem ansprechenden, handlichen Format auf den Tisch, ist sehr gut lektoriert, alle Grafiken machen Sinn, Tabellen fügen sich ansprechend ein und schaffen Übersicht. Mit Blick auf die vermutliche Zielgruppe des Buches verständlich ist der Verzicht auf jede modelltheoretische Argumentation, mathematisch-statistische Herleitungen oder Darstellungen bankinterner Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft.
„Die Herausforderungen im unternehmerischen Umfeld erfordern ein zielorientiertes Agieren“, stellen die Autoren ihren generellen Empfehlungen voran. „Wesentliche Voraussetzung zur Erreichung der unternehmerischen Zielsetzungen des Gewinnerwirtschaftens und der Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens ist die erfolgsorientierte Unternehmensführung.“ Ihrem Anspruch werden die Autoren gerecht: „Diese Grundlagen der Unternehmensführung und damit für das Strukturrating haben wir in diesem Buch zusammengestellt.“
Leider findet sich nirgends in dem Buch ein Hinweis darauf, dass es sich bei der überwiegenden Anzahl enumerierter qualitativer Kriterien in den meisten Fällen bankinterner Ratings bisher immer noch um so genannte „Dummy-Fragen“ handelt, auf die zwar Antworten von den Firmenkundenbetreuern und Kreditsachbearbeitern erhoben werden, jedoch ein Einfluss aufs Rating ausbleibt. Dann bleibt die im Untertitel des Buches versprochene Überzeugungskraft auf das freundlichen Nicken des Betreuers bei der Bank beschränkt; eine Verbesserung des Ratings kann mangels Gewichtung nicht bewirkt werden. Umso interessanter ist das Buch für den Betreuer bei der Bank, dem es zeigt, welche Themen für die Zukunftssicherheit von Unternehmen wirklich relevant sind.
Bei der Sekundärliteratur zum Rating unterlaufen den Autoren leider einige typische Fehler. So mischen sie aus verschiedenen Quellen Kriterien und Maßstäbe nach eigener Plausibilität zusammen, die in dieser Kombination in der Bankpraxis so keine Anwendung finden. Für den Kleinunternehmer wäre der Aufwand unverhältnismäßig, sich mit sämtlichen vorgestellten Kennzahlen zu beschäftigen, um dann bei seiner Hausbank festzustellen, dass diese doch im Detail anders rechnet. Allerdings kann die Beschäftigung mit den Kennzahlen einen deutlichen unternehmerischen Nutzen bewirken und die Auswahl für das jeweilige Unternehmen relevanter Aspekte durchaus zu einer Verbesserung des Ratings führen.In einem Fall sitzen die Autoren auch dem Plagiat anderer Schreiber auf, die eine längst überholte Darstellung einer Ratingagentur ohne Quellenangabe abgedruckt hatten – über Kriterien bankinterner Ratings gehen diese Kriterien noch heute weit hinaus. Der Zukunftsorientierung des Buches tut dies allerdings kaum Abbruch.
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Eigenkapitalquote nicht aussagefähig
Von Dr. Oliver Everling | 7.März 2008
Das CRESTA-SCORE Bonitätsanalysemodell für Unternehmensanleihen wurde im Jahr 2000 von der DZ
BANK entwickelt und seitdem im Credit Research eingesetzt. Es wird regelmäßig überarbeitet, um einerseits geänderten Rechnungslegungsvorschriften und andererseits laufenden Veränderungen im Ratingverhalten der Agenturen Rechnung zu tragen. „Auffällig ist in den vergangenen Jahren der Trend der Agenturen zu einer stärkeren Gewichtung der qualitativen Ratingfaktoren“, heißt es in einem im Februar 2008 veröffentlichten DZ BANK Special.
Die neue Studie gibt einen Überblick über die Vorgehensweise von CRESTA-SCORE bei der Bonitätsbeurteilung der Emittenten sowie über die vorgenommenen Aktualisierungen. So wurden die Kennzahlen Eigenkapitalrendite und Eigenkapitalquote aus dem Modell entfernt, weil sie im Unterschied zu früheren Untersuchungen heute keine Erklärungskraft mehr für die Urteilsfindung der Ratingagenturen besitzen. Das Modell stützt sich nach der Überarbeitung durchweg auf dynamische Kennzahlen. Dies ist insbesondere deshalb bemerkenswert, da doch die meisten bankinternen Ratingmodelle im Kundenkreditgeschäft den statischen Kennzahlen und insbesondere der Eigenkapitalquote eine besondere Bedeutung beimessen.
Bei den beiden Kennzahlen Cashflow zu Finanzschulden und Cashflow zu Net Debt lieferte nach Angaben der DZ BANK die Bereinigung der Finanzschulden um die Effekte aus Leasing und Pensionen durchweg bessere Ergebnisse: „Durch die beiden letztgenannten Veränderungen tragen wir nicht zuletzt den Veränderungen in der Methodik der Ratingagenturen Rechnung.“
Der Grundaufbau des Ratingansatzes CRESTA-SCORE der DZ BANK besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten. Innerhalb eines methodischen Teilansatzes wird auf Basis einer Kennzahlenanalyse und unter Einbeziehung von Branchen- und Länderinformationen ein Zwischenergebnis ermittelt. Dabei kann weitgehend auf ein festes quantitatives Bewertungsschema zurückgegriffen werden.
Im zweiten Baustein werden zusätzliche Bonitätsfaktoren und Event-Risiken hinsichtlich ihres Einflusses auf das Gesamturteil analysiert. Weiterhin werden aktuelle Entwicklungen seit dem letzten einbezogenen Jahresabschluss und deren Implikationen für die Bonitätseinschätzung berücksichtigt. Dieser Schritt erfolgt auf der Basis von Zwischenberichten sowie neuer Meldungen. „Mit Hilfe der Quartals- und Halbjahreszahlen der Unternehmen ist CRESTA-SCORE in der Lage,“ schreiben die Analysten der DZ BANK, „frühzeitig Entwicklungen zu identifizieren und entsprechend zu reagieren.“
Die ehemals bedeutsame Eigenkapitalquote hat nach Erkenntnissen der DZ BANK ihre Erklärungskraft für die Agenturratings verloren. Nach zweimaliger Überarbeitung des CRESTA-SCORE haben nur noch die dynamischen Kennzahlen überdauert. So werden die Belastungen durch die Verschuldung des Unternehmens und die erwirtschafteten Mittel (EBITDA, Cashflow) betrachtet, um Erkenntnisse zu erhalten, ob der Umfang der festen Belastungen zukünftig zu einem Problem führen kann und inwieweit ein finanzieller Spielraum für weiteres Wachstum, insbesondere bezüglich Akquisitionen besteht.
„In den vergangenen Jahren zeigt sich bei den Ratingagenturen ein Trend zur stärkeren Betonung der qualitativen Faktoren, was sich in einer geringeren Erklärungskraft der quantitativen Kennzahlen für das endgültige Rating äußert“, so der Kommentar der DZ BANK. Dem Expertenwissen sei daher ein entsprechender Stellenwert beizumessen.
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Betriebsformen und Zentrentypen im Rating
Von Dr. Oliver Everling | 5.März 2008
Gebäudequalitäten und Standortwertigkeiten bilden zentrale Größen beim Rating von Einzelhandelsimmobilien. Hierbei ist vorrangig die (künftige) Lagegüte bedeutsam, schreibt Elmar Pfeiffer, Head of Research & Analysis von der LHI Leasing GmbH, in seinem Beitrag „Betriebsformen und Zentrentypen“ für das Buch „Rating von Einzelhandelsimmobilien“ (Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, ISBN 978-3-8349-0912-1).
Ein hochklassiger Standort hebt gebäudespezifische und / oder nutzungskonzeptionelle Schwächen zumindest teilweise auf, umgekehrt trifft das allenfalls höchst eingeschränkt zu, schreibt Pfeiffer. Mit Blick auf eine Reihe betriebsformentypische Gebäude offenbart sich die Bedeutung jeweiliger Stand-ortmerkmale zweifach. „So fragt sich, inwieweit Bauten, die auf wirtschaftliche Nutzungsdauern von lediglich zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren ausgelegt sind, Immobilien im herkömmlichen Sinn darstellen. Befinden sich derartige Objekte an perspektivisch nachgebenden Standorten, steht neben der Ertragskraft der baulichen Komponente auch die wirtschaftliche Nachnutzbarkeit jeweiliger Grundstücke in Frage.“
Pfeiffer skizziert Charakteristika und Entwicklungstrends verschiedener Zentrentypen und verdeutlicht an diesen, dass sich das Rating von Einzelhandelsimmobilien zunehmend verkompliziert. „Klar ersichtlich stellen selbst höhere Zentren keine sicheren Häfen mehr dar“, urteilt Pfeiffer. Vor dem Hintergrund ständig intensivierten Wettbewerbs zwischen einzelnen Standorten und verschiedenen Betriebsformen steigen die fachlichen Ansprüche an die Ratingbranche. Es gilt den Bogen zu spannen zwischen heute und morgen.
Die Einsatzmöglichkeiten intelligenter Ratingsysteme sind vielfältig, zeigt Pfeiffer auf. Sie können zur Einwertung von Bestandsimmobilien wie geplanter Objekte herangezogen werden. Sie gestatten es, wirtschaftliche Nutzungsdauern einzugrenzen und Future Fair Market Values zu bestimmen. Letztere sind beispielsweise eine Schlüsselgröße im Rahmen IFRS-konformer Leasinggestaltungen, die einen Terminpreis bzw. einen nachvollziehbar abzuleitenden Optionspreis stellen. Primär zentrenbasierte Modelle bieten verlässliche Ratinginstrumente – „Sofern sie sachkundig entwickelt und gehandhabt werden“, fügt Pfeiffer hinzu, der u. a. auch die Website http://www.stalys.de betreibt.
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