Rückruf und Warnung vor FFP2-Masken
Von Dr. Oliver Everling | 17.April 2021
Ausgerechnet ein Drogeriemarkt musste in den letzten Tagen FFP2-Masken nicht nur aus den Regalen nehmen, sondern auch eine Rückrufaktion starten. Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ruft die Marktkette ROSSMANN den Artikel altapharma FFP2-Maske der Charge LOT 2020F50 zurück.
Dirk Roßmann, der sich als „Erfinder des Drogeriemarktes in Deutschland“ versteht, eröffnete schon 1972 den ersten „Markt für Drogeriewaren“ in Hannover. Bis heute ist die Dirk Rossmann GmbH ein inhabergeführtes, international agierendes Familienunternehmen und befindet sich mehrheitlich im Besitz der Familie Roßmann.
„Bei unserer altapharma FFP2-Maske der Charge LOT 2020F50 sind nicht alle Anforderungen an persönliche Schutzausrüstung erfüllt. Insbesondere bieten sie keinen Schutz“, unterstreicht ROSSMANN, „bei der Arbeit in ölhaltiger Umgebung. Das bedeutet: zum Beispiel bei Arbeiten an geölten Motoren, Getrieben oder Wartung von Geräten mit ölbasierten Kühlmitteln der Schutz nicht dem FFP2-Standard genügt.“
Zur Information von Kunden wurde beim ROSSMANN-Kundenservice unter 0800 76776266 (erreichbar Mo. – Fr. von 9 bis 18 Uhr) eine Hotline eingerichtet. „Wir bitten darum, die altapharma FFP2-Maske (EAN 4305615831466) der Charge LOT 2020F50 nicht als persönliche Schutzausrüstung zu verwenden. Sie finden die Chargenangaben auf der Rückseite der Verpackung, unten links.“
Nun haben Kunden die Möglichkeit, diese Masken zurückzugeben. „Bei Rückgabe wird Ihnen der Kaufpreis selbstverständlich erstattet. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die durch den Rückruf entstehen, aber die Sicherheit unserer Kunden steht für ROSSMANN an erster Stelle.“
Die schnell in die Marktketten gebrachte Massenware sind das Problem von Wettbewerbern, die sich in Deutschland den strengen Anforderungen unterworfen haben und in Deutschland produzieren. So durchlaufen deutsche Hersteller einen zeitaufwändigen Zeritifzierungsprozess, so dass erst seit Ende Januar 2021 die ersten eigens vom TÜV Rheinland zertifizierten FFP2-Masken aus deutscher Produktion zur Verfügung stehen.
Allein ROSSMANN stattet mehr als 4.244 Filialen, davon in Deutschland 2.233, als eine der größten Drogeriemarktketten in Europa mit dem Angebot von Drogerieprodukten aus, darunter auch FFP2-Gesichtsmasken.
Themen: Nachhaltigkeitsrating, Produktrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Rückruf und Warnung vor FFP2-Masken
Mietendeckel nicht nur falsch, sondern nichtig
Von Dr. Oliver Everling | 16.April 2021
Nicht nur falsch, sondern nichtig. So lautet das gestern verkündete Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den Berliner Mietendeckel. Eine geradezu vernichtende Niederlage für den rot-rot-grünen Berliner Senat, aber eine gute Nachricht für Deutschland und für Investoren, die sich angesichts einer öffentlich geführten Debatte über eine mögliche Enteignung von Wohnungsbaukonzernen teils vom Berliner Wohnungsmarkt zurückgezogen hatten.
Nicht vom Mietendeckel betroffen war der Wohnungsneubau, das Terrain beispielsweise eines auf Neubauimmobilienentwicklungen spezialisierten PROJECT Unternehmensverbunds, der Berlin mit derzeit über 30 aktuellen Wohnungsbauprojekten weiterhin als einen der wichtigsten Zielmärkte Deutschlands betrachtet.
„Die Einführung eines Mietendeckels in Berlin war von Beginn an umstritten“, macht der Unternehmensverbund klar. „Negative Auswirkungen von staatlichen Eingriffen in den Mietmarkt, wie man sie beispielsweise in Genf sehen konnte, wo Renovierung und Sanierung zum Stillstand kamen und auch nur wenig neue Wohnungen gebaut wurden, wurden ausgeblendet. Trotz der Warnsignale trat der Mietendeckel im Februar vergangenen Jahres in Kraft. In der Folge zogen – auch nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie – die Verkaufspreise in der Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr an. Besonders Neubauten zur Eigennutzung als auch zur Kapitalanlage blieben gefragt und rückten noch stärker in den Fokus von Anlegern und Käufern. Viele Berliner Bezirke verzeichneten im Geschossflächenneubau ein Preiswachstum sogar im zweistelligen Bereich.“
Das Bestandsangebot von Mietwohnungen nach der Deckelung der Mieten ging dagegen zurück, weil viele Vermieter ihre Wohnungen zu verkaufen versuchten. „Der Rückgang des Mietangebots war aber auch dem Lock-in-Effekt geschuldet,“ schreiben die Experten, „der Mieter dazu bewegte, in ihren preislich regulierten Wohnungen zu verbleiben. Das für Deutschland richtungsweisende Urteil des Bundesverfassungsgerichts dürfte nun auch Investitionen in den Wohnungsbestand in der Bundeshauptstadt wieder attraktiver machen.“
„Es braucht insgesamt mehr Unterstützung für den privaten Wohnungsbau, damit in Zukunft bezahlbarer Wohnraum für die breite Bevölkerung geschaffen werden kann. Experten fordern längst neue Konzepte, die jetzt endlich umgesetzt werden müssen. So könnten die deutschlandweit hohen Erwerbsnebenkosten durch Freibeträge in der Grunderwerbsteuer oder Senkung der Transaktionskosten Käufer mehr entlasten“, sagt Alexander Schlichting, Vorstandsvorsitzender der PROJECT Beteiligungen AG, der Holdinggesellschaft der im oberfränkischen Bamberg ansässigen PROJECT Investment Gruppe.
Auch Michael Weniger, Vorstandsvorsitzender der für die PROJECT Immobilienentwicklungen zuständigen Schwestergesellschaft, der PROJECT Immobilien Gruppe, unterstreicht die Signalwirkung des Urteils der Karlsruher Richter: „Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Berliner Mietendeckel ist ein positives Signal für die Bundeshauptstadt als Wohnungsmarkt. Gerade für Kapitalanleger wird damit ein wichtiger Anreiz geschaffen, weiter oder wieder in Berliner Neubau- und Bestandswohnungen zu investieren und diese dem Markt als wichtigen Mietwohnraum zur Verfügung zu stellen. Wir konzentrieren uns bei PROJECT Immobilien ausschließlich auf Neubauprojekte und halten dies auch für den richtigen Weg, der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken. Die Förderung der Wohneigentumsbildung und damit die Angebotssteigerung an Mietraum betrachten wir als wichtigen sozialen Auftrag.“
Themen: Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Mietendeckel nicht nur falsch, sondern nichtig
Mieten steigen nicht schnell genug
Von Dr. Oliver Everling | 16.April 2021
Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland lagen nach Berechnung des Statistischen Bundesamtes im 4. Quartal 2020 durchschnittlich 8,1 % höher als im Vorjahresquartal. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Preise für Wohnungen, Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem 3. Quartal 2020 um durchschnittlich 2,6 %. „Damit setzt sich der Trend steigender Wohnimmobilienpreise trotz der andauernden Corona-Pandemie wie bereits in den vergangenen Quartalen fort“, zeigt Destatis auf.
In den deutschen Großstädten sind nicht nur die Preise für Wohnimmobilien, sondern auch die Mietpreise besonders hoch – mit Quadratmeterpreisen von mehr als 18 Euro belegt München den Spitzenplatz in dieser Kategorie, berichtet Statista: „Trotz stetig steigender Mietpreise leben in Deutschland etwa 57,9 Prozent der Menschen zur Miete. In den Stadtstaaten Hamburg in Berlin ist der Mieteranteil besonders hoch bzw. die Eigentümerquote besonders niedrig. In der Hansestadt an der Elbe lebt nicht einmal jeder Vierte in den eigenen vier Wänden. Noch eklatanter stellt sich die Lage in der Bundeshauptstadt dar: Hier ist nur knapp jeder siebte Einwohner Eigentümer einer (selbstbewohnten) Wohnung.“
Steigen aber die Mieten langsamer als die Immobilienpreise, ergibt sich ein Problem: Für Mieter wird es immer schwieriger, auf die eigenen Vier Wände zu sparen, denn auf den Sparkonten gibt es – geldpolitisch gewollt – keine Zinsen. Auf Sparkonten lässt sich die Kaufpreissteigerung nie einholen. Bleiben die Mieten niedrig, bleibt es auch relativ attraktiver, zur Miete wohnen zu bleiben und erst gar kein Immobilienvermögen aufzubauen. Das wirft Deutschland auch im internationalen Vergleich immer weiter zurück, denn selbst in EU-Ländern wie Rumänien oder Bulgarien haben schon heute viel mehr Menschen eigenes Immobilienvermögen als in Deutschland.
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
Themen: Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Mieten steigen nicht schnell genug
Rot für Rot-Rot-Grün
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2021
Das Bundesverfassungsgericht erklärt Mietendeckel in Berlin für nichtig. Mit heute veröffentlichten Beschluss hat der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts das Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin für mit dem Grundgesetz unvereinbar und deshalb nichtig erklärt:
„Regelungen zur Miethöhe für frei finanzierten Wohnraum, der auf dem freien Wohnungsmarkt angeboten werden kann, fallen in die konkurrierende Gesetzgebungszuständigkeit. Die Länder sind nur zur Gesetzgebung befugt, solange und soweit der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz keinen abschließenden Gebrauch gemacht hat (Art. 70, Art. 72 Abs. 1 GG). Da der Bundesgesetzgeber das Mietpreisrecht in den §§ 556 bis 561 BGB abschließend geregelt hat, ist aufgrund der Sperrwirkung des Bundesrechts für die Gesetzgebungsbefugnis der Länder kein Raum. Da das MietenWoG Bln im Kern ebenfalls die Miethöhe für ungebundenen Wohnraum regelt, ist es insgesamt nichtig.“
Nun sind die Analysten gefragt, wie sich diese Entscheidung auf die Finanzmärkte auswirken wird. Das Gerichtsurteil ist schneller als von den Analysten der DZ BANK ursprünglich erwartet getroffen worden und fällt zudem sehr klar und ohne Einschränkungen aus. Für die Immobilienunternehmen werden die Experten das Urteil somit als Etappensieg.
„Allerdings darf nicht vergessen werden, dass im laufenden Jahr Bundestagswahlen anstehen und das Thema Mietpreisregulierungen damit noch mehr in den Fokus des Wahlkampfes rücken. Die politischen Mehrheitsverhältnisse in Deutschland haben sich in den letzten Wochen und Monaten spürbar verschoben, sodass eine deutlich stärke Mietregulierung auf Bundesebene nicht mehr ausgeschlossen werden kann“, warnen die Analysten. Nach dem heutigen Gerichtsurteil erkläre dies möglicherweise den verhältnismäßig moderaten Kursanstieg der mit am stärksten betroffenen Deutsche Wohnen SE, dem zweitgrößten deutschen Wohnimmobilienunternehmen.
Für die rot-rot-grüne Koalition in Berlin ist das Urteil eine rote Karte, aber nicht das letzte Spiel. Daher steht zu befürchten, dass die Bundestagswahl für populistsche Forderungen nach Mietenbegrenzung genutzt werden könnte. Würde sich Rot-Rot-Grün auf Bundesebene damit durchsetzen, könnte ein folgenschwerer Teufelskreis in Gang kommen: Die Mietenbegrenzung reduziert jeden Anreiz zum Wohnungsbau, so dass sich der Wohnraum über Jahre hin weiter verknappt, das Wohnen noch teurer macht und damit erneut den Ruf nach staatlichem Zwang noch lauter erschallen lässt.
Themen: Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Rot für Rot-Rot-Grün
Lex Greensills Privatflugzeug verbindet
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2021
„Bis zum Jahr 2019 sei die größte Einnahmequelle der Bank nach dem Zinsergebnis die Leasinggebühren, die die Bank von der Muttergesellschaft für die Finanzierung der Privatflugzeuge des Firmengründers Lex Greensill erhielt“, zitiert Wirtschaftsredakteur Stephan Maaß von der „Welt“ aus den Kommentaren der Schweizer Independent Credit View AG (I-CV). Lex Greensill ließ sich demnach seine teuren Steckenpferde aus Bremen finanzieren.
Die Schwäche für ein aufwändiges Hobby, das Fliegen von Privatflugzeugen, hat der skandalumwitterte Lex Greensill mit dem Initiator des Berliner Geschäftsschemas gemeinsam, das die Erteilung eines Ratings A- für die Greensill Bank AG, also die Klassifizierung der Einlagen bei der Greensill Bank mit „Anlagequalität“ und damit die Milliardenverluste ermöglichte. Auch für den Kopf der „Scope Group“ ist das Fliegen eines privaten Flugzeugs die treibende Passion eines lange gepflegten Hobbys, das ihn mit Freunden verbindet.
Den Berliner Initiator der „Scope Group“ irritiert es bei der Wahl seines Hobbys dabei wenig, dass seine Unternehmungen Verluste machen – und zwar seit der Insolvenz 2002 der von ihm zuvor gegründeten „Fondscope AG“ in den letzten zwei Jahrzehnten. Falls es für ein Typo gehalten werden sollte: Jahrzehntelange Verluste, nicht jahrelange Verluste. Mit den „guten“ Ratings wird nur für wenige Beteiligte außerhalb der Agentur das Geld verdient; die handels- und steuerrechtlichen Verluste mindern die Abgabenbelastung und immunisieren das System. Kritische Fragen werden durch Prominente und altgediente Politiker ausgeblendet.
Maurice Thompson brachte als Aufsichtsratsvorsitzender die Greensill Bank nicht zum Fliegen. Nur ein gutes halbes Jahr nachdem die Greensill Bank noch mit A- von der Berliner Agentur beurteilt wurde, mussten insbesondere deutsche Kommunen – da nicht einlagengesichert – Millionenverluste hinnehmen und sogar selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Schadensersatz gegen die Scope Ratings GmbH oder sogar gegen den von der „Scope Group“ als „Ankerinvestor“ bezeichneten, kapitalmarktaktiven Milliardär durchzusetzen, wird durch ein Mehr-Schichten-Modell verhindert.
Maurice Thompson vertrat nicht nur die Aktionärsinteressen von Lex Greensill im Aufsichtsrat des in Havarie geratenen Bremer Kreditinstituts, sondern wurde sowohl als Aktionär, als auch als Beirat der Berliner Ratingagentur tätig.
Nach Bekanntwerden des Skandals wurde Maurice Thompons Bild, sein Name und seine Funktionen dank- und würdigungslos aus dem für eine Ratingagentur nicht nur in Europa, sondern sogar weltweit einmaligen, komplizierten System der „Scope Group“ gelöscht. Seitdem ist er in der „Scope Group“ weder im „Honorary Board“, „Board of Trustees“, „Advisory Board“, „Supervisory Board“, „Executive Board“, „Management Board“, „Rating Committee“ oder sonst unter den „Ambassadors“ mehr zu finden.
Während Maurice Thompson kommentarlos verschwand, bleibt es bisher beim Aufsichtsratsvorsitzenden der Scope SE & Co KGaA, Georg Graf Waldersee, der zugleich auch Aufsichtsratsvorsitzender der in den Wirecard-Skandal verwickelten Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist. Hier wie dort führt er gegen hohe Vergütungen die „Aufsicht“ über jahrlange Verluste in mehrstelliger Millionenhöhe.
Die Agentur des Berliner Hobby-Fliegers, die „Scope Ratings GmbH“, erteilte erst 2019 ein Rating A- für die Greensill Bank und hielt es bis 17. September 2020 aufrecht – ein Rating gleichauf mit dem der namhaftesten deutschen Banken. „Ein Rating mit Geschmäckle“, wie die Börsen-Zeitung berichtete.
Die Zusammenhänge zu durchschauen, war bis kurz vor der Bankinsolvenz jedoch nicht so einfach, wie es manche Kommentatoren nun behaupten. Nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen dürfen nur solche Unternehmen „Credit Ratings“ verbreiten, die zuvor eine Registrierung durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA erlangt haben. Die Greensill Bank hatte aber dafür gesorgt, dass nur die Ratingagentur aus Berlin, an der der Vertreter von Lex Greensill sowohl im Beirat als auch im Kreis der Gesellschafter saß, überhaupt ein Rating publizierte.
Nur ein Auftrag wie der der Stadt Münster in Westfalen, ein „privates Rating“ zu erstellen, konnte Geldanlegern die Widersprüche zur tatsächlichen Situation der Greensill Bank aufdecken. Durch das EU-weite Verbot der Veröffentlichung anderweitiger Meinungen und den mangelnden Auftrag der Greensill Bank an andere autorisierte Ratingagenturen, ein alternatives Urteil zu erstellen und zu veröffentlichen, konnten sich Anleger nur an dem Rating der Agentur des Berliner Hobbypiloten orientieren.
Themen: Bankenrating | Kommentare deaktiviert für Lex Greensills Privatflugzeug verbindet
Afrikairos nachhaltige Verbindungen
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2021
„Wir sind Problemlöser, Kreative, Unternehmer und Investoren und arbeiten mit Gemeinden und Unternehmen in ganz Afrika und Europa sowie darüber hinaus zusammen, um innovative und integrative Lösungen und Dienstleistungen bereitzustellen,“ sagt Dr. Ndidi Nnoli-Edozien aus ihrem Büro in Lagos, Nigeria, von der Afrikairos GmbH, „um eine nachhaltigere Marktwirtschaft kulturell, sozial und finanziell zu erreichen.“
AfriKairos ist ein Investitions- und Matchmaking-Enabler zwischen Afrika, Lateinamerika und Europa, der Heimat der SevenPillars-Methodik. „Wir unterstützen Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung einer Change-Management-Strategie, die die Nachhaltigkeitsleistung und die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen auf der Grundlage des SevenPillars-Nachhaltigkeitsrahmens verbessert,“ führt Dr. Ndidi Nnoli-Endozien weiter aus, „wobei das Denken und Handeln in Bezug auf Nachhaltigkeit über alle Geschäftsfunktionen hinweg intern und extern aufeinander abgestimmt ist.“
Der Ansatz der Afrikairos GmbH basiert auf dem ersten Rahmen für nachhaltige Unternehmensratings, der mit wissenschaftlichen Methoden entwickelt wurde, nämlich dem Frankfurt-Hohenheim-Leitfaden (FHL). „Vor diesem Hintergrund ermöglichen wir afrikanischen Unternehmen durch die SevenPillars-Methodik einen besseren Zugang zu Kapital, bessere Risiko- und Kreditratings. Wir schaffen Synergien zwischen Kontinenten und Völkern, Systemen und Kulturen mit einzigartigem Fachwissen und Erfahrungen in Afrika und Europa.“ Durch ihre Arbeit und Zusammenarbeit mit AfriKairos erreichen Unternehmenskunden eine verbesserte globale Glaubwürdigkeit.
„Unsere Vision ist es,“ fügt Benedikt Hoffmann, Geschäftsführer der Afrikairos GmbH hinzu, „dass die Volkswirtschaften und Unternehmensgemeinschaften der Welt nachhaltige Geschäftsmodelle erfolgreich integrieren. Wir glauben, dass dies die Zukunft des Geschäfts und der Schlüssel zu neuen Höhen der Innovation sowie des finanziellen und wirtschaftlichen Wachstums ist.“
Mit dem allmählichen Übergang der Weltgesellschaft zu einem nachhaltigeren Leben muss auch die Weltwirtschaft zur finanziellen Inklusion übergehen. Unternehmen müssen kulturell, finanziell und strukturell zu nachhaltigerem Verhalten gelangen, um wirtschaftliche und unternehmerische Widerstandsfähigkeit und Vitalität für die Zukunft zu sichern. „Wir sind hier, um die Leitfäden und Strukturen bereitzustellen,“ sagt die Expertin Dr. Ndidi Nnoli-Edozien, die an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt am Main promovierte, „die für einen reibungslosen Übergang in die nahe Zukunft erforderlich sind. Durch die Implementierung der SevenPillars-Methodik möchten wir Unternehmen dabei unterstützen, ihre einzigartige Nachhaltigkeitskultur zu entwickeln, um das Engagement der Mitarbeiter, die Leistung, die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und die Widerstandsfähigkeit in allen Geschäftsfunktionen zu verbessern.“
Benedikt Hoffmann wirft einen Blick in die Zukunft: „Wir sind bestrebt, integrierte Berichtsansätze zu erweitern und zu verbessern, wobei der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, der Zukunft unserer Wirtschaft und Gemeinden auf der ganzen Welt liegt. Wir helfen, Welten und Völker durch nachhaltiges Denken, Kreislaufwirtschaftsmodelle, Investitionen und Bildung zu verbinden, um einen echten Wandel anzustreben. Wir arbeiten mit unseren Partnern zusammen, um eine Kultur der Nachhaltigkeit und Unternehmensvitalität zu schaffen.“
Link zum Workshop mit dem Institute of Directors Nigeria und Afrikairos.
Themen: Nachhaltigkeitsrating | Kommentare deaktiviert für Afrikairos nachhaltige Verbindungen
Banken sehen Downgradings von Firmenkunden voraus
Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2021
Die Corona-Pandemie wird das Kredit-Rating von Unternehmen nach dem Jahresabschluss 2020 signifikant verschlechtern. Zu dieser Einschätzung kommen 86 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage des Bundesverbands „Die KMU-Berater“ unter deutschen Kreditinstituten.
„Die Banken rechnen damit, dass der Jahresabschluss 2020 Verluste aufdeckt, die das Eigenkapital verschlechtern und die künftige Kapitaldienstfähigkeit reduzieren“, erläutert Thomas Schader, Leiter der Fachgruppe Sanierung im Bundesverband „Die KMU-Berater“. Ein besonderes Augenmerk legen die Kreditinstitute darauf, ob Unternehmen pandemiebedingte Verluste mit Liquiditätshilfen der Bundesregierung refinanziert haben, die mittelfristig zurückgezahlt werden müssen. Abhängig von der Höhe der Verluste kann auch eine Restrukturierung des Unternehmens erforderlich sein. Für Banken ist der Jahresabschluss 2020 „wichtiger Faktor für Kreditrating“.
„Kreditinstitute werden sich genau ansehen, inwieweit Unternehmen noch zur Restrukturierung in der Lage sind“, so Schader. Aufgabe von Unternehmen mit Bankkrediten sei jetzt zweierlei: „Erstens die wirtschaftliche Situation nüchtern und selbstkritisch bewerten. Und zweitens Konzepte erarbeiten und umsetzen, die die eigene Zukunftsfähigkeit sichern.“ Nur so sei es kleinen und mittelgroßen Unternehmen möglich, rechtzeitig die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen. „Der Jahresabschluss ist ein Führungsinstrument“, sagt Thomas Schader. Auf dieser Grundlage kann man Fehlentwicklungen zielgenau gegensteuern und Kreditgebern die geforderten aktuellen Informationen liefern.
Dabei kommt dem Jahresabschluss 2020 eine entscheidende Bedeutung zu. Die Frage, wie wichtig er für kommende Kreditentscheidungen mit Blick auf die Corona-Auswirkungen ist, beantworten 76,1 Prozent der Umfrageteilnehmer mit „wichtig“ oder sogar „unabdingbar/zwingend“. Für Unternehmen heißt das: sie müssen „den Jahresabschluss 2020 spätestens im April dieses Jahres erstellen“, rät Sanierungsexperte Schader. Es sei ratsam, bald anzufangen, zumal bei den Steuerberatern ein Engpass droht. Zum einen sind viele Steuerkanzleien derzeit stark gefordert mit den Antragstellungen für Corona-Hilfen. Zum anderen haben viele Unternehmen selbst den Jahresabschluss 2019 noch nicht erstellt.
„Hierfür wurde die Frist von Ende Februar bis 30. August 2021 verlängert. Aber dennoch gilt: Wer diese Mammutaufgabe bewältigen und ein vertrauensvolles Verhältnis zu seiner Bank erhalten will, muss jetzt anpacken“, so KMU-Experte Schader. Was ist zu tun? „Schnell die Hausaufgaben erledigen, dem Steuerberater alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung stellen und auf eine zügige Erstellung des Jahresabschlusses 2020 drängen“, rät Schader.
Themen: Mittelstandsrating | Kommentare deaktiviert für Banken sehen Downgradings von Firmenkunden voraus
„Ferner liefen“ deutsche Aktien
Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2021
Von Finbold erfasste Daten zeigen, dass die Vereinigten Staaten im Januar 2021 mit 55,9% mehr als die Hälfte der relativen Größe des globalen Aktienmarktes kontrollieren. Japan liegt mit einem Anteil von 7,4% an zweiter Stelle. Auf China entfallen 5,4% des weltweiten Aktienmarktwerts, während das Vereinigte Königreich mit einem Anteil von 4,1% den vierten Platz belegt. Frankreich liegt mit einem Anteil von 2,9% an fünfter Stelle. Andere Länder mit einem signifikanten Anteil sind die Schweiz (2,6%), Deutschland (2,6%), Kanada (2,4%), Australien (2,1%), Südkorea (1,8%) und Taiwan (1,7%).
Der Niedergang Deutschlands unter der schwarz-roten Bundesregierung reflektiert sich auch im Bedeutungsverlust der Aktienmärkte. Indem Steuerbelastungen primär heimische Unternehmen treffen, gewinnen diese nicht die Kapitalkraft, für in- und ausländische Anleger attraktiv zu sein. Regulatorische Anforderungen bis hin zu Sozialstandards belasten die Attraktivität deutscher Unternehmen, die sich dadurch immer weniger in der Lage sehen, sich an den Finanzmärkten das für Innovation und Wachstum essentielle Risikokapital zu beschaffen.
Die Analyse erklärt, warum die Vereinigten Staaten eine dominierende Kraft auf dem Börsenmarkt sind, während die Volkswirtschaften der Rivalen noch hinterherhinken, so der Research-Bericht: „Aufgrund der Dominanz der USA am Aktienmarkt ist es offensichtlich, dass kein Land eine echte Herausforderung für die USA darstellt. Damit andere Märkte aufholen können, müssen sie innovativ sein und ein günstiges Umfeld bieten, das ausländische Unternehmen mit hoher Bewertung anzieht. Gleichzeitig brauchen sie ein Umfeld, in dem lokale Unternehmen bleiben wollen.“
Der Bericht hebt außerdem hervor, dass die New Yorker Börse mit einer Marktkapitalisierung von 25,62 Billionen US-Dollar die weltweit größte Börse ist, gefolgt von Nasdaq-U.S. mit 19,51 Billionen US-Dollar, während Hong Kong Exchanges and Clearing mit 6,76 Billionen US-Dollar an dritter Stelle steht. Die Shanghai Stock Exchange belegt mit einer Marktkapitalisierung von 6,55 Billionen US-Dollar den vierten Platz, während die Japan Stock Exchange die fünf besten Kategorien mit 6,55 Billionen US-Dollar abschließt.
Weitere Top-Börsen weltweit sind Euronext (5,07 Billionen US-Dollar), Shenzhen Stock Exchange (4,83 Billionen US-Dollar), London Stock Exchange (3,83 Billionen US-Dollar), TMX Group (2,62 Billionen US-Dollar) und National Stock Exchange of India (2,55 Billionen US-Dollar). In der Liste der Top-Börsen dominieren die USA auch dank der Fähigkeit des Landes, ausländische Spieler anzuziehen. „Insgesamt beseitigt der Handel an US-amerikanischen Börsen einige Bedenken der Anleger. Vor der Notierung müssen ausländische Unternehmen die Richtlinien der Securities and Exchanges Commission einhalten, die einen transparenteren Prozess bieten.“
Themen: Aktienrating | Kommentare deaktiviert für „Ferner liefen“ deutsche Aktien
Institute of Directors Nigeria – Afrikairos Workshop
Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2021
Ein Nachhaltigkeitsbericht enthält Informationen zur Gesundheit eines Unternehmens, einschließlich wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Leistung, anhand festgelegter Richtlinien oder eines festgelegten Rahmens. In den letzten Jahrzehnten wird die Geschäftsleistung zunehmend aus einer mehrdimensionalen Perspektive betrachtet. Dies liegt daran, dass ein proaktives Berichtssystem zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen zur Bewertung der Leistung einer Organisation die Auswirkungen innerhalb und außerhalb der Organisation auf die Stakeholder, einschließlich der Kommunen, der Akteure der Lieferkette und die daraus resultierenden oder damit verbundenen Auswirkungen auf Menschen, Planeten und Gewinne berücksichtigen sollte.
Die Berichterstattung über die geschäftlichen Auswirkungen des Klimawandels in der Nachhaltigkeitsberichterstattung wird noch wichtiger, wenn wir am 22. April 2021 den „Tag der Erde“ feiern. Die potenziellen finanziellen Auswirkungen des Klimawandels finden zunehmend Beachtung und Anerkennung. Investoren und andere Interessengruppen ermutigen Unternehmen, die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Unternehmen zu identifizieren, zu bewerten und öffentlich darüber zu berichten.
Dies zeigt sich in zahlreichen Foren und Initiativen, beispielsweise im Carbon Disclosure Project (CDP) und der Institutional Investor Group on Climate Change (IIGCC) sowie in anderen Initiativen des World Economic Forum (WEF). Mit dem zunehmenden Bewusstsein und der zunehmenden Besorgnis der Öffentlichkeit wird das Ergreifen von Maßnahmen gegen den Klimawandel auch zu einem Reputations- und Strategiethema für Unternehmen. Dies bedeutet dann, dass Organisationen eine alles umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung sicherstellen wollen.
Mit anderen Worten, die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein Instrument, mit dem Unternehmen sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst werden, das Unternehmensrisiko besser steuern, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verbessern, Innovationen durchführen und potenzielle Synergien und Interdependenzen in ihrer Wertschöpfungskette und Lieferkette identifizieren können.
Der nigerianische Corporate Governance Kodex enthält einen umfassenden Abschnitt zum Thema Nachhaltigkeit und verlangt, dass die Boards „Richtlinien und Praktiken in Bezug auf ihre sozialen, ethischen, Sicherheits-, Arbeitsbedingungen, Gesundheits- und Umweltverantwortlichkeiten sowie Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung festlegen“. Die Boards sind auch dafür verantwortlich, die Umsetzung dieser Richtlinien zu überwachen. Nachhaltigkeit erfolgt auch in Form von „ESG-Ratings“, „Initiativen zur Kreislaufwirtschaft“ und „Integrierten Berichten“, in denen KPIs für Umwelt, Soziales und Governance eingeführt werden, um die positiven Auswirkungen von Unternehmen auf die Gesellschaft zu verstärken. Insbesondere das Institute of Directors Nigeria und Afrikairos haben sich für die Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Operationalisierung der Nachhaltigkeit über Geschäftsfunktionen hinweg als Kernbestandteil der Grundsätze für eine gute Unternehmensführung eingesetzt.
Angesichts der zunehmenden Institutionalisierung der Nachhaltigkeit als Teil der Best Practices für Corporate Governance und der Tatsache, dass das IoD Nigeria eine wichtige Rolle spielt, um das Bewusstsein zu schärfen und die Fähigkeit seiner Mitglieder und Nichtmitglieder zu stärken, hohe Standards für die Nachhaltigkeitsgovernance in Nigeria zu setzen, hat das Institut sich mit der Afrikairos GmbH zusammengetan, die von der Circular Economy Innovation Partnership (CEIP) und der Growing Businesses Foundation (GBF) unterstützt wird, um Unternehmen aus Nigeria und relevante Aufsichtsbehörden in einem halbtägigen Stakeholder-Workshop zusammenzubringen. Ziel ist es, Einblicke in die Akzeptanz, Interessen und Fähigkeiten von Unternehmensorganisationen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu geben. Dieses Webinar stellt eine Reihe von Perspektiven zu Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, ESG-Ratings und integrierter Berichterstattung vor und ebnet den Weg für eine Reihe zukünftiger Workshops, die IOD und Afrikairos im dritten Quartal 2021 anbieten werden.
Themen: Nachhaltigkeitsrating | Kommentare deaktiviert für Institute of Directors Nigeria – Afrikairos Workshop
Green Fintech Network präsentiert Aktionsplan
Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2021
Am 8. April 2021 legte das neue Netzwerk von Start-ups und Experten für grüne Fintechs einen Aktionsplan für ein grünes und innovatives Schweizer Finanzzentrum vor. Dies steht im Einklang mit dem Ziel des Bundesrates, der Regierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die Schweiz zu einem weltweit führenden Anbieter digitaler und nachhaltiger Finanzdienstleistungen zu machen.
Das Green Fintech Network wurde im November 2020 mit Unterstützung des Staatssekretariats für International Finance SIF eingerichtet. Der neu vorgestellte Aktionsplan enthält 16 konkrete Vorschläge für eine zukunftssichere Kombination von digitaler Technologie und einem nachhaltigen Finanzsektor. Sie reichen von der Einrichtung einer Plattform für Nachhaltigkeitsdaten über den Start einer Innovationsherausforderung für Green-Fintech-Start-ups bis hin zur Förderung von Open Finance und der Erweiterung der Finanzierungsmöglichkeiten für Green Fintechs.
Das Netzwerk sieht seine Vorschläge als konkrete Anreize für Behörden, Verbände sowie die Wissenschaft und Wirtschaft, vielversprechende innovative Lösungen voranzutreiben. Eine breite Diskussion dieser Vorschläge ist an einem von Bundesrat Ueli Maurer am 19. Mai 2021 moderierten Runden Tisch geplant.
Themen: Nachhaltigkeitsrating | Kommentare deaktiviert für Green Fintech Network präsentiert Aktionsplan